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Ich lief durch den Wald, in meiner Hand hielt ich die meiner kleinen Schwester es war stockdunkel und ich spürte das etwas nicht mit mir stimmte. Ich hatte diese unglaublichen Schmerzen die sich durch meinen ganzen Körper zogen. Es fühlte sich an als würde ich verbrennen, als würde jede Faser meines Körpers unter Flammen stehen. Die Tränen liefen mir jetzt in Strömen über die Wangen aber nicht wegen den Schmerzen. Immer tiefer liefen wir in das Gestrüpp und kratzten uns dabei Arme und Beine auf. Endlich kamen wir auf eine kleine Lichtung auf der ich mich zitternd nieder lies, auch Luci setzte sich neben mich. Ich konnte nicht glauben was gerade passiert ist, meine Eltern konnten nicht tot sein, dass konnte einfach nicht sein. Als ich heute Abend ins Bett ging hätte ich nicht gedacht das mein Leben sich in wenigen Stunden für immer verändern wird.

Mitten in der Nacht wurde ich durch einen lauten Schrei unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ich hörte wie es im unteren Stockwerk unseres Hauses rumpelte und Glas zersprang.Schnell kam ich auf die Beine und rannte leise nur mit einem leichten Nachthemd bekleidet die Treppe hinunter. Im Türrahmen blieb ich abrupt stehen. Der große spiegel in unserem Wohnzimmer war zerbrochen und die Splitter lagen überall im Raum verteilt, auch alle anderen Möbel im Zimmer waren zertrümmert. Meine Eltern lagen reglos am Boden in der Mitte des Raumes und rührten sich nicht, überall war Blut, mein Dad hatte riesige Kratzspuren auf seiner Brus, als hätte ihn ein Tier angefallen und aufgeschlitzt. Meine Mum lag daneben, doch sie schien noch zu leben. ich konnte nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken als ich das alles sah. Zwei Gestalten in dunklen Umhängen standen mit dem Rücken zu mir über sie gebeugt und blickten auf sie hinab. >> Das kommt davon wenn man sich nicht an die Regeln hält. << sagte eine männliche Stimme die von dem größeren der beiden kam. >>Du wirst sie nicht bekommen Ryan! << sagte meine Mutter, sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und sah mit direkt in die Augen, dann schloss sie ihre und ging. Ich wusste was ich zu tun hatte. >>Das werden wir ja sehen. Los schaffen wir sie weg bevor wir uns das Mädchen holen. << meinte Ryan. Langsam ging ich rückwärts zu Treppe zurück, ich wollte nicht dass die Männer mich sahen und mit mir das gleiche machten wie mit meinen Eltern. Ich hatte Glück das sie damit beschäftigt waren die Leichen verschwinden zu lassen, sonst hätten sich mich vielleicht bemerkt. Leise schlich ich die Treppe nach oben, ich wusste nicht warum ich so ruhig war, vielleicht stand ich unter Schock. Oben angekommen sah ich meine kleine Schwester Lucy im Türrahmen stehen. Ich ging schnell auf sie zu und bedeutete ihr ruhig zu sein. Ich nahm sie an der Hand und führte sie in mein Zimmer. >>Was ist da unten los? Wo sind Mummy und Daddy? << >>Das kann ich dir jetzt nicht sagen Luci! Wir müssen hier weg!<< Ich zog sie Richtung Balkon und öffnete die Tür, Gott sei dank hatte Dad letztes Jahr eine Feuertreppe eingebaut, er hatte gesagt das man nie weis wann man eine braucht. Ich zog Luci hinter mir her, die Treppe nach unten und in Richtung Waldrand, wo wir hoffentlich geschützt waren bis diese Männer weg waren.

