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Inhaltsverzeichnis


Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3




Kapitel 1



Lissa und ich gingen Seite an Seite durch die Flure der Lehight University auf dem Weg zur Mensa. Hinter uns waren die beiden Wächter Adam Croft und Mark Phipps, mit denen ich ständig Blickkontakt hielt und ich wusste, dass überall auf dem Campus andere Wächter waren.
"Verdammt, Rose ich wollt Mr. Westfield noch was fragen", meinte Lissa und blieb stehen.
"Na dann", sagte ich und wir gingen wieder in die Richtung zurück, in die Richtung aus der wir grade erst gekommen waren.
Als wir an ihnen vorbeigingen, hielt mich Adam kurz am Arm fest.
"Was ist los?"
"Keine Sorge, Lissa will nur Mr. Westfield etwas fragen."
"Selbstverständlich. Wir werden es weitergeben." Er nickte Lissa einmal höflich zu. "Euer Majestät."
Lissa lächelte ihn an. "Sie wissen das sie mich auch einfach Lissa nennen können."
Er lächelte zurück, antwortete aber nicht.
Dann gingen wir weiter und ich nahm aus dem Augenwinkel war, wie Adam sein Handy herausholte um bescheid zusagen, dass wir zum Büro des Lehrers gehen würden.
Während wir dann wieder zu Mr. Westfields Zimmer gingen, dachte ich daran, dass es nur noch ein Tag sein würde. Ein Tag und ich würde endlich

wieder bei Dimitri sein.
Lissa klopfte an die schwere Holztür und wartete darauf das sie jemand hinein bitten würde. Nach etwa einer halben Minute öffnete sich die Tür und wir beide traten einen Schritt zurück.
"Es ist schön das wir uns so schnell einig geworden sind, Mr. Westfield. Es ist immer angenehm mit Ihnen zu verhandeln", sagte ein Stimme, die definitiv zu jung war, um die von einem Lehrer Mitte 60 zu sein. Es war tatsächlich auch nicht unser Lehrer gewesen, der grade gesprochen hatte, sonder ein Schüler der so alt zu sein schien wie ich. Und meine erster Eindruck ließ sich in vier Worten zusammenfassen:
Gott ist der heiß.


Der zweite Eindruck allerdings ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Und auch der ließ sich grob in einem Satz beschreiben:
Oh mein Gott, der Typ sieht aus wie Adrian.


Adrian war mein Ex-Freund, dem ich das Herz gebrochen hatte, als ich mich vor einigen Monaten für Dimitri entschieden hatte. Aber , oh Gott, sah er ihm ähnlich. Er hatte zwar bei weitem nicht die selbe Augen oder Haarfarbe, aber er hatte beinahe identisch Gesichtszüge, hatte eine ähnliche Statur und hatte sogar die selbe absichtlich verwüstete Frisur wie Adrian. Seine Haare an sich waren im Gegensatz zu Adrians allerdings nicht Braun, sondern waren von einem merkwürdigen Braun-Rot-Gemisch, das insgesamt in etwa die Farbe von Rost hatte. Wie gesagt war auch ihre Augenfarbe nicht identisch. Während Adrians Augen von einem wunderschönen Smaragdgrün waren, waren die Augen des Mannes vor mir von einem bernsteinartigen Ton. Außerdem war er noch eine Spur blasser, als Adrian es wie so viele andere Moroi war. Und

er schaffte es sogar noch ein Bisschen besser aus zusehen, als Adrian.
Der schließlich dritte Eindruck war... schockierend, denn jetzt bemerkte ich noch etwas anderes:
Er war kein Mensch. Ich wusste nicht, warum ich mir da so sicher war, ich war es einfach. Und er

