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Borderline erleben

Borderline ist alles gleichzeitig erleben.
Ein endloses auf und ab der Gefühle.
Gedanken und Emotionen im permanenten Krieg.
Mit nichts zufrieden sein.

Es macht mich krank und verrückt.
Ich kenne mich selbst nicht mehr.
Unfähig Bindungen einzugehen.
Ein ständiges Leben an der Grenze des Aushaltbaren.

Dann dieser ständige Druck.
Dieses ewige Verlangen.
Nach Schmerzen und nach Blut.
Mein Blut fließen sehen müssen.

Es bringt nichts und ich hasse mich dafür.
Keiner will es sehen, keiner kann mir helfen.
Kann keine Freude mehr spüren.
Sehe kein Licht. Ewig dunkle Gedanken.

Mein Leben ist ein Chaos.
Muss mich schützen vor mir selbst.
Verliere die Kontrolle über mein Leben.
Habe Angst vor mir und aller Welt.

Keiner merkt was, keiner sieht, wie es mir wirklich geht.
Wollen nicht sehen, können ja nicht helfen.
Ein Leben auf der Kippe. Ist anstrengend.
Bin kaputt körperlich und mit der Seele.

Kann nicht weinen und nicht lachen.
Macht nichts Freude, kann nichts hassen.
Außer mich, die ich nicht kenne.
Weiß wer ich mal war, kann mich kaum erinnern.

Als Kind war ich fröhlich und frech.
Doch das ist vorbei und kehrt nie zurück.
Meine Seele ist früh zerbrochen.
Nur rote Tränen weinen kann ich noch.

Bin längst tot, innerlich gestorben.
Will ja leben, doch es geht nicht.
Dann will ich sterben, doch ich schaffs nicht.
Keiner versteht mich, keiner hört zu.

Freunde sind überfordert, wenden sich ab.
Ärzte wissen nicht, was ist zu tun.
Aus Hilflosigkeit schreien sie mich an.
Ich fühl mich verraten und verlassen.

Von der Familie verstoßen in frühen Jahren.
Erzählte doch, was er hat getan.
Hat mich verletzt und getötet.
Mein eigner Vater hats getan.

Meine Mutter will nichts wissen.
Sieht nur weg und ignorierts.
Weiß nicht, ich tu sie so vermissen.
Der Schmerz sitzt tief in meiner Seele.

Hab mein Leben längst schon weggeschmissen.
Nach außen wirke ich normal.
Lebe unter einer ewigen Maske.
Doch für mich ists nur ne Qual.

Seh mein Blut ins Becken tropfen.
Spüre die Erleichterung.
Ein paar Minuten nichts zu denken.
Den Schmerz der Seele nicht mehr spürn.

Wie soll es weiter gehen, krieg nichts mehr hin.
Ständig in der Klinik, macht doch keinen Sinn.
Helfen kann mir nur ich selbst.
Doch „Borderline“ verbietets mir.

Fühl mich gefangen in meinem Körper.
Viele sind geschockt von seinen Narben.
Doch sie sind klein und bedeuten nichts.
Im Vergleich zu den Narben meiner Seele.

Versuche den Schmerz zu vergessen.
Um zu verdrängen und betäuben nehme ich Tabletten.
Doch der Schmerz er geht nicht weg.
Will ihn loswerden, kämpfe gegen ihn an.

Doch ich weiß, der Kampf ist endlos.
Hab ihn längst verloren noch bevor er begann.
Greife zur Klinge um mich zu spüren.
Endlich verstummt das Chaos in meinem Kopf.

Nur für ein paar Minuten.
Beobachte ich mein Blute tropfen.
Für diese Minuten der Erlösung meiner Seele.
Nehme ich die Narben meines Körpers in kauf.

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Tag der Veröffentlichung: 01.12.2010

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