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Doppelleben



Blass und ausdruckslos ist ihr Gesicht. Leer und tränenlos ihre Augen. Dieses Doppelleben weiter führen kann sie nicht. Aushalten und ertragen all den Schmerz und die Seele, die zerbricht, will sie nicht. Immer wieder hat sie es probiert. Sich Ziele gesetzt und existiert. Und gespürt, wie sie sich immer mehr verliert. Sie hat versucht zu reden, hat versuch zu schreiben oder sich anders mit zu teilen. Wut, Trauer, Angst und Verachtung waren die Reaktionen. Ob sie eigentlich wüsste, was sie mit den Menschen macht. Sie hat nicht das Recht sich das Leben zu nehmen. Sie macht die Menschen hilflos und quält sie. Überfordert Pflegepersonal, Ärzte und Psychologen.
Sie fragt sich ob diese Leute jemals darüber nachgedacht haben, ob die Gefühle, die sie bei ihnen auslöst nur ein Splitter ihrer eigenen sind?
Haben sie je einen Gedanken daran verschwendet, dass sie selber auch Gefühle hat?
Sie hält dieses Leben einfach nicht mehr aus. Erträgt den Schmerz nicht mehr. Ob sie auch mal an die anderen denkt, daran, was sie ihnen antut? Ständig denkt sie daran. Daran, dass sie Menschen immer und immer wieder verletzt. Sie muss aufhören, das weiß sie. Sie hat Angst vor den Menschen, Angst alleine zu sein, Angst wieder jemanden zu verletzen, Angst wieder verletzt zu werden und Angst am Leben zu bleiben. Die letzten Jahre hat sie nur für andere gelebt. Sich Sorgen gemacht, sich selber vergessen. Funktioniert und existiert Tag für Tag. Existiert und vegetiert vor sich hin. Jeden Tag aufs Neue. Spielt den Menschen etwas vor, belügt sie, verletzt sie und quält sie. Die Menschheit wäre besser dran ohne sie. Sie könnte niemanden mehr verletzten oder quälen. Keiner müsste mehr wütend sein und sich Sorgen machen. Denn sie wäre fort. Wäre glücklich und zufrieden dort, wo sie dann ist. Endlich könnte sie Ruhe finden. Die endlose Verzweiflung ablegen. Die Welt durch ihre Abwesenheit verbessern. Durch den Tod Erlösung finden. Frieden, endlich frieden. Für ihre Seele.
Sie könnte nie wieder jemanden verletzen. Sie will nur noch, dass es aufhört. Das einfach alles zu Ende ist. Das der Schmerz aufhört. Dass die Gefühle verschwinden. Dass die Gedanken Ruhe geben. Einfach nur frei sein. Frei und sorgenlos.
Sie will sich zudröhnen, um nichts mehr zu spüren. Nicht mehr aushalten zu müssen. Sie hasst sich mehr als jeden anderen. Ihre Seele wurde zerfetzt. Ihr Herz zerrissen. Ihr Leben zerstört.
Heute vermag sie es nicht mehr zu leben. Sie vermag nicht mehr zu lieben. Sie empfindet nur noch Hass, Verzweiflung und Schmerz. Die Hoffnungslosigkeit frisst sie auf. Stück für Stück. Jeden Tag ein bisschen mehr. Sie zersplittert immer weiter.
Alle sehen zu. Niemand kann helfen. Sie lässt es nicht mehr zu. Sie will es nicht zulassen. Sie kann es nicht zulassen.
Sie lässt niemanden mehr an sich ran. Lacht allen ins Gesicht. Sieht ihnen in die Augen und lügt sie an. Weil sie ansonsten komplett in sich zusammen bricht. Sie kann über ihre Gefühle nicht reden. Ihre Gedanken niemandem anvertrauen. Niemand kann sie verstehen.
Sie lügt um andere zu schützen. Vor sich selbst. Damit niemand
Sie sieht in den Spiegel und sieht ein Gesicht. Blass und ausdruckslos. Die Augen leer und stumpf. Tränenlos und erstarrt. Blut läuft von ihrem Arm. Tropft auf den Boden. Bis sie es fortwischt. Sie kann den Anblick nicht mehr ertragen. Nicht mehr in ihr eigenes Gesicht sehen. Am liebsten würde sie den Spiegel zerschlagen. Dass ihr Spiegelbild wie ihre Seele in tausend Scherben zerbricht.