Und jetzt saßen wir auf dieser Lichtung und ich wusste nicht wieso ich plötzlich solche Schmerzen hatte. >>Sag mir wo Mummy ist, bitte<< flehte Lucy und fing jetzt auch an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie ganz fest an mich. Ich wusste nicht wie ich es ihr erklären sollte, wie ich ihr sagen sollte das unsre Eltern tot waren. Was hatte meine Mum damit gemein als sie sagte „du bekommst sie nicht“, ging es um mich? Die Schmerzen wurden schlimmer und ich konnte nicht mehr klar denken ich wollte schreien doch ich biss mir auf die Zunge um meine Schwester nicht zu erschrecken, langsam wurde alles schwarz um mich herum. Ich hörte noch wie es in dem Gebüsch gegenüber von uns zu rascheln begann und etwas näher kam, Luci zog an meinem Nachthemd um meine Aufmerksamkeit zu bekommen doch ich reagierte nicht. Plötzlich sprang etwas großes haariges aus dem Gebüsch und meine Schwester schrie auf, ich drückte sie nochmal ganz fest an mich bevor alles dunkel wurde.

>> Ist sie wach? << hörte ich jemanden fragen. Ich spürte das ich auf etwas weichem lag, und ich fühlte mich so wohl das ich fast wieder eingeschlafen währe. >> Ich glaub schon, sie tut mit so leid Brian, kannst du ihr nicht helfen? << Und mit einem Schlag war alles wider da, der tot meiner Eltern, die Flucht mit Lucy… >>LUCY<< mit einem Ruck saß ich Kerzengrade in einem Bett das in einem Raum stand den ich noch nie gesehen hatte. Die zwei Personen die noch im Zimmer waren zuckten zusammen als ich so laut schrie. >> Wo ist Luci, sagt mir wo sie ist! << schrie ich die beiden hysterisch an. Ich sprang aus dem Bett und wollte schon zur Tür laufen als mich zwei starke warme Hände festhielten. Ich versuchte mich mit aller Kraft zu wehren doch sie ließen mich nicht los. >> Lass mich! Was habt ihr mit meiner Schwester gemacht? << >> Beruhige dich! Wir tun dir nichts. << sagte eine ruhige Stimme hinter mir. Ich versuchte mich umzudrehen doch die Hände ließen mich immer noch nicht los. Gerade als ich wieder anfangen wollte mich zu währen, tauchte plötzlich eine junge Frau vor mir auf was mich ziemlich erschreckte. Sie war bestimmt nicht älter als 17, also genau so alt wie ich und ihr kurzer Bob rahmte ihr schönes Gesicht perfekt ein. Ihre Jeans saß locker auf ihren Hüften und sie trug ein gelbes Top. Im Gegensatz zu ihr musste ich fürchterlich aussehen.
Erst jetzt fiel mir auf das ich noch immer mein Nachthemd trug und die röte stieg mir ins Gesicht. >> Hey ich bin Hannah, es freut mich dich kennen zu lernen. << begrüßte sie mich. Doch ich hörte ihr nicht zu, ich musste an meine Eltern denken die jetzt tot waren und das ich sie nie wieder sehen würde. Tränen stiegen mir in die Augen und ich begann zu schluchzen. >> Oh nein bitte nicht Weinen es ist alles gut wir tun dir nichts wirklich! << Sie versuchte mich zu beruhigen doch es half nichts, natürlich half es nichts sie wusste ja nicht warum ich weinte.
Ich spürte wie mich die Hände die mich die ganze zeit gehalten hatten zum Bett zurück zogen, ich setzte mich auf die Kante versuchte mich zu beruhigen. Keiner der beiden sagte etwas, doch sie wichen nicht von meiner Seite. Nach etwa 10 Minuten hatte ich mich soweit beruhigt das ich wieder normal sprechen konnte. >> Es tut mir leid dass ich so im Tränen ausgebrochen bin. << >> Du musst dich nicht entschuldigen. Wenn sich jemand entschuldigen muss dann wir. Wir wollten dich nicht so erschrecken. << meinte Hannah, oder wie sie hieß.
>> Ihr habt mich nicht erschreck, ich hab geweint weil mir wieder eingefallen ist was passiert ist. << flüsterte ich. >> >> Willst du es uns erzählen? <<
Ich dachte kurz darüber nach und entschloss mich dann es ihnen zu sagen.

