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1. Am Tage:
Ein leeres Blatt liegt vor mir, es gehört meinem Tagebuch an, doch was soll ich schreiben? Es ist so schwer, die Gedanken in Worte zu fassen. Es hat sich etwas verändert, doch genau weiß ich nicht einmal, was es ist. Erst bin ich fröhlich, dann traurig, dann fröhlich und wieder traurig, wie erklärt man es? Ich laufe auf einer dunklen Straße, deren Ende ich nicht sehen kann. Manchmal schwebe ich, dann taumel ich, manchmal renne ich, dann bleibe ich stehen. Manchmal gehe ich einen Schritt vorwärts und zwei zurück, dann bleibe ich stehen und bin kurz vorm Umkehren, aber zurück will ich auch nicht, dann wende ich den Blick wieder nach vorn.

Meine Gedanken bewegen sich in Kreisen: Wohin soll ich gehen? Und was will ich finden? Wonach suche ich überhaupt? Ich weiß es nicht...ich weiß es nicht.

Ist es die Suche nach mir selbst? Ja, so wird es sein. Jetzt fällt es mir ein, als hätte ich es schon immer gewusst. Und plötzlich weiß ich ein wenig besser, was zu tun ist. Ich bin auf dem Weg zu mir, um mich selbst zu finden. Ich bin auf der Suche nach...mir. Vielleicht bin ich nicht allein.

Meine Familie und Freunde sind ebenso ratlos und auf der Suche nach Erklärungen wie ich. Nicht einmal mein bester Freund scheint mich noch richtig zu kennen. Aber kenne ich ihn denn? Mein Problem scheint anzustecken. Auch ihn bewegt etwas. In Worte fassen, kann er es auch nicht. Wir sind Brüder im Herzen, vielleicht nun auch Brüder Leid?!

Wenn dunkle Wolken über mein Gemüt ziehen, hat er die Sonne wieder hervorgelockt. Er bringt mich immer wieder zum Lachen. Ich kann ihm einfach alles erzählen und bisher wußte er immer Rat, wenn es Probleme gab. Aber jetzt...hm...weiß er selbst nicht weiter, so scheint es mir.

Selbstfindung ist genauso ein harter Weg, wie den Mount Everest zu besteigen, hat mein bester Freund einmal zu mir gesagt und irgendwie...ja...er hat recht. Man kann beides wunderbar mit einander vergleichen: es geht stets jemand voraus, ab einem bestimmten Punkt ist das Umkehren fast unmöglich und wenn Du einbrichst, ziehst Du andere mit hinunter, denn wenn Du Freunde an Deiner Seite hast, hängen alle am selben Strang.

Ein bester Freund ist das Beste, was man sich wünschen kann. Der meine trägt den schönen Namen Connor. Wenn ich so über ihn und mich nachdenke und mir schöne Floskeln einfallen, mit denen ich seine Person beschreiben kann, wird der Weg immer klarer ür mich. Von einem Moment auf den nächsten beginne ich zu verstehen und zu finden, wonach ich suchte, ganz so, als wäre es kein Problem gewesen.

Ich versuche nicht nur mich selbst zu finden, sondern noch etwas anderes. Etwas, das man nicht berühren und meist auch nicht beschreiben kann und gleichzeitig etwas, das unser aller Leben vollkommen macht. Doch wo kann ich es finden? Obgleich ich die Antwort zu kennen glaube, erscheint sie mir absurd. Seit Tagen, Wochen, vielleicht auch Monaten kenne und verdränge ich sie, so absurd ist sie. Doch was geschieht, wenn ich recht habe? Ich werde es herausfinden. Mir bleibt keine Wahl und auch keine Zeit. Wenn nicht jetzt, dann nie und lieber der Wahrheit ins Auge sehen, zu ihr stehen und sie leben, als mit einer Lüge zu sterben und womöglich nie wirklich gelebt zu haben.

Da klingelt nun das Telefon. Connor ist es, der mich sprechen will. Es muss unbedingt jetzt sein, wichtig ist es. Wir treffen uns.

2. Am Abend:
Was er mir zu sagen hat ist ebenso eindeutig, wie positiv unfassbar. Es ist ein Wunder der Natur, dass die Reise in uns hinein zur gleichen Zeit das selbe Ende findet. Nun habe ich keine "Angst" mehr und teile es sogleich jedem mit, meiner Familie und allen, die es hören wollen: "Ich habe sie gefunden - die Liebe. Und sie hat einen Namen. Er lautet Connor...wie sonst?"

Impressum

Texte: All rights reserved.
Tag der Veröffentlichung: 02.01.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Lieben.

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