Ihr Leben ist ein Scherbenhaufen. Oder eher ein Scherbenberg. Sie in Trümmern vor ihr liegen. Zu groß um sie aufzuheben. Aussichtslos sie wieder zusammen zu fügen. Sie hält zwei Scherben in die Luft. Fügt sie zusammen. Klebt sie nebeneinander auf ein Brett. Dann kommt ein Fuß. Mit einem riesigen Schuh. Bevor der Kleber getrocknet ist. Beide Scherben in zwanzig weitere zerbrechen. Eben erst ein weiteres Loch geflickt. Zwei passende Scherben gefunden. Zusammengefügt und geklebt. Es dauerte Stunden bis sie sie hatte gefunden. Zwei Teile, die zusammen passten.
Sie hatte stundenlang gesucht. Kraft aufgewendet. Gehofft. Immer und immer wieder probiert. Tausend Teile versucht. In die Hand genommen und wieder zur Seite gelegt.
Endlich nach ewigem Warten und viel Geduld. Hat sie zwei Teile gefunden, die gepasst haben. Nach langem Warten und etlichen Stunden.
Vor ein paar Minuten hat sie sich doch eben noch gefreut. Neuen Mut gefunden weiter zu suchen. Hoffnung geschöpft. Ihre Arbeit und Energie wurde belohnt.

Doch im Bruchteil von ein paar Sekunden. Hat der Fuß wieder alles zerstört!

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Sie ist höflich und nett, hat viele Begabungen, schreibt und malt, ist sportlich und hat eine gute Auffassungsgabe. Sie ist intelligent und weiß viel. Sie kann anderen Dinge erklären und ist sehr hilfsbereit. Ihre Wohnung ist nett eingerichtet, sie hat viele selbstgemalte Bilder an der Wand hängen, die sehr ausdrucksstark sind. Sie kann mit Menschen gut umgehen. Sie ist fröhlich und aufgeweckt. Lacht und lächelt viel. Albert gerne rum und unternimmt gerne Sachen. Sie ist gerne draußen und macht Sport.
Sie kann ihre Sachen alleine regeln, geht sorgsam mit ihrem Geld um, macht sich Gedanken und Pläne für die Zukunft. Sie nimmt Termine wahr und ist kooperativ und arbeitet gut mit. Ämtergänge und Papierkram regelt sie sorgfältig und alleine.
Sie trifft sich mit Freunden und kann Kontakte pflegen und neue Kontakte knüpfen.
Auch bemüht sie sich um ihre Zukunft und informiert sich über Schulen und wie sie am besten ihr Abitur nachmachen kann.
Sie trifft eigenständig Entscheidungen und kann für sich alleine sorgen. Die Verantwortung für sich und ihr Leben kann sie selber tragen. Im Alltag kann sie sich gut anpassen und kommt gut zurecht. Sie kann Menschen mit ihrer guten Laune mitreißen und hat ein ansteckendes Lachen.

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Ständig denkt sie an den Tod und das Sterben. Nichts auf dieser Welt wünscht sie sich mehr. Hat es schon mehrfach probiert. Schon lange nicht mehr mitgezählt. Hat jeglichen Mut, alle Hoffnung und Energie verloren. Sie verletzt sich, schluckt Rasierklingen oder nimmt Tabletten um sich zu betäuben. Um den Schmerz nicht mehr spüren zu müssen.
Ständig sagt oder macht sie etwas Selbstschädigendes. Sie verletzt sich und alle in ihrem Umfeld. Schreibt Abschiedsbriefe und führt suizidale Handlungen durch. Sie nimmt Tabletten, manchmal in Kombination mit Alkohol.
Sie steht sich selber im Weg und lässt keine Hilfe zu.
Sie zwingt ihr Umfeld zum Handeln. Ist in der Psychiatrie, der Notaufnahme und beim Rettungsdienst schon bekannt. Immer wieder führt sie suizidale Handlungen durch und ihr Umfeld muss reagieren.
Sie ist dem Tod mehrfach nur knapp entkommen. Sie kann diese Gedanken nicht los lassen. Hält an ihnen fest und lässt nichts Neues zu. Es ist immer wieder das Gleiche, sie kommt keinen Schritt weiter. Ihre Handlungen gegen sich selber werden immer brutaler und immer riskanter.
Die Tabletten werden mehr, die Schnitte tiefer, die Klingen erst in Papier gewickelt, jetzt schluckt sie sie ohne. Immer häufiger Handelt sie. Macht ihr Umfeld immer hilfloser und wütender.
Dabei müsste sie sich doch einfach nur mal für das Leben entscheiden!

