„Prudence, kommst du?“
William steht ungeduldig vor dem Auto und wartet darauf, dass seine Tochter endlich aus dem leeren Haus kommt. Seit Tagen sind sie mit dem Umzug beschäftigt und heute ist es endlich soweit. Die Möbel sind alle eingeladen und die Kartons gepackt. Die Einzige die noch fehlt ist Prudence. Genervt betritt William ein letztes Mal sein Haus, dass er über zwanzig Jahre sein zu Hause genannt hat. Er geht den langen Flur entlang und schaut in jeden Raum, doch nirgends findet er seine Tochter. Erst als William die Treppe hinaufgeht und sieht, dass die Dachbodenluke noch offen ist, findet er sie. Prue liegt zusammengerollt unter der Schräge und betrachtet verträumt ein Gemälde, das die Wand ziert. Es ist ein sehr aufwändig gezeichnetes Kunstwerk; jedes Detail ist liebevoll dargestellt. So erkennt man unter bunt schillernden Schmetterlingen die durch das Bild zu fliegen scheinen auch das Glänzen in den Augen des kleinen Mädchens, das auf einer großen Blumenwiese mit einem Drachen spielt. In ihrem Gesicht spiegelt sich die Sonne, die das gesamte Werk in ein helles Licht taucht. Der Moment auf dem Gemälde scheint perfekt. William kommt langsam die Treppe hoch, bedacht darauf Prue nicht zu erschrecken. Vorsichtig legt er sich neben die zierliche Person und nimmt sie in seine starken Arme. Unwillkürlich kullert Prue eine Träne die Wange herunter. Bevor sie jedoch ihr Kinn erreichen kann, fängt William sie mit seinem Daumen auf. Beruhigend streichelt er ihr über den Kopf. Ohne etwas zu sagen liegen sie noch eine Weile unter dem Bild und betrachten es einfach nur. Dann richtet sich William auf und mit seinem Arm um Prue, muss auch sie sich aufrichten. Sie blickt ihrem Vater in die Augen und Traurigkeit spiegelt sich in dem kleinen, zierlichen Gesicht. William muss schlucken und nimmt Prue kurzerhand in seine Arme. Es ist zwar schon viel Zeit vergangen, seit Prue’s Mutter sie nach einer langen schweren Krankheit verlassen hat, doch noch nicht genug Zeit. William hatte nicht viel Zeit zum trauern. Er musste stark sein für Prue, muss gerade jetzt sie in seinen Armen halten und ihr sagen, dass alles wieder gut wird. Doch er kann nichts sagen. Er hält seine Tochter einfach nur fest und schielt dabei auf das Gemälde, das seine Frau für Prue gemalt hatte. Als William sich sicher ist, dass er wieder normal sprechen kann, löst er sich von Prue und steht auf.
„Komm, meine Kleine. Wir müssen los.“
William reicht ihr die Hand und Prue nimmt sie an. Schnell geht sie die Treppe hinunter und bevor William die Luke geschlossen hat, sitzt sie auch schon bereit im Auto, als hätte sie schon die ganze Zeit nur auf ihren Vater gewartet.
„So, was sagt mein Kopilot? Sind wir bereit zur Abfahrt?“
Ein Lächeln zeigt sich auf Pruedence’ Gesicht.
„Bereit zur Abfahrt!“
William drückt den Knopf für das Radio und startet den Motor. Während im Radio die Stimme eines Moderators ertönt heult auch der Motor auf und William fährt vom Hof. Prudence dreht sich um und schaut so lange noch zurück bis das Haus hinter der Straße verschwindet. Nach weiteren Straßen fahren sie auf das Ortsausfahrtsschild zu. Mit dem Schriftzug „Sie verlassen jetzt Knoxville“ denkt Prue an die zwölf Jahre die sie hier gelebt hat. Doch das lassen sie jetzt zurück, fangen neu an. Ihr Ziel lautet Jamestown, Virginia.