schien ebenfalls begriffen zu haben, wozu so viele Menschen nicht in der Lage waren. Nämlich, dass auch Lissa und ich keine Mensch waren. Schließlich ließ er seinen Blick auf mir ruhen und erlaubte es mir nicht, mich von ihm ab zu wenden. Also war das einzige, was ich tat, Lissa hinter mich zu ziehen, während ich seinen Blick erwiderte.
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als schließlich die Stimme des Lehrers aus dem Zimmer erklang.
"Gibt es ein Problem Mr. Masen."
Wir alle drei fuhren zusammen und im scheinbar selben Moment erklang eine andere Stimme hinter mir.
"Kommst du Edward?", das war die Stimme einer Frau. Sie und jemand, der vermutlich ihre Freundin war, standen ein Stück von uns entfernt.
Sein Blick wanderte kurz zu den Zweien, dann zurück zum Büro. Er setzte ein strahlendes Lächeln auf und sagte dann: "Selbstverständlich, ich habe nur grade Miss Dragomir und Miss Hathaway den Weg versperrt." Dann sengte er die Stimme und sagte: "Und ich denke, wir sollten uns gleich treffen um zu besprechen, wo wir uns einmal ungestört unterhalten könnten."
Mit diesen Worten drehte sich Edward Masen abrupt um und ging zu den beiden Mädchen.
"Kommen sie herein", sagte Westfield und öffnete die Tür die Edward zuvor nicht vollkommen geschlossen hatte. Lächelnd ging Lissa an mir vorbei und stellte ihre Frage, dann drehte sie sich um, aber ich machte keine Anstalten mich zu bewegen.
"Ähm, Mr. Westfield?"
"Ja?"
"Wer war das grade?"
"Wer? Ach so, sie meinen Mr. Masen. Ich dachte sie würden ihn kennen."
"Nein", sagte ich. "Wir kennen ihn nicht."
Als er nicht antwortete, hakte Lissa nach.
"Und wer ist er jetzt?"
Westfield stand seufzend von seinem Schreibtisch auf und sagte dann: "Er ist Edward Masen. Sein Vater ist einer der Professoren im Bereich Medizin."
"Von welchem Professor ist er der Sohn", fragte ich, weil ich mich nicht daran erinnern konnte, dass einer der Professoren Masen mit Nachnahmen hieß.
"Professor Dr. Cullen. Vielleicht kennen sie ihn ja. Eventuell sind sie ihm sogar schonmal über den Weg gelaufen und haben ihn für einen Studenten gehalten, er sieht sehr jung aus."
"Aber warum heißt sein Sohn Masen?"
"Oh", sagte er. "Er ist nur Dr. Cullens Adoptivsohn. Mr. Masen und seine kleine Schwester haben ihren Familiennamen beibehalten."
"Wer ist seine kleine Schwester?", fragte Lissa.
"Vanessa Masen. Ich kenne sie allerdings nicht, sie geht schließlich nicht auf diese Schule. Wie auch, sie ist grade fünfzehn. Allerdings geht sie so weit ich weiß auch nicht auf eine High School. Sie bekommt von ihrer Adoptivmutter Heimunterricht."
"Haben die beiden noch andere Geschwister?"
"Oh ja, fünf. Isabella, Alice und Emmett Cullen und Rosalie und Jasper Hale. Die beiden Hales sind ebenfalls Geschwister, Zwillinge."
Ich zog die Augenbrauen zusammen, weil mir nicht klar war, warum ein Paar, dass selbst auf eine Uni gehen könnte, so viele Adoptivkinder haben konnte.
Ich ließ meinen Blick durch den Raum gleiten und stoppte bei einem Stapel Geld. Ich konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber es sahen aus wie 500$ Scheine.
"Und was genau wollte dieser Edward Masen hier."
Mr. Westfield sah, was meine Aufmerksamkeit erregt hatte und ließ den Stapel Geld in die Innentasche seines Jacketts gleiten und sah mich dann an.
"Das ist eine sehr vertrauliche Information, die ich ihnen jetzt nicht

