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Der Umzug







„Nein, es reicht. Mein ganzes Leben lang habe ich funktioniert. Gelernt, wenn die anderen Spaß hatte und gearbeitet, wenn die anderen nichts gemacht haben. Ich kann nicht mehr und will nicht mehr euer Engelchen sein. Ich bin keine Wachsfigur, die ihr nach euren Vorstellungen formen könnt.“

„Cathrine, sei vernünftig. Wo willst du denn bitteschön hin?“ mein Vater sah mich wütend an, die Ader auf seiner Schläfe hatte schon angefangen zu pochen. Ich wusste genau, dass was ich jetzt sagen würde würde ihn zur Weißglut bringen. Und ich konnte es nicht zurück nehmen, doch ich musste es sagen.

„Ich gehe zu Elena, ob es dir passt oder nicht. Du kannst nicht aus mir meine Mutter machen. Ich weiß das du sie vermisst. Verdammt ich vermisse sie auch, obwohl ich sie eigentlich gar nicht kenne. Aber ich nicht ihr Leben führen, das bin ich nicht. Und du kannst mir nicht sagen Mom hatte nie Spaß im Leben.“ Ich musste mir eine Träne unterdrücken, vor Wut und vor Trauer. Es war immer schrecklich für mich meine Mutter nie kennengelernt zu haben. Doch ich konnte nicht einfach ihr Leben führen, dass sie zu früh verlor.
„Mama hätte bestimmt nicht gewollt, dass ich in meinem Zimmer versauere.“
Das hatte gesessen, er schwieg. Ganze 5 Minuten lang sagte keiner von uns etwas, bis sein Gesicht sich entspannte und er ruhig antwortete:“Nein das hätte sie nicht gewollt. Und wie ist das mit der Schule?“
„Ich gehe weiterhin zur Schule, es sind immerhin nur noch 4 Wochen bis zu den Sommerferien und außerdem ist es mein Senior-Year. Das mit dem College ist ja auch schon geklärt. Bitte lass mir einfach dieses halbe Jahr um mich selbst kennen zu lernen. Ich muss wissen was ich will und nicht was du für mich willst. Bitte.“
„Wenn aber deine Noten darunter leiden bist du sofort wieder zu Hause. Du weißt das ich diese Elena nicht leiden, sie ist kein guter Umgang für dich.“ Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Sie ist kein guter Umgang für mich? Verdammt Dad ich kenne sie seit dem Sandkasten. Versuch nicht mich umzustimmen. Meine Sachen sind schon gepackt. In fünf Minuten fahr ich.“
„Mach was du willst Cathrine, solange deine Karriere nicht darunter leiden wird.“
Seinen letzten Satz ignorierte ich, ich drehte mich einfach um und lud mein Gepäck in meinen alten, roten Mustang Cabriolet. Ich liebte meinen Wangen, schon als ich klein war wusste ich das er hier mein Traumauto sei. Er hat sogar einen Namen, ich habe ihn Ernesto getauft. Ja ich war ein wenig verrückt, aber macht das nicht immer die besten aus? „Ich fahr jetzt Dad.“ Er stand mit verschränkten Armen vor der Haustür. „Cathrine, nimm das hier.“ Er drückte mir 5oo Dollar in die Hand. Das war eindeutig eine seiner besten Eigenschaften. Großzügigkeit, egal wie sauer er auf mich war, war er immer großzügig. Nie konnte er mir etwas abschlagen, wenn ich etwas wollte das man mit Geld kaufen konnte bekam ich es.
„Danke Dad. Ich ruf dich die Woche mal an. Kannst du das hier Granny und Granpa schonend beibringen, bitte?“ „Natürlich Kleine.“
Ich setzte mich ins Auto, drehte den Zündschlüssel herum und genoss das Geräusch des schnurrenden Motors. Schon mein ganzes Leben lang lebe ich in Ozeanside Kalifornien, etwa 5o Kilometer Nördlich von San Diego. Ich bin 17 Jahre alt und gehe auf die Ozeanside High School und seit 3 Jahren bin ich Schulsprecherin. Dank meinen hervorragenden Noten habe ich ein Stipendium für ein College meiner Wahl. Und mit meinen dunkel blonden Locken, meinen wasserblauen Augen und meinem immer perfekt gebräunten Teint war ich bis jetzt immer das perfekte Mädchen von neben an. Ich trug nie zu aufreizende Kleider und war nie auf irgendwelchen von Exzessen überhäuften Partys.

Doch das würde sich jetzt ändern. Mein Leben würde jetzt erst richtig losgehen. Und mein Umzug zu Elena, ihrem Bruder und dessen drei verboten heißen Freunden war der erste Schritt in mein neues Leben. Ich bog ab und hielt vor dem Haus, in dem die 5 wohnten.
Das Haus hatten Elena und Tyson von ihren Großeltern geerbt und es war einfach atemberaubend. Direkt am Meer, links und rechts neben der Tür wuchsen Rosen ranken nach oben und es hatte ganze 6 Schlafzimmer, mit jeweils einem Badezimmer. Es war einfach das Haus, dagegen sah sogar das Haus meines Vaters aus wie eine Bruchbude.
Denn es hatte nicht dieses Nostalgische und Märchenhafte wie dieses hier. Ich drückte lange auf die Hupe, denn wenn die Jungs dachten ich würde mein Gepäck alleine da rein tragen hatte sie sich geschnitten. Elena kam las erste aus dem Haus gerannt. Optisch sind Elena und ich total unterschiedlich, sie hat dunkle Locken, grüne Augen und hat von Natur aus einen dunklen Teint. Denn ihre Mutter ist Mexicanerin.
Tyson sieht eigentlich so aus wie seine kleine Schwester, bloß die Männliche Version halt. „Cat, ich bin froh das du endlich da bist.“ Elena riss die Autotür auf und fiel mir um den Hals, küsste mich auf die Wange.
„Ich bin auch froh endlich hier zu sein, aber ich wäre noch glücklicher wenn du aufhören würdest mich zu erwürgen.“ Sie lachte und ließ von mir ab. Ich stieg aus und schloss Ernesto´s Tür mit Gefühl zu. „Die Jungs kommen gleich und holen deine Sachen. Ich hab sie noch dazu verdonnert das Haus aufzuräumen. Ich weiß doch unangenehm dir Schmutz und Unordnung sind.“ Das war noch einer unserer Unterschiede, Elena machte es nichts aus in einem unordentlichen Haus zu wohnen. Ich hingegen hatte einen kleinen Putzfimmel. „Danke, sehr freundlich von dir.“ Hand in Hand schlenderten wir ins Haus und ich war wirklich überrascht. Es war wirklich sauber. Ok, ich würde jetzt nicht vom Boden essen aber dafür das hier hauptsächlich Jungs wohnten war es echt lobenswert. „Hey Cat. Schön dich in der Casa del Fíesta begrüßen zu dürfen.“ Ty umarmte mich und zwar so das ich seine Muskeln spüren konnte.
„Ist dein Wagen noch offen? Dann können wir dein Gepäck holen und hoch bringen.“
„Ja, er ist noch offen. Danke Ty.“ Elena und ich setzten uns auf das Sofa, welches in der Küche stand und genossen den wunderbaren Blick aufs Meer.
„Hey Kleine, wir haben dich und deinen süßen Arsch schon lange nicht mehr hier gesehen. Oder was meinst du Chris?“ Und hier hatten wir den Grund weshalb ich gezögert hatte mit dem Umzug zu Elena. Ian, ich konnte ihn nicht ausstehen. Jedes mal wenn ich ihn sah machte er mich auf subtile und arrogant weise an. Ach, aber das machte er nicht nur bei mir so sondern auch bei so gut wie allen Mädchen. „Hi Chris schön dich zu sehen. Hallo Ian.“ Elena lachte Ian schadenfroh ins Gesicht. Wir alle wussten meine Begrüßung würde ganz schön an seinem Ego kratzten. Manchmal fragte ich mich echt wie diese Jungs es auf die California Universität geschafft haben. Geht in deren Köpfen wirklich noch mehr vor wie, Weiber, Alkohol und Training? Elena stand auf und öffnete den Kühlschrank, nahm eine Flasche Sekt raus und öffnete sie mit einem lauten Knall.
„Darauf habe ich schon die ganze Woche gewartet. Endlich können wir auf dein neues Leben anstoßen.“ Sie gab mir gefülltes Sektglas in die Hand und sah mich erwartungsvoll an. Ich stand auf und stieß mit ihr. Wir beide lächelten über das ganze Gesicht, endlich war ich hier. Endlich hatte ich die Möglichkeit zu leben wie ich es will, ohne mich den Regeln meines Vaters beugen zu müssen. Plötzlich schrie ich schrill auf, denn ich wurde von hinten in die Luft gehoben.
Das konnte nur Tate sein. Er setzte mich wieder ab, so das ich mich umdrehen und ihn standesgemäß begrüßen konnte. Er nahm mich in seine muskulösen Arme und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Tate und ich kannte uns auch schon seit wir klein waren. Sein Vater arbeitete in der Firma meines Vaters, er war wie ein großer Bruder für mich. „Peqeuña schön das du hier bist.“
„Schön dich zu sehen Tate, ich hab dich total vermisst.“
Auch Tate bekam ein Glas Sekt um mit uns anzustoßen.
„Hier wird es mir gefallen, da bin ich mir sicher.“ Wir leerten unsere Gläser, bevor Elena mich in den ersten Stock und zu meinem Zimmer führte.
Es war die dritte Türe links auf dem langen Flur. Zaghaft öffnete sie die Tür und mir stockte der Atem.
Das Zimmer war atemberaubend.
Ein großes Himmelbett stand in der Mitte, dahinter war die Türe zum kleinen Balkon. Auf der linken Seite die Türe zum Badezimmer und direkt daneben stand der größte Kleiderschrank den ich in meinem Leben je gesehen hatte. Elena hatte es mit bedacht dekoriert, neben meinem Bett stand ein kleiner Nachttisch aus alten Weinkisten gefertigt. Auf dem Bett befanden sich an die Dutzend Kissen und die Bettwäsche bestand aus schwarzem Satin. Und hob sich somit perfekt von den rosa Kissen und dem weißen Bett ab.
Der Nachttisch und ein Bild meiner Lieblingsband gaben dem Zimmer den nötigen Rock.
„Wow, Elena. Das ist einfach traumhaft.“ Sie lächelte stolz.
„Komm Cat teste das Bett.“ kaum hatte sie diesen Satz beendet rannte sie schon auf mein Bett zu und sprang drauf. Ich tat es ihr gleich. So lagen wir nun beide auf meinem Bett, lachten und machten Pläne für den heutigen Abend. 

Neben meinem Kosmetiktischchen stand eine große Stereoanlage. Und als erstes schmiss ich meine Lieblings-CD rein und drehte voll auf. Zum Glück hatte wir beide den selben Musikgeschmack und konnte beide gleich schlecht singen. So sangen wir beide lauthals mit als Tyson Ritter sang: You're all alone but you understand That we're too young to start making plans of green Monogamy's not a part of me

Singend und tanzend packten wir meine Sachen aus.
„Lass uns heute Abend ins Lexi´s gehen. Die Jungs wollten eh heute Abend zu Lexi´s da könnten wir uns ja einfach anschließen. Oder was meinst du Cat?“
„Klar, wieso nicht. Aber was soll ich anziehen?“ Ich stand ratlos vor meinem erst gerade eingeräumten Kleiderschrank. Elena lachte, kam zu mir und umarmte mich von hinten.
„Ich werde schon was finden Cat. Wie wärs wenn du duschen gehst und ich dir was zum anziehen suche?“ „Das ist eine wunderbare Idee. Ach Elly.“
„Ja.“
„Wem gehört eigentlich das Zimmer neben mir?“
Ihr Blick wurde von Mitleid durchtränkt und sie sagte:“Sorry Süße. Ian wohnt neben dir. Wenn ich du wäre würde ich Verbindungstür im Badezimmer immer abschließen. Du kennst ihn ja.“
Na toll. Ich hatte wirklich das Zimmer neben Ian. Jetzt durfte ich mir morgens bestimmt immer seine One-Nights-Stands anschauen ach und anhören.
Ich ging ins Badezimmer, schloss die eine Türe ab und zog mich aus.
Das Gefühl von warmen Wasser, welches langsam meinen Körper runterfließt ist einfach wundervoll. Der Geruch meines Duschgels stieg mir in die Nase und ich genoss einfach den Moment. Eine Gefühlte halbe Stunde stand ich unter der Dusche.
Ich band mir ein Handtuch um und lies meine Haare Lufttrocknen. Als ich aus dem Badezimmer kam lag Elena auf meinem 2 Meter Bett, mit einer Flasche Desperados in der Hand.
Sie war schon perfekt gestylt. „Hier zieh das hier an. Ich mach dir dann die Haare und das Make-Up.“
Sie hielt mir ein recht kurzes schwarzes Kleid hin. Es war so eng, das ich noch nicht ein mal einen BH drunter tragen konnte. Ich hoffte inständig heute Abend würde es nicht kalt werden.
Prüfend stellte ich mich vor den großen goldenen Spiegel. Das Kleid war wirklich verdammt eng.
„Setzt dich da hin, ich schmink dich.“ Nach 20 Minuten waren wir beide fertig. Um ehrlich zu sein wir sahen beide hammermäßig aus. Elly hatte mir auch noch ein Paar ihrer High-Heel aufgezwungen.
Schwarze mit silbernen Nieten, regelrecht halsbrecherisch. Sie machte meine Zimmertüre auf und schrie:„Jungs, wir sind fertig. Es kann los gehen. Füllen wir Cat endlich mal ab.“ Ich musste lachen, ich freute mich riesig auf meine Einstandparty.
„Uhh, Cat.“ Wenn ich nur seine Stimme hörte musste ich die Augen verdrehen, doch als er mir dann noch einen Klaps auf den Arsch gab hatte ich zu viel. Und nicht nur ich. Tate auch. Das war der Vorteil daran eine Art großen Bruder zu haben. „Verdammt Ian hör auf die Kleine zu begrapschen. Oder dein Kiefer macht Bekanntschaft mit meiner Faust.“ 
Elly lachte ein dreckiges und schadenfrohes Lachen. Wir sechs liefen alle die große Treppe hinunter.
Die Jungs sahen gut aus. Entweder trugen sie ein enges schwarzes Shirt, oder ein schwarzes Hemd und eine dunkle Jeans. Wir Mädels fuhren mit Tate. Ty, Chris und Ian fuhren mit Ty´s Wagen.
Die Fahrt dauerte keine 15 Minuten, da sah ich schon das Neon-Schild von Lexi´s. Der Abend würde einfach fantastisch werden.
Tate öffnete erst Elly und dann mir die Autotür. Ich hatte gar nicht gewusst wie schwierig es ist mit einem so kurzen Kleid aus einem Auto auszusteigen ohne das jemand etwas sehen kann. Doch Glücklicherweise gelang es mir.
„Komm Cat, machen wir die Tanzfläche unsicher.“ Elly nahm meine Hand und gingen zum Eingang. Offenbar kannte sie die Türsteher, denn sie begrüßten sie und ließen uns ohne uns nach unserem alter zu fragen rein. Der Club war der Hammer. Die Musik war grandios. Als erstes gingen wir an die Bar und bestellten uns einen Gin Tonic, den wir beide mit einem Zug leerten. Wir bestellten noch jede einen weiteren, bevor wir tanzen gingen. Dieses mal schauten die Jungs auch mir hinterher. Ich genoss das Gefühl auch einmal im Rampenlicht stehen zu dürfen. Wir tanzten bis uns der Atem fehlte. Die Jungs hatten uns eine Lounge besorgt und eine Flasche Tequila bestellt. Lachend und trinkend saßen wir auf dem großen Sofa, während Ian uns einen Tequila nach dem anderen einschenkte.
Eigentlich konnte man richtig gut mit Ian lachen, wenn er betrunken war. „Ich würde gerne wissen ob du noch eine Gemeinsamkeit mit den Katzen hast außer den Namen, Cat.“
Ich lachte und meinte:„Ach Ian so betrunken kann ich nie sein das ich dir das zeigen werde.“ Alle lachte ihn aus und Chris gab ihm einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf.
Wir blieben bin 2 Uhr morgens im Club und leerten noch einige Flaschen, bis wir uns entschieden nach Hause zu gehen.
Tate musste mich tragen, denn so betrunken wie ich war konnte ich auf diesen Schuhen keinen Meter weit gehen. Ich musste im Auto kurz eingenickt sein, denn als ich die Augen wieder öffnete packte der Wagen vorm Diner.
„Guten Morgen Schlafmütze. Ty hat Hunger, also gehen wir jetzt alle noch einen Burger essen.“ Mein Kopf lag auf Elly´s Oberschenkeln und sie streichelte mein Haar.
„Morgen, haha. Eine recht komische Zeit um Burger zu essen. Aber warum nicht.“ Wir bestellten uns alle einen Cheesburger und ließen den Tag mit einer Flasche Corona perfekt ausklingen. Als wir endlich zu Hause angekommen waren ging ich sofort in mein himmlisches Bett.
Ich hatte einen traumlosen und ruhigen Schlaf.
So gegen 11 Uhr stand ich auf und duschte erst einmal um mir den Schweiß vom Vorabend abzuwaschen. Hinterher zog ich mir ein Paar Hot-Pants und ein Bandeautop an. Meine Haare ließ ich wie immer lufttrocknen. Chris und Ty saßen in der Küche und tranken Kaffee. „Guten Morgen ihr zwei. Lust auf Pancakes?“ Ich war eindeutig die perfekte Mitbewohnerin. Die Jungs sahen mich mit großen Augen an und nickten bloß.
Also öffnete ich den Kühlschrank, holte die Zutaten raus und begann Frühstück zu machen.
„Ich wünschte meine Schwester würde auch mal Frühstück machen. Aber das einzige was Elly macht ist uns herumkommandieren.“
„Du weißt doch das sie nicht so häuslich veranlagt ist Ty. So ist sie halt. Aber ich würde sie nicht ändern wollen.“
„Ja ich weiß.Ich würde sie ja auch nicht ändern wollen. Aber ich würde sie gerne gegen dich tauschen.“
Ich musste lachen als ich Elena die Treppe runter gehen sah. Ihrem Blick nach zu urteilen hatte sie gehört was ihr Bruder gesagt hatte. Mit energischem Schritt kam sie auf dem Küchentisch zu und gab ihrem Bruder einen kräftigen Klaps auf den Hinterkopf. Chris und ich konnten uns das Lachen nicht verkneifen. Ich musste sogar so heftig lachen das mein Bauch schmerzte. 
„Du würdest mich also gegen Cat tauschen?“ Mit hochgezogenen Brauen stand sie vor ihm und wartete auf seine Antwort. Er konnte nur das Falsche sagen und das wusste er, deshalb reizte er sie einfach noch mehr. „Ja, liebend gerne.“ In Elena´s Gesicht machte sich ihre Wut sichtbar und über ihre Aussage machte sie dem ganzen Luft:„Es gibt Dinge die weißt du nicht von Cat weißt. Sie hat einige Dinge mit ihren Namenvetterin gemein. Sie ist genau so Herrschsüchtig und kratzt auch gerne.“
Ich wollte ihr wieder sprechen:„Hey.....“ doch dann ließ ich es sein. Irgendwie hatte sie ja recht.
Elly schenkte sich und mir einen Kaffee ein und ich stellte die Chocolatechip Pancakes auf den Tisch.
„Und Cat was machen du und die Prinzessin heute so?“ Ich liebte es wenn Ty und Elly sich stritten. Es konnte nur noch besser werden, wenn sie auf Spanisch loslegten und ihre Mexicanische Seite zum Vorschein kam.
„Wir gehen uns am Strand sonnen und genehmigen uns ein paar Cocktails.“
Nach dem ausgiebigen Frühstück schmissen wir uns in unsere Bikinis und legten uns auf die Liegestühle vor dem Haus. Es hatte eindeutig Vorteile einen Privatstrand zu haben. Elena und ich quatschten und lachten rund 2 Stunden lang, bis Ian mit zwei Gläsern in der Hand auf uns zu kam.
„Na ihr Süßen. Was zum trinken gefällig?“ Er setzte sich auf den freien Liegestuhl neben mir und reichte mir ein Glas Piña Colada, das andere gab er Elena.
„Danke Ian, das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Er sah mich überheblich an und meinte:„Wie oft bekommen ich denn die Möglichkeit dich im Bikini zu sehen Cat.“ Sein Blick wanderte über meinen Körper und plötzlich überkam mich das Gefühl dringen ins Meer zu rennen. „Elena kommst du mit schwimmen. Ich muss mir Ian´s Blick mit Salzwasser abwaschen, bevor ich noch irgendeine Geschlechtskrankheit bekomme.“
Ich erwiderte sein arrogantes Lächeln, stand auf und lief schnurstracks ins Meer. Elena folgte mir.
Das Wasser war herrlich, sowie sonst auch immer. Als erstes schwamm ich ein paar Züge, bevor ich nochmals einen Blick zu Ian warf. Doch was ich da sah konnte ich nicht glauben.
Er zog sich allen ernstes aus. Sein Shirt warf er auf meine Liege.
Und das Sixpack was da zum Vorschein kam machte mich sowohl sprach-, als auch willenlos.
Elena war inzwischen auf die Liegeinsel geschwommen, welche mit Ketten im Meeresgrund festgemacht ist. Deshalb bekam sie seinen provozierende Striptease nicht mit.
Als er anfing seine Hose aufzuknöpfen drehte ich mich weg. Das musste ich mir nicht antun. Ich traute mich nicht mich umzudrehen, denn die Gefahr etwas zu sehen was ich nicht sehen wollte was eindeutig zu groß. Plötzlich wurde ich untergetaucht und da wusste ich, das Monster war hier.
Ich krallte meine Fingernägel in seine Hand um ihm zu zeigen das er mich wieder Atmen lassen soll.
„Du hast also doch noch etwas mit den Katzen gemeinsam.“ Als ich wieder zu Atem gekommen war sagte ich zu ihm:„Die Krallen, oder was?“ Er lachte mich aus, wobei seine unglaublichen Bauchmuskeln sich anspannten. „Ja okay, dann sind es sogar drei Dinge.“ „Ach ja? Und welche sind das?“
Er lachte und seine Augen schienen mir quasi den Bikini vom Körper zu reißen. „Erstens den Namen. Zweitens die Krallen. Drittens, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll.“
Langsam verließ mich die Geduld. „Ich bitte dich Ian, als ob du nicht wüsstest was du sagen möchtest. Raus mit der Sprache, oder ich geh zu Tate und sag ihm das du mich begrapscht hast.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Also drittens. Du bist wie eine Zickige Königin, deren Zuneigung hart erarbeitet werden will. Hab ich recht?“ „Ja, da hast du recht. Ich mag wirklich nicht jeden gleich.“
„Ach und da wäre noch was. Du sitzt gerne auf deinem Thron und genießt die Show.“
„Wie meinst du das jetzt schon wieder?“
Ich erwartete das schlimmste und wurde dennoch negativ überrascht. „Ich hab doch deinen Blick gesehen, als ich mich ausgezogen habe. Ich weiß das du heiß auf mich bist Cat. Du bist nur zu stolz es zuzugeben.“
Und schon wurde aus dem Kerl, von ich 2 Minuten lang dachte er würde doch noch ganz okay werden, wieder das alt bekannte Arschloch.
„Süßer, das hast du dir nur eingebildet.“ Ian kam noch einen Schritt näher zu mir.
Lediglich wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter. Sein Atem kitzelte mein Gesicht und er schaute mir in die Augen. „Nein, das habe ich nicht und das weißt du.“ Sein arrogantes Benehmen machte mich aggressiv. „Auf deine Egospielchen hab ich keinen Bock Ian.“ Ich drehte mich um und schwamm in Richtung Liegeinsel. „Ach Cat, du kannst nicht abstreiten das du mich gerne vernaschen würdest.“ Ich zeigte ihm den Finger und meinte:„Leck mich doch Ian.“
Er lachte ein tiefes und kehliges Lachen:„Liebend gern. Heute Abend? Bei dir?“

„Was wollte Ian denn von dir?“ Elena lag auf dem Bauch um sich zu sonnen, obwohl sie das gar nicht nötig gehabt hätte.
„Du kennst ihn doch. Er bildet sich mal wieder ein ich wäre scharf auf ihn.“ Ich legte mich neben sie und wir beide blickten auf das weite Meer hinaus. Noch knapp 30 Minuten, dann würde die Sonne untergehen.
„Und bist du´s?“ „Ob ich was?“ Fragte sich mich jetzt wirklich das was ich glaubte? „Ob du scharf auf ihn bist. Du musst zugeben sein Äußeres ist einfach göttlich.“„Nein bin ich nicht. Du weißt ich bin keine die mit einem Kerl ins Bett springt nur weil er scharf aussieht. Sein Aussehen macht seinen Charakter auch nicht wett Elly. Wenn es mir nur ums Aussehen gehen würde, dann würde ich heute Nacht deinen Bruder vernaschen.“
Sie schlug mir eins auf den Oberarm. Es ist doch meistens so das Geschwister immer auf einander achten und wollen sich den anderen nicht im Bett mit jemandem vorstellen.
„Hey, ein bisschen mehr Respekt. Das ist immerhin mein Bruder von dem du da sprichst. Außerdem ist er zu alt für dich.“ Ich sah sie belustigt an, sie wollte mich doch jetzt verarschen.
„Also bitte Elly. Er ist zwar 25 aber das ist Chris auch. Und ich weiß was er alles mit dir machen darf.“
Jedes mal wenn ich etwas sagte was sie dumm da stehen ließ zwickte sie mich. Das hatte sie schon gemacht als wir noch Kinder waren.
Ich pickte sie in die Seite und wir beide mussten lachen, bis wir fast ins Wasser fielen.
Der Sonnenuntergang war wunderschön. Der Himmel wurde in ein rot, purpurnes Licht getaucht.
Die Sonne spiegelte sich im mehr, bevor sie im Horizont verschwand.
Elena und ich traten, äh schwammen den Rückweg an.

Wir wollten es uns heute Abend gemütlich machen und bestellten uns eine Pizza.
In Ihrem Zimmer stand ein großer Fernseher. So lagen wir also beide im Bademantel auf ihrem Bett aßen Pizza und schauten fern. Irgendwann schliefen wir einfach ein.
Morgen hatten wir wieder Schule und leider mussten wir morgen sogar noch die letzte Physikarbeit schreiben. Der Wecker klingelte, was Elena aber nicht hörte.
„Verdammt Elly, der Wecker klingelt. Wach auf.“ Sie stöhnte müde.
Ich machte den Wecker aus und zog mir ein paar Hot-Pants und ein passendes Häckelshirt an.
Das klingt jetzt vielleicht spießig, aber das war es ganz und gar nicht. Es war weiß und man konnte fast meinen Kompletten BH sehen. Meine Sachen waren schon gepackt und ich ging runter um noch einen Kaffee zu trinken, bevor Elena kam. Wir nahmen meinen Wagen und genossen den Wind der uns um den Kopf wehte.

Der Schultag verging Gott sei Dank schnell und unser Physiklehrer war nicht da. Also entfiel die Arbeit. Elly war heilfroh, mich hätte es auch nicht gestört die Arbeit zu schreiben.
So schnell konnte ich meine Gewissenhaftigkeit nicht abstellen.
Als wir Heim kamen waren die Jungs gerade mit ihrem „morgendlichen“ Training beschäftigt.
Einige Mädchen würden bei dem Anblick ein feuchtes Höschen bekommen. Vier verschwitzte Adonis gleiche Körper, wie sie Gewichte stemmten und Klimmzüge machten.Ich wurde zwar nicht feucht, aber der Atem stockte mir dennoch, bei diesem Blick.
Die Musik lief laut, so konnten sie uns nicht hören als Elena sagte:„Göttlich, oder?"„Und wie." Wir standen vor der Gläsernen Tür des Fitnessraumes. Irgendwann bemerkten sie dann doch das sie beobachtet wurden. Wie abgesprochen drehten sie die Köpfe zu uns. Wir musste lachen, doch als ich Tates Blick sah verging mir die Fröhlichkeit."Hmm, irgendwie muss jetzt ganz dringend mit Chris was besprechen gehen." Das war typisch für sie. Und natürlich rannten alle Kerle, wenn Elena rief.Elena schrie laut:"Chris, beweg deinen Arsch hier her."Ob die anderen wussten was zwischen den beiden läuft, oder ob Elly und Chris das gut überspielt?
Die beiden spielten einen handfesten Streit vor und verschwanden im oberen Stockwerk.
Ich macht mich gerade auf den weg in die Küche, als ich plötzlich festgehalten wurde.
"Lass mich los Ian." Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Sein Mund glitt über meinen Hals, ohne ihn zu berühren. "Wie kommst du denn darauf ich sei Ian?" Sagte Ty mit ruhigem Ton. Ich musste lachen. Wurde ich jetzt langsam doch noch paranoid? "Ich weiß nicht. Man muss immer das schlimmste erwarten Ty." Mit einer schnellen Bewegung drehte er mich zu sich um. Er sah mir in die Augen, das Grün in seinen schien zu leuchten. Seine Hände hielten mich fest und er drückte mich an sich. Sein Mund war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.
"Weißt du das ich dich schon lange toll finde Cat? Du bist so das komplette Gegenteil von mir. Brav, intelligent, einfach das perfekte Mädchen von nebenan. "
Ich wusste nicht was ich tun geschweige denn sagen sollte. Ich entschied mich dazu einfach zu lächeln und abzuwarten was er machte. Ins geheim schwärmte ich seit ich klein war von Ty. War eine Schwärmerei aber genug. Ich weiß es nicht.
Eins wusste ich aber genau. Da war etwas zwischen uns das die Luft aufzuladen schien. Und kam sein Kopf näher und näher. Seine Hände wanderten zu meinem Hintern und ich wusste das was jetzt passieren würde nicht mehr aufzuhalten war.
Seine Lippen legten sich auf meine, sie waren überraschend weich. Ich gewährte seiner Zunge Einlass und genoss das Gefühl mit ihm vereint zu sein.
Er wurde fordernder und packte mich einfach, warf mich über seine Schulter und trug mich nach oben.
Ich warf einen letzten Blick auf Tate und Ian. In dem Moment trafen sich Ian und meine Blicke. In seinen Augen konnte ich etwas sehen, was ich aber nicht deuten konnte.
Und schon war er aus meinem Blickfeld verschwunden. Innerhalb kürzester Zeit erreichten wir mein Zimmer. Mit Gefühl, aber dennoch bestimmt war mich Ty auf mein Bett. Er schloss die Tür und kam langsam auf mich zu. Auf dem weg entledigte er sich seines T-Shirts. "Oh, Cat. Ich warte schon so lange auf diesen Augenblick." In seinem Körper spannten sich alle Muskeln an, als sich neben mich legte und wieder anfing mich zu küssen. Seine Hände glitten über meinen Körper und ich hatte das Gefühl er würde mich überall gleichzeitig berühren. "Ty warte." Er lies von mir ab und sah mich fragend an. "Wenn es wegen Elena ist sie muss es nicht wissen wenn du willst. Obwohl ich ihr schon gesagt habe was ich für dich empfinde."
"Nein das ist es nicht." Mit seiner Hand glitt er weiter meinen Oberschenkel hinauf. "Was ist es dann?" Langsam konnte man einen kleinen mexicanischen Akzent hören.
Das würde jetzt peinlich werden. Nur Elena wusste bis jetzt davon. "Ich , ich." Ich wusste wirklich nicht wie ich es sagen sollte. "Ich bin noch. Du weißt schon. Das Tor wurde noch nicht." O mein Gott, das war mir so peinlich das mir augenblicklich die Röte ins Gesicht schoss.
Sein Mund nahm Kurs auf meinen Hals und seine Hand wanderte noch ein Stückchen weiter nach oben.
"Das ist doch nichts schlimmes Cat. Jetzt entsprichst du nur noch mehr dem Bild des all zu braven Mädchens. Aber weißt du was?"
"Nein." "Meistens sind die ruhigen und braven die versauten." Er küsste meinen Hals immer weiter hinab. Bis er aufhörte um mir mein Shirt auszuziehen.
Offenbar spürte er meine Anspannung, denn er sagt:"Lass dich einfach fallen Cat." Und das tat ich dann auch. Bis ich letztlich Nackt neben ihm lag. Er legte sich auf mich, stützte sich aber mit einer Hand ab um meinem Körper nicht sein ganzes Gewicht zuzumuten.
Seine Hand Strich erst vorsichtig über meine Brust, bevor er sich mit dem Mund daran zu schaffen machte. Mein Körper fing an vor Lust zu zittern. Ich wollte ihn in mir spüren. Ich wollte erlöst werden.
"Quäl mich nicht weiter. Bitte Ty." Er lachte nur und seine Finger wanderten in meinen Lustbereich.
Es war zwar mein erstes mal doch ich wusste ich war dem Orgasmus nahe.
"Bitte." Mehr brachte ich nicht zustande. Aber das musste ich auch nicht.
Endlich drang er in mich ein. Langsame Stöße Vereinten uns. Während dessen entschied ich mich 10 mal um, ob Elena es erfahren sollte. Doch die Entscheidung wurde mir von meinem eigenen Körper abgenommen.
Ich schrie vor Lust und Tyson Tat es mir gleich.
Es war das aufregendste Gefühl das ich je hatte.
Ty legte sich neben mich und erstickte mein letztes Stöhnen mit einem Kuss.

"Und wie war es für dich?" Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Hatte er wirklich nicht mitbekommen wie mein Körper erzittert ist und ich nicht an mich halten konnte, oder wollte er nur höflich sein.
"Ich glaube das hast du schon selbst gemerkt, oder?"
Er lachte ein dreckiges Lachen. "Ja das habe ich. Und ich muss dir sagen, du kratzt sogar noch mehr wie ein junges Kätzchen." Nun musste ich auch lachen.
"Seit wann magst du mich denn schon auf diese Weise?"
"Seit du Titten bekommen hast." Diese Antwort war ja typisch. Ich schlug ihm voll eins auf den Oberarm.
"Ja okay, ich möchte dich schon immer sehr. Doch als ich gesehen habe wie Ian für dich schwärmt überkam es mich einfach. Eigentlich wollte ich es mit dir langsam angehen. "
"Aha okay. Aber langsam angehen sieht anders aus."
"Wie lange magst du mich schon?"
"Schon als Elena und ich noch Kinder waren und ich bei euch zu Hause zum spielen war fand ich dich einfach toll."
Wir lagen noch gut eine Stunde im Bett und redeten über früher. Bis es an meiner Tür klopfte. Schnell sprang ich aus dem Bett und zog mir nen Bademantel an.
Ich öffnete die Tür nur einen Spalt.
„Hey Elena, kann ich irgendwas für dich tun?“ Ich schämte mich wirklich dafür mit ihrem Bruder geschlafen zu haben. „Ja, das kannst du. Kommst du kurz mit rüber zu mir?“ Ich schlüpfte durch den Türspalt und schloss die Zimmertüre hinter mir. Elena setzte sich auf ihr Bett und ich tat es ihr gleich. „Was ist los Elena?“ „Es geht um meinen Bruder.“ „Wie? Es geht um deinen Bruder. Was hab ich mit Ty zu tun.“ Ihr Blick wurde streng. „Tun nicht so scheinheilig Cat. Ich war am Strand und hab dich seinen Namen schreien hören. Hör mir zu Cat. Ich liebe meinen Bruder, keine Frage aber nutzt die Frauen genau so aus wie Ian es tut. Und das schlimmste ist, dass er es auf charmante weise macht. Glaub mir Ty ist ein Frauen aufreißendes Arschloch.“Hatte sie recht? „Als ob er so was mit mir machen würde. Wir wohnen jetzt im selben Haus. Glaubst du wirklich er könnte mir dann noch jeden Tag ins Gesicht schauen?“
„Ich weiß nicht. Ich will dich nur beschützten Cat. Ich weiß das du kein so dickes Fell hast. Und ich weiß das du schon lange Gefühle für ihn hast. Cat ich kenn dich besser als du es zugeben willst. Aber ich kenne Ty auch und ich kenne seine Masche, mit der er die Weiber abschleppt.“ Mein Blick musste getrübt ausgesehen haben, denn Elena fügte noch:„Aber kann mich auch irren und er meint es ernst mit dir.“ hinzu. Ich wusste nicht was ich sagen sollte oder was ich von dem ganzen halten sollte.
Eigentlich sollte mein Leben jetzt doch besser werden und ich wollte neues ausprobieren. Mich von meinem alten Ich und meinen alten Gefühlen trennen. Mich von dem Kind trennen das ich einst war. Ich wollte die Frau werden, die ich immer sein wollte. Meinte das auch meine kleine Schwärmerei für Tyson hinter mir zu lassen. Um zu lernen was ich an einem Mann schätze und um zu lernen was ich vom Leben und mir selbst erwarte. „Okay, ich weiß ich zu tun habe.“ Ich stand auf und lief zurück in mein Zimmer. Ty lag noch immer auf meinem Bett. „Was wollte meine Schwester von dir?“ „Sie hat mich nur daran erinnert das ich mein Leben ändern wollte. Und damit fang ich jetzt an.“
Er sah mich fragend an. „Was meinst du denn damit.“ Dem Ton nachzufolgen hatte er keine Ahnung was ich ihm sagen wollte. „Hör zu Tyson. Der Sex war gut. Nein es war der Wahnsinn. Verdammt. Aber die Gefühle die ich für dich gehegt habe. Das waren die Gefühle eines kleinen Mädchen. Verstehst du wie schwierig es für mich war diesen Schritt zu machen. Den Schritt in mein eigenes Leben zu machen. Ich will nicht mehr das kleine Mädchen sein. Und ich will endlich auf eigenen Beinen stehen und mich nicht von dir abhängig machen. Ty ich mag dich wirklich, sehr sogar. Aber ich möchte keine Beziehung mit dir haben.“Sein Blick war leer und ohne etwas zu sagen stand er auf, zog sich an und ging runter.Ich wusste das ich ihn damit verletzt hatte, aber was war wenn Elena wirklich recht hatte und er wollte nur mit mir ins Bett. Und er würde mich nächste Woche durch so eine Silikonbitch austauschen? Meine Stimmung war an ihrem Tiefpunkt angelangt und als es dann noch klopfte hatte ich genug. Dennoch setzte ich ein falsches Lächeln auf und sagte:„Herein.“ Tate öffnete die Tür. „Hey, Cat. Alles okay bei dir?“ Langsam kam er auf mich zu und setzte sich neben mich. „Ich denke schon. Hat Ty was erzählt?“ 
„Nein, aber man unten ein bisschen was von dem allem hier mitbekommen. Wie geht es dir Cat?“„Ich weiß nicht. Ich mag Ty, aber ich will keine Beziehung mit ihm. Ich weiß wie er die anderen Mädchen behandelt hat. Ich will nicht mehr das kleine Mädchen sein das von irgendeinem Mann abhängig ist.“ Es tat weh das alles zu wiederholen. Es zeigte mir nämlich wie schwach in meinem inneren doch war. Leben war verdammt hart, man konnte nichts vorhersehen das hatte ich schon nach dieser kurzen Zeit gemerkt. Natürlich war es leichter immer nur das zu tun was von mir verlangt wurde, aber es würde mich innerlich zerfressen.
„Ach Cat. Glaub mir du bist nicht mehr das kleine Mädchen von früher. Schau dich doch an. Verdammt du bist heiß. Wäre ich nicht dein Bro, dann wäre ich jetzt eifersüchtig auf Ty. Du hast dich verändert, aber das was so liebenswert an dir war ist immer noch da. Ich kenn Ty, er wird es verkraften. Die Beziehung hätte auch nicht lange gehalten.“ Kurz nach dem er angefangen hatte zu sprechen liefen mir schon die Tränen über die Wangen. Er nahm mich in den Arm. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn ich wachte am nächsten Morgen auf.
Die Schulwoche verging schnell. Elena und ich hatte so gut wie jeden Abend Pizza essend auf ihrem Bett verbracht.
Ty musste meine Abfuhr Super verkraftet haben, denn am Donnerstag Abend hatte er schon eine neue die er mit auf sein Zimmer nahm. Ich hatte sogar einmal mit meinem Vater telefoniert.
Doch das war wohl keine gute Idee, denn das ganze endete wieder im Streit.
Ian war überraschenderweise recht freundlich zu mir, was mich zum nachdenken brachte. Elena und ich kamen dann irgendwann darauf das er durch ein Alien eingetauscht wurde. Anders konnten wir uns sein Verhalten nicht erklären. 
Ich war Gott froh als Freitag Nachmittag war und wir entschlossen hatten wieder ins Lexi's zu gehen. Doch dieses mal entschied ich mich ein Kleid zu tragen, bei dem ich auch einen BH darunter ziehen konnte.
Ich entschied mich für ein rotes, trägerloses Kleid.An diesem Abend führen wir mit Ian, denn ich wollte nicht Gefahr laufen mit einer von Ty' s Bitch im selben Auto fahren zu müssen.
 "Und ihr zwei Lust euch heute Abend mir anzuschließen?" Bei dem Gedanken wurde mir schon fast schlecht. "Danke für das Angebot Ian, aber ich wollte heute doch lieber meinen Mageninhalt bei mir behalten. Nichts gegen dich, aber wenn ich sehen wie zwei fast auf der Couch ficken dann geh ich schauen was Ty macht." "Gib's zu Cat. Du wärst gerne die Glückliche die heute Abend mich haben darf." Und wieder dieses arrogante, da dacht ich zwei Tage lang er könne sich ändern und dann das hier.
 "Glaub mir Ian, bevor Cat mit dir in Bett geht geht sie mir ins Bett." In solchen Momenten liebte ich Elena nur noch mehr. "Das würd ich gerne sehen!" Er blickte uns durch den Rückspiegel an. Man konnte genau sehen wie er sich in Gedanken mich und Elena vorstellte. 
"Schau nach vorne Ian sonst fährst du noch in eine Straßenlaterne und das letzte was du in deinem Leben gesehen hast ist mein Mittelfinger." Demonstrativ Strecken Elena und ich ihm den Finger hin. 
Der Club war noch überraschend leer. Die etwa 200 Quadratmeter große Tanzfläche war noch so gut wie leer. Die Jungs gingen wieder zu ihrer Stammlounge. Wir hatte uns entschieden einen reinen Mädchenabend zu machen. Als erstes bestellten wir uns einen Kuba Libre man musste ja langsam anfangen. "Mein Bruder kam zu mir." Wollte sie wirklich schon um 11 Uhr den Abend versauen? 
"Was wollte er?" Um mich für alles wappnen Trank ich mein Glas auf ex leer. 
"Er hat gemeint das das mit dir nicht okay war. Und das ich recht hatte, er wollte dich nur fürs Bett. Er meinte es sei halt praktisch, weil wir ja alle im selben Haus wohnen. Er hatte nicht darüber nachgedacht was er macht. Außerdem meinte er er wollte Ian eins damit auswischen." Ein Schlag ins Gesicht.
"Wie meinst du das? Was hatte Ian denn damit zu tun?" "Eine kleine Egosache. Sie hatten gewettet wer dich als erstes ins Bett bekommt. Und Ian war sich nach seinem kleinen Striptease eigentlich recht sicher er würde gewinnen. Wenn man das so sagen kann."
Ich bin ein Wettobjekt, es wurde ja immer schlimmer. "Eine Wette. Ich glaube es nicht. Kaum drei Tage bei euch und ich war schon so weit gesunken das ich zum Wettobjekt wurde."
Elena bestellte uns noch einen und meinte:"Mach dir nichts draus. Jede Frau sinkt einmal tief, das ist völlig normal. Sei froh das es nur mein Bruder war und nicht Ian. Von jetzt an kann es nur besser werden."
Ja es konnte nur noch besser werden . Als wir unsere Getränke leer hatten entschieden wir uns tanzen zu gehen. Kaum war eine Minute vergangen hatte Elena schon einen Kerl am Arsch.
Doch es dauerte nicht lange und dann hatte auch ich jemanden kennen gelernt. Sein Name war Nathan und er kam gebürtig aus Groß Britannien. Er war für ein Auslandssemester hier und würde in einem Monat wieder zurück nach England gehen. Sein Akzent stand ihm ausgezeichnet. So wie die kräftigen schwarzen Haare.
Er war knapp 1.95 Meter groß und kräftig gebaut. In seiner Heimatstadt spielte er Football. 
Nach 30 Minuten mit meiner neuen Bekanntschaft auf der Tanzfläche und an der Bar warf ich einen Blick nach oben. Zu den Jungs und sah wie Ian an so einer Rothaarigen hing.
Sie trug das kürzeste Kleid was ich je in meinem Leben gesehen hatte. Aber das war leider nicht das einzige was man sah. Er hatte sie so ans Geländer gelehnt das man ihr nicht vorhandenes Höschen von unten perfekt sehen konnte. 
Ian hatte meinen Blick gesehen. Seine goldbraunen Augen blickten in meine blauen. Für einen kurzen Moment schien ich die Musik nicht wahr. Sein Blick verfinsterte sich und er fing wieder an das rote Höschen Luder zu küssen. 
Ich weiß nicht warum, aber ich hatte plötzlich den Drang es ihm gleich zu tun. Und da bot sich der langsame Song der kam an. Es war eins meiner Lieblingslieder, Mona Lisa von den All American Rejects.
Nathan hielt mich in seinen Armen und wir bewegten uns im Tackt der Musik. Um ihn küssen zu können musste ich mich auf die Zehenspitzen stellen.
Erst ein zögernder Kuss, denn ich wusste ja nicht wie er darauf reagieren würde. Doch er erwiderte ihn. Meine Lippen öffneten sich und gewährten seiner Zunge Einlass.
Nun musste ich auch nicht mehr auf den Zehenspitzen stehen, denn er hatte mich knapp unter meinem Hintern gepackt und zu sich hochgehoben. Ja ich wollte das das passierte, mein freier Wille. Ohne das mir jemand sagt, ein braves Mädchen macht so etwas nicht. "Lass uns nach draußen gehen Nathan." 
Ich nahm seine Hand und führte ihn zur Bar, wo ich uns beiden noch etwas zu trinken. Die Nacht war kühl und windig, aber das machte mir nichts aus.
"Und wo wohnst du? Auf dem Campus?" Ich hielt weiterhin hin seine Hand und führte ihn in Richtung Meer. "Ja, aber unglücklicherweise habe ich einen unausstehlichen Mitbewohner." Ich musste lachen, nicht deswegen. Sondern weil ich gerade daran dachten musste mit wem ich jetzt zusammen wohnte.
"Du ärmster. Aber mir geht es in der Hinsicht auch nicht viel besser." "Wieso das denn?"
"Hast du die Jungs gesehen, die oben in der Lounge?"
"Ja. Der mit der komischen rothaarigen?"
"Ja, der und die anderen drei Jungs. Ich wohn mit denen zusammen in einem Haus."
"Und wo wohnt deine Freundin?"
"Elena wohnt auch da, der Mexicaner ist ihr Bruder und die anderen seine Freunde." Das Meeresrauschen beruhigte mich und ich merkte wie mein Puls sank. "Aber der mit der rothaarigen scheint dich zu mögen." "Ian? Nein, das ist nur eins seiner Spielchen. Die zieht er mit jeder ab." Er setzte sich auf eine Bank, ich legte meinen Kopf auf seinen Schoß. Sorgsam strich er über mein vom Wind zerzausten Haar. 
"Würdest du mich vielleicht nach Hause fahren? Sonst muss ich mit Ian fahren." Ich sah ihn mit meinem Hundeblick an, dem schön mein Vater nie etwas ausschlagen konnte. Bei ihm würde das auch ziehen, da war ich mir sicher. "Aber natürlich Cathrine." Es klang verdammt erotisch, meinen Namen mit diesem Britischen Einschlag zu hören.
"Also, dann komm. Ich muss Ian noch sagen das ich mit dir fahre."
Und wieder schlängelten wir uns durch die tanzende Menge auf die Treppe zu. Er saß mit seiner Eroberung auf dem Sofa. Seine Hände konnte er offenbar nicht bei sich behalten.
"Hey Ian." Erschrocken sah er zu mir hoch. "Oh, Hey Cat. Bist du etwa eifersüchtig geworden?"
"Auf wen? Auf dich, oder auf die rothaarige Höschenbitch?" Sie blickte mich empört an und zog demonstrativ ihr Kleid nach unten. "Tusché. Also was willst du?"
"Ach nichts wichtiges. Ich wollte dir nur sagen das ich mit Nathan fahren. Kannst du es Elly sagen?"
Er sah ihn arrogant an. Nathan war gut 10 Zentimeter größer als er und bestimmt auch 1 Jahr älter. Mir persönlich machte es nichts aus das er gut und ganz 9 Jahre älter war.
"Wenn du meinst." Ich schenkte ihm eins meiner schönsten Lächeln, nahm Nathan's Hand und lief zur Treppe. An der Treppe drehte ich mich noch mal um und sagte:"Ach und Ian. Es könnte heute Nacht laut werden, als würde ich dir raten Oropacks zu kaufen."
Trotz der Entfernung konnte ich genau sehen wie sein Kiefer sich anspannte. Ich war verdammt stolz auf mich, ich hatte wohl einen wunden Punkt seines Egos getroffen. 
Nathan fuhr einen schwarzen Audi, typisch Europäer dachte ich. Als er von Parkplatz fuhr fragte ich ihn:"Dir macht das dich nichts aus, oder?"
"Nein, ich fahre dich gerne nach Hause." Wie süß! Er hatte meine Anspielung nicht mitbekommen.
"Ich meinte damit eher, das es heute Nacht laut wird." Er musste über seine eigene Begriffsstutzigkeit lachen. "Ach so. Nein das macht mir überhaupt nichts aus. Ich hatte das nicht erwartet." 
"Haha, wieso nicht?" "Ich weiß nicht. Irgendwie dachte ich du würdest die Sache langsamer angehen lassen." Das dachte ich auch immer. Aber irgendwie schlummerte in mir wohl doch kein allzu braves Mädchen. "Eigentlich bin ich auch nicht so, aber du scheinst nett. Und ich glaube auch nicht das du mich nur für eine Nacht willst, oder?" 
"Das werde ich morgen früh entscheiden." Er lachte ein tiefes und irgendwie dreckiges Lachen."So, hier sind wir." Ich nahm seine Hand und führe ihn durch das Erdgeschoss und dann durch den langen Flur. Bis hin zu meinem Zimmer. Nathan schien irgendwie ein wenig unbeholfen, als hätten wir die Rollen getauscht. Ich knöpfte seine Hose auf und er zog sich ein Hemd aus.
"Machst du mir den Reisverschluss auf?" Meine Haare schmiss ich auf die rechte Schulter und bot ihm meinen Rücken an. Vorsichtig, fast schon zaghaft öffnete er mir mein Kleid. Es rutschte zu Boden. Wir küssten uns und spürten das die Lust stieg. Mein Bett hätte nicht kleine sein dürfen, sonst hätten wir uns noch umdrehen müssen.
Doch dazu waren wir nicht mehr in der Lage, es überkam uns. Und das prickelnde Gefühl wurde immer stärker. Laut schrie und stöhnte ich seinen Name, so das Ian es bestimmt gehör haben muss. Irgendwann schliefen wir ein. 
"Guten Morgen Catherine."
"Morgen. Du musst mich nicht immer Catherine nennen. Cat reicht völlig." Ich lag mit dem Kopf auf seiner Brust und er streichelte mein Arm. Jeden seiner Herzschläge und jeden seiner Atemzüge konnte ich hören und spüren."Ich sag aber gerne Catherine." Ein kichern entfleuchte mir, ja ich musste kichern. Ein komisches Gefühl, denn plötzlich kam ich mir vor wie ein Dummer Blondchen. "Und Lust auf Frühstück?" Mein Magen knurrte, ich wusste gar nicht mehr wann ich zuletzt etwas gegessen hatte. "Ja, gerne."
"Ich mach dir aber kein Englisches Frühstück. Wie könnt ihr so etwas nur morgens essen. Geschweige denn überhaupt?" Sein lachen brachte meinen Kopf zum beben.
"Ich kann das selber nicht leiden." Ich stand auf und streckte mich erst einmal, ja mir war bewusst das ich noch nackt war. Aus meinem Schrank zog ich eins der San Francisco 49 er's raus. Mit dem und einem Höschen an ging ich zu meine Zimmertüre.
"Du gefällst mir Brite." Das Brite hatte ich absichtlich anders Betont. Nathan warf eins meiner Kissen und traf mich genau am Hinter. "Das kriegst du später zurück." 
Ich schloss die Tür gerade im richtigen Moment, sonst hätte mich noch ein Kissen getroffen.
"Morgen Leute." Elena, Chris, Tate und Ian saßen am Küchentisch. "Morgen Cat." Sagte Tate verschlafen.
"Und ist dein Besuch noch hier? Ich war gestern echt überrascht als Ian mit sagte du lässt dich von so einem Briten heimfahren."
"Ja, er ist noch da." Provokativ wendete ich mich zu Ian :"Ich hoffe ich war nicht zu laut und habe dir deinen Schönheitsschlaf gestohlen." Er stand auf, zog sein Shirt aus und präsentierte mir sein Sixpack. Das er immer so angeben musste. "Nein, also meinen Schönheitsschlaf hab ich bekommen. Das können dir die sechs hier bestätigen."
"Sorry Ian, aber das.." Ich Strich mit meinem Finger über seinen Bauch."macht deine Augenringe auch nicht weg."
Ich ging zum Kühlschrank und legte alles darauf was man für ein Frühstück brauchte. Dazu zwei Tassen frischen Kaffee. Bei dessen Geruch ich an mein Jahr in Italien denken musste. Mein Vater hatte dort damals einen Zweitsitz seiner Firma aufgebaut.
"Wenn er weg ist muss du mir alles erzählen Cat." Elena sah aus als würde sie gerade von irgendwelchen Unterwäschemodels träumen. Bis Chris ihr eins ans Schienbein trat. "Wir sehen uns. Und immer schön brav bleiben Ian."
"Na endlich, hab mich ohne dich schon gelangweilt."
Noch immer gleich lag Nathan auf meinem Bett, die Decke bis zur Hüfte gezogen. "Ich du ärmster. Hier das versprochenen Frühstück. Aber Wehe du machst mein Bett dreckig." Er lachte und meinte:"Was ist dann? Willst du mich etwa schlagen, oder was?" "Ja, ich hoffe du hast kein Problem damit von einer Frau verprügelt zu werden!"
"So lange sie so aussieht wie du hab ich kein Problem damit."
Wir frühstückten in Ruhe und blieben auch danach noch knapp ein Stunde im Bett liegen und redeten. Hauptsächlich über Schule, Studium und Karriere.
Er wollte später einmal forschender Wissenschaftler am MIT werden.
So gegen 3 Uhr entschied er sich mal nach Hause zu gehen. "Und, wann darf ich wieder kommen?"
Wir standen auf dem Parkplatz und er hielt mich in seinem Arm. Mann kam ich mir klein vor wenn ich vor ihm stand.
"Ich weiß nicht. Wann immer du möchtest." "Okay, aber das werde ich wörtlich nehmen. Also wundere dich nicht wenn ich mal mitten in der Nacht hier auftauche Catherine." So wie er ihn sagte gefiel mir mein Name ungemein.
Er hob mich zu sich für einen letzten Kuss und dann fuhr er schon weg.
Ich sah ihm noch lange nach, auch wenn er schon im Horizont verschwunden war.
Elena kam zu mir, nahm meine Hand und zerrte mich ins Wohnzimmer. "Ich will alles wissen. Wie heißt er? Woher kommt er? Wie alt ist er?" Ich lachte, sie war immer so neugierig. "Also, sein Name ist Nathan. Er ist aus England, wie alt er ist weiß ich nicht genau. Aber ich wollte ihn nicht fragen, sonst hätte ich ihm sagen müssen wie alt ich bin." "Und wie ist er so im Bett? Hat er das Kätzchen zum kratzten gebracht?" Ian kam in die Wohnküche und hielt sich am Kühlschrank auf. Ich hätte mit Sicherheit sagen können das er uns belauschen wollte. Wenn er es so wollte konnte er es auch so haben. Mehr Informationen wie er verkraften kann und ihn noch mehr reizen, wie sonst. "Hey Ian, du kannst dich auch zu uns setzten. Du musst dich nicht im Kühlschrank verstecken um uns zu belauschen. Rutsch doch mal ein Stück Elly." Er sah mich finster an, nahm sich in Corona aus dem Kühlschrank und setzte sich an den Küchentresen. "Tut mir leid dich zu enttäuschen Cat, aber mich interessiert euer geschwafel nicht."
Mit bloßer Hand öffnete er die Flasche und leerte die Hälfte auf einen Schluck. „Ja, das hat er. Du hättest seinen Rücken sehen müssen und die Kratzspuren. Doch am Anfang war er ein bisschen unbeholfen. Ich glaube er hat sich am Anfang nicht getraut mich fest anzupacken.“
Ein tiefes, dreckiges Lachen kam aus der Küche. So viel zum Thema er hört uns nicht zu.
„Möchtest du etwas sagen Ian?“ Es war Elena die ihn darauf ansprach. „Nein, ich musste nur daran denken wie sich der Brite angestellt hat.“ Ian stand auf, stellte sich vor uns und fügte noch:„Also ich würde dich hart anpacken Kätzchen und dich dazu bringen den Orgasmus nicht nur vorzutäuschen.“ „Halt dein Maul Ian und verpiss dich.“ Ich schnappte ein Kissen und warf es in die Richtung seines Gesichts, doch er fing es mit der freien Hand auf.
„Wehr dich nicht dagegen Kätzchen.“
Elena verdrehte die Augen, sie war genau so sehr von seinen Sprüchen angewidert wie ich. Er ging nach oben, bei jedem seiner Schritte knarrte die alte Holztreppe. Und ich dachte nur daran wie seine Muskeln sich bei jeder Bewegung anspannten. Ja, es war so weit. Ich wurde allmählich verrückt. Jetzt hatte er sich wirklich schon in meinem Kopf eingenistet.