Prue sitzt in ihrem Zimmer, das im ersten Stock gelegen ist. Ihr Vater hatte damals ein schönes kleines Häuschen für sie beide gefunden, dass sie seit nun fast fünf Jahren ihr zu Hause nennt. Über ein Buch gebäugt sitzt Prue auf ihrem großen Bett und liest. Ihr Zimmer ist gemütlich eingerichtet; Das große Bett auf dem Prue sitzt steht genau in der Mitte vom Zimmer und ist bedeckt von einer blauen Tagesdecke. Vor ihrem Bett steht eine Kiste, die mit einem weichen Kissen ausgestattet ist. Eine große Regalwand umrahmt die Tür und ist gefüllt mit Büchern jedes Genres, sowie vielen Bildern, darunter auch eines von dem gemälde, welches ihre Mutter damals in ihrem alten zu Hause auf dem Dachboden gemalt hatte. Im Gegensatz zu der großen Regalwand wirkt ihr dunkler Schreibtisch sehr klein. Auf ihm stapeln sich Schulbücher und auf der linken Seite steht ein alter Computerbildschirm. Neben dem Schreibtisch steht ein Notenständer der Noten für eine Klarinette birgt. Hinter dem Notenständer steht außerdem noch ein aus altem braunem Holz gebautes Klavier. Der Fußboden ist ausgelegt mit einem dunklen rotem Teppich und stellt so einen warmen Kontrast zu den hellbraunen Wänden dar. Die Wände sind mit vielen Bildern behängt und über dem Bett befindet sich eine Fotokollage mit vielen Fotos, die viele verschiedene Menschen zeigen. Ein großes Fenster, das mit braunen Vorhängen eingefasst ist, lässte den großen Raum in einem hellen Licht erstrahlen und bietet außerdem einen Blick auf das benachbarte Haus und somit in das Zimmer des Nachbarjungen. Alles in allem, ist Prue ziemlich glücklich in ihrem Zimmer. Gerade liest sie ein Buch über eine junge Frau, die als Mädchen verkauft worden ist und jetzt unter den Zwängen des indischen Königshauses steht. Das Buch fesselt sie so sehr, dass sie nichts um sich herum wahrnimmt. Erst als ihr Vater ihre Tür schwungvoll öffnet und sie bittet zum essen zu kommen, reißt sie sich von ihrem Buch los und folgt ihrem Vater in die Küche. Sofort steigt ihr der Duft von Pfannkuchen mit heißen Kirschen in die Nase. Ihr Lieblingsgericht. Schnell holt sie Teller aus dem Schrank und legt Messer und Gabel dazu. Ihr Vater wendet sich der Pfanne zu in der ein Pfannkuchen bereits brät. Er hebt die Pfanne an und wendet den Inhalt mit einer gekonnten Bewegung. Prue muss grinsen; wieviele Pfannkuchen schon den Boden geküsst hatten bis ihr Vater diesen Trick berherrschte! Doch mittlerweile ist aus ihm ein ziemlich guter Koch geworden. Sie wechseln sich immer ab, mit dem Küchendienst. Eine Woche war Prue die Köchin und die Nächste wieder ihr Vater. In den letzten fünf Jahren ist aus beiden ein ziemlich gutes Team geworden. Als Prue der köstliche Duft des Pfannkuchens auf ihrem Teller in die Nase steigt greift sie sofort zum Löffel und füllt sich heiße Kirschen darauf. Voller Vorfreude auf die Geschmacksparade in ihrem Mund schlingt sie den ersten Happen geradezu herunter. Ihr Vater setzt sich ihr gegenüber und beobachtet sie interessiert.
„Dir scheint es ja zu schmecken! Aber könntest du deine Haare zusammenbinden? Die baden ja geradezu in der Kirschsoße!“
Prue zieht sich etwas genervt ein Zopfgummi aus der Hosentasche und bindet sich unbeholfen das Gummi in ihre blonden, brustlangen Haare. Für den Moment erfüllt es seinen Zweck.
Nach zwei weiteren Pfannkuchen lehnt sich Prue genüsslich den Bauch reibend in ihrem Stuhl zurück und schiebt ihren Teller von sich weg, gerade so als ob sie sich selbst davon überzeugen möchte, dass sie für heute genug gegessen hat. Ihr Vater grinst bei dieser Geste und räumt schnell die Teller in die Spülmaschine. Mit einem Blick auf die Uhr stellt Prue fest, dass es schon ziemlich spät geworden ist. Schnell huschte sie in ihr Zimmer und schnappte sich ihr Buch. Sie wollte noch unbedingt das spannende Kapitel zu Ende lesen bevor sie ins Bett ging. Die zu-Bett-geh-Zeit war eines der wenigen Dinge die ihr Vater festgelegt hatte. Ansonsten war er alles andere als streng. Doch er hatte das Bedürfnis die Rolle seiner verstorbenen Frau wenigstens etwas zu übernehmen und so hieß es für Prue, trotz ihrer sechzehn Jahre; um viertel nach zehn geht das Licht aus. Im Zimmer schnappt sie sich ihr Schlafzeug und verschwindet schnellen Schrittes im Badezimmer, das auf dem Flur gelegen ist. Wieder zurück in ihrem Zimmer schmeißt Prue sich auf ihr Bett und zieht das Buch hervor, was sie zuvor so in den Bann gezogen hatte. Gierig nach den nächsten Worten schlägt sie es auf und taucht ein in die geheime Welt des geschriebenen Wortes. Ein kurzer, gedankenverlorener Blick auf ihre Uhr holt sie zurück in die Realität und zwingt sie das Buch wegzulegen, sich unter ihre Decke zu kuscheln und die Augen zu schließen.
