INHALT
Die jagen so dahin
Kopfbesteck
Bittersalz
Der Sog
Gedankenspiele
Unterwegs
Abraumhalden
Abflug der Vögel
Unbewohnt
Morgen ist dort ein See
Flaute
(Hartzige) Talfahrt
Hundeleben
Fenstergucker
Ferien
Eistage
Es ist der gleiche Himmel
Aufgebrochen
Rückkehr
Ort der Namen
Abgestürzt
Der Geigenspieler
Es kommt die Nacht
Blues
Der Herbst in mir
Spätherbst
Weih.Nacht
Spuren
Warten
Auf Krücken
Bitte
Schattenliebe
Wovon ich träumte
Rien ne va plus
Anisstern
Traumbilder
Gläsern
Vom Glück
Kam nicht umhin
In der Nacht
Wellen
Die Braut
Vergiss nie deine Träume
Nachtprotokoll
Revanche
Hütchenspiel
Honig
So nah
Arena
Flugzeuge
Am Waldsee
Sprachlos
Die jagen so dahin
Im Fallen
Werden die Farben dunkler
Nehmen heimlich ab
Weil sie in die Jahre gekommen sind
Den Nullpunkt kennt niemand
Bis dahin
Heißt es Geduld aufbringen
Nach jedem Halm greifen
Im Fallen
Wenn die Nähte reißen
Blutest du aus
Make up wird aufgetragen
Einen Versuch ist es wert
Kopfbesteck
Es muss ein Loch geben
Ein Loch im Kopf
Nach oben
Von dort wird er gefüttert
Mit kleinen Löffeln
Er muss eine Lizenz haben
Damit er denken darf
Mit der Messerschneide
Stets nach unten
Nur das Aufgabeln
Das bekommt ihm nicht
Dann will er durch die Wand
Bittersalz
Wer vermag
ihn zu sehen,
den Silbervogel?
Unter dem Mond
wachsen ihm Blumen
ins wartende Auge.
Umsonst.
Der Sog
Prächtig blüht die Narrenblume
Die Sonnenbraut
Versengt den weißen Schnee
Aus dem Kaninchenloch
Höre ich Mephisto lachen
Mit geschwärztem Gesicht
Aus dem Eisen Feuer schlagen
Schweißperlen zischen
Höllenglut
Die glatte Klinge
Läutet den Totenreigen ein
In den Wipfeln der Bäume
Aufgehängt mein Aug und Ohr
Drängt es den Leib hinunter
Gedankenspiele
Manchmal webe ich Wortgeflechte
mit Knoten, Schlingen und Windungen.
Wenn ich fertig damit bin,
hänge ich sie in die Stille.
Unterwegs
Die dünne Luft fließt,
die geschlängelten Pässe
erzwingen Konsequenzen.
Über schmale Pfade
keucht Lippenbläue,
die abwärts einen Lachsturz
in die dunklen Wälder schüttet,
während sich über niedrigem Gras
der Tag davonschleicht.
Weiter tragen wir
unsere zerkratzte Haut
über schmutzige Pfützen.
Mein Weggefährte
mit dem Schweigegesicht,
hält noch die Schatten
in seiner Hand,
als uns jäh
die Nacht verschluckt.
Abraumhalden
Bei Vollmond wachsen sie
Zeigen ihr kaltes Schulterblatt
Aus der Deponie steigt Rauch
Steil wie ein Finger nach oben
Bergmänner gaben einst alles
Auch nachts zwischen Brüsten
Sonnenkälbchen zeigten
Schwarze Glückspunkte
Schau her Auge
Dort steht noch der Holunder
Dort schuppten wir Fische
WIR kommen nicht wieder
Abflug der Vögel
Solch pulsierende Quellen
Himmelsbrücken und Omen
Versammelt über mir
Die zarten Geschöpfe
Dicht gedrängt
Auf der Stromleitung
Jetzt sind die Nester leer
Sie müssen weg
Südwärts
Beim Sonnenaufgang
Die Flügel ausgeschüttelt
In den Wind gestellt
Und viel Geschrei
Wer weiß was wieder kommt
Um Nester zu füllen.