Nachdem ich meine Erzählung über die letzte Nacht, mit einigen Unterbrechungen in denen ich mit den Tränen kämpfen musste beendet hatte, sah ich dass auch Hannah Tränen in den Augen hatte. Plötzlich sprang sie von ihrem Platz am Boden auf den sie sich gesetzt hatte hoch und Umarmte mich stürmisch. >> Es tut mir ja so leid für dich, wenn ich irgendwas für dich tun kann dann sag es mir, ja! << Ich nickte und erwiderte etwas perplex ihre Umarmung. >> Bitte sag mir wo Lucy ist! << brachte ich mit etwas zitternder Stimme heraus. >> Keine Sorge sie ist in guten Händen wir können dich zu ihr bringen wenn du willst. << Doch die Antwort kam nicht wie erwartet von Hannah sondern von der zweiten Person im Raum die ich bis jetzt noch gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Ich schaute in die Richtung aus der die Stimme kam und was ich sah verschlug mir die Sprache. Man wie kann man nur so verboten gut aussehen? Fragte ich mich. Vor mir stand ein etwa 19 jähriger Typ mit braunen wuscheligen Haaren und ebenso braunen Augen. Sein Schwarzes T-shirt spannte sich leicht über seine muskulöse Brust und die Jeans die er trug saß locker auf seinen Hüften. Er musste meinen forschenden Blick bemerkt haben den plötzlich fing er an zu grinsen. Schnell sah ich weg als ich spürte dass ich rot wurde. >>Ich bin Brian und dürfen wir auch deinen Namen erfahren? <<kam es von dem gutaussehenden nichtmehr so unbekannten Typen. >> Ich heiße Katy. << antwortete ich ihm leise. >> Sollen wir dich jetzt zu deiner Schwester bringen? << fragte mich Hannah. Ich nickte und wollte schon zur Tür gehen, doch als ich merkte dass mir niemand folgte blieb ich stehen und drehte mich um. Die beiden anderen hatten sich nicht von der Stelle gerührt. >>Ähm…kommt ihr nicht? << Hannah sah aus als ob sie gleich einen Lachanfall bekommen würde. >> Willst du dir nicht erst einmal was anziehen? << fragte mich Brian mit kaum verkniffenen grinsen. << Und zum zweiten Mal Errötete ich innerhalb von einer Minuten. Hannah kam auf mich zu nahm mich an der Hand und zog mich zu einer Tür auf der anderen Seite des Raumes die sie öffnete. Sie ging hinein und ich folgte ihr langsam. Das Zimmer war mindestens genau so groß wie der Raum davor und voll mit allen möglichen Kleidern. Hannah marschiere gleich auf ein Regal zu und zog eine normale Jeans heraus, dann suchte sie noch ein passendes Top dazu und brachte es mir. Die Sachen passten wie angegossen. Nachdem ich mich angezogen hatte gingen wir wieder zurück zu Brian der noch immer im anderen Zimmer wartete.