Wiedereinmal ist es eine Uhr, die Prue in die Realität erwachen lässt. Nur handelt es sich diesemal um eine laute Uhr, die ankündigt dass es Zeit zum aufstehen ist. Müde öffnet Prue ihre Augen und haut mit einem beherzten Schlag auf ihren Wecker, der sofort Ruhe gibt. Mit einem Blick zu ihrem Fenster sieht sie die Sonne bereits aufgehen und mit einem Mal ist sie froh endlich aufzustehen, denn es verspricht ein schöner Tag zu werden. Mit einer raschen Bewegung befreit sie sich von ihrer Bettdecke und setzt sich ihre schwarze Brille auf, die beinahe ihr ganzes gesicht bedeckt. Mit wenigen Schritten steht sie vor ihrem Schrank und kramt nach etwas zum Anziehen. Nach kurzer Zeit finden sich eine blaue Jeans und ein normales graues Shirt. Die Sachen unter den Arm geklemmt verschwindet Prue im Bad und duscht erstmal. Währenddessen ist William in der Küche eifrig dabei den Frühstückstisch für Prue zu decken. Eigentlich besteht ihr Frühstück nur aus einer Schüssel, Milch, Cornflakes und einem Löffel. Doch William ließ es sich nicht nehmen alles für seine Tochter aufzudecken, so kann Prue sofort essen, als sie mit noch nassen Haaren die Küche betritt. Mit einem hastigen Blick auf die Uhr stellt sie jedoch fest, dass kaum Zeit zum frühstücken bleibt, da der Bus gleich fahren würde. Prue drückt ihrem Vater einen Kuss auf die Wange und entschuldigt sich dafür nichts gegessen zu haben und verlässt mit schnellen Schritten und einem Griff nach ihrer Jacke das Haus. Gerade als sie den Fußweg erreicht hört sie vom Nachbargrundstück die Pfort ins Schloss fallen. Mit einem kurzen Blick nach rechts sieht sie wie ihr Nachbar Lucas seine Tasche schultert und an der Straße stehen bleibt. Lucas. Der mit seinen blonden, kurzen Haaren, seinem großen und durchtrainierten Körper einfach der Traum jedes Mädchens war. Doch Prue hatte ihr Herz an ihn verschenkt, da war von diesem durchtrainierten Typen noch nichts zu sehen. Sie lernte ihn als den netten Jungen kennen, der ihr vor fünf Jahren den Weg zum Bus gezeigt hat und öfters mit seinen Eltern zum grillen zu ihnen eingeladen wurde. Sie lernte ihn als den Jungen kennen, der sie süß anlächelt wenn sie aus ihrem Zimmer zufällig ihn gegenüber in seinem entdeckte. Es war dieses Lächeln, dass Prue dahinschmelzen ließ und sie davon abhielt ihr Herz zu behalten. Doch mit der Zeit änderten sie sich. Auf der Highschool wurde Lucas der berühmte Footballspieler und Prue das graue Mäuschen, das gut in der Schule war und zusätzlich noch Mitglied im Musikorchester der Schule wurde. Sie redeten zwar immernoch miteinander aber es wurde alles anders und Prue blieb nichts anderes übrig als ihn weiterhin von Weitem zu bewundern. Ein lautes Hupen holte Prue aus ihrem Tagtraum zurück. Mit einem Blick auf das hernkommende Auto verdreht Prue die Augen. Ein roter Flitzer kam direkt vor Lucas´ Füßen zum stehen und mit dem Verstummen des Motors begann das histerische Gekicher der Fahrerin. Chelsey, die Freundin von Lucas. Sie war das komplette Gegenteil von Prue. Chelsey war Cheerleaderin, hatte lange, glatte braune Haare, die nicht so wie Prue´s sich um ihren Kopf lockten, außerdem hatte sie einen perfekten Körper und war zu allem Überfluss auch noch total beliebt. Das Clicheé Head-Cheerleader angelt sich Quarterback erfüllte sie aufjedenfall bestens.
Lucas stieg zu ihr ins Auto und mit einem lauten Quietschen der Reifen rauschten sie davon. Prue hingegen musste noch zur Bushaltestelle laufen ehe auch sie den Weg zur Schule antreten würde. Doch gerade als sie um die Kurve biegen will fährt der Bus an ihr vorbei und einige Jungs, die sie aus ihrem Jahrgang kennen, halten ihre Köpfe aus den Fenstern und lachen hämisch über Pure, die leider den Bus verpasst hat. Mit einem von desinteresse zeugenden Lächeln winkt sie den Jungs im Bus hinterher und geht den Weg zurück zu ihrem Haus. Aus dem Schuppen holt sie sich ihr Fahrrad und fährt mit schnellen Tritten den Weg zur Schule.
Im Korridor der Schule hallen Prues Schritte laut wider als sie den Weg zu ihrem Klassenraum läuft. Bevor der Gong ertönt lässt sie sich schnaufend auf ihren Platz am fenster sinken. Molly, Prues Sitznachbarin und gute Freundin, strahlt sie mit ihren eisblauen Augen an.
„Na, hast du wiedereinmal den Bus verpasst?“
Spielerisch stößt Molly Prue gegen die Schulter. Mit einem fragenden Blick dreht sich Prue zu ihrer Freundin um.
„Deine Haare zeugen von einer sehr windigen Anfahrt!“
Mit einer kurzen Handbewegung in Prues Mähne versucht Molly das Chaos, welches sich ihr darbietet zu bändigen.
„Aua, das ziept.“
Schnell schiebt Prue Mollies Hand aus ihren Haaren und streicht selbst ihre Locken zur Ordnung. Molly kann sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Guten Morgen!“
Der Lehrer betritt den Raum und alle sind still, auch Prue löst sich von ihren Haaren und holt schnell ihre Bücher aus der Tasche. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr beginnt sie innerlich zu zählen wann es wieder klingeln müsste.