Unbewohnt
Warm
Es ist warm und es ist Nacht
Draußen hinter der Scheibe
Leuchtet der Mittelstreifen
Gibt keinen Halt
Ein Tellerrand
Das bleiche Gesicht
Gewölbt der Mund
Zur Musik
Leises Motorsummen
Das Kinn schiebt sich vor
Ins Bein
Hin zum Füßchen mit dem blauen Zeh
Schlafestrunken
Armaturengrün betrügt die Nacht
Alles was die Sinne betört
Hat sie aus den Fingern gesogen
Weggelutscht
Morgen ist dort ein See
Die Haut des Dorfes
Abgelebte Fassaden
Wind flüstert
In offene Mäuler
Häuser und Gräber sind leer
Obst verfault
Achtlos
Im verdorrten Gras
Scheu streift eine Katze
Durch das Auge
Hände klatschend
Werden sie ihr zeigen
Wie Kähne und Boote
Über die Dächer fahren
Flaute
Die Weglosen schlagen
Aus dem Stein die jungen Worte
Der alte Zuhälter
Schlägt seine Mädchen ein
In Dornen und Seide
Listig wimmern schräge Vögel
Fliegen wie Federn
Wenn man sie fassen will
Ihr Gekreische nach Geld verschwindet
Im Sommerloch
(Hartzige) Talfahrt
Im Eisenkopf
Schlägt ein Esel aus
Ein Blatt entfaltet sich
Zigarrenrauch
Wechselt die Nasen
Ein Kerl wie Weichgummi
Isst sein Fließband zum Dessert
In seiner Hängematte
Pflegt er Illusionen
Sein Gegenüber blufft
Rollt Murmeln der Existenz
Er ist angekommen
Im Exil
Zum Schnäppchenpreis
Hundeleben
Und einmal
Da lebte ich in einer Eulenspiegelgesellschaft
Nullen jagten mich
Anderntags
War wieder Leerzeit (oder war es Zeitleere)
Mit entzündeten Lidern
Meine Pfötchen gehoben
Wartete ich im Käfig
Hechelnd
Nach einem freundlichen Blick
Bevor sie mich
Im Sprung erwischten
Fenstergucker
Heute will der Morgen nicht leuchten
Das wogenleere Gras verschluckt ihn förmlich
Zwischen den Furchen des Feldes
Säe ich Pläne und Zweifel
Wie einen Hampelmann hänge ich mich auf
Im hölzernen Fensterrahmen
Werfe meine Augen in den Hinterhof
Dort hängt Nele Wäsche auf
Schwenkt ihren dicken Hintern
Der Morgen will heute einfach nicht leuchten
Selbst die gelben Birnen wirken matt und fahl
Der Pfeifenraucher im Bushäuschen hat sich auch vergessen
In dieser Luft fühle ich mich allein
Wie dieser Hund dort der auf drei Beinen humpelt
Den man angefahren hat
Der entkommen konnte
Ein bisschen Glück im entscheidenden Moment
Ein schimmernder Strich im aschfarbenen Morgen
Ferien
Wie grüne Eidechsen genossen wir
Die verklingende Wärme des Sommers
Kühlten nach durchtanzten Nächten
Schmerzende Füße und wunde Seelen
Unser Schluchzen verbargen wir
An den Hälsen der Flaschen
Oder am Rockzipfel eines Joints
Mädchenröcke wippten
Schickten langhaarig Spießer in die Wüste
In der Ecke verstaubten Pornos
Der Lack vom Autodach
Löste sich auf im Taubendreck
Lärmend und laut klang die Musik
Wie Kriegsgeschrei aus dem Fleischwolf
Gestochen vom Dorn
Trugen wir auf heller Haut
Wörter aus dem Haus
Stur das Auge auf kantigen Fels geheftet
Molken wir unsere Fantasie
Füllten emsig weiße Seiten
Bis sich die Sommervögel sammelten
Durch das Nebelhorn gestoßen
Wurden wir wieder zu Gras
Füße stiegen in unsere leeren Taschen
Eistage
In deinen Händen
Die Geduld sind
Liegt das Land der Sonne
Doch ich bin mir fremd
Lebe wie eine Andere
Genügsam und ohne Zunge
Wenn ich das Meer sehe
Wie es jeden Tag verreist
Finstert es auf und ab
In meinen Gedanken
Um das Fortgehen
Für die winzige Verheißung
Zeige mir den Fahrplan
Meine Papiere sind in Ordnung
Aus Gerümpel und Plagen
Ist mein Rucksack geflochten
Der Sorgenwald gepackt
Auf meine nackten Zehen
Es ist der gleiche Himmel
Meine Texte weinen
Eingewickelt mein Land
in der liegen gebliebenen Zeitung
und auf jenem Kiesweg
der mitten durch mein Herz führt
hat sich der Winter eingeschlichen
Meine Texte weinen
in den Armen der Abendsonne
weinen Kinderlachen aus der Bläue
Es wird nicht aufhören
Aufgebrochen
Mein Land
habe ich verlassen,
das Blühende.