-2-



Wir gingen den Flur entlang und keiner von uns sagte etwas. Ich dachte nur noch daran Lucy wieder in die Arme zu schließen. >> Wir sind gleich da. << meinte Hannah die neben mir ging. Ich sah in ihre Richtung und stellte fest dass sie mich anlächelte. Schnell lächelte ich zurück und schaute dann wieder geradeaus. Bald waren wir an einer großen Tür angekommen, Brian öffnete sie und wir traten ein. Der Raum in dem wir nun standen war ziemlich groß, es gab keine Fenster wie auch in jedem anderen Raum den ich bis jetzt gesehen hatte. In der Mitte des Zimmers standen ein großer runder Tisch und Stühle außen rum. Auf einem von ihnen saß Lucy, sie spielte gerade Mensch ärgere dich nicht mit einem genau so muskulösen Mann wie Brian es war. Sie hatte mich noch nicht bemerkt und spielte munter und mit einem Grinsen im Gesicht weiter. Lucy war in diesem spiel unschlagbar das würde auch dieser Mann bald bemerken. Ich wartete an der Tür bis sie zu ende gespielt hatten (natürlich hatte Lucy gewonnen) und ging dann zusammen mit den beiden anderen auf den Tisch zu. Lucy drehte ihren Kopf in meine Richtung und sie begann zu Strahlen. >> Katy! Da bist du ja. << Sie sprang von ihrem Stuhl, lief in meine Richtung und sprang mir in die Arme. Ich wusste nicht wie lange wir uns in den Armen lagen, doch irgendwann hörte ich vor mir ein Räuspern. Ich schaute auf und sah Brian. >> Katy das ist Oliver, er hat sich um deine Schwester gekümmert. << Brian deutete auf den Mann der mit Lucy gespielt hatte. Er war sicher nicht älter als Brian und hatte kurze schwarze Haare. Seine blauen Augen passten perfekt in sein Gesicht. >> Danke dass du auf Lucy aufgepasst hast Oliver. << >> Keine Ursache das hab ich doch gern gemacht. << Ich lächelte ihn an und schaute dann wieder zu Lucy. Sie schaute mich fragend an. >> Wo sind Mummy und Daddy? << Das war genau die Frage auf die ich nicht gehofft hatte. Was sollte ich ihr jetzt sagen? Die Wahrheit? Aber sie war doch noch so jung. >> Komm Lucy setzen wir uns mal, ich muss mit dir reden. << Ich nahm meine kleine Schwester an der Hand und wir gingen an den Tisch. Als ich mich noch einmal umdrehte waren alle aus dem Raum verschwunden. Ich setzte mich neben Lucy und versuchte erst einmal mich zu sammeln. Wir saßen ungefähr 2 Minuten so da bis ich das Schweigen endlich brach. >> Mummy und Daddy werden nicht mehr wieder kommen Lucy. << flüsterte ich und meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Meine Schwester war vielleicht noch jung aber sie war nicht blöd, sie verstand was ich meinte und ihre Augen weiteten sich. >> Nein…nein das ist nicht wahr! Sie kommen wieder sie sind nicht tot! << Sie schrie mich regelrecht an, sprang dann auf und lief aus dem Zimmer. Ich rannte hinter ihr her, den langen Flur endlang bis sie endlich stehen blieb. Lucy setzte sich auf den Boden, schlang ihre Arme um ihre Beine und brach in Tränen aus. Ich ließ mich neben ihr auf dem Boden nieder und nahm sie in den Arm. >> Erzähl es mir, ich will wissen warum sie tot sind. << Und ich erzählte ihr alles.

Irgendwann standen wir dann von dem kalten Flurboden auf und gingen in den großen Raum zurück. Die anderen waren inzwischen wieder da und auch ein paar Neue Gesichter konnte ich ausmachen. Lucy eilte auf Oliver zu und überredete ihn zu einer weiteren Runde
„ Mensch ärgere dich nicht“. Ich merkte dass sie sich ablenken wollte und ich hielt sie nicht davon ab. Ich sah mich im Raum um und erblickte Brian der mich eindringlich Musterte. Ich schaute schnell wieder weg, denn ich wollte nicht schon wieder rot werden. Hannah kam auf mich zu und stellte mit Die Menschen vor die ich noch nicht kannte. Da war einmal Tina sie war ziemlich nett und wir verstanden uns auf Anhieb. Sie hatte etwas mehr auf den Rippen, aber nicht so dass man es dick nennen konnte. Ihre langen roten Haare passten zu ihrem hellen Hauttyp. Ich fand sie ziemlich hübsch. Dann gab es noch Matt, das war Tina’s Freund auch er war mir sofort sympathisch, als letztes war noch ein Mädchen im Raum. Sie war eine klassische Schönheit und sie sah mit einem arroganten Blick zu mir rüber. >> Ähm… Hannah? <<
>> Ja, was ist den? << gab sie zurück. >> Wieso schaut die mich so blöd an? << Ich deutete unauffällig auf das Mädchen. Sie fing zu lachen an und antwortete.
>> Das ist Nadine, sie ist hier die Diva, und ich glaube sie sieht in dir eine Konkurrentin. <<
>> Eine Konkurrentin, für was den bitte? << Jetzt grinste Hannah noch mehr.