Als der Gong ertönt hat Prue ihre Sachen bereits wieder in ihrer Tasche verstaut und geht als eine der Ersten aus dem Klassenraum. Mit dem Buch des gestrigen Tages im Rucksack ist sie auf der Suche nach einem stillen Platz. Ihr Ziel ist ein alter Baum, der auf der Schulwiese gelegen ist. Ihr Lieblingsplatz auf dem sonst so sterilen Schulgelände. Mit dem Rücken an den dicken Stamm gelehnt und ihrem Buch in der Hand verdrängt sie den öden Schulalltag und taucht ein in die Geschichte der jungen Frau. Der Rest des Tages geht an Prue vorbei. Sie nimmt alles in sich auf, doch erreicht sie momentan nichts so sehr wie die Geschichte in ihrem Buch.
Zu Hause angekommen geht sie auf ihr Zimmer und lässt sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Ihre Hand greift nach dem Rucksack und zeiht das Buch hervor. Prue rollt sich auf den Bauch und schlägt die Seite auf, auf der sie stehen geblieben ist. Plötzlich nimmt sie eine Bewegung rechts von ihr wahr. Neugierig wendet sie ihren Blick zum Fenster und entdeckt Lucas in seinem Zimmer. Er läuft auf und ab und hält ein Handy an sein Ohr gepresst. Er scheint aufgebracht zu sein. Kurz huscht ein Lächeln über Prues Gesicht. Sie denkt an den letzten Streit, den Lucas mit Chelsey in der Schule hatte. Es war einfach nur lächerlich. Dieses Mädchen war einfach nur lächerlich. Nur leider merkt Lucas das nicht. Er ist geblendet von der Fassade die ihn und seine Head-Cheerleader Freundin umgibt. Immer wieder denkt Prue daran wie anders es wäre wenn er nicht mit ihr zusammen wäre, ob sie eine Chance bei ihm hätte? Prue traut sich fast gar nicht diesen Gedanken in ihrem Kopf zu haben und schiebt ihn schnell wieder beiseite. Ein weiterer Blick aus dem Fenster und Lucas sitzt auf seinem Bett und hat seinen Kopf auf seine Hände gestüzt. Er hebt seinen Kopf und ihre Blicke treffen sich. Prue greift zu einem großen weißen Block und zu einem schwarzen edding, was beides bereit auf ihrem Nachtisch liegt. Schnell schreibt sie etwas darauf um es dann Lucas zu zeigen.
>>Alles in Ordnung?<<
Lucas grinst und zieht ebenfalls einen Block hervor. Schnell schreibt auch er etwas darauf und dreht es dann zu Prue um.
>>Hab es satt zu streiten!<<
Mit einem mitfühlenden Blick lässt Prue ihr Schild sinken und greift erneut nach ihrem Stift.
>>Tut mir Leid<<
Lucas zuckt nur die Schultern, aber sein Blick zeigt dass es ihn ziemlich nervt. Gerade will Prue wieder etwas auf ihren Block schreiben als sie aus den Augenwinkeln sieht wie Lucas aufsteht und seine Vorhänge zu zieht. Sie erhebt ihren Kopf und sieht nur noch die grünen Vorhänge, die jegliche Sicht auf Lucas und auch jegliche Sicht auf die Botschaft von Prues Block verhindert. Dennoch hält sie ihren Block in Richtung Lucas.
>>Ich liebe dich<<
Enttäuscht lässt sie ihren Block auf die Komode sinken und schaltet den CD-Player an. Schnell schlüpft sie in ein altes Band-Shirt, das sie von ihrer Mutter geerbt hat und in eine weite, kurze Hose. Ihr Socken schmeißt sie in einen Korb und drückt ihre Zehen in den weichen Teppich. Das erste Lied ertönt und Prue tanzt einfach drauf los. Sie schließt ihre Augen und springt wild durchs Zimmer. Dabei denkt sie an all die Dinge, die Chelsey hat und ihr fehlen und ihr Tanz wird zu einer Art Wettstreit gegen die Freundin von Lucas. Prue springt auf ihr Bett, dass ihr als Bühne dient und greift nach ihrer Haarbürste um sie als Mikrofon zu benutzen. Sie lässt sich komplett fallen und bekommt nichts mehr um sich herum wahr. So sieht sie auch nicht wie auf der anderen Seite des Fensters der grüne Vorhang ein Stück geöffnet wird. Lucas Gesicht erscheint und wird sofort von einem Grinsen gezeichnet als er sieht wie Prue durch ihr Zimmer tanzt. Mit einem beherzten Lachen, der alles andere als Abwertend zu interpretieren ist, lässt er den Vorhang wieder zufallen und löscht das Licht in seinem Zimmer.
Das Lied verklingt und Prue lässt sich rückwärts auf ihr Bett fallen, es dauert nicht lange und sie ist eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wird Prue von dem wilden zwitschern der Vögel geweckt und als sie die Augen öffnet, sieht sie die Sonne schon hoch am Himmel stehen. Mit einem Ensetzten schaut sie auf den Wecker um dann erleichtert wieder zurück in die Kissen zu sinken: Es ist schließlich Samstag! Mit einem erleichterten schnauben setzt Prue sich auf und geht in Richtung Badezimmer um mit einer Dusche den Tag zu beginnen.