verraten werde." Sein Stimme klang mit einmal nervös.
"Sie werden uns jetzt sagen, was Edward wollte", sagte Lissa und ich wusste sofort, das sie Zwang gegen unseren Professor einsetzte. Sein Blick wurde glasig und er antwortete: "Die Cullens werden an den sonnigen Tagen nicht anwesend sein und er hat mir Geld gegeben, dass sie keine Schwierigkeiten bekommen."
"Warum werden sie an den sonnigen Tagen nicht da sein?" Der Unterton der mit einmal in Lissas Stimme war, machte mir Angst.
"Das weiß ich nicht. Edward hat mir extra noch etwas dazu gegeben, dass ich nicht weiter frag."
"Dann..."
"Liss", unterbrach ich sie sanft. "Du verlierst dich. Hör auf."
Lissa sah mich einen Moment an, ohne den Zwang von dem alten Mann zu nehmen. Dann wand sie ihm wieder dem Blick zu und sagte: "Sobald wir Ihr Büro verlassen, vergessen Sie den letzten Teil unserer Unterhaltung."
Er nickte einmal und nachdem Lissa noch eine Sekunde lang den Zwang aufrecht erhalten hatte, gingen wir.
Sobald wir draußen waren, gesellten sich drei Wächter zu uns: Bryon Beason, Kenny Rollins und Cora Harmon.
"Eure Hoheit, ist alles in Ordnung?", fragte Cora sanft. Sie hatte kurzes schwarzes Haar und war ein Stück größer als ich.
"Ja, Wächterin Harmon. Es ist alle in Ordnung."
"Wissen Sie, wer der junge Mann war, der vor Ihnen im Zimmer war?", hakte Bryon nach. Auch er war größer als ich, seine Haare waren allerdings Braun.
"Nein, ich weiß nur, dass er Edward Masen heißt, fünf Adoptivgeschwister und eine vierzehn jährige Schwester hat und sein Vater Dr. Cullen aus dem Krankenflügel ist."
"Scheint mir ehrlich gesagt nicht sehr wenig zu sein, Euer Majestät", meinte Kenny daraufhin.
Sie schüttelte den Kopf und begann wieder in Richtung Cafeteria zu gehen.
"Ich weiß trotzdem noch nicht wer sie sind... nicht richtig."
Ich verzog das Gesicht. "Anscheinend wirst du sie gleich fragen können."
Dort, vor der Tür die nach draußen führen würde, standen sie. Sechs Personen alle mit unnatürlich blasser Haut und merkwürdig bernsteinfarbenen Augen. Ich erkannte Edward als einen der jüngsten. Bei ihm waren die beiden Mädchen, die ich schon vorher bemerkt hatte. Sie beide hatten dunkles Haar. Das der einen war kurz, stand in alle erdenklichen Richtungen ab und war dunkler als das der anderen. Die andere hatte ähnliche Haare wie ich: beinahe schwarz und reichte ihr etwa bis zu Mitte des Rückens. Unter den anderen beiden war eine Frau und zwei Männer. Diese drei waren offensichtlich die ältesten. Die Frau war eine klassische Schönheit mit langen goldenen Locken und einer großen Statur, wenn man sie mit der mit den kurzen schwarzen Haaren verglich, die echt winzig war. Die beiden Männer hatten etwas ernsthaft bedrohliches an sich. Der eine war groß und hatte Haar das in etwa die Farbe von Honig hatte. Der Andere war bullig mit kurzen, schwarzen Locken. Die beiden hielten sich schützend hinter den anderen. Wie Bodyguards , wie Wächter. Außerdem war eine deutliche Rangordnung zu erkennen. In der Mitte stand Edward und an seinen Seiten standen die beiden dunkelhaarigen Mädchen. Schräg hinter der kleinen, schwarzhaarigen, stand der große und hinter der mit den langen braunen Haaren, stand die Blondine hinter der wiederum der bullige stand.
"Ich hatte euch doch bereits gesagt, dass wir auf euch warten werden", eröffnete Edward das Gespräch. Wieder erinnerte er mich an Adrian. Diesmal jedoch wegen seiner arroganten Stimme.
Zum Glück wusste auch Lissa, wie sie mit ihm zu sprechen hatte.
"Sie haben ebenfalls gesagt, dass wir jetzt lediglich einen Ort bestimmen werden, an dem wir uns ungestört unterhalten werde."
"Und das hatte ich auch vollkommen ernst gemeint. Sehen Sie, Carlisles Vortrag endet erst in eineinhalb Stunden, sie können also ganz beruhigt noch etwas essen, bevor wir uns auf dem Dachboden der Bibliothek treffen werden. Um dort hin zu kommen, müssen sie einfach die Tür nehmen, die sich an einer Seite der Bibliothek befindet. Sie wird offen sein."
"Und wer hat beschlossen, dass wir uns dort treffen werden?"
Er grinste überlegen.
"Ich." und dann waren sie fort.
"Nur zwei Worte: Arroganter Arsch."
"Rose, rede nicht so", ermahnte Lissa mich und die drei Anderen ließen sich zurück fallen, um uns auf Privatsphäre erhaltenen Art, zu beobachten.
Ich sah Lissa an.
"Willst du was Essen?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, lass uns lieber aufs Zimmer gehen und die Sache besprechen."
Ich nickte nur und folgte ihr in Richtung Wohnhaus. Auf dem gesamten Weg dorthin begegneten wir immer wieder Wächtern, die hier waren, um die Königin zu beschützen. In dem vergangenen halben Jahr-na ja, es war nicht ganz ein halbes Jahr-, hatte ich sämtliche ihrer Namen auswendig gelernt.
Als wir schließlich in unser Zimmer kamen, wurden wir als erstes von unserer Katze begrüßt. Wir hatten sie von etwa drei Wochen halb sterbend auf einem der Höfe gefunden und Lissa hatte sie dann wieder zusammengeflickt. Immer mal wieder hatten wir versucht sie los zu werden, aber sie war immer wieder zurück gekommen und hat dann vor unserer Zimmertür gesessen. Im allgemeinen war diese Katze das wahrscheinlich merkwürdigste Tier der ganzen Welt, denn sie mochte