 

 

Das neue Leben beginnt

Die letzten zwei Schulwochen vergingen schnell, fast schon zu schnell um wahr zu sein. So gut wie jeden schaute Nate bei mir vorbei. Ab und an kochte er sogar für mich. Okay die anderen bekamen auch etwas davon, aber sie mussten es in der Küche essen. Nate und ich aßen im Garten, am Meer und bei Kerzenschein. Diese Abenden waren wunderbar, manchmal gingen wir sogar Nachts noch schwimmen. Oder schliefen unter dem Sternenhimmel ein, doch wenn ich aufwachte lag ich immer in meinem Bett.
Nathan war dann immer schon weg. Er musste schon immer ein bisschen früher los als ich. Bevor er zur Uni ging schaute er noch immer erst in seinem Zimmer nach und Frühstückte dann auch auf dem Campus.

Und jetzt war es so weit. Unsere Gradiuation stand unmittelbar bevor.
„Cat, Cat ich kann mein Gown nicht finden.“ Elena stand in einem kurzen schwarzen Kleid vor, die Haare in Papilotten gewickelt. Nach dem Fest mit der Familie würden wir noch ein bisschen feiern gehen. Ich reichte ihr den Kleiderbügel.Auch ich trug noch ein hübsches Kleid unter meinem Gown.
Ich hatte mich für ein Pinkes entschieden, da diese Farbe besser zu dem weißen Umhang passte.
Die Mädchen mussten schon immer ein weißes Gown und einen weißen Hat tragen und sie Jungs das selbe in grün.
„Beeilt euch Mädels, die werden nicht auf euch warten.“ Tate hatte von unseren Vätern die Aufgabe bekommen uns rechtzeitig zur Graduation zu bringen.
Fast schon hektisch rannte ich durch mein Zimmer und drehte die Papilotten aus meinen Haaren. Ich schüttelte meine Haare auf und legte noch die Kette meiner Mutter an. Gott sei dank war mein Make-up schon fertig. Jetzt musste ich nur noch meine Schuhe finden. „Tate, wo sind meine Schuhe?“ Er stand an den Türrahmen gelehnt in meinem Zimmer und beobachtete mein hektisches treiben. „Sie stehen vor deinem Bett Cat.“
„Oh, danke schön. Elena, wie weit bist du?“ Humpelnd zog ich auch noch den anderen Schuh an und stellte mich vor den großen Spiegel. „Ich bin fertig. Du?“
„Ich auch. Süße wir haben es geschafft.“ So lange hatte ich auf diesen Moment gewartet, nie mehr High School.
Meine Haare saßen perfekt, sowie der Hut und der Umhang. Nur meine Schuhe und mein Make-up ließen darauf schließen was wir danach noch vor hatten.
Überglücklich sprang ich Tate in die Arme. „Ich bin stolz auf die Kleine. Und jetzt lasst uns gehen Mädels, sonst bekomm ich noch ärger von euren Vätern.“ Ich konnte Tate überreden meinen Wagen zu nehmen, da wir da das Verdeck abmachen konnten. Die Graduation hatte schon begonnen, aber der Direktor war noch bei seiner Ansprache. Also hatten wir noch nicht viel verpasst.
Da unsere Väter recht angesehen in Oceanside waren, hatten sie sich die zweite Reihe reserviert. Mit großem erstaunen musste ich feststellen das sie sogar nebeneinander saßen und sich unterhielten.
„Hey Dad, sorry das wir so spät sind.“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, danach wendete ich mich an meine deutsche Großeltern.
„Hallo Oma, Opa. Es freut mich riesig das ihr gekommen seid.“ Sie waren die Eltern meiner Mutter. Nach ihrem Tod hatten sie mich nicht mehr besucht. Und mein Vater und ich hatten sie auch nur 6 mal besucht seither, doch ich hatte oft mit ihnen gesprochen um mein Deutsch und vor allem das Alemannisch nicht zu verlernen. „Solly Kleinie.“ Meine Großmutter sprach absichtlich auf Dialekt mit mir, da mein Vater es nicht verstand. Sie wusste genau das ihn so etwas ungemein nervte.
„Hey Granny, Hey Granpa.“ Auch meinen Amerikanischen Großeltern gab ich ein Küsschen.
Elena setzte sich neben ihre Eltern und warf mir ein Luftküsschen zu.
„Hey Catherine. Es tut mir leid das ich zu spät bin.“ Nate kam mir einen innigen Kuss und begrüßte danach meinen Vater.
„Guten Tag Herr Wheeler, es freut mich sie kennen zu lernen.“ Sie gaben sich die Hand, bevor Nate sich neben mich setzte und wir Händchenhalten der Anrede lauschten.
Die Namen wurde nach und nach aufgesagt. Meine Mitschüler gingen auf die Bühne, erhielten ihre Urkunde und legten den Bändel ihres Hat´s um.
„Elena Ritter.“ Ihre Familie, die Jungs und ich klatschten als sie den Bändel umlegte. Danach folgten noch einige andere, bevor mein Name fiel.
„Catherine Mia Wheeler.“ Mit leicht wackligen Knien ging auf die Bühne, gab dem Rektor und einigen anderen Leuten die Hand. Bevor auch ich die Urkunde erhielt und den Bändel umlegte.Da ich nicht nur die letzte im Alphabet sondern auch Schulsprecherin und Jahrgangsbeste war musste ich unsere Abschlussrede halten. Ich war nie gut darin gewesen vor vielen Menschen zu sprechen, deshalb war es auch nicht sonderlich erstaunlich das mir ein wenig schlecht wurde. Tief ein und ausatmen Cat. Nicht daran denken wie viele Augenpaare auf dich gerichtet sind. Suche dir ein paar Augen aus und spreche nur mit ihnen. Vergesse dein drumherum Cat. Ich sah meinen Vater an, dann meine Großeltern, Nate, Elena. Aber sie alle machten mich nervöser als ich es eh schon war. Dann wurde ich von goldbraunen, fast schon karamellfarbenen Augen in Bann gezogen.
Ich sprach nur mit ihm.
„Erst ein mal möchte ich sie alle hier begrüßen und ihnen für unsere schöne Schulzeit danken. Liebe mit Schülerinnen, Liebe Mitschüler Jahre lang haben wir auf diesen Tag hingearbeitet. Unser Traum war es unsere Urkunde zu erhalten und selbst ins Leben starten zu können. Wir alle haben hier Freunde gefunden und unsere unbekümmerte Zeit genossen, gedacht die High School sei der Mittelpunkt unseres Lebens. Doch wir alle sind in dieser Zeit gereift, haben Fehler gemacht und daraus gelernt. Wir sind erwachsen geworden, wir sind bereit unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wir müssen uns nicht mehr dem Willen unserer Eltern, oder gar dem Willen unserer Lehrer beugen. Unsere Zeit ist gekommen, jetzt nehmen wir das Zepter in die Hand. Und ich denke ich kann im Namen aller sprechen, wenn ich sage lasst uns in die Zukunft blicken und all das hinter uns lassen. Jetzt wird uns niemand mehr stoppen können.“
Das war so gar nicht das was ich hatte sagen wollen, aber es kam einfach aus mir raus. Als hätten seine goldenen Augen mich dazu gebracht das zu sagen. Im Hintergrund hörte ich alle leise Klatschen, doch ich nahm nur Ian war. Als hätte er mich hypnotisiert. Von seinen Lippen konnte ich ein eindeutiges:„Ich bin stolz auf dich Kätzchen.“ ablesen. Sonst war in seinem Gesicht keine Regung zu sehen.
Er klatschte auch nicht, sondern sah mir nur tief in die Augen. Und dann wurde sein Gesicht durch meine aufspringenden Mitschüler verdeckt.
Ich sprang förmlich von der Bühne, stellte mich zu Elena und wir alle warfen unsere Hat´s in die Luft.
Damit war eine Ära zu Ende gegangen. Der Sommer rief schon nach uns.
Drei Monate, in denen wir sein durften wer wir sind und tun was wir möchten.
"Baby, du warst einfach wundervoll." Nate fiel mir um den Hals, so fern das bei seiner Größe ging.
"Danke dir."
Es füge sich an wie eine Ewigkeit, in der ich mich von meinen Mitschülern und von den Lehrern verabschiedete. Anstandshalber einige Küsschen verteilten und viele Hände schütteln mit Menschen, die mir entweder egal oder fremd waren kam mir heuchlerisch vor.
Doch meine Kinderstube, die Stellung meines Vaters in Oceanside und meine Stellung in der Schule verlangten es von mir. "Komm Catherine, ich habe einen Tisch reserviert."
"Entschuldigen sich mich Mrs Johanson, aber sie hören ja. Aber der Tisch wartet. Richten sie ihrem Mann herzliche Grüße von mir aus."
Ich ergriff die Hand meines Vaters, so wie ich es schon Tat als ich klein war.
"Du kannst dir nicht vorstellen wie Stolz ich auf dich bin Catherine." Ich lächelte nur.
Meine deutschen Großeltern führen bei uns im Auto mit, Nate nahm meine Granny und meinen Granpa mit. Wir schwiegen die gesamte Autofahrt über, bis wir das Restaurant erreicht hatten.
Es war das Restaurant, in das mein Vater immer für Geschäftsessen ging. Dem entsprechend war auch der Service. Wir genossen ein wunderbares Stake und zum Nachtisch eine Mini Crema Catalan.
"Sagen sie Nathan, sie sind an der California University. Was studieren sie?"
Ich konnte nie verstehen weshalb sich alle fürchteten ihren Freund der Familie vorzustellen. Doch jetzt wusste ich es. Es war schlimmer wie vor Gericht, sogar meine deutschen Großeltern beobachteten jede seiner Bewegungen.
"Nun ja Mr. Weehler. Ich studiere Physik und hoffe danach auf eine Stelle am MIT." Bingo, er hatte es ihm gezeigt. In meinen Gedanken sagte ich Nate, weiter so Baby du hast ihn fast.
"Das klingt beeindruckend Nathan." Mein Vater quetschte ihn aus, bis ich genug hatte.
"Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wir müssen jetzt leider los." Mittlerweile war es 9 Uhr, wir hätten zwar noch knapp eine Stunde bis wir uns mit den anderen trafen. Aber ich konnte nicht mehr. Das ständige Lächeln, lachen und die Heuchelei hatten ihren Tribut gefordert. In meinem Kopf hämmerte es, ich musste schleunigst an die Luft.
"Kein Problem Catherine. Hab Spaß meine Kleine. Und du Nathan Pass gut auf sie auf und halte sie von diesem Ian fern." "Dad, also wirklich. Ich weiß selbst wie ich mit Ian umgehen muss, ich brauche keinen Aufpasser." "Mach´s gut Catherine. Wir telefonieren nächste Woche. Lass dich nicht ärgern und ärgere keine anderen." Das hatte er schon immer zu mir gesagt, wenn wir uns länger als 24 Stunden nicht sahen.
Ich verabschiedete mich auch von meinen Großeltern und ging dann erleichtert raus. "Gott sei Dank ist es vorbei. Ich dachte sie würden dich noch nach deinen Ex-Freundinnen fragen."
Er küsste mich, ich schloss die Augen und hörte auf seine Herzschläge als er mich wieder runter lies. "Du siehst so wunderschön aus in diesem Licht."Mit seinen Händen fuhr er meine Silhouette nach und drückte mich an seinen Körper. „Ich will dich Catherine. Jetzt!“
Seine Berührungen brachten meinen Körper zum glühen, doch nicht so meine Gedanken. „Jetzt nicht Nate. Die anderen warten auf mich.“ Ich gab ihm einen letzten Kuss und lief zu seinem Wagen. „Kommst du Nate?“ In seinem Blick sah ich das er enttäuscht war, doch aus irgendeinem Grund ließ mich das kalt.
Kaum 5 Minuten Autofahrt, dann hatten wir den Club schon erreicht.Als ich den Club betrat sah ich schon sofort Elena und die anderen, sie saßen in der Lounge. Ich nahm Nate´s Hand und zerrte ihn hinter mir her. Zu erst ging ich mit ihm zur Bar und bestellte und jeweils einen Gin Tonic.
Man(n) muss ja klein anfangen!
„Hey meine Süßen, euer Kätzchen ist da.“
Sofort sprang Elena auf und mir um den Hals. Nur mit mühe konnte ich das Glas gerade halten und damit verhindern das etwas meines heiß geliebten Drinks verloren ging. Nach zahlreichen Küsschen ließ sie mich dann wieder los. „Hey wo ist denn Ian? Ist er nicht mitgekommen?“ Elena setzte sich wieder auf ihren Platz, direkt neben Chris. Und wieder stellte ich mir die Frage ob die anderen von ihrer geheimen Beziehung wussten. Wenn man das Beziehung nennen konnte.
„Ian ist draußen. Im Hinterhof. Er meinte er müssen mal frische Luft schnappen. Der klingt fast schon so schlimm wie du Kleine.“ Ich liebte die Art wie Tate mich neckte, so wie echte Geschwister es auch taten.
„Ich geh mal nach ihm sehen. Mach´s dir gemütlich und lass dich von meinen Freunden nicht ärgern. Bis gleich Liebling.“ Ich gab Nate einen Kuss und ging die Treppe wieder hinunter.
Bis jetzt war Nathan noch nie mit den anderen allein gewesen. Er hatte sie generell eigentlich noch nie wirklich gesehen, geschweige denn mit ihnen gesprochen. Meistens kam er Abends und wir machten es abseits der anderen gemütlich. Und bevor ich aufwachte war er auch schon wieder weg.
Ich öffnete die Türe zum Hinterausgang und konnte Ian sofort ausmachen.Was wollte er hier? Frische Luft schnappen das war doch sonst nicht seine Art. Ihm war es doch sonst immer so wichtig den starken Mann zu spielen. Langsam um ihn nicht zu erschrecken ging ich auf ihn zu.
Sein Hemd flatterte ein wenig, wegen des Windes. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine warme Schulter. Sofort drehte er sich zu mir um.
„Hey Kätzchen was machst du denn hier draußen?“ seine Stimme war ruhig, fast schon sanft. „Ich weiß nicht. Ich wollte eigentlich nur sehen ob es dir gut geht.“
Knapp ein halber Meter trennte uns von einander, wenn ich mich anstrengte konnte ich seinen rhythmischen Herzschlag hören.
Und wieder blickte ich in diese goldbraunen mit Karamell durchzogenen Augen. Was war nur los mit mir. „Mir geht es gut Cat. Mir geht nur viel durch den Kopf.“Mit seiner Hand strich er über meine Wange, ein Schauer lief meinen Rücken runter. „Das hast du heute echt gut gemacht. Ich hätte nie gedacht das ich das jemals zu dir sagen würde, aber ich bin stolz auf dich.“
Mein Herz setzte einen Schlag aus, bevor es zu hämmern anfing. Schnell, um dieses merkwürdige und unangebrachte Gefühl los zu werden trank ich meinen Drink leer.
„Geh wieder rein. Dein Freund wartet bestimmt auf dich.“ Ohne etwas zu erwidern drehte ich mich um und ließ in draußen stehen.
„Hey Nate, wo sind die anderen?“ Er saß ganz allein auf dem großen Sofa und schenkte sich gerade einen Tequila ein.„Die sind unten und tanzen.“ Ich setzte mich neben ihn, nahm seine Hand und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Unschuldig wie ich es früher ein mal war.
„Lass uns auch tanzen gehen Babe.“ Hündchen Blick an! „Geh du nur ruhig und feier mit deinen Freunden. Es ist dein Abend. Hab Spaß. Ich bleib hier oben und kümmere mich um diese Flasche hier.“
Meinetwegen, wenn er es wollte. Dann würde ich jetzt Spaß haben.Elena tanzte Chris an und ich musste lachen, als ihre Hüften seine streiften und die anderen es nicht bemerkten. Waren sie wirklich so dumm?
Aus den Boxen donnerte Beautiful Dangerous von Fergi und Slash.
Mit langsamen Schritt ging ich auf Tate zu der noch immer allein tanzte und zeigte ihm was meine Hüften alles drauf hatten.
Und Plötzlich wurde ich herumgewirbelt und landete an Ian´s Brust.
Wie gerufen kam meine Lieblings Stelle,
„You can be Sid, I´ll be Nancy, Cause sometimes it´s more fun to fight.“
Es passte wie die Faust auf´s Auge. Ian nahm meine Hüfte in seine großen Hände und wir bewegten uns dem Rhythmus entsprechend.
Langsam aber sicher wanderten seine Hände ein Stück runter, so wie Slash´s Hände den Hals seiner Gitarre rauf und runter wanderten. „Im in Love with all your danger.“ sang ich mit.
Und dann war auch schon wieder alles vorbei. Ich wendete mich von ihm ab und tanzte mit Elena weiter. Geschlagene 2 Stunden verbrachten wir auf der Tanzfläche und an der Bar.
Der Spaß und der Alkoholspiegel stieg. „Okay lasst uns hoch gehen und Wahrheit oder Pflicht spielen.“ Solche Ideen kamen immer nur von Elena.
Aber aufgrund des vielen Alkohols den wir alle schon intus hatten willigten wir ihrer Idee ein. Als wir hoch kamen saß Nathan noch immer auf dem selben Platz und tippte irgendetwas in sein Handy.
„Hey Babe, was machst du?“ Erschrocken, fast schon schuldig sah er mich an und meinte:„Nichts, ich muss kurz. Äh ich komm gleich wieder.“ Er nahm seine Jacke und ging runter.Ich dachte mir nichts dabei, er war öfters so. Typisch Brite dachte ich mir. „Okay Wahrheit oder Pflicht Elena?“ Es war ihr eigener Bruder, der sie offenbar auflaufen lassen wollte.
„Pflicht Ty.“ Er lachte und strich sich mit den Händen durch die Haare. „Okay Schwesterherz. Du gehst jetzt runter und ziehst für nen Drink blank.“ Mir stockte der Atem. Welcher normale Bruder verlangte so etwas von seiner kleinen Schwester. Doch Elena war wohl nicht so zimperlich wie ich es gewesen wäre. Erst leerte sie ihren eigenen Drink, dann meinen und stand auf. Mit entschlossenem Schritt ging sie auf die Bar zu. Ich hätte so etwas nie gemacht, nicht einmal für 1000 $.
Doch sie tat es. Sie stellte sich vor die Bar und zog ihr trägerloses Kleid ein Stück runter, bis ihr der Barkeeper ne ganze Flasche Tequila reichte.
Sie richtete ihr Kleid, drehte sich um, hob die Flasche hoch und streckte ihren Mittelfinger in die Höhe.
„So, hier. Das reicht wohl, oder?“ Ty´s Blick war unbezahlbar, sein Mund stand offen und seine Hände waren zu Fäusten geballt.
Da kam doch der große Bruder zum Vorschein.In Elena´s Gesicht sah ich das sie ihm noch eins auswischen wollte. Sie setzte sich demonstrativ auf Chris´ Schoß und gab ihm einen großzügigen Kuss. Tate und Ian lachten nur, während Ty´s Blick immer aggressiver wurde. „Seit wann geht das schon?“ wollte Tate immer noch lachend wissen. „Schon länger. Seit ich bei euch wohne um genau zu sein.“
Ich konnte nur den Kopf schütteln. Sie hatten es wirklich nicht gemerkt.
„Okay Wahrheit oder Pflicht Cat.“ Die Fragen von Elena waren immer das fieseste, da sie immer genau wusste was mir am peinlichsten war. „Pflicht!“
Sie lachte ein kurzes aber dreckige Lachen, bevor sie sagte:„Du musst mit einem der vier Jungs rummachen und sie dürfen sich selbst darum Prügeln wer es sein wird.“ Hätte ich nur Wahrheit genommen. Tate war wie ein Bruder für mich, mit Ty hatte ich schon geschlafen, Chris ist Elena zusammen und Ian. OMG Ian.
In meinem Kopf läuteten alle Alarmglocken. Sie wollten mit eins auswischen, da war ich mir sicher. „Ich mach nicht mir ihr rum. Sie ist quasi meine Schwester.“ Tate saß ganz gechillt da und trank genüsslich seinen Bourbon. „Ich hatte sie schon mal. Ich bin mal so nett und überlass sie euch.“
Chris sah Elena an und sie schüttelte nur den Kopf. „Sorry Cat, aber du weißt schon...“ er deutete mit dem Kopf auf Elena.
„Dann bleib ja nur noch ich übrig Kätzchen. Ich glaub ich zeig dir jetzt mal was es heißt vom einem richtigen Mann angefasst zu werden.“
Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich hätte jeden Kerl im Club abgeknutscht um dem hier zu entkommen. „Ist das dein ernst Elena. Ich bitte dich. Es ist Ian. Komm schon, sei gnädig mit mir.“
Sie lachte nur und schüttelte den Kopf.
Ian kam immer näher, unsere Blicke trafen sich. Dann legte er seinen Mund auf meinen und mir wurde ganz heiß. Es war als würden alle meine Nerven überreizt werden. Seine Zunge bahnte sich den weg in meinen Mund uns umspielte meine Zunge gekonnt. Die Lust überkam mich und ich biss ihm spielerisch in seine Unterlippe. Nate und ich hatten schon fast zwei Wochen lang keinen Sex mehr gehabt. Seine Hände fuhren meine Taille entlang und ich konnte nicht anders, ich musste meine Hände in seinen Rücken krallen um nicht vor Lust zu stöhnen. Denn das würde ihm so passen. Sein Ego würde ins unermessliche wachsen und er würde noch unausstehlicher werden. Plötzlich wurde er von mir weggerissen.
Es war Nate. Er schlug Ian seine Faust ins Gesicht. Alle schwiegen. Es war wie bei einem Autounfall, man konnte nicht wegsehen. Alle sahen ihn geschockt an, bis Tate sagte:„Nate, Kumpel. Das war Wahrheit oder Pflicht. Deine Cat geht dir nicht fremd. Und würde sie dir fremd gehen dann nicht mit Ian.“
„Leute es tut mir leid aber bei dem Kerl krieg ich echt immer zu viel. Wie du sie ansiehst, ich könnte dir gerade noch eine reinhauen.“ Wäre es physikalisch möglich gewesen wäre ich vor Peinlichkeit im Erdboden versunken.„Ich glaub Nate und ich gehen jetzt lieber. Es ist immerhin schon spät.“
„2Uhr.“ sagte Elena, sie wusste genau wie unangenehm mir diese Situation war.
„Ja zwei Uhr. Also wir sehen uns dann irgendwann zu Hause.“ Ich sah Ian an und wusste das er ihm auch gerne eine reingehauen hätte. Ohne noch etwas zu sagen gingen wir.

Draußen sagte ich dann zu ihm in strengem Ton:„Verdammt Nate, frag einfach was ich da mache. Bevor du einfach einem meiner Freunde eine reinhaust.“Er schwieg, wir stiegen ein und fuhren los.

„Was ist Catherine, du siehst irgendwie nicht so gut aus.“ „Ich hab schon den ganzen Tag lang Kopfschmerzen. Die machen mich fertig.“ Nathan kramte in seiner Jackentasche und holte ein kleines Döschen raus. „Hier nimm eine davon.“ Er heilt mir das Döschen hin, zögernd nahm ich es und sah es kritisch an. „Was ist das Nate?“
Er lachte, schüttelte den Kopf und meinte:„Nichts schlimmes. Nimm eine Cat, sie wird dir helfen.“
„Ich meine was ist da drin. Woher hast du das?“
„Die hab ich selber gemacht. Da sind nur Pflanzliche Inhaltsstoffe drin, keine Sorge.“
In der Seitentür stand eine kleine Flasche Wasser. Ich nahm einen großen Schluck und spülte damit die Tablette runter. „Wo hast du gelernt so etwas herzustellen.“
„Cat, ich bin Physikstudent. Ich wäre nicht auf dieser Schule, wenn ich mich nicht in allen naturwissenschaftlichen Fächern auskennen würde.“
Noch 10 Minuten, bis wir zu Hause sein würden.„Es ist erstaunlich, meine Kopfschmerzen sind wie weggeblasen.“
„Sagte ich doch.“ Langsam wurde es in meinem Kopf flauschig und die Umgebung begann zu verschwimmen. Es war als würden wir plötzlich 160 km h fahren.
„Nicht so schnell, mach langsam Nate. Bitte.“ Er lachte und fuhr auf den Parkplatz unseres Hauses.„Der Wagen steht auf dem Parkplatz. Du kannst die Augen wieder aufmachen.“
Ich öffnete erst das eine und dann das andere Auge. Noch immer drehte sich alles um mich herum. Nate beugte sich zu mir und begann meinen Hals zu küssen. Er bahnte sich den Weg zu meinem Mund, während seine Hand meinen Schenkel hinauf wanderte. Doch irgendetwas machte mich willenlos.
„Lass dich fallen Cat.“ Ich gehorchte ihm und öffnete ihm meine Beine.
Mein Körper reagierte auf seine Berührungen stärker als sonst. Erst als wir schon mittendrin waren kam mir die Idee das es an den Tabletten liegen musste.
Meine Knie waren wie Watte und meinem Mund fühlte es sich an wie in einer Wüste. Ich brauchte Wasser, für meinen Mund und um meinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Wir stigen aus und gingen rein.
Plötzlich wurde es immer dunkler vor meinen Augen und langsam sackten meine Beine ein. Mir wurde schwarz vor Augen und ich schien zu schweben.
Die Geräusche um mich herum wurden allmählich leiser, bis ich sie nur noch ein leises Flüstern waren. Ich versuchte nicht ein mal mich zu bewegen, das schwerelose Gefühl in mir war einfach traumhaft. Die Gedanken schienen sich zu verabschieden. Ich flog, ohne etwas zu fühlen, etwas zu sehen, etwas zu riechen und zu denken.

"Nathan" Matop-Test

Nathan

 

"Ja, ja. Ich hab die Pillen." ....
"An wem soll ich sie denn testen? Selber schlucken tu ich sie nicht, das kannst du dir abschminken Stan."
Nun folgte wieder ein langes Schweigen. Als wäre es nicht schon kompliziert genug gewesen die Materialien dafür zu besorgen.
"Ja okay Stan. Ich lass Catherine sie testen. Ich muss jetzt auflegen, die anderen schöpfen sonst noch verdacht.“
Ich legte auf, steckte das Handy ein und ging zurück in den Club. Das laute dröhnen der Bässe überwältigte mich fast. Überall tanzende, schwitzende und erschöpfte Körper.
Ich ging die Treppe zur Lounge hoch und das was ich da sah machte mich unglaublich aggressiv. Sein Hände ruhte auf ihrem unteren Rücken. Sie hatte ihre ein Hand in seinen Haaren vergraben und die andere in seinem Rücken festgekrallt.Sie küssten sich, dabei waren seine Augen geschlossen.
Er genoss es. Aber nicht mehr lange!
Wir Briten waren schon immer gut Anspruch auf unseren Besitz zu erheben.
Mit festem Griff riss ich Ian von Cat los.
Catherine´s Blick war entsetzt als sie mich erkannt hatte.
Ohne zu zögern schlug ich diesem Arschloch meine Faust ins Gesicht. Ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken.
Alle sahen mich geschockt an, bis Tate mit einem von gespielter Autorität getränktem Ton sagte:„Nate, Kumpel. Das war Wahrheit oder Pflicht. Deine Cat geht dir nicht fremd. Und würde sie dir fremd gehen dann nicht mit Ian.“
Ich musste etwas sagen um sie wieder zu besänftigen.
„Leute es tut mir leid aber bei dem Kerl krieg ich echt immer zu viel. Wie du sie ansiehst, ich könnte dir gerade noch eine reinhauen.“
Catherine´s Gesicht lief rot an, es war ihr peinlich. Aber daran war sie selber schuld, warum lässt sie sich auch auf so etwas ein.
„Ich glaub Nate und ich gehen jetzt lieber. Es ist immerhin schon spät.“
„2Uhr.“ sagte Elena.
„Ja zwei Uhr. Also wir sehen uns dann irgendwann zu Hause.“
Sie nahm meine Hand, für die anderen sollte es wohl als Liebesgeste durchgehen. Für mich war es wie wenn man mich vor etwas zurück halten wolle.
Ich blickte Ian an und sah die Wut auf mich in ihm aufsteigen. Es würde nicht lang dauern, dann würde es eskalieren.
Da war ich mir sicher.Wir gingen rau, wo Catherine wütend zu mir sagte:„Verdammt Nate, frag einfach was ich da mache. Bevor du einfach einem meiner Freunde eine reinhaust.
“Ich schwieg. Egal was ich gesagt oder getan hätte, hätte die Situation nur noch verschlimmert. „Was ist Catherine, du siehst irgendwie nicht so gut aus.“
„Ich hab schon den ganzen Tag lang Kopfschmerzen. Die machen mich fertig.“
Bingo! Sie würde die Pillen sogar freiwillig nehmen. Ich holte ein kleines Döschen aus meiner Jackentasche. „Hier nimm eine davon.“ Ich hielt ihr das Döschen vor die Nase. Stan würde sich freuen, dass ich eine Testperson gefunden hatte. Die es sogar mehr oder weniger freiwillig machte. Ihr Blick war noch misstrauisch. „Was ist das Nate?“
Ich konnte nur lachen. „Nichts schlimmes. Nimm eine Cat, sie wird dir helfen.“
„Ich meine was ist da drin. Woher hast du das?“
„Die hab ich selber gemacht. Da sind nur Pflanzliche Inhaltsstoffe drin, keine Sorge.“
Sie nahm eine und dazu einen großen Schluck Wasser. Der Beta-Test konnte starten.
„Wo hast du gelernt so etwas herzustellen.“
„Cat, ich bin Physikstudent. Ich wäre nicht auf dieser Schule, wenn ich mich nicht in allen naturwissenschaftlichen Fächern auskennen würde.“
„Es ist erstaunlich, meine Kopfschmerzen sind wie weggeblasen.“
„Sagte ich doch.“
Nicht mehr lange und ihre Sinne würden für kurze Zeit enorm geschärft sein, bevor sie in eine komatösen Zustand fallen wird.
„Nicht so schnell, mach langsam Nate. Bitte.“ Haha, Stufe eins erreicht!
„Der Wagen steht auf dem Parkplatz. Du kannst die Augen wieder aufmachen.
“Dann würde ich jetzt mal die Auswirkungen bei körperlicher Erregung checken.
Sanft fing ich an sie zu küssen, während meine eine Hand langsam ihren Oberschenkel hinauf wanderte. Catherine zögerte, doch das würde sie nicht mehr lange tun.
„Lass dich fallen Cat.“ Sie gehorchte mir und öffnete ihr Schenkel. Meine Hände wanderten über ihren Körper, bevor ich sie in die richtige Position drehte. Unter jeder meiner Berührungen erzitterte ihr Körper. Sie wehrte sich und rührte sich nicht.
Sie war voll und ganz willenlos. Es dauerte nicht lange, dann erreichten wir gemeinsam den Höhepunkt. Sie schrie ihre Lust hinaus, doch sie nahm es selbst nicht mehr richtig war.
Fast hatte sie schon das zweite Stadium erreicht, das wegtreten.
Kaum hatten wir den Hausflur erreicht wurden Catherine´s Schritt langsamer. Sie begann zu schwanken. Ich stützte sie, in dem ich meinen Arm um ihre Hüfte legte. Plötzlich sackte sie in sich zusammen.
Hätte ich sie nicht gestützt wäre sie auf den Marmorboden geknallt.Langsam nahm ich sie in meine Arme und ging mit ihr die Treppen hinauf. Durch den langen Flur, vorbei an den Zimmern der anderen bis hin zu Catherine´s Zimmer. Vorsichtig legte ich sie auf ihr Bett.
„Scheiße nicht auch das noch.“ Mein Handy klingelte und ich konnte nur hoffen das Cat es nicht hören würde. Leise verließ ich das Zimmer und schloss die Türe. Es war Stan, das hätte ich mir fast denken könne
.„Hey Stan, was ist los?“ „Ich wollte nur wissen ob deine Tussi die Dinger geschluckt hat.“
„Ja, sie hat sie geschluckt.“
„Und hast du es ihr ins Trinken gemischt, oder hat sie Sie freiwillig genommen?“
Ich konnte nicht anders ich musste lachen. „Naja, Cat dachte sie würde Kopfschmerztabletten nehmen. Die Dinger haben sie voll umgehauen.“
„Gut, dann kannst du ja jetzt zu Carlos fahren. Er gibt dir das Geld.“ Stan wollte sich gerade verabschieden, als ich unterbrach. „Hey Stan, das war aber das erste und letzte mal das ich jemanden die Dinger hab testen lassen.“
„Darüber reden wir noch ein mal Kleiner. Also 3.000 Stück. Die Uhr tickt. Carlos´ Kunden warten. Es gibt selten solch talentierte Matop Hersteller wie dich.“
Ohne sich zu verabschieden legte er auf. Matop war eine Abkürzung für Opium und Mate. Es war eine rein pflanzliche Droge und mit den richtigen Materialien war es gar nicht schwer daraus Tabletten herzustellen. Schon eine Tablette würde knapp 20 Stunden wirken.
Und dar sie so gut wie keine körperlichen Nachwirkungen haben, zumindest äußerlich sind die Matops sehr beliebt bei reichen Jugendlichen.
Mittlerweile war es schon fast halb vier und die Straßen waren leer.
Die Nacht war klar als ich bei Carlos ankam.
„Da bist du ja endlich. Meine Kunden warten nicht gerne Nate.“ Carlos war nicht sonderlich freundlich, hatte aber immer die schärfsten Mädchen als Freundinnen.
Das lag dann wohl eher an seinem Aussehen und seinem Geld. „Man kann auch 'Hallo' sagen. Sorry ich konnte halt nicht schneller. Hier, die Tabletten. Wo ist mein Geld?“ Er lachte tief und dunkel, griff in seine Jackentasche und holte einen Briefumschlag heraus. „Hier mein Kleiner, aber nicht alles auf einmal ausgeben.“ „Haha.“ Ich steckte den Umschlag ein und stieg wieder ins Auto. Die Fenster waren runter gefahren, so dass ich seine wenig herzliche Verabschiedung hören konnte.
„Vergiss nicht, am ersten brauch ich die nächste Ladung. Viel Spaß beim spielen Kleiner.“ Ich startete den Motor und fuhr weg, ohne ihn auch nur anzusehen.

Was zur Hölle war gestern nur los?

