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Paladin – Kapitel

1



<Rede, Monster!>, schrie der junge Offizier den angeketteten Feind an.
<Na rizas corisoz! Tod! Sterben!>, erwiderte der Untote Körper immer wieder.
Seit Tagen war die ganze Einheit dabei, das bösartige Etwas zu malträtieren. Wo ein Mensch bereits den Qualen erlegen wäre, schien die wandelnde Leiche nicht einmal etwas zu spüren.
Jeroc lehnte sich zu seinem Kommandanten und Freund herüber und flüsterte:
<Wie lange soll das noch so weitergehen? Wir wissen, dass diese Bastarde nach einigen Wochen einfach in ihre Einzelteile zerfallen. Soll sich bis dahin jeder Soldat in diesem Land daran die Zähne aus beißen?>
<Lass den Mann ruhig noch Zwei Minuten fortfahren. Der angeforderte Ritter der Legion dürfte uns heute erreichen.> Jeroc verzog angewidert das Gesicht.
<Ein Ritter? Ich weiß, dass wir die Informationen brauchen... Aber muss es denn immer ein Ritter sein, der uns den Arsch rettet?>
<Du weißt genauso gut wie ich, dies hier bringt nichts. Keiner meiner Männer, mich eingeschlossen, könnte dieses Drecksvieh knacken.>, erwiderte Kommandant Worric missmutig.
Noch immer bearbeitete der Offizier den Gefangenen erfolglos. Schläge, Drohungen, Angebote, noch mehr Schläge, alles vergebens. Seufzend wandte sich Worric diesem allmählich langweiligen Spektakel zu und rief:
<Das reicht, Mann. Ruh' dich aus, lassen wir den Ritter seine verdammte Arbeit hier erledigen, sobald er da ist.> Bei diesen Worten schien der Tote Feuer zu fangen. Er begann zu zittern, riss heftig an seinen Ketten und versuchte panisch, wie man es von diesen Wesen nicht gewohnt war, zu fliehen.
<Na rizas corisoz! Paladin! Kein Paladin! STERBEN! IHR STERBEN!> schrie das Ding mit etwas wie Angst in der Stimme. Der Untote entfesselte durch seine Wut unmenschliche Kräfte und zog die Verankerung der Ketten aus dem Boden. Plötzlich war das Monster frei. In wenigen Sekunden schlitzten die tödlichen Klauen Drei Soldaten auf, jene die ihm zu nahe waren. Blut schoss aus den tiefen Wunden hervor. Die übrigen Anwesenden stürzten sich sofort auf das entfesselte Monster, bis Jeroc es wieder angekettet hatte. Diese Aktion kostete noch Zwei weitere Männer das Leben, da der Untote mit seinen Raubtierzähnen um sich biss. Im Tod waren sie dazu geschaffen, andere in ihr Schicksal zu zwingen.
<Wenn der Ritter mit diesem Dämon durch ist, werde ich es persönlich in Stücke reißen!>, brüllte Jeroc atemlos.
<Das dürfte schwierig werden, mein Herr. Wenn mein Meister die Arbeit mit diesem Ghul beendet hat, wird nichts von ihm übrig sein.> Im Raum wurde es still. Niemand hatte die Ankunft des Mannes bemerkt. Doch stand er mitten im Raum neben Kommandant Worric, als wäre er schon ewig da. Einige der unerfahrenen Soldaten wollten gerade ihre Schwerter ziehen.
<Halt! Keiner erhebt die Waffe.>, hallte Worrics Warnung durch den Raum.
<Ihr seid der Diener des Ritters, wenn ich richtig liege. Wann trifft euer Herr ein? Mir wäre es lieb, wenn diese Sache hier schnell von statten geht.>
<Mein Meister Paladin kümmert sich gerade um sein Ross. Wünscht ihr, dass ich ihn hole?>
<Ja, verdammt! Dieses Scheissvieh hat gerade getötet! Beweg' deinen dämlichen Arsch und bring uns den ehrwürdigen Sack von Ritter!> Jeroc's Temperament ging mal wieder mit ihm durch. Wenig Schlaf, schlechte Verpflegung und der erhöhte Stress machten sich bemerkbar. Wie so oft, sollte ihm diese Gereiztheit auch heute nicht helfen. Der Diener durchquerte innerhalb eines Augenzwinkerns den Raum und Jeroc's Gesicht machte Bekanntschaft mit der Steinwand. Ein kunstvoll verzierter Dolch, wie man ihn niemals von einem Mann niederen Standes erwarten würde, saß an seiner Kehle.
<Den Gebieter in meiner Gegenwart zu beleidigen könnte dein letzter Fehler sein, Bauer! Zügle deine Zunge, oder ich schneide sie dir ab!>, zischte der Mann mehr, als das er es sprach. Wieder wurden Waffen gezogen, diesmal kam das entschärfende Kommando jedoch nicht von Worric.
<Das reicht, Sylas. Beschmutze deine Ehre nicht an einem, wie ihm.> Ein Mann von beeindruckender Statur stand mitten im Raum. Ebenso plötzlich wie sein Diener erschien der Ritter zwischen den verängstigten Soldaten. Ein schwarzer Kapuzenumhang verhüllte seinen Körper und sein Gesicht. Unter der Kapuze war ein leichtes goldenes schimmern zu sehen, genau da, wo die Augen sein mussten.
Als wäre er geschlagen worden, wich der Diener sofort Zwei Schritte zurück und kniete vor seinem Herren.
<Verzeih mir, Meister. Ich konnte nicht...->
<Ruhig, Sylas. Es ist nichts passiert.> Mittlerweile war Jeroc aus seiner Starre erwacht und begann wieder zu schreien, was er jedoch sofort bereute. Das äußerst scharfe Messer hatte einen leichten, nur oberflächlichen, aber blutenden Schnitt an seinem Hals hinterlassen.
<Nichts passiert?!? Euer Schoßhund hat mir fast->, weiter kam er nicht. Die goldenen Augen hatten ihn fixiert und es verschlug ihm förmlich die Sprache.
<Du lebst, warum also beschwerst du dich?>, fragte der Ritter unbekümmert. Ohne eine Antwort abzuwarten wandte er sich an Worric.
<Kommandant, wir übernehmen ab hier. Nehmt eure Männer und zieht euch zurück.> Normalerweise hätte Worric ein solches Fehlen an Respekt nicht toleriert, doch die Ritter der Legion standen weit über jedem normalen Militär. Sie waren die Elite der Menschheit. Heroische Krieger mit legendärer Stärke. Die besten unter ihnen nannte man Paladine. Und einer von jenen stand nun vor dem untoten Monster.