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Sie ist kreativ und kann gut mit Kindern umgehen. Sie macht es ihrem Umfeld leicht sie zu mögen. Sie ist zurückhaltend, kann aber auch ihre Meinung vertreten. Sie hilft gerne, wenn sie kann. Ist ein guter Zuhörer, einfühlsam und kann anderen Menschen helfen. Sie redet mit ihnen, macht Unternehmungen und ergreift auch mal die Initiative.
Sie ist handwerklich sehr begabt und kann das meiste, das anfällt alleine regeln. Der Umgang mit anderen Menschen fällt ihr leicht und sie ist gerne in der Natur. Sie geht spazieren, tobt mit Kindern, trifft sich mit Freunden, malt, bastelt, schreibt und liest viel, oft und gerne.
Bei Freunden und Bekannten ist sie ein gern gesehener Gast. Ihre ruhige Art entspannt angespannte Situationen. Ihr Lachen ist mitreißend und sie ist immer zuverlässig und verantwortungsbewusst. Man kann mit ihr Lachen, aber auch weinen. Spaß machen, aber auch ernste Gespräche führen.

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Sie ist innerlich zerbrochen. Hat allen Mut und alle Hoffnung verloren. Fällt und fällt immer weiter in ein tiefes Schwarzes Loch. Kommt aus dem destruktiven Strudel, dem verführerischen Sog des Todes nicht mehr raus. Das selbstschädigende Verhalten wird ein immer größerer Teil von ihr. Immer näher kommt sie dem Tod. Immer hilfloser und ohnmächtiger macht sie ihr Umfeld. Immer verschlossener wird sie. Sie zieht sich mehr und mehr zurück. Lässt niemanden mehr an sich heran. Ihr Umfeld muss hilflos zusehen, wie sie sich und ihr Leben immer weiter zerstört. Der Todesrausch ist zu einer Sucht geworden. Sie kann ihn nicht mehr loslassen. Hält an ihm fest. Warum kann sie ihn nicht einfach loslassen und sich endlich für das Leben entscheiden. Sie ist doch so begabt hat so viele Fähigkeiten. Sie ist jung, hübsch und intelligent. Sie selber sieht diese Seiten jedoch nicht.

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Sie bemüht sich mit aller Kraft ihr Leben in den Griff zu bekommen. Will wieder zur Schule gehen, ihr Abitur nachmachen und dann studieren. Sie plant die Zukunft, informiert sich und kooperiert mit ihren Helfern.
Sie hat eine wichtige Entscheidung getroffen. Sie lässt das Jahrelange Verfahren gegen ihren Vater, wegen sexuellem Missbrauch, einstellen. Sie versucht sich für das Leben zu entscheiden. Pflegt Kontakte und unternimmt Aktivitäten mit Freunden. Geht zum Kampfsport und liest viel. Informiert sich und setzt sich mit sich selber auseinander. Macht sich viele Gedanken und bereitet anderen wenn sie kann eine Freude. Sie hat zwar nicht sehr viele, aber dafür gute Freunde. Die für sie da sind, wenn sie sie braucht. Die sie unterstützen und auch in schlechten Zeiten da sind.
Sie schreibt viel und gerne, veröffentlicht Gedichte und Geschichten. Hat an mehreren Wettbewerben teilgenommen und ein paar Gedichte von ihr sind in Sammelbänden erschienen. Sie hat Angebote bekommen von Verlagen und für ein Fernstudium literarisches Schreiben für begabte Autoren. Das meiste scheitert nur am Geld. Aber dennoch verliert sie nicht den Mut und schreibt weiter. Irgendwann will sie ein Buch rausbringen mit ihrer Geschichte. Anderen Menschen klar machen, dass Leute wie sie unter ihnen leben. Dass es in der heutigen Gesellschaft viele Vorurteile gegen Menschen wie sie gibt, die schonmal in der Psychiartie waren oder psychische Erkrankungen haben. Trotz der Erwerbsunfähigkeit hatte sie ein Praktikum im Kindergarten gemacht. Sie musste dort ihr Narben verstecken. Schon als sie die Erwerbsunfähigkeit und die max. 15Stundenwoche erklären musste und gesagt hat, dass sie wegen Depressionen in der Klinik war, wollten sie sie erst im Kindergarten nicht nehmen. Eine Freundin, deren Kinder in dem Kindergarten waren hat der Leiterin erklärt, dass sie selber seit Jahren Depressionen hat und nicht den Eindruck hat, dass ihre Kinder darunter gelitten haben und, dass es keine ansteckende Krankheit ist, haben sie sich überhaupt auf eine Probezeit eingelassen. Später hieß es, dass sie gerne mit ihr zusammen gearbeitet haben, da sie freundlich und zuverlässig ist und, dass sie dort jederzeit gerne wieder ein Praktikum machen könne.