Ich zitterte am ganzen Körper und dennoch wachte ich schweißgebadet auf.
Mein Kopf brummte und in meinem Mund fühlte es sich an wie in einer Wüste.
Als ich mich streckte hatte ich das Gefühl jeder einzelne Knochen meines Körpers würde knacksen.Vorsichtig öffnete ich erst das eine und dann das andere Auge.
Ein Stein fiel mir vom Herzen als ich merkte das ich in meinem Zimmer war.
Offenbar lag ich auf dem Rücken und war in meine Decke eingekuschelt. Mein Kopf schmerzte, als hätte ich zu viel getrunken. Was war gestern nur passiert.
Ich hatte einen Filmriss. Alles was ich noch wusste waren nur verschwommene Fezen.
Müde zwang ich mich aufzustehen.
Statt meinem Kleid trug ich eins meiner San Francisco 49er Trikots und eine Sporthose.
Als ich vor den Spiegel trat traf mich fast der Schlag, mein ganzes Make-up war im ganzen Gesicht verteilt.
Es war überall nur nicht da wo es sein sollte.
Ich wusch mein Gesicht und ging runter. Keine Ahnung wie viel Uhr wir hatten, aber das war mir auch egal ich wollte nur wissen was Gestern noch passiert ist an das ich mich nicht mehr erinnern kann.
„Guten Morgen Kätzchen, oder besser gesagt guten Abend. Du hast den ganzen Tag durchgeschlafen.“
Ian saß am Küchentresen und trank eine Flasche Desperados.
„Wo sind die anderen?“
„Die sind essen gegangen.“
„Alle außer du?“
Er lachte, trank einen großen Schluck und meinte:„Einer musste ja hier bleiben und auf die aufpassen. Und da du Ty ja nicht sonderlich magst und Tate einen Termin hat blieb nur noch ich übrig.“
„Was ist mit Elena und Chris?“
„Naja die mussten dich schon umziehen und die Kotze aufwischen. Ich wollte ihnen was gutes tun.“
„Moment mal ich hab gekotzt? Was war den gestern los?“
„Ja das hast und das sogar während du geschlafen hast. Wir haben uns verdammte Sorgen um dich gemacht Kätzchen. Was gestern los war? Dein Freund hat mir eine verpasst.“
Das glaubte ich Ian nicht, er hasste Nate und würde alles tun damit ich mit ihm Schluss mache.
„Wieso um alles in der Welt soll er das getan haben“ Ian stand auf und ging auf mich zu. Ich lehnte im Türrahmen, da ich mir heute etwas schwach vorkam. „Hast du dir die Zähne geputzt?“
Hä?? „Ja habe ich, nach dem ich mir das Gesicht gewaschen habe. Das machen Menschen die einen Sinn für Hygiene und Reinlichkeit haben.“
„Okay, dann kann ich dir ja zeigen weshalb dieser kranke Typ auf mich los ist.“

Ian kam noch einen Schritt auf mich zu, bis uns nur noch Zentimeter trennten. I
ch konnte sein Herz hören und wie es immer schneller wurde, obwohl sein Atem ganz Flach war. Seine Hand ergriff meine Hüfte und er zog mich ein Stückchen zu sich hinauf.
Die andere Hand vergrub er in meinen wilden Locken. Seine Lippen legte sich vorsichtig auf meine. Nun schlug auch mein Herz schneller. Seine Zunge suchte den weg zu meiner und da wurde mir klar wen ich da gerade küsste. Ich drückte ihn von mir weg, sah ihn entsetzt an und schmierte ihm eine.
„Verdammt Ian. Was soll das? Natürlich haut er dir eine rein wenn du mich küsst.“
„Ich habe dich geküsst? Süße du kannst dich wirklich nicht mehr daran erinnern oder?“
„Ach leck mich doch Ian.“ Ich drehte mich um und ging zurück zur Treppe. Erst wollte ich mal ein schönes Bad nehmen und dann mit Nate telefonieren.
Als die Badewanne voll war und der Badeschaum einen betörenden Duft verbreitete zog ich mich aus und stieg ins Wasser. Schaum umgab mich und für einen Moment waren die Kopfschmerzen wie weggeblasen. Bis es an meiner Badezimmertüre klopfte.
„Cat ich bins Elena. Darf ich rein kommen?“ Natürlich musste ich erst kontrollieren das alle riskanten Körperstellen mit Schaum bedeckt waren bevor ich ihr antworten konnte. „Klar komm rein.“
Sie sah besorgt aus, als sie sich auf den kleine Hocker setzte. „Wie geht es dir?“
„Eigentlich ganz gut. Elena ich kann mich nicht mehr daran erinnern was gestern passiert ist.“
„Wir waren in Lexi´s so wie immer und haben gefeiert. Wie haben getanzt und Wahrheit oder Pflicht gespielt. Deshalb hat Ian auch das blaue Auge. Nathan hat ihm eine verpasst.“
„Aber wieso hat er das getan? Stimmt das was Ian behauptet? Das ich ihn geküsst hätte.“
„Naja, du musstest. Du warst mit Pflicht dran. Und da die anderen sich gesträubt haben blieb nur noch Ian übrig. Es war ein Spiel. Keine Sorge Süße, du hast gestern keine Dummheit gemacht. Also so lange du bei uns warst.“
„Wie? So lange ich bei euch war? Wo war ich danach?“
„Danach wolltest du mit Nathan heim fahren. Er hat dich auch nach Hause gebracht, denn als wir hier waren warst du schon in deinem Zimmer. Aber du lagst quer im Bett und hattest noch dein Kleid an, also haben Chris und ich dich umgezogen.“Ja da war was, ich konnte mich an die Autofahrt erinnern.
„Ich kann mich an die Autofahrt mit Nathan erinnern. Aber was hat mich so abgeschossen? Hab ich so viel getrunken?“
„Nein hast du nicht. Und ich glaube auch nicht das dir jemand etwas in deinen Drink gemacht hat. Wir hatten ja auch hauptsächlich unsere eigenen Flaschen. Du musst als du mit Nate unterwegs warst etwas zu dir genommen haben was das hier verursacht hat. Ruf Nate später einfach an und er soll dir erzählen was los war.“

Elena stand auf und wollte gerade die Türe öffnen als sie noch sagte:„Ganz ehrlich Cat, ich glaub nicht das Nate der brave ist den der vorgibt zu sein. Gestern als er Ian eine reingehauen hat hab ich so viel Wut in seinen Augen gesehen.“
Sie ließ diese Aussage einfach so im Raum stehen und ließ mich mit ihr allein.
So viel Wut in seinen Augen. Vorgibt zu sein.

Als ich meine Haare geföhnt und mich angezogen hatte ging ich runter um mir was zu essen zu holen. Tate und Ian saßen derweil im offenen Wohnzimmer und sahen Football.
„Hey Jungs, wer spielt?“
„Hey Cat, geht’s dir wieder besser?“
„Ja, danke Tate. Und wer spielt?“ „
New England Patriots gegen Baltimore Ravens.“
„Die Patriots müssen den Ravens in den Arsch treten.“
Die beiden lachten, offenbar kannte Tate mich doch nicht so gut. „Du bist Football-Fan?“ fragte Ian ganz verdutzt.
„Ja und ich bin San Francisco 49 ers Fan. Also müssen die Ravens verlieren. Weil die die Dreistigkeit besaßen den Super Bowl gegen die 49ers zu gewinnen. Für wen seid ihr?“
„Naja, ich bin eigentlich für Baltimore.“ Ian lachte überheblich, er war wieder so wie ich ihn kannte.
„Du Arsch. Des sagst du nur weil ich gegen sie bin.“
„Klar, wäre doch langweilig wenn wir uns nicht immer streiten würden.“ Welcome back Macho.
„Willst du mit schauen Cat?“
„Nein Danke Tate, wenn der dabei ist macht sogar Football keinen Spaß.“
Ich ging an den Kühlschrank und holte mir einen Joghurt raus. Es war mal wieder Zeit einkaufen zu gehen. Zum Glück war morgen Montag.
„Man sieht sich Tate.“
Ian machte einen Kussmund, doch ich streckte ihm nur Mittelfinger entgegen.

Ich legte mich auf mein Bett, stellte die Musik an und lauschte der Stimmt von Jared Leto.
Dann zückte ich mein Handy und wählte Nate´s Nummer.
Piep piep, Piep piep, Piep piep.

Eine (kleine) Dummheit

Entweder hatte er sein Handy lautlos gestellt, oder ging absichtlich nicht ran. Denn in der ganze Zeit in der ich Nathan kannte hatte er sein Handy immer bei sich. Beantwortete ständig Mails und SMS.
Kurzerhand entschied ich mich gemütlich meinen Joghurt zu essen und es dann noch einmal zu versuchen. Auch als mein kleines Abendessen leer war knurrte mir noch der Magen, was verständlich war.
Da ich heute ja noch gar nichts gegessen hatte und offenbar alles was ich gestern gegessen hatte losgeworden war.
Trotzdem blieb ich noch gut anderthalb Stunden in meinem Bett liegen und hörte Musik, bevorich die Bettdecke aufschlug wieder aufstand und zu Elena´s Zimmer rüber ging. „Hey Elena, bist du noch wach?“
Sie antwortete nicht, ich ging davon aus das sie schon schlief. Immerhin war es schon kurz vor 12.
Also ging ich runter in die Küche. Das Licht war gedämpft.
Plötzlich erschrak ich als das Radio anging.
Gänsehaut breitete sich auf meinem Nacken aus.
Instinktiv stellte ich mich mit dem Rücken zur Wand und hielt meinen dreckigen Löffel so hin als würde er mir zu Verteidigung dienen.
„Nimm den Löffel runter Kätzchen. Ich glaube du wirst langsam paranoid.“ Ian stellte sich vor mich und nahm mir den Löffel aus der Hand.
„Sorry, die Musik hat mich überrascht.“ Ich wollte zur Seite gehen um nicht direkt vor ihm stehen zu müssen, doch er versperrte mir den Weg. Und dann passierte das unausweichliche mein Magen knurrte.
Vor Scham versank ich fast im Boden, mein Gesicht lief rot an und Ian´s Aussage machte es nicht gerade besser. „Das hört sich nach Hunger an,oder?“
„Ja, aber das ist ja auch verständlich. Das einzige was ich heute gegessen habe war ein Joghurt. Und das was ich gestern gegessen habe bin ich offenbar wieder los geworden. Ich bin am verhungern.“
„Ich kenn da ein kleines Diner, das sogar bis 4 Uhr morgens offen hat.“ Es klang verlockend.
„Wenn sie Burger haben und ich mich nicht umziehen muss dann hast du mich.“ Er schien zu überlegen.
Die Minuten verstrichen, als er immer wieder mein Outfit checkte.
Wenn man ein zu großes Footballtrikot und kurze Sporthosen so nennen konnte. Irgendwann reichte es mir und ich schlug ihm auf den Oberarm.
„Verdammt Ian ich hab Hunger, wenn wir jetzt nicht gleich los fahren fress ich noch dein Gesicht.“
Er lachte, drehte sich um und nahm meine Autoschlüssel.
„Das sind meine Schlüssel.“
„Ich weiß. Dein Wagen ist einfach schöner. Keine Sorge ich werde dein Auto nicht kaputt machen. Ich weiß doch wie sehr dir die Geschenke von deinem Daddy am Herzen liegen.“
„Halts Maul und lass uns fahren, bevor mein Magen sich selbst verdaut.“ Ich folgte ihm zu meinem heiß geliebten Wagen. Ihr würdet mich jetzt vielleicht verrückt nennen, aber ich habe meinen Wagen getauft. Ja, ich habe ihm einen Namen gegeben.
Er hieß Ernesto. So abwegig war dieser Name gar nicht. Denn mein Dad hatte ihn von einem Mexicaner gekauft. Obwohl das Verdeck offen war mir nicht kalt.
Die Nacht war überraschend warm, wenn nicht sogar schwül. Wir fuhren lange durch die Nacht.
Keine Ahnung, ob der Weg wirklich so lange war oder ob er einfach einen Umweg fuhr.
Es war ein kleines Diner, mit einem großen roten Neon-Schild auf dem Burger stand.
„Da sind wir. Der einzige Ort an dem du auch Nachts gute Burger bekommst.“ Ian stieg aus und öffnete mir sogar die Türe.
„Was ist, wieso schaust du mich so verdutzt an?“ Ja, ich sah ihn wirklich verdutzt an.
„Ich hätte so was von dir gar nicht erwartet.“ Er funkelte mich leicht böse an.
Das Diner war wie leer gefegt. Einzige eine etwas müde aussehende, aber dennoch recht hübsche Bedienung stand hinter dem Tresen.
„Hey Mom.“
Moment mal. Das war Ian Mutter. So viel ich wusste kannte keiner von uns allen auch nur eine einzige Person aus seiner Familie. Doch wenn ich mir die Frau recht ansah fielen mir schon ein paar Ähnlichkeiten auf. Die goldbraunen Augen und die dunklen langen Locken hatten die selbe Farbe wie Ian´s Haare.
Er ging zu ihr an den Tresen und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.Sie nahm ihren Sohn in den Arm, als hätte sie ihn schon länger nicht mehr gesehen.
„Hallo Ian. Was machst du denn um dieser Uhrzeit hier?“
„Naja, da hatte jemand Hunger.“ Er deutete mit seinem Kopf in meine Richtung. Irgendwie war mir das gerade etwas peinlich. Was dachte die Frau nun von mir. Ich stand in meinen chill Klamotten Nachts um kurz nach 1 in einem Diner.
„Hallo, mein Name ist Catherine.“ Sie lächelte und meinte.
„Hallo Catherine, freut mich dich kennen zu lernen. Du kannst mich Lauren nennen.“
Ich gab ihr, so wie ich als kleines Mädchen gelernt hatte die Hand, doch sie kam einfach hinter dem Tresen vor und umarmte mich. Dann wandte sie sich wieder ihrem Sohn zu.
„Wo hast du denn nur so ein höfliches und hübsches Mädchen kennengelernt?“ Es war zwar unhöflich, aber ich konnte nicht anders. Das Lachen brach einfach so aus mir heraus.
„Entschuldigen sie Lauren aber ich und ihr Sohn haben keine Beziehung oder der gleichen. Ich wohne seit neuestem bei ihm und den andren.“
Sie sah Ian mit einem unbeschreiblichen Blick an. Einer Mischung aus, schade das sie nicht deine Freundin ist, so eine hättest du eh nicht aufreißen können und wieso strengst du dich nicht einfach mehr an.
„Achso, dann wohnst du nun auch bei Ritter´s. Muss doch schrecklich sein, unter all den Jungs oder?“
„Naja, man gewöhnt sich daran. Außerdem wohnt Elena auch noch da.“
„Stimmt, stimmt. Los setzt dich kleine. Ich mach dir einen Burger. Was möchtest du denn trinken?“
„Ist zwar komisch für die Uhrzeit, aber ich hätte gerne einen Kaffee.“ Sie verschwand in der Küche. Ian und ich setzte uns an einer der vielen Tische.
„So, das ist also deine Mutter. Unter den Jungs ist deine Familie ja quasi ein Phantom.“
„Ja, das ist meine Mom. Ich rede halt nicht gerne mit den anderen über mich selbst, geschweige denn meine Familie.“
„Wieso das denn?“
„Ich weiß nicht, ich tue es einfach nicht gerne. Das war schon immer so.“
„So meine Süßen. Ich wünsche euch einen guten Appetit auch wenn es eine recht ungewöhnliche Zeit für Burger und Kaffee ist.“ Sie stellte jedem von uns einen Teller hin und setzte sich ans Kopfende unseres Tisches. Ich sah den Burger vor mir an und das Wasser lief mir im Munde zusammen.
Mein Hunger war mittlerweile fast ins unermessliche gestiegen. Der erste Biss. Unbeschreiblichen. Fleisch, Salat und Soße. Langsam füllte sich mein Magen und meine Stimmung stieg.
„Gehört ihnen das Diner Lauren?“ Sie nickte stolz, während sie an ihrem Kaffee nippte.
„Wie kommt es eigentlich das Ian mir nie etwas von dir erzählt hat Catherine? Sonst erzählt er mir eigentlich alles. Wie lange wohne sie schon bei Ritter´s?“
Mit hochgezogenen Brauen blickte ich zu ihm rüber.
„Eigentlich wohne ich schon länger dort. Ich muss ihm entweder peinlich oder so unangenehm sein das er nicht über mich sprechen möchte.“ Lauren sah ihn böse an.
„Sag mal Catherine, er ist doch nett zu dir oder?“ Nun war es Ian der die Brauen hochzog.
„Ich bin nett zu ihr Mom, sonst hätte ich sie nicht mitten in der Nacht hier her gefahren um ihren Hunger zu stillen.“
„Wie kam es denn überhaupt das du um diese Zeit Hunger hast?“ Ein kleine Stöhnen entfleuchte mir.
„Naja, mir ging es heute nicht so gut. Und ich habe mich offenbar meines ganzen Mageninhalts entledigt.“ „Wieso das denn?“ Wenn ich das nur wüsste.
„Ich habe keine Ahnung, ganz ehrlich.“ Wir blieben noch gut eine Stunde dort, tranken Kaffee und unterhielten uns über ganz triviale Dinge.

Wieder im Auto meinte Ian zu mir:„Und hab ich dir zu viel versprochen oder was das der beste Burger?“
„Nein du hast mir nicht zu viel versprochen.“ Er lächelte mich an.
„Deine Mutter ist wirklich nett.“ Plötzlich bog er vom Highway ab und fuhr Richtung Meer.
„Sie ist wirklich nett.“ Ich konnte nicht anders als mich zu wiederholen.
Bis mir eine einsame Träne über die Wange floss. „Hey Kätzchen was ist los?“ Vorsichtig wischte er mir die Träne vom Gesicht. „Du weißt nicht was für ein Glück du hast. Du hast eine Mutter der du alles erzählen kannst und die dir zuhört.“
„Es tut mir so leid.“ Und dann brachen bei mir alle Dämme.
Alle eingefangenen und eingeschlossenen Gefühle bahnte sich einen Weg nach draußen. Ich saß nun wirklich mit Ian in meinem Mustang und heulte Rotz und Wasser. Dann nahm er mich in den Arm, seine starken Arme hielten mich einfach fest. Als müssten sie mich beschützen.
Als es wieder einigermaßen ging löste ich mich von ihm und sagte:„Tut mir leid. Nur war heute für mich ein komischer Tag. Ich hab keine Ahnung was gestern passiert ist und Nate erreiche ich auch nicht. Tut mir leid.“ Auf einmal wurde er böse. Sein Kiefer versteifte sich. „Verdammt Catherine. Entschuldige dich nicht immer. Wer bist du das bei dir immer alles perfekt laufen muss. Wieso bist du zu uns gezogen? Du bist zu uns gezogen um selbst dein Leben zu bestimmen. Und trotzdem tust du so als müsstest du alles tun was Daddy oder dieser Brite sagen. Denk doch wirklich mal an dich und vergess was die anderen denken. Gibs zu dich kotzt es doch auch ein immer das allzu brave Mädchen zu sein.“
Wie ein Schlag in Gesicht. Doch hatte er recht. Irgendwie machte ich mich auch von Nathan abhängig.
„Du bist nicht und kannst nicht perfekt sein. Es steckt so viel in dir, was diese hochnäsigen und versnopten Arschlöcher verstecken wollen in dir. Hör doch nicht immer auf die. Sei du selbst und mach auch mal etwas unüberlegtes.“
Er sprach nicht weiter sondern fuhr wieder zurück auf den Highway und nach Hause. Wir stiegen aus und gingen ins Haus. Keiner sagte auch nur ein Wort. Für ihn schien alles gesagt zu sein. Ich, ich war einfach sprachlos. Etwas unüberlegtes tun viel mir verdammt schwer. Schon immer hatte ich alles geplant. Damn, ich hatte einen fünf Jahres Plan. Wir blieben beide vor unseren Zimmertüren stehen. Seine Augen wirkten bei dem Licht dunkler und seine Wangenknochen markanter.
„Gute Nacht und danke für das Abendessen.“ Er erwiderte nichts sondern ging einfach in sein Zimmer. Ohne mich umzuziehen legte ich mich auf mein Bett und starrte den Himmel meines Bettes an. Was unüberlegtes tun, nicht darüber nachdenken was die anderen davon halten würden.
Dann stand ich auf ging ins Badezimmer und öffnete eine Türe von der ich mir geschworen hatte sie nie zu öffnen. Und dann stand ich schon in seinem Zimmer. Ich konnte mir nie vorstellen wie Ian wohl eingerichtet war. Er hatte ein Bett das ungefähr die selbe Größe hatte wie meines. Mit Satin-Lacken und Wäsche. In der einen Ecke stand ein Marschall-Verstärker und davor drei Les Paul Gitarren. Oh mein Gott das eine war eine Gibson Goldtop aus dem Jahr 1990. In der anderen Ecke hing ein Slash-Poster.  Wow, ich hätte nie gedacht das er sich für Musik interessiert.
„Hast du dich verlaufen Catherine?“ Sein Blick wahr mehr fragend als besorgt. Er lag oben ohne auf seinem Bett. Erst jetzt viel mir auf wie definiert jeder seiner Muskeln war. Mit festem Schritt ging ich auf ihn zu.
„Nein, ich hab mich nicht verlaufen. Ich hab darüber nachgedacht was du vorhin gesagt hast. Das ich nicht immer das brave Mädchen sein soll. Du hast recht, ich soll mich nicht immer fragen was die anderen über mich denken.“ Mittlerweile war er aufgestanden und stand vor mir. Um ihm weiterhin in die Augen sehen zu können musste ich meinen Kopf in den Nacken legen.
„Auch ich werde einmal eine Dummheit machen.“
„Was für eine Dummheit denn?“ Zaghaft berührte ich seinen Warmen Körper und fuhr mit meinem Finger die Konturen seiner Bauchmuskeln nach.
„Eine Dummheit die dich betrifft. Ich weiß das du scharf auf mich bist, seit ich Möpse bekommen habe. Also musst du für meine Dummheit herhalten. Es war immerhin deine Idee.“
„Ach ja? Eigentlich meinte ich damit, dass du mit Nathan schluss machst und dir keine Ahnung irgendeinen Musiker aufreißt.“
„Momentan bist der einzige Gitarrist den ich hier sehe.“ Er wollte noch etwas sagen, doch ich schnitt ihm ganz einfach das Wort mit einem Kuss ab. Auf Zehenspitzen stehend und meine Finger in seinen heißen Rücken gekrallt küsste ich ihn einfach. Ich Catherine Mia Wheeler küsste Ian. Als sich unsere Zungen trafen spürte ich wie seine Lust stieg. Er packte mich, drehte uns beide um 180° und schmiss mich auf sein Bett.
„Du weißt das du keinen anderen mehr willst, nach dem du mich hattest.“ Hallo Macho
„Halts Maul und zieh deine Hose aus.“ Er tat was ich wollte und ließ im wahrsten Sinne des Wortes die Hosen runter, bevor er mich von meinen Kleider befreite. Unter seinem mächtigen Körper fühlte ich mich fast schon zerbrechlich. Doch er stützte sich ab um mir nicht sein Gewicht zu zumuten. Schon immer hatte ich kalte Hände und Füße. Ach was redete ich da, irgendwie war meine komplette Haut kalt. Doch seine Haut war heiß. Ein kalter Schauer überfiel mich als unsere Körper verschmolzen. Ich wusste das ich leise sein musste, dass die anderen uns nicht hörten doch ich schaffte es nicht. Ian brachte mich an meine körperlichen Grenzen, mein Körper schien allmählich zu überreizen. Dinge kamen zum Vorschein von denen ich noch nicht mal ahnte sie fühlen zu können. Mit seinen Händen schien er jede Stelle meine Körpers gleichzeitig zu berühren. Er quälte mich. Immer wieder kam ich der Erlösung so nahe, doch er ließ mich nicht kommen. Es war erstaunlich das er es so lange aushielt. Okay, der Sex mit Nathan war auch nicht schlecht. Mehr nun auch nicht. Bei ihm konnte ich froh sein wenn ich dem Höhepunkt auch nur nahe kam. Doch das hier übertraf auch meine kühnsten Träume. Zumal Nate mich schon lange nicht mehr angefasst hatte. Wir drehte uns so das ich nun die Oberhand hatte.
„Du hast mich gequält, jetzt werde ich dich quälen.“ Doch irgendwann kamen mir beide, Schreie unterdrückend zum Höhepunkt.

„Und wie war ich?“ Ich konnte nicht anders ich musste lachen und ihm eine auf den Oberarm geben.
„Willst du mir wirklich diese Frage stellen? Du weißt das das dein Machoimage nur verstärken würde.“
„Das war ein Scherz. Ich weiß das ich gut bin.“
„Wow, ich hab mich echt geirrt. Ich dachte schon diese Frage wäre der Höhepunkt der dreistigkeit, doch du hast dich mal wieder selbst übertroffen.“
Irgendwann legte ich meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.
„Du hast mir nie gesagt ob du mich magst.“
„Bitte Kätzchen mach diesen Moment jetzt nicht kaputt. Denkst du wenn ich dich überhaupt nicht leiden könnte hätte ich mit dir geschlafen?“
„Ich weiß nicht. Immer dachte ich ich könne meine Mitmenschen gut einschätzen. Aber dich, dich kann ich nicht einschätzen.“
„Du gehst jetzt besser rüber, nicht das Elena nachher in dein leeres Zimmer tritt. Du willst doch nicht das jemand verdacht schöpft.“
„Gute Idee.“ Ich stand auf zog mich wieder an und ging zur Tür.
„Ach Ian, bitte erzähl keinem davon.“
„Kein Sorge, es würde meinem Image schaden.Wenn ich mit einer schlafe die Ty schon hatte.“
„Du Arsch. Aber dennoch danke das du nichts sagst aus was Gründen auch immer. Man sieht sich Macho.“

Der Sonnenschein, der meine Nase kitzelte weckte mich. Heute würde ein guter Tag werden, das hatte ich im Gefühl.
„Guten Morgen Leute.“ Alle saßen an dem langen Tisch auf der Terrasse.
„Wieso so gute Laune Cat?“ Natürlich war das Elena´s erste Frage an mich Ian´s Blick schnellte zu mir, doch die anderen bemerkte es nicht. „Ich weiß nicht, ich fühle mich heute einfach fantastisch.“„Gut dann können wir heute shoppen gehen.“ Gesagt getan. Elena und ich verbrachten den ganzen Tag in der Stadt. Wie probierten an die hundert Kleider und unzählige Schuhe. Tate hatte sich sogar freiwillig gemeldet und ist Essen
kaufen gegangen. „Wieso bist du so gut drauf? Und das nach allem was letztens passiert ist.“
„Ich hab wirklich keine Ahnung. Wahrscheinlich habe ich einfach nur gut geschlafen. Jetzt lass uns nicht darüber reden sondern lass uns nach Hause fahren und zu Abend kochen.“ Noch eine Sache in der wir wie Feuer und Wasser waren. Ich liebte es zu kochen, Elena hingegen war froh wenn sie es schaffte Nudeln zu kochen.Doch heute war ich so gut gelaunt das ich mich entschied Elena ein wenig kochen beizubringen. Sie stellte sich noch nicht ein mal so blöd an. Nach gerade einmal einer halben Stunde war die Grillvorbereitungen auch schon abgeschlossen.
Jetzt mussten die Jungs ran. Zu mit Honig und Chili marinierten SpareRibs gab es marokkanischen Couscous-Salat, selbst gemachte Aioli und Pan con Tomate.
Chris packte die Ribs auf den Grill.
Elena und ich chillten uns auf die Park, die an der Hauswand stand. Ein bisschen Schatten tat gut. Vor allem wenn wir an die 40 Grad hatten. Wir ließen uns bedienen. Tranken gemütlich unser Bier, während die anderen alles übernahmen.
Beim Essen meinte Ian dann plötzlich:„Du solltest immer so gut drauf sein Kätzchen, denn nur dann kochst du für uns.“
„Ach, gewöhn dich lieber nicht an meine gute Laune.“ Uns allen schmeckte das Essen und wir genossen den ersten richtigen Sommerferien-Tag. Ja, es würde ein guter Sommer werden. Irgendwann klingelte dann mein Handy. Und ratet mal wer mich da anrief. Nate.
„Entschuldigt mich kurz Leute.“ Bei diesem Satz musst ich Ian einfach in die Augen schauen. Denn ich war auf seine Reaktion gespannt. Erstens entschuldigte ich mich wieder und zweitens würde ich gleich mit Nate telefonieren.
„Hey. Ich hab gestern versucht dich zu erreichen.“
„Hey, Sorry Catherine. Ich war beschäftigt.“
„Mit was denn beschäftigt. Verdammt Nate es sind Momentan auch Semesterferien.“ I
ch war sauer auf ihn, ja das war ich.
„Ein Bekannter von mir brauchte meine Hilfe.“ Sollte ich ihm das wirklich glauben? Und dann war der noch immer unerklärliche Filmriss.
„Nate, weißt du was passiert ist nach dem wir aus dem Club draußen waren. Ich kann mich an rein gar nichts mehr erinnern. Ich habe gestern bis Abends geschlafen und angeblich im Schlaf gekotzt.“
„Scheiße, Scheiße. Fuck.“ „Ich finds auch schlimm, aber solche Ausdrücke sind dennoch unangebracht.“
„Sorry, aber ich muss jetzt auflegen.“ Und dann hatte er schon aufgelegt.
Was war los mit ihm? Ich glaube nicht das mein Filmriss ihn so aufgeregt hatte. Doch ich schüttelte alle meine Gedanke an in von mir und ging wieder raus zu den anderen.
„Wie wär´s mit Musik?“
„Klar, wieso nicht.“ meinte Ty.
„Ian, wieso organisierst du nicht etwas Musik?“ Sein böser Blick war unbeschreiblich. Einer seiner wunden Punkte war getroffen. Okay, bis gestern hatte ich auch nichts von seiner Leidenschaft gewusst. Also der Leidenschaft zu Rockmusik.
Ian stand auf ging rein, schmiss ne CD in die Anlage und schaltete sie ein.
„Ist das gut genug für dich Bitch?“
„Wieso denn so gemein? Ich dachte nur vielleicht gibt es eine Art von Musik die du uns schon immer einmal zeigen wolltest. Ich wollte nur nett sein.“
„Was ist heute nur mit euch beiden los? Ihr zickt euch heute sogar noch mehr an als sonst.“ fragte Elena. „Nichts, er nervt mich heute nur irgendwie mehr als sonst.“
„Alter Ian, was hast du da für ne CD reingemacht?“ Tate sah in fragend an. Gerade als Ian antworten wollte ergriff ich das Wort. „Hey Tate, über die Musik macht man keine Witze. Das DER Gitarren Gott.“
„Der ist was?“
„Der Gitarren Gott. Verdammt Tate, das ist Slash.“
„Sorry Kleine, aber ich hab keine Ahnung wer das ist.“ Hatten die wirklich so wenig Musikgeschmack?
„Wir haben doch vor zwei Wochen den Roast of Charlie Sheen gesehen.“
„Ja haben wir und?“
„Als Charlie auf diesem Wagen reinkam. Hat doch so einer mit Zylinder ein Gitarrensolo gespielt.“
„Ja, irgend so ein Rocker.“
„Ja, dieser Rocker war Slash.“ Nun wandte er sich wieder an Ian. „Was hörst du für Sachen?“
„In erster Linie wollte ich Daddy´s kleines Prinzesschen damit glücklich machen und zum anderen gibt es so einiges was ihr nicht über mich wisst.“
Schien er sich wirklich zu öffnen?

Als ich spät Abends gerade in mein Bett legen wollte klingelte mein Handy erneut.
Und auch dieses mal war es Nathan. Sollte ich nach der abfuhr die er mir vorhin erteilt hatte wirklich ran gehen? Nein, ich konnte nicht so unhöflich sein und einfach tun als wäre ich nicht da. Hallo, alte Catherine. „Hey, was möchtest du?“
„Mich entschuldigen Catherine.“ seine Stimme war ruhig.
„Es tut mir leid das ich dir vorhin nicht zu gehört habe. Bist du zu Hause? Kann ich vorbeikommen? Bitte!“
„Du machst doch sowieso nur das was du möchtest.“ sagte ich und legte auf. Stück für Stück kam ich der neuen Cat näher. Langsam aber sicher würde ich das nach Anerkennung bettelnde, versnobte und immer allzu brave Mädchen hinter mir lassen. Aus Catherine Mia Wheeler würde Cat Wheeler werden. Wer braucht denn schon einen zweiten Namen? Mit meinem Laptop auf dem Schoß legte ich mich auf mein Bett und surfte durchs Internet. Sah mir Live-Auftritte von All-American Rejects und 30 Seconds to Mars an. Natürlich durfte Slash´s Solo in Stoke nicht fehlen.
Als plötzlich meine Zimmertüre aufging und Nathan ins Zimmer kam.

„Hey Babe.“ Er beugte sich vor zu mir, um mir einen Kuss zu geben.
Doch ich drehte den Kopf weg. Ja ich war sauer. „Hey Nate. Ich hoffe deine Entschuldigung ist gut!“Er setzte sich zu mir aufs Bett und ergriff meine Hand. „Catherine, es tut mir wirklich leid das es dir so schlecht ging. Ich wusste ja nicht das du die Pillen nicht verträgst.“ Was?? Nein, das kann doch nicht war sein. Er hat mir im halbsuf irgendwelche Tabletten verabreicht?
„Von was für Tabletten sprichst du?“ „Du weißt es nicht mehr?“ „Nein, das wollte ich dir auch erklären. Nate ich habe einen Filmriss. Das letzte an was ich mich erinnern kann ist, naja.“ „Was ist das letzte?“ Ich wusste nicht wie ich es sagen sollte. Obwohl ich sauer auf ihn war mochte ich ihn trotzdem noch sehr. „Das Wahrheit oder Pflicht Spiel!“ Er sprang auf und schlug mit seiner Hand in die Wand. Das Foto meiner Mutter fiel von der Wand und das Glas zersprang. „Es war ja klar das du dich daran erinnern kannst. Dieses Arschloch hat dir die Zunge in den Hals gesteckt. Am liebsten würde ich ihm gerade noch eine verpassen. Ich dachte du wärst was besonderes Catherine. Ein Mädchen das nicht nur auf Aussehen und Muskeln, sondern auch auf Geist steht.“„Verdammt Nathan. Es war ein Spiel. Ich wollte ihn nicht Küssen. Und tu jetzt nicht so als würde mir an dir gar nichts liegen. Du musst mich verstehen. Mir ging es verdammt scheiße und du warst nicht für mich da. Es ist verständlich das ich da sauer werde. Und jetzt sag mir verdammt noch mal was für Tabletten das waren.“ Er blieb mit dem Rücken zu mir gedreht stehen. „Es sind rein pflanzliche Tabletten. Ich habe sie selbst hergestellt. Sie helfen gegen Kopfschmerzen. Du hattest Kopfschmerzen und ich wollte dir helfen. Ich wusste ja nicht das du sie nicht verträgst.“ „War das so schlimm? Du hast mich zwei Tage warten lassen um mir zu sagen das ich ganz simple Kopfschmerztabletten nicht vertragen habe?“
„Ja und es tut mir leid.“ Er kam zu mir und dieses mal lies ich ihn mich küssen. Wir verbrachten die Nacht bei mir. Nein, nicht so wie ihr denkt. Nein.
Wir redeten über solche Dinge wie Schule und Musik. Ich hätte nicht gedacht das er einen so schlechten Musikgeschmack haben könne.

Im laufe des nächsten Monats kamen wir uns wieder näher und unser Streit schien vergesssen. Wir waren fast schon glücklich. Alles war wie es vorher war. Chris und Elena führten ihre mehr oder weniger geheime Beziehung. Ty brachte jedes Wochenende ein anderes Weib mit und Ian. Ian und ich zickten uns an wie immer. Nur schien er sich langsam zu öffnen.
Er erzählte den Jungs etwas von seiner Familie und was für Musik er mochte. Sie redeten endlich mal über etwas anderes wie Titten und Bier. Mein Leben fing gerade an großartig zu werden, die Beziehung zu meinem Vater hatte sich verbessert. Elena und ich hatten ein neues Lieblingsrestaurant gefunden und wir waren sogar auf einem Konzert der Rejects.
Verdammt ich hab Tyson Ritter von den Rejects geküsst.
Alles in allem schien mein Leben perfekt.
Bis mir etwas schreckliches passierte.

„Nein, nein. Fuck das kann doch nicht sein. Nein. Nein. Nein.“ Schrie ich, als ich im Badezimmer war. Das konnte nicht war sein. Der wievielte war heute? Der sechste. Vor Wut und Verzweiflung schrie ich einfach laut. Bis es an meiner Badezimmertüre klopfte. Aber nicht an der die zu meinem Zimmer führte, sondern an der anderen. Ihr wisst schon an welcher.
„Kätzchen alles gut bei dir?“ Das hatte mir gerade noch gefehlt.
„Nein, also ja. Bei mir ist alles okay.“ Wenn es nur so wäre. Ich stürmte aus dem Bad und griff sofort nach meinem Handy. Mit zittriger Hand tippte ich Nate´s Nummer. Ich musste es ihm erzählen. Immerhin würde ihn das genau so betreffen wie mich. 15 Minuten später war er schon hier.
„Babe, was ist los? Du klangst so verzweifelt.“
Eine Träne sickerte über meine Wange. Wie konnte ich nur so blöd sein. Ich war 17 Jahre alt und hatte mein gesamtes Leben noch vor mir.
„Setz dich hin.“ Nathan setzte sich auf den Stuhl neben meinem Kleiderschrank. „Setz dich lieber auf´s Bett. Das könnte dich umhauen.“ Ja das kann einen umhauen. „Catherine sag mir jetzt einfach was los ist. Du machst mir angst und ich mach mir sorgen um dich.“ Wenn es nur so einfach wäre ich wollte diesen Satz noch nicht einmal denken. „Nate, ich bin drüber.“ Sein Blick fragend bis leer.
„Was meinst du damit?“„Tu nicht so als wüsstest du nicht was das bedeutet. Du warst doch derjenige der gesagt hat. Ich studiere Physik ich kenn mich in allen Naturwissenschaftlichen Bereichen aus. Du weißt was das bedeutet. Nate ich glaube ich bin schwanger.“
Er lachte hysterisch. Was hab ich gesagt, das haut einen um. Nathan stand auf stellte sich vor mich und scheuerte mir eine. War ich hier gerade im falschen Film oder hab ich da etwas nicht verstanden? „Hallo? Geht´s dir noch gut? Das ist nicht meine alleinige Schuld. Da gehören immer zwei dazu.“
„Ja da gehören zwei dazu. Du hast mich betrogen!“ Was? Woher will er das denn wissen, außer Ian und mir weiß keiner davon und Ian würde keinem davon erzählen. Ich natürlich auch nicht. Einfach so tun als wüsste ich nicht was er meint. Das würde bestimmt funktionieren, da war ich mir sicher.
„Wie kommst du denn auf so eine scheiß Idee. Ich würde dich nie betrügen.“
„Das hatte ich auch gedacht. Catherine, ich bin unfruchtbar.“„Fuck!“ Okay das wollte ich nicht laut sagen.
„Wie heißt er?“ Ich schwieg und weinte lautlos. Was aus einer kleinen Dummheit wird? Eine große!
„Ich hätte echt mehr von dir erwartet. Doch auch du bist nichts anderes als eine daher gelaufene Bitch die mit ihrem Nachbar fickt.“ Es war als hätte er mir nochmals ins Gesicht geschlagen.
Als er stürmisch mein Zimmer verlassen hatte schlug er die Tür zu.
Ich sackte auf dem Boden zusammen. Tränen flossen über mein Gesicht und tropften von meinem Kinn. In der einen Hand hielt ich das kaputte Bild meiner Mutter. „Was soll ich nur tun Mom? Ich habe dich noch nie so dringend gebraucht wie jetzt.“ Nie hätte ich gedacht das mir so etwas passieren würde, nicht mir. So etwas passiert doch immer den anderen. Doch dieses mal war ich „die anderen“ Alles an das man geglaubt hat bricht zusammen. Meine Karrierepläne, meine Weltreise und meine Freundschaft zu Elena. Ich könnte ihr nicht erzählen von wem ich schwanger war.
Doch ich musste mit jemandem reden. Lange fuhr ich in der Gegend umher bis mir eine Straße erlösend erschien und sich Hunger in breit machte. Also bog ich ab und fuhr auf das rote Neon-Schild zu. Keine Ahnung was mich hier her getrieben hat, aber es konnte nicht nur der Hunger gewesen sein. Das Diner war so gut wie voll. An den Tischen saßen Truckerfahrer, Bauarbeiter und sogar ein paar Männer in Anzügen. Erst als ich eintrat wurde mir bewusst was ich an hatte.
Ich trug ein paar der enorm kurzen Hot_Pants, bei denen man fast schon etwas zu viel sah. Verurteilt mich nicht, die waren letztes Jahr echt inn. Es widerte mich an, wie mich diese Männer anstarrten. Als wäre ich eine Nonne die sich in einen Stripschuppen verirrt hatte. Zum Glück war ein Tisch frei, so musste ich mich nicht auf einen dieser Barhocker setzten. Lauren kam mit einem riesen Lächeln auf mich zu. Würde sie immer noch so lächeln wenn sie wüsste das sie Oma werden würde?
„Catherine, was machst du denn hier? Und das auch noch allein?“ Ich zwang mich zu lächeln, hier wollte ich sicherlich nicht in tränen ausbrechen. Nicht vor so vielen Leuten. Wer weiß, vielleicht arbeitet einer dieser Anzugfutzies für meinen Dad.
„Ich war gerade unterwegs und da hab ich Hunger bekommen. Also hab ich mir gedacht ich komm mal vorbei.“ Sanft strich sie mir über den Arm. Hätte meine Mutter das auch getan? „Das ist aber schön. Soll ich dir einen Burger machen?“
„Ja gerne. Kann ich dazu nen Wasser haben?“ „Natürlich Kleine.“ Sie verschwand in der Küche. Wieso muss ausgerechnet er mich schwängern? Wieso Ian? Na toll, wenn es ein Junge wird wird er ein Arsch. „Was ist den los Catherine? Du siehst so traurig aus.“
Lauren stellte den Burger und das Wasser auf meinen Tisch und setzte sich mir gegenüber. Ohne ihr zu antworten biss ich in den Burger. Das wäre der einzige Vorteil meiner Schwangerschaft, ich kann soviel essen wie ich will ohne das mich die Leute komisch anblicken. „Catherine?“
„Mir geht es wirklich nicht gut. Aber ich will dich nicht von der Arbeit abhalten. Ich komm schon klar.“ Nein ich komme nicht klar. „Mary, übernimm für mich.“ Schrie sie durchs Diner. „So jetzt erzähl mir was du auf dem Herzen trägst.“ „Mein Leben ist zerstört.“
„Wieso das denn?“ „Wissen sie, ich war immer das liebe und brave Mädchen. Ich habe getan was mein Vater von mir wollte. Hab getan was die Leute von mir erwarteten. Ich wollte Karriere machen, um die Welt reisen und vielleicht heimlich mit einer Band auf Tour gehen. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten das Leben meiner Mutter zu führen. Ich wollte selbst bestimmen was ich tue. Ich bin zu Ian und den anderen gezogen und habe meinen Freund kennengelernt. Er ist jetzt wohl eher mein Exfreund. Es lief alles gut. Bis ich mich zu sehr von der alten Catherine entfernt hatte. Lauren ich habe eine Dummheit gemacht. Ich verletzte so viele Menschen und habe zwei komplette Leben zerstört. Mein Freund hält mich für eine Schlampe. Mein Vater wird kein Wort mehr mit mir wechseln wollen. Die Uni kann ich mir abschminken.“ Und dann brach ich noch eine meiner Regeln. Ich heulte und das vor so vielen Menschen. „Das hört sich aber gar nicht gut an. Was hast du denn angestellt?“
„Ich bin schwanger.“
„Oh mein Gott Süße, dass ist doch kein Weltuntergang. Es ist ein Geschenk.“
„Für manche vielleicht. Für mich ist es wie wenn mir das Leben eins auswischen wolle.“ Sie nahm mich in den Arm und gab mir ein Taschentuch. „Ach Catherine. Das schaffst du schon. Du bist ein so kluges und hübsches Mädchen. Dein Vater wird es verstehen. Vielleicht wird er im ersten Moment sauer sein, aber dann wird er sich auch über sein Enkelchen freuen. Genau wie der Vater des Kindes sich freuen wird.“
„Oh, da glaube ich nicht. Der Vater wird sich sicherlich nicht freuen. Das weiß ich.“Sie blieb schweigend neben mir sitzen, während ich zu ende aß.
„Der geht heute auf´s Haus Kleine. Wenn du mir versprichst mich auf dem laufenden zu halten. Denn du musst wissen auch ich wurde ziemlich jung schwanger. Ich bekam Ian als ich gerade 17 wurde. Und auch ich habe es geschafft. Und ich war lange nicht so reif und klug wie du es jetzt bist. Das schaffst du schon. Außerdem hast du ja noch die Leute aus der WG. Glaub mir, sie werden dir helfen. Und ich werde dir auch helfen, du musst einfach Bescheid sagen. Jetzt wisch dir die Tränen ab und fahr Heim.“ Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und ging zurück an die Arbeit. Sie bekam Ian also auch schon mit 17. Das ist eine verdammte Erbkrankheit. Musste er mich wirklich schwängern? Hätte er sich nicht dafür ein seiner Tussen aussuchen können? Ich wanderte in meinem Zimmer hin und her.
Sollte ich es ihm sagen? Würde sein Mutter das für mich übernehmen? Wenn sie ihm erzählt das Nate mich verlassen hat weil ich von einem anderen schwanger bin, weiß er es. Er würde ausrasten, nicht nur wegen der Schwangerschaft sondern auch weil ich deswegen bei seiner Mom war. Es muss für Nikotin Süchtige schwer sein während der Schwangerschaft nicht zu rauchen. Ich habe erst ein paar mal geraucht und dann nur wenn ich voll war. Aber ich können mir jetzt gerade ne ganze Schachtel reinziehen. Ich wusste nicht ob es Stimmungsschwankungen waren oder nicht aber ich fing schon wieder an zu weinen. Wie ein hysterisches Weib zu weinen, war mir doch recht peinlich. Also schloss ich schnell die Balkontüre. Denn eigentlich so gut wie immer war einer der 5 unten im Garten.Irgendwann klopfte es. „Cat, ist alles in Ordnung? Ich habe dich weinen hören.“ Ich konnte Elena nicht in die Augen blicken. Dafür schämte ich mich zu sehr. Zwei mal kräftig schlucken, ein mal gähnen und die Tränen wegwischen.„Ja, alles Okay. Ich möchte im Moment nur alleine sein.“ „Okay. Schrei einfach wenn du was brauchst. Und vergiss nicht das ich dich lieb hab.“ Noch nie konnte ich ihr etwas vor machen.
Die ganzen 8 Jahre Schauspielkurs konnten mir nicht helfen ihr etwas vor zu machen. Sie wusste immer wenn etwas nicht stimmte. Doch sie tat was ich wollte und ging wieder. Im laufe der nächsten Stunde kamen alle hoch und fragte mich das selbe. Erst Tate, Chris und dann Ty. Elena muss es ihnen gesagt haben. Ich schickte auch sie weg.
Bis ich auf einmal die Badezimmertüre in den Rücken bekam. Denn genau dort hatte ich mich Fötusartig zusammengerollt. „Steh auf.“ Schrie mich Ian an.
Aber ich ignorierte ihn auch als er mich mit Hilfe der Türe zur Seite schob. „Catherine steh auf!“ Er nahm meine Hände und zerrte mich auf die Beine. „Was zur Hölle ist los mit dir? Alle machen sich sorgen um dich. Elena versucht die ganze Zeit irgendwelche Pläne auszuhecken um dich aus deinem Zimmer zu holen. Sie nervt mich und du mich auch. Also du sagst mir jetzt was los ist.“ Ich sackte wieder in mir zusammen und blieb auf dem Boden liegen. Ian setzte sich neben mich und strich mir über die Wange. „Verdammt Kätzchen, es kann doch nicht so schlimm sein.“
„Nathan hat mich verlassen.“ Er lachte laut und triumphierend. „Und deswegen tust du einen auf sterbenden Schwan? Ich bitte dich, das ist das beste was dir passieren konnte.“ „Ich weine nicht weil er mich verlassen hat, sondern wegen dem Grund den er dafür hatte.“ „Was für Gründe soll der den haben?“ „Oh glaub mir er hat einen Grund dafür.“
„Ich hau dem Wichser eine rein. Wegen ihm muss ich mir dein Geheule anhören.“
„Du hättest nicht das Recht ihm eine reinzuhauen.“ „Wieso das denn?“ „Weil ich drüber bin.“ Er sah mich verwirrt an. Ihm glaubte ich sogar das er das nicht verstanden hat. Es war immerhin Ian. Das einzige was er wusste war wie man Mädels aufreißt, Muskeln aufbaut und Gitarre spielt. Auch wenn ich ihn noch nie gehört hatte. „Ian, ich glaube ich bin schwanger.“
„Und ob ich das Recht hätte ihn zu verprügeln. Er lässt dich sitzen, obwohl du schwanger bist? Was ist das für ein Arsch, der sich ein Dreck um sein Kind schert?“
„Er ist unfruchtbar.“ Auf einmal stand er auf, ging zu meinem Kosmetiktischchen und schmiss es mit samt Inhalt um. „Du verarscht mich Cat. Sag mir das das nicht wahr ist.“ Nun stand ich auch auf. „Oh. Ich bitte dich. Denkst du ich würde so etwas behaupten wenn es nicht wahr wäre. Jetzt wird jeder wissen das ich mit dir geschlafen habe. Denkst ich finde das toll. Ich werde jetzt unglückliche in einer unendlich lange Reihe von Schlampen die es mit dir getan haben. Nur haben die das Glück nicht deinen Bastard in sich zu tragen.“ „Verdammt Catherine. Nenne es nicht so, es kann nichts dafür. Bist du dir sicher das es von mir ist?“ „Nein, ich behaupte es nur weil du so ein guter Vater wärst. Natürlich bin ich mir sicher.“ „Und du bist dir auch wirklich sicher das du schwanger bist?“ „Ja, ich denke schon.“ „Was soll das denn heißen? Du denkst schon.“ „Naja, meine Periode ist schon zum zweiten mal ausgeblieben und meine Titten werden größer.“ „Vielleicht nimmst du einfach an einer guten Stelle zu.“
„Wow, danke schön. Das sind die Aufbauenden Worte die ich hören wollte.“„Es tut mir leid. Aber das ist ein ganz schöner Schock für mich. Wir können uns nicht sicher sein, ob du. Du weißt schon … bist. Du gehst morgen zum Arzt.“ „Ja, natürlich geh ich zum Arzt.“
„Aber ich warne dich, wenn du abtreibst hau ich Dir eine rein.“ „Wieso das denn? Sag nicht das ist dein Wunschkind.“
„Nein natürlich nicht. Vor allem nicht mit dir. Aber man bringt keine ungeborenen um und Kinder um.“
„Okay, okay. Beruhige dich. Du gehst jetzt wieder da runter und erzählst den anderen einfach das Nate mich betrogen hat und nicht andersrum. Du sagst das Elly hochkommen kann. Aber wenn du nur ein Sterbenswörtchen über das verlierst was hier gerade los war oder über den Fehler den ich gemacht habe. Geh ich heute nach in dein Zimmer und kastriere dich. Das kein anderes Mädchen das Kind eines Arschlochs zur Welkt bringen muss. Verstanden?“ „Ja hab ich.“ Noch immer konnte ich seine Halsschlagader pochen sehen und seine Muskeln waren angespannt. Er schwitzte sogar leicht. Ich musste wirklich Stimmungsschwankungen haben, denn irgendwie machte mich dieser Anblick gerade geil. „Ach und bevor du gehst kannst du meinen Kosmetiktisch wieder aufstellen?“ Als er sich bückte wurde es nicht gerade besser. Es muss verschwinden, bevor ich über ihn herfalle. Dachte ich hoffentlich leise. „Ach Kätzchen.“ „Ja?“ Nein, du kommst gefälligst nicht näher. „Wenn es wirklich so ist, werde ich dir beistehen. Auch wenn ich dich nicht besonders mag, aber das spielt dann ja wohl keine so große Rolle mehr.“
Er kam noch einen Schritt näher.
„Verschwinde jetzt, bevor ich noch kotzen muss.“ Abwehr war immer noch der größte Schutz vor Dummheiten. Wieso ist mir das nicht vor einem Monat eingefallen?
Er tat was ich wollte, welch ein Wunder. Und es dauerte nicht lange, da kam auch schon Elena ins Zimmer. Sie hatte mir Tee mitgebracht und wir legte uns in mein Bett. Ich erzählte ihr eine erfundene Geschichte von Nathan und irgend so einer Rothaarigen Französin. Sie hielt mich in ihrem Arm und wir redeten über früher. Als wir noch Kinder waren und die Welt noch schön war. Irgendwann lies mich dann allein. Mir tat das Kind jetzt schon leid. Es würde einen narzisstischen Vater (einen selbstverliebten) und eine neurotische Mutter bekommen.

