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Schweigen

„Hey….hast du schon was vor?“, fragte Toki Chris. Diese schüttelte den Kopf. „Dann hol ich dich heute um 7 Uhr ab. Diesmal kam ein Nicken von Chris. Sie winkte ihm noch zum Abschied, dann ging sie die Straße entlang. Sie brauchte von der Schule nur 5 Minuten, dann war sie schon zuhause. Chris fragte sich, was sie anziehen sollte. Sie war richtig froh darüber, das Toki sie gefragt hatte, ob sie zeit hätte. Sie hatte ihn vor ein paar Monaten kennen gelernt, als sie neu auf die Schule kam.

~~~Flashback~~~

„Ihr werdet heute eine neue Mitschülerin bekommen. Sie heißt Chris Kagamine. Ihre Eltern sind erst vor kurzem mit ihr nach Japan gezogen. Vorher wohnte sie in Miami. Seid bitte nett zu ihr.“, die Lehrerin ging zur Tür und öffnete diese. Schüchtern trat Chris ein und sah sich die Klasse an. Ihr Blick blieb an einem groß gewachsenen Jungen hängen. Er hatte kurzes braunes Haar und ein etwas kantiges Gesicht, breite Schultern und man konnte seine Muskeln leicht durch die Uniform erkenne. Chris musterte ihn lange. Doch dann bemerkte der Junge ihren Blick und grinste sie freundlich an. Chris errötete und drehte ihren Kopf abrupt weg. „Du kannst dich hinter Hanabura-kun setzten“, meinte die Lehrerin und wies auf den Jungen, den Chris zuvor gemustert hatte. Schweigend lies sie sich auf den Stuhl nieder. In der Pause verzog Chris sich schnell aus der Klasse. Sie wollte nicht, dass sie sie ausfragen. Es war so schon schwer an einer neuen Schule zu sein. Chris hatte glück und konnte in den Pausen alleine sein und auch sonst lies man sie in Ruhe. Nach der Schule ging sie schnell nach draußen, wurde aber von Hanabura-kun festgehalten.
„Hey, ich wollte dich eigentlich nur fragen, warum du so still bist. Die andern setzen schon die wildesten Gerüchte in die Welt. Man sagt du wärst Geheimagent oder so was in der Art und würdest jeden umbringen dem du etwas verrätst. Ist zwar lächerlich, wollt es aber trotzdem gerne wissen“, meinte er lachend. Chris versuchte sich loszureißen, aber der Griff von Hanabura-kun war zu feste. „Hanabura-kun? Was machen Sie da?“, wollte die Klassenlehrerin wissen, die gerade um die Ecke kam. „Ich wollte nur ein bisschen mit der Neuen reden“, meinte er abwehrend. „Da gäbe es ein kleines Problem“, fing die Lehrerin an. Chris konnte sie losreißen, da der Griff etwas lockerer wurde. Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte. Jedoch hörte sie ganz genau was die Lehrerin noch sagte, „Sie spricht seid drei Jahren kein einziges Wort mehr.“ Chris rannte so schnell, das sie drohte um zu kippen. Schaffte es trotzdem noch bis nach Hause. Obwohl es ein kurzer Weg war, war sie total außer Atem. Chris rutschte an der Tür hinab und beruhigte sich erstmal. Sie wollte eigentlich nicht, das jemand dahinter kam. Es war ihr zuwider daran erinnert zu werden, was sie gesehen hatte. Den Mann der diese Frau umgebracht hatte und sich dann ihr zuwandte. Wie er sich langsam die Hose öffnete und immer näher kam. Und wie sie immer mehr zurück wisch, bis ihr die Wand in den Rücken gedrückt wurde. Wie er sie vergewaltigte. Plötzlich erschrak sie. Hatte sie sich geirrt oder hatte es tatsächlich gerade geklopft? Langsam erhob sie sich und sah durch de Türspion hindurch. Dort stand Hanabura-kun. Schnell öffnete sie die Tür einen Spaltbreit und schaute ihn grimmig an. Ihr Blick verriet ihm, was sie hätte sagen wollen, nämlich: ‚Was willst du?’
„Nicht gleich so böse sein, ich wollte mich nur mit dir unterhalten. Ähm……also nur wenn du willst und mir zuhören möchtest“, meinte er verlegen. Chris beäugte ihn noch eine Weile, öffnete aber schließlich doch noch die Tür. Mit der Hand wies sie ihm die Richtung für ins Wohnzimmer. Sie selbst verschwand in der Küche, nur um kurz darauf mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser wieder zukommen. Die Sachen stellte sie auf den Tisch im Wohnzimmer. Hanabura-kun setzte sich auf das Sofa und Chris neben ihm. „Also erstmal. Ich heiße Toki Hanabura, kannst mich aber Toki nenne“, er hielt inne und wartete auf ihre Reaktion. Chris regte sich nicht. Tat so als hätte sie es nicht gehört. „Naja, ich wollte nur fragen ob wir vielleicht Freunde sein können? Immerhin hast du ja keine…Also, das nehm ich mal an…“, meinte er verlegen. Langsam nickte Chris. Sie nahm einen Stift und ein Blatt, dann schrieb sie darauf: ‚Ich habe tatsächlich keine Freunde. Wir können es ja mal versuchen.’ Toki las das und lächelte glücklich. Chris’ Herzschlag beschleunigte sich und sie wurde etwas rot. „Wie wär’s hättest du morgen Zeit und Lust mit mir etwas zu unternehmen?“, fragte er sie und Chris nickte zögerlich.