mich. Für gewöhnlich hassten alle Tiere Dhampiere und jetzt kam dieses merkwürdige Kätzchen angetrabt und machte das ganze Muster kaputt. Ich hatte oft gescherzt, dass sie Lissa in Katzenform war, denn ihr Fell war ebenso hell wie Lissas blondes Haar und ihre Augen hatten den selben jadegrünen Ton. Wegen diesen Eigenschaften hatten wir sie Vasya genannt, was der russische Spitzname für Vasilisa war. Jetzt lag sie zusammengerollt auf Lissas Bett und sah auf, als wir das Zimmer betraten. Lissa setzte sich neben sie aufs Bett und begann sie zu streicheln und ich setzte mich auf mein eigenes.
In letzter Zeit stellte ich immer wieder fest, dass ich, trotz dass wir kein Band mehr Teilten, wusste, wie sie sich fühlte. Jetzt zum Beispiel wusste ich, dass sie sich um etwas sorgte.
"Machst du dir Sorgen, was es mit diesen... was auch immer sie sind, auf sich hat?"
Sie sah von dem kleinen, weißen Fellbündel auf und sah mich an. Dann nickte sie.
"Ja. Ich weiß nicht, womit ich rechnen muss. Das ist so viel anders als mit den Leuten, mit denen ich sonst zu tun habe." Dann lächelte sie leicht. "Mir kommt das ein bisschen wie ein Staatsbesuch vor, weißt du."
Ich lächelte zurück. "Mach dir keine Sorgen, ich werde dafür sorgen, dass dir nichts
passiert."
"Weißt du, Rose, dass ist gar nicht, was mir Sorgen macht."
"Wie meinst du das?"
"Na ja, ich habe ihre Auren gesehen. Es sind die Selben, die auch Geistbenutzer haben. Was wenn sie ähnliche Fähigkeiten haben wie wir. Ich meine, woher... woher wusste er, dass wir eigentlich vorhatten etwas zu essen?"
Ich betrachtete sie einen Moment lang, dann begriff ich, warum in ihre jadegrünen Augen ein so merkwürdiger Glanz getreten war. Sie hoffte andere gefunden zu haben, die so waren wie sie und von denen sie lernen konnte.
"Du hoffst, dass sie auch so was wie Geistbenutzer sind, nicht war?"
"Ich, na ja ich mein es wäre doch interessant zu wissen, schließlich kennen wir doch nur so wenige."
"Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass sie sowas wie Geistbenutzer sind. Sie schienen nicht einmal sowas zu sein, wie wir."
Lissa seufzte, zog Vasya an sich und legte sich hin.
"Kannst du mir mein Handy geben?", fragte sie dann mit geschlossenen Augen.
Ich sah mich einen Moment lang im Zimmer um, dann entdeckte ich ihre Handtasche. Ich stand auf, holte und reichte ihr ihr Handy.
Sie hatte die Augen inzwischen wieder geöffnet und nahm es entgegen. Auf die Wahlwiederholungstaste drückend rückte sie ein Stück zur Seite und bedeutete mir mich neben sie zu legen, dann schaltete sie auf Lautsprecher wo nahezu im selben Augenblick Christian Stimme ertönte.
"Ich hoffe das jetzt ist extrem wichtig, wenn du nämlich nur wieder fragen willst, wie es mir geht, kann ich dir jetzt schon sagen, dass es mir extrem beschissen geht weil ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hab."
"Ach Christian halt die Klappe, das ist Wichtig."
"Rose?