Mein Wecker klingelte um kurz nach sieben. Ich hatte mir beim Frauenarzt den ersten Termin geben lassen.
Ich wollte nicht das die anderen merkten wohin ich ginge. Im Wartezimmer schlotterten mir die Knie. Gleich würde der entscheidende Moment kommen. Gleich würde sich herauszustellen ob mein Leben zerstört werden würde oder nicht. „Miss Wheeler.“ Die Arzthelferin rief mich zu sich ins Behandlungszimmer. „Sagen Sie, sind sie nicht die Tochter von Matthew Wheeler?“ Fuck! Einfach lügen. Letztes mal hat das lügen nichts gebracht aber das muss ja nicht heißen das es dieses mal auch nicht funktionieren würde. „Nein, das bin ich nicht.“ „Oh, das tut mir jetzt aber leid.“ „Das muss ihnen nicht leid tun, dass passiert mich öfters.“
„Okay. Also der Arzt kommt gleich zu ihnen. Muss ja was wichtiges sein. Wenn sie extra so früh dran kommen wollten.“ Der Arzt lies mich ganze 15 Minuten warten. Mein Puls muss ins unermessliche gestiegen sein. So nervös war ich in meinem Leben noch nie. „Guten Morgen Miss Wheeler, ich bin Doktor Christopher Riggi. Was haben sie denn so dringendes das sie gleich als erstes dran wollten.“ Er war ein überraschen gut aussehender Mann. Vielleicht zu sehr Macho um mein Typ zu sein. Aber nicht von schlechten Eltern. Und schwup die wup wurde ich wieder an mein Dilemma erinnert. „Ich befürchte das ich schwanger bin.“
„Wieso befürchten. Das ist doch etwas tolles. Wie alt sind sie denn, wenn ich fragen darf?“„Frische 17, deshalb ist es eher eine Befürchtung als eine Hoffnung.“ „Oh, okay. Da sieht die ganze Sache ja gleich schon anders aus. Dann setzten sie sich mal dahin und wir machen eine Blutprobe. Um ihren HCG-Wert zu bestimmen.“
Er band meinen Arm ab und stach mit einer Nadel in meinen Arm. „So das war´s schon. In ihrem Fall lass ich es sofort untersuchen. Setzten sie sich ins Wartezimmer und einer meiner Assistentinnen bringt ihnen dann das Ergebnis.“„Okay, dann hoffe ich das es zu Gunsten der Angeklagten ausfällt.“ „Ich wünsche ihnen auch nur das Beste. Gerade in ihrem Alter, will man doch etwas erleben und nicht zu Hause mit einem Kind versauern.“Ich lächelte ihn an und verließ das Behandlungszimmer. Wow, das war ja ein einfühlsamer Frauenarzt. Die Minuten vergingen langsamer als sonst. Während ich wartete musste ich vor lauter Nervosität ganze 3 mal auf die Toilette. Irgendwann kam dann das heiß ersehnte Stückchen Papier.
Ich hielt es in der Hand, das Schicksalsschreiben. Es war noch zusammengefaltet, doch ich starrte es so an, als könne ich lesen was darauf steht. Eine Frau, ungefähr Mitte Vierzig starrte mich an, als hätte ich Herpes oder so was. Wenn es doch nur so wäre, denn das würde vorbei gehen. Sie begann mit ihrer Nebensitztein zu nuscheln. „Haben sie ein Problem?“ „Die Huren werde immer jünger.“
Heute war schon nicht mein Tag und dann noch so eine. Die kann sich auf etwas gefasst machen. Wenn ich in einem gut war dann war es, anderen Schuldgefühle einzureden. Am Ende wird sie aus Mitleid völlig am Ende sein. Auch wenn ich dazu etwas lügen musste. Aber ich ließ mich nicht blöd anmachen. Vor allem nicht heute. „Wie bitte? Huren? Ich sag ihnen mal eins. Urteilen sie nicht über Menschen die sie nicht kennen. Ich halte hier nicht ein Stück Papier in der Hand auf dem steht ob ich Herpes oder Tripper habe, nein. Darauf steht ob ich schwanger bin oder nicht. Und nein ich habe nicht durch die Gegend gevögelt. Ich wurde zum Opfer von so genannten Vergewaltigungsdrogen. Nächstes mal halten sie sich bitte mit solchen Aussagen zurück.“ Ihre Augen wurden groß und glasig. Für eine kurzen Moment fühlte ich mich toll. Auch wenn die Geschichte erlogen war, tat mir die Schuld in ihrem Blick verdammt gut. Ich wusste schon immer das ich verrückt war. „Oh mein Gott. Sie armes Ding, das tut mir so schrecklich leid.“
„Gut so. Ich hoffe das wird ihnen eine Lehre sein.“
Ich verließ das Zimmer und fuhr in die Tiefgarage.
Als ich vor meinem Auto stand öffnete ich das schrieben. Das was ich da las brachte mich zum weinen. Ich war also...
Plötzlich wurde mir etwas nasses auf den Mund gedrückt. Und alles um mich herum verschwamm.

"Ian" Sie ist vielleicht schwanger und ich bin der Vater!

Warten macht einen unerträglich und das bekam Tate deutlich zu sprüren.
„Was ist denn los mit dir Alter? Wärst du ein Weib würde ich denken du hättest dein Tage.“„Es ist alles okay. Ich bin heute einfach nicht gut drauf. Wie spät ist es?“
Tate und ich saßen auf dem Sofa und schauten Football. Ich war sogar so nervös das ich noch nicht mal ein Bier trank. So weit war es mit mir schon. „Kurz nach sechs. Wieso, wartest du auf etwas?“
„Nein, nein. Auf was denn?“
„Kein Ahnung, sag du es mir.“ „Ich mach mir nur sorgen um Catherine, ich hab sie den ganzen Tag noch nicht gesehen. Und da es ihr gestern doch so schlecht ging.“ „Du machst dir sorgen? Und dann auch noch um Cat? Bist du krank oder so?“ „Nein bin ich nicht. Kann ich nicht mal einfühlsam sein? Ist das wirklich so abwegig, Tate?“
„Eigentlich nicht, aber du fühlst mit Cat mit. Ihr haltet es normalerweise noch nicht mal ne halbe Stunde im selben Raum aus.“
Länger als eine halbe Stunde braucht man auch nicht um jemanden zu schwängern. „Na und.“
„Du hast in den drei Monaten in den sie hier wohnt hauptsächlich rothaarige mitgebracht, weil sie die nicht leiden kann. Ihr hasst euch. Mich überrascht dein plötzliches Interesse nur.“
„Ja, ist ja okay. Mir war gerade nur langweilig. Da kommt man halt auf solche abwegigen Ideen.“ Dann trat Elena auf einmal in die Wohnküche.
„Hey wisst ihr wo Cat ist? Ihr Wagen ist weg und ihr Zimmer ist leer. Ich hab sie heute auch nicht weg gehen sehen.“ Sogar Elena machte sich sorgen um sie. Irgendwas stimmte hier nicht. Sie würde nicht abhauen, dafür ist sie viel zu brav. „Jetzt fängst du auch noch damit an.“ sagte Tate spöttisch. Elena sah uns beide fragend an. „Was heißt hier auch? War Nathan da?“ Wenn ich den Namen nur höre werde ich aggressiv. „Wieso Nathan? Ian war es, der mich das gerade mehr oder weniger auch gefragt hat.“ „Warum interessierst du dich für Cat? Bist du krank oder so?“
Tate lachte laut und meinte:„Er sagt es geht ihm gut.“
„Lasst mich einfach in ruhe Leute, ja? Da ist man einmal nett und ihr lacht mich aus. Was ist bei euch nur schief gelaufen?“ Ich stürmte aus der Wohnküche uns lief Richtung Meer.
„Ian, warte. Ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Es wundert mich nur das du dir sorgen um Cat machst. Verdammt bleib stehen. Wenn ich laufen gehen will mach ich das morgens,wenn es kühl ist und nicht bei prallem Sonnenschein Abends um 6.“ Ich ignorierte Elena und ging weiter. Schon als ich klein war machte ich Sport,wenn mich etwas bedrückte. Doch irgendwann hatte sie mich erreicht. Sie war völlig außer Atem. Mann, das Weib hatte keinerlei Ausdauer. „Was willst du von mir?“ „Ich will das du mir sagst was du über Elena weißt. Schließlich warst du es der gestern als erstes mit ihr gesprochen hat.“
„Ich hab dir gestern schon alles gesagt was ich weiß und jetzt lass mich in ruhe.“
Ich fing wieder an zu laufen und joggte ihr in einem Tempo davon, das sie nicht hätte mithalten können. Irgendwann machte auch ich schlapp. Meine Lunge brannte und meine Seite stach. Ich setzte mich in den Sand und zückte mein Handy.
Als erstes wählte ich Catherine´s Nummer. Doch ihr Handy war aus. Und dann tat ich das was alle jungen Leute machten, wenn sie verzweifelt waren. Ich rief Mom an.Natürlich ging sie sofort ans Telefon.
„Hey, Schatz. Was ist los?“
„Hey Mom, ist Cat bei dir im Diner? Oder ist sie heute da gewesen?“
„Nein heute nicht, wieso?“
„Weil keiner von uns sie gesehen hat heute. Du musst wissen, es ging ihr gestern nicht so gut.“ „Und jetzt machst du dir sorgen das sie sich was angetan hat?“
„Nein, das würde sie nicht tun. Dafür ist die nicht der Typ. Ich mach mir sorgen darum das man ihr etwas angetan hat.“
„Du machst dir sorgen um Catherine. Das ist ja als würde die Hölle aufgehen.“ „Nicht du auch noch. Alle tun so als wäre ich ein Unmensch. Auch ich kann mal nett sein.“
„Beruhig dich Ian. Ich glaub ich weiß wieso du dich so um sie sorgst.“ Woher will sie das denn wissen? Kann sie hellsehen?
„Das glaube ich nicht Mom. Du hast zwar eine gute Intuition, aber darauf würdest du nie kommen.“ „Ach ja?“ „Ja.“
„Catherine ist schwanger und zwar von dir.“
„Wie bitte?“ Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Jeden Moment kommt ein Kerl mit einer Kamera und sagt mir das ich reingelegt wurde.
„Ian, ich bin nicht von gestern. Auch ich war jung.“
„Sie war bei dir?“ Warum ist sie zu erst zu meiner Mutter gegangen? Mit dem Weib stimmt ganz gewaltig was nicht. „Ja, gestern Mittag. Sie hat mir erzählt das ihr Freund sie verlassen hat, weil sie von einem anderen schwanger ist.“ „Und wie kommst du dann ausgerechnet auf mich?“
„Ian, ich kenn dich. Ich hab gesehen wie du sie angeschaut hast. Außerdem hast du mir noch nie jemanden vorgestellt. Ich kenne alle nur aus Erzählungen. Ich weiß das du es hasst sie zu mögen. Und du es liebst dich mit ihr zu streiten. Ich bin nicht blöd. Außerdem konnte sie mir fast nicht in die Augen schauen, als sie mir sagte das sie schwanger ist.“ „Es war eine Dummheit. Eine Nacht, etwas unüberlegtes. Also ihrerseits. Sie hat sich quasi vor mir ausgezogen, da konnte ich nicht widerstehen. Ich hab das nicht getan weil ich sie mag, sondern weil sie heiß ist.“
Meine Mutter lachte mich aus. Miene eigene Mutter. Das ist doch nicht zu fassen.
„Dir ist jetzt einfach noch nicht klar das du sie magst. Also bei mir ist sie nicht. Ihr müsst sie wo anders suchen.“

„Elena, Elena. Wir müssen die Polizei anrufen.“
Sie sah mich verdutzt an, genau so wie die anderen. Die gerade alle auf der Terrasse saßen.
„Wieso das denn?“
„Es ist bereits halb neun. Catherine´s Handy ist aus und sie ist nicht bei meiner Mutter und hier ist sie ja auch nicht.“
„Warum um alles in der Welt sollte sie bei deiner Mutter sein. Keiner kennt deine Familie. Du weißt wie wir sie nennen? Das Phantom.“
„Ja ich weiß. Aber Cat kennt meine Mutter und jetzt frag nicht warum sie sie kennt. Ja. Ruf lieber die Bullen. Ich hab ein ungutes Gefühl.“
„Okay, es ist nicht ihre Art den ganzen Tag wegzubleiben ohne sich zu melden aber deshalb ruft man doch nicht die Bullen. Was ist los mit dir?“ Langsam wurde Elena wütend, wäre ich nicht verzweifelt und nervös zur selben Zeit gewesen hätte ich ein paar Witze. Ala, wütender Zwerg gemacht.
„Ian, was ist los mit dir? Wieso schiebst du solche paras Kumpel?“ Tate klang besorgt.
Catherine hatte nicht gewollt das ich es jemandem erzähle, aber die Situation ließ mir keine andere Möglichkeit. „Sag schon.“ Alle sahen mich ungeduldig an. Ich wurde mal festgenommen,weil ich als 16 Jähriger en Auto geklaut habe. Aber dieser Moment übertraf sogar das.
„Es kann sein das Catherine schwanger ist.“ „Was?“ schrie Elena hysterisch.
„Wie kann Nathan ihr das nur antun. Erst schwängern und dann betrügen.“
„Er hat sie nicht betrogen. Er war es nicht.“
„Cat hat Nate betrogen und es dir erzählt? Als nächstes schneit es noch Occeanside und Ty wird monogam.“ „Naja, sie musste es mir erzählen.“
„Was soll das denn heißen?“
Chris lachte und meinte zu seiner Freundin. „Elly Babe. Ian ist der Kerl mit dem Cat Nate betrogen hat.“ Elena wurde wütend und kam auf mich zu. Sie schlug mit ihren Fäusten auf mich ein und schrie:„Du elendiger Mistkerl. Du weißt das Cat zum Flittchen wird wenn sie voll ist. Du hast sie schamlos ausgenützt.“
„Sie war nicht betrunken. Und jetzt hör auf mich zu schlagen. Es war ihre Idee, okay.“
„Das glaub ich nicht.“ „Äh, Hallo? Bin ich so widerwärtig?“„Ja das bist du. Denkst du sie tut sich was an? Also ich würde mich ertränken, wenn ich von dir schwanger wäre.“
„Du kennst sie besser als ich. Als ob Cat sich was antun würde. Da muss jemand anderes im Spiel sein.“ „Nathan.“ platzte es aus Ty.
„Wir alle können ihn nicht leiden, aber für so was hätte er nicht den Mut.“
„Ach, ja? Ich hab mal zufällig gehört wie er mit irgendjemandem am Telefon über Drogen geredet hat. Ach gebt zu, ihr alle habt doch geglaubt das der Dreck am Stecken hat.“
Alle nickten einstimmig.
Wenn ich den in die Finger bekomme!

Die Polizei war ganze 2 Stunden bei uns, hat und befragt und Catherine´s Zimmer durchsucht.
Sie habe ein paar Sachen mitgenommen, von denen sie der Meinung waren es würde ihnen helfen. Darunter war ihr Laptop, ein paar Papiere und ein Oberteil von ihr.
Keiner von uns hatte Nathan´s Nummer, was wir auch versuchten der Polizei klar zu machen, die uns das aber nicht so wirklich glauben wollte. „Ich habe es ihnen jetzt schon ein dutzend mal gesagt, wir haben keine Nummer und keine Adresse von diesem Nathan. Das einzige was wir wissen ist das er Physik an der California University studiert und er Brite ist. Außerdem fährt er einen Audi. Mehr wissen wir nicht.“
Elena versuchte ihre Emotionen im Griff zu halten, was ihr aber nur schwer gelang. Öfters war sie den Tränen nahe. „Haben sie schon die Familie der verschwundenen kontaktiert?“
Fuck! Nein, das hatten wir nicht. Ihr Vater würde uns die Hölle heiß machen. Er würde mir die Hölle heiß machen. Das one night stand das seine Tochter geschwängert hat. Die anderen starrten sich nur gegenseitig an. Bis ich das Wort ergriff. „Nein, das haben wir nicht. Wir wissen das das unüberlegt ist. Aber wir kennen Cat. Sie würde in so einer Situation nicht zu ihrem Vater gehen.“
„Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Sie haben nicht Matthew Wheeler informiert das seine eventuell schwangere Tochter verschwunden ist?“
„Ja. Aber ich bitte ihnen ihrem Vater nicht zu sagen, dass Cat und ich diese Befürchtung haben. Catherine würde es nicht verkraften wenn ihr Vater es wüsste.“
„Wir fahren jetzt wieder auf´s Revier. Sie Miss Ritter kontaktieren Matthew Wheeler. Sie bleiben hier falls sie zurück kommt. Und wenn sie etwas über diesen ominösen Nathan herausfinden lassen sie es mich wissen. Ich wünsche ihnen einen schönen Abend und machen sie sich keine Sorgen. Die meisten kommen nach 24 Stunden wieder von selbst nach Hause.“
Jetzt wurde Elena ausfallend. Ich hätte nicht gedacht das sie zu jemand anderem so sein konnte. Also abgesehen von ihrem Bruder. „Verdammt noch mal. Sie würde nicht von selbst abhauen.“ Der Polizist sah sie nur kurz an und ging dann zu seinem Wagen. Der einzige der nüchtern und objektiv an diese Sache ran ging war Chris.„Sie werden erst in zwei oder drei Tagen damit anfangen sie zu suchen. Die Sachen haben sie nur mitgenommen um uns zu beruhigen. Wir müssen selbst nach ihr suchen. Oder als erstes lieber nach Nathan. Wenn sie wirklich deinen Bastard in sich trägt kann das echt gefährlich werden.“
„Hey, nenn es nicht so.“ Wir alle waren überreizt, doch keiner wollte es sich eingestehen. „Es kann nichts dafür das es einen so widerwärtigen Vater haben wird.“ „Verdammt Elena, ich kann dich hören ja.“ Dann schritt Tate ein. „Es bringt nichts wenn ihr euch jetzt gegenseitig anzickt, dass hilft uns nämlich auch nicht weiter. Einer von uns muss ihren Vater anrufen. Ich kann es nicht tun. Er mag mich, wenn ich ihm erzähl das seine Tochter verschwunden ist, werde ich nie in seiner Firma arbeiten dürfen. Elena, wie sieht´s aus?“
„Oh Gott, nein. Er hasst mich eh schon. Ich finde unser großer Held hier sollte das machen. Schließlich ist es ja auch seine Schuld.“ „Als ob er mich nich hasst. Er hält mich für einen Gigolo. Und ich glaub das würde unser Verhältnis auch nicht besser machen.“ Wow, ich hatte echt angst das zu tun. Ihr Vater war ein echt einflussreicher Mann in Oceanside. Wenn er einen nicht mochte hatte man hier keine Zukunft. Man wird wie ein Monster von der wütenden, Fackeln tragenden Dorfgemeinschaft aus der Stadt gejagt. Doch alle starrten mich an und ich wusste das sie scheiß Aufgabe an mir hängen blieb. Einen Teufel werde ich tun und ihm sagen, dass ich es war der sie. Drücken wir es mal in seiner Sprache aus, 'befleckt hat'.
„Ja, okay. Einer muss es ja tun. Und jetzt hört mich auf mich so böse anzuschauen. Ihr tut so als hätte ich ihr ein Bein abgehackt und es dann gegessen. Als ob von noch nie mit jemanden geschlafen hat den er oder sie hasst. Ihr seid auch keine Heiligen und jetzt hört auf so vorwurfsvoll zu tun. Ja?“
„Chill Ian.“ Was besseres viel Ty nicht ein? Ja okay bei seinem geringen Vokabular hätte ich mir das ja wohl denken können.
„Könnt ihr mich bitte zum telefonieren allein lassen. Es ist schon schwer genug es ihm zu erklären. Da muss ich nicht auch noch von euch angestarrt werden.“Langsam wählte ich die Nummer, es klingelte. Das letzte mal so nervös war ich als ich meiner Mutter erzählt hatte das ich wegen Drogenbesitzes verhaftet wurde. Es war zwar nur Gras, aber es hatte mir eine Menge Probleme eingehandelt.
„Mr. Wheeler´s Telefon, Mindy am Apparat. Was kann ich für sie tun?“
„Guten Tag Mindy. Ich müsste ganz dringen Mr. Wheeler sprechen, es geht um seine Tochter.“ „Ich werde schauen ob ich sie verbinden kann. Wie ist ihr Name?“ „Sagen sie ihm Ian ruft an. Er wird wissen wer ich bin.“ Sie ließ mich ganze 10 Minuten warten, im Hintergrund lief Fahrstuhlmusik. Es hätte nur noch gefehlt das ich in einem Indischen Call-Center lade.
„Abend Ian, was wollen sie? Reicht es nicht das meine Tochter sie tagtäglich ertragen muss? Müssen sie mich jetzt auch noch quälen?“
„Es freut mich auch von ihnen zu hören.“ Da hatte Cat also ihre abwertende Art her. „Also, was wollen sie?“ „Es geht um ihre Tochter.“ „Was ist mit Catherine? Braucht sie Geld?“ „Gott nein. Wenn es so wäre würde ich sie doch nicht anrufen. Als ob ich aus einem so trivialen Grund mit ihnen sprechen würde. Wie soll ich es sagen. Kätzchen ist verschwunden.“„Okay, sie wollen mich hier reinlegen. Erstens funktioniert das nicht und zweitens nennen sie sie nicht Kätzchen. Das klingt so abwertend.“
„Ich schwöre ihnen, ich lege sie nicht rein. Sie ist verschwunden. Wir haben auch schon die Polizei gerufen. Sie haben gesagt sie nehmen die Suche auf.“ „Seit wann ist sie schon weg?“ „Seit heute morgen.“ Er lachte mich aus. Ja sie hatte ihre schreckliche Art wirklich von ihrem Vater.„Die Polizei sucht doch nicht nach Leuten die noch nicht einmal 48 Stunden verschwunden sind. Sie verheimlichen mir etwas Ian. Raus mit der Sprache.“ „Naja, es kann sein das ihre Tochter schwanger ist.“ Ich musste das Telefon von meinem Ohr weghalten, denn er schrie so laut. Das es meinem Trommelfell geschadet hätte.
„Was? Wie heißt das Arschloch das meine Tochter befleckt hat?“ Was hab ich gesagt? Er würde sagen, dass man sie befleckt hat.„Ich hätte wirklich mehr von diesem Nathan erwartet. Er studiert immerhin Physik und bekommt danach eine Stelle am MIT.“
„Wissen sie Sir. Es war nicht Nathan. Ihre Tochter hat ihn betrogen, deshalb hat er sie auch verlassen. Und deshalb befürchten wir auch das er ihr etwas antun möchte.“
„Meine Catherine würde doch nicht in der Gegend herum huren. Sie haben sie bestimmt dazu gezwungen.“ Geht´s noch? Erstens, wie kommt er darauf das ich es war und zweitens wieso glauben alle ich hätte sie dazu gezwungen?„Wie kommen sie auf so etwas?“ „Ich kenne solche Arschlöcher wie dich Ian, ihr benutzt die Mädchen. Euch ist egal ob sie verheiratet sind oder nicht. Und solche verletzlichen Mädchen wie Catherine und ihre Mutter lassen sich auf so etwas ein.“ Oh, da war also der wunde Punkt.
„Ich habe gar niemandem zu etwas gezwungen. Alle Frauen die zu mir kommen wollen mich von sich aus. So auch ihre Tochter. Sie können sich gar nicht vorstellen wie das Kätzchen gebettelt hat.“ Okay, das war jetzt unangebracht. Aber ich muss mir auch nicht alles gefallen lasse. Irgendwann läuft auch mein Fass über. Alle machen mich blöd an, als ob ich daran schuld wäre. „Es tut mir leid was ich gesagt habe Mr. Wheeler. Aber sie müssen mich verstehen. Ich werde von allen Seiten blöd angemacht. Irgendwann reicht es einfach. Ich bitte sie nur ihre Kontakte spielen zu lassen und die Polizei zu Überstunden zu bewegen. Die anderen vermissen Catherine und wollen nicht das ihr etwas passiert. Und ich denke auch sie möchten nicht das ihr etwas passiert.“
„Okay, ich schau was ich tun kann. Und sie suchen bitte alle Orte ab, an denen Catherine gewesen sein könnte.“ „Das werden wir.“
„Ach und noch was Ian, die Sache mit ihnen ist noch nicht vom Tisch. Denken sie immer daran, ich bin ein einflussreicher Mann.“ Das waren seine letzten Worte, bevor er auflegte. Normalerweise liebte ich es gehasst und verabscheut zu werden, also von manchen Leuten. Andere waren mir einfach egal. Doch im Moment setzte das sogar mir ganz schön zu. Ich wusste das es ein Fehler war Kätzchen dazu zu bringen das sie mich will. Aber ich hätte nie gedacht das das solche Konsequenzen mit sich bringen würde.
„Und Ian ist er ausgerastet?“ Tate kam langsam auf mich zu und setzte sich neben mich auf die Couch. „Natürlich ist er ausgerastet, war ja nicht anders zu erwarten.“
„Dir setzt schon ganz schön zu, oder?“ Eingestehen das ich eine scheiß Angst hatte? Nein! Von meiner Mom hatte ich gelernt das man vor anderen nie Fehler oder Gefühle eingestehen soll. Das tat sie nur um mir nicht zu zeigen das ich ihr Leben zerstört hatte. Doch diese Regel hatte nun einen Zweck.„Ist halt schon scheiße Bro. Ihr mögt sie ja alle sehr.“
„Alter, tu nicht so als wäre sie dir egal. Ich hab dich noch nie dabei erlebt wie du dir sorgen um jemanden machst. Sie ist was besonderes und das weißt du.“ „Nein, das ist es nicht. Es sind eher Schuldgefühle, schließlich ist es meine Schuld.“ Mal hoffen das er es mir glaubt. „Es ist doch nicht deine Schuld. Gerade jetzt brauchen wir deinen kühlen Kopf. Du bist der einzige von uns der denken kann wie ein Krimineller, nicht böse gemeint. Aber wir wissen ja was wir als Teenie´s angestellt haben. Du hattest ja immer den Plan ausgeheckt. Und jetzt ess was und dann überlegen wir wo wir dieses Arschloch suchen können.“ 

"Carlos" 48 Stunden

Carlos

Der Wagen hielt vor meinem Apartment. Es machte den Anschein, als hätten sie sie dabei. Jetzt würde Nate, so leiden wie ich leiden musste. Oh wie ich diesen Kerl hasse. Wegen ihm hab ich so viele meiner Kunden verloren. Nur weil er zu blöd ist ein paar simple Matops herzustellen.
Aber jetzt hab ich etwas das ihm gehört und ich werde es erst raus rücken wenn er mir meinen Schaden ersetzt.
„Javier, bring sie in den Panikroom. Da kann sie wenigsten nicht entwischen falls sie wieder zu sich kommt. Und ich kann sie beobachten. Ach und wenn du das erledigt hast bringst du mir bitte mein Handy. Es gibt da jemanden dem ich erzählen muss das ich etwas kleines gefunden habe.“
Erst hatte ich mir vor genommen ihn selbst raus finden zu lassen das das Weib weg ist. Aber so macht es einfach mehr Spaß. Javier brachte mir das Handy und ich wählte Nate´s Nummer. Doch niemand nahm ab. Dann der Anrufbeantworter. Ich dachte mir, ja wieso nicht. Es würde ihn fertig machen diese Nachricht auf dem Anrufbeantworter zu haben.
„Hey Nate, Kleiner. Kennst du mich noch? Ich bin´s Carlos. Der dem du versichert hast der Stoff wäre gut. Du elendiger Lügner. Das Zeug war nicht gut. Sie sind reihen weiße umgekippt und haben gedacht ich hätte ihnen Roofies vercheckt. Und da dachte ich mir du hast meinem Geschäft geschadet da klau ich dir mal etwas das dir gehört. Wenn du die kleine Bitch wieder sehen willst dann solltest du mit ein bisschen Kohle auftauchen. So 10.000 Tausend werden für den Anfang reichen. Ach und wenn du dich mir widersetzt muss sie für deine Fehler büßen. Und ich glaub als erstes werden ihre Kleider dran glauben müssen. Es ist doch recht unspektakulär sich das Mädel angezogen anzuschauen. Mal schauen wie sie reagiert, wenn sie im Panikroom aufwacht. Ach und keine Sorge ich werde die besten Momente aufzeichnen und du kannst sie dann mitnehmen wenn ich mein Geld habe. Die Uhr tickt. Du hast 48 Stunden und wenn ich bis dahin nichts von dir gehört habe werde ich die Schlampe zum schreien bringen. Also du solltest dich lieber beeilen. Mach´s gut mein Süßer.“
Na dann mal schauen ob sie langsam wieder zu sich kommt.

"Ian" Was ist wenn es ein Mädchen wird?

„Okay, wir müssen so viel wie möglich über Nathan herausfinden.Wenn das überhaupt sein echter Name ist. Ich würde sagen Tate und ich fahren auf den Campus und fragen ein paar unserer Studienkollegen. Elena bleibt hier falls sie doch Heim kommt. Ty und Chris ihr fahrt durch die Stadt und haltet nach Catherine und Nate ausschau.“
Ich muss zu geben, dass war der schlechteste Plan den ich je in meinem Leben ausgebrütet hatte. Aber das war das einzige das wir jetzt überhaupt tun konnten.
„Wieso muss ich hier bleiben? Glaubst du wirklich du bekommst aus ein paar Collegestudenten mehr heraus als ich? Ich glauben die Waffen einer Frau sind weit aus beeindruckender als deine Muskeln. Tate bleibt hier und ich geh mit.“
Tate und Elena diskutierten lange Zeit, bis er irgendwann nachgab und ich blöd aus der Wäsche schaute. Elena und ich stiegen in meinen Wagen und machten uns auf den Weg in Richtung California University.
„Ich kann es immer noch nicht fassen du und Cat. Sie muss echt verzweifelt gewesen sein an dem Abend.“ „Bitte Elena, können wir über was anderes sprechen. Denkst du ich bin stolz darauf das ich es mir Catherine getan habe? Dein Bruder war vorher an ihr dran, also bitte.“ '
Am Campus angekommen parkte ich meinen Wagen auf dem recht leeren Parkplatz. Kaum jemand blieb während den Semesterferien hier. Doch zum Glück gab es ein paar Jungs die es doch taten und währenddessen ein paar Mauerblümchen aufrissen.
„Also da wären wir Elena. Es wird wahrscheinlich das einzige mal in deinem Leben sein das du eine Universität aus nahem betrachten wirst. Nicht böse gemeint.“
„Halts Maul Ian. Ich kann mir dein Gerede nicht mehr anhören.“ Wir stiegen aus und liefen auf eines der Wohnheime zu. Hier wohnt eins der Computergenies unseres Jahrgangs.
Alle nannten ihn nur Hacker. Und das einzige für das sich Hacker interessiert, ist andere Leute auszuspionieren. Vielleicht weiß er ja was über Nathan.
Ich klopfte zwei mal kräftig mit meiner Faust an seine Zimmertüre. Es dauerte eine ganze Weile bis er aufmachte. Der Geruch von kaltem Zigarettenrauch, Bier und alter Pizza stieg uns in die Nase. Sofort kräuselte sich Elena´s Nase. „Hey Hacker. Es gibt da etwas bei dem du uns helfen kannst. Können wir reinkommen?“ Er blickte Elly von oben bis unten an und blieb dann an ihren Titten hängen. „Ja klar. Es kommt nicht oft vor das ich weiblichen Besuch bekomme. Komm rein Süße.“ Okay, ihre Anwesenheit machte manches einfacher aber vieles auch unerträglich.
„Du nennst dich also Hacker. Dann kannst du mir sicher helfen, oder?“ Oh, jetzt wurde mir klar warum Chris auf sie steht. Sie kann sich echt gut verkaufen. Wären ihre Eltern arm, dann wär sie schon längst Stripperin. Hacker schnappte nach Luft als sie sich vor ihn stellte und ich anlächelte.
Er haspelte:„Ja, äh ja. Denke schon das ich dir helfen kann.“ „Ich brauche Informationen über jemanden kannst du sie mir verschaffen?“ Wenn sie noch weiter macht komm ich mir gleich vor wie in einem schlecht beleuchteten Porno. „Ja natürlich alles was du willst.“ Er konnte nicht fassen das eine Frau wie Elena in seinem Zimmer war. Und das auch noch freiwillig.
„Okay, bevor das gleich noch eklig wird will ich auch mal noch was sagen.“ Hacker richtete sein Shirt gerade und tat so als wäre er vollkommen cool. „Also Hacker. Wir suchen nach einem Kerl die hier an der California University Physik studiert. Sein Name ist Nathan. Außerdem wissen wir das er einen Audi fährt.“ Er lachte laut und kurz. „Willst du mich verarschen?“ Déjà vu! „Und ob ich was über ihn raus finden kann. Aber das kostet dich was Ian.“ Auftritt Elena. „Wie heißt denn eigentlich wirklich? Hacker klingt so gefährlich.“ „Paul, mein richtiger Name ist Paul.“ „Weißt du Paul, ich bin ein armes Mädchen. Und ich brauche ganz dringend deine Hilfe. Kannst du mir helfen Paul? Bitte.“
Ja, sie wäre wirklich Stripperin geworden. Und eine verdammt erfolgreiche noch dazu. „Okay, für dich mach ich alles.“ „Danke Paul.“ sagte Elena und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Hacker setzte sich an seinen Schreibtisch und schaltete eine gewaltige Menge an Computern und Laptops und Festplatten an. „Ihr müsst mir Zeit dafür geben Leute. Drei Stunden mindestens. Ich würde sagen die Kleine lässt ihre Nummer hier und ich ruf euch dann an.“ „Oh, die Idee finde ich nicht gut. Ich geb dir meine Nummer und wenn deine Arbeit erfolgreich war bekommst du vielleicht doch noch etwas. Ab gemacht Hacker?“ Sein Blick war ein wenig zerknirscht, doch er stimmte mir nickend zu.
„Gut. Ich erwarte deinen Anruf. Komm Elly lass uns gehen.“ Sie eilte zu mir und wir verließen sein Zimmer. Unsanft schloss ich seine Türe.
„Lust noch ein paar Leute zu besuchen lil Ty?“Elena schnaubte entnervt. Ganz schön erstaunlich das das meine erste Genugtuung heute war. Ich glaube ich wurde allmählich bescheiden.
„Wen willst du denn besuchen?“ „Ein paar Jungs die hier sogar in den Ferien immer herumlungern. Es kann sein das sie was Nathan wissen. Es ist echt erstaunlich was die Jungs so alles über einen wissen. Wer weiß vielleicht können sie uns weiterhelfen. Was meinst du?“
„Dann lass uns gehen. Und bild dir nicht ein das ich das, dir zu lieben mache. Es geht mir nur um Cat.“ Wir verließen das eine Wohnhaus. Um zu den so genannten „Los niños que saben“ oder auf Englisch „The knowing boys“ mussten wir einmal quer über den gesamten Campus laufen. Es wurde langsam dunkel und für Californien überraschend frisch.
Der Wind fegte über den leeren Campushof. Wir beide schwiegen, keiner von uns wollte sich auch nur noch vorstellen was dieser Arsch Kätzchen angetan hat. Mittlerweile war es schon kurz vor 10 Uhr Abends. Das war genau die Uhrzeit, als Elena sie zum letzten mal gesehen hat. Seither hatte keiner von uns Catherine zu Augen bekommen. Doch ich hatte nachts mal noch ihre Toilettenspülung gehört. Also musste sie am„ morgen gegangen sein.
„Gegangen sein.“ Der unangenehme Moment, wenn dir auffällt das du laut gedacht hast. (This awkward moment, when you notice that you have thought loudly)
„Was hast du gesagt?“
„Sie ist früh morgens gegangen.“
„Wohin? Ich war um 10 bei ihr und da war das Bett schon leer. Ich glaub nicht das sie in der Nacht zu Hause war.“ „Doch das war sie, glaub mir. Ich hab ihr nicht geglaubt das sie schwanger sein soll und ihr gesagt das sie zum Arzt soll. Sie muss früh morgens gegangen sein. Sie, wir wollten nicht das ihr etwas davon mitbekommt bevor uns hundertprozentig sicher sind. Er muss irgendwo abgefangen sein. Oder er ist ihr gefolgt.“
„Wusstest du das du wirklich ein Arschloch bist? Du hast ihr noch nicht einmal geglaubt. Sie würde nie freiwillig behaupten schwanger zu sein und dann auch noch von dir.“„Hör auf mich anzuzicken und sag mir lieber zu welchem Frauenarzt sie geht.“ Ihr Gesicht wurde ganz blass und sie meinte:„Das weiß ich nicht.“
„Wie du weißt es nicht. Ich dachte ihr Mädels erzählt euch immer alles.“
„Ja, schon. Ich hab es mir schlichtweg nicht gemerkt.“ „Du bist aber eine tolle Freundin.“ Ich kehrte um und lief wieder in Richtung Wagen.
„Warte Ian. Ihr Terminplaner. Cat war doch schon immer ein wenig neurotisch. Sie schreibt sich alle Termine und Adressen auf. Der Terminplaner muss in ihrem Zimmer sein.Wir müssen Tate anrufen, dass er ihn sucht.“ Sie blieb stehen und kramte in ihrer monströs großen Tasche. Ihr S4 kam zum Vorschein und sie wählte Tate´s Nummer.
„Tate, du musst in Cat´s Zimmer und ihren Terminplaner suchen. Du musst nach Frauenarztterminen, oder dem Namen, Telefonnummer oder Adresse von irgendeinem Frauenarzt suchen. Wir machen uns jetzt auf den Weg nach Hause. Ruf an, wenn du irgendwas herausgefunden hast. Dann können wir gleich da hin fahren. Okay.“ Offenbar wartete sie nur auf sein 'Ja' und legte dann auf. „Dann lass uns fahren Ian. Je schneller ich die zwei Stunden mit dir vorbei sind desto besser.“
Ich widersprach ihr nicht, denn ich dachte genau so wie sie. Als wir in meinem SUV saßen ließ ich die Fenster runter und drehte die Musik laut. Aus den Boxen dröhnten laute Gitarrensoli von Slash und die dunkle Stimme von Myles Kennedy.
Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte Elena´s Handy. Sie stellte auf laut. „Hey Tate, hast du was gefunden?“ „Hey Bro.“
„Hey Leute. Ja hab ich, kann einer von euch mitschreiben?“
„Ja kann ich.“ sagte Elly.
„Also, der Arzt heißt Christopher Riggi und ist in der 3968 Vista Way. Und was habt ihr jetzt vor?“ „Wir machen uns auf den Weg dahin. Vielleicht hat jemand dort sie gesehen.“
„Aber es ist bald 12 Uhr.“
„Das ist doch scheißegal Bro. Also mir macht es nichts aus ein paar Leute aus dem Bett. Und wenn es Frauen sind haben sie ja wenigstens was zum anschauen. Und da unsere kleine Stripperin dabei ist haben auch die Männer was zum anfa.. äh anschauen.“ „Wie du meinst. Haltet mich auf dem laufenden. Die andren haben noch nichts heraus gefunden. Ich hör von euch. Und viel Glück.“
Tate legte auf und ich gab die Adresse in das Navi ein.

Nach einer langen Fahrt durch die kühle Nacht erreichten wir das Ärztehaus. Die Tiefgarage war schon geschlossen. Was mich aber nicht wunderte. Denn schließlich war es Donnerstag Nacht. Keiner arbeitete in diesen Praxen nachts.
Ich stellte meinen SUV vor der Tiefgarageneinfahrt ab und zog die Handbremse. „Na dann lass uns rein gehen.“ Ihr Blick war göttlich „Ian, es ist zu. Wir sollten morgen wieder kommen, wenn es offen ist.“ „Wieso denn warten wenn man es gleich erledigen kann? Sei mal mutig lil Ty.“
Sie schnaubte und stieg aus. „Du weißt das das illegal ist. Das ist Einbruch Ian. Ich schwör dir, wenn die Bullen kommen bin ich weg.“
„Ja, ja. Schieb dir nicht solche Paras. Und lass uns rein gehen.“
Wir gingen vor das abgeschlossene Tor, welches vor die Einfahrt geschoben wurde. „Hast du vielleicht eine Büroklammer oder Haarnadel?“
„Für was brauchst du das.... Ach so. Ja warte.“ Wieso brauchen Frauen immer so riesige Handtaschen? Mit Elly´s Tasche hätte ich einen Woche lang verreisen können. Ob sie auch nen Föhn darin hat?
„Hier, was besseres hab ich nicht.“ Sie hab mir eine dünne Haarnadel und ich bog geschickt mehrere Kurven und Ecken hinein. Ich steckte die Nadel in das Vorhängeschloss. Ein paar mal drehen und rütteln und Tada. „Wo hast du so was nur gelernt?“ „Ich bitte dich. Einer musste deinem Bruder beibringen etwas kriminell zu sein. Was denkst du weshalb er verhaftet wurde als wir 16 waren.“
„Ihr seid wo eingestiegen? Wie kann man nur so blöd sein?“ „Ach tu nicht so und stell dich da vor und schau ob ein Auto kommt oder an einem Fenster das Lich an geht. Ich mach währenddessen das Tor auf.“ Wieso mussten diese Eisentore nur immer so laut sein. Nicht der Einbruch an sich war das Gefährliche, sondern diese Tore. „Es ist offen, komm her Elena. Ich weiß nicht wie viel Zeit wir haben bevor jemand aufmerksam wird.“ Wie liefen den kleinen Hang hinunter, stiegen über die Schranke und dann mussten wir plötzlich halt machen. Da vorne war Wachmannhäuschen. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit das jemand da war?
Geduckt ging ich ein Stück weiter, mein Herz schlug ein bisschen schneller. Vorsichtig hob ich meinen Kopf so, dass ich durch das kleine Fenster blicken konnte. Keiner da, aber dennoch hing eine Jacke an dem Stuhl. Wir konnten uns nicht sicher sein, dass niemand hier war. Die kalifornischen, reichen Ärzte ließen ihre teuren Schlitten oft hier. Da solche Gragenanlgen normalerweise überwacht waren. Ich winkte Elena zu mir rüber und wir gingen mit normaler Körperhaltung weiter. Die meisten Parkplätze waren leer. Auf den anderen standen Maserati, Porsche und Ferrari´s.
Doch nirgends war ein roter Mustang zu sehen.
„Was ist wenn Cat es gar nicht bis hier her geschafft hat? Was wenn sie doch hier war? Beim Arzt werden wir wohl keine Auskunft bekommen.“ meine Stimme war nur noch ein leises Flüstern.
„Da bin ich anderer Meinung, wieso lässt du mich es morgen nicht versuchen? Und wenn nicht klauen wir einfach die Überwachungsaufnahmen. Unser kleiner Freund Paul kann uns doch bestimmt helfen die Aufnahmen zu kopieren. Lass uns jetzt abhauen, bevor noch jemand kommt.“Ich nickte und wir gingen wieder zurück zum Tor. Und noch einmal schwebten wir in der Gefahr entdeckt zu werden. „Ich weiß schon, schau ob eine Auto kommt.“ Äffte sie mich nach.
Es ging verdammt schwer zu. Die Muskeln an meinen Armen spannten sich so an, dass mein Shirt spannte.