>> Ich meine wegen Brian, sie steht voll auf ihn und sie glaubt du willst ihn ihr wegschnappen. << Ich schaute sie verwirrt an. >> Brian wegschnappen? Wie kommt sie den da drauf? << gab ich verwirrt zurück.
>> Na ja, du bist hübsch und Brian hat dich und Lucy aus dem Wald gerettet. Das macht dich in ihren Augen für ihn Interessant. <<
>> Das ist doch Quatsch. << sagte ich genervt.
>> Also so viel Quatsch ist das gar nicht. <<
>> Und warum glaubst du das? << fragte ich jetzt misstrauisch.
>> Er ist mein Bruder. << antwortete sie schlicht.
>> Dein Bruder! Das sagst du mir aber bald. << Ich war Überrascht darüber das sie mir das erst jetzt sagte. >> Ich dachte es ist nicht so wichtig. << meinte sie Schulterzuckend. Ich ließ das Thema auf sich beruhen und nahm mir vor Nadine nicht all zu oft über den weg zu laufen.
Ich wollte gerade zu Lucy gehen und schauen ob sie gewonnen hatte, als sich eine warme Hand um mein Handgelenk schloss und mich zurückhielt. Ich zuckte zusammen und drehte mich ruckartig um. >> Man musst du mich so erschrecken? << fragte ich etwas heftiger als nötig. Brian zuckte nur mit den Schultern und bedeutete mir ihm zu folgen.
Er steuerte auf die Tür zu und ich folgte ihm langsam und unsicher. Ich warf noch einen Blick über meine Schulter und traf auf den von hasserfüllten von Nadine. Schnell drehte ich mich wieder um und konzentrierte mich darauf nicht zu stolpern. Als wir im Flur angekommen waren ging Brian einfach weiter und achtete nicht darauf ob ich ihm folgte. Wir gingen ungefähr 5 Minuten durch ein Labyrinth aus Gängen und kurz überlegte ich ob ich nicht umdrehen sollte, da blieb er auch schon stehen. Er öffnete eine Tür zu seiner Linken und ließ mich als erstes eintreten. Auch im diesem Raum gab es keine Fenster und ich wollte Brian gerade nach dem Grund fragen als er mich auch schon bat mich zu setzten. Ich ging zu einem großen Sofa in der Mitte des Zimmers und ließ mich darauf nieder. Brian setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl und schaute mich einfach nur an. Ich war unfähig seinem Blick auszuweichen auch wenn ich es wollte. Seine rehbraunen Augen nahmen mich gefangen, mir fiel auf dass ich mich nicht darin sehen konnte, es gab kein Spiegelbild von mir. Ich legte die Stirn in Falten und strengte mich noch mehr an. Doch nichts passierte. Plötzlich sprach er mich an und riss mich dadurch aus meinen Bemühungen. >> Äh… was hast du gesagt? << er grinste und wiederholte seine Frage. >> Ich hab dich gefragt ob du mir vielleicht noch etwas sagen willst. << Dem entging auch nichts, er hatte also gemerkt das ich in meiner vorherigen Geschichte ein paar Sachen ausgelassen hatte. Ich seufzte und schloss meine Augen. >> Nein ich habe alles gesagt was ich weis. << Ich wusste nicht warum ich ihm das erzählte.
Er bemerkte meine Unentschlossenheit und sein Blick wurde etwas weicher.
>> Du kannst mir vertrauen Katy, ich will dir nur helfen. <<
Ich senkte um meinen Kopf um seinem Blick zu entgehen, doch er legte seine Hand unter mein Kinn und hob ihn wieder an.
Ich wollte mich davon befreien, aber er ließ mich nicht los.
Schließlich gab ich mich geschlagen und er nahm seine Hand weg. Und obwohl ich es nicht wollte sprudelte es jetzt aus mir heraus.
>> Ich hab ihr Gesicht nicht gesehen, aber der eine hat Ryan geheißen und er hat zu meine Mutter gesagt dass er das Mädchen noch bekommen wird, und ich glaub es ging dabei um Lucy oder um mich . << Er schwieg eine zeit lang und dachte über das gesagte nach.