Wie komm ich denn zu der Ehre, dass dumich anrufst?"
"Sie hat dich nicht angerufen, du bist auf Lautsprecher."
"Oh na dann. Wir besorgen uns eben was zu essen und dann rufen wir euch zurück."
Eine Sekunde später was die Verbindung unterbrochen.
Lissa und ich tauschten Blicke und entschieden stumm auf Rückruf zu warten. Vasya wurde unterdessen langweilig. Sie kletterte von Lissa zu mir, sprang dann auf den Boden von Boden auf die Fensterbank, wo sie aufgeregt mit den Augen irgendwas nachjagte, während ihr Schwanz unaufhörlich hin und her peitschte.
Nach etwa fuenf Minuten klingelte ihr Handy. Wieder schaltete sie auf Lautsprecher und sofort erklang Christians Stimme:
"Also, was ist bei euch los?"
Wir erklärten ihnen, was passiert war, dass war mehrere Sekunden nur Kauen am anderen Ende der Leitung zu vernehmen, dann sagte Dimitri:
"Also werdet ihr euch in... 40 Minuten mit sieben Leuten Treffen, die weder Menschen noch Moroi noch Strigoi sind?"
"Mhm."
"Dann vermute ich mal, dass ihr sämtliche Wächter mitnehmt."
"Vermutlich."
Wieder war es einen Moment still, dann fragte Christian halb zu sich selbst: "Was die wohl wissen wollen."
Was darauf folgte, war eine Ansammlung von Spekulationen, von denen nur einpaar tatsächlich stimmen konnten. Schließlich verabschiedeten wir uns voneinander und Dimitri sagte, dass wir zurückrufen sollten, sobald wir wieder in unserem Zimmer waren.
Dann standen Lissa und ich auf und machten uns auf den Weg zur Bibliothek. Den ganzen Weg über sah ich sie von der Seite an und auch wenn wir kein Band mehr hatten, wusste ich, wie nervös sie war. Ich selbst war auch nervös, trotz der Tatsache, das sich im Radius von einpaar Metern ein halbes Dutzend Wächter befanden, die alle Vorgaben in´die Bibliothek zu wollen. Wäre es eine Stadtbibliothek gewesen, wäre es auffällig gewesen, doch auf einem College Campus war es tatsächlich ein ganz normaler Anblick. Als wir jedoch von Schneebedeckten Campus in die warme, trockene Bibliothek kamen, stellten wir fest, dass sie beinahe leer war. Das lag zweifellos daran, dass die meisten wie wir morgen nach hause fahren würden und darum nicht noch den letzen Tag mit lernen verbringen wollten.
Ich, Lissa und sämtliche Wächter versammelten sich hinter einem Bücherregal, sodass wir von den Blicken der Studenten abgeschirmt waren. Dann begannen wir Pläne zur Aufteilung zu machen:
"Ich denke mindestens vier sollten mit hoch kommen und das... Gespräch überwachen", sagte Dudley Currey. Er war mit ende zwanzig der älteste von uns und der Beste wenn es um Strategie ging.
"Ich will auf jeden Fall, dass Rose mitkommt", meinte daraufhin Lissa ein und alle Augen vielen auf mich und ich konnte mir nur zugut vorstellen, was grade in ihnen vorging. Ich denke, wann immer Lissa das sagte -und das geschah häufiger- war die erste unausgesprochene Reaktion eines jeden, dass ich noch zu jung sei und noch zu wenig Erfahrung hatte. Dann viel ihnen ein, dass ich schon einige Strigoi mehr getötet hatte, als so manch einer von ihnen. Dann war da natürlich noch die Tatsache, dass ich schon gern mal zwei Monate verschwand um -wie sie dachten- auf Strigoi jagt zu gehen, was wiederum darauf zeugte, dass ich meine Prioritäten nicht richtig einschätzen konnte. Allerdings war die Chance, dass ich innerhalb der nächsten halben Stunde beschließen sollte Hals über Kopf zu verschwinden, sehr gering. Außerdem hatte ich es auch geschafft mich eine Woche lang vor den Wächtern zu verstecken, die ein Todesurteil gegen mich ausgesprochen hatten und nebenbei die Mörder der ehemaligen Königin und Lissas Halbschwester zu finden.
"Ich denke, das geht in Ordnung. Hathaway, suchen Sie sich vier aus, die Sie begleiten werden."
Das war das normale Ergebnis dieser unausgesprochenen Diskussion. Ich war eine der jenigen, die Lissa beschützten und durfte mir noch eine Person aussuchen, die aufpasste, dass ich keine Scheiße bau. Aber es ärgerte mich nicht sonderlich.
"Beason, Rollins, Harmon, Kayser." Die Auswahl war mir leichtgefallen, da Beason, Rollins und Harmon sechs der Cullens bereits kannten und Roderick Kayser einer der Leute war, die vor Semesterbeginn, die Schule auf mögliche Verstecke für Strigoi überprüft hatten.
"Ich und Nicky können uns auf die Treppe setzen und so tun.. als würden wir tun, was Studenten auf einer verlassenen Treppe hinter einer vermeintlich abgeschlossenen Tür eben tun", sagte daraufhin Lois Olsen. Sie und Nicolas Low -von allen Nicky genannt- kannten sich schon seit der Highschool. Das hatte sie mir mal erzählt, als wir bei Hof zusammen Nachtschicht hatten.
Currey nickte abwesend und wandte sich dann an einen Emanuel, von dem ich immer wieder den Nachnamen vergas: "Sie werden sich am bessten mit Howard an einen Tisch in der nähe der Tür setzen und ich, Laub und Mier, wir werden uns in die nähe der Tür begeben."
Alle vier nickten und begaben sich mit irgendwelchen zufällig gewählten Büchern bewaffnet zu ihren Plätzen. Nach einpaar Sekunden sahen wir uns um, dann gingen Bryon, Kenny, Cora, Roderick, Lois, Nicky, ich und Lissa zu besagter Tür duch die man, wie ich feststellte, auf eine hölzerne Wendeltreppe gelang, die sich steil nach oben wand. Bryon, Kenny, Cora und Roderick gingen voraus, ihnen folgten Lissa und ich und hinter uns setzen sich Lois und Nicky auf die hölzernen Stufen.
Sobald wir die Treppe ganz nach oben gegangen waren, gelangten wir an eine weitere Tür durch die nicht das leiseste Geräusch drang. Dann wurde die Tür von Bryon geöffnet und die vier vor uns traten in den weitläufigen, vollkommen mit Holz verkleideten, Raum ein, in dem weitere Bücherregale waren, ein und nahmen Platze entlang der Wand ein. Ich blieb bei Lissa, die jetzt hinter sich die Tür schloss. Nun, der Grund, warum wir durch eben diese Tür nichts gehört hatten, war, dass die Cullens vollkommen regungslos in geschriebener Formation dastanden mit einem blonden Mann in ihrer Mitte, der nicht älter zu sein schien als Dimitri. Diesem Mann-vermutlich Carlisle-ordneten sich offensichtlich alle anderen unter. Jetzt trat er jedoch vor und ergriff lächelnd Lissas Hand, da er offenbar wusste, dass ich nur Begleitschutz war.
"Schön sie kennen zu lernen Miss Dragomir, oder legen sie viel wert auf Titel?", doch anstelle Lissa bei der Frage anzusehen, blickte er nach hinten, anscheinend zu Edward, denn der schüttelte den Kopf.
"Ah gut. Nun, Sie haben ja bereits meine Familie kennen gelernt. Da sie vermutlich bereits wissen wer Edward ist...", Edward begann zu grinsen. "Bella", er deutete auf das Mädchen mit meinen Haaren. "Alice", die kleine Schwarzhaarige. "Rosalie", die große Blonde. "Emmett", der Bullige. "und Jasper", der große. Sie nickten allesamt, als ihre Namen genannt wurden und lächelten nun ebenfalls.
"Wie sie sich vielleicht denken können, gibt es einige Dinge, über die wir uns unterhalten sollten, also, wollen sie Platz nehmen?"
Jetzt deutete er auf einen Tisch, an dem Stühle standen. (AJ: Weil ich jetzt keine Lust habe das gesamte Gespräch aufzuschreiben, mach ich einfach etwas später weiter)
Gähnend lehnte sich Lissa gegen den Sitz. Das Gespräch mit den Cullens hatte eine Weile gedauert und schlussendlich hatten wir abgemacht, dass sie in zwei Tagen-beziehungsweise zwei Nächten-an den Hof kommen würden.
"Ich glaube, ich ruf jetzt Christian an, damit sie sich rechtzeitig in der Garage postieren können."
Ich nickte nur. Mein Kopf lehnte ebenfalls am Sitz des SUVs der uns wieder zum Hof bringen sollte. Ich war müde, aber ich würde jetzt nicht schlafen, außerdem wusste ich, dass ich sobald wir wieder zuhause waren, ich nicht sofort in Bett fallen würde. Na ja, vermutlich schon, aber nicht um zu schlafen... zumindest nicht allein. Bei dem Gedanken an heute Nacht legte sich ein lächeln auf meine Lippen und ich schloss die Augen, um mich ganz diesen Phantasien hinzugeben. Dementsprechend war ich unglaublich überrascht, als Lissa mit einmal aufschrie.
Ich riss die Augen auf halb erwartend einen Strigoi neben Lissa sitzen zu sehen. Aber nein, kein Strigoi. Nur ein Wächter, Adam Croft, der sich jetzt besorgt nach ihr umdrehte, wie alle im Auto. Was Lissa zu schreien gebracht hatte, befand sich in ihrer Tasche. Es war eine sehr schöne Tasche. Groß und teurer als mein monatliches Gehalt. Lissa hatte sie vermutlich hochgeholt, um ihr Handy zu holen und während ich die Tasche von ihrem Schoß zog, machte ich mich seelisch auf alles mögliche gefasst. Ein explodierter Hase oder eine abgehackte Hand vielleicht. Ich machte mich auf alles Widerliche und Angsteinflößende gefasst und es erntete mir einige verwirrte Blicke ein, als ich zu lachen begann, als ich sah, was Lissa so erschrocken hatte. Vasya lag zusammengerollt auf einem weichen Schal, der nichtmehr in Lissas Koffer gepasst hatte und sah mich mit großen hellgrünen Augen an, als ich sie aus der Tasche zog und sie auf meinen Schoß setzte.
"Wollten wir sie nicht eigentlich da lassen?", fragte ich, während Lissa sich ihre Tasche zurückholte und sich die Wächter wieder entspannten.
"Das haben wir auch eigentlich. Wie ist sie in meine Tasche gekommen?"
Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern wählte bereits die vertraute Nummer von Christian. Ich rückte so weit es mein mein Sicherheitsgurt zuließ zu Lissa, um mein Ohr an die Rückseite ihres Telefons zu drücken um mitzuhören. Nach einpaar mal klingeln meldete sich Christian.
"Fahrt ihr jetzt los?"
"Ja, wir sitzen im Auto. Vasya hat mich grad ziemlich erschreckte. Irgendwie hat sie es unbemerkt in meine Tasche geschafft."
Auf der anderen Seite war Lachen zu hören.
"Pass auf. Wenn du dich irgendwann zu alt zum regieren fühlst, übernimmt sie vermutlich den Thron."
Das Gespräch ging noch eine Weile so weiter, bis Christian bemerkte, dass sie bereits 31:27 min telefoniert hatten und beschlossen aufzulegen. Der Rest der Fahrt war ereignislos, bis auf das eine Mal, als Lissa etwa eine halbe stunde vom Hof entfernt der Kopf auf meine Schulter kippte. Einen Moment überlegte ich, sie einfach schlafen zu lassen, entschied mich dann aber dagegen, da sie wach bleiben wollte und wir ohnehin schon fast da waren. Als wir dann schließlich in die Garage rollten. Wurde sobald wir den Wagen verlassen hatten, meine Tür geöffnet und ich war augenblicklich auf den Beinen. Es hatte nur wenige Sekunden gedauert, bis ich wusste, wer