In der Küche wartet bereits ein gedeckter Frühstückstisch, den ihr Vater, bevor er das Haus verlassen hat, noch schnell vorbereitet hatte. Mit bereits knurrendem Magen setzt sich Prue an den Tisch, schiebt noch schnell ihre Brille auf die Nase zurück und schmiert sich dann ein Marmeladenbrot. Nachdem ihr Bauch gefüllt ist räumt sie alles an ort und Stelle zurück und begibt sich wieder in ihr Zimmer. Mittlerweile trägt Prue eine blaue Jeans und eine etwas ausgeleierte, graue Strickjacke. Ein suchender Blick durch ihr Zimmer und Prue springt auf ihr Bett um mit einem langen Arm nach ihrem Buch zu greifen. Schnell läuft sie Treppe hinunter und schließt die Haustür hinter sich. Sie geht zu einer Bank die zwischen ihrem Grundstück und dem von Lucas steht und setzt sich. Mit dem Buch auf ihrem Schoß macht Prue es sich bequem und genießt den Wind, der mit ihren bereits trockenen Locken spielt. Nach kurzer Zeit hört sie vom rechts wie eine Pforte ins Schloss fällt. Ein kurzer Blick zur Seite lässt ihr Herz höher schlagne. Lucas kommt direkt auf sie zu.
„Hi!“
Mit einem kurzen heben der Hand begrüßt Lucas Prue und setzt sich dann neben sie auf die Bank. Schnell schließt sie ihr Buch und versucht es regelrecht in ihrem Schoß zu vergraben. Dann dreht sie sich zu ihm und antwortet ihm etwas schüchtern:
„Hallo Lucas.“
Lässig hat sich Lucas mit dem linken Arm auf die Rückenlehen der Bank gestützt und betrachtet Prue.
„Wie geht’s dir so?“
Wollte er jetzt im ernst smalltalk mit ihr betreiben? Doch bevor Prue sich noch weiter Gedanken darüber machen kann, antwortet sie ihm auch schon.
„Sehr gut, danke. Und dir?“
„Naja, Chelsey hat gestern mal wieder Drama geschoben. Aber das weißt du ja. Und damit muss ich dich echt nicht nerven…“
Ein kurzes Grinsen huscht über Prues Gesicht. Doch sie verbannt es schnell wieder.
„Ach, du nervst nicht damit. Ich kann dich verstehen.“
Erstaunt blickt Lucas sie an.
„Das hat noch nie jemand gesagt. Sonst meinen immer alle ich soll mich nicht beklagen, schließlich ist sie meine Freundin.“
Ja leider, denkt sich Prue.
„Dann verstehen sie dich eben nicht. Genausowenig wie Chelsey dich versteht…“
…aber ich verstehe dich, siehst du das denn nicht?, denkt sich Prue.
„Vielleicht hast du Recht.“
Erstaunt schaut Prue hoch. Ihr wird plötzlich bewusst wie einfach es doch ist, sich mit Lucas zu unterhalten. Auch wenn das gesprüch ein Thema beinhaltet, dass ihr schwer auf Magen und Herz schlägt, so hat sie sich vor Unterhaltungen außerhalb des Blocks immer gefürchtet. Jetzt saß sie aber hier und unterhielt sich wahrhaftig mit ihm und es war alles so einfach!
Ein windstoß holt Prue wieder zurück aus ihren Gedanken. Gerade will sie eine verirrte Haarsträhne aus ihrem Gesicht entfernen als Lucas ihr zuvor kommt und sanft die Strähne hinters Ohr schiebt. Verlegen schaut Prue auf die Bretter der Bank. War das gerade wirklich passiert? Prue scheint wie in Trance als ein Hupen sie aufschrecken lässt.
Ein rotes Cabrio kommt vor der Bank zum stehen und die Fahrerin verursacht einen Stich in prues Herzen. Mit einem kurzen, eindringenden Blick bedeutet Chelsey Lucas in den Wagen zu steigen. Wortlos öffnet dieser die Tür und setzt sich auf den Beifahrersitz. Chelsey hat die Augen auf Prue gerichtet und scheint darin zu erkennen, dass dieser das Szenario nicht gefällt. Ein schäbiges Grinsen umspielt ihre Lippen als sie Lucas am nacken packt und ihn zu einem langen Kuss zu sich zieht. Ein Blick zu Prue und ein triumphierendes Grinsen erfüllt ihr Gesicht. Schnell und unsanft drückt sie Lucas zurück in seinen Sitz und düst davon. Prue starrt dem Auto fassungslos und enttäuscht hinterher. Sie schnappt sich ihr Buch und geht ins Haus um dann direkt in ihrem Zimmer zu verschwinden. Das Buch findet seinen Platz auf dem Bett und Prue setzt sich vor ihr Keyboard. Nachdem die ON Taste gedrückt ist fängt Prue an zu experimentieren. Nach und nach findet sie eine Melodie, die ihr sher gefällt. Sie zeiht ein paar leere Notenblätter aus einem Ordner und beginnt die eben gespielten Noten aufzuschreiben. Nach noch nichteinmal zwei Stunden hat Prue eine komplette Melodie komponiert. Mit einem tiefen Seufzer denkt sie an das Szenario von vorhin und hat plötzlich den perfekten text im Kopf. Schnell zeiht sie einen linierten Block hervor und bringt das zu Papier was in ihrem Kopf herumspukt. Nach einer weiteren Stunde ist auch der text fertig und Prue lehnt sich erschöpft in ihrem Stuhl zurück. In der rechten Hand hält sie die fertige Melodie und in der linken den dazu passenden Text. Eind zufriedenes Lächeln umspielt ihre Lippen und ein Glücksgefühl überkommt sie. Ein eigenes Lied hat