>> Ist das alles? << fragte er nach einiger zeit.
>> Na ja… als ich mit Lucy abgehauen bin hatte ich plötzlich solche schmerzen. <<
Brian schaute auf und etwas blitzte in seinen Augen auf.
>> Welche schmerzen? << meinte er misstrauisch, was mir einen kleinen schrecken einjagte.
>> Ähm… schlimme schmerzen so ein brennen. << Er sprang vom Sofa und lief auf die Tür zu. >> Es ist bestimmt nichts Schlimmes! << schrie ich ihm hinterher. Auch ich sprang jetzt auf und rannte ihm hinterher. Aber er war schon weg. Man wie kann man nur so schnell sein? Fragte ich mich selbst. Langsam ging ich in das kleine Zimmer mit dem Sofa zurück und setzte mich.
Als Brian nach einer halben Stunde noch immer nicht zurück war, beschloss ich zu Lucy zu gehen. Es dauerte eine weitere viertel stunde um den Weg zurück zu finden den ich zuvor mit Brian gekommen war. Doch ich schaffte es. Ich öffnete die Tür und schlüpfte hinein. Lucy saß am Tisch und spielte mit einer Barbiepuppe.
Außer ihr war niemand im Raum.
>> Lucy wo sind die anderen? << Sie drehte sich zu mir um und fing an zu strahlen, wie sie es immer tat wenn sie mich sah. >> In einer Zentrale. <<
>> Zentrale? << fragte ich sie. >> Ja, Brian ist herein gekommen und hat gesagt das alle in die Zentrale kommen sollen weil es einen Notfall gibt. Dann sind alle gegangen und Oliver hat gesagt dass ich hier bleiben und auf dich warten soll. << Das war ja seltsam, ob das etwas mit dem zu tun hat was ich Brian erzählt habe? Überlegte ich. Lucy rutschte von ihrem Stuhl und kam auf mich zu.
>> Katy ich hab Hunger. << meinte sie und zur gleichen Zeit hörte man ihren Magen knurren. Ich musste grinsen und nahm sie dann auf meinen Arm.
>> Dann suchen wir mal die Küche oder? <<
Sie nickte zustimmend und wir verließen das Zimmer
Nachdem wir uns ein paar Mal verlaufen hatten, fanden wir sie endlich und machten uns daran den Kühlschrank zu plündern. Lucy wollte einen Pfannenkuchen und ich merkte dass ich auch Lust darauf hatte. Also suchte ich mir die Zutaten und fing zu kochen an.
Nach fünf Minuten hörte ich jemanden hereinkommen.
>> Man… hier riecht’s aber gut. << Ich drehte mich zur Tür um und sah dass ein junger Mann um die 19 in der Tür stand. (wenn man so was schon Mann bezeichnen kann)
>> Ja, ich mach gerade Pannenkuchen für Lucy und mich! << sagte ich lächelnd.
>> Du kannst auch welche haben wenn du willst dann mach ich eben etwas mehr? <<
>> Oh nein ich will dir keine Umstände bereiten! << meinte er schnell. Jetzt musste ich lachen. Und er schaute mich fragend an.
>> Das macht mir keine Umstände, los setz dich, es sei den du zweifelst an meinen Kochkünsten. << Ich schaute gespielt beleidigt und wir fingen beide wieder zu lachen an. Er ließ sich gegenüber von Lucy nieder.
Sie schaute ihn schief an. >> Ich bin Lucy und wie hießt du? <<
>> Ich bin Christoph, freut mich dich kennen zu lernen Lucy. <<
>> Freut mich auch. << sagte sie knapp und drehte sich zu mir um.
>> Wann sind sie den fertig Katy? <<
>> Du musst schon etwas geduld haben! << gab ich zurück. Sie murrte und legte ihren Kopf auf die Tischplatte.
>> Wie viele Menschen leben hier eigentlich? << fragte ich Christoph.