~~~Flashback ende~~~

Das ging jetzt schon drei Monate so und Chris war sich sicher, dass sie ihn Toki verliebt war. Sie wollte es ihm aber nicht sagen, oder eher schreiben, da sie nicht ihre Freundschaft kaputtmachen wollte. Sie wollte lieber schweigen.


„Ich liebe dich.“

Es war kurz vor 7 Uhr und Chris tigerte durch ihr Zimmer. Sie hatte noch immer nicht das an, was sie glücklich machte. Doch sie hatte keine Zeit sich lange zu entscheiden. Deshalb schnappte sie sich ihr rosa-weiß-gestreiftes T-Shirt, ihren schwarzen Minirock und ihre schwarzen Schuhe. Ihre Jacke hing von bei der Tür. Gerade als die kurzen Socken anhatte, klingelte es an der Tür. Schnell ging sie zur Tür und öffnete sie. Es war wie zu erwarten Toki gewesen. „Schick“, meinte er nur und grinste Chris verschmitzt an. Diese zog schnell ihre Jacke und Schuhe an und dann gingen die beiden los. Es war Sommer und ziemlich warm. Aber es machte den beiden nichts aus. Toki erzählte alles möglich und Chris hörte gespannt zu. Hin und wieder huschte ihr ein lächeln auf die Lippen und Toki musste dann auch lächeln. Sie kamen an einem Spielautomaten vorbei, an dem man sich ein Plüschtier angeln konnte. Begeister blieb Chris davor stehen und schaute sich die einzelnen Tiere an. Toki stand hinter ihr und schmunzelte. Chris holte ein 100 Yen Stück hervor und probierte ihr Glück. Ihr Opfer war ein kleiner Bär und einer blauen Schleife am Ohr. Sie schaffte es ihn zu ergattern, jedoch viel er kurz vor dem Ziel wieder runter.
Enttäuscht und traurig schaute sie den kleinen Bären an. „Ist doch nicht so schlimm. Lass uns weiter gehen, ja?“, fragte Toki sie. Chris drehte sie mit wässrigen Augen zu ihm um und zog einen Schmollmund. Toki seufzte und kramte ein 100 Yen Stück raus. „Ich werd’s versuchen“, meinte er und warf die Münze ein. Und tatsächlich hatte er wenige Augenblicke später den kleinen Bären herausgeangelt. Chris war total begeistert und freute sich riesig, als Toki ihr den Bären hinhielt. Chri strahlte richti und sah ihn dankend an. Toki drehte nur den Kopf und zog Chris an der Hand weiter. Er wollte nicht das sie sah, wie rot er deswegen war. Fragend sah Chris ihn an, ging jedoch ohne zögern mit ihm mit. Als sie an einer Eisdiele vorbei kamen, kauften sie sich ein Eis. Sie hatten beide das gleiche: Schoko und Vanille. Die beiden schleckten ihr Eis fröhlich und gingen nun durch den Stadtpark. Es war ziemlich ruhig, aber es war für Chris perfekt. Sie liebte ruhige Orte und liebte deshalb auch den Park. Bei einem Brunnen blieben stehen. Chris gab Toki ihr Eis und so kramte sie mit beiden Händen in ihren Taschen herum. Dann zog sie zufrieden zwei Münzen hervor und nahm Toki wieder as Eis ab. „Willst du Geld in den Brunnen werfen um dir etwas zu wünschen?“, fragte Toki erstaunt. Chris nickte und drückte ihm eine der beiden Münzen in die Hand. „Ich auch?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Wieder nickte sie.