Prue noch nie geschrieben. Stolz zückt Prue noch einmal den Stift hervor und schreibt unter beide Zettel den Namen: Prudence Evergard. Ein kurzer Blick nach draußen verrät ihr, dass es bereits Abend geworden ist, denn der Mond steht bereits am dunklen Nachthimmel. Prue steht auf und öffnet ein Fenster. Sofort strömt eine herrliche kalte Brise in ihr Zimmer. Ihr Vater würde heute nicht mehr nach Hause kommen. Erst am späten Nachmittag des nächsten Tages. Alos geht Prue hinunter in die Küche, macht sich lediglich ein Schinkenbort und verschwindet dann wieder in ihr Zimmer. Satt setzt sie sich wieder vor ihr Klavier, drückt erneut die ON Taste und beginnt ihr Werk zusammenzuführen. Erst zaghaft aber dann voller Elan singt Prue die Zeilen zu ihrer Melodie. Die Töne hallen wunderschön in ihrem Zimmer wieder und gelangen nicht nur in den Flur des Hauses sondern auch aus dem Fenster hinaus. Neugierig schaut Lucas Gesicht auf der anderen Seite hinter dem Vorhang hervor und lauscht dem Gesang. Erst als er den Blick in das Zimmer von Prue schweifen lässt, sieht er von wo dieser kommt. Beeindruckt öffnet er etwas den Vorhang und zieht sich einen Stuhl heran um Prue weiter zuzuhören. Als Prue ihr Lied beendet ist sie vollends zufrieden und will sich gerade umdrehen, als ihr Blick auf Lucas fällt, der seinen Block hochhält.
>>WOW<<
Prue kann die Röte in ihrem Gesicht nicht zurückhalten und streicht schnell ihre Haare an den Seiten glatt, damit wenigstens etwas abgedeckt ist. Verlegen greift auch sie nach ihrem Block.
>>Danke<<
Gerade als Prue ihren Block hochhält, hat auch Lucas bereits etwas Neues auf seinem stehen.
>>Deine Stimme ist wunderschön<<
Erneut hebt Prue ihren Block hoch auf dem immernoch >>Danke<< steht.
>>Welches Lied war das?<<
Soll sie ihm sagen, dass sie es selbst geschrieben hat? Was soll sie ihm auch sonst sagen?
>>Ein eigenes>>
Prue kann das Erstaunen in Lucas´ Gesicht sehen und spürt wie ihr die Röte erneut ins Gesicht schießt. Wird er merken von wem der Text handelt? Er war schließlich mehr als eindeutig zu verstehen.
Lucas schien ihren inneren Konflikt zu bemerken und als Prue zu ihm aufsah, spiegelte sich etwas Unergründbares in seinem Blick wieder und sie wusste nicht was noch kommen würde. Plötzlich blitzte etwas wie Erkenntnis in seinen Augen auf, doch bevor noch etwas passieren kann, verschwindet Prue, von Panik getrieben ins Badezimmer. Nach einer gefühlten Ewigkeit betritt Prue wieder ihr Zimmer und ist mehr als erleichtert, dass im nachbarzimmer bereits alle Lichter erloschen sind. Erleichtert lässt Prue sich in ihr Bett fallen und denkt noch etwas nach. Was wohl passiert wäre wenn sie nicht wie von der Hummel gestochen ins Badezimmer verschwunden wäre? Sie hätte sich sicher bis auf die Knochen blamiert, denn wenn sie den Blick richtig gedeutet hatte, dann hatte Lucas den Inhalt des Textes verstanden.
Der Sonntag geht an Prue nur so vorbei. Selbst als ihr vater mit Torte nach Hause kommt, kann sie sich zu nichts aufraffen. Widerwillig isst sie ihr Stück Torte und trinkt einen Becher kakao, nur um danach sofort wieder in ihrem Zimmer zu verschwinden. Ihr Vater hatte in der letzten Zeit zu gut verstanden, wann er seine Tochter alleine lassen sollte und wann nicht. Das war einer der Momente wo er sie lieber alleine lassen wollte und Prue war das nur recht.
Am Montag findet in der Schule das Football-Endspiel der Froozen, der Schulmannschaft, statt. Ein großes Event, dass mit dem Schulball enden soll. Nach der schule kommt Prue nach Hause und geht direkt in ihr Zimmer. Sie öffnet den Scharnk und holt die Uniform heraus, die zum Schulorchester gehört. Schnell schlüoft sie hinein und pflechtet sich ihre haare zu zwei Zöpfen. Dann setzt sie sich noch die verhasste Kappe auf, schnappt sich ihre Klarinette und verschwindet wieder in Richtung Schule. Das schulorchesetr soll bei dem Footballspiel für die ‚richtige’ Musik sorgen. In einem Block des Zuschauerraumes haben sich bereits viele Mitglieder versammelt, zu denen sich Prue dazugesellt. Das Spiel wird angepfiffen. Die Cheerleader stehen am Rand und unterstützen ihre Mannschaft. Mit dämlichen Spürchen und affigen Sprüngen versuchen sie dabei auch noch, die Ersatzspieler auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich soll das anfeuern nicht umsonst gewesen sein! In der letzten Halbzeit liegen die Froozen knapp zurück. Die Menge tobt und Prue ist, vom Footballfieber gepackt, von ihrem Sitz aufgestanden und zittert wie der Rest des Publikums mit den Spielern. Die Musik des orchesters dröhnt ihr in den Ohren, doch Prue hat schon lange ihre Klarinette beiseite gelgt und beobachtet Lucas.