<Herr Ritter, ich würde der Befragung gerne beiwohnen. Die Informationen sind sehr wichtig und müssen schnellstmöglich überbracht werden...>, wagte Kommandant Worric einen Versuch, doch noch im Rennen zu bleiben. Er war noch lange nicht da, wo er sein wollte. Seine Laufbahn sollte nicht als einfacher Lagerkommandant enden.
Der Diener Sylas ging darauf ein, sein Herr starrte unablässig den verfallenden Körper des Ghuls an.
<Es wäre besser, Ihr verlasst den Raum während der Prozedur. Mein Meister wird... Kräfte wirken, die normalen Menschen erheblichen physischen und psychischen Schaden zufügen können.>
<Gib ihm deinen Schildtalisman und lass ihn zusehen.>, murmelte der gedankenversunkene Schwarzgewandete seinem Diener zu.
<Wie ihr wünscht.>, ohne jedes Zögern nahm Sylas die Kette um seinen Hals ab und reichte sie Worric. Dieser nahm sie nicht sofort.
<Ein Talisman? Diese Magie absaugenden Dinger? Ich dachte, solche Artefakte würden nicht mehr ausgegeben.>
<Kommandant, mein Herr ist ein sehr bekannter Mann. Das sollte genügen. Nehmt ihn.>
<Aber... Was ist dann mit euch, Sylas? Ihr seid doch auch nur ein Mensch...>
<Eure Fürsorge zeugt von Respekt. Doch Ihr braucht euch um ihn keine Gedanken zu machen. Sylas ist kein Mensch und Tausendmal stärker als jeder dieser Rasse.>, erwiderte der Ritter, der sich dem Gespräch nun wieder anschloss. Worric wurde bleich. Er sah leicht verstört vom einen, zum anderen.
<Was... Was soll das bedeuten, kein Mensch? Was habt ihr in mein Lager gebracht...>, stotterte er und wich einige Schritte zurück.
<Erlaubt ihr, Meister? Ich möchte es ihm zeigen... Es ist so lange her, dass ich frei sein durfte...>
<Keine Zeit, Sylas. Kommandant, keiner von euren Männern hat etwas zu befürchten. Mein Freund hier ist auch weit disziplinierter als die meisten von euch.> Als er sah, wie Worric noch immer zitterte, blitzten die goldenen Augen auf. Sofort legte sich Worric's Anspannung.
<Ich vertraue euch, Ritter.>
<Natürlich. Nun zu Eurem kleinen Ärgernis da drüben.> Bei diesen Worten wurde Worric erst bewusst, dass der Untote seit der Ankunft des Dieners schon keinen Ton mehr von sich gegeben hatte. Tatsächlich kauerte das Vieh in der hintersten Ecke des Raums und zitterte. Es hatte schreckliche Angst!
<Wie habt Ihr ihn gefangen, Kommandant?>, lenkte der Ritter seine Konzentration wieder auf das eigentliche Thema.
<Naja... Meine Pfadfinder haben mir von Spuren in einem Waldstück Fünf Kilometer nördlich von hier berichtet. Also habe ich einen Spähtrupp dorthin geführt. Nach einigen Metern war schon klar, dass es Probleme geben würde. Es war ein steinalter Friedhof, der über die Jahrhunderte zugewachsen war. Jedenfalls... Jedenfalls war die Erde der meisten Gräber aufgewühlt und es herrschte mehr Chaos, als man auf einem derart verwitterten Stück Land sowieso erwarten würde. Wir erwischten dieses Monster, als es sich gerade aus seinem Grab wühlte. Kurz nach der Reanimation scheinen sie verwundbarer zu sein. Wir vermuten, dass die Nekros eine Armee aufstellen.> Schon wurde er wieder unruhig. Das kleine magische Kunststück, das der Ritter zum beruhigen einfacher Menschen nutzen konnte, war wenig zuverlässig.
<Eine Armee? Wir haben noch nie davon gehört, dass sich die Untoten organisieren. Sollte einer von denen vielleicht nicht gänzlich verdummt sein, Meister?>, bemerkte Sylas belustigt.
<Wer weiß. Vielleicht bekommen wir demnächst mal etwas interessantes zu tun.>
Der Ritter wandte sich nun an das zitternde und fauchende Geschöpf in der Ecke. Der Kadaver schien wie gebannt, er machte keine Anstalten mehr, zu fliehen.
<Kommen wir zum geschäftlichen Teil. Ihr seid sicher, dass Ihr bleiben wollt, Kommandant?>, fragte der Paladin noch einmal gelangweilt.
<Übertreibt Ihr nicht etwas mit den Warnungen? Es ist nicht so, als würde ich das erste Mal einem Verhör beiwohnen.>, meinte Worric großspurig. Das Lächeln im Gesicht des Dieners wurde immer breiter. Er schien sich sehr auf das Kommende zu freuen.
<Eure Entscheidung. Jammert später nicht.> Mit diesen Worten schenkte der Paladin seine gesamte Aufmerksamkeit dem unheiligen Wesen.
<Dann wollen wir mal... Sylas, bereit?>, fragte der Ritter.
<Jederzeit, Meister.> Ein Lichtblitz schoss durch den Raum und traf den Dämon am Kopf. Der Paladin begann mit dem heiligen Ritual.