Das Delta der Flüsse,
die mein
Leben bestimmten,
die mich mitrissen
und wieder anschwemmten
im Strom
der Zufälligkeiten.
Manchmal
in das Uferlose.
Nun mäht
der Silberwind
mein Feld,
wie immer flüstert
die Zeit.
Rückkehr
Fremd sind sie mir geworden,
die engen geteerten Gassen,
die Gesichter der Menschen,
ihre gepflegten Kinder.
Nur die vielen Geranien,
sie waren schon immer da,
auch die mächtige Linde,
die der Blitz gespalten hat.
Wir waren immer struppig,
immer ein wenig schmutzig,
spielten in kalten Pfützen
auf holpriger Dorfstraße.
Ein alter Mann spricht mich an:
"Bist du nicht die Tochter vom...?"
"Nein", sage ich, "mir ist alles fremd."
Er lächelt und geht davon.
Ort der Namen
Endhaltestelle Linie 8
Am Durchgang im Schatten
Blumenverkauf
Das Blätterdach einer Birke
lässt Sonnenflecken
in die Leichenrede tanzen
Zwischen Kränzen und Marmor
schleicht die getigerte Katze
als ob es etwas zu holen gäbe
in der geöffneten Erde
bei einer die den Leib
hat abgestreift von ihrer Seele
Fröstelndes Händekneten
am Ort der vielen Namen
Unbekannte liegen hinten am Zaun
Auf der Holzbank eine Frau
ihr Täschchen im Schoß
daneben die Gießkanne
Abgestürzt
Loses Haar im Graulicht
Ich seh � sie
Sie stünde schon länger
Sagt einer
Und deutet nach oben
Dann ist sie gesprungen
Die Arme ausgebreitet
Wie Flügel
Der Geigenspieler
Aus brennenden Augen
lächelt er leutselig.
Daneben, im stumpfen Fell,
liegt träge sein dürrer Hund.
Fast schüchtern die Schale
und ein Schild aus Pappe:
�Musik aus dem Banat�
Einzigartige Laute
streuen bittere Mandeln
zwischen die Noten.
Beinahe ungehörig
fügsam der Geigenbogen,
flüsternd wie die Gebete
frommer alter Frauen.
Vom Kirchturm glimmt golden
die versinkende Sonne.
Ich spüre seine Heimat und Temeswar
und alle Sonnenuntergänge.
Purpur legt sich auf die Blüten,
die Not der Armut
und den Ruf der Vergangenheit.
Es kommt die Nacht
Schweigend und frei
Von des Tages Last
Mit zartem Reigen
So kommt die Nacht
Keine Altäre
Nur offene Fragen
Und leichtes Zittern
Auf kühlem Damast
Blues
Herbstmagie
mit silbernen Fäden
eingefangen
an den Rändern
des Sommers
umfließt mich
wie eine
wehmütige Melodie
zieht mich hinein
in ihre Tiefe
Der Herbst in mir
Wie oft
habe ich diesen
steilen Pfad genommen,
übermütig Steine gekickt,
lachend,
den Wind im Haar.
Und jetzt -
wenn mir auf halber Strecke
die Puste ausgeht,
möchte ich mich
niedersetzen
und wünschte mir,
der Stein wäre weich.
Spätherbst
Ein Blatt fällt
auf meine Schulter,
- Gelbrot!
Wirbelt auf
im kühlem Wind,
verliert sich im Dunst
taunasser Wiesen
und auf kahlem Ast
schreit ein Rabe
den Frost herbei.
Weih.Nacht
Immer wieder
halte ich inne,
wandern
meine Augen
über den Himmel.
Als Kind
suchte ich ihn
nach Engeln ab,
jetzt suche ich
den lebendigen Stern.
Spuren
Die Laterne wirft
ihren weichen Schein
in die leere Gasse.
Leise wirbeln
große Schneeflocken.
Im Schatten der Birke,
vor dem alten
blauen Fachwerkhaus,
steht einer und raucht,
wartet in der Dunkelheit.
Immer wieder,
bei jedem Geräusch,
wandern seine Blicke
hinauf zum Fenster
mit dem Weihnachtsstern.
Licht brennt dort.
Kurz ein Kindergesicht
hinter der Scheibe.
Er steht da, sieht hoch
- geht nicht hinein.
Warten
Ein Aschenbecher
Dumpfe Worthülsen
Schatten
Mitten im Raum
Meine Gedanken
Obdachlos
Untergemengt
Ins Rot der Tischdecke
Hinter der Theke
Ein üppiges Herz
Gläserklirren
Blicke
Stille
Auf Krücken
Jenes leise Gespräch -
im Vorbeigehen,
der Zufall
von besonderer Beschaffenheit
macht die Zeit erträglich,
schüttelt die Benommenheit
aus den Gedanken.
