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Es ist der bislang erfolgreichste Film aller Zeiten, und es ist ein wundervolles Werk. In "Avatar", dem neuesten Geniestreich von James Cameron, wird die Digitaltechnik eingesetzt, um uns die Flora, Fauna und Kultur des Exoplaneten "Pandora" zu zeigen. Es geht um den Versuch eines Konzerns, mit Hilfe von Wissenschaftlern und einem Trupp von Söldnern, einen wertvollen Brennstoff abzubauen, von dem ein Kilogramm 20 Millionen Dollar kostet. Die Lagerstätten dieses Brennstoffs befinden sich allerdings unterhalb des Lebensraums der Ureinwohner, die mit der Natur im Einklang leben, und die offenbar nichts von dem brauchen, was die Menschen ihnen im Austausch für den Brennstoff anzubieten haben.

Man entsendet also eine, bis an die Zähne bewaffnete militärische Abordnung, nach Pandora. Zuvor wird es noch ein letzes mal im Gutem versucht. Ein Marine soll versuchen, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen, und sie davon überzeugen, dass es besser für sie wäre, weiter zu ziehen, weil ihnen ansonsten ein Bombenteppich droht. Die Art und Weise, wie Kontakt aufgenommen wird, ist bemerkenswert. Man züchtet aus genetischem Material von Pandora einen Avatar, und überträgt mit einer technischen Vorrichtung das Bewußtsein eines Menschen in diesen Körper hinein. Der ist dann 3 Meter groß, athletisch gebaut, fit wie ein Turnschuh, und kann die Athmosphäre von Pandora atmen.

Dem Marine gelingt es, im Körper seines pandoranischen Avatars, erfolgreich Kontakt zu den Einwohnern aufzunehmen. Diese Kultur fasziniert ihn so sehr, dass er zu einem der ihren wird. Bis es soweit ist, muß er aber immer wieder in seinen menschlichen Körper zurück transferiert werden, um ihn zu ernähren, und um seinen Vorgesetzten Bericht zu erstatten. Als der Militärchef bemerkt, dass der entsandte Soldat nicht daran denkt, den menschlichen Södnern die Ureinwohner auszuliefern, überziehen sie die Siedlung mit einem Bombenhagel.

Der Marine, in seinem Avatar, flüchtet zusammen mit dem Urvolk, übernimmt die Führung, bittet die planetarischen Göttin um Unterstützung, und erhält sie. Dann organisiert er einen Gegenangriff auf sein vormaliges Team, und da sämtliches Leben des Planeten diesen Angriff unterstützt, werden die Menschen erfolgreich von Pandora verjagt. Der Marine, der in seinem menschlichen Körper auf den Rollstuhl angewiesen ist, stirbt. Das Urvolk nimmt die Leiche mit sich, und überträgt seinen Geist in einer religiösen Zeremonie wieder auf seinen Avatar Körper. Der Film endet mit einer Szene, in der der Avatar wieder ins Leben zurückkehrt, und seine Augen aufschlägt.

Die Grafik des Films ist eine Wucht. Es ist ein Werk überbordender Fantasie, mit beeindruckender Musik, fantastischen, surreale Landschaften, und einem moralischen Plot voller Abenteuer, Krieg und Liebe. Die Ureinwohner von Pandora erweisen sich als die besseren, und zivilisierteren Menschen. Die Menschen werden als Kriegsgefangene in ihre Raumschiffe verfrachtet, und praktisch mit einem Arschtritt wieder nach Hause geschickt.

Manche Szenen erinnern deutlich an den Vietnamkrieg, und der wertvolle Brennstoff mag eine Metapher für Öl sein, und der Planet Pandora, steht wohl für ein beliebiges, kultiviertes und zivilisiertes Land, mit reichen Ölvorkommen. Insofern ist der Film also auch hochpolitisch, und von einer subtilen Kritik, die sich gewaschen hat. Ich habe ihn in meinem Heimkino gesehen. Aber ich werde ihn mir noch einmal in der 3 D Version im Kino anschauen. Ich kann den Film empfehlen. Er ist ein moralisches und philosophisches Meisterwerk, und außerdem ist er sehr spannend.

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Tag der Veröffentlichung: 27.02.2010

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