Ich fuhr auf unseren Parkplatz und stieg aus. Ich hoffte inständig das die anderen etwas gefunden haben. „Hey, Ian.“ begrüßte mich Tate als erstes.
„Und sind die andren auch schon da?“„Sie sind auf dem Weg hier her. Hattet ihr Erfolg?“ Genau in dem Moment in dem ich zum antworten ansetzte kam mir Elena zuvor.
„Also ihr Wagen war nicht da. Wir fahren morgen noch mal hin. Ich versuche beim Arzt etwas über Cat raus zu bekommen. Falls das nicht klappt werden wir Hacker dabei haben. Er soll die Überwachungskameraaufnahmen kopieren. Wir sehen sie uns dann hier an. Apropos Hacker, hat er sich schon bei dir gemeldet Ian?“
„Ja hat er. Er hat mir geschrieben das er mir in einer halben Stunde alle Sachen mailt, die er gefunden hat. Ich hoffe es ist was brauchbares darunter.“ Das Auto der andren fuhr vor das Haus. Elena eilte sofort zu Tür und schrie ihren Bruder fast schon an. „Bitte sag mir das ihr was habt. Bitte.“
Doch Ty schüttelte nur entmutigt den Kopf. Und dann geschah etwas das ich nie dachte zu sehen. Sie sackte zu weinte. Nein, sie schluchzte nicht nur sie schrie quasi. Und wie nicht anders zu erwarten stürmte schon Chris zu ihr und nahm sie in den Arm. Für heute hatte ich echt genug.
Der Tag war zu lang, zu aufwühlend und für meinen Geschmack zu emotional. Leider musste ich noch auf Paul´s Mail warten, bevor ich mich in mein Zimmer zurück ziehen kann. Alle sahen mich gespannt an, als ich die Mail öffnete. Darin waren viele Bilder. Die meisten uninteressant, irgendwelche Schulauszeichnungen, Footballbilder und dann schoss mir etwas ins Auge.
Ein Bild von einem Kerl den ich kannte. Es war nicht Nathan, es war ein mexikanischer Mitbürger. Aber woher kannte ich? Ich war mir nicht sicher. Und dann noch etwas das uns allen skurril vorkam. Eine Quittung, auf der eine ganze Reihe Chemikalien standen. Dinge wie Opium, Chloroform, Schwefel und Maté.
„Wofür braucht er so was?“ fragte Chris.
„Keine Ahnung.“ antwortete ich ihm müde. „Aber ich glaube wir sollten jetzt alle schlafen gehen. Elena wir fahren morgen früh um 7 Uhr los. Ich hab Paul geschrieben dass wir in abholen. Es war ein verdammt langer Tag. Es ist schon erstaunlich das ich es überhaupt so lange mit der da ausgehalten habe ohne zu reiern. Ich glaube nicht das wir das Glück überstrapazieren sollte. Morgen werden wir noch genug davon brauchen. Schlaft gut meine Süßen. Und Elena natürlich auch.“
Erst würde ich eine heiße dusche nehmen und mich dann in mein Bett legen. Mit der Hoffnung in eine Welt entführt zu werden die besser ist als die diese. Elena, Paul und ich waren auf dem weg zum Ärztehaus als es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel.
„Elly, die andern haben doch gesagt sie hätten Nate dabei gehört wie er mit jemandem über Drogen spricht. Und wir haben dieses Bild von dem Mexikaner gesehen.“ „Ja schon. Auf was willst du hinaus? Und denk daran das ich halb Mexikanerin bin.“
„Tu nicht so auf patriotisch, denn das bist du nicht. Weißt du noch als wir diesen Mexikanischen Pizzalieferanten hatten? Er hat kaum unsere Sprache gesprochen und dann hast du ihn auf Spanisch beleidigt. Aber lassen wir das mal bei Seite. Ich kenne den Kerl auf dem Foto. Es ist schon zwei Jahre her oder so aber er hat sich nicht verändert. Elena er ist einer der Topdealer hier in Kalifornien. Immer wenn´s brenzlig wird verpisst er sich nach Tijuana. Ich wurde ein mal wegen Marihuanabesitz festgenommen und jetzt rate mal woher ich den Stoff habe.“ „Von dem Mexikaner?“ mischte sich Paul von der Rückbank aus ein.
„Ja und weiter?“ „Er wollte mir noch eine moderne Designerdroge anbieten. Aber ich lass die Finger von so was. Der Name war so ähnlich wie Maté. Es könnte doch gut möglich sein das er Nathan dafür benutzt hat das Zeug herzustellen. Er hat doch immer damit angegeben das er als Physiker Kenntnisse in allen naturwissenschaftlichen Bereichen hat.“
„Kann schon gut möglich sein. Es kann auch sein das die da mit drin hängen, aber wir haben immer noch keinen konkreten Hinweis auf ihren Aufenthaltsort. Wir müssen in die Praxis und die Garage um Informationen zu sammeln.“ Dieses mal war die Tiefgarage offen, doch mit meinem SUV war es gar nicht so einfach um die engen Kurven zu kommen geschweige denn einzuparken.
„Na dann versuch mal dein Glück Elly. Du bleibst am besten hier Paul. Es ist besser wenn sie nicht wissen das wir alle zusammen gehören.“ Er stimmte meinem Plan zu, dass aber auch nur mit der Hoffnung von Elena für seine Hilfe belohnt zu werden. Der Aufzug war eng, normalerweise hätte ich das toll gefunden aber mit Elena war mir solcher Körperkontakt verdammt unangenehm.
Die Aufzugtüre ging auf und wir standen in einem durchdesignten offenen Raum mit blick auf das Meer. Dieser Arzt musste wirklich ein paar Millionen auf seinem Konto habe um sich so eine Praxis leisten zu können.„Kann ich etwas für sie tun?“ Oh ja, er musste viel Geld haben. Die diese Arzthelferin war einfach nur scharf. Mit ihr würde ich gerne mal ein paar runden Aufzug fahren. Elena wollte sich gerade an mir vorbei drücken, als ich sie mit einer meinen Händen aufhielt.
„Lass mich die übernehmen Kleine.“ Sie verdrehte entnervt die Augen. Das war mir aber egal. Wieso sollte sie immer die schönen Aufgaben bekommen.„Guten Tag, wie heißen sie denn mein Engel?“ Sie lachte verzückt, offenbar fand sie gut was sie da sah.
„Hailie und sie?“ „Ian. Hailie ich brauche ganz dringend ihre Hilfe. Denkst du du kannst mir helfen?“ Sie kam ein Stück näher und flüsterte in mein Ohr:„Alles was du willst Ian. Aber auch nur wenn du machst was ich möchte.“ Wieso denn auch nicht. Ich wollte schon immer mal eine schnelle Nummer in einer Arztpraxis schieben. „Aber natürlich Hailie. Also ich brauche in paar Informationen.“
„Aber die sind streng vertraulich. Die kann ich nicht rausgeben.“ „Aber es geht um meine kleine Schwester, ich muss wissen ob sie hier war und was der Arzt gesagt hat.“ „Da musst du leider deine Schwester selbst fragen. Sie steht doch gleich da hinten, oder ist sie etwa deine Freundin?“ Ihr Blick wurde traurig. „Nein Süße. Sie ist nicht meine Schwester und auch nicht meine Freundin. Sie ist die beste Freundin meiner Schwester. Und wir machen uns beide sorgen um meine Kleine. Sie ist verschwunden und wir haben angst das sie zu ihrem Ex-Freund zurück gegangen ist. Er schlägt sie, weißt du. Und wir müssen wissen ob sie wirklich schwanger ist. Nicht das er ihr und dem ungeborenen etwas antut.“
Ihre Augen wurden glasig. Sie musste echt hohl sein, sonst hätte sie mir diese fadenscheinige Geschichte nicht abgekauft. „Du bist ein toller Bruder.“
„Danke, das bedeutet mir viel meine Süße und kannst du mir jetzt helfen?“
„Ich kann dir leider nur sagen ob sie da war oder nicht. Und das geht schon gegen meine Dienstvorschriften. Wie ist ihr Name?“ „Catherine Wheeler.“ Sie hämmerte in die Tasten ihres PC´s „Ah, ja da haben wir sie ja.“ „Ja und war sie hier?“ „Ja, gestern um 7:30 und ist um 9:30 wieder gegangen. Sie musste offenbar auf ein paar Untersuchungsergebnisse warten.“
„Danke dir meine Süße.“ „Weißt du ich kann in 5 Minuten ne halbe Stunde Pause machen. Wie wär´s ?“ Ich drehte mich zu Elena um und ja ich musste darüber nachdenken immerhin musste ich hier ja meiner Aufgabe als Detektiv nachgehen.„Ich bin in 5 Minuten wieder da Hailie.“
„Und ist sie schwanger?“
„Keine Ahnung, das konnte mir Hailie nicht sagen. Aber wir wissen jetzt das hier war und zwar so zwischen 7:30 und 9:30.“„Hailie? Für diese Info hast du so lange gebraucht?“
„Ja, aber ich bekomm noch viel mehr von ihr. Natürlich nur wenn es dir nichts ausmacht.“
„Verdammt Ian. Kannst du dein Machogetue nicht ein mal für zwei Tage ausschalten?“ „Hey ich hab auch Bedürfnisse, die schon für ganze 36 Stunden nicht mehr erfüllt wurden.“ „Wie kann man nur so widerwärtig sein wie du? Vergess deine Bedürfnisse. Es geht hier nicht um dich sondern um Cat. Also lass uns runter gehen und ein paar Videos klauen. Vielleicht erkennst du deinen Drogen Freund darauf.“ „Er ist nicht mein Freund. Denn wenn er mein Freund wäre hätte er dich und nicht Kätzchen entführt. Sie ist mir immer noch lieber als du.“
„Halt deine Fresse und lass uns gehen. Vergess nicht dich bei deiner neuen Freundin zu verabschieden.“
„Wieso verabschieden? Ich geb ihr meine Nummer und sie soll mich heute Abend besuchen.“ „Mach was du nicht lassen kannst.“ Es war vielleicht eine Macke von mir aber ich hatte immer zwei Zettel mit meiner Nummer und meiner Adresse drauf dabei. Mann kann ja nie wissen. Außerdem ist es besser wenn die Mädels zu mir kommen. Da kann ich sie wegschicken, wenn sie mich nerven.„Hailie süße. Wir müssen jetzt ganz dringend los. Auf dem Zettel hier steht meine Adresse und meine Nummer. Komm vorbei wenn du willst.“ Sie beugte sich vor und gab mir einen Kuss. Sie war nicht nur hohl sondern auch ein ganz schönes Flittchen. Denn sie steckte mir ihre Zunge so tief in den Hals das ich sie morgen noch schmecken würde.
„Bis heute Abend Hailie.“ „Wow, ich wusste schon immer das Arzthelferinnen leicht zu haben sind. Aber ich dachte dafür müsse man Arzt sein.“ „Ach Elly, ich glaube als angehender Kriminalwissenschaftler kriegt man auch die ein oder andere Arzthelferin rum.“Sie schüttelte nur verächtlich den Kopf. Wieder am Auto angekommen stieg Hacker schon aus, bevor wir mitteilen konnten was wir raus gefunden hatten. „Also dann geht’s los. Ihr lenkt die Wachmänner ab und ich geh ein paar Aufnahmen klauen.“ Elena ging sofort auf den Glaskasten zu, den diese Wachmänner Büro nannten. Sie klopfte an die Glasscheibe. Der etwas dickere Wachmann schreckte hoch. In seinem Blick konnte ich sehen das er sich eigentlich aufregen wollte, doch Elly hatte ihn wohl auf andere Gedanken gebracht.
„Entschuldigen sie bitte vielmals aber dieser Kerl da hinten belästigt mich. Könnten sie mir helfen. Wo sie doch ein so starker Mann sind.“ Das war der Plan, ich tue so als wäre ich ein unausstehlicher Kerl der sich an Elly ran machen will. Ich und der unausstehliche Macho spielen, dass passte doch gar nicht zu mir. Da war mein Schauspieltalent gefragt.Der Wachmann soll ihr helfen, wir diskutieren eine Weile. Und währenddessen hat Hacker Zeit die Videos zu kopieren. „Mister, könnten sie diese junge Dame bitte in ruhe lassen. Merken sie denn nicht das das hier unangebracht ist?“
Der Kerl könnte noch nicht mal was gegen mich ausrichten, wenn ich high und betrunken auf dem Boden liege. Die Zahl seines Cholesterinwertes war bestimmt sogar höher wie die Zahl Weiber die ich schon hatte.„Sorry mein Dickerchen, aber schau dir die Süße mal an. Sie ist mehr als scharf.“
Aber auch nur wenn ich dicht bin.
„Wie bitte? Dickerchen? Ich bitte sie diese Dame in ruhe zu lassen und meine Tiefgarage zu verlassen. Sonst rufe ich die Polizei. Habe sie verstanden?“„Beruhigen sie sich. Ich geh ja schon.“ Wieso brauchte Hacker so lange? Er tut doch immer so auf Genie. Ich nickte Elena zu. Sie müssen den Wachmann jetzt allein von seinem 'Büro' fern halten. Ganz langsam drehte ich mich um und stieg in meinen Wagen. Die Fenster ließ ich runter um zu hören was die anderen sprachen.„Ach bitte Wachmeister, können sie mich bitte noch raus aus dieser Garage begleiten?“ „Aber ich muss doch hier für recht und Ordnung sorgen.“
„Bitte, ich bin so verängstigt.“ „Nur weil sie es sind. Kommen sie schon.“ Gemächlich liefen die beiden zur Einfahrt und da kam Hacker auch schon aus dem kleinen Glaskasten gerannt. Fröhlich winkte er mit einem USB-Stick. Er öffnete die Beifahrertür und stieg ein. „Und hast du es geschafft?“
„Äh hallo. Ich trage nicht umsonst meinen Namen.“ „Den hast du dir aber auch selber gegeben. Also hast du die Videos?“ „Ja ich hab sie. Jetzt lass uns die Süße holen.“Allein schon der Gedanke, Elly und Paul. Die Schöne und das Biest höchst persönlich und der PC-Crack. „Nur mal so zur Information, Elena ist vergeben. Ihr Freund, wenn man das so nennen kann ist einer meiner besten Freunde. Und wenn du dich an sie ran machst störst du meinen Freund. Und denjenigen die meinen Freund nerven, denen muss ich leider ein paar Knochen brechen.“ „Reg dich ab Ian. Ich hätte eh keine Chance bei ihr. So jemand wie du will Bulle werden? Du bist doch öfter vorbestraft wie die meisten Leute aus der Bronx.“
Ich startete den Wagen, so das Paul in den Sitz gedrückt wurde. Elena und der Wachmann standen vorne an der Ausfahrt. Ich steckte die Chipkarte in das Lesegerät, die Schranke öffnete sich und Elena stieg ein.„Vielen dank Herr Wachmann. Ich hätte es mit diesem Kerl keine Minute länger ausgehalten, wenn mein Liebling nicht hier ist.“ Sie beugte sich vor und kniff Paul in die Backe.„Aber Miss, dieser Mann hat sie doch belästigt.“ „Das macht er immer, wir wohnen sogar in ein und dem selben Haus. Daran gewöhnt man sich nie.“ Ich fuhr los und wir ließen das Ärztehaus hinter uns. „Und hat er´s geschafft? Haben wir die Videos?“
„Ja er hat sie.“ Hoffentlich würde das uns ein Stück näher an Catherine ran bringen. Wir setzten Paul am Campus ab, gaben ihm 100$ und machten uns dann auf den Heimweg. Noch zwei Stunden bis wir sehen würden ob Cat es noch in die Tiefgarage schaffte. Und ob sie erst später abgefangen wurde. Immer wieder hatte ich den Gedanken Vater zu werden nach hinten verschoben. Doch nun kam er mir wieder in den Sinn. Ich als Vater. Ich konnte mir das nicht vorstellen. Um ehrlich zu sein war ich selbst noch zu gern Kind. Feiern gehen bis in die Morgenstunden, Bier zum Frühstück, ein paar Mädels zum Abendessen und ein paar Ballerspiele.
„Oh mein Gott Elena.“
„Was ist? Ist dir noch was eingefallen?“
„Was ist wenn es ein Mädchen wird? Es darf kein Mädchen werden. Stell dir das mal vor.“
Sie lachte ein tiefes und dreckiges Lachen. „Mach dir keine Sorgen, es ist ja nicht so das die ganzen Mädels die mit dir ins Bett gehen einen Vaterkomplex haben. Oh warte, das haben sie ja alle. Du musst hoffen das es hässlich wird, wenn es ein Mädchen wird.“
„Äh Hallo? Sie wird verdammt heiß. Schau dir die Eltern an.“
Sie lachte erneut, doch dieses mal lachte sie mich nicht aus. Nein, sie lachte mit mir. Das war das erste mal das Elena über einen meiner Sprüche lachte. Ich habe keine andere Wahl ich muss ein guter Vater werden. Denn ich will nicht das die kleine einmal so wird wie eine dieser Mädels die mit einem Kerl wie mir ins Bett hüpfen würden.
„Hola hermana tener su gestinado?“
„Claro Ty. I tú, te enteraste?“ Typisch, jetzt musste sie mir wieder eins auswischen. Kaum hatte ich gesagt sie sei nicht patriotisch musste sie wieder mit Spanisch anfangen.
„Geht das auch auf einer Sprache die wir verstehen?“ Solche Spielchen machten mich heute nur aggressiv. „Ja haben wir. Wir haben auch schon Hacker Bescheid gegeben. Wir haben seine Nummer. Paul loggt sich in sein Handy ein. Es ist aus, deshalb wird es ein wenig länger dauern. Doch er schickt uns die Memo-aufnahmen seiner Mailbox.“ „Okay, dann sehen wir uns in der zwischen Zeit die Videos an. Chris kannst du das in deinen Laptop stecken.“ Ich schmiss ihm den USB-Stick zu. Unzählige Stunden im Schnelldurchlauf, in denen nichts passierte. Doch dann Catherine fährt in die Tiefgarage und steigt aus. Sie sieht normal aus, sofern man das beurteilen konnte.„Hailie hat gesagt sie war zwei Stunden in der Praxis. Spul mal auf 9:30 vor.“
Bingo. Sie kommt aus dem Aufzug. Währenddessen steigen drei Lateinamerikanische Männer aus einem Lieferwagen. Cat erreicht ihren Wagen. Der Zettel, auf diesem Zettel steht ob mein Leben zu Ende sein wird oder nicht.Die Männer laufen betont langsam auf sie zu. Der eine holt ein Stofftaschentuch raus. Er befeuchtete es mit einer Flüssigkeit. Chloroform.
Es wurde früher als Narkotikum eingesetzt, doch da es Krebserregend ist wurde nach neuen Narkosemitteln gesucht. Heute wird es oft bei Sexualverbrechen verwendet. Er drückt ihr das Tuch ins Gesicht und unmittelbar danach sackte sie in sich zusammen. Der Zettel, sowie ihre Schlüssel fielen zu Boden. Einer der beiden anderen Kerlen schnappte sich beides und stieg dann in den roten Mustang. „Sie waren gründlich, aber nicht gründlich genug. Solche Sachen wie Kameras haben sie nicht bedacht.“
„Wir haben Nate zu unrecht verdächtigt.“ meinte Tate. Er war immer so gutmütig. Zu gutmütig, deshalb ließ er sich auch immer von seinen Freundinnen ausnehmen.
„Ich denke schon das er was damit zu tun hat. Ihr habt doch die Chemikalienliste gesehen, das sind so gut wie alle Zutaten die man braucht um so eine Designerdroge herzustellen. Denkt doch mal nach, alles passt zusammen.“ Das Telefon klingelte und Chris ging ran. „Ja okay, danke dir.“ „Wer war es?“
„Es war Paul. Er hat mir das Memos gemailt. Er hat sich gewundert das da nur ein einziges war. Aber wer weiß vielleicht reicht das schon aus.“
„Hey Nate, Kleiner. Kennst du mich noch? Ich bin´s Carlos. Der dem du versichert hast der Stoff wäre gut. Du elendiger Lügner. Das Zeug war nicht gut. Sie sind reihen weiße umgekippt und haben gedacht ich hätte ihnen Roofies vercheckt. Und da dachte ich mir du hast meinem Geschäft geschadet da klau ich dir mal etwas das dir gehört. Wenn du die kleine Bitch wieder sehen willst dann solltest du mit ein bisschen Kohle auftauchen. So 10.000 Tausend werden für den Anfang reichen. Ach und wenn du dich mir widersetzt muss sie für deine Fehler büßen. Und ich glaub als erstes werden ihre Kleider dran glauben müssen. Es ist doch recht unspektakulär sich das Mädel angezogen anzuschauen. Mal schauen wie sie reagiert, wenn sie im Panikroom aufwacht. Ach und keine Sorge ich werde die besten Momente aufzeichnen und du kannst sie dann mitnehmen wenn ich mein Geld habe. Die Uhr tickt. Du hast 48 Stunden und wenn ich bis dahin nichts von dir gehört habe werde ich die Schlampe zum schreien bringen. Also du solltest dich lieber beeilen. Mach´s gut mein Süßer.“
„Wer zum Teufel ist das.“ war Elena´s erste Frage.
„Das Elly ist der Dealer von dem ich dir erzählt habe. Doch da ist eine andere Frage die wir uns stellen müssen. Will Carlos wirklich Nathan eins damit auswischen? Also weiß Carlos nicht das die beiden getrennt sind und demnach weiß er nicht das sie eventuell schwanger ist.“
48 Stunden, doch davon waren 36 schon rum. Uns blieben lediglich 12 Stunden um sie unbeschadet daraus zu bekommen. „Wir müssen das der Polizei zeigen.“
„Nein Tate. Die würden als erstes uns drauf nehmen, wegen illegaler Datenbeschaffung und Datenschutzverletzung. Nicht nur wir wären gefickt sondern auch Hacker. Außerdem bin ich gestern in die Tiefgarage eingebrochen. Dann könnte ich mir den Rest meines Studiums abschminken. Sie würden nichts anderes tun wie sich mit Carlos in Verbindung zu setzten ein Lösegeldzahlung organisieren. Doch so einer wie Carlos hat so viel Dreck am Stecken das er nicht darauf eingehen würde. Er würde Cat umbringen oder sie mitnehmen um seinen Arsch zu retten. Wir müssen das selbst in die Hand nehmen. Doch woher bekommen wir 10.000? Also ich hab kein Geld, ich bin froh wenn ich die Uni bezahlen kann. Wie sieht´s bei euch aus?“ „Du weißt wie es bei uns aussieht Bro. Wie könnten wir sonst hier wohnen. Ich kann das Geld besorgen. Aber heute nicht mehr.“
„Danke Ty, du bist echt der Beste. Doch wir müssen es haben vor neun Uhr morgen früh haben. Seine Nummer steht ja auch in der Mail. Also sobald wir das Geld haben rufen wir ihn an.“
„Elly kannst du Dad anrufen? Er hat doch schon immer lieber seiner Prinzessin etwas geschenkt als mir.“ Das war ein Triumph für Elena, sie lächelte und streckte ihm anschließend die Zunge herraus. Dann klingelte es an der Tür. Wer wollte uns heute besuchen und dann noch um halb Zehn Uhr abends.
Ich ging an die Türe und dann fiel es mir wieder ein. Hailie stand in kurzen Hotpants und einem trägerlosen Top vor mir. Ihr Lippen waren blutrot geschminkt und ihre langen schwarzen Locken gingen sanft mit dem Wind. Sie sah atemberaubend aus. „Es war gar nicht so einfach das Haus hier zu finden. Ich bin zwei mal daran vorbeigefahren weil ich nicht glauben konnte das du in einem solchen Haus wohnst. Lebst du alleine hier?“ „Nein, wir sind mehrere hier.“ „Ah okay.“ Vielleicht konnte Ablenkung ganz gut sein.
Den Kopf frei kriegen und sich ein bisschen entspannen. „Komm doch rein Hailie. Das sind meine Mitbewohner, Chris, Tate und Ty.“Sie sah Ty von bis unten an und in ihrem Blick konnte ich sehen das uns beide am liebsten gleichzeitig gehabt hätte. Hailie ging auf ihn zu und streckte ihm die Hand hin.
Man muss sagen wir hatten reichlich Erfahrung mit solchen Frauen. Ihr Verhalten war typisch für eine Frau ende Zwanzig die sich nicht vorstellen kann 30 zu werden.
Deshalb machen sie sich an Jungs wie uns ran.Um noch mal so richtig Spaß zu haben und sich jung zu fühlen. Wir nannten sie Löwinnen. Löwinnen waren immer top gestylt und am ganzen Körper epiliert.
Löwinnen wissen immer was sie im Bett von einem wollen und sie sind erfahrener wie die jungen Dinger. Alles in allem waren Löwinnen einfach hot. Ty küsste sie sanft auf die Wange. „Hallo Hailie. Ich wusste gar nicht das man in so jungen Jahren schon Autofahren darf.“ Sie kicherte und kam zu mir zurück gelaufen.

"Carlos" Der Morgen nach den Entführung

Eigentlich war es ja nicht meine Art eine Bonzentochter zu entführen, doch Nate hat mich in die Scheiße geritten. Jetzt zahl ich es ihm heim.
Gelangweilt saß ich nun schon ganze 3 Stunden vor dem Monitor. Das Weib bewegte sich die ganze Zeit über nicht.
Doch das schien sich nun zu ändern. Sie streckte sich, bis sie mit ihren Füßen an der Wand anstieß.
Sie öffnete die Augen. Dieser Moment, wenn die Hoffnung in den Augen eine Menschen sterben.
Wundervoll. Ihr Blick wird hektisch, sie versucht sich aufzusetzen. Aber das gelingt ihr nicht.
Sie versucht zu schreien. Aber keinen Ton gibt sie von sich. Und dann eine Träne. Eine einzige Träne. Nochma1s versucht sie zu schreien. Es gelang ihr auch. Doch es war nicht mehr als ein bedeutungsloser Schrei, fast schon hysterisch.Dann werde ich ihr mal sagen wo sie ist.
Einen Knopfdruck und an ist das Mikrophon. Bin mal gespannt wie sie reagiert.
„Guten Morgen, Querida. Du fragst dich bestimmt wo du bist, oder?“ Ein nervöser Blick quer durch den Panikroom. Wo kommt denn diese Stimme her?
„Hallo? Ich will hier raus.“ Sie war wirklich süß, Nate hatte wirklich Geschmack was Frauen angeht.
„Ach Querida , dass tut mir jetzt so leid. Aber du kannst erst raus wenn Nate mir seine Schulden bezahlt hat. Erst dann kannst du raus. Und wenn er die Frist nicht einhält, dann. Dann werde wir ein bisschen Spaß haben. Ich hoffe dir liegt nichts an deinen Haaren Querida.“ Instinktiv fasste sie sich an ihren Kopf und schnaubte erleichtert. Ich würde ihm diese 48 Stunden lassen, so fies konnte noch nicht einmal ich sein.
„Nathan? Was für Schulden?“ Stellte sie sich nur so blöd oder war sie es wirklich?
„Nathan hat mir die falschen Drogen gebracht. Er hat mir Roofies gebracht. Kannst du dir vorstellen wie sauer meine Kunden waren. Er war sogar so dreist und hat behauptet das er sie an die mein Querida getestet hat. Doch das hat er nicht. Sonst hätte er gewusst das es die falschen sind.“ „Roofies? Ich glaube sie verwechseln da jemanden. Nathan stellt doch keine Roofies her.“
„Nein, ich verwechsle hier niemanden. Und wenn dein werter Freund mir bis morgen 9:30 10.000 $ gebracht hat werde ich mich an dir austoben.“ „Nathan ist nicht mehr mein Freund.“ Das spielt sie nur, dass kauf ich ihr nicht ab. „Das glaube ich dir nicht Querida.“ Das Weib würde mich nerven, denn schon wieder rollen die Tränen. „Doch, er hat mich verlassen.“ „Wieso sollte Nate dich verlassen? Ich würde dich an mein Bett binden und nicht mehr los machen Querida.“
„Das ist meine Sachen und jetzt lassen sie mich gehen. Denn Nathan wird ihnen nichts bringen um mich wieder zu bekommen. Da können sie warten bis keinen Akzent mehr haben. Er wird nichts bringen und glauben sie mir mein Vater wird mich finden. Und sie möchten nich in die Hände meines Vaters geraten.“ „Tu nicht so eins auf kleine Töchterchen. Ich weiß wer dein Vater ist. Miss Wheeler. Er wird mich nicht finden und dich auch nicht. Und jetzt hör auf so vorlaut zu sein.“
„Sie können mir gar nichts sagen und jetzt lassen sie mich raus.“ Sie hämmerte mit ihren Fäusten an die Stahltüre. Ich glaube ich muss ihr einen Besuch abstatten. Schnell war da richtige Spielzeug gefunden um ihr zu zeigen, wer hier die Oberhand hatte. Wir hatten den Panikroom umbauen lassen,man konnte ihn nur von außen öffnen und dann auch nur mit einem speziellen Schlüssel.Sie schrie,so laut sie konnte doch das würde ihr nichts bringen. Nein das würde es nicht. „Halt jetzt dein Maul. Du bist selbst schuld wenn sich das hier in die Länge zieht. Ich zeigte ihr was ich gefunden hatte und augenblicklich verstummte sie.

"Ian" I'll be there for you

„Du kannst mir ja dein Zimmer zeigen, wenn du möchtest.“
„Aber sicher doch.“ Hailie nahm meine Hand und wir gingen nach Oben. Vorbei an den Zimmern der anderen. Eine Tür neben Cat´s Zimmer. Als wir in mein Zimmer kamen bemerkte ich erst das die Verbindungstüre noch offen war. Sie war offen seit sie mir von dem Kind erzählt hatte. Kätzchen hatte sie nicht geschlossen, sie hatte sie wirklich offen gelassen.
„Hailie, was hältst du davon Ty einen Besuch abzustatten? Sein Zimmer ist gegenüber. Er würde sich über so schönen Besuch freuen.“
„Und was ist mit dir?“ Sie setzte ihren Hundeblick auf.
„Ich, ich kann das nicht. Nicht jetzt und vor allem nicht hier.“
„Das kann ich ändern mein Großer.“ Ihre Hände strichen über meine Brust, langsam ging sie in in die Knie und öffnete meinen Gürtel.
„Hailie. Hör auf. So habe ich das nicht gemeint. Ich kann das nicht tun, weil ich vielleicht Vater werde.“ Ihr Blick war geschockt. „Du hast deine eigene Schwester geschwängert? Was für ein Perversling bist du denn?“
„Sie ist nicht meine Schwester, sondern meine Mitbewohnerin. Siehst du das Zimmer da drüben? Das ist ihr Zimmer, sie hat die Tür nicht zu gemacht. Bitte erzähl es den anderen nicht, vor allem Ty okay? Und jetzt geh rüber uns hab Spaß mit ihm.“
„Wow. Du bist der erste Kerl mit einer Freundin der nicht mit mir schläft. Du musst sie echt lieben.“
„Sie ist nicht meine Freundin und lieben tu ich sie auch nicht. Ich kann nur nicht an Sex denken, wenn da draußen irgendwo mein ungeborenes Kind in Gefahr ist.“
„Schon okay. Ich werd es ihm nicht erzählen. Ich sag ihm einfach das wir schon fertig sind und ich einfach immer noch heiß bin. Wenn du mal Lust hast ruf mich an mein Kleiner.“ Sie gab mir den Zettel mit ihrer Nummer und gab mir einen Kuss. Kurz, aber dennoch innig umspielte ihre Zunge die meine. Einen letzten Klaps auf meinen Hintern und schon war sie auf dem zu Ty. Ich schloss die Türe und gerade als ich mich in mein Bett legen wollte fiel mein Blick auf meine Les Paul. Schon lange hatte ich nicht mehr gespielt, ich hatte keinen Grund dazu.

Als ich 12 Jahre alt war hatte ich zum ersten mal eine Gitarre in der Hand. Damals hatte meine Mum so nen Kerl mit einer kleinen, düsteren Bar. Ein mal im Monat hatte er Live-Auftritte dort. Eines Abends nahm meine Mum mich mit. Die Band-Mitglieder waren überrascht das ich um ein Uhr noch war, als ihr Konzert vorbei war. Ich sagte ihnen das ich so fasziniert von ihrer Musik war, dass ich ganz vergaß müde zu werden. Außerdem sagte ich ihnen das ich auch ein mal so gut Gitarre spielen möchte wie sie alle.
Nick, der Gitarrist war damals richtig angetan von mir und meinte er würde seinen jüngsten Fan nicht im Stich lassen. Wir machten einen Termin aus und er brachte mir meine ersten Akkorde bei.
Danach sah ich ihn nie wieder, aber meine Leidenschaft zur Gitarre war entstanden. So kam es dann auch dazu das ich zum ersten mal etwas klaute.
Und zwar diese Les Paul. Glaubt jetzt nicht ich wäre ungeschoren davon gekommen. Nein, der Ladenbesitzer hat mich dran bekommen und ich musste sie zurück geben. Meine Mum sah meinen traurigen Blick und nahm all ihr Erspartes und kaufte sie mir. Seither spiele ich immer nur wenn ich zu viel, nennen wir es unerklärliche Gefühle in mir habe. Wenn ich traurig, verzweifelt, verwirrt oder zu glücklich bin. Jetzt war wieder der Zeitpunkt gekommen zu spielen.
Das erste Lied das mir in den Sinn kam war, I´ll be there for you von Bon Jovi. Ich selbst hatte nie einen Vater, er hatte meine Mutter verlassen als er erfuhr das sie Schwanger war. Das heißt jetzt nicht das ich mit Kätzchen eins Beziehung mache. Ich würde mich um mein Kind kümmern. Schließlich ist es mein Fleisch und Blut. Kein Kind kann etwas für die Umstände in die es hinein geboren wird. Plötzlich klopfte es an meiner Tür, was eindeutig nicht normal war. Normalerweise wagte sich keiner auch nur in die nähe meiner Tür. Schnell stellte ich die Les Paul wieder in den Ständer und sagte recht unfreundlich:„Was ist?“
Langsam wurde die Türe geöffnet und Elena stand in meinem Zimmer.
„Ian, die Polizei ist da. Sie wollen mit dir sprechen.“
„Haben sie gesagt wieso? Haben sie Neuigkeiten von Kätzchen?“ Elena schüttelte nur den Kopf.
Ich ging an ihr vorbei und runter in die Küche. Zwei Cops saßen an unserem langen Esstisch und tranken Kaffee.
„Sie müssen Mr. Fall sein. Mein Name ist Detectiv Matthews und das ist mein Kollege Detectiv Carlson. Bitte setzten sie sich. Wir müssen ihnen ein paar Fragen stellen.“
Ich nahm gegenüber von den beiden Platz und sah sie kritisch an. Fast unbemerkt spannten sich die Muskeln an meinem Kiefer und meinem Nacken an.
„Mr. Fall, so viel wir wissen studieren sie Kriminalwissenschaften. Also möchten sie einmal Karriere bei der Polizei machen? Sie wurden trotz einem recht langen Vorstrafenregister zu diesem Studium zugelassen. Das ist erstaunlich. Wie haben sie das geschafft Mr. Fall?“ Detectiv Matthews sah mich gespannt an.
„Ich glaube das haben meine Leistungen ausgeglichen. Ich möchte nicht überheblich klingen, aber bei einem Noten-Schnitt von 1,4 und einem guten Testergebnis blieb ihnen wohl nichts anderes übrig.“
„Ich habe sie überprüft. Des öfteren Ladendiebstahl, zwei mal Autodiebstahl, diverse positive Drogentests uns Hausfriedensbruch. Es ist ein Wunder das sie nicht schon längst hinter Gitter sitzen. Wissen sie das?“ Ich hatte keinen Bock auf so ein Spiel. „Sagen sie mir einfach worauf sie hinaus wollen Detectiv.“
„Sie können denken wie ein krimineller. Sie können sich in Verbrecher hineinversetzten und sich ihre nächsten Schritte vorstellen.“
„Ja und? Das ist nichts besonderes. Das wissen meine Dozenten, deshalb habe ich auch ein Stipendium bekommen. Um mir das zu sagen sind sie extra hier her gefahren? Um mir etwas zu sagen das ich schon weiß?“ „Wir sind hier weil sie uns bei der Suche nach Ms. Wheeler helfen sollen. Ihr Vater macht uns Druck. Da sie, so weit wir wissen eng mit Ms. Wheeler befreundet sind, sind wir uns fast sicher das sie sich schon selbst auf die Suche nach ihr gemacht haben.“
„Erstens bin ich nicht mit ihr befreundet, geschweige denn eng befreundet und zweitens suche ich sie nicht. Ich habe sie bereits gefunden. Drittens bin ich ihnen nicht nur in diesem Fall einen Schritt voraus.“
Ihm fiel die Kinnlade runter. „Sie haben sie gefunden?“
„Ja das habe ich. Leider kann ich sie auf legale Weise nicht daraus holen. Außerdem habe ich Carlos Valdes gefunden.“
„Sie haben was? Das ist unmöglich. Wie wollen sie das geschafft haben?“
„Ich kenne viele Leute aus verschiedensten Kreisen. Also, wir haben seine Handy-Nummer und wissen das er Kätzchen hat. Er will ihren Ex-Freund erpressen. Der ihm Rofies statt Matops verkauft hat. Er will ihr etwas antun, wenn er das Geld nicht bis morgen um 9 Uhr hat.“
„Dann heißt es Lösegeldaustausch.“ Ich konnte nicht anders ich musste ihn auslachen. Detectiv Matthews sah mich mit strengem Blick an. Diese Detectivs hatten immer ein so verdammt starkes Ego. „Sie glauben so einer Carlos würde sich darauf einlassen. Der Kerl hat so viel Scheiße gebaut, er würde nie mehr einen Sonnenuntergang auf freiem Fuß zu sehen bekommen. Er würde Kätzchen entweder umbringen oder sie mitnehmen. Er würde sich einfach in Mexcio verdrücken. Man muss ihn überraschen. Einen Hinterhalt aushecken und dann Kätzchen befreien.“
„Er würde uns dann aber wahrscheinlich durch die Lappen gehen. Mr. Fall können sie sich überhaupt vorstellen auf wen sie da gestoßen sind? Er ist einer der meist gesuchtesten Personen Kaliforniens.“ Seine fahlen Augen fingen an zu leuchten, so weit es möglich war.„Natürlich ist mir das klar. Was denken sie denn woher ich das Marihuana hatte, mit dem ich damals erwischt wurde?“
„Provozieren sie mich nicht Mr. Fall. Was glauben sie wie viel Überredungskünste es mich gekostet hat Sie in den Fall einzubeziehen? Eine Menge. Im Vergleich zu Valdes ist ihr 'Kätzchen' oder wie auch immer sie ihr Freundin nennen unwichtig.“ „Sie ist nicht meine Freundin und nennen Sie sie nicht so. Außerdem geht es um weitaus mehr als um Kätzchen, es geht um mein Kind. Und wenn sie mich bei meinem Plan nicht unterstützen möchten dann mach ich es auf eigene Faust. Aber seien sie dann nicht sauer, wenn Valdes sein Leben lassen muss.“ Langsam wurde ich wütend. Bedeutete diesen Bullen ein dreckiger Drogendealer wichtiger als das Leben einer jungen Frau und deren ungeborenes?
„Das werden sie nicht.“

"Carlos" Hör auf zu schreien Kleines

Mein kleines Geschenk gefiel ihr offenbar nicht. Denn sie schrie wie am Spieß und weinte. Ja sogar richtige Tränen. Sie tat nicht nur so. Dabei war mein Geschenk doch so richtig 'Heiß'.
Ich hätte wirklich gedacht so ein heißes Stück Metall würde mehr Eindruck bei ihr schinden. Sie drückte sich mit ihrem Körper gegen die kalte Wand des Panikrooms.
Sofort machte sich Gänsehaut auf ihrem nackten Körper breit. Aus ihrem Mund kam nur noch ein kreischen, schon vor über einer Stunde hatte sie es aufgegeben mich mit Worten von meinem Vorhaben abzuhalten. Ganz vorsichtig, ohne ihre Haut aufzureißen strich ich mit der heißen Nadel über ihren Oberschenkel. „Schhhh. Hör auf zu schreien. Das macht es nur schlimmer Kleines. Ich werde dich nur so lange quälen bis ich mein Geld habe.“ Wieder zurück aus den Bunsenbrenner.
Langsam fuhr ich mit meiner Nadel die Konturen ihres Oberkörpers nach.
Erst die Linke Seite, die linke Brust und die linke Seite ihrer Taille.
Dann ihre rechte Seite, die recht Brust und die rechte Seite ihrer Taille.
Dann erhöhte ich den Druck auf die Nadel und sah den ersten Tropfen ihres Blutes. Es war wunderschön rot und bahnte sich langsam den Weg über ihren makellosen Körper, bis es letztendlich zu Boden fiel. Doch der Tropfen war schon lange nicht mehr allein. Ihm folgten noch weitere 12.
„Dein Blut ist genau so perfekt wie du. Wie konnte dich Nate nur abschießen? So einen wundervollen Körper wird er nie wieder sein eigen nennen dürfen.“ Sie kauerte sich immer mehr in die Ecke und umschloss ihre Beine mit ihren Armen. Langsam gerann das Blut zwischen ihren Brüsten und ihre Wunde würde langsam anfangen zu heilen. „Ach mein Kleines, einer wird schon kommen und dich mir abkaufen. Und wenn ich dafür nach Dubai muss und meinem Scheich Geschäfte mache. Ich werde mein Geld bekommen. Es würde mich auch nicht stören meinen Kunden auch ein paar schöne Stunden mit dir zu gewähren. So nett wäre ich. Findest du nicht das ich wirklich nett bin? Die meisten meiner Kunden sind Mexikanische Einwanderer, stell dir vor keiner von denen hat jemals einer Weißen aus der Oberschicht geschlafen. Die Armen. Oder was meinst du?“
Sie würdigte mich keines Blickes. Eins war klar, sie war verdammt stur und hatte einen starken willen. Es würde mich einiges an Überzeugungskunst kosten sie zur Prostitution zu bewegen. Doch mit ein paar Schlägen und ein wenig Feuer würde ich sie doch noch dazu bewegen können. Da war ich mir sicher. Ich sammelte meine sieben Sachen wieder ein und verließ den Panikroom. Sorgfältig scholl ich die Stahltüre wieder ab. Dann klingelte plötzlich mein Handy.
Eine Sms.
Eine Sms von Nate.
                 Mir ist egal was du mit ihr machst.
               Catherine ist eine kleine dreckige Hure.
                Mir wird sie diesen kleinen Bastard nicht anhängen.
Diesen kleinen Bastard? Also war sie schwanger? Wieder setzte ich mich vor meine Bildschirme und schaltete das Mikro ein.
„Er hat dich also wirklich verlassen. Wow. Das schockt mich schon fast. Wie heißt denn der Kerl mit dem du gevögelt hast? Oder waren es etwa mehrere? Seine Trennung hat dich bestimmt getroffen, hmm? Du wolltest natürlich nicht das er hinter dein schmutziges Geheimnis kommt. Doch dann warst du ein einziges mal nicht aufmerksam. Einmal hast du deinen schweißnassen Körper an den eines anderen Mannes gerieben und schon war es geschehen. Auf keinen Fall wolltest du dich schwängern lassen. Dann bestimmt auch noch von einem Kerl mit dem dein doch so geliebter Vater nicht einverstanden wäre. Du wolltest das Kind Nathan unterjubeln. Ich muss zugeben ich habe dich unterschätzt was Dreistigkeit, Lügen und Berechnung angeht. Wirklich! Ich hätte nicht gedacht das du doch so fies sein kannst. Aber dann hast du ja erfahren das Nate keine Kinder zeugen kann. Eine Gabe um die ich ihn ehrlich beneide. Bestimmt laufen da draußen an die Dutzend Kinder rum deren Vater ich bin. Glaub mir es wären mehr, wenn ich es geschafft hätte alle zur Abtreibung zu zwingen. Wie dem auch sei. Er hat dich verlassen und du bist nun auf dich allein gestellt. Jammer schade. Wer ist denn das arme Schwein? Dieser Ritter Sprössling? Dann müsstest du dir keine Sorgen machen das Daddy sauer wird.“
Oh Daddy´s kleine Mädchen kann ja auch so ungezogen sein. Sie warf mir einen bösen Blick zu.

Doch dieser Blick würde nicht lang weilen. Für ihre ungezogenheit musste sie bestraft werden. Und da reicht die kleine Nadel nicht mehr aus. Ich musste eindeutog schwerere Geschütze auffahren.

Doch was sollte ich nur nehmenl. Nach dem perfekten Werkzeug suchend wanderte ich durch das kleine Haus.
Nach dem großen Brand vor zwei Jahren wurde die Fabrik nicht mehr aufegbaut. Sofort wurde der Betrieb eingestellt und die Mitarbeiter gefeuert. Danach hatte sich niemand mehr um das Gelände hier gekümmert.Abgesehen von uns. Es diente uns wunderbar als Unterkunft. Alle meine Läufer hatten ihre eigenes kleines Häuschen, in dem sie mit ihrer Mädels machen können was sie wollen. Und ich leben zur Zeit auch hier. Leider hatten zu viele verrückte Weiber meine Adresse, da musste ich mir was neues suchen. Und da ich mit meinem wirklichen Namen keine Wohung mieten kann und die Wohnungen, bei denen man auch als Namenloser einziehen kann voll sind blieb mir keine andere Wahl.
Ja okay, so schlecht ist es hier auch nicht. Zumindet kann man sich die zurückgelassenen Privatsachen der Stahlarbeiter anschauen. Man findet hier das ein oder andere schlüpfriger Geheimnis aus schon längst vergangenen Tagen heraus.
Alles was man zum leben brauchte war schon hier.
Den Panikroom hatten wir natürlich aus meiner alten Wohnung mitgebracht.