Bitte
Aus deinen Gedanken
spinne einen
zarten Traum.
Einen,
den nur wir
sehen können.
Mit Lichtarmen,
sanften Konturen
und so bunt
wie die Bilder
der Kaleidoskope.
Den schenke mir.
Aus seinen Farben
flechte ein Seil,
so kannst du ihn
zu mir auf meine
Nachtwiese herunterlassen.
Ein letztes Mal.
Denn auch ich
bin nichts,
nichts als einer
deiner Träume
und warte darauf,
dass ich werde.
Schattenliebe
Noch liebkosen
den Nachtsaum
vergangener Lieder
Das schwarze Kind
flicht Bänder
und legt Liebesweh
in die hohle Hand
wie Blumen
Noch liebkosen
den Nachtsaum
versunkener Träume
Das schwarze Kind
küsst das Haar
und legt Eis
in die warmen Adern
lässt es funkeln
Wovon ich träumte
Das dürre Maisfeld
am Waldrand,
der kleine Bach,
wohl einen Meter tief,
Grillenrufen und Ameisenpein.
Rätselhaft der Mond,
der uns beschien.
Rien ne va plus
Mit Fliegenblick
aus dem Bernstein heraus
beobachte ich seit Längerem
wie du fleißig Licht
bei einer Anderen verschüttest
und Rosen dort lässt
Mir hast du einen runden Korb
aus den weichen Schatten
der Weiden geflochten
und heimlich vor die Tür gestellt
Verborgen unter einem Tuch
pfeift es ganz gehörig
Aufgezogene Blechvögel
sollen nun Ordnung schaffen
damit nichts , aber auch gar nichts
breitbeinig Wurzeln schlägt
Dabei übersiehst du meine Tonfiguren
Sie haben dich längst begraben
Faites vos jeux
Anisstern
Ein einsamer Jäger
ist das Herz.
Heruntergekommen
wie ein
russischer Straßenkehrer
der einmal Kosmonaut war
aber eben
immer noch einmalig.
Traumbilder
Fein gewobene Traumgespinste
kauern wie Gnome im Wurzelgeflecht.
Gedankenwesen mit gesenkten Köpfen,
die mich scheu berühren.
Flackernde Sehnsuchtsmomente,
wie Feuerfunken in blauer Nacht.
Warme Lippen, süß wie Früchte,
suchen und begehren deinen Mund.
Duftende Blüten schweben im Wind,
sie locken und entführen mich.
Die zärtlichen Hände greifbar nah,
in inniger Umarmung mit dir.
Aus Quellen mit wispernden Klängen,
sprudeln flinke Lichtgeister hervor,
die in meinen Augen ertrinken.
Leise träume ich von dir.
Gläsern
Gläserne Wände
hat die Nacht
und lauschende Ohren,
die der Stille folgen.
Heimliche Pfade
und ungegangene Wege
zwischen uns,
von mir zu dir
und von dir zu mir.
Sag, bin ich einer
deiner Träume?
Dann sieh mich an,
sieh durch meine
gläserne Haut
hindurch,
aber
nur
dann!
Vom Glück
Unsere Begegnungen
Lichtpunkte
Stark und verletzbar
Sanft und wild
Einander alle Welt
Kam nicht umhin
Von Anbeginn
mein Begreifen
im Glockenklang
unserer Augen.
Hände wie Tänzer
im aufgeknöpften Kleid
waren stark
und liebten alle Dinge.
Grünten
wie der Frühling dort
in verwuscheltem Haar
mit tausend Lerchen.
In der Nacht
Ich frage dich nicht
nach der Kunst zu fliegen oder
nach den ungesagten Worten,
doch an den Rändern der Nacht
wächst Zärtlichkeit
aus dunklen Augen.
Wellen
Deine Worte
branden hinab
in meine Stirn
in meine Lenden
süchtig
bin ich danach
schicke mir
deine Vögel
ich schicke dir
mein Meer
Die Braut
Morgenrot
Flochten sie dir in das Haar
Befestigten mit Spangen
Die feurige Pracht
Umschleiert sang dein Blut
An diesem Augen Tag
Nachts hat dich der Mond
In einer Kutsche
Über das Land gezogen
Weithin war zu hören
Das Lachen
Aus deinem weichen Mund
Vergiss nie deine Träume
Immer ist es da, dieses Gefühl
der lebendigen Freude,
dieses unsichtbare Verzehren.