>>Ähm…mit Lucy und dir zehn. << Ich nickte zum Zeichen das ich verstanden hatte und widmete mich wieder den Pfannenkuchen. >> Bist du nicht auch auf irgendeiner Versammlung? << fragte ich ohne mich umzudrehen.
>> Ja da war ich aber die ist schon vorbei. << meinte er knapp.
Ich fragte nicht weiter nach, da er mir wahrscheinlich eh nichts verraten würde.
Der erste Pfannenkuchen war fertig und ich holte die Teller aus einem der Schränke. Lucy bekam den ersten da sie schon lange darauf wartete.
Ich stellte den Teller vor ihr auf den Tisch und wollte mich gerade umdrehen, doch als ich merkte dass sie den Kopf nicht hob um zu essen sah ich noch mal hin. Sie war offenbar eingeschlafen, ich lächelte leicht und stupste sie an.
Lucy schaute blinzelnd auf und gähnte. Ich drehte mich wieder dem Herd zu um weiter zu Kochen. Nach drei Minuten bekam auch Christoph etwas zu essen, er bedankte sich und verputzte ihn ziemlich schnell. Nach und nach füllte sich die Küche, da offenbar alle Hunger hatten. Dabei lernte ich auch noch Tom und Jason kennen, die ebenfalls hier lebten. Ich machte für jeden essen und setzte mich schließlich auch mal hin. Als ich mitten unterm essen war ging abermals die Tür auf und Brian kam in Begleitung von Nadine herein.
Auf die konnte ich echt verzichten, aber ich ließ mir nichts anmerken und widmete mich wieder meinen Teller. >> Was ist den hier los? << fragte Brian in die Runde.
>> Katy macht für alle Pfannenkuchen. << antwortete ihm Matt. Ich spürte wie Brian’s Blick an mir hängen blieb. Ich stand auf und ging zum Tresen. Ich hatte noch zwei Pannenkuchen übrig und die verteilte ich jetzt auf zwei Teller. Ich gab ihnen jeweils einen Stoß, sodass sie über den ganzen Tisch schlitterten. Brian streckte blitzschnell die Hand aus und hielt sie fest bevor sie von der Tischplatte rutschen konnte. Den einen gab er Nadine und den anderen behielt er. Sie machte einen wütenden Gesichtsausdruck, und ich fragte mich warum. Die ganze Zeit über ließ Brian mich nicht aus den Augen und ich drehte mich schließlich zu Lucy um. Oliver hielt sie im Arm da sie wieder eingeschlafen war. Ich nahm sie ihm ab, und erklärte allen dass ich müde sei und ins Bett gehen wollte. Ich wünschte ihnen noch eine gute Nacht und verließ die Küche. Ich wusste nicht genau warum aber ich war sauer auf Brian. Vielleicht weil er mir etwas verheimlichte oder weil er mich einfach sitzen gelassen hatte und ich eine halbe Stunde auf ihn wartete. Ich öffnete die Tür zu dem Zimmer in dem ich aufgewacht war und legte Lucy aufs Bett. Nachdem ich ihr die Schuhe ausgezogen hatte, deckte ich sie zu und setzte mich neben sie. Ich spürte dass mich jemand beobachtete und ich drehte mich um. Brian stand in der Tür gelehnt und hatte Handtücher dabei.
>> Hier wenn du Duschen möchtest. << Er deutete mit seinem Kinn auf die Handtücher und streckte sie mir dann entgegen. Ich stand auf, ging auf ihn zu und nahm sie ihm ab.
Gerade als ich mich wieder Umdrehen wollte machte er den Mund auf.
>> Es tut mir leid dass ich dich einfach alleine gelassen habe, das war nicht richtig. << Er sagte das in einem so mitleidigem Ton das es schwer war ihm weiter böse zu sein.
>> Ist schon OK, gute Nacht Brian. << sagte ich so kühl ich konnte, aber er hatte mich durchschaut und fing an zu grinsen. >> Gute Nacht Katy. << Und mit diesen Worten drehte er sich um und ging.

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Tag der Veröffentlichung: 25.10.2009

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