„Komm schon, du schaffst es…“, flüstert sie leise vor sich hin.
Und tatsächlich ein weiter Pass der Nummer 54 erreicht Lucas und dieser rennt. Kurz bevor das Endsignal ertönt erreciht er die Endmarke und erzielt den Siegversprechenden Touchdown. Alle stürmen auf den Rasen und reißen Lucas zu Boden, nur um ihn kurz danach hoch auf ihre Schultern zu heben. Er setzt seinen Helm ab und sttreckt ihn gen Himmel. Der stolze Sieger ist selbst von Prues Entfernung gut zu erkennen. Genauso wie die Szene die sich kurz danach abspielen soll:
Lucas geht auf Chelsey zu, die noch am Spielfeldrand steht. Jedoch nicht alleine; vor ihr steht der Passwerfer, Nummer 54. Chelsey streicht mit ihrem Finger verführerisch über seine Brust und ist kurz davor ihn zu küssen als Lucas neben ihr steht. Prue kann nicht hören was sie sagen, doch dass Lucas aufgebracht das Stadion verlässt, lässt sie eins und eins zusammenzählen. Wie kann Chelsey nur so dumm sein? Prue schüttelt verständnislos den Kopf. Wo vorher ein Gefühl von Neid für Chelsey war bleibt jetzt nur noch Verachtung übrig. Immernoch fassungslos schnappt sich Prue ihre Klarinette und verlässt ebenfalls das Stadion.
Zu Hause angekommen setzt sie sich auf ihr Bett und macht ihre Schulaufgaben. Bewegungen, die sie im Augenwinkel wahrnimmt, lässt sie aufblicken. Im Nebenzimmer sitzt Lucas auf seinem Bett und bindet sich eine passende Flieg zu seinem weißen hemd um den Hals. Eine elegante schwarze Hose zeirt bereits seine Beine und ein schwarzes Sacko versteckt sich, zum anziehen bereit, hinter ihm auf dem Bett. Schmachtend sieht Pure zu ihm herüber, als sich auch sein Gesicht hebt. Lachend sieht er zu ihr hinüber und greift nach seinem Block. Wissned was jetzt kommt greift auch Prue schonmal nach ihrem Block.
>>Gehst du zum Ball?<<
Mit einem Blick auf ihre Schulaufgaben und Chelsey in den Armen von Lucas, wie er ihr wieder verzeihen würde, schüttelte Prue den Kopf.
>>Nein, muss lernen>>
Traurig liest Lucas was Prue geschrieben hat.
>>Ich wünschte du würdest>>
Ohne einen weiteren Blick, geift Lucas nach seinem Sacko und verlässt sein Zimmer. Mit offenem Mund starrt Prue weiter aus ihrem Zimmer, kann nicht fassen was Lucas gerade geschrieben hatte. Er wollte, dass sie auf den Ball ging? Das konnte doch gar nicht sein. Fassungslos schiebt Prue ein paar der Zettel auf ihrem Bett beiseite und zum Vorschein kommt der Zettel, auf dem Prue >>Ich liebe dich<< geschrieben hatte. Ist das vielleicht ihre Chance? Soll sie es einfach wagen, es riskieren? Ein weiterer Blick auf den zettel entlockt ihr ein Nicken und Prue ist entschlossen: Sie wird zu dem Ball gehen.
„Dad? Dad?“
Prue rennt aufgeregt durch das gesamte Haus und sucht nach ihrem Vater, der gemütlich im Wohnzimmer sitzt.
„Was ist denn?“
„Ich brauche ein Kleid. Jetzt!“
„Möchtest du mir vielleicht sagen, wofür und warum gerade jetzt?“
Das Eltern immer so viele Fragen stellen müssen.
„Heute findet der schulabll statt und ich möchte da gerne hin.“
Erstaunt blickt William sie an.
„Und das fällt dir jetzt ein?“
Genervt rollt Prue ihre Augen.
„Kannst du bitte aufhören Fragen zu stellen und mor sagen wo ich ein Kleid herbekomme?“
William nickt kurz und verschwindet in seinem Schlafzimmer.
Fassungslos schaut Prue ihm hinterher. Er kann sie doch nicht einfach hier stehen lassen. Gerade wollte sie schon wieder hoch in ihr Zimmer gehen, als William mit einem Kleiderbügel in der Hand zurückkommt. Auf dem Bügel ist eine blaue Kleidtasche, die etwas zu verbergen scheint. Mit einer gekonnten Handbwegung öffnet William den Reißverschluss und ein Traum in weiß kommt zum Vorschein. Prue kann sich ein Schnauben nicht verkneifen.