Sie warf das Geldstück hinein und schloss die Augen. Im Stillen wünschte sie sich: ‚Bitte lass das hier nie mals enden. Es soll immer so schon zwischen und bleiben.’ Toki tat es ihr nach, aber erst als Chris die Augen wieder öffnete. ‚Bitte lass Chris wieder sprechen’, wünschte er sich. Beide gingen ein kleines Stück noch, dann setzten se sich auf die Wiese. Chris legte sich sofort hin und schaute sich die Sterne an. Toki beobachtete sie und schaute sich ihren Körper genau an. Sie war klein, hatte mittellange braune Haare und Haselnussbraune Augen. Ihre Beine waren für ihre Körpergröße normal. Das Stück zwischen Beine und Bauch übersprang er und stellte fest, dass sie ziemlich dünn war. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass sie lag. Sein Blick wanderte langsam höher und blieb schließlich bei ihrer Brust hängen. Sie war nicht klein und nicht riesig, eben einfach normal. Als ihm bewusst wurde, was er tat drehte er sich abrupt weg und atmete tief ein und aus. Dann sah er sie wieder an. Sie war perfekt, wie er jetzt feststellte. Und er hatte schon zu lange geschwiegen. ‚Wie lautete das Sprichwort noch gleich? Schweigen ist Silber, Reden ist Gold’, dachte er und fasst einen Beschluss. „Chris, ich muss mit dir sprechen“, begann er. Daraufhin setzte sich Chris etwas auf und sah ihn fragend an. „Ich fand dich schon vom ersten Tag besonders toll. Du hattest so eine Ausstrahlung…. Warum ich nicht vorher etwas gesagt hatte wusste ich nicht….Deshalb war ich auch froh, dass wir Freunde wurden. Aber ich kann es nicht länger für mich behalten. Chris, ich liebe dich“, sprach er schnell und Chris traute ihren Ohren nicht.
Er liebte sie? Dann wäre ihr Wunsch wirklich schon in Erfüllung gegangen. Sie setzte sich jetzt ganz hin und schaute Toki an. Dieser kam ihr näher und näher. Kurz vor ihrem Mund stoppte er und wartete eine Sekunde. Diese Sekunde reichte Chris aus und sie überbrückte die letzten Millimeter zwischen ihnen. Durch den Kuss vergaßen sie alles um sich herum. Auch lösten sie sich nur kurz um Luft zu holen, da es ja bekannt war, dass Menschen Sauerstoff zum leben brauchten. Toki beugte sich wieder zu ihr hinunter, doch Chris legte einen Finger auf seinen Mund. „Ich liebe dich auch“, flüsterte sie und sprach somit zum ersten Mal nach drei Jahren wieder ein Wort. Dann küsste sie ihn und beide waren überglücklich.

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Tag der Veröffentlichung: 25.02.2011

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