mir die Tür geöffnet hatte und jetzt hatte die Arme um Dimitri geschlungen und meine Lippen auf seine Gepresst. Wie erwartet, war jede Müdigkeit verschwunden. Doch Dimitri hielt mich nur für wenige Sekunden ebenso eng umschlungen wie ich ihn. Sobald er mich jedoch losgelassen hatte, fand seine Hand bereits meine. Wir halfen den Kofferraum auszuladen, verabschiedenden uns von Lissa und Christian-Christian, den ich als ich Dimitri so überschwänglich begrüß´t hatte, gar nicht bemerkt hatte und Lissa, die ebenso wach aussah, wie ich mich fühlte- und gingen dann zu unserem Zimmer. Ursprünglich war es mein Zimmer gewesen, doch nach einer weile hatten die Wächter begriffen, dass Dimitri nicht in seinem eigenen Zimmer schlafen oder sonst was tun würde und haben uns schlicht informiert, dass das Zimmer jetzt jemand anderem gehörte.
Als wir schließlich in unser Schlafzimmer kamen stellte Dimitri ohne zu zögern den Koffer neben die Kommode. Ich machte mir nicht die Mühe, mir Sache für die Nacht heraus zu holen, denn ich hatte so ein Gefühl, dass ich heute Nacht eine "Sachen" brauen würde.
Na ja, sobald Dimitri die Hände freihatte, zog er mich an sich. Diesmal für eine richtige