Die Macht des Einschlags lies den Steinboden erzittern und veranlasste Worric dazu, erschreckt an die Wand zurück zu weichen. Sylas stand in einiger Entfernung zum wandelnden Leichnam, den Dolch in der einen Hand, die andere zur Faust geballt. Beide Hände in Richtung seines Ziels ausgerichtet murmelte er leise Worte in einer seltsamen Sprache, ein konstanter Strahl aus dünnem Licht verband ihn mit dem Ghul. Dieser wurde nun wieder aktiv, konnte jedoch bereits nicht mehr das geringste ausrichten. Er war gefesselt. Der Ritter näherte sich dem Ghul langsam, bis er nur noch Zentimeter von ihm entfernt war.
<Nun, mein faulender Freund. Schnell und einfach, oder langsam und qualvoll? Wobei die zweite Option eine wahre Freude für mich wäre.> Vorfreude ließ seine Stimme zittern. Worric lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er anfing, sich Gedanken über den Mann zu machen, der ihm sein Kommando abgenommen hatte.
<Na rizas corisoz! Du bald wie ich! Du sterben!>, teilte das Ding mit, als es sich noch weiter in die Ecke drückte. Es hatte wirklich Angst vor dem Paladin.
Das goldene Schimmern im Gesicht des Paladins wurde stärker, als er sagte:<Wie freundlich von dir, mir etwas Spaß zu gönnen. Nun denn... > Mit einer schnellen Bewegung zog sich der Ritter die Kapuze vom Haupt und zeigte sein Gesicht.
<NEEEIIIN! NICHT DU! IN RUHE LASSEN! NICHT DU!> Pures Entsetzen lies den untoten Körper beben. Er schien den Mann zu kennen. Lange, rote Haare, fast aristokratische Züge und sehr blasse Haut. Doch nach wie vor zogen die Augen jeden Blick auf sich. Sie waren tatsächlich von einem strahlenden Goldton.

Sylas' Konzentration war felsenfest, doch man konnte in seinem Gesicht lesen, wie sehr er zu dem Untoten wollte. Seine Augen waren von Blutgier erfüllt. Diszipliniert? Ha, der läuft ja gleich Amok

, dachte Worric. Sein Meister hat meiner Ansicht nach auch viel zu viel Spaß an der Sache... Aus was für Leuten besteht die Legion nur?