Ich wühlte in einer Schublade, als mir plötzlich etwas in die Hände fiel. Eine Art Taschenmesser, doch die Spitze war nicht spitz sondern abgerundet. Als könne man damit etwas aushölen. Vorsichtig glitt ich mit meinem Finger darüber. Es war scharf. Sogar die abgerundete Spitze war scharf.
Mein Werkzeug war also schon mal gefunden, doch was stell ich jetzt nur damit an?
Es muss etwas sein, dass sie immer an mich erinnern wird. Was aber auch jedem zeigt das sie eine dreckige kleine Schlampe ist.
Wieso nicht einfach ein wenig schnitzen? Das wollte ich schon immer tun. Und was gibt es schöneres zum üben als einen makellosen Frauenkörper? Nichts, genau.
"Javíer, ist Peló schon mit dem Essen da?" Natürlich muss man sich vor so einer schweren körperlichen Arbeit stärken.
"Ja Boss. Sie wartet schon auf dich." Peló heißt eigentlich Penelópe und sie ist meine Schwester. Wieso selber kochen wenn man eine kleine Schwester hat?

Ich ging also die Trepper hinunter. Schon ein kleiner Blick auf Peló reichte aus um zu sehen das sie von meiner kleinen Geisel da oben wussten.
Jahrelang hatte sie versucht mit Vernunft einzureden. Ich solle doch mit dem dealen aufhören. Nach langen von Streit geprägten Gesprächen gab sie es endlich auf. Sie hatte sich mit meinem Beruf abgefunden.
Wieso denn auch nicht? Ich bin es schließlich der ihre Kleidung und ihr Auto bezahlt. Und das einzige das sie dafür tun muss ist kochen und mir nicht immer mit dem Gesetzt und der Polizei auf den Ohren zu liegen.
"Verdammt Carlos. Eine Entführung? Wirklich? Und dann auch noch die Wheeler Tochter. Sag bloß der große Carlos Valdés hat Geldprobleme und braucht die Kohle von Daddy?"
Nie konnte sie es gut sein lassen, immer musste sie an mir herum nörgeln. Oft kam ich mir in ihrer Gegenwart vor wie ein kleiner Junge.
"Nein, so ist das nicht. Ich hab sie wegen Nate entführt. Stell dir vor Nate hat mir Roofies als Matops verkauft."
"Da der Unterschied ja auch so groß ist. Und wann gibst du sie ihm wieder?"
"Wenn er mir 10 Tausend bringt. Doch der Große muss sich beeilen, seine Frist läuft bald ab. Und irgendwie hab ich gefallen daran bekommen sie ein wenig zu bestrafen." Ihr Blick war gleichzeitig fragend und angewiedert. "Wieso bestrafen? Hat sie etwa die Pillen vertauscht?"
"Nein, sie hat Nate betrogen. Und du weißt doch was ich von untreuen Frauen halte."
"Ja das weiß ich. Entweder auten sie sich als Nutten oder sie müssen monogam sein. Aber wieso willst du sie bestrafen? Wieso lässt du es nicht Nate tun, wenn er sie versucht hier raus zu holen?"
"Weils mir Spaß macht, Okay!" demonstrativ und um mein Argument zu unterstreichen legte ich ich das Messer auf den Tisch.
Peló sah es nur an und fing schweigend an zu essen.

"So Querida, jetzt musst du dir Bestrafung einstecken. Eine Frau betrügt nicht einfach ihren Mann, oder Freund. Das machen sie einfach nicht. Und falls doch müssen sie als Schlampen geoutet werden."
Noch immer saß sie unverändert in der Ecke und hielt ihre Beine mit den Armen umschlossen. Doch das würde sie nicht mehr lange tun. Als Javíer, Pablo und Esteban hinter mir in der Tür auftauchten wurden ihre Augen groß und ihr Blick glasig. Um den dreien Platz zu schaffen verlies ich den Panikroom.
Esteban Packte an den Armen. Wie wild versuchte sie um sich zu schlagen, doch schon hatten auch die anderen beieden sie gepackt. Die Jungs trugen sie ins Schlafzimmer, wo sie ihr Beine und Arme an den Bettpfosten festmachten. Wortlos verschwanden sie dann auch wieder.
Ich zückte meine neue Errungenschaft und klappte das Messer auf.
Ein kleiner Schrei entwischte ihre Mund. Doch hier würde sie niemand schreien hören. Doch das wusste sie natürlich nicht.
Schon hatte ich die erste Linie mit dem Messer gezogen. Tief genug das es Blutete, aber auch nicht so tief das sie daran sterben würde. Dann zwei Bögen.
Das Messer glitt durch ihre zarte Haut, als wäre sie aus Butter.
Langsam sammelte sich das Blut und floss auf das weiße Lacken.
"Keine Sorge Querida, falls du jemals hier raus kommen solltes darfst du das Lacken natürlich als Andenken mitnehmen."
Dann noch mal zwei Striche senkrecht und einen wagerecht. Durch das Blut wurde ihre Haut Immer roter. Erst wenn mein Kunstwerk verheilt ist würde man seine volle bracht genießen können.
Sicherlich durfte das Tüpfelchen auf dem I nicht fehlen.
Zum Andenken an unsere schöne Zeit hier und die tollen Gespräche die wir geführt haben. Zumal ich dachte Frauen reden viel mehr als Männer. Eine schönes großes C.
Der Fleck auf dem Lacken wurde immer größer, doch wir waren noch lange nicht fertig.
Erst noch den letzten Buchstaben und dann geht es an die Feinarbeit.
Als ich die erste Linie mit der Abgerundeten Spitze nachfuhr schrie sie erneut auf. Ein Schrei, der so gequält und so schrill war das es einem die Nackenhaaren aufstellte.
Schweiß tritt ihr auf die Stirn. Doch ich würde nicht aufhören. Untreue Frauen mussten bestraft werden.
Der Zweite Buchstabe, die Ketten fingen an zu rascheln und sie wand sich hin und her. Doch aus diesem Bett würde sie so schnell nicht mehr loskommen.
Schon beim dritten Buchstaben angekommen war nur noch ein keuchen zu hören. Ihr Körper hatte nicht mehr die Kraft für mehr. Als ich dann wieder bei meinem C angelangt war schlossen sich allmählich ihre Augen.
Der letzte Buchstabe und die letzte wache Minute für diesen Tag.
"Schlaf gut Querida."
Noch gute 10 Minuten saß ich an ihrem Bettrand und beobachtete das Blut, dass schon kleine Bächlein gebildet hatte. Langsam lief  es ihren grazilen und längst nicht mehr makellosen Körper hinunter.
Das Blut würde sich auch einen Weg durch das Lacken bahnen, wenn es das nicht schon längt getan hat. Es würd sich auf der Maratze verewigen. Und wenn ich Glück hatte würden sogar ein paar Tropfen auf dem Holzboden landen.
Tik Tok, noch 12 Stunden.
Daddy muss sich beeilen, oder sein kleines Mädchen muss weiter daran glauben.

"Ian" Verdammt gib mir die Knarre

Müde zwang ich mich aufzustehen. Gerade ein mal 5 Uhr zeigte mir mein Wecker an. Elcher normale Mensch steht denn um diese Uhrzeit auf?
Ich musste aufstehen, mir blieb nichts anderes übrig. Die Bullen würden das nicht hinbekommen. Sie würden mit ihm über einen Lösegeldaustausch quatschen und dann einen Termin aus machen. Zu dem Carlos nie erscheinen würde. Im besten Fall würde er ein paar von seinen Jungs hinschicken die das Geld holen.

Und dann?

Dann würde er Kätzchen entweder mitnehmen oder sie umbringen. Eins von beidem. Beides wäre für sie und für ihre Freunde die Hölle.

Ich machte das hier nicht wegen mir. Nein. Ich mache das auch nicht weil mir etwas an ihr liegt. Ich mache das weil mich die Ungewissheit quält und weil ich es Elena schuldig bin ihre beste Freundin wieder zu finden. Schließlich darf ich in ihrem Haus wohnen ohne Miete zu zahlen. Denn das könnte ich mir nicht leisten. Mit meinem kleinen Job verdiene ich gerade ein mal genug Geld um mein Auto zu zahlen und die wichtigsten Dinge für mich zu kaufen. Auch meine Mom könnte es nicht bezahlen, wir sind ja sogar auf ein Stipendium angewiesen.
Ohne das und die Hilfe meiner Dozenten könnte ich niemals studieren und meinem Kind irgendwann ein besseres Leben zu bieten.

Ich stieg also unter die Dusche. Das warme, aber nicht zu heiße Wasser umspielt meinen Körper.
Gleich fühlte ich mich wacher.
Schnell etwas angezogen. Natürlich durfte die Schusssichereweste nicht fehlen die mir Detectiv Matthews da gelassen hatte.
Geschlagene zwei Stunden hatte ich gebraucht um sie von meinem Plan zu überzeugen.
Sie wollten es einfach nicht tun.
Obwohl sie damit zwei Fliegen mit einer Klatsche erledigen könnten. Sie würden einer der meist gesuchtesten Menschen Californiens festnehmen können und die Tochter von dem "großen Mr. Wheeler" aus seiner Gefangenschaft nehmen. Ich hatte ihnen sogar gedroht, dass wenn sie nicht auf mich hören das ich das ganze allein durchziehen würde. Nur könnte ich dann nicht garantieren das Carlos Valdés am Leben bliebe.
Irgendwann, nach viel Überredungskunst und reichlich Kaffee hatte ich sie soweit.
Doch dann musste ich ihnen erklären wie wir das heraus gefunden hatten. Mir blieb nichts anderes übrig als ihnen von dem Diebstahl der Überwachungsbänder und Hacker zu erzählen.
Und es erstaunte mich nicht das schon einiges über diesen "umminösen" Hacker gehört hatten. In Internet-Kreisen war schon fast so etwas wie ein Phantom. Jeder glaubt ihn zu kennen, doch letzten endes kennt ihn keiner.
Innerhalb von 20 Minuten war ein ganzes Team an Polizisten bei uns eingetrudelt. Computerspezialisten, welche von der Drogenbehörde und welche mit Telefonabhörgeräten. Wir mussten sogar Paul kommen lassen. Natürlich hab ich Elena hingeschikt um  ihn abzuholen. Man muss ja auch in so ernsten Situationen seinen Spaß haben.
Und Bullen wären keine Bullen wenn sie mich nicht einem Drogenschnelltest unterzogen hätten. Aber seit beginn meines Studiums hab ich keine Drogen mehr genommen.Wirklich nicht. Ich bin runter von dem Zeug.
Da Hacker sich schon zuvor in Nate´s Handy gehackt hatte musste er nur den Moment abwarten, in dem Nate´s Handy in den Radar eines der Funkmasten geriet welche vom FBI gesteuert werden.
Und schup die wup konnte er von Nate´s Handy aus eine Nachricht an Carlos schreiben. Die Polizeich fing dieses Signal ab.

Und dann wussten wir schon wo Carlos sich befindet. Auf einem alten Fabrikgelände außerhalb von Oceanside.
Klar Fabrikgelände klingt groß, aber nach einem Brand sind gerade mal nur noch 10 % Nutzbar. Darunter die alten Bereitschaftshütten der Stahlarbeiter. Von diesen Hütten gab  es ungefähr 8 Stück. Wenn wir Glück hatten würden vor einer dieser Hütten ein Auto stehen, wenn nicht sogar mehr. Dann müssten wir nicht in jede Hütte. Wenn nicht dann heißt es 'such das Stöckchen'.

Ditectiv Matthews und Detectiv Carlson würden ihr Team und ein extra Swat-Team mit Drogenspürhunden mitbringen.
Mattehws kann ich wirklich nicht leiden. Er spielt sich immer so auf. Als würde er genau wissen wie kriminelle denken. Und jetzt da 'er'kurz davor steht Valdés einzubuchten muss sein Ego bis ins unermessliche gewachsen sein. Kein Plan Carlson es jeden Tag mit dem aushält. Ich würde verrückt werden.

Ein schneller Kaffee würde ja wohl noch drin sein. Vor dem Haus steht zumindest schon mal kein Auto.
Abgemacht war halb 6. Carlos und seine Leute würden um diese Uhrzeit noch schlafen. Die meisten Süchtigen sind erst vor ein zwei Stunden von ihrem Trip runtergekommen.Jetzt hieß es nur noch Bett für sie.
So früh morgens würde nicht mit Besuch rechnen.
Kaum hatte ich die Tasse am Mund angesezt fuhr schon ein schwarzer Wagen vor.
Um genauer zu sein ein schwarzer Mercedes mit verdunkelten Scheiben. Dieser Wagen würde sicherlich nicht auffallen. Also bitte da sogar mein SUV weniger ausfesehen erregen.
Aller hier in der Gegend wissen, dass sich so ein Auto entweder einer der Bonzen, von denen gibt es hier ja nicht gerade wenig, oder ein Bulle leisten könnte.
Naja aber es ist ihre entscheidung was für einen Wagen sie nehmen. So lang der Lieferwagen des SWAT-Team relativ versteckt bleibt müsste es gut gehen.
Ich stellte die Tasse in die Spüle und verließ die Wohnküche. Im Flur schnappte ich mir noch schnell mein Handy und zog mir meine Schuhe an.
Jetzt heißt es 'buenas noches Carlos'!

"Guten Morgen Mr. Fall." Carlson saß auf der Rückbank und aß vor meinen Augen einen Donut. Provokanter ging es schon fast nicht mehr. Ich konnte noch nicht einmal meinen Kaffee austinken und der darf sogar Donuts essen. Wo gibts denn sowas.
"Morgen Detectivs. Und freuen sie sich schon Valdés mal zu treffen. Aber ich muss ihnen gleich sagen, er ist nicht besonders nett. Außerdem riecht er etwas streng. Aber das dürften ihnen ja nichts ausmachen. Sie sind sicher einiges gewöhnt."
"Setzten sie sich endlich in den Wagen Mr. Fall." brüllte Matthews vom Beifahrersitz nach hinten.
"Ist ja schon okay." sagte ich und setzte mich neben Carlson. Das würde ja eine lustige Fahrt werden.

"Okay Leute. Wir können los fahren der Kleinkriminelle ist im Wagen. Ihr wisst ja wohin. Dann lasst das Spiel beginnen." "Der Kleinkriminelle? Ernsthaft? Ihnen ist wirklich kein anderer Name für mich eingefallen? Also wirklich, ein wenig mehr krativität habe ich ihnen schon zugetraut.
Er antwortete mir nicht sondern schnaupte nur laut, dann tippte er dem Fahrer auf die Schulter. Dann begann schon der Motor zu schnurren und wir setzten uns in Bewegung. Wir ließen immer mehr Häuser mit Pools und Doppelgaragen hinter uns. Langsam wurden die Häuser kleiner und die Pools weniger. Bis wir durch das 'Arbeiterviertel' fuhren und dem Stadtrand näher kamen. Dem Fabrikgelände näher kamen.

Unruhe machte sich in dem Wagen breit. Carlsons begann laut zu atmen und das Funkgerät rauschte. Offenbar ein Funkloch.
Kein Wunder das es allen so schwer viel Valdés zu finden. Lediglich in den Arbeiterhütten und rund um das alte Fabrikgebäude gibt es Netz. Der Wagen wurde langsamer, als wir die ersten Autos sahen.
„Da. Sehen sie den roten Mustang?“ Sie war hier Catherine war wirklich hier. Nicht mehr lange und sie war wieder frei. Frei von einer Geschichte die nicht hätte ihre sein dürfen. Man denkt immer solche Dinge passieren nur den anderen, doch das stimmt nicht. Ehe man sich versieht wird sein eigenes Leben zu einem schlecht geschriebenen Roman. Doch wie heißt es so schön, dein Leben ist ein Märchen bei dem nur du bestimmten kannst wie es ausgeht. „Ja den sehe ich.“ Ditectiv Carlson hob die Augenbrauen. „Was ist mit dem?“ „Sie machen bei ihrem Job auch nur das nötigste, oder? Das ist Cat´s Wagen. Ihren Shelby GT500 würde ich überall erkennen.“ Er schnaubte nur genervt und trank einen letzten Schluck Kaffee. Gleich würde es los gehen. Gleich würden wir sehen ob Cat wirklich hier war und wenn ja wie es ihr geht. Der Wagen kam zum stehen.
„Okay Mr. Fall, sie bleiben immer hinter uns. Und machen sie ja keinen Scheiß.“
„Keine Sorge Detectiv ich werde nichts machen was nicht auch von mir erwarten.“ Der Fahrer blieb sitzen, während die Detectivs und ich ausstiegen. Das komplette SWAT-Team hatte sich um zwei der Hütten versammelt. Mein Herzschlag erhöhte sich als wir auf die eine Hütte zu gingen. Ich wollte schon immer Detectiv werden, natürlich nicht so ein schnarchiger wie die beiden hier. Aber Detectiv. „Carlson, sie öffnen die Türe.“ und dann war alles wie in Zeitlupe.
Detectiv Carlson öffnete die Türe und augenblicklich fing eine Alarmanlage zu heulen an. Aus einer anderen Tür, die offenbar zu einem Wohnzimmer führte kamen drei bewaffnete Mexikaner. Sie stürmten auf Carlson zu. Hinter mir ertönte ein Pfiff. Ungefähr 8 SWAT Männer drängten sich an mir vorbei und entwaffneten unsere drei neuen Freunde. Drei von ihnen brachten die Mexikaner nach draußen, während die restlichen 5 sich auf die zwei Zimmer im Erdgeschoss verteilten. Irgendwo ertönte ein Schuss und dann noch einer. Matthews brüllte ein paar Kommandos durch dir kühle Morgenluft. Ich war wie versteinert. Mein Kopf konnte keinen klaren Gedanken fassen.
„Detectiv, das sollten sie sich ansehen.“ kam es aus dem Wohnzimmer. Als hätte er mich gemeint setzte ich mich in Bewegung ohne das treiben um mich herum zu beachten. Das Wohnzimmer war für meinen Geschmack zu zugestellt. Etwas Großes stand an der einen Wand. Es war ein silberner Kasten. Matthews stellte sich vor mich.
„Das ist ein Panikroom. Öffnen sie ihn.“ Brüllte er den Beamten an. Ja es war ein Panikroom, aber was machten die zahlreichen Computer davor? BOOM, BOom, boom. Mein Herzschlag verringerte sich und mein Atem ging stockend als ich das Blut sah das aus dem Panikroom kam. „Was für ein perverser Mistkerl muss dieser Valdés nur sein.“ raunte Matthews. Was ist hier nur geschehen. Plötzlich überschattete das Bild einer Toten Catherine meine Gedanken. Ich musste sie finden der Menge Blut nach zu urteilen würde sie es nicht mehr so lange machen. Hier muss ein Hinweis sein, dachte ich. Mein Blick wanderte durch den Panikroom. Auf dem Boden, eine Blutlache. Doch das war nicht die einzige Stelle die voller Blut war.
Es klebte an der Decke, bevor es Tröpfchenweise zu Boden fiel. Doch wie zur Hölle kommt es an die Decke und wieso ist so viel davon dort oben?
„Oben.“ platze es aus mir heraus. Der Polizist, der den Panikroom entdeckt hatte sah mich fragend an. „Wir sichern erst hier unten alles, bevor wir hoch gehen. Warten sie hier bis wir oben waren.“ „Das glauben sie doch nicht wirkliche, oder?“ Ich huschte an ihm vorbei. Raus aus dem Wohnzimmer, die Zurufe ignorierend stürmte ich auf die Treppe zu. Jemand wollte mich am Arm festhalten, doch ich schüttelte ihn ab. Um keine Zeit zu verlieren sprang ich über das Geländer und gleich auf die vierte Stufe. Damit ich meinem Tempo gerecht bleiben konnte nahm ich gleich zwei Stufen auf einmal.
Oben angekommen musste ich kurz halt machen um mich zu orientieren. In meinen Gedanken erschien ein gezeichneter Grundriss, des kleinen Häuschens. Das Wohnzimmer lag in der rechten Ecke, doch die Treppe macht eine Kurve. Okay, einfach gerade aus. Aus diesem Zimmer musste das Blut kommen. Da war ich mir sicher. Ja okay eigentlich nicht, aber ich hoffte es. Wie erwartet war die Türe abschlossen. Kein rückeln und zerren brachte etwas. Vier, Fünf Schritte. Mehr Anlauf konnte ich nicht holen. Es musste genügen um in das Zimmer zu kommen. Mit einem lauten Knall und einsetzenden Schmerzen in meiner Schulter gab die Türe nach und viel zu Boden.
„Kätzchen hörst du mich?“ Natürlich hatte ich schon die ein oder andere Frau gesehen die an ein Bett gefesselt war. Doch das hier hatte nichts mit kleinen SM-spielchen zu tun. Langsam drehte sie ihren Kopf zu mir. Ihr Gesicht war mit Blut beschmiert und ihr Blick gequält. In ihren Augen sah ich die Scham, die sie aufgrund ihrer Darbietung empfand.
Sie war ein Mädchen mit viel Stolz. Sie war. Langsam öffnete sie ihren Mund, doch nichts kam heraus. Sie war zu schwach um zu sprechen. Als unten ein weiterer Schuss viel wurde ich aus meiner Schockstarre befreit. Catherine´s Augen füllten sich mit Tränen, als ich ihr näher kam. Doch sie wendete ihren Blick nicht von mir. Noch bevor ich sie losband, nahm ich das Laken welches auf dem Boden lag. Ganz vorsichtig deckte ich sie zu. Dankbar lächelte sie mich an und ich begann die Fesseln zu lösen.
Die Hanfschnüre hatten sich quasi in ihre Beine gefressen. Langsam zog ich die erste Fessel von ihrem Bein, Blut haftete daran. An der ein oder anderen Stelle hatte das Blut schon eine dunkelrote Kruste gebildet. Bei der letzten Fessel musste ich mich akrobatisch über sie beugen. Die linke Seite des Bettes stand an der Wand, weshalb es schwierig für mich war ihre letzte Fessel zu lösen ohne ihre Wunden zu berühren.
Als ich mich dafür entschied einfach wie beim, naja ihr wisst schon, mich auf sie zu setzten ohne sie zu berühren. Musste sie lachen. Es war ein kurzes Lachen, aber sie lachte. Dabei fingen ihre Augen wieder so zu leuchten an, wie sie es zuletzt an dem Abend an dem wir es getan, getan haben. Nach ein paar kurzen Handgriffen war auch die letzte Fessel gelöst.
„Ich bring dich hier raus Kätzchen, doch das wird jetzt bestimmt etwas weh tun. Aber es wird vorbei gehen. Wir müssen dich in ein Krankenhaus bringen, du hast viel Blut verloren und deine Wunden scheinen sich zu entzünden. Es ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid Kätzchen.“
Sie lächelte gequält und schüttelte kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Ganz vorsichtig nahm ich sie hoch. Bevor ich loslief richtete das Laken noch mal richtig hin. Ich wollte nicht das auch nur einer der Polizisten ihren nackten Körper zu sehen bekommt. An der Zimmertüre angekommen stürmte schon ein SWAT Beamter an uns vorbei, hinein ins das leere Zimmer. Drei weitere stürmten das andere Zimmer, des oberen Stockwerkes. Catherines Blick wirkte verängstigt.
„Keine Sorge Kätzchen, das sind Polizisten. Dir wird nichts passieren. Die Jungs sind auf der suche nach Carlos Valdés. Dem Mistkerl, der dir das hier angetan hat.“ Auf der Treppe musste ich langsam machen, damit sie nirgends anstößt. Das untere Stockwerk war mittlerweile schon ganz geräumt. Als wir aus dem Haus kamen wurden wir von der warmen Luft erdrückt.
„Mr. Fall, oh mein Gott. Wieso haben sie mich nicht gerufen. Los bringen sie sie zum SWAT Wagen damit können wir sie sicher ins Krankenhaus bringen.“ „Wieso hätte ich was sagen sollen? Erstens hätte ich und vor allem Catherine hätte nicht gewollt das jemand sie so sieht. Zweitens ist sie ihnen doch egal. Ihnen geht es hier doch eh nur um Valdés. Und haben sie ihn schon gefangen?“ Sein Blick wurde düsterer, als er eh schon war. „Nein wir haben ihn noch nicht und jetzt bringen sie sie zum Wagen. Es ist besser wenn sie beide das Gelände verlassen.“ Ich gehorchte ihm und lief mit Catherine zum Wagen. Ein Polizisten öffnete die große Türe und klappte eine Liege von der Wand. Langsam legte ich sie darauf.
„Machen sie das Laken weg. Sie wird schon nicht frieren.“ raunte Matthews hinter mir. Schnell, fast schon hastig drehte ich mich um und antwortete:„Es geht hier nicht ums frieren. Es geht um ihre Ehre. Okay. Ich werde ihnen nicht zu lassen sie so zu sehen, wie ich sie gesehen habe. Und wenn ich selbst den Wagen hier zum Krankenhaus fahren muss.“
Plötzlich fielen wieder viele Schüsse. Alle wirbelten umher und sahen ihn. Valdés. Er stürmte aus einer der unbewachten Häuser. Doch es waren nur Warnschüsse. Keiner davon traf Valdés. Matthews spielte offenbar mit dem Gedanken auch zu schießen. Sekunden vergingen. Kostbare Sekunden, in denen Valdés immer mehr in Richtung alter Fabrik rannte. Das Gebäude war so groß, da würde die Polizei sich schwer tun ihn zu finden.„Gib mir die verdammte Knarre Matthews.“ er sah verdutzt an und rührte sich nicht.
Ich nahm ihm einfach die Knarre aus der Hand und schoss. Alle Blicke hefteten sich an mich.
Die Münder standen offen und die Augen waren groß. Für einen kurzen Moment schien die Zeit eingefroren zu sein, denn keiner bewegte sich oder sprach.
Es war erdrückend von so vielen Polizisten angestarrt zu werden.
Ich dachte immer das würde erst dann passieren, wenn ich nach 30 Jahren Dienst einen Nervenzusammenbruch bekomme und das Präsidium zusammenlege. So kann man sich täuschen.
Die Stille wurde von einem Schrei durchbrochen. Valdés kniete am Boden und hielt sich sein Bein. Augenblicklich eilten zwei Polizisten zu ihm und legten ihm Handschellen an. Sie zwangen ihn aufzustehen und zum Streifenwagen zu laufen.
„Was zur Hölle hast du gemacht?“ schrie mich Matthews an.
„Ich hab ihn nicht entkommen lassen. Sie waren doch alle zu feige. Sie vertrauen nicht in ihre Schießkünste. Hätte ich nicht aufgehalten, dann hätte er sich in dem Fabrikgebäude verstecken und letzten Endes fliehen können. Ich habe ihren Plan verfolgt. Verdammt sie hätten Catherines Tod in kauf genommen um ihn zu fangen. Ich habe Catherines Leben gerettet und Valdés gefangen. Seien sie glücklich. Sie haben doch jetzt was sie wollten.“
„Sie können nicht einfach meine Waffe entwenden und auf jemanden schießen.“ „Er hätte sie verbluten lassen. Okay. Er hat sie an ein Bett gefesselt und sie verbluten lassen. Der Kerl ist ein Monster. Eigentlich hätte ich ihn umbringen sollen. Seien sie froh das ich es nicht getan habe.“
„Das hätte aber gut sein können. Mr. Fall sie sind noch kein Polizist. Sie haben noch keine abgeschlossene Ausbildung. Das hier wird nur ihre Akte füllen. Als ob ihre Akte nicht schon voll genug wäre. Doch so wie ich ihre Tutoren kenne werden sie versuchen da raus zu schlagen. Doch bis dahin.“ Er wendete sich von mir ab. „Nehmen sie ihn fest, aber lassen sie ihn mit Ms. Wheeler ins Krankenhaus fahren. Sie darf ihn noch ein mal sehen bevor er in Untersuchungshaft kommt.“
Ein Polizist stellte sich hinter mich und ich lies ihn gewähren. Das Metall der Handschellen war kalt und das Gefühl beengend. Doch es war nichts im Vergleich zu dem was Catherine durch gemacht haben muss. Er führte mich zu dem SWAT-Wagen, in dem auch Catherine lag. Einige würden jetzt vielleicht sagen, ich hätte damit mein Leben zerstört. Doch dem ist nicht so. Es war der einzige einigermaßen legale Weg Catherine zu rächen.

„Mr. Fall?“ Ein Mann in weißem Kittel stellte sich vor mich. Da der Korridor bewacht wurde konnte ich mich ohne Handschellen hier bewegen.
„Ja, der bin ich. Wie geht es Catherine?“ Mein Herz schlug schneller.
„Es geht ihr den Umständen entsprechend.“ Als wäre ich einer dieser Arztserien, fehlt nur noch das ich aus versehen zwei Assistenzärzte auf der Toilette erwische.
„Sie hat viel Blut verloren und ihre Wunden waren sehr groß. Aber wie ich gehört habe müssen sie das ja wissen. Sie haben sie schließlich gerettet. Ihr Körper ist sehr schwach. Wir haben ihr eine Blutkonserve verabreicht und eine Konserve mit Kochsalzlösung. Er wollte sie offenbar langsam umbringen, er hat sie dehydrieren lassen.“
„Wie geht es dem Baby?“  

"Catherine" Bitch !

Ein stechender Schmerz lies es zu das ich langsam zu mir kam.
Doch meine Augen öffnete ich nicht. Ich öffnete sie aus Angst nicht.
Aus der Angst immer noch an das Bett gefesselt zu sein.
Aus der Angst in Carlos´ zufriedene Augen zu blicken.
Aus der Angst in triumphieren zu sehen.
In meinem Mund fühlte es sich an als wäre ich Tage lang durch die Nazca-wüste gewandert. Und der untere Teil meines Bauches begann zu pochen.
Dann fühlte ich es, die Blicke. Jemand starrte mich an.
Die Blicke waren so stark das ich das Gefühl verspürte sanft berührt zu werden. Aber keine oberflächliche Berührung, nein sie ging tiefer. Als würde man meine Seele liebkosen.
Ich wagte es und öffnete vorsichtig eins meiner Augen. Dann das zweite.
Mein Blick wurde von Augen aufgefangen die zugleich von Trauer, Angst, Sexappeal und Arroganz erfüllt waren. Ich musste meinen Blick nicht von ihnen wenden und mir das dazugehörige Gesicht anschauen um zu wissen wer da neben mir lag.
Es war kein Traum gewesen, ich war wirklich befreit worden.
Befreit aus den Fängen des Todes und in die Arme des Gefährlichen getrieben.
Hilflos wie eine Katze, die von einem Hund auf einen Baum gejagt wurde lag ich hier. „Ian..“ doch er brachte mich zum schweigen, in dem er seinen Finger auf meine Lippen legte. Dann richtete er sich auf und reichte mir einen Strohhalm. Ganz vorsichtig um mich nicht zu verschlucken und meinen Körper nicht zu überanstrengen trank ich das halbe Glas Wasser aus.
„Kätzchen du bist in Sicherheit. Doch es..., das..., Baby hat es nicht geschafft.“ Sein letzter Satz war eine solche Sanftheit gehüllt, die ich bei ihm nicht erwartet hatte. „Kätzchen du hattest eine Fehlgeburt. Carlos muss dir weitere Drogen verabreicht haben, die letzten Endes die Fehlgeburt ausgelöst haben.“ Ich wusste es bevor er es mir gesagt hatte. Mein Körper hatte es mir schon verraten. Als ich wieder zum sprechen ansetzten wollte brachte er mich erneut zum schweigen.
„Es tut mir leid Catherine. Es ist alles meine Schuld. Ich hätte nicht mit dir schlafen sollen. Das wäre alles nicht passiert, wenn ich stärker gewesen wäre. Und bevor du jetzt was sagst musst du mir noch kurz zuhören. Du weißt ich bin eigentlich nicht gerade die Art von Jungs die auch die Konsequenzen für ihr handeln tragen. Doch ich hätte dich das nicht allein durchstehen lassen. Ich weiß wie schwer es ist ohne Vater aufzuwachsen und du weißt wie schwer es ist ohne Mutter. Ich hätte nicht gewollt das unser Kind das selbe Schicksal ereilt. Ich wäre für dich da gewesen Kätzchen.“
Seine Augen wurden glasig und sein Kiefer spannte sich an.
Es war wohl der unsagbar schlechteste Moment an seine zärtlichen und dennoch starken Berührungen zu denken. Daran zu denken wie er mich erst anschreit um mich dann zu küssen. Daran zu denken wie er versucht meine Ehre zu bewahren und dennoch Dinge mit mir anstellt die eine Nonne in Flammen aufgehen lassen würde.
Wie gerne würde ich jetzt fühlen, wie seine vom Gitarre spielen rauen Finger meine softe Haut auf und ab streichen. Und sein muskulöser und massiver Körper mich in die Schranken weist.
„Es ist nicht deine Schuld.“ Das war alles wo zu ich fähig war zu sagen. Langsam kam sein Kopf meinem näher und unsere Blicke hielten sich gegenseitig fest. Er hatte sich über mich gebeugt. Um Rücksicht auf meine Wunden zu nehmen berührte er mich nicht. Bis, bis sich erst unsere Nasen und dann unsere Lippen trafen. Mein Körper schien Feuer zu fangen als seine Hand sich mit meiner verflocht.
So unerwartet wie er kam ging er auch schon wieder.
Der Kuss. Die Berührung.
Ian stand auf und lief zu Türe. „Lebewohl Kätzchen.“ Ich wollte protestieren, doch ich hatte nicht genug Kraft. Tränen trübten meine Sicht, doch als ich es geschafft hatte sie wegzuwischen war er weg.
Um meinen verwirrenden Gedanken und Gefühlen zu entwischen schloss ich die Augen wieder.
Plötzlich ging die Türe auf und meine Augen taten es ihr gleich. Mein Vater stand zerzaust in der Tür. Noch nie hatte ich ihn so fertig gesehen. Er hatte sich wohl seit längerem nicht mehr rasiert. Sein sonst perfektes Äußeres war von Traurigkeit und schlaflosen Nächten mitgenommen. Langsam nahm er meine Hand, in der eine Infusionsnadel steckte.
Er wusste nicht was er sagen solle. Ganz ehrlich so hatte ich ihn noch nie erlebt. Mein Vater lies sich von seinen Gefühlen leiten. „Catherine, du kannst dir nicht vorstellen was für Sorgen ich mir um dich gemacht habe. Ich bin unendlich froh die wieder zu haben mein kleiner Engel. Der Arzt meint in zwei Tagen darfst du nach Hause. Ich dachte mir du wärst lieber bei deinen Freunden, da kannst du das alles vielleicht besser verarbeiten. Wenn ich gewusst hätte was für Geschäfte Nathan macht dann hätte ich ihm nie geholfen. Ich konnte ja nicht ahnen das er dich in solch eine Situation bringt. Ich hätte schwören können du würdest irgendwann wegen diesem kleinen Fall in Schwierigkeiten kommen. Und glaub mir wir hätten das mit dem Baby auch hinbekommen.“
Er wusste es, wie ich mich schämte. Ich schämte mich nicht nur deswegen weil ich Sex mit Ian hatte, sonder auch weil mein Dad es wusste.
„Dad, ich hatte Angst. Ich hatte solche Angst das ich verletzt habe das ich hoffte die Schmerzen würden aufhören und ich würde endlich einschlafen. Ich wollte nicht das ich so weiterleben musste. Gekennzeichnet als Bitch.“ Vorsichtig schlug ich die Decke bei Seite und zeigte ihm die Wunde. Tränen stiegen in seine Augen. „Das Baby war der einzige Grund wieso ich mich gegen die erlösende Dunkelheit gewehrt habe. Und jetzt? Welchen Grund gibt es für mich so weiter zu machen wie vorher? Die Leute werden mich immer als die kennen, die von dem großen Drogenboss entführt worden ist. Sie werden nicht an dich denken wenn sie den Namen Wheeler hören, sondern an mich und an Valdés.“ Seine Dämme brachen und die Tränen, die davor nur seine Sicht vernebelt hatten liefen ihm über die Wangen.
„Sag so etwas nicht Catherine. Natürlich ist ein Hype um dich entstanden, doch der wird sich wieder legen. Ich verspreche es dir. Und der Arzt meinte, wenn die Wunden verheilt sind und dein Körper sich wieder erholt hat kann er einen plastischen Eingriff durchführen. Sicher war ich wütend als Ian mir erzählte das du von ihm schwanger bist. Aber was für ein Vater wäre da nicht sauer geworden? Und glaub mir ich hätte mich mit dem Gedanken angefreundet wer der Vater meines Enkelkindes ist. Deine Großeltern waren mit deiner Mutter auch nicht zufrieden. Und jetzt schau dich an. Du bist der wundervollste Mensch den ich kenne. Du wirst in zwei Tagen mit erhobenen Haupt aus diesem Krankenhaus schreiten. Und du wirst es allen zeigen. Ich liebe dich Catherine, egal was du anstellst du wirst immer mein kleiner Engel sein.“
Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und wischte mir eine Träne vom Kinn. „Jetzt schlaf noch ein wenig. Dein Körper muss sich erholen. Wir sehen und morgen.“

Die zwei Tage Krankenhaus vergingen nur langsam, doch nach dem der Arzt mit mir gesprochen hatte. Und mir erklärte was meinem Baby zu gestoßen ist drückte er mir noch eine Packung Schmerzpillen in die Hand und ließ mich gehen. Auf der einen Seite wurde ich von Tate und auf der anderen von Elena gestützt. Beide spielten die fröhlichen, doch ich kannte sie so gut um zu wissen das auch sie diese Situation bedrückte. Doch einen Vorteil hatte ihre gespielte Fröhlichkeit auch, ich dachte einen Moment nicht über das Baby, Carlos oder Ian nach.
„Oh mein Gott Cat, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht.“ Elena´s Stimme war erfüllt von Erleichterung. Zusätzlich drückte sie mir einen Kuss auf die Wange. Während der Autofahrt erzählten mir Tate und Elena wie sie und vor allem Ian nach mir gesucht haben.
Unwillkürlich lenkten sie meine Gedanken in eine Richtung die ich zu vermeiden versuchte. Sie riefen Bilder in meinem Kopf hervor.
Bilder von einem Ian, der meinem Vater unser kleines schmutziges Geheimnis gesteht.
Von einem Ian, der versucht eine Arzthelferin zu erpressen. Einem Ian, der Videobänder stiehlt und in eine Tiefgarage einbricht.
Ian, wie er mit zwei Detectivs bei uns zu Hause sitzt und versucht sie von seinem Plan zu überzeugen.
Und Bilder von einem Ian der mit der besagten Arzthelferin in die Kiste hüpft. Mich hätte der Gedanke nicht stören dürfen, ich hätte seine Berührungen nicht genießen sollen.
„Cat, wir sind da.“ Tate stand vor der offenen Autotür und half mir hinaus. „Das alles muss schon ganz schön zugesetzt haben. Du verlierst dich immer wieder in deinen Gedanken, so kenn ich dich sonst nicht. Jetzt bringen wir dich in dein Zimmer.“ Anstatt mich wie letztes mal zu stützen trug mich Tate einfach. Er meinte es ging so schneller.
„Warte, bring mich nicht hoch, bring mich auf die Terrasse. Ich will im Moment nicht da hoch.“ Er fragte nicht weshalb und legte mich einfach auf die Sonnenliege. Damit mir nicht zu heiß wurde stellte er ein paar Sonnenschirme auf und stellte mir einen Ventilator hin. Stillschweigend verabschiedete er sich von mir. Natürlich hatte ich nicht erwartet allein zu bleiben. Elena kam mit einem Tablett nach draußen. Sie hatte mir ein Tomaten Mozzarella Sandwich und einen Fencheltee gemacht. „Es ist unglaublich was er dir angetan hat.“ Mein Blick war fragend, wen und was genau meinte sie? Wollte sie mir den selben Vortrag wie mein Vater halten? „Ich meine Valdés. Ian hat mir von deiner Wunde erzählt. Es tut mir so leid Cat.“ „Glaub mir das ist nicht das schlimmste. Im Grunde bin ich es ja wirklich, eine BITCH. Es sind weit aus schlimmer Dinge geschehen, wie das hier.“
Ich hob mein Top hoch und zeigte ihr die Naht. „Der Arzt meinte, wenn alles verheilt ist und mein Körper sich erholt hat können wir über einen plastischen Eingriff sprechen. Äußerlich werde ich nicht immer gezeichnet sein,...“ Elena beendete meinen Satz:„Aber Seelisch. Ich kann mir nicht vorstellen wie es für dich gewesen sein muss dort zu sein und das alles erleben zu müssen. Und dann auch noch das Baby. Wenn ich ehrlich sein muss, ich habe mich eigentlich darauf gefreut Tante zu werden. So ein Baby hätte unsere Jungs vielleicht dazu gebracht erwachsen zu werden.“ Ich lächelte sie an und nahm einen Bissen von dem Sandwich. Das war das erste genießbare Essen seit Tagen. Mein Magen hatte sich so sehr zusammengezogen das ich schon nach der Hälfte satt war. Mit einem noch vollen Mund fragte ich sie:„Elena, wo ist Ian?“ Sie lachte leise. Wahrscheinlich dachte sie jetzt so etwas wie, erwischt oder hab ich´s mir doch gedacht. „Er sitzt in U-Haft.“
„Was?“ schrie ich und setzte mich schnell auf, dass mein Körper von Schmerzen durchfahren wurde.
„Bitte, reg dich nicht auf. Er ist ein bisschen ausgerastet, nachdem er gesehen hat wie Carlos dich zugerichtet hat.“ „Oh mein Gott, was hat er getan?“
Meine plötzliche Sorge um Ian überraschte mich selbst.
„Naja, Valdés wollte flüchten und die Cops hatten sich nicht gerade darum bemüht ihn zu schnappen. Ian hingegen hat sich Ditectiv Matthews Waffe geschnappt und Valdés angeschossen. Er wollte damit verhindern, dass er sich auf dem Fabrikgelände verstecken kann. Aber keine Sorge Cat, er wird sich daraus winden können. Er hat ihn ja nicht wirklich verletzt, es war nur ein Streifschuss. Außerdem hat er ihnen geholfen ihn erst zu finden. Wenn er Glück hat bekommt er nur eine Bewährungsstrafe.“

Die Tage vergingen und die Besuche wurden rarer. Unsere ehemaligen Mitschüler, unsere Lehrer, meine Großeltern, Elena´s Mutter und ja sogar Ian´s Mutter besuchten mich. Doch nach zwei Wochen war der Trubel um meine Person erloschen. Natürlich erzählte sie mir nichts über Ian´s Verhandlung, oder wo er ist. Um nicht zu zeigen das ich von Ängsten und verwirrenden Gefühlen geplagt wurde spielte ich stets die Toughe.
Doch die ganze Situation schien mich langsam innerlich aufzufressen. Ich lag in meinem Bett und blickte hindurch durch mein Badezimmer.
Ian hatte die Verbindungstüre nicht geschlossen und ich tat es auch nicht. Stattdessen blickte ich jeden Abend vor dem Einschlafen in sein Zimmer. Sehe mir die kleinen Details seiner schematischen Unordnung an und versuche aus der weiten Ferne zu erkennen welche CDs und Bücher in seinem Regal stehen.
Seit meiner Entführung, seit meiner Verstümmelung habe ich das Gefühl nicht mehr als Frau wahrgenommen zu werden. Dank den Medien kennt jeder mein Schicksal und weiß das ich von Valdés gezeichnet worden bin. Erst jetzt wird mir bewusst, wie schön es ist begehrt zu werden.
Wenn die Blicke der Jungs sich an meine Silhouette heften. Die Kerle meinen Arsch checken. Die Männer sich von ihren Frauen abwenden um mich auch von hinten oder vorne zu sehen. Und die Frauen sie genervt anblicken und ihnen sagen, dass sie auch nicht möchten das irgendwelche Männer ihren Töchtern hinterherschauen.
Für jedes Mädchen ist schön begehrt zu werden, die Qual der Wahl zu haben.
Aber noch mehr es mir auf die eine Art und weise angemacht zu werden.
Mich in einem hitzigen Wortgefecht beweisen zu müssen. Geschickt das Thema in eine andere Richtung lenken, damit die anderen nicht wissen was ich Nachts so treibe.
Mir fehlt es mich auf eine gewisse Art und Weise erniedrigt zu fühlen, aufgrund der Vergleiche mit anderen Mädchen.
Außerdem fehlt es mir, mein kleines schmutziges Geheimnis.
Doch was mir am meisten fehlt sind diese kleinen, unbeabsichtigten Berührungen. Sie lassen meine Haut in Flammen aufgehen und meine Gedanken vernebeln.
Sein Blick, dem ich nur schwer standhalten kann. Sein tiefes Lachen, die Machosprüche und sein Lächeln.
In den Nächten träumte ich immer wieder von unserem letzten Kuss, der letzten Berührung.
Meine langsam heilenden Wunden sehnen sich nach seiner sanften Liebkosung.
Und mein Körper verzehrt sich nach seinem.
Leise unterdrückte ich einen Gefühlsausbruch.
Er fehlt mir.
Nie hätte ich zu träumen gewagt das ich jemals so empfinden würde, doch ich musste mich meinen Gefühlen stellen. Während meinen Torturen hatte ich mich an den Gedanken gewöhnt immer mit verbunden zu sein, durch unser Kind.
Als ich dachte es würde mit mir zu Ende gehen, blickte ich in sein Gesicht. Er war mein Retter.
Als ich im Krankenhaus aufwachte war es sein Körper, der meinen wärmte. Er brachte meine Gedanken durcheinander, ebenso wie meine Gefühle.
Das kleine brave Mädchen das von einer Charity-Veranstaltung zur nächsten geschleppt wurde. Welches immer Einsen nach Hause brachte und ihrem Vater immer gehorchte hat sich verliebt.
Verliebt in den Schulhofrüpel, in den Jungen der Autos und Schmuck geklaut hat.
In den Draufgänger.
Das brave Mädchen und der Bad Boy.