Beim Gelb der Forsythien
wirst du dich daran erinnern
und wenn aus dem Licht des Mondes
halb verdeckt dein Gesicht wächst,
dann fliege auch ich eine Weile
inmitten der Meteore Glanz.
Dort oben, im nachtblauen Raum,
werde ich mein Kleid ablegen
und unter deinen Händen
in die frühe Sonne fallen.
Nachtprotokoll
Aus ihrer Mitte
fließen Worte,
das Lachen -
das ist ER.
Windmühlen
in der Musik,
in ihrem Kopf -
immer nur ER.
Geduldig wartet
ihr Mund und im Wein
ertrinkt allmählich -
Nietzsches Geist.
So erlischt die Flamme
im Morgengrauen.
Mit Augenringen -
deckt sie IHN zu.
Begräbt IHN
am Fuße des Mondes.
Tritt mit schweren Beinen -
alles fest.
Nur manchmal
hört sie ein Lachen,
dieses Lachen -
Ist das ER?
Revanche
Gestern hat mir mein Liebster eine Mail geschickt
hat mir geschrieben wie sehr er mich doch liebe
und dass ich dieses Wochenende ohne ihn sein muss
Heute hat mir mein Liebster eine Rose geschickt
schreibt, dass er vor Sehnsucht nach mir umkomme
und wie sehr er sich doch auf seinen Kegelabend freue
Gerade habe ich ihm sein Ringlein geschickt
habe geschrieben, wie gerne ich es getragen habe
und wie sehr ich mich auf meinen Männerabend freue
Hütchenspiel
Nimm den Hut
von meinem Platz,
faucht die korpulente Frau
den glatzköpfigen Mann an.
Verstört nimmt er ihn
- dreht ihn -
und setzt sich darauf.
Dich könnte ich doch...
zischt sie sogleich.
Während der Zug anfährt,
scheucht sie ihn hoch
und wirft den Hut
auf die Ablage.
Interessiert mustere ich IHN.
Ob er wohl Wasserhähne
Lichtschalter und und und...
reparieren kann ?
ER kann! Ich bin mir sicher.
Vorsichtig , (mit Seitenblick)
lächele ich ihm zu.
Honig
Korallen im Blick
umnetze ich dich.
Aus Worten
forme ich Tüten.
Sinke ein
in dein Gemüt
mit honigsüßer Flut.
Herzverdorben
greife ich zu.
So nah
Es ist eine Kraft,
die mich zu dir zieht.
Ich ahne es.
Seit Anbeginn
formt das blaue Auge
Illusionen.
Vertrautes Wesen,
dein Gesicht,
es ist so nah.
Die Hand,
wie gern würd' ich
sie zart umfassen.
Doch lieber noch
wär' ich wie roter Staub
und säß' in deinen Poren.
Arena
Die Zinnoberrote -meine Rivalin
Spricht mit Händen und Lippen
Geistesabwesend lutscht sie
Strohhalme und Tulpenmeere
Keine von uns gibt nach
Du schmeckst nach Feigen
Hast Blumen gelacht
Heute ist es kein Spiel
Zwischen Schwarz und Weiß
Bin ich dein Schatten
Für dich habe ich getanzt
Bis der Asphalt der Nacht
Durch meine Lider blitzte
Die Zinnoberrote geht spät
Dich nehme ich mit
Flugzeuge
Lidschwer dürstet
leise nach der Träume Flut
das scheue Licht zwischen uns
stumm ein leichtes Frösteln
Dem Einen der so weit entfernt
gilt mein Begehren
lässt mich Nachtstroh dreschen
Morgentau fiebern im Schoß
Pfefferminzlächeln huscht
vorbei im Neonlicht
Lippenstift und Föhnwind
und Kopfschmerzen
dann auf einmal bist du wieder da
Am Waldsee
Im Halbschlaf,
wie ein Windhauch,
spielt ein Lächeln
um meine Lippen
und in mir
diese Melodie,
in die ich mich
hinein fallen
lassen möchte.
Im Zwielicht
spiegelt der See,
tief und unergründlich
und weit weg,
hinter dem Rohre
höre ich,
wie du nach mir rufst.
Eines würde ich
wohl vermissen
- Dich!
Sprachlos
Mitunter
verliert sich
mein Blick
zum Himmel
in ewiger Sehnsucht
nach Nähe.
Blind
in schwachen Momenten
Verbotenes
zu träumen
kreisen Gedanken
ob ich will
oder nicht.
Doch
heute
keine Worte
für Gefühle.
Tag der Veröffentlichung: 19.09.2008
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