Der Ghul hatte in den letzten Minuten mehr menschliche Regungen gezeigt, als man von solchen Wesen erwartet hätte. Eine breit gefächerte Auswahl, von Angst bis zu blankem Entsetzen. Der Paladin hingegen wurde immer fröhlicher.
<Du weißt, wer ich bin. Du weißt, was ich kann. Doch haben wir heute einen Zuschauer! Ich werde dann wohl den Posten des Gastgebers übernehmen und unserem verehrten Kommandanten einen gewissen Anblick bieten! VÈRIAS!> Dünne, goldglänzende Fäden schossen aus den behandschuhten Fingerspitzen des Paladins und wickelten die Gliedmaßen seiner Beute ein. Mit einem erleichterten Stöhnen beendete Sylas seinen eigenen Zauber und das Band zerbrach.
Gefangen war der Ghul jedoch nach wie vor. Die bloß liegenden Muskeln des Monsters arbeiteten schwer, doch die Lichtfäden hielten ihn an Ort und Stelle. Mit gezielten, leichten Bewegungen ließ der Ritter seine neue Marionette herumlaufen. Man konnte deutlich erkennen, welche Schmerzen der Dämon hatte.
<Na... Na rizas... Nicht weiter! Stopp! Geh' weg!>, kreischte er. Der Paladin verzog seinen Mund zu einem eiskalten Lächeln.
<Ich habe gerade erst begonnen... > Seine Finger zuckten. Der rechte Arm des Ghuls knackte laut. Was hat er vor? Er will doch nicht...

Worrics Befürchtung war richtig. Mit einem widerlichen Krachen riss der komplette Arm des Ghuls ab, fiel zu Boden und verbrannte in schwarzen Flammen. Halb geronnenes, dunkles Blut und Maden quollen aus dem zerfetzten Stumpf hervor, ein erbärmlicher Schrei entkam dem Untoten. Das wahnsinnige Lachen des Paladins lag in der Luft und war schrecklicher, als der beißende Geruch verbrannten Fleischs.
<Allmächtiger... >, würgte Worric hervor. Das Licht im Raum schien langsam weniger zu werden. Eine seltsame Dunkelheit ging von dem zaubernden Paladin aus. Ein zerfallenes Bein riss ab. Feuer. Der gepeinigte Ghul fiel zu Boden und kroch erbarmungswürdig kreischend zur Tür. Er wurde an seinen Goldfesseln wieder in die Luft gerissen. Der linke Arm verbrannte noch, während er mit dem Körper verbunden war. Die Flammen breiteten sich langsam aus und erfassten immer weitere Teile des Leichnams.
<Läuterung im Feuer! MEIN Feuer! Brenne! BRENNE IN DER HÖLLE!>, gackerte der Paladin. Er war wie im Rausch.
<Nein.. Herr Ritter! Wir brauchen die
Informationen!> Worric erkannte mit vor Angst geweiteten Augen, dass dies keine skrupellose Befragung mehr war, sondern sinnlose Inquisition.
<PALADIN!>, rief er. Doch es kam keine Reaktion. Lediglich die Goldfäden schossen durch die Wunden in den Ghul hinein und folterten ihn. Worric rannte auf den außer Kontrolle geratenen zu und wollte ihn schütteln. In dem Moment, als seine Hand die Schulter des Ritters berührte explodierte der Raum in grellem Licht. Bevor er die Besinnung verlor, sah Worric noch die schwelenden Reste des Ghuls. Nein...