 

„Guten Morgen Cat.“ Ich streckte mich in meinem Bett und öffnete die Augen.
Elena stand mit einem weißen Sommerkleid, in der Hand vor mir.
„Was willst du denn mit dem Kleid Elly?“ Sie lachte und schüttelte ihren Kopf, wobie ihr hoher Pferdeschwanz hin und her wippte.
„Heute ist der erste Tag an dem du dich wieder normal bewegen kannst. Und ich dachte mir, wir machen uns einen schönen Tag. Und mit was fängt jeder schöne Tag an?“
„Mit einem schönen Styling.“ Ich schlug die Decke beiseite und stand langsam auf. Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen, zwei lange Wochen. Die Wunden würden bald verheilt sein und nächste Woche würde ich die Fäden gezogen bekommen. Die ersten Schritte waren immer die schlimmsten, wenn man die meiste Zeit im Bett lag. Doch es ging, die Schmerzen waren zum aushalten.
Was Schmerzen anging war ich wirklich hart im nehmen. Denn die Schmerzpillen, die mein Arzt mir gegeben hatte lagen noch immer unberührt auf meinem Nachttisch.
„Okay Süße, du gehst jetzt duschen und ich warte unten auf dich. Wenn du mich brauchst schrei einfach.“ „Werde ich machen. Aber ich komm schon zu recht. Du wirst ja hoffentlich nicht so lang ich lebe an meinem Arsch hängen, oder?“ Sie lachte. Ich glaubte sie freute sich mehr als ich darüber das es mir besser ging.
„Wer kann das schon wissen.“ Ich lief langsam ins Badezimmer, ab und zu musste ich mich abstützen. Mein Kreislauf war wohl nicht gerade auf seinem Höhepunkt.
Dann zog ich mein Shirt aus und betrachtete meinen Oberkörper. Die kleinen Wunden waren schon fast komplett verheilt, an manchen Stellen konnte man schon die neue Haut sehen. Die dünnen Linien, die zwischen meinen Brüsten hindurch führten waren schon zu Narben geworden. Dann sah ich mir meine großen Wunden an. Was für ein kranker Mensch ist Valdés, dass er mir so etwas antut? Womöglich würde ich von nun an mein ganzes Leben lang diesen Schriftzug auf mir tragen. Jeder Mann mit dem ich in meinem Leben noch zusammen sein werde, wird lesen können was ich bin.
Eine Bitch!
Ich schüttelte mir diesen Gedanken aus dem Kopf und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser floss meinen Körper hinunter und der betörende Geruch meines Duschgeels brachte mich auf andere Gedanken. Vorsichtig trocknete ich mich ab, damit ich die Wunden nicht aufriss.
Das Kleid bestand aus einem leichten Stoff, vielleicht sogar aus Seide. Der kühle Stoff fühlte sich gut an auf meiner Haut. Da ich langsam beim laufen immer sicherer wurde entschied ich mich für ein paar Peeptoe-Keil Pumps, mit weißen Stoffblüten vorne. Meine Haare lies ich so trocknen, so fand ich sie am schönsten. So natürlich. Beim Treppen runtergehen schmerzte es noch ein wenig, doch es war zum aushalten. Unten angekommen fühlte ich mich wie ein hässliches Mädchen das zum ersten mal ein Kleid trug. Alle starrten mich an. Natürlich schlug Elena Chris sanft eine auf den Arm, da sie ja nicht wollte das ihr Freund andere Mädels anstarrte. „Du siehst wirklich gut aus Cat.“ entgegnete mir Tate. Ich lächelte ihn an. „Dann lass uns gehen Elly, bevor ich es mir anders überlege.“ Sofort sprang sie von Chris´ Schoss und eilte zu mir.
„Wir nehmen deinen Wagen, da kann ich das Verdeck offen lassen.“
„Okay.“ Der Wind trocknete meine Haar, wie ein Föhn. Elena hatte sich, wie eine reiche Frau aus einer längst vergangenen Zeit ein Tuch um den Kopf gebunden.
„Wohin fahren wir?“ „Nach Long Beach. Meine Mom hat dort ein kleines Wellness und Gourmet Hotel. Ich dachte mir wir sollten langsam anfangen und noch etwas entspannen. Und was entspannt mehr als eine Gesichtsmaske, direkt am Meer, dazu ein Gläschen Prosecco und ein frisches Schokoladenfondü.“
In Ernesto´s Radio steckte eine Mix-CD, im Moment schallte 'Harder to Breath' auf den Boxen. Gedankenverloren genoss ich die Umgebung. Das Meer war aufgebracht und die Wellen schlugen Wild an die Felsen . Doch das störte mich nicht. Denn mir ging es gut das erste mal seit so vielen Tagen ging es mir gut. Elena fuhr auf den Parkplatz des kleinen Hotels und zog die Handbremse. Wir hatten keine Taschen dabei, dar wir nicht vorhatten hier zu übernachten. Wir würden uns lediglich einen schönen Tag machen und dann wieder Heim fahren.
„Oh, guten Morgen Ms. Ritter. Bitte kommen sie, ich führe sie in den VIP-Bereich.“ Ich staunte nicht schlecht als die, trotz High Heels etwas zu kurz geratene Empfangsdame Elena behandelte als sei sie die Queen.
Okay das ist wohl auch einer der schönen Nebeneffekte einflussreiche Eltern zu haben. Wenn ich gerne einen Roboter haben würde, würden die Angestellten meines Vaters mich auch so behandeln. „Danke Milly.“ Milly führte uns durch die Eingangshalle, hindurch durch einen ewig langen Flur bis hin zu einer riesigen Türe. Sie schloss sie auf und wir betraten das wohl wunder schönste Zimmer. Als erstes fiel mir die große Terrassentüre ins Augen, die uns einen spektakulären Ausblick auf das Meer gewährte.
Auf der rechten Seite stand ein Bett, welches locker so teuer war wie ein Kleinwagen. Vor dem Bett stand ein silberner Servierwagen. Darauf, ein Proseccokühler, ein Schokobrunnen, zwei Gläser und Platte mit allen erdenklichen Obstsorten. Jede, mit einem unromantischen Mann gesegnete Frau hätte mich in diesem Moment gehasst. Oft sind beste Freundinnen romantischer wie jeder Kerl. „Wow.“ Mehr konnte und musste ich nicht sagen. Ich war in Barbies Traum gefangen. Milly lächelte, nickte kurz freundlich und meinte:„Wenn sie noch etwas brauchen melden sie sich einfach telefonisch bei mir. Die Maniküre und die Kosmetikerin kommen in zwei Stunden zu ihnen. Genießen sie jetzt am besten den herrlichen Ausblick.“
„Danke Milly.“ Ich musste schmunzeln. „Wieso lachst du?“ „Ich dachte nur daran, dass du irgendwann genau so wirst wie deine Mutter.“
Ihr Blick wurde finster und sie schlug mir spielerisch auf den Hintern. „Du Biest. Jetzt lass uns die Flasche hier leeren und uns den Bauch mit Schokolade voll schlagen.“ Sie schob den Wagen durch die große Türe, hinaus in ein Tropisches Paradies. Der Duft von Hibiskus und Kirschblüten stieg mir in die Nase. Als Sichtschutz waren links und rechts um unserer Terrasse Blumen und blühende Büsche gepflanzt. Ich setzte mich auf einen der Liegestühle, doch um besser essen zu können stellte ich die Rückenlehne aufrecht. „Ich bin froh dich wieder strahlen zu sehen. Ich hätte nicht gewusst was ich ohne dich hätte tun sollen.“
„Danke schön. Danke das du dir so viel Mühe gibst um mich strahlen zu sehen. Obwohl es da auch weniger getan hätte.“ „Ach und was, wenn ich fragen darf?“ Ungefähr 85 Kilo durchtrainierte Muskelmasse mit einer komischen Art von Humor, dachte ich. „Es hätte mir schon gereicht, wenn du die Jungs für einen Tag aus dem Haus geschafft hättest.“ „Na toll, wenn ich das gewusst hätte.“ Wir beide lachten.
So lange hatte ich nicht mehr, nur weil ich gerade glücklich war. „Dann lass uns anstoßen.“ Sie hielt mir ein gefülltes Glas hin. Ein Blick in die Augen des anderen, ein Klirren und ein Schluck. Die Sonne stand hoch am Himmel und das Meeresrauschen war beruhigend. Dazu noch durch die Schokolade ausgelösten Glückshormone und ich schwebte auf Wolke sieben. Okay, es könnte auch sein das das an dem Alkohol lag, der mir zu Kopfe stieg. Denn ich hatte in der letzten Zeit nicht allzu viel essen können.
„Ich hätte echt gerne gesehen, wie du dich an diesen Computernerd ran gemacht hast. Sah bestimmt total verführerisch aus.“ sagte ich lachend. Immer wieder tunkten wir abwechselnd die verschiedenen Früchte in die Schokolade. Wir sprachen über unsere besten Erlebnisse. Zum Beispiel, als wir beide unseren Führerschein noch ganz frisch hatten. Damals fuhren wir zum ersten mal allein über den Highway und natürlich fuhren wir zu schnell, der Reifen unseres rechten Hinterrades platzte und wir wurden von den Cops angehalten. Wie alle Mädels es getan hätten drückten auch wir auf die Tränendrüsen.
„Die Cops hatten so ein Mitleid mit uns, dass sie uns sogar noch den Reifen gewechselt haben.“ Wir konnten nicht mehr vor lachen. Es war immer wieder erstaunlich wie einfach man Männer um den Finger wickeln konnte. Dann klopfte es schon an der Türe, die Kosmetikerinnen kamen ins Zimmer und schließlich zu uns hinaus. Es waren vier Stück, wirklich vier. Ich konnte es kaum fassen. Sie alle trugen das selbe, einen dunkelroten Kimono mit weißen Kirschblüten am unteren Saum. Ihre Haare waren allesamt zu einem strengen Dutt gebunden und ihre Augen wurden von einem langezogenen Lidstrich betont. „Es freut uns sie hier wieder zu sehen Ms. Ritter. Dieses mal nicht in männlicher Begleitung?“ „In männlicher Begleitung?“ Mein Gesicht muss so erschrocken gewirkt haben, dass einer der Kosmetikerinnen wohl dachte ich sei Elena´s 'Freundin'. „Oh, das tut mir jetzt leid. Ich werde in Zukunft diskreter sein Ms. Ritter.“ Doch Elly lachte nur knickte ihre linke Hand ab, als wolle sie sagen 'Schon okay, macht doch nichts' Wir stellten die Lehne zurück und ließen uns verwöhnen.
Als erstes Peelten sie unsere Gesichter, dann kamen warme Tücher zur Entspannung darauf. Währenddessen entfernten sie uns den Nagellack von den Nägeln. „Du warst also in männlicher Begleitung hier? Wieso weiß ich davon nichts?“ „Es war kurz bevor du eingezogen bist. Chris und ich wollten alles noch etwas geheim halten. Hier schien mir der perfekte Ort für ein schlafloses Wochenende zu sein.“
„Ein schlafloses Wochenende? Okay, dann will ich nicht weiter nachfragen.“ sagte ich mit gekünstelter Eifersucht. „Möchten sie noch ein Gläschen trinken, bevor wir mit der Maske starten.“ fragte uns die einzige Blondine im Kosmetikteam. Elena nickte und sie reichte uns ein gefülltes Glas Prosecco.
Wir leerten die Gläser mit zwei großen Schlücken und gaben sie zurück. Augenblicklich begangen sie mit einer Algenmaske. Das Beauty-Programm ging leider viel zu schnell vorrüber. Doch wir genossen noch ein köstliches Abendessen, bestehend aus Langusten und Venusmuscheln. Als es anfing zu dämmern fuhren wir wieder los. „Ich danke dir wirklich für diesen Tag. Und danke, dass du keine Massage bestellt hast. Ich weiß wie gern du massiert wirst.“ „Gerne doch. Ich weiß das du dich zur Zeit lieber nicht freizügig zeigst. Und auf den Bauch liegen kannst du zur Zeit ja auch nicht. Und was wirst du noch machen, wenn wir zu Hause sind?“ „Naja, da wir eine gute Stunde fahren müssen wird ja schon halb zehn sein. Ich denke nichts mehr. Ich muss ja erst mal wieder richtig ins Leben einfinden.“
„Ja du hast recht, lieber nichts überstürzen.“ Die Luft wurde langsam kühl und die Sterne funkelten am Himmel. Das Meer hatte sich beruhigt und der Wind wehte nicht mehr. Während der restlichen Fahrtzeit sangen wir unsere Lieblingslieder laut mit und erzählten und den neusten Promiklatsch. Jedes mal, wenn jemand anderes meinen Ernesto fuhr bekam ich einen Herzinfakt, wenn sie über den Bordstein in unsere Einfahrt fuhren. Um ihm zu zeigen, dass nichts passiert war strich ich mit meiner Hand über das weiße Leder des Beifahrersitzes. „Noch mal Danke Elly.“ Wir standen im Flur des oberen Stockwerkes.
„Für dich würde ich alles machen Cat. Du bedeutest mir mehr wie mein eigener Bruder.“ Ich musste beschämt lachen. Elly gab mir einen Kuss auf die Wange und ging in ihr Zimmer. Sie hatte zwar ihre Türe schon geschlossen, aber ich sagte noch:„Schlaf gut.“
Als erstes zog ich meine Schuhe aus und knipste das kleine Licht auf meinem Nachttisch an. Mein Körper fühlte sich an als hätte ich einen Marathon absolviert. Langsam fingen auch die Wunden wieder an zu ziehen. Aus meinem Kleiderschrank holten ich sauberes Shirt raus und ging ins Badezimmer. Meine Haare band ich zusammen und putze mir dann die Zähne. Dann entledigte ich mich meines Kleides und hängte es wieder an die Bügel, damit es keine Falten bekam. Da es hier immer warm war zog ich mir nur ein Shirt an.
„Hey.“ ertönte es plötzlich hinter und ich wirbelte umher. Er lehnte sich an den Türrahmen, der Verbindungstüre. Ich hatte sie noch immer nicht geschlossen.
„Hey. Kaum hier und schon spannen?“ Sein Gesicht blieb emotionslos. „Na klar, wieso denn nicht. Du bist immer noch schön anzuschauen.“ Wenn er gewusst hätte welche Gedanken und Gefühle diese Worte in mir auslösen würden hätte er sie für sich behalten. Sie eingesperrt, an Ketten gelegt und nie frei gelassen. „Wenn du meinst.“
Er war komplett schwarz gekleidet, was ihn aber nicht blass wirken lies. Denn von dem ganzen Training, das er draußen absolvierte hatte er das ganze Jahr eine schöne bräune. „Sie haben dich also frei gelassen?“ Mit aller Kraft versuchte auch ich emotionslos zu wirken.
„Ja, vorerst. Sie meinte, dass von mir keine Gefahr ausgehen würde. Sie sind außerdem davon überzeugt das ich zum Schutze der Gesellschaft gehandelt habe. Es wird noch eine Verhandlung geben. Aber im Moment bin ich wieder frei. Ich werd jetzt erst mal zu meiner Mutter ziehen.“
Ich hoffte das er nicht sehen würde, wie froh ich war das er nicht hinter Gitter kommen würde. „Das ist schön.“
„Ja. Du siehst um einiges besser aus, als noch vor 17 Tagen.“ Noch immer keine Regung. „Noch mal danke schön für alles was du für mich getan hast.“ Er schnaubte und schüttelte entnervt den Kopf. „Ich will nicht das du dich dafür bedankst Kätzchen.“
„Wieso denn nicht?“ Er schlug mit der Faust gegen den Türrahmen. Hinter seinem Schlag steckte eine so große Wucht das seine Knöchel anfingen zu bluten. „Weil es schrecklich war,okay? Es war schrecklich dich so zu sehen. Normalerweise steh ich drauf, wenn eine nackte Frau an ein Bett gefesselt ist. Was er dir angetan hat, dafür sollte ich ihn wirklich abknallen dürfen.“
„Es tut mir leid. Okay. Es tut mir leid das du mich so sehen musstest. Es wäre wirklich besser gewesen wenn ich einfach die Augen zugemacht und mich in die Dunkelheit ziehen gelassen hätte. Dann hättest du mich nicht retten müssen. Wäre dir doch lieber gewesen? Gibs schon zu dir wäre es lieber gewesen.“ Schrie ich ihn an, stürmte aus dem Badezimmer und schlug die Türe mit voller Wucht zu. Mit Wut im Bauch und Tränen in den Augen ging ich ins Bett. Mehrmals noch lies ich mir seine Worte durch den Kopf gehen, bevor ich einschlief. Es war ein unruhiger Schlaf, ein wirrer Traum quälte mich.  

"Catherine" Der Traum

'Wo war ich?
Ich lag auf einem Bett, auf einem harten Bett.
Das Zimmer um mich herum sah heruntergekommen aus. Die Tapete löste sich an manchen Ecken schon.
Das eine Fenster war gekippt und das andere komplett geöffnet. Die weißen Vorhänge schienen, wegen dem Licht des Vollmondes zu scheinen.
Der Wind weht herrein und ich bekomme Gänsehaut. Nur schwer kann ich mich aufrichten. Meine Glieder schmerzen und ich blicke mich vorsichtig an.
Meine Wunden waren schon vollkommen verheilt. Eine Narbe war sichtbar und ich konnte das Wort Bitch deutlich erkennen.
Dann hörte ich plötzlich etwas, eine Tür wurde geöffnet. I
an trat heraus. Er trug lediglich Boxershorts und mir viel zum ersten mal sein Tattoo auf. Das er an genau der Stelle hatte, an der ich gezeichnet worden war. Ich konnte nicht wirklich was da stand.
Er sagte nichts und kam einfach auf mich zu.
Mit grazilen Bewegungen legte er sich neben mich. Als sein Arm meinen Arm berührte fühlte es sich an als würde ich in Flammen aufgehen. Ich versuchte etwas zu sagen, doch ich brachte nicht heraus. Er beugte sich über mich und ich blickte in seine goldfarbenen Augen.
Seine Lippen kommen den meinen immer näher.
Mein Atem ging schneller.
Mein Herzt klopfte wie verrückt.
Doch dann stoppt er. Er steht auf und geht zu Tür. Dann Schüsse.
Blut spritzt an das Fenster neben dem Bett.
Ein dumpfer Schlag und Ians Kopf kracht auf den Boden.
Ich will schreien, doch es gelingt mir nicht. Es war als wäre ich stumm.
Ich will aufstehen, doch ich kann mich nicht rühren. Als wäre ich gelähmt.
Langsam laufen die kleinen Bluttropfen das dreckige Fenster hinab. Der metallisch beißende Geruch von Blut verbreitet sich in dem kleinen Zimmer.
Leise höre ich ihn rufen. Er ruft meinen Namen.
Doch es klingt als wäre er weiter weg. Als wäre er in einem anderen Raum, doch noch immer sehe ich seine schwarzen Harschopf.
Die Rufe wurden leiser. Das Zimmer wurde dunkler und die Luft kälter. Mein Körper fühlte sich an als würde ich erdrückt werden.'

Schweißnass und keuchend wachte ich auf. Der vertraute Blick in mein Zimmer beruhigte mich. Doch noch immer pochte mein Herz viel zu schnell. Mit zittrigen Beine stand ich auf und lief runter in die Küche. Das Licht war ausgeschaltet und ich orientierte mich lediglich an dem Licht das der Mond in unsere Wohnküche strahlte und ging zum Kühlschrank. Ich holte mir eine Flasche Wasser raus und leerte die Hälfte auf´s mal. Das kühle, helle Licht des Kühlschranks brachte mich allmählich in die Realität zurück.
Die Gänsehaut verschwand und die Gedanken in meinem Kopf ordneten sich wieder. Im Haus war es still. Lediglich das alte Holz knackte unter meinen müden Füßen. Leise schlich ich durch den Flur vorbei an Tate´s und Ty Zimmer.
So wie in den letzten Nächte war auch heute Nacht Chris´ Zimmer frei,er schlief bei Elly. Doch das war nicht das einzige Zimmer, welches heute Nacht frei blieb. Seine Türe war geschlossen und dennoch verschreckte mich das leere Bett.

In meinem Bett wälzte ich mich hin und her und fand den Schlaf nicht. Sobald ich die Augen schloss kam mir das Bild des reglosen Ian in den Kopf.
Er versuchte sich dort einzunisten. Schließlich stand ich auf und zog mir was an, schnappte mir meine Schlüssel und verließ das Haus.Ich weiß nicht wieso, aber ich konnte nicht länger in diesem Haus sein.
Nicht jetzt. Nicht nach allem was passiert ist. Ernesto schnurrte, als ich den Motor anstellte. Ruckartig fuhr ich los und steuerte ziellos durch die dunklen Straßen Oceansides.
Die Stadt wirkte schon fast verlassen, oder als wäre sie in einem tiefen Schlaf gefangen. Die rot blinkende Uhr auf meinem Armaturenbrett zeigte 3:36 an. Die perfekte Uhrzeit für einen Drink. Ich bog rechts ab, ungewiss wohin mich dieser Weg führen wird. Nicht lange und ich entdeckte eine Bar, die noch nicht geschlossen hatte. Auf dem Parkplatz standen lediglich 2 weitere Autos. Ich stieg aus meinem Mustang aus, schloss ihn ab und ging in die Bar. Hinter der Theke stand eine Frau Mitte der Dreißiger, sie hatte zu viel Make-up aufgelegt und ihr Ausschnitt war zu tief. Ihr Liedschatten passte nicht zu ihrem Hauttyp, sie wirkte unnötig älter.
Zwei Männer saßen auf der Bank, neben dem Billiardtisch und tranken Bier. Im Hintergrund lief kaum hörbare Musik. Ich ging auf die Bar zu und setzte mich auf einen der Barhocker.
„Hey Kleine. Was kann ich dir Gutes tun?“ Sie beuge sich vor und gewährte mir somit einen zu tiefen Einblick. „Irgendwas Hartes.“ „Bist du dafür nicht noch etwas zu jung?“ Ich griff in meine Hosentasche und holte einen Hunderter raus. „Ich denke das kann Ihnen egal sein. Und geben Sie mir einen Wodka oder sonst etwas Hartes.“
Sie steckte das Geld in ihren Ausschnitt und füllte ein paar Eiswürfel in ein Glas und goss Wodka hinzu. In einem Zug leerte ich das Glas und orderte noch mal ein Glas voll. Nur solle sie es diese Mal ganz vollmachen. Auch das zweite Glas hatte ich schnell geleert. So ging das noch dreimal. Bis sich in meinem Kopf das schöne schwammige Gefühl breit machte. Ich merkte wie langsam das Schamgefühl aussetzte.
Die Türe zur Bar ging auf ein junger Mann, ungefähr 25 Jahre alt, kam herein. Er trug eine Lederjacke und Bikerstiefel. Sein Augenmerk fiel erst auf die Barkeeperin und dann auf mich. Sein Blick wanderte von meinem Gesicht auf meinen Oberkörper bis hin zu meiner recht kurzen Hose, die beim Sitzen so einiges von meinem Körper präsentierte. Ein kleines, verschmitztes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Mit energischen Schritten kam er auf mich zu, setzte sich neben mich und ich konnte den süßlichen Geruch seines Parfums riechen. „Kann ich dich auf einen Drink oder sonst etwas einladen?“ „Klar, gerne.“ „Noch mal das gleiche, für sie und einen Bourbon für mich.“
Er zog seine Lederjacke aus, unter seinem Shirt zeichneten sich seine Muskeln ab. „Wie heißt du, wenn ich fragen darf?“ „Cat und du?“ Er lachte dunkel und strich sich mit der Hand durch seine dunkelblonden Haare. „Jason. Freut mich dich kennen zu lernen Cat. Vielleicht kann ich dich irgendwann mal zu einer Motorradtour überreden.“ „Du musst mich nicht überreden. Lass uns austrinken und dann losfahren.“ Jason wirkte ein wenig verdutzt, dennoch nickte er lächelnd und kippte sich seinen Bourbon runter wie Wasser. Auch ich trank mein Glas geschwind aus und sprang quasi vom Hocker.
„Los, lass uns fahren. Ich muss mal wieder was erleben.“ Er stand auf und streckte mir seine Lederjacke hin. „Der Fahrtwind kann ganz schön kühl werden, zieh die hier an.“  Ich zog die Jacke an und stellte überrascht fest, dass sie enorm schwer war. Jason deutete mit seinem Kopf in Richtung Türe und wir gingen beide raus. Die Nacht war kühl und ich war froh seine Jacke tragen zu dürfen, denn auf seinem Motorrad würde es echt kalt werden.Er zog seinen Helm nicht an, sondern verstaute ihn unter dem Sitz. Dann setzte er sich auf seine Fury und ich gesellte mich hinter ihn.
Als der Motor startete vibrierte der Sitz, was meine Schenkel zum Beben brachte. In meinen Ohren begann es zu dröhnen und mein Puls schoss in die Höhe als Jason los fuhr. Die kalte Luft brachte mich zum Zittern.Wir bogen in enge Gassen und bretterten über das Kopfsteinpflaster der Einkaufsstraßen. Auf einmal bog er rechts ab.
Das Motorrad beugte sich so sehr zur Seite, dass mein Bein über den Boden strich. Ein kleiner stechender Schmerz brachte mich wieder zu Vernunft. Was tat ich hier. Ich kannte diesen Kerl nicht, wusste nicht wohin wir fuhren. Keiner wusste wo ich war. Doch im selben Moment dachte ich, auch wenn schon.
Was könnte schlimmeres passieren, als eh schon passiert war. Ich bin nur einmal jung, außerdem entfalteten die Drinks gerade erst ihre Wirkung. Wir kamen zum Stehen. Die Gasse war dunkel, das Licht in der einsamen Straßenlaterne war erloschen.
Die Türe zu dem alten Haus war aus massivem Holz. Doch sie stand offen und erfüllte somit nicht ihren Zweck. Ich setzte den Helm ab und gab ihn Jason zurück, seine Jacke behielt ich an. Etwas zögerlich ging ich auf die Türe zu und öffnete sie noch ein bisschen mehr. Mir wurde der Blick in eine einst elegante Eingangshalle gewährt. Ein alter Kronleuchter hin an der Decke, doch das Licht war nicht eingeschaltet. Ein kleiner gelber Lichtstrahl genügte gerade so um sich ein wenig zu orientieren. „Komm, ich stell dir ein paar meiner Freunde vor. Sie werden dich lieben.“ Etwas unsanft stieß er mich in die Eingangshalle.
Jason griff nach meiner Hand und zog mich die Treppe hoch. Musik ertönte, sowie Gelächter und Flaschenklirren. Er öffnete die Türe und ich betrat eine neue Welt. Eine andere, freiere Welt. 5 Jungs, besser gesagt Männer in schweren Bikerboots und mit Bierflaschen in der einen und einem zu sehr geschminkten Fergieverschnitt in der anderen Hand. Passenderweise ertönten die alten Guns´n Roses Lieder aus den Boxen.
Jason drückte mir eine etwas zu warm geratene Flasche Bier in die Hand. „Hey, Jason alles klar?“ Einer der Jungs stand auf und wandte sich an Jason und mich. „Ja natürlich.“ Entgegnete Jason ihm und klatschte mir auf den Hintern. „Heiß. Wer ist denn das Vorstadtpüpchen?“
Sein Aftershave war süßlich und maskulin zugleich. Seine dunklen Locken fielen ihm ins Gesicht. Seine Beine waren in Lederhosen gekleidet und seine Haut etwas dunkler. Ich fühlte mich als wäre ich in der Zeit zurück gereist und auf einem Rockfestival der 90 gelandet. Doch es gefiel mir. Das Wilde und hemmungslose. Die Liebe zu Musik und Akzeptanz gegenüber neuen und anderen Leuten.
„Ich bin Cat.“ Er nahm meine Hand in seine und gab mir einen Handkuss. „Mein Name ist Steven, doch nenn mich Saul.“ Er zwinkerte und ich musste lachen.
„Du weißt wohl auf wen ich anspiele.“ Ich warf ihm einen sarkastischen Blick zu und meinte:„Natürlich weiß ich auf wen du anspielst.“ Etwas müde setzte ich mich auf das große Sofa und lauschte der Musik. Mit großen Schlucken leerte ich die erste Bierflasche.
Der Alkohol gab mir nun endlich dieses schöne wattige und unbeschwerte Gefühl. Beschwingtheit machte sich in mir frei. Jasons Hand wanderte auf meinem Schenkel auf und ab, doch ich ignorierte ihn noch. Und sprach stattdessen mit Saul, über Musik, Filme und sogar Bücher. Es überraschte mich sehr dass so ein Kerl wie Saul Bücher las. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gebracht war ich auch schon zu tiefst beschämt. Diese Vorurteilreiche und herabstufende Einstellung meines Vaters und der Kreise in denen ich mich so lange bewegt hatte ergriff ab und zu immer noch Besitz von mir. Er erzählte mir, wo er seine Freundin kennengelernt hatte und wie ihre Pläne für ihre Zukunft waren.
Irgendwann nahm er ein Tütchen mit weißem Pulver aus seiner Jacke und gab es seiner Freundin. Geübt bereitete sie eine perfekt gerade Linie auf dem Tisch, beugte sich nach vorne und zog sich eine line rein. Alex verdrehte die Augen und lies sich nach hinten fallen. Ihr Kopf schlug an die harte Lehne des Sofas, doch das schien sie nicht zu kümmern. Saul strich ihr die Haare aus dem Gesicht und schloss das Tütchen wieder.
Sein Kopf wendete sich zu mir und er sah mich fragend an. Er schwang das hin vor meiner Nase hin und her. Es war verlockend und gefährlich zu gleich. Und der Alkohol hatte meine Gedanken soweit vernebelt das ich tatsächlich einen Moment darüber nach dachte. Doch ich kam zur Vernunft und schüttelte meinen Kopf energisch.
„Nein Danke. Mir wurden einmal Drogen eingeflößt. Nie wieder.“ „Eine gute Entscheidung Cat.“ Die Kraft der Drogen setzte bei Alex ein, denn sie fing an mit ihrer Nebensitzerin rumzumachen. Die Jungs der Runde schienen diesen Anblick sichtlich zu genießen.„Hey Jason, hast du schon was von Ian gehört?“
Mein Kinn klappte runter und mein Herz fing an schneller zu klopfen.
„Eigentlich müsste er schon längst hier sein.“ Es muss ein anderer Ian sein. Es gibt so viele die diesen Namen tragen. Ein ganz typischer Name. Oder? Sicher, klar. Es gibt dutzende Ian´s in Oceanside. Es ist ein anderer Ian, da bin ich mir sicher.
„Hat er mit dir nochmal über dieses Mädel geredet?“
Dieses Mädel? Okay Beruhige dich Cat. Jeder Typ hat Probleme mit irgendeinem ‚Mädel‘.
„Nein hat er nicht. Ich weiß nur so viel dass sie sich heute Abend gestritten haben und er sich deshalb mies fühlt. Naja, wen nimmt so eine Situation nicht mit. Stell dir mal dir wäre das mit Alex passiert.“
Das muss ein Zufall sein. Nein, das ist ein Zufall. Reiner Zufall.
Rede es dir nur oft genug ein, irgendwann wirst du es bestimmt glauben.
Plötzlich verstummten alle, als die Türe aufging. Der alte Holzboden knarrte und seinen Füßen. Seine Lederjacke hatte einen schwarz-grauen Ton und einen usedlook. Seine schwarzen Jeans umspielten seine Schenkel und sein weißes T-Shirt gewährte uns einen Blick auf seinen Oberkörper.
Man konnte die dunkle Kruste einer Wunde nahe seinem Hosenbund. Sein Blick war ernst, als er mich sah.
Sofort spannte sich sein Kiefer an und seine Halsschlagader trat hervor. Es musste an der Uhrzeit und am Alkohol liegen, doch sein wütender Blick machte mich scharf.
Und ich stellte mir vor wie er mich erst anschreit und dann aus dem Raum zieht. Im Flur würde ich ihn an die Wand drücken und ganz sanft seine heilende Wunde umspielen, wie ich es mir gewünscht hatte. Als ‚mein Ian‘ sich in Bewegung setzte wandte ich mich an Saul.
„Wer ist das und wieso wart ihr alle so still als er rein kam?“ Er lachte und meinte: „Das meine liebe Cat ist Ian. Du musst wissen er hatte es in letzter Zeit nicht gerade leicht.“ Nicht gerade leicht? Also Bitte. Ich hatte es schwerer als er. „Wieso das denn?“ Interessant mal zu hören was Ian so rumerzählt. „Ich weiß nicht ob ich es dir erzählen soll, immerhin ist es ziemlich privat.“
„Och komm schon. Bitte Saul.“ Ich hatte in meiner kurzen Zeit die ich bei meinen Süßen gewohnt habe beziehungsweise wohne habe ich gelernt wie man Männer dazu bringt das zu tun was man von ihnen verlangt. Meine Hand wanderte von seinem Knie ein kleines Stückchen höher. Dabei mit der anderen Hand die Haare ein bisschen durchwuscheln und den Hundeblick aufsetzten. Wie könnte es anders sein, er gab nach und begann zu singen wie ein kleiner Vogel.
„Ian ist ein Aufreißer und er hat es nie länger als 24 Stunden mit einer ausgehalten. Abgesehen von dieser Bonzentochter. Ian hat es wirklich geschafft sie beim ersten Mal zu schwängern. Das ist ihm vorher noch nie passiert. Normalerweise passt er auf.“„Aufreißer, ja das passt zu ihm. Und dieser Kerl wird Vater?“
Stell dich dumm, wenn du die Dinger erfahren möchtest die du eigentlich wissen solltest. „Nein, sie hat das Kind verloren.“
„Oh mein Gott, das arme Ding.“ Saul nickte und fuhr fort.
„Du hast doch bestimmt von diesem Drogenboss gehört, der die Wheeler-Tochter entführt hat.“
„Natürlich habe ich davon gehört, das kam ja überall in den Medien.“
„Wie dem auch sei. Carlos hatte sie entführt und sie ziemlich zugerichtet. Sie wäre beinahe verblutet. Hätte Ian sie nicht gefunden wäre sie gestorben. Es muss ein furchtbarer Anblick gewesen sein. Mit Händen und Beinen war sie an das Bett gefesselt und komplett nackt. Ihr Blut hatte das Bettlacken komplett durchnässt.“
Er hat erzählt dass ich nackt war? Aber davor eins auf ‚ihre Würde muss geschützt werden‘ tun. Welches Wort fällt mir gerade nicht ein? Ach ja. Heuchler.
„Was ist dann passiert?“
„Die scheiß Bullen hätten ihn fast entkommen lassen. Da hat Ian, wie er ist, die Initiative ergriffen und ihn angeschossen. Und wie könnte es anders sein, soll er verurteilt werden.“
„Oh mein Gott der ärmste.“ „Ich hätte mir Ian nie als Vater vorstellen können, da er ja selbst nie einen hatte. Er mag die Kleine, doch er weiß das es für sie nie eine Zukunft geben wird.“
„Warum das denn?“ Er mag mich? Ach ja? Das klang vor ein paar Stunden noch ganz anders.
„Wie gesagt sie ist eine Millionenerbin. In ein paar Jahren wird sie die Firma ihres Vaters erben. Ian wird ihr dann nicht mehr genug sein. Außerdem ist er nicht der Typ für solche spießigen Golfclub treffen. Er meinte sie will sich ausleben, aber das wird nicht immer so sein, bald wird sie wieder so sein wie ihr Vater es von ihr will. So ist es doch immer.“
So sein wie mein Vater es von mir verlangt? Oh nein. Mein Vater muss mich so nehmen wie ich bin. Ausleben? Das kann er gerne haben. „Der Ärmste. Auf solch eine traurige Geschichte brauch ich erst mal etwas zur Aufheiterung. Also wenn das Angebot noch steht würde ich gerne mal von dem weißen Wunderpulver testen.“ Sofort griff er in seine Jackentasche und holte das Tütchen raus. Natürlich machte ich das nur um Ian etwas zu beweisen, auch wenn ich es nicht zugeben würde.
Ich sah mich um und entdeckte ihn wie er schweigend auf dem Sessel in der hinteren Ecke des Raumes saß, sein Bier in kleinen Schlucken trank und in meine Richtung blickte.
Bald würde er seinen eigenen Augen nicht mehr trauen. Saul verteilte ein kleines bisschen des Pulvers auf dem Tisch und formte es mit seiner Kreditkarte zu einer geraden Linie. Ich beugte mich nach vorne und zog es mir die Nase hoch. Es begann zu kribbeln und ich musste fast niesen.
Doch zum Glück konnte ich es unterdrücken. Lange spürte ich nichts. Doch dann traf es mich wie ein Blitz. Dieses Gefühl. Frei, ohne Sorgen und ohne an etwas zu denken.
In meinem Kopf waren nur noch Farben und Formen. Fast schon spöttisch sah ich zu Ian, dessen Gesichtsausdruck von Wut erfüllt wurde. Aber das reichte mir nicht. Ich wollte ihn zur Weißglut treiben und ihm zeigen, dass ich nicht so berechenbar war wie er dachte. Eins war klar, ich drehte langsam durch. Teuflisch lächelte ich Ian an und setzte mich auf Saul´s Schoß. Mit dem Gesicht zu ihm.
Langsam näherte ich mich ihm und leckte mit meinen Lippen verführerisch. Jeder wusste was kommen würde und ich hatte das Gefühl das uns jeder zusah. Mir machte das nichts aus. Ganz im Gegenteil, es war sogar erwünscht. Was man nicht alles tut um etwas zu beweisen.
Ich konnte genau fühlen wie sich Saul´s Männlichkeit aufrichten wollte, doch aufgrund der engen Hosen ging es nicht. Seine Lippen waren erstaunlich weich und schmeckten bitter, nach Bier. Sauls Hand wanderte an meinem Rücken auf und ab. Mit Küssen übersäte ich seinen Hals und knabberte an seinem Ohrläppchen. Dann geschah etwas das ich zwar nicht erwartet hatte, aber dem ich dennoch nicht abgeneigt war.
Alex zog meinen Kopf zu sich und küsste mich wild. Ihre Zunge umspielte meine geschickt und ihre Hand vergrub sich in meinen Haaren. Auf ungewöhnliche Art und Weise machte mich das unglaublich an.
Vier Hände, die überall an meinem Körper zu sein schienen. Ein wildes Feuer, das in meinem Körper entfachte und dieses unbeschwerte Gefühl in meinem Kopf. Ich war mir nicht sicher ob es an den Drogen und dem Alkohol oder an mir lag, aber ich genoss dieses verbotene Spiel sichtlich. Ein leises Stöhnen entfuhr mir, als einer der beiden den Verschluss meines BH´s öffnete. Doch da Alex nicht von mir abließ konnte ich meine Gefühle nicht zum Ausdruck bringen.

 

Auf einmal wurde ich nach hinten gezerrt und schlug mit meinem Kopf fast auf dem harten Holztisch auf. Er hatte mich quasi am Schlafittchen. Zog mich hoch, brachte mich zum Stehen und zerrte mich dann aus dem Raum. Laut schlug er die Türe zu und schubste mich gegen die Wand.
„Verdammt noch mal Kätzchen. Was ist nur in die gefahren?“
„Ich bin spontan und unberechenbar. Darf ich nach so einer schweren Zeit keinen Spaß haben?“
„Natürlich darfst du spaß haben. Dagegen sagt ja keiner was. Glaub mir ich wäre der letzte der gegen etwas Spaß, was sagen würde.“ Seine Hand stützte an der an der Wand an die er mich gedrückt hatte. Nur wenige Zentimeter trennten und voneinander. Er roch nach Benzin und Motoröl.
„Was ist dann dein Problem?“
„Ich hab mehrere Probleme.“ Sagte er energisch und die Ader an seiner Stirn stand wieder hervor. Er knirschte mit seinen Zähnen.
„Erstens sind diese Leute kein Umgang für dich. Zweitens nimmst du keine Drogen und drittens.“ „Drittens? Was könnte dich denn noch stören?“
„Drittens nimmst du nicht an einer wilden Sexorgie teil.“
„Ach nein? Gib doch zu Alex und ich haben dich ganz schön heiß gemacht.“
„Nein das tust du nicht. Und wenn du so was machen willst dann nur mit mir.“ „Was glaubst du wer du bist? Du bist nicht mein Vater und mehr wie ein one night stand wird eh nie zwischen uns sein.“ Er lachte und schlug erneut mit seiner Faust gegen die Wand. Deja vú. Zum Glück nicht so stark das seine Wunde wieder anfing zu bluten. „Das denkst du wirklich.“ Ian lachte mich wirklich aus. Spöttisch lachte er mir direkt ins Gesicht.
Das flüssige Gold in seinen Augen begann zu leuchten, als würde in ihm Mordor´s Feuer lodern, welches den einen Ring einschmilzt.
„Das ist echt dein ernst?“
„Ja das ist mein ernst.“
„Du bist naiv, so naiv Kätzchen. Denkst du ich hätte dich daraus geholt, wenn ich die nicht mögen würde? Denkst du ich hätte Carlos angeschossen, damit er dafür bestraft wird was er dir angetan hat, wenn ich du mir egal wärst. Was er unserem Kind angetan hat, wenn ich nicht hätte sein Vater sein wollen? Du denkst du machst das hier um mir etwas zu beweisen. Doch du beweist mir gar nichts damit. Du versuchst lediglich vor dir selbst wegzulaufen. Jemand zu sein der du nicht bist. Das bist du nicht Kätzchen. Du bist und wirst immer zu sehr darauf achten was die anderen von dir denken. Was dein Vater von dir denkt. Du wirst immer auf die Etikette achten. Nie wirst du es übers Herz bringen dir am Tisch die Nase zu putzen, wie krank oder wie traurig du auch immer sein wirst. Du kannst nicht vor dem weglaufen was geschehen ist, was du fühlst und vor allem nicht vor dem was du bist.“
Seine Nasenspitze berührte die meine. Die Nähe seines Körpers in Verbindung mit seinen Worten provozierte mich. „Du tust so als würdest du mich kennen, doch das tust du nicht. In mir steckt so viel mehr. Und glaub mir das was du deinen Freunden da drinnen über mich erzählt hast. Von wegen ich werde alles tun um die Firma meines Vaters zu erben und einen Mann zu finden der ihm das Wasser reichen kann. Stimmt nicht. Okay, vielleicht habe ich einen Vaterkomplex. Aber nicht die Version in der man einen Mann sucht der dem eigenen Vater ähnelt. Nein, die Version in der man genau das Gegenteil sucht. Doch leider bist du nicht der eine der es sein wird. Leb damit.“

Jason fuhr mich zu meinem Auto und ich fuhr Heim. Erschlagen von den Endrücken und Ereignissen des Tages. Zerrissen von gegenteiligen Gefühlen. Unzufrieden mit mir und der Welt. Wütend auf Ian, meinen Vater und zu letzte auf mich selbst.

"Catherine" Der Prozess


Seit drei Wochen hatte Ian sich nicht mehr bei uns blicken lassen. Lediglich Tate fuhr zu ihm und brachte ihm noch ein paar seiner Dinge. Wo er war wollte er mir nicht sagen. Meine Worte und mein Verhalten müssen ihn sehr getroffen haben.

Heute Morgen hatte ich einen Anruf bekommen, es war Detectiv Matthews.
Matthews sollte mir sagen, dass heute Ian´s Verhandlung stattfinden würde und ich solle eine der Zeugen sein. Ein Gerichtssaal war nicht gerade der Ort an dem ich mir vorgestellt hatte ihn wieder zu sehen. Gott sei Dank würde die Verhandlung mit Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Denn ich wollte mich nicht gerade vor Reportern und der gleichen zeigen. Es gab schon genug Rummel um meine Person.
Mein Vater hatte mich abgeholt und hier her gebracht.
Nun wartete ich darauf rein gerufen zu werden. 
„Okay, Ms. Wheeler. Können sie bestätigen das der Angeklagte Mr. Ian Fall ihnen das Leben gerettet hat?“
Ein dicker Mann, mit einer dicken Hornbrille und einem schlecht sitzenden Anzug stand vor mir. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Was in Kalifornien nichts Besonderes war. Er war Staatsanwalt und somit gegen Ian.
„Ja das kann ich bestätigen. Hätte er sich nicht für meine Rettung eingesetzt hätte die Polizei nie das Versteck von Carlos Valdés gefunden. Und hätte er nicht im ganzen Haus nach mir gesucht wäre ich verblutet.“
Ich sah den Staatsanwalt nicht an, sondern Ian. Er sah so konzentriert aus. Doch vor allem sah er anders aus.
Er trug einen Anzug, ich wusste gar nicht dass er einen besaß. Aber es  stand ihm. Er ließ in reifer wirken.
Als er irgendwann doch hochschaute trafen sich unsere Blicke.  Ich konnte nicht anders ich musste lächeln. Gequält erwiderte er es. Natürlich machte er sich sorgen um seine Zukunft, seine Karrierepläne und vielleicht sogar um mich. Meine Naivität verwunderte mich selbst. Als ob er sich um mich sorgt, wenn hier über seine Zukunft entschieden wird.
„Ms. Wheeler, wäre es ihnen lieber gewesen von einem Polizisten gefunden zu werden? Schließlich waren sie entblößt und auf obszöne Art verletzt worden.“
„Auf keinen Fall. Ich bin wirklich froh dass er mich gefunden hat. Wie sie gesagt haben, war ich entblößt. Und ich hätte nicht gewollt das mich jemand, der mich nicht kennt mich so sieht.“ Ian hielt meinem Blick stand und schien sich an jedes meiner Worte zu klammern. Wie immer in Situationen die ihn stressten oder nervös machten spannte er seinen Kiefer an.  Und wieder schossen mir diese Gedanken durch den Kopf. Ihn zu besänftigen wie ein wildes Tier.
„Stimmt es, das sie schwanger von Mr. Fall waren und sie das Kind aufgrund ihrer Torturen verloren haben.“
„Ja das stimmt.“ Tränen wollten sich den Weg in die Freiheit bahnen, doch ich unterdrückte sie. In seinem Gesicht konnte ich Selbstvorwürfe und Trauer sehen. Er gab sich zu Unrecht die Schuld an alle dem.
Der Gerichtssaal war quasi leer. Lediglich die Verteidiger, Ian, Matthews, Carlson, die Richterin, ein Polizist und ich befanden uns in diesem Raum.
„Okay, ich möchte zuletzt noch von ihnen wissen was sie persönlich von Mr. Fall halten.“
Sofort kamen Bilder in meinem Kopf hervor, die ich ständig versuchte nicht frei zu lassen. Sein Strip, das Footballspiel, das Diner, wie er wütend gegen den Türrahmen schlägt und jede seiner Berührungen.
„Was ich Persönlich von ihm halte?“
„Ja, genau. Denn wir hörten das nicht gerade gut miteinander standen. Und dennoch ließen sie sich von ihm Schwängern, wie kommt es?“
Dann ertönte ein Hämmer. Die Richterin blickte den Staatsanwalt streng an und  meinte:„Ihre letzte Frage ist unangebracht. Noch die Persönliche Meinung und dann ist die Befragung abgeschlossen.“ Er nickte bloß.
„Was ich persönlich von ihm halte.“ Wieder fixierte Ian mein Gesicht, wahrscheinlich stieg auch bei ihm die Anspannung.
„Um ganz ehrlich zu sein. Ist er der größte Macho den ich je gesehen habe. Er nutzt Frauen schamlos aus. Er ist fies. Mit seinen Bemerkungen erniedrigt er mich täglich. Er hat jedes Wochenende ungefähr drei verschiedene Mädchen. Er baggert jedes Mädchen an um dann genau ein mal mit ihr zu schlafen und sie dann fallen zu lassen. Er ist ein Arsch.“
Die Augen der Anwesenden wurden groß und Ian wendete seinen Blick von mir. Wieder spannte sich sein Kiefer an.
„Er hat sein Leben auf´s Spiel gesetzt um mich zu retten. Er lies nicht locker, bis er mich gefunden hat. Er war für mich da als ich Opfer meines Ex-Freundes wurde. Ich habe ihn Gitarre spielen hören, an dem Tag an dem ich ihm erzählte das ich schwanger war.  Er hat mein Lieblinglied gespielt. Er sieht mich mit diesem Blick an.“ Kaum hatte ich es gesagt sah er mich mit genau diesem Blick an.
„Wenn er mich so ansieht möchte ich ihn gleichzeitig hassen und lieben. Ihn erwürgen und küssen. Auf seine ganz eigene Art zeigt er mir, nur mir wie viel ihm an mir liegt. Er wäre für mich und das Baby da gewesen.“
Ich konnte die Tränen nicht mehr aufhalten. Sie flossen in strömen meine Wangen hinab.
„Ja er ist keines Wegs perfekt. Ganz im Gegenteil, es gibt so viele Gründe ihn zu hassen. Ich weiß es klingt verrückt. Aber ich liebe ihn.“ Bei diesen drei Worten wirkte er schon fast erschrocken.
„Ich hätte nie gedacht, so etwas für jemanden zu empfinden. Das Baby und er waren der Grund, wieso ich mich an mein Leben geklammert habe. Natürlich das was er getan hat wieder das Gesetzt. Doch er wollte das letzte bisschen Ehre zu erhalten was ich noch habe. Er wollte einer der meist gesuchtesten Menschen unseres Bundesstaates aufhalten. Ich bitte sie euer Ehren. Seien sie gnädig mit ihm. Er der zugleich schrecklichste und liebevollste Mensch den ich kenne. Er wollte ihnen nur auf seine Art und Weise helfen.“ Ich hatte es geschafft, er lächelte. „Okay Ms. Wheeler sie sind aus dem Zeugenstand entlassen. Warten sie bitte draußen, ein Streifenwagen wird sie nach Hause bringen.“ Ich nickte der Richterin zu, stand auf und verließ langsam den Gerichtssaal.