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Immer wieder bricht die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit durch. Sie bricht innerlich zusammen. Kann sich selber nicht mehr verstehen. Hasst sich selber und will sich nur noch zerstören. Sie fühlt sich einsam. Ihr Umfeld gibt es in so einer Situation nicht mehr. Sie ist alleine. Es gibt nur noch sie. Und den Tod. Alles andere ist fort. Weggewischt wie die Tränen aus ihrem Gesicht. Erst zittert sie. Die Tränen tropfen von ihrem Kinn in ihren Schoß. Sie spürt die Kälte und die Erschöpfung. Die Verzweiflung und die Einsamkeit. Sie ist alleine. Ihr Herz ist leer. Sie muss etwas dagegen tun. Es hilft nichts anderes als sich selber zu zerstören. Sie wird erst Ruhe haben, wenn sie tot ist. Das weiß sie. Sie muss es tun. Kann nichts mehr dagegen halten. Sie ist alleine. Ihr Herz ist kalt. Alle Menschen sind aus ihrem Kopf verbannt. Sie kann niemanden anrufen. Sie kann niemandem davon erzählen. Sie ist gefangen. Gefangene ihrer eigenen Gedanken und ihrer eigenen Welt.
Sie flieht in eine andere Welt. Eine Welt ohne Schmerz. Spaltet ihre Gefühle ab. Sie spürt nichts mehr. Keine Emotionen. Ruhe in ihrem Kopf. Nur das Blut tropft von ihrem Arm. Warm und langsam rollen die Tropfen über ihren Arm. Erst langsam, dann immer schneller. Sie wird ruhiger. Kann wieder klarer denken. Sie beobachtet die Tropfen und spürt Erleichterung. Dann stoppt sie ihr Blut. Deckt die Wunde ab.
Sie weiß, dass es wieder Narben gibt. Fragt sich, warum sie es wieder getan hat. Ob es wirklich nötig war und es keinen anderen Weg gab. Sie weiß keine Antwort darauf.
Sie legt sich wieder ins Bett. Sie ist erschöpft und schläft endlich ein.

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Wie kann sie wieder Freude am Leben finden. Was macht ihr noch spaß? Oft weiß sie es nicht. Nach außen bekommt sie alles geregelt. Kann ihr Leben gut alleine regeln. Kann ihr Geld einteilen und hat immer ein gepflegtes Auftreten. Sie hat schon viel gemacht. Hat im Theater gespielt. War jahrelang bei den Pfadfindern. War lange in Sportvereinen. Hat Standard getanzt bis in den Goldkurs. Hatte auf dem Abschiedsball des Fortgeschrittenenkurses den zweiten Platz gemacht und einen Gutschein für drei Monate bekommen. Sie hat auch drei Monate in der Formation getanzt und hatte nach zwei Wochen ihren ersten Auftritt. Das internationale Tanzabzeichen Bronze hat sie mit 58.5 von 60 Punkten bestanden. Auch eine Moderation vor 500Leuten hat sie schon gemacht. Sie ist aktiv und sehr begabt. Sie weiß viel und kann anderen Menschen gut helfen und viel geben.
Sie hatte Kunstleistungskurs und sich auch schon an der Kunsthochschule beworben, wo sie jedoch nicht zur Aufnahmeprüfung gegangen war. Ihre Geschichte, die sie eingeschickt hatte als Bewerbung für ein Stipendium ist unter die ersten 20 gekommen, aber nur die ersten drei haben ein Vollstipendium bekommen. Sie hat ein Angebot bekommen ihr Gedicht vor einer Kamera vorzutragen und einzuschicken, für ca. 95¤ hätten sie es im Literaturfernsehen und auf ihrer Homepage ausgestrahlt. Ihr Gedicht aus dem letzten Jahresband war unter die 100 besten gekommen und wäre nochmal in einem extraband gedruckt worden, wenn sie 30 Exemplare hätte kaufen können. Jetzt schreibt sie im Internet und veröffentlicht dort Texte oder nimmt an Schreibwettbewerben teil, die nichts kosten.