Als das sengende Licht aus dem Paladin brach, warf sich Sylas auf ihn. Die chaotische Magie verbrannte seine Haut und zeigte, was er wirklich war. Gut Drei Meter groß, Klauen an Händen und Füßen, obsidianschwarze Schuppen, die den gesamten Körper wie eine Rüstung überzogen. Das Bemerkenswerteste waren jedoch die steingrauen Flügel auf seinem Rücken.
Mit einem animalischen Brüllen schloss der Gargoyle Sylas seinen Meister mit den Schwingen ein und verhinderte größeren Schaden. Die Strahlen verschwanden, Sylas öffnete die schützenden Flügel.
<Meister? Wie geht es euch?>, fragte er besorgt und kniete sich hin, um nicht von oben herab mit seinem Herrn zu sprechen. Alles goldene war aus den Augen des Ritters verschwunden, sie waren nun so schwarz wie die Nacht. Ausgebrannt. Langsam und mit vor Erschöpfung rauer Stimme sagte er: <Müde... Habe ich wieder...? >
<Ja, leider. Wir müssen endlich etwas dagegen Unternehmen. Ich weiß nicht, wie oft ich euch noch unterdrücken kann. Es wird schwerer... > Der Paladin schien wieder etwas Kraft zu schöpfen. Er besah sich das Ausmaß der Explosion. Die Wände, der Boden und die Decke waren schwarz vor Ruß. Sein Blick fiel auf den zerschlagenen Körper des Kommandanten in der Ecke.
<Sylas! Er lebt noch.>, sagte er und sie knieten sich zu Worric hinunter.
<Das ist Seltsam. Seht... > Sylas deutete auf den zerbrochenen Schildtalisman, der neben Worric auf dem Boden lag.
<Sein Schutz wurde zerstört... Das er nicht tot ist, zeugt von... Macht.>
Der Paladin sah Worric noch einmal genau an und schien angestrengt nach zu denken.
<Meister? Worüber denkst du nach?>, fragte Sylas.
<Ich frage mich... Vielleicht ist er stark genug...>
In den dunklen Augen des Gargoyles blitzte Verstehen auf.
<Du willst ihn an dich binden, richtig? Es ist nicht meine Aufgabe zu urteilen, aber bedenke, was beim letzten mal passierte...>
<Damals war ich wahnsinnig. Ich behaupte nicht, dieser Zustand wäre gänzlich verschwunden, aber dank diesem Experiment, welches du so verfluchst, ist es auf ein erträgliches Maß gesunken.>
<Du bist mein Meister, ich werde keine deiner Entscheidungen in Frage stellen. Wenn du ihn mit deiner Magie rettest, sind wir schon zu dritt...> Sylas' steinerne Miene verriet nicht was er dachte, doch sein Herr wusste es nur zu gut. Er kannte seinen Diener und konnte ihn ignorieren.

Wo... bin ich...

Worric spürte Sand unter seinen Füßen. Es war kalt. Überall war Nebel, er konnte nichts sehen. Kalt... Warum ist... es kalt...

Er bewegte sich nach vorn. Da war Wasser. Der Nebel um ihn wurde schwächer. Man konnte bald schon Zwei Meter weit sehen. Er war gefangen. Es war nicht mehr als die Spitze eines untergegangenen Hügels aus grauem Sand. Das Wasser schien unendlich. In alle Richtungen erstreckte sich dieser bewegungslose Ozean so weit er sehen konnte. Was ist passiert... Der Paladin... Was hat er getan?

Wut packte Worric. Bruchstückhaft erinnerte er sich an den Diener und seinen Meister. Goldene Augen. Er hasste sie.
<Paladin... Paladin! PALADIN!>, schrie er in den Nebel, seine Stimme wurde mit jedem Wort stärker, sein Geist erwachte. Wo bin ich und wo ist ER? Egal... Muss hier weg... Kalt...

Er wollte es mit Schwimmen versuchen und wagte sich in das Wasser. Nach wenigen Metern konnte er nicht mehr stehen und die Kälte wurde immer schrecklicher. Ich schaffe das nicht... Muss wieder an Land...

Doch wo hin er sich wandte, nirgends war die kleine Sandinsel zu sehen. Kalte Schauer erfassten seinen Körper, Panik ergriff ihn. Plötzlich zog etwas an ihm. Er wurde unter Wasser gezogen. Nach einem Blick hinunter, wich alle Wärme aus seinem Körper. Da waren Arme, die sich in sein Fleisch krallten und ihn sinken ließen. Mehr sah er nicht... Sein Blick verschwamm... Bevor er Ohnmächtig wurde, sah er noch ein Paar goldene Augen...