 

"Catherine" Monogam?

 

Mir war vorher schon klar dass ich während dem Rest der Verhandlung nicht in Gerichtssaal sein konnte. Obwohl ich gern dabei gewesen wäre. Denn Geduld ist eine der Eigenschaften, die bei mir nicht vorhanden waren. Frühe musste ich nie auf etwas warten.
Mein Vater hat mir immer sofort das gegeben was ich wollte. Ist es normal sich selbst, oder sein früheres selbst zu beleidigen? Auch wenn schon. Verwöhntes Gör!
Im Wartezimmer war es unerträglich still und das Ticken der Uhr machte mich nur noch mehr nervös.
12:46  Schon seit zwei Stunden wartete ich hier Mutterseelenallein. Was konnte nur so lange dauern. Entweder er muss hinter Gittern oder nicht.
Der Gedanke daran wie er mich gegen die Wand drückte und mir sagen wollte wie ich mich zu verhalten hatte, ging mir nicht aus dem Kopf. Ihm muss wirklich was an mir liegen.
Zuerst war ich fest davon überzeugt dass alles was ich gesagt hatte nicht wahr war. Doch desto mehr Worte aus meinem Mund sprudelten desto mehr glaubte ich ihnen. Verdammt.
Das kann nicht sein! Natürlich hat er mir das Leben gerettet und wollte meinen Peiniger zu Rechenschaft ziehen. Aber es ist Ian. Der Kerl, der wahrscheinlich mehr Weiber als Charlie Sheen geknallt hat. Ian, der mich ständig mit irgendwelchen anzüglichen Sprüchen genervt hat.
Der Ian, der mir ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen sagt, was alles an mir nervt.
Der Ian, der mich erst zum Weinen und dann zum Lachen bringt.
Dann ging auf einmal die Türe auf und Ian's Anwalt kam heraus.
Mein Herz schien stehen zu bleiben. Doch dann kam auch Ian raus. Sein Blick war nichts sagend.  Dafür strahlte sein Gang umso mehr Selbstbewusstsein aus. Augenblicklich sprang ich auf und lief in seine Richtung. Ich versuchte in seinem Gesicht eine Regung zu erkennen, aber da war nichts. Überhaupt nichts. Keine Freude. Keine Trauer. Keine Regung, nur leere.
Er blieb vor mir stehen und sah mir in die Augen. Es war als würde in mein innerste sehen, so durchdringend war sein Blick. Als würde er darin noch eine Seite von mir entdecken die er noch nicht kennt.
Dann küsste er mich. Ich wollte gleichzeitig lachen und weinen. Meine Gefühle rausschreien und sie für immer für mich behalten. Es war ein einfacher Kuss. Doch es war so viel mehr als nur ein Kuss.
Es war die Bestätigung für das, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte. Ian löste sich von mir und noch immer war in seinem Gesicht keine Regung zu sehen. Eins muss man ihm lassen, wenn er nicht will das man sieht wie er sich fühlt sieht man es auch nicht.
"Du weißt das ich dir dafür jetzt eigentlich eine reinhauen würde." Dann sah ich es, sein lachen. "Ich weiß."
"Dann ist ja gut."
"Sag es."
"Ich soll was sagen?" Ich kann es noch nicht mal denken, geschweige denn sagen. "Du weißt schon." Er strahlte übers ganze Gesicht. "Das kannst du mir nicht antun. Das ist echt schlimm. Du kannst dir nicht vorstellen wie oft ich deshalb fast gekotzt hätte." Sein dunkles, dreckiges Lachen ertönte. "Das ist mir egal. Sag es, sonst versohl ich dir den Arsch."
"Ach ja?"
"Oh ja."
"Hmm, dann sollte ich vielleicht bis danach damit warten."
"Spiel nicht mit mir Catherine."
"Catherine? So hat du mich noch nie genannt."
"Es gibt für alles ein erstes Mal. Ich hab meins hinter mich gebracht, jetzt bist du dran."
"Ich schwör dir, wenn du es jemandem erzählst schneide ich dir dein Ding ab."
"Versprochen ich erzähl es niemandem." Ich Tat so als würde ich ein Würgen unterdrücken und sagte dann:
"Ich liebe dich Ian." Es war merkwürdig das zu sagen und es auch so zu meinen. Doch ich wollte es ihm nicht durchgehen lassen. „War das so schwer?“ Endlich war etwas in seinem Gesicht zu erkennen. Eine gewisse Genugtuung, Zufriedenheit. „Äh, ja!“ Ich konnte nicht anders und musste einfach lachen. Dieser Moment war so absurd. „Du weißt dass das krank ist.“ Ian nickte. „Lass uns nach Hause fahren Catherine.“ Grob schlug ich ihm auf den Oberarm. „Bitte, hör auf mich Catherine zu nennen. Das macht mich echt fertig.“ Wie hätte es anders sein können schlug er mir als Antwort auf den Arsch. Ian musste mir nicht sagen, dass er davon kommen würde das wusste ich auch so. Denn wenn er hätte wirklich in den Knast gehen müssen hätte er sich anders verhalten. Wir verließen das Gerichtsgebäude und ich entdeckte auf dem Parkplatz Elena´s Wagen.
„Elena ist da.“ Sagte er. „Ja das ist sie. Wenn du ihr davon was erzählst dann breche ich dir die Nase.“ Ian lachte tief und dreckig. „Denkst du wirklich ich erzähl rum dass ich mich dich verliebt habe?“ Auch ich musste lachen. „Nein, das passt irgendwie nicht zu dir. Da du doch der große Frauenbändiger bist.“ Als wir uns dem Auto näherten stieg Elena aus. Ihr Gesichtsausdruck war fragend, doch als Ian lächelte tat sie es ihm gleich und sprang ihm um den Hals. Ihm war das sichtlich unangenehm. Er setzte sich hinten hin und ich mich vor zu Elena.
„Und auf was für Fragen musstest du so antworten Cat?“ Mein Blick viel in den Rückspiegel, wo ich seinen auffing. „Auf alles möglich unteranderem was ich von ihm halte.“ Sie fing an zu lachen. „Und was hast du gesagt? Warst du ehrlich?“ „Natürlich nicht. Für irgendetwas muss der Schauspielunterricht doch gut sein.“ Als wir zu Hause ankamen überrannten die Jungs ihn fast. Alle waren total überrascht und froh darüber dass er wieder zu Hause war. Sie überschütteten ihn mit Fragen wie, gab es wenigstens ne heiße Polizistin. Oder, was denkst du werden die Mädels jetzt mehr auf die fliegen, wenn sie wissen das du fast hättest in den Knast gehen müssen.

Tate hatte Pizza und zwei Pastagerichte bestellt, doch es dauerte eine Ewigkeit bis das Essen endlich kam. Jedes Mal wenn wir alle gemeinsam aßen musste ich an den Zoo denken. Wieso? Raubtierfütterung. Alle stürzen sich auf das Essen, als hätte sie seit Tagen nichts mehr Essbares gesehen.

Der Abend neigte sich überraschend schnell dem Ende zu, genauso wie unser Biervorrat. Als Ty das letzte Bier leerte gingen wir alle auf unsere Zimmer. Während des ganzen Abends trafen sich Ian´s und meine Blicke nie.
Ich stand im Bad und band meine Haare zu einem Zopf. Als es an der Verbindungstüre klopfte.
Er wartete noch nicht mal bis ich darauf antwortete. Nein er machte sie einfach auf und kam rein. Okay, von ihm hätte man es gar nicht anders erwartet.
„Du hättest warten können bis ich dich hereinbete.“ Er zog seine Augenbrauen hoch und meinte:„Bis ich dich hereinbete? Ich wusste es, die Spießerin bekommt man nur auf die harte Tour aus dir raus.“
Ich bin doch nicht spießig, oder? Nein, ich halte mich nur an die Gepflogenheiten. Das ist nicht spießig. „Ich bin nicht spießig.“ „Doch das bist du. Schau dir doch nur mal dein Zimmer an.“ Mein Zimmer saß aus wie immer. Meine Kleider waren alle feinsäuberlich in meinen Schrank geräumt. Die Bücher sowie die CDs in meinen Regalen nach Alphabet sortiert und meine Kosmetikprodukte nach Hersteller. Das war nicht spießig, vielleicht neurotisch aber nicht spießig. „Es sieht aus wie immer.“

„Das ist es ja. Du entscheidest dich einmal für etwas und dann ist es immer genau gleich. Keine Veränderungen!“ Langsam nahm ich es echt persönlich.

„Keine Veränderung?“
„Ja.“
„Du provozierst mich absichtlich und du weißt dass ich dir das heimzahlen muss.“ Ian setzte ein verschmitztes Lächeln auf und nickte. Ich drückte ihn aus meinem Badezimmer rein in sein Zimmer. Er wäre nicht Ian, wenn er nicht auf eine heiße Nummer hoffte, aber das konnte er sich abschminken. Ian setzte sich auf sein Bett und sah mich erwartungsvoll an.
„Und was hast du jetzt mit mir vor?“ Langsam ging ich auf ihn zu und knöpfte meine schwarze Bluse auf. Seit der Verhandlung hatte ich mich noch nicht umgezogen, doch er auch nicht. Merkwürdigerweise machte mich sein Anzug scharf, denn er passte ganz und gar nicht zu ihm. Absichtlich fing ich unten an, denn da gab es für ihn weniger interessantes zu sehen. Sein Lächeln wurde größer als sich das erste Stückchen meines BHs offenbarte. Schwarze Spitze auf cremefarbener Seide.
Scharf zog er die Luft ein, doch das reichte mir noch nicht. Nun öffnete ich den Reisverschluss meines Schwarzen Rocks und stand nur noch in Unterwäsche und Heels vor ihm.
Sein Blick zeigte mir deutlich das er mich wollte. Ich drückte ihn in das Bett und kletterte auf ihn. Mit meiner Hüfte berührte ich kurz seine und ich konnte deutlich fühlen, wie sehr er sich Erlösung wünschte.
Spielerisch leckte ich mit meiner Zunge über seine Lippen, bevor ich lange und leidenschaftlich küsste. Doch genau in dem Moment, in dem seine Hände zu meinem Arsch wanderten stand ich vom Bett auf.
„Also dann schlaf gut.“ „Hey warte.“ An der Verbindungstüre machte ich halt und blickte ihn über meine Schultern hinweg an. „Du kannst mich hier doch nicht einfach so liegen lassen. Ich hab ein recht auch das Finale der Show zu sehen.“ Ich lachte, der Kerl hat Vorstellungen.
„Nein das hast du nicht. Aber du darfst dir meinen Arsch ansehen, bis ich die Türe zugemacht habe.“ War das Rache genug? Ja, ich denke schon. „Das kannst du doch nicht bringen Cat.“ Und schon war die Türe zu. Mit einem triumphalen Lächeln im Gesicht legte ich mich in mein Bett und schlief überraschend schnell ein.

Das kitzeln der Sonnenstrahlen auf meiner Nase weckte mich. Als ich aufstand streckte ich mich erst mal so das gefühlt jeder Knochen meines Körpers knackte.

Ich wollte erst duschen gehen und dann für die Anderen Frühstück machen.
Wie immer lies ich meine Haare so trocknen. Weshalb föhnen, wenn man in Californien lebte. Die meisten
Leute hier besaßen noch nicht mal einen Föhn. Heute entschied ich mich für ein schwarzes, rückenfreies
T-Shirt mit einer roten Harley Davidson darauf und einen kurzen Lederrock an.
Nicht mit den Reizen geizen, außerdem würde das Outfit Ian ganz verrückt machen.
Aber um es nicht zu übertreiben ging ich barfuß runter in die Küche.
Tate und Ian waren schon auf und absolvierten draußen ihr tägliches Trainingsprogramm. Da die Terrassentüre geschlossen war bemerkten sie mich nicht. Ich öffnete den Kühlschrank und holte alles raus was man für ein typisch Amerikanisches Frühstück brauchte. Zuerst setzte ich Wasser auf, für den Kaffee und machte mich dann an den Teig der Choclatechip-Pancakes. Kaum hatte ich den ersten Pancake fertig schlenderte Elena schon die Treppe hinunter. Sie tat so als müsse sie erschnuppern was es zum Frühstück gab und setzte dann ein breites Lächeln auf.
„Guten Morgen Elena.“
„Morgen Cat.“ Sie setzte sich an den Tresen. Ich stellte ihr eine Tasse Kaffee und einen Teller mit Pancakes vor die Nase. Dann lachte sie als wäre sie ein kleines Kind, das sich an seinem Geburtstag aussuchen darf was es essen will.Nach einer geschlagenen Viertelstunde hatte ich alle Pancakes fertig und genehmigte mir selbst zwei. Allmählich kamen auch die anderen in die Küche.
Natürlich brauchte Ian wieder einen besonderen Auftritt und kam tropfnass und nur in Shorts kam er direkt von der outdor Dusche in die Küche. Kleine Wassertropfen tropften von seinen schwarzen Haaren auf seinen stählernen Körper. Er nahm sein Handtuch von der Sofalehne und rubbelte sich nur kurz die Haare ab.
Dann kam er zu mir hinter den Küchentresen, anstatt sich wie die anderen hinzusetzten und sich bedienen zu lassen holte er sich seine Sachen selbst. Das müsst ihr noch wissen, das Haus an sich ist riesig, doch die Küche ist im Vergleich zum Rest winzig. So konnte man nur aneinander gedrängt darin stehen. Was er natürlich ausnützte und seinen Nassen Oberkörper gegen meinen freien Rücken drückte um sich einen Tasse aus dem Schrank zu holen. Doch diese Situation machte ihn mehr fertig als mich, da er erst jetzt merkte dass ich keinen BH trug. Das war bei diesem Oberteil schlichtweg nicht nötig. Man hätte eh nur die Träger und den Verschluss gesehen. Dieser Moment schien für uns ewig zu dauern, obwohl es nur ein paar Sekunden waren.
Als er es nicht mehr länger an mich gepresst aushielt setzte er sich zu den anderen. Wie bei den anderen stellte ich auch ihm ein Teller voll hin. Unwillkürlich viel mein Blick auf seine Bauchmuskeln und ich musste tief ein und aus atmen um mir nicht über die Lippen zu lecken. Wir wussten beide, dass wir wenn wir so weiter machten es nicht mehr lange vor den anderen verbergen konnten.
Ich musste raus hier.
„Nen Guten, Ian.“ „Danke.“ Entgegnete er mir mit vollem Mund.
Ohne noch etwas zu sagen ging ich hoch in mein Zimmer kramte in meiner Schreibtischschublade nach einem Zettel und einem Stift und schrieb auf ‘Bin im Strandhaus meines Vaters‘. Auf die Rückseite schrieb ich ihm die Adresse auf. Nahm meine Handtasche, zog ein paar Schuhe an und ging wieder runter.
„Ich muss noch ein paar Sachen erledigen. Wir sehen uns heute Abend Leute.“ Sagte ich, blickte Ian an und deutete mit meinem Kopf nach oben. Er wusste was ich ihm damit sagen wollte. Und dann war ich auch schon zur Tür raus.
Das Strandhaus meines Vaters war nicht weitentfernt und nach ein paar Minuten hatte ich es schon erreicht. Ich war mir sicher dass wir hier ungestört sein. Mein Vater war nie hier, er hätte gar nicht die Zeit dazu hier her zu kommen. Und abgesehen von mir hatte eh niemand einen Schlüssel.
Seit einer gefühlten Ewigkeit war ich nicht mehr hier gewesen. Vor dem steinernen Kamin stand eine große, weiße Couch. Und auf der rechten Seite des Zimmers stand ein Teakholztisch mit vier Stühlen. Der große silberne Kerzenständer verlieh dem Raum eine gewisse Klasse. Oben waren zwei Schlafzimmer, das meiner Eltern und meins. Noch nie hatte ich einen Fuß in das meiner Eltern gesetzt, denn das war der Ort an dem mein Vater alle Sachen meiner Mutter aufbewahrte. An den Wänden im Flur sah man überall weiße Rechtecke und leere Nägel. Von meiner Großmutter weiß ich das hier überall Bilder mit mir und meiner Mutter darauf hingen. Lediglich ein einziges Bild von ihr hatte mein Vater hängen lassen. Sie trägt ein hellblaues Sommerkleid und ihr blonden Locken gehen ihr bis zur Hüfte. Sie sitzt auf der Hollywoodschaukel hinterm Haus. Die eine Hand hat sie ganz behutsam auf ihren Babybauch gelegt und in der anderen hält sie ein Buch von Pablo Neruda.

Auf einmal spürte ich etwas an meinem Rücken und ich musste einen Schrei unterdrücken.

„Verdammt, wieso erschreckst du mich so?“ Doch er lachte nur nahm mich in seinen Arm. „Das vorhin war echt fies. Du weißt wie die Frauenwelt auf deinen Oberkörperreagiert.“
„Ich war nicht der gemeine von uns beiden. Ein rückenfreies Oberteil und keinen BH?“
„Anders kann man das nicht tragen.“
„Das ist mir egal. Ich weiß nur, dass wenn ich auch nur eine Minute länger so an dich gedrängt hätte stehen müssen hätte ich dich vor den Augen der anderen genommen.“
„Du weißt das wir mit diesen Spielchen aufhören müssen.“
„Ich weiß. Und jetzt lass uns nach oben gehen und du bringst endlich das zu Ende was du gestern begonnen hast.“ Er zögerte keine Sekunde, sondern warf mich über seine Schulter und trug mich hoch. Witziger weise entschied er sich für die Richtige Türe und warf mich auf mein Bett.
„Weißt du eigentlich wie sexy du bist.“ Sagte er und gab mir noch nicht mal die Chance zu antworten. Denn Augenblicklich hatte er sich auf mich gelegt und küsste mich ganz sanft. Seine Hände ruhten an meinen Wangen. Mein Herz schlug schneller und in meinem Nacken machte sich Gänsehaut breit. Ich zerrte an seinem Shirt. Als Ian das merkte zog er es aus und schmiss es in die Ecke. Auch ich zog mein Shirt aus und lies es einfach auf den Boden neben uns fallen. Innerhalb weniger Sekunden hatte er sich auch seiner Hose entledigt und zog meinen Rock runter. Seine Haut auf der meinen zu spüren war ein wunderbares Gefühl.
Sein Köper war ganz heiß, meiner hingegen kühl.
An den Fingerspitzen seiner linken Hand hatte er Hornhaut, welche vom Gitarre spielen kamen. Es kitzelte, wenn er damit über meine Haut strich. Er bedeckte meinen Gesamten Oberkörper mit Küssen.
Doch dann kam er an eine Stelle für die ich mich schämen würde.
Ganz behutsam küsste er mich auf das I-Pünktchen, bevor er ein Stückchen weiter runter ging.
Und in meinem Körper Gefühle hervorrief von denen ich nie träumen gewagt hätte. „Damn.“
War das einzige was ich in diesem Moment schreien konnte. Meine Finger grub ich in die Bettlacken um nicht zu kreischen. Doch Irgendwann konnte ich nicht mehr. Mein Köper fing an unwillkürlich zu zittern und ich schrie meine Lust heraus. „Bitte hör auf, bitte.“ Er hörte auf mich und kam wieder zu mir hoch.

Nun war er an der Reihe. In dem Moment, in dem er mich Küssen wollte setzte ich mich auf ihn. Etwas überrascht sah er mir direkt in die Augen. Und ich wusste wie lange wir beide uns danach gesehnt hatten den jeweilig anderen so intensiv zu spüren. Es dauerte nicht lange, bis wir gleichzeitig kamen. Sein Stöhnen unterdrückte ich mit einem Kuss.

Eng umschlungen lagen wir da. Sein Herzschlag hatte sich wieder normalisiert und seine Brust hebte und senkte sich im Rhythmus seines Atems.

Ganz sanft strich er mit seinen Fingern über meinen Arm. Plötzlich musste ich kichern, ja wirklich kichern. „Wieso lachst du?“ „Weißt du wie krank das hier ist? Ich hätte nie gedacht dass ich jemals mit dir hier liegen würde.“ Nun musste auch er lachen.
„Wenn man mir vor ein paar Monaten erzählt hätte, dass ich jemals zu dir sagen würde das ich die liebe. Hätte ich ihn ausgelacht.“„
Was reizt dich so an mir?“ fragte Ian mich erwartungsvoll. Ich drehte mich auf den Bauch um ihm dabei ins Gesicht schauen zu können.
„Das Böse und Verbotene. Das man es nie erwarten würde das wir etwas miteinander haben. Das wir sind wie Licht und Schatten. Das brave Töchterchen und der verkommene Musiker.“ Er zog die Augenbraue hoch. „Verkommen?“ „Total verkommen.“ Er schüttelte nur den Kopf und küsste mich. „Und was reizt dich an mir?“ Ian zog mich auf sich, so dass sich unsere Nasen fast berührten.
„Einfach alles an dir. Dein Blick, wie du mich ansiehst wenn ich einen blöden Spruch los lasse. Wie du deine Nasenflügel bewegst, wenn du sauer auf mich bist. Du versuchst immer perfekt zu sein und wenn es dir nicht gelingt bist du das komplette Gegenteil.“ Ich konnte nicht anders ich musste lächeln. Nie hätte ich gedacht das mir diese Worte von diesem Kerl da unter mir, so viel bedeuten würden.
„Außerdem wolltest du mich schon vor so langer Zeit.“ Mit bösem Blick schlug ich ihm auf den Oberarm. „Das stimmt nicht.“ Doch er lachte nur.
„Und ob das stimmt. Weißt du noch der eine Abend im Club?“ Ich sah ihn fragend an und antwortete dennoch mit: „Ja , das weiß ich noch.“„Als `Beautiful Dangerous´ lief…“ „Sag schon, auf was willst du hinaus?“
„Der Blick, mit dem du mich angesehen hast. Als würdest du wollen, dass ich dich gleich auf der Stelle und vor allen Leuten nehme.“ Eine leichte röte stieg mir ins Gesicht.
Das war mir gar nicht bewusst, welche Blicke ich ihm früher schon immer schenkte. Und welche Gedanken ich in seinem Kopf wohl hervorgerufen haben muss.
„Und weißt du seit wann ich weiß das ich dich Liebe?“ Das aus seinem Mund zu hören und dabei gleichzeitig seine Nähe zu spüren war atemberaubend. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. Ich war sprachlos und schüttelte den Kopf. „In der Nacht, in der wir bei meiner Mutter im Diner waren und du dann im Wagen in Tränen ausgebrochen bist. Du hast nicht nur geweint, du warst am Boden zerstört und das nur wegen meinen Worten. Ich wusste dass du mich dafür hassen würdest, aber ich musste es dir sagen. Dich verletzten. Doch dennoch hattest du so ein Funkeln in den Augen.“

Als er seinen letzten Satz vollendet hatte küsste ich ihn ein letztes Mal, bevor ich aufstand und mich wieder anzog. Sein Blick klebte förmlich auf mir. „Ich weiß das es dir das Herz zerreißt, wenn ich mich anziehe. Doch ich sollte jetzt besser wieder zu den anderen fahren. Machs dir ruhig noch ein bisschen gemütlich hier.“ Ich schickte ihm einen Luftkuss, zwinkerte und verließ das Haus. Ganze zwei Wochen spielten wir dieses Spiel. Einer von uns beiden verließ das Haus und nach einer halben Stunde auch der andere. Wir trafen uns im Strandhaus, wo wir ein paar Stunden für uns hatten. Gemeinsam schwimmen gehen, über die anderen herziehen oder einfach neben einander schlafen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich genoss es mein eigenes `Dirty little Secret` zu haben. Doch leider fingen die ein oder anderen langsam an etwas Verdacht zu schöpfen.

 

 

Ian hatte gerade das Haus verlassen und ich stand vor meinem Kleiderschrank und überlegte was ich anziehen solle. Da klopfte es an meiner Tür. „Was?“ sagte ich etwas barsch. Tate kam ins Zimmer. Er sah aus wie immer. Seine Haut war leicht gebräunt, er trug dunkle Jeans und ein weißes Hemd. Seine blonden Haare waren vom Wind etwas verwuschelt.

„Ich mach mir Sorgen.“ Meinte er und setzte sich auch mein Bett. Ich schloss die Schiebetüren meines Kleiderschranks und setzte mich neben ihn. „Um wen machst du dir Sorgen?“ Mein Blick war zu gleich mitfühlend als auch belustigt. „Um Ian.“ Schallend begann ich zu lachen. Tate hatte keinen Grund sich um Ian zu sorgen. Ihm ging es wunderbar. Wenn nicht sogar besser denn je. „Was amüsiert dich daran so?“ Schnell Gehirn lass dir eine plausible Antwort einfallen.
„Du machst dir Sorgen um Ian und kommst deshalb zu mir.“ „Ich weiß das du nicht sein größter Fan bist, aber euch beide verbindet schließlich viel. Außerdem bist du seine direkte Nachbarin. Vielleicht weißt du was mit ihm los ist.“ Tate schien sich wirklich viele Gedanken um Ian zu machen. „Was soll denn mit ihm los sein?“
„Mit ihm stimmt etwas nicht. Seit mehreren Wochen hat er kein Mädel mehr mit auf sein Zimmer genommen. Das ist nicht normal für Ian. Es gab Tage da hat er es mit drei oder mehr an einem Tag getrieben. Und jetzt keine einzige und das seit Wochen.“
„Vielleicht hat er eine Freundin.“ Das letzte Wort brachte ich fast nicht über die Lippen.
„Das glaub ich nicht. Ian doch nicht. Er könnte gar nicht monogam leben.“
„Auch Ian wird mal erwachsen.“ Das konnte ich mir selbst nicht abkaufen und fing an zu lachen. Tate stimmte ein und nach guten 2 Minuten hatte ich vor lauter lachen Tränen in den Augen.
„Ihm geht es bestimmt gut. Zerbrech dir nicht deinen schönen Kopf. Ian ist der letzte um den man sich sorgen muss. Also zumindest ich nicht.“ Er tätschelte mein Knie stand auf, lächelte und ging.

Sein Kopf ruhte auf meiner Brust und ich strich mit meinen Fingern immer wieder durch seine Haare. Seine Augen hatte er zwar geschlossen, doch er war wach. Das hörte ich an der Art und Weise wie er atmete. Irgendwann seufzte ich. Ian öffnete seine Augen und zog die Brauen hoch.„Was ist?“
„Tate war heute bei mir. Er wollte mit mir über dich reden.“ Er setzte sich auf mich direkt ansehen zu können. „Über mich reden?“
„Ja. Er macht sich sorgen um dich.“
„Weshalb das denn?“ „Weil du seit Wochen kein Mädel mehr dabei hattest. Er meinte es gab schon Tage da hattest du drei Verschiedene und jetzt keine einzige.“
„Wenn er wüsste.“ Sagte er mit rauer Stimme und kam zu mir runter. Begann mich zu küssen und meinen Oberkörper zu ertasten. Obwohl ich nicht wollte, dass er damit aufhörte drückte ich ihn von mir.
„Wir wissen beide, dass wir das Spiel nicht mehr lange so weiterspielen können. Sie werden es merken. Entweder lassen wir uns erwischen oder wir müssen es ihnen gestehen. Als wären sie unsere Eltern und wir wären ihnen eine Rechenschaft ablegen müssten.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und ich wusste genau

Für welche Option er sich entschieden hatte. „In wessen Bett sollen wir es tun?“ Wow, das ich das jemals sagen würde hätte ich nicht gedacht.

Wir reifen beidegleichzeitig eine Namen in den Raum, so dass wir des jeweilig anderen nichtverstanden. „Du zuerst.“ Lies ich ihm den Vortritt. Denn wenn es um Qukiesin fremden Betten ging hatte eindeutig er mehr Erfahrung als ich. „Wenn du wirklich willst, dass das ganze explodiertwie eine Atombombe. Kreischer hören willst und willst das das Ganze sich schnellerverbreitet wie die Pest gibt es nur eine Option.“
„Nein, das können wir nicht machen.“
„Und ob wir das können.“ Mein Blick wurde etwas leidend, dass konnte ernicht ernsthaft von mir verlangen. „Du wirst gar nicht erst die Wahl haben. Ich werdeauch dich mit der Situation überrumpeln. Wir können janicht das Risiko eingehen das du kneifst.“
„Du mieses Arschloch.“ Und ja es war so gemeint wie ich gesagt hatte. Doch das machte Ian nichts aus, erlachte nur.

Ganze fünf Tage waren vergangen, in denen Ian und ich nicht im Strandhaus waren oder uns auf irgendeine andere Art und Weise nahe waren. Von Tag zu Tag stieg meine Anspannung. Ich machte mich darauf gefasst von ihm überrumpelt zu werden. Unzählige Male machte er den Anschein, kam mir ganz nah. Faste mir unauffällig an den Arsch oder drängte seine Hüfte an meine. Doch nie geschah etwas.

Chris und ich hatte das Abendessen für heute gemeinsam gekocht. Ja, stellt euch vor der ach so schüchterne Chris kann kochen. Und das sogar recht gut. „Wer von euch beiden wollte das zwischen euch so lange verheimlichen? Du oder Elena?“
„Wer wohl. Natürlich Elena. Mir macht es nichts aus das ich die kleine Schwester meines besten Freundes knalle. Sie steht auf solche Geheimnisse. Du kennst sie ja besser als wir alle zusammen.“
„Ja das stimmt. Ich weiß alles von ihr.“
„Sie auch von dir.“ Bis auf ein paar Kleinigkeiten. Wie zum Beispiel, dass ich vor Gericht nicht gelogen habe.
„Natürlich.“ Es zischte laut als Ian die Steaks in die Pfanne legte. Was für eine längere Gesprächspause zwischen uns führte. Ich musste nur noch schnell den Rotwein dekantieren und den Parmesan in die Polenta rühren und dann konnten wir essen. Wieso der ganze Aufwand? Elena´s und Ty´s Eltern kamen heute zum Abendessen zu uns. Denn morgen würde die letzte Woche unserer Sommerferien anbrechen und sie wollten uns alle nochmal besuchen kommen. Eigentlich wollten sie nur eine Schadensbilanz machen. Was ich ihnen nicht verübeln kann. Schließlich lebten hier 6 junge Leute, von denen 5 nicht gerade zimperlich mit den Möbeln und alle dem umgingen. Gerade als ich den Wein auf den Tisch stellte klingelte es.
Mit ruhigem Schritt ging ich erst zum Spiegel im Flur und betrachte mich. Meine Füße steckten in ein paar schwarzen Christian Laboutin. Mein Kleid ging mir bis zu den Knien und war ebenfalls schwarz.
Um meinen Hals trug ich die Silberkette mit dem eingefassten Rubin meiner Mutter. Blonde Locken fielen auf meine Schultern und noch ein wenig weiter hinab. Hinten waren ein paar meiner Haare kunstvolleingedreht und mit einer silbernen Spange festgesteckt.
Mein Make-up war dezent. Ich trug lediglich einen schwarzen Lidstrich und roten Lippenstift. Im Großen und Ganzen gefiel ich mir heute.
„Guten Abend Mrs. und Mr. Ritter. Bitte kommen sie doch rein. Das Essen ist in paar Minuten fertig und den Wein habe ich schon in die Karaffe gefüllt.“ Mrs. Ritter war Mexikanerin, sie hatte lange glatte schwarze Haare und eine dunklen Teint. An den kleinen Lachfalten neben ihren Augen konnte man ihr Alter erahnen. Ihre Zähne waren etwas zu sehr gepleacht und ihr Dekolleté ein wenig zu tief. Mr. Ritter war strohblond, obwohl sich an manchen Stellen schon ein paar graue Haare sichtbar machten. Vom ständigen Sonnenschein und offenbar zu wenig Feuchtigkeitscreme sah er etwas älter aus als er war.
„Guten Abend Catherine. Du hättest dir doch unser wegen nicht so viel Arbeit machen müssen.“
„Ach, das ist doch nicht der Rede wert. Ich mach das gerne.“ Ich ging einen Schritt zur Seite und signalisierte so, dass sie reinkommen sollten.
„Elena und Ty sitzen auf der Terrasse. Ich mache in der Zeit das Essen fertig.“
„Okay.“ Entgegnete mir Mr. Ritter. In Chris´ Gesicht machte sich langsam seine Anspannung bemerkbar. Ermutigend tätschelte ich ihm den Oberarm. „Du isst zum ersten Mal mit ihren Eltern, stimmt’s?“ Er nickte bloß. Ich konnte gar nicht verstehen weshalb er so nervös war. Tate und Ian kamen die Treppe runter. Beide trugen Jeans und ein Hemd. Ian´s Hemd war schwarz, er hatte es locker in seine Jeans gesteckt. Ich nahm die Schüssel Rucolasalat vom Tresen und brachte sie zum Esstisch, da spürte ich ihn hinter mir.
„Du siehst fabelhaft aus Kätzchen.“ Sagte er ganz leise in mein Ohr. „Danke“ antwortete ich ihm und ging zur Terrassentüre. „Das Essen ist fertig wenn sie dann Platz nehmen würden.“
„Du bist ja schon wieder so spießig Kätzchen. Ich dachte du wolltest dass hinter dir lassen.“
„Das ist nicht der Moment um neue Seiten von mir zu offenbaren Ian.“
„Nein natürlich nicht.“ sagte er mit einem etwas verächtlichen Ton. Chris und ich trugen die Teller zum Tisch, während die anderen Platz nahmen. Als wäre es Absicht war nur noch der Stuhl neben Ian frei. Ich setzte mich schweigend hin und wünschte den anderen einen guten Appetit. Unüblicher Weise aßen die Jungs wie zivilisierte Menschen. Und Mr. Ritter meinte immer wieder wie köstlich es wäre. Mein Teil zur wiedergutmachen war somit erledigt. Jetzt waren die anderen an der Reihe. Nachdem wir auch das Dessert gegessen hatten bot sich Tate an uns Espresso zu machen. Wir redeten über alles Mögliche, wie den Beginn unseres Studiums oder Elena und Chris. Merkwürdigerweise war Ian den ganzen Abend unauffällig, bis ich plötzlich seine Hand auf meinem Schenkel spürte.
Ganz langsam strich er mit der Hand nach oben und schob mein Kleid immer höher. Ich ließ mir nichts anmerken, was mir aber desto höher er kam immer schwerer fiel. Nur noch wenige Zentimeter trennten seine Hand von meiner, ihr wisst schon was.
Provokant ging er noch ein Stückchen höher. Als ich es fast nicht mehr aushielt Räusperte ich mich und drückte Ian den Absatz meines Schuhes genau in seinen Fuß.
Er hatte eine wahnsinnige Körperbeherrschung und verzog keine Miene.
Das Spiel spielten wir ganze 3 Mal. Bis sich, Gott sei Dank Elenas Eltern dafür entschieden einen kleine Hausführung zu machen. Alle bis auf Ian und ich erhoben sich.
„Gehst du nicht mit Catherine?“ fragte Mrs. Ritter mich.
„Nein. Ich nutze die Gunst der Stunde und Räume die Küche auf.“
„Und sie Ian?“ Das würde ich auch gerne wissen. „Ich werde Catherine natürlich helfen.“
Sie lächelte und ging mit anderen hinauf.
Ich trug die leeren Teller in die Küche und räumte sie in die Spülmaschine.
Da drehte Ian mich auf einmal um und küsste mich.
Unsere Zungen schienen miteinander zu tanzen und seine Hände glitten über meinen Rücken.
Dann hob er mich hoch und setzte mich auf die Küchenzeile. Instinktiv schlang ich meine Beine um seine Hüfte. Am liebsten hätte ich ihm das Hemd vom Körper gerissen und seine Muskeln unter meinen Händen zu spüren.
Meine Hände machten sich an seinem Gürtel zu schaffen. Jetzt hatte er mich so weit gebracht das es mir scheißegal war wo wir waren. So lang er nur mein Verlangen stillte.
Ich wollte ihn und er wollte mich.
Schon zu lange hatte ich seinen Körper nicht mehr auf dem meinen gespürt.
Er zögerte es hinaus, immer wieder nahm er meine Hände von seiner Hose und hielt sie fest. Mir war klar weshalb er das tat, doch mittlerweile war es mir egal.
Dann erschallte ein Kreischer den Raum.
Mein Blick schoss in die Höhe und die Röte mir ins Gesicht. „Oh mein Gott.“ Mehr brachte sie nicht raus.
„Los steh auf Kätzchen.“ Etwas beschämt glitt ich von der Küchenzeile, drückte mich an Ian vorbei und versuchte das Ganze zu ignorieren.
„Du solltest dein Kleid wieder runterziehen, man kann sehen dass du nichts darunter hast.“ Sagte Ian gerade so laut das alle es einigermaßen verstehen konnten.
Elena, Ty, Chris, Tate und die Ritters standen wie angewurzelt auf der Treppe.
Außer mir bewegte sich niemand. Wie paralysiert räumte ich weiterhin auf. Irgendwann durchdrängte Mr. Ritters Stimme die Stille. „Ich denke wir machen uns jetzt wieder auf den Heimweg. Es war ein wirklich schönes Dinner Catherine. Komm Liebling, die haben bestimmt so einiges zu besprechen.“
Er nahm sie bei der Hand und führte sie zur Türe, öffnete sie und verabschiedete sich von seinen Kindern. Nur langsam kamen die anderen wieder in die Gänge.
Elena ging auf mich zu, doch ich wollte nicht vor den Jungs mit ihr darüber streiten. Ich ließ das saubere Geschirr stehen und ging auf mein Zimmer.
Genau konnte ich hören wie die Jungs Ian auf die Schulter klopften und meinten ‚Gut gemacht‘. Kaum war meine Türe verschlossen wurde sie auch schon wieder aufgerissen. Kopfschüttelnd und völlig entgeistert stand sie vor mir.
Mir würde ein Vortrag der extra Klasse blühen. „Komm ruhig rein Elena, weshalb denn anklopfen. Ich bin ja eh viel zu spießig.“ Mit einem lauten Knall schmiss sie die Tür hinter sich zu.
„Was zur Hölle geht in deinem Kopf vor? Als würde es nicht reichen das er dich geschwängert hat, nein du musst es mit ihm vor den Augen meiner Eltern treiben. So besoffen kannst du von dem bisschen gar nicht sein das das dein Verhalten rechtfertigen würde. Ich habe es akzeptiert als du mit meinem Bruder geschlafen hast. Es war okay, dass dein Gestöhne als du mit Nate zusammen warst mich wachgehalten hat. Aber das, dass geht eindeutig zu weit. Wenn es schon einer aus diesem Haus sein muss, wieso dann nicht Tate? Weshalb muss es dieses Frauenverachtende, Machohafte, Arrogante und widerliches Arschloch sein? Ja okay sein Körper ist der Wahnsinn, aber auch wenn du ihm eine Tüte über den Kopf ziehst ist es immer noch dieser kleine Wichser. Was um alles in der Welt reizt dich so an ihm? Und jetzt sag ja nicht du machst das weil er dich gerettet hat.“ „Alles an ihm. Sein Sarkasmus, seine Augen, die Art und Weise wie er mich anblickt. Wie er mich berührt.“
Sie schüttelte entnervt den Kopf. „Wie lang läuft das zwischen euch schon?“
„Seit seiner Verhandlung.“
„Das ist schon ein Monat her.“
„Ich weiß.“
„Jetzt wird mir euer merkwürdiges Verhalten klar. Weshalb ihr oft so lange weg wart. Wo wart ihr in dieser Zeit?“
„Im Strandhaus.“
„Ist das was Festes zwischen euch? Muss ich ihn jetzt für immer aushalten?“
„Du bist meine Mutter, okay. Ja es ist was Festes, wenn man von Liebe spricht. Und auch wenn es nichts Festes wäre. Wenn ich nur mit ihm ins Bett gehen würde. Es ist meine Sache. Du bist der Grund weshalb wir es niemandem sagen wollten. Ich hatte keinen Bock auf solch eine Standpredigt. Es war schon schlimm genug meinem Vater in die Augen zusehen nach dem ich unser Baby verloren habe. Da brauch ich nicht auch noch dich, die über mich urteilt. Denkt Ian sei es nicht wert von mir geliebt zu werden.“
Sie fing an zu lachen, kam zu mir rüber, setzte sich neben mich und küsste mich auf die Wange.
„Du weißt dass ich mich immer um dich kümmere. Doch ich werde auch immer auf deiner Seite stehen. Also wenn du ihn liebst werde ich lernen mit ihm auszukommen.“
„Dann ist gut. Sonst hätten wir dich umgebracht und verschachern müssen.“ Wir beide lachten schallend, bevor sie plötzlich wieder ernst wurde und mich fragend ansah.
„Was ist?“
„Wie ist er so im Bett? Einer wie er, der schon so viele Mädels in der Kiste hatte muss richtig gut sein.“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst Elena. Schon mal was von Privatsphäre gehört?“
„Komm schon, bringt er dein Glöckchen zum klingeln?“ Ich gab nach und gab ihr die heiß ersehnte Antwort. „Und wie. Du kannst dir ja gar nicht vorstellen was er alles kann.“

Sicherlich war es nicht für alle leicht zu akzeptieren das Ian und ich von nun an ein Paar waren. Doch das machte uns nichts aus. Wir nahmen es mit viel Humor und ein wenig Alkohol. Am schwierigsten waren natürlich die Gespräche mit meiner Familie. Der verächtliche Blick meines Vaters, wenn ich Ian küsste. Seine kleinen Sticheleien und sein ständiger Drang ihn nieder zu machen. Ließen uns irgendwann kalt. Unsere letzte Ferienwoche verging schnell und uns gefiel es gut unsere Beziehung frei auszuleben. Wann auch immer es uns möglich war fielen wir übereinander her. Er konnte seine Finger nicht von mir lassen und ich nicht vom ihm.

 

Das Auto war vollgestopft bis zum geht nicht mehr.
Lediglich die beiden Sitze vorne waren noch frei. Die Sonne strahlte vom Himmel und erhitze die Luft.
Es war ein heißer Septembermorgen. Elena stieg in den Wagen. Er sah mir in die Augen und seine Hand streichelte mir über die Wange.
Kaum hatten wir uns unsere Gefühle eingestanden mussten wir uns wieder trennen. Vor nicht allzu langer Zeit hätten wir uns beide noch darüber gefreut den anderen für längere Zeit nicht zu sehen. Wie schnell sich die Dinge ändern, dachte ich und eine einsame Träne rann mir über die Wange.
„Weinen steht dir nicht Kätzchen, du bist eine so starke Persönlichkeit und das lässt dich nur schwach und zerbrechlich wirken.“
„Manchmal bin ich eben schwach.“ Ian küsste mich genau auf die Stelle, an der die Träne zu versickern schien. „Verspreche mir, dass du keinen Scheiß machen wirst.“
„Versprochen. Verspreche du mir, dass du dich nicht in irgendwelche kriminellen Spielchen reinziehen lässt.“ „Ich würde nie etwas tun was dich in Gefahr bringt Kätzchen. Und jetzt steig ein, bevor ich dich hoch ins Schlafzimmer trage und dir die Klamotten vom Leib reiße.“
„Da hätte ich nichts dagegen.“
„Du musst los.“ Er zog mich zu sich und vergrub die eine Hand in meinen Haaren, während seine andere auf meiner Taille ruhte und küsste mich.
Bitter sweet Love!
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“ Antwortete ich ihm und stieg ein.
Ohne noch einmal zurück zu blicken fuhr ich los, ich konnte nicht mit anschauen wie er im Hintergrund immer kleiner wird und letztlich verschwindet.
Vor uns lagen zwei Stunden Autofahrt bis zur Caltech in Pasadena.
„Wahnsinn, jetzt gehen wir aufs College. Kannst du das glauben Cat, ich irgendwie nicht.“ „Ich auch nicht.“

Das Campusleben

 

„Entschuldige, kannst du uns sagen wo wir das Verwaltungsgebäude finden?“

Elena war sich schon immer zu gut um irgendwo nach dem Weg zu fragen. Mittlerweile suchten wir den Campus schon eine halbe Stunde ab und jetzt war es mir eindeutig zu blöd.

Ich schnappte mir den nächsten Kerl der uns in die Quere kam um ihn zu fragen.

„Ja, als ich neu war hab ich es auch nicht gefunden. Ich zeig es euch einfach.“ „Danke, nett von dir.“ Sagte ich. Elena verdrehte nur die Augen.

„Woher kommt ihr?“ Wir liefen einmal quer über das Gelände.

„Aus Oceanside. Und du?“ „Dann wohnt ihr ja quasi um die Ecke. Ich bin aus Wisconsin.“

„Ich bin übrigens Cat und das ist Elena. Normalerweise ist sie freundlicher.“

Er blieb abrupt stehen, drehte sich zu uns um und streckte mir seine Hand hin.

„Entschuldigt meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Ray, ich studiere Mathematik im dritten Semester. So hier wären wir. Das Verwaltungsgebäude.“

„Danke Ray.“ „Gerne, vielleicht laufen wir uns mal wieder über den Weg.“ „Ja, vielleicht.“

Die Anmeldung verlief reibungslos und ging schneller als gedacht und wir bekamen die Schlüssel zu unserem Zimmer.

Morgen würden wir uns die einzelnen Kurse anschauen können und uns aussuchen wo wir uns einschreiben wollen.

Unser Zimmer war einem der kleinen Wohnhäuser. Es war überraschend groß, eigentlich eher ein Apartment als ein Zimmer. Es gab einen Gemeinschaftsraum, ein Badezimmer, und zwei Schlafzimmer.

Impressum

Bildmaterialien: stock_84__by_the1stgrape_stock-d5cm90k / Waterfall_Landscape_Stock_by_Enchantedgal_Stock
Lektorat: Habe eine Lektorin, doch natürlich dauert die Überarbeitung etwas länger.
Tag der Veröffentlichung: 05.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine liebste Cousine, ich bin froh dich zu haben. Uns ist erst nach langer Zeit bewusst geworden wie wichtig wir einander sind. Du bist für mich wie eine Schwester, Ich liebe dich S.

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