„Das Kleid hat deiner Mutter gehört. Sie würde wollen dass du es trägst.“
Kleine Tränen bilden sich in Prues Augen als sie ihren Vater liebevoll umarmt.
„So, nu aber los. Sonst ist schon alles vorbei bevor du da bist. Ich hol schon mal den Wagen.“
Prue drückt ihrem Vater noch einen sanften Kuss auf die Wange und haucht ein leises Danke in sein Ohr, dann evsrchwindet sie schon nach oben ins Bad. Sie schlüpft in das wunderschöne Kleid, welches sich auch ohne Träger fest um ihren Oberkörer schmiegt ein blaues Band zeirt den oberen Rand und verleiht dem Kleid das gewisse Etwas. Ihr Locken lässt Prue offen über ihre Schultern fallen und verleiht ihnen mit etwas Haarspray den nötigen Glanz. Ein letzter Blick, doch Prue ist noch nicht zufrieden als ihr Blick auf ihre große schwarze Brille fällt. Ein griff in den schrank und sie zeiht die Kontaktlinsen heraus, die ihr Vater mal für den Sportunterricht besorgt hatte und tauscht sie mit der Brille. Ein erneuter Blick in den Spiegel lässt Prue erstaunen. Ist das wirklich sie?
Bevor sie fahren geht Prue noch schnell in ihr Zimmer und holt den Zettel auf dem sie einst ihre Gefühle offenbaren wollte und faltet ihn. Es ist das Einzige was sie bei sich trägt als sie zu ihrem Vater in den Wagen steigt.
An der Schule angekommen steigt sie aus und dreht sich nocheinmal zu ihrem Vater um.
„Ich melde mich, wenn ich abgeholt werden möchte.“
„Alles klar. Viel Spaß Prudence.“
Mit einem danke Daddy dreht sich Prue um und betritt die Schule. Der Gang, der zur Sporthalle führt ist hübsch dekoriert und weist direkt in die Richtung in der, der Ball stattfindet.In der Halle sind bereits alle am tanzen. Als Prue jedoch den Raum betritt, ist es als ob alle aufeinmal aufhören zu tanzen und sie anstarren. Peinlich berührt bleibt Prue stehen und schaut sich um. Als ihr Blick auf Lucas trifft ist ihr aber plötzlich alles um sie herum egal und sie geht weiter in die Menge, die ihr automatisch einen Gang frei macht. Auch Lucas hat sie jetzt enttdeckt und kommt auf Prue zu. Bevor er sie erreichen kann greift Chelsey jedoch nach ihm. In ihrem kurzen roten, aufreizenden Kleid drückt sie ihn an sich und Prue verlässt kurzerhand der Mut. Was macht sie hier eigentlich? Doch auf einmal schiebt Lucas Chelsey von sich weg und gibt ihr unmissverständlich zu verstehen, dass sie ihn in Freiden lassen soll. Ein Kächeln breitet sich auf Prues Gesicht aus, als sie Chelsey wutentbranntes Gesicht sieht. Das Lächeln verstärkt sich nochmehr als Lucas nun doch weiter auf sie zu kommt. Genau voreinander leiben sie stehen und schauen sich einfach nur an.
Jetzt oder nie, denkt Prue und entfaltet ihren Zettel und offenbart ihre Botschaft.
>>Ich liebe dich<<
Ein Grinsen huscht über Lucas Lippen als er in seine Sackotasche greift und ebenfalls einen Zettel hervorholt. Augenblicklich rutscht Prue das Herz in die Zehen.
>>Ich liebe dich<<
liest sie fassungslos. Glücklich starhlt sie ihn an und auch in Lucas Mimik ist nichts außer Glück zu erkennen. Als Lucas dann seine Hand sanft in Prues Nacken gleiten lässt, setzten bei ihr alle Sinne, die etwas anderes als Lucas wahrnehmen aus und sie konzentriert sich auf ihn. Langsam streckt sie ihm ihr Gesicht entgegen und als sie ihre Lippen berühren kann sie sich einen kurzen Blick auf Chelsey nicht verkneifen. Doch selbst der entsetzte Blick von ihr kann sie im Moment nicht glücklciher machen als sie es ohnehin gerade ist, also schließt Prue wieder ihre Augen und legt ihre Arme um Lucas Hals. Langsam löst er sich von ihr und Prue sinkt zurück auf ihre Füße. Mit einem Blick zu Lucas stellt sie fest, dass dieser grinst. Verlegen schaut sie zu Boden.
„Hast du es also verstanden?“
Prue sagt es so leise in Richtung Boden, dass es eigentlich niemand hätte hören können, doch Lucas legt einen Finger unter ihr Kinn und zwingt sie ihn anzugucken.
„Ich habe es verstanden, dein Lied…“
Ohne weiter etwas zu sagen zieht er Prue zu einem erneuten Kuss.
Das Lied sollte den Namen Du gehörst zu mir bekommen.
ENDE
Texte: Alyssa Sarmiento; Klappentext: Dt. Übersetzung von "You Belong With Me"
Bildmaterialien: Laura Gabbert
Lektorat: Laura Gabbert, Maxi Dühr
Tag der Veröffentlichung: 29.05.2012
Alle Rechte vorbehalten