Kapitel 2



Als der Paladin und Sylas, wieder in menschlicher Gestalt und mit dem bewusstlosen Kommandanten über der Schulter, das Gebäude verließen, waren sie sofort umstellt. Alle Soldaten des Lagers hatten sie mit gezogenen Waffen eingekreist. Jeroc trat aus der Menge und brüllte den Ritter an:<Was ist da drin passiert? Warum trägt dieser Bastard unseren Kommandanten? Was habt ihr getan?!> Sylas trat einen Schritt vor, stellte sich schützend vor seinen entkräfteten Meister. Diese Bewegung war schon genug um einige Soldaten zum schießen zu verleiten. Es zischte mehrmals und drei Pfeile steckten zitternd in der Brust des Dieners. Ein dunkles Knurren kam über Sylas' Lippen, als er Worric vorsichtig auf den Boden legte. Mühelos zog er die Pfeile aus seiner Haut, dunkles Blut sickerte aus den Wunden.
<Eine letzte Warnung, Mensch. Wenn Ihr diese Männer nicht besser kontrollieren könnt, riskiert Ihr damit Euren Tod und den ihren.>, zischte er Jeroc an, welcher blass wurde. Er zeigte mit einem zitternden Finger auf sein Gegenüber und fragte mit vor Angst brüchiger Stimme:<Was... Wie macht Ihr das? Ihr müsstet tot sein!>
<Erschossen von einem dieser Kinder? Wohl kaum.>
<Meine Herren, ohne diese Konversation unterbrechen zu wollen... Der Kommandant stirbt.>, schritt der Paladin, mit einem Blick auf Worrics verbrannten Körper, ein. Als die Soldaten sich nicht rührten, zog Sylas den Kommandanten wieder auf seine Schulter und ging direkt an Jeroc vorbei auf die Soldaten zu. Bevor es zu weiteren Problemen kommen konnte, gab Jeroc den Befehl, den Diener passieren zu lassen. Er schloss sich den beiden an und blickte besorgt auf das von Brandwunden gezeichnete Gesicht seines Freundes.
<Was werdet Ihr tun? Könnt Ihr ihn retten?>, stammelte er hilflos. Es hatte ihn schon maßlos verärgert, dass der Paladin sich um den Untoten gekümmert hatte, doch nachdem er in den Unfall seines Kommandanten verwickelt war und jetzt zu allem Übel seine einzige Rettung sein könnte, war Jeroc nur noch verwirrt und müde.
<Kommt drauf an. Warum wurde uns nie gemeldet, dass euer Kommandant ein Magier ist?>, warf Sylas ein. Jeroc wusste nicht, was er antworten sollte.
<Könntet... Könntet Ihr das wiederholen? Er soll WAS sein?> Ungeduldig fuhr Sylas ihn an:<Ein Magier!>
<Ich... Wir wussten nichts von solchen... Fähigkeiten. Aber seid Ihr sicher? Ich meine, ich kenne Worric seit unserer Kindheit, wenn ich es nicht weiß...-> Respektlos fuhr ihm der Paladin ins Wort.
<...Wusste er es auch nicht. Ein unausgebildeter Magier. Das nenne ich Zufall. Ich frage mich...>
Sylas spürte mit der unerschütterlichen Gewissheit eines Leibdieners, was sein Herr dachte. Wenn Magie auf Magie traf, konnten unkontrollierbare Dinge passieren. Besonders, wenn nur einer der Magiewirker seine Kräfte steuerte.
<Was ist nun? Könnt Ihr ihm helfen, oder nicht?>, flehte Worric jetzt.
<Mein Meister denkt nach. Gibt es hier einen geschützten Ort, idealerweise einen Keller, oder wenigstens einen Raum, ähnlich dem Kerker des Ghuls?>, fragte Sylas, der nach wie vor den Kommandanten trug. Sein Atem ging ruhig, man sah ihm keine Anstrengung an.
Jeroc erwiderte:<Naja... Es gibt einen Vorratsraum. In der Hütte zu Eurer Rechten.> Kommentarlos drehte sich Sylas in diese Richtung und schritt voran. In dem improvisierten Haus legte er seine Last auf den einzigen Tisch, der in den engen Raum passte. Die Augen des Kommandanten zuckten unter seinen Lidern wie wild, sein Atem war schwach. Die Verbrennungen waren sehr stark.
Mit einem knarren schloss Sylas die Tür hinter seinem Meister. Der Paladin sah Worric an und die Reue für seine Tat stand ihm ins Gesicht geschrieben. Mit brüchiger Stimme sagte er:<Ich bin wohl immer noch eine Gefahr für meine Umwelt... Wie ist sein Zustand?> Sein Diener stand ruhig einen Schritt hinter ihm und antwortete:<Kann ich nicht genau sagen. Ein normaler Mensch hätte dem Licht nicht standgehalten. Wenn man so will, gibt es hier zwei Wunder zu bestaunen. Erstens, die Tatsache, dass überhaupt noch etwas von diesem Mann übrig geblieben ist. Zweitens, dass er lebt. Fragt sich jedoch, wie lange dieser Zustand noch so bleibt. Meister... Du bist ein sehr mächtiger Zauberer, doch... Nach einer solchen Explosion... Deine Kräfte dürften bis an die Grenze erschöpft sein. Ihn zu heilen könnte deinen Tod bedeuten.> Er sah dem Ritter direkt in die Augen, welche noch immer Schwarz wie die Nacht waren. Er hatte Recht und sein Herr konnte es nicht abstreiten.
<Der Kommandant wurde durch meine Disziplinlosigkeit verletzt. Ich kann nicht zulassen, dass er stirbt, ohne das ich es wenigstens versucht habe! Und ein gewisses Risiko ist immer dabei, wir befinden uns im Krieg, ganz egal wo man hin geht.>, erwiderte er. Das Gespräch schien beendet. Der Paladin besah sich noch einmal auf das genauste die Wunden. Kopfschüttelnd breitete er die Hände über Brust und Kopf des Verletzten aus. Ein knistern hing in der Luft. In einer fremdem Sprache begann der Paladin eine Art Anrufung, die sich zu etwas wie Gesang entwickelte. Mit tiefer Stimme und knurrenden Lauten bat er um die Hilfe seltsamer, den meisten Menschen unbekannter Götter. Doch sie kamen nicht zu ihm, vielmehr erstrahlte der bewusstlose Körper des Kommandanten in einem roten Licht, welches kurz darauf auch den Paladin einschloss. Seine Magie schoss ungehindert in Worric, er konnte nicht stoppen. Der ohnehin nahezu erschöpfte Vorrat an Macht, über den er noch verfügte, wurde vollkommen verzehrt, bevor der seltsame rote Schein verschwand. Ein leises seufzen kam dem Paladin über die Lippen, bevor er das Bewusstsein verlor.