Begrüßung.
Nach einer Weile ließen wir schließlich voneinander ab und fielen erschöpft und schwer atmend in die Kissen zurück. Sobald mein Herz wieder in Normaltempo schlug, kletterte ich auf ihn und lächelte, während er mich Haare, die mir ums Gesicht fielen, hinters Ohr schob.
"Ich hab dir vermisst. Egal wie gut ich denke, das meine Erinnerungen sind, keine Erinnerung, keine Vorstellung kommt an das an, was ich fühle, wenn ich bei dir bin."
Er hatte ein leichtes, natürliches Lächeln auf den Lippen. Eins das es mir unmöglich machte, es nicht zu erwidern.
"Ich hab dir auch vermisst", sagte ich schlicht und küsste ihn dann. Während wir also so übereinander lagen und uns küssten und ich spürte, wie sie seine Haut an meine presste, wurde mir etwas bewusst.
"Dimitri, hast du schon dran gedacht, dass ich von dir erwarte, dass du mir etwas zu Weihnachten schenkst?"
"Ja, da hab ich schon drüber nachgedacht, aber mir ist noch nichts eingefallen. Und selbst wenn, würde ich es dir jetzt

noch nicht verraten."
Ich schob bedrückt meine Unterlippe nach vorne und er lachte. Nach einer Weile wandet sich sein Lachen jedoch in ein Seufzen.
"Wir müssen jetzt schlafen, Roza."
Ich seufzte ebenfalls und glitt ein Stück nach unten, sodass ich seine Brust als Kopfkissen benutzen konnte. Okay, viellicht war Dimitri mit seinen Muskeln nicht so bequem wir ein Kopfkissen, aber er war wärmer, roch besser und war dem Kopfkissen allgemein um einiges vor zu ziehen. Außerdem hatte das regemäßige Pochen sines Herzen eine beruhigende Wirkung auf mich.
Und so schlief ich dann ein. Fest um ihn geschlungen und zutiefst glücklich. Zum teil wegen dem berauschenden Gefühl dass mich dem Sex immer erfüllte. Zum teil wegen dem Glück dass ich enpfand, weil ich ihn endlich

wieder hatte.


Kapitel 2


Als ich aufwachte, stand die Sonne bereits hoch am Himmel... Nun das hätte sie zumindest getan, wären der Himmel nicht mit Wolken zu gehangen. Ich gähnte und drehte mich um um zu gucken, ob Jacob-der wie immer neben mir schlief-schon wach war. Da er es nicht was, glitt ich so leise wie möglich aus dem Bett, suchte mir Kleidung für den Tag raus und ging dann ins Bad um zu duschen.
Wenige Minuten später, ging ich vollständig angezogen und mit nassen Haaren die Treppe hinunter. Als ich im ersten Stock angekommen war, hörte ich bereits die leisen, aufgeregten Stimmen, die aus dem Wohnzimmer kamen, also beeilte ich mich nach unten zu kommen. Die Szene, die mich dort erwartete, war nicht weiter merkwürdig. Sechs Vampire saßen zusammen auf den verschiedenen Sofas in unserem Wohnzimmer und unterhielten sich. Sie alle sehen mich an, als ich ins Zimmer trat, doch anders als sonst, wurde das Gespräch ganz normal fortgesetzt, ohne das groß von mir Notiz genommen wurde. Ich schloss daraus, dass es hier um etwas sehr Wichtiges ging, wenn nicht sogar um Leben und Tod. Definitiv nichts, wo ich mitreden konnte oder wollte, also setzte ich mich nur neben Rosalie, die sofort begann stumm meine inzwischen knielangen Haare zu flechten.
"Es ist unglaublich, dass noch nie irgendwer etwas von ihnen gehört hat. Ich meine wenn sie sogar eine Königen haben muss es doch eine Unmenge von ihnen geben", sagte Carlisle grade.
"Ich weiß, und ja, es gibt viele von ihnen. Es gibt schon allein zwölf verschieden königliche Familien, von denen die größte mehrere tausend Mitglieder hat", erwiderte Edward.
"Tausend? Na die waren aber fleißig", sagte Emmett, der wie immer nichts ernst nahm.
"Diese Zahlen machen es noch unglaublicher, das noch nie jemand etwas von ihnen gehört hat. Edward, bist du dir sicher, dass Aro noch nichts von ihnen weiß?", fragte Carlisle.
Edward seufzte. "Wenn Aro von ihnen gewusst hätte, dann hätte er mit Sicherheit an sie gedacht, als er Nessie zum ersten Mal gesehen hatte, aber das hat er nicht."
Eine Pause trat ein.
Dann wieder Edward, diesmal als Antwort auf eine mentale Frage: "Sie haben Menschen, die für sie so zu sagen arbeiten. Sie hüten ihr Geheimnis."
"Menschen?" Das war Rosalie und in ihrer Stimme klang Verwunderung und Abstoßung mit. Ihre Hände erstarren eine Sekunde lang in meinen Haaren, bevor sie ihre Arbeit fortsetzten.
"Ja. Sie nennen sich Alechmisten. Sie habe dieses Tattoos, die sie dazu zwingen, die Existenz von Vampiren geheim zu halten."
"Tattoos, die sie dazu zwingen