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Die Kluft zwischen ihren verschiedenen Anteilen wird immer größer. Sie driften immer weiter auseinander. Findet keinen Halt mehr. Diese Zustände auszuhalten wird immer schwerer und entmutigender. Ihr Mut und ihre Kraft verlassen sie zunehmend. Sie versteht es nicht. Vor ein paar Tagen hätte sie noch unterschrieben keine weiteren Suizidversuche zu machen. Sie hatte daran geglaubt, dass sie das versprechen kann. Dass sie es einfach lassen kann, wenn sie das will, dass sie sich einfach nur für das Leben entschieden muss. Doch sie kamen mit einem Schlag wieder. Diese Gedanken, die Gefühle und der Wunsch zu sterben. Die Angst davor erneut zu überleben und der Gedanke, dass sie dieses Mal nicht überleben darf! Dass es nur alles noch unerträglicher macht, wenn sie es erneut versucht und doch wieder überlebt. Dass sie dann doch irgendwann in einem Heim landet, weil sie es immer und immer wieder versucht und die ganzen Therapien keinen Erfolg zeigen. Sie fragt sich immer öfter, wie es nur weiter gehen kann. Sie hat das Gefühl, dass die Selbstverletzungen und die Suizidalität sie ausmachen. Es ist das einzige, was sie kann. Das einzige, was ihr ein Gefühl von innerer Freude und Zufriedenheit geben kann. Es ist eine Sucht. Ein Sog, aus dem sie nicht mehr heraus findet. Sie hat keine Ahnung, wie sie ohne diese Dinge leben soll. Was soll sie dann machen? Wie soll sie Freude empfinden, wie kann sie sich spüren? Wäre sie überhaupt noch sie selber, wenn sie diese Dinge nicht mehr machen würde? Wäre sie noch sie selbst, wenn sie glücklich wäre? Wäre es nicht ein Verrat an ihr selbst, ihrer Vergangenheit und ihrem Umfeld, wenn sie glücklich leben würde ohne sich selber Schaden zuzufügen? Hat sie überhaupt das Recht glücklich zu sein?

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Sie ist stark. Gibt nicht auf. Kämpft für ihre Geschwister und alle Menschen, die ihr etwas bedeuten. Nur warum kann sie nicht für sich selber kämpfen? Immer wieder gibt sie sich auf. Dabei hat sie doch so viele Fähigkeiten und sehr viel Potential. Ihre Texte haben so viel Ausdruck. Sie kann ihre Gedanken und Gefühle gut in Worten ausdrücken. Sie könnte so vieles erreichen, wenn sie nur wollen würde und sich endlich von den destruktiven Gedanken distanzieren könnte.

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Immer wieder dieser Gedanke ich kann nicht mehr. Das Gefühl ich halte das nicht mehr aus. Der Wunsch, dass einfach alles zu Ende ist.

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Sie will zur Schule gehen. Ihr Abitur machen. Studieren und anderen Menschen, die ähnliches wie sie erleben mussten helfen und zur Seite stehen.

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Sie will nur noch sterben. Wünscht sich, dass einfach alles vorbei ist. Dass ihr Dasein bald ein Ende hat und sie inneren Frieden finden kann. Im Tod.

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Sie will leben und ihre Ziele erreichen.

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Das ständige hin und her ist anstrengend. Sie will nur noch dass es aufhört. Wenn es in ihr doch bloß nur eine der beiden Seiten gäbe. Der wechsel ist so anstrengend. Raubt ihr die Kraft. Sie will entweder leben oder sterben. Doch sie schafft weder das eine, noch das andere…

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle, denen es ähnlich geht oder einmal gegangen war...

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