Worric erwachte schreiend. Keine Hände, die ihn in die Tiefe rissen, kein Wasser, kein Nebel. Vielmehr war an diesem Ort gar nichts. Eine dunkle Ebene, Staub. Er registrierte dieses fehlen von allem zuerst nicht einmal. Die panische Angst zu ersticken steckte ihm noch immer in den Knochen.
Zitternd sank Worric zu Boden, um sich auszuruhen. Die Minuten verstrichen, als er plötzlich aus der Entfernung etwas wie Donnergrollen vernahm. Irritiert wuchtete er seinen müden Körper auf die Beine. Am konturlosen, dunklen Horizont dieser Traumwelt kam ein Sturm auf. Schwarze Wolken, helle Blitze. Als das düstere Wolkengebirge näher kam, konnt man Details erkennen. Die teile der Ebene, über denen der Sturm dahin zog blieben verbrannt und mit glühender Asche überzogen zurück. Die Blitze zerstörten alles. Worric...

Er vernahm leises Geflüster. Worric... Kehre zurück...

Brandgeruch. Das Gewitter hatte ihn erreicht. Um ihn her schlugen die Blitze ein, die Luft war geladen. Gefangen in einem Kreis aus Feuer blieb dem hilflosen Mann nichts anderes, als zu schreien. Ein markerschütterndes Brüllen aus den tiefen der Wolken antwortete und ließ ihm den Atem stocken. Gleißendes Licht hüllte ihn ein, verbrannte seinen Körper. Schmerz trieb seinen Verstand in die dunkelste Ecke seiner Seele. Stille.

Mit einem benommenen Gefühl stand der Paladin auf. Seine Beine zitterten, trotzdem wies er die helfende Hand seines Dieners ab. Seine Sinne waren verwirrt, seine Gedanken trübe. Nur einer Tatsache konnte er sich nicht entziehen. Sogar in seinem halbtoten Zustand war Worric stärker als er.
<Meister? Was ist geschehen?>, fragte Sylas mit einem funkeln in den Augen. Mit verklärtem Blick sah der Paladin sich im Raum um. Erst nach einer Minute fixierte er seinen Diener, als hätte er ihn gerade bemerkt:<Ich... weiss nicht. Er... Etwas hat mich ausgebrannt. Wie konnte das...>
Mit wachsendem Ärger schnippte der Paladin mit den Fingern. Einige goldene Funken entsprangen seiner Hand, sonst geschah nichts.
<Weg! Meine Magie ist verschwunden!>
<Aber wie kann das sein? Etwas derartiges ist nicht möglich.>, erwiderte Sylas unruhig.
Ohne zu antworten bewegte sich der Paladin unbeholfen zu dem Tisch, auf dem sich Worric befand.
Erst jetzt bemerkte er, wie die Brandwunden langsam verschwanden und unberührtes Fleisch darunter zum vorschein kam. Er verstand es nicht und das machte ihn unsicher. Selbst unter den mächtigen Rittern der Legion und den wenigen auserwählten Paladinen, war er einer der stärksten Magier. Er hatte viel gesehen, lange geforscht und war bei seinen Ritualen weiter gegangen, als die meisten. Doch noch nie war ihm ein solches Ereignis auch nur zu Ohren gekommen. Lange minuten überlegte er still, ging im Raum umher wie ein wildes Tier im Käfig. Sylas wartete, ganz der gehorsame Diener, wortlos in der Nähe der Tür. Plötzlich holte der Paladin aus und rammte seine Faust mit ungehemmter Wut in die Wand. Steine bröckelten heraus und ein ansehnliches Stück der Wand fehlte. Seine Hand zitterte, doch seine Stimme war ruhig und klar, als er neue Befehle erteilte:<Sylas, sattle mein Pferd und lass dir ein weiteres für diesen seltsamen Kerl dort bringen.>
Erstaunt befolgte Sylas die Anweisung nicht sofort.
<Ihr wollt ihn mitnehmen? Aber wohin?>, fragte er seinen Meister langsam.
Unterschwelliger Zorn schwang nun in der Stimme des Paladin mit, als er schroff
antwortete:<Ich will meine Magie und Antworten. Wir bringen ihn in den Tempel.>
Bei diesen Worten reagierte Sylas schlagartig, als wäre er geschlagen worden und eilte hinaus. Eine halbe Stunde später ritten eine vermummte Gestalt und ein auf sein Pferd gebundener Hauptmann aus dem Lager. In den Wolken am Himmel gleitete ein Gargoyle über ihnen.