?", fragte Jasper.
Edward nickte.
"Du hast doch Lissa gesehen und den plötzlichen Umschwung ihrer Gefühle gespürt."
Jetzt war Jasper der, der nickte.
"Sie hat sozusagen ein Talent. Mehrere tatsächlich. Dort im Büro hat sie gegen den Professor eines dieser Talent angewannt um Informationen aus ihm raus zu bekommen. Sie nennen es Zwang und tatsächlich funktioniert es so, wie man es aus Vampir-Serien kennt."
"Und was kann sie noch?", fragte Bella.
"Sehr vieles. Sie kann Auren sehen. Das ist im Prinzip das selbe wie ein Teil von dem was Jasper tut. Die Aura einer Person gibt Auskunft daraus, wie sich die Person grade fühlt. Und außerdem kann sie heilen."
"Heilen?", fragte Esme.
"Menschen, Tiere, Planzen. Alles was lebt eben. Sie kann sogar den Tod überwinden."
Ein Nachdruck verleihendes Schweigen folgte seinen Worten.
Schließlich brach Jasper das Schweigen, als er erst mit dem Kopf schüttelte und dann sagte: "Und was hat das mit ihren Stimmungsschwankungen zu tun?"
"Na ja, es ist keine genaue Wissenschaft, aber man vermutet, dass ihre Talente ihren Geist angreifen und ihn labil machen.
"WoW. Na das hatten wir ja auch noch nie", sagte Rosalie mit deutlichem Sarkasmus in ihrer Stimme.


Kapitel 3



Als ich am nächsten Morgen wieder aufwachte, hatte sich an der Situation nicht viel geändert. Mein Kopf, eine meiner Hände und mein halber Arm lagen noch immer auf Dimitris Brust, und auch wenn meine Hüfte nicht mehr an der selben Stelle war, wie vergangene Nacht, waren meine Beine mit seinen mehr verschlungen dénié.
Als ich meine Augen öffnete, spürte ich, wie meine Wimpern gegen seine glatte Haut schlug. Seine Finger, die zuvor sanft durch meine Haare strichen, hielten kurz inne, bevor er dann weiter machte.
"Ich hab mich schon gewundert wann du aufwachst. Ein paar Minuten länger und ich hätte wahrscheinlich irgendwen gefragt, ob du ins Koma gefallen bist." Ich hörte das Lächeln in seiner Stimme und fing unwillkürlich ebenfalls an zu lächeln.
"Dann ist es ja gut, dass ich aufgewacht bin", erwiderte ich und ließ meinen Fingerspitzen über seine Brust und seinen Bauch streichen. Als ich am unteren Rand seines Bauches angekommen war, spannte er seine Muskeln an und ich hielt inne. Dann fuhr ich mit meinen Fingern wieder nach oben, wobei ich mich selbst an ihm hoch zog, bis ich schließlich in der richtigen Höhe war um ihn zu küssen. Minutenlang, wie es mich schien, lagen seine Lippen auf diese vertraute, wunderbare Weise auf meinen, bis wir uns schließlich voneinander lösten. Sofort begannen wir wieder zu lächeln und ich bettete meine Wange wieder auf seiner Brust.
"Ich liebe dich", flüsterte ich ihm zu. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und dann noch einen.
"Ich liebe dich auch, Roza", und der Blick, mit dem er mich dabei bedachte war überwältigend. Er machte es so offensichtlich, dass jedes seiner Worte wahr war und erklärte mir noch so viele andere Dinge.
Etwa zwei Minuten lagen wie so ineinander geschlungen da, ohne das einer von uns was sagte, dann begann mit einmal mein Handy zu klingeln.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.07.2010

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