Als Worric wieder erwachte, hatte er keinen Boden unter den Füßen. Ein dünner Schleier aus Wolken trug ihn, nicht fest, doch fiel er nicht. Seine müden Augen blickten verstört umher. Alles, was er sich wünschte, war ein Zeichen von Normalität. Doch wo er auch hinsah, alles verstörte seinen angegriffenen Geist nur noch weiter. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Er wusste nicht wo er hin wollte, waren doch überall nur dunkle, dichte Wolken. Ein Blitz schoss an ihm vorbei, verbrannte seine Seite. Kein Schmerz. Der Donner rollte über ihn hinweg, sein Trommelfell riss. Kein Schmerz. Die Wolken teilten sich ein Wenig, er fiel und schlug einige Meter weiter unten auf eine neue Ansammlung des unheiligen Nebels. Seine Knochen brachen, seine Glieder waren verdreht. Kein Schmerz. Ohne Mühe richtete er sich auf, seine Kleider hingen zerfetzt an ihm herunter. Worric sah an seinem einst starken Körper hinunter und wandte angewidert das Gesicht ab. Wunden, Blut, herausstehende Knochen, Verbrennungen. Warum lebe ich noch?,

dachte er verzweifelt.
TUST DU DAS DENN?, flüsterte ihm etwas aus den Wolken entgegen, doch diese nicht gesprochenen Worte waren die reinste Pein. Plötzlich kehrte der Schmerz zurück. Unter Schmerzensschreien sank der gemarterte Kommandant zu Boden. Blut troff immerwährend aus seinen Wunden, mehr, als ein menschlicher Körper beherbergen könnte. Keuchend lag er da, zitterte am ganzen Leib. Gequält stieß er aus:<Ihr Götter... Lasst mich sterben... Ich flehe euch an!>
Doch es war kein Gott, der antwortete. Wellen des Schmerzes brandeten über ihn hinweg, als die Stimme wieder sprach.
DEINE GÖTTER SIND NICHT HIER. NUR CORISOZ HÖRT DEINE WORTE. NUN SAGE MIR EINES: WAS LÄSST DICH GLAUBEN, DU KÖNNTEST NOCH STERBEN?
Eine nie dagewesene Angst ergriff Worric. Corisoz... Er kannte dieses Wort, diesen Namen... Er hatte ihn gehört, nicht jedoch seine Bedeutung. Trotzdem brannte ein sicherer Gedanke in ihm. Er kann es beenden.


ICH KANN VIELES. DOCH WER BIST DU, ETWAS VON MIR ZU VERLANGEN?
<Gnade! Habe ich dies denn verdient? Bitte...>, brachte er hervor, bis er blut spuckend inne hielt.
Bitte...


VERDIENT? ICH RICHTE NICHT, MENSCH. DU WILLST KEINE SCHMERZEN MEHR? NICHTS LEICHTER ALS DAS!
Ein weiterer Blitz schoss herab und durchbohrte Worric. Diesmal blieb keine Wunde zurück, doch etwas veränderte sich. Sein Blut kam zum Stillstand. Es verebbte, trocknete und wurde wie Staub hinfort geweht. Die Wunden wuchsen zu, unter krachen wanden sich die Knochen und sein Körper regenerierte. Ein komplexes Muster schwarzer Narben zog sich nun einem Netz gleich über seine gesamte Haut. Sie liefen auf seiner Stirn zusammen und bildeten dort ein schwarzes Kreuz. Während dieses Vorgangs wurde der Schmerz immer dumpfer, bis er schließlich nurnoch ein Rauschen tief in Worrics Seele war.
DU TRÄGST MEIN ZEICHEN.
<Was... Was bedeutet das?>, brachte er, nahe der Ohnmacht, hervor.
DU TRÄGST MEIN ZEICHEN. DU GEHÖRST MIR!
Die letzten Worte drangen in seinen Kopf ein, das Rauschen beschleunigte sich und er schien von innen heraus zu brennen. Stöhnend, aber stärker als zuvor, rief Worric aus:<Wer bist du? Was bist du?>
ICH BIN DEIN GOTT!!! ICH BIN CORISOZ!
Die Wolken über ihm stoben außeinander, als ein fantastisches Geschöpf auf ihn zustieß. Schwarze Flügel verdrängten die Luft, ein flammendes Schwert, das schöne Gesicht durch grenzenlosen Wahnsinn zur Grimasse erstarrt. Ein Engel war erschienen und hatte ihn verdammt. Wieder packte ihn die Stille.

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Tag der Veröffentlichung: 06.10.2009

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