Cover


Tschicki ist in Tom verliebt, doch sie hält ihn für einen armen Schlucker...
Tschicki ist versessen darauf, einen gewissen Millionär zu heiraten, obwohl der schon etwas älter ist.
Aber am Ende entscheidet sie sich doch für Tom, sie liebt ihn halt. Doch was Tom ihr dann verrät, das schickt Tschicki im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bretter unter der Theke...



Caro könnte ihn sich immer wieder anschauen, diesen Film. Er ist einerseits schön, aber andererseits total unrealistisch. Wer würde schon einen stattlichen, wenn auch älteren Millionär aufgeben für einen gut aussehenden, wenn auch potenten jungen Habenichts? Liebe, das ist doch nur Sex! Und sobald die anfängliche Leidenschaft sich verflüchtigt, läuft alles schief. Aber diesmal wird sie es richtig machen, automatisch schweifen Caros Gedanken zu Stephan.
Sie hat ihn in der Bar eines First Class Hotels kennen gelernt. Er ist zwar sehr viel älter als sie, aber gerade das erscheint ihr so beruhigend, es gibt keine blind machende Leidenschaft, sondern nur Zärtlichkeit und Verständnis.
Er sieht gut aus für seine fast sechzig Jahre, er ist kultiviert, man kann ihn immer fragen, aus welcher Oper eine gewisse Arie stammt, sie empfindet ihn als Seelenverwandten, und er bringt Ruhe in ihr Leben. Er ist Witwer und fühlt sich einsam, Familie hat er nicht viel außer einem Sohn, um den er sich Sorgen macht und von dem er sich Enkel wünscht. Der Typ muss ziemlich bindungsunfähig sein, er hat sich ein paar Jahre im Ausland herumgetrieben und leitet mittlerweile den Konzern seines Vaters. Aber das interessiert Caro nicht besonders, denn sie hat die Nase voll von jungen Männern.
Und wenn Stephan sie bittet, seine Frau zu werden, dann wird sie ja sagen.

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Das Wetter war herrlich, die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel herab. Caro zog das T-Shirt aus und streifte ihre Jazzpants ab. Mit einem erwartungsvollen Seufzer ließ sie sich auf die Liege sinken und wandte ihren Körper der Sonne zu. Es war wunderbar! Sie räkelte sich wollüstig unter den Sonnenstrahlen und stellte gleichzeitig fest, dass ihr schwarzer Kater Pascha neben der Liege auf dem Boden lag, Caro streichelte sein weiches Fell und duselte langsam ein.

Sie kannte ihn nicht, er hatte kein Gesicht, aber dafür etwas anderes, fast hätte sie aufgelacht, kein Gesicht, aber ein Geschlecht. Und was für eins! Sie musste es einfach liebkosen, es zärtlich in die Hand nehmen, es küssen, es war einfach zum Anbeten und so vielversprechend...
Der Gesichtslose schob ihre Hände zur Seite, und sie schloss die Augen... Sie fühlte seine Lippen auf ihrem Hals, sie wanderten zu ihren Brüsten herunter, umkreisten sie. Sie stöhnte auf und bäumte sich ihm entgegen, aber er ließ sich Zeit. Er spreizte ihre Beine und streichelte die Innenseiten ihrer Schenkel. sie schnappte laut nach Luft und fing an zu wimmern. Das konnte nicht sein, er hatte sie doch nur ein bisschen berührt, aber trotzdem verging sie unaufhaltsam...

Sie schreckte aus ihrem Traum auf, wo war sie? Nein, um Himmels Willen nein, mitten in der Öffentlichkeit auf ihrem Balkon! Hoffentlich hatte niemand ihr Stöhnen gehört. So ein Mist! Und vielleicht hatte sie sogar jemand beobachtet. Die Schamesröte stieg ihr ins Gesicht.
Was hatte sie sonst noch getan, von allein kam ja nix, vor allem beim Orgasmus... Sie richtete sich auf und spähte unauffällig in die Gegend. Auf der anderen Seite gab es mehrere Häuser mit Balkons, und sie waren gar nicht so weit weg.
Caros Augen machten Halt. Der Balkon lag ein bisschen höher als ihrer, ein Mann lehnte sich über die Brüstung, er hielt eine Bierflasche in der Hand und grinste sie geradezu unverschämt an.
Caro stöhnte auf, aber diesmal vor Wut. Was für ein Blödmann! Typ Bauarbeiter, sehnig muskulös, braungebrannt, er trug ein enges schwarzes T-Shirt, tatsächlich sah er gut aus auf seine grässlich körperliche Bauarbeiterart, er erinnerte sie an einen Schauspieler aus einem uralten Film – Caro liebte uralte Filme – und dann fiel es ihr ein: Er sah aus wie der junge Paul Newman in EXODUS, irre gut jedenfalls.
Und wahrscheinlich war er dumm wie Brot!

Unwillig griff sie nach dem Handtuch, fasste stattdessen in den flauschigen Kater Pascha, dem das gar nicht gefiel, fand dann doch das Handtuch und bedeckte schließlich ihre Blöße ganz langsam und scheinbar gelassen.

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Er hatte sie schon auf der Straße gesehen, sie trug ein enges schwarzes Kleid und High Heels, aber die Sonnenbrille verdeckte ihre Augen, und das hatte ihn neugierig gemacht. Warum? Sie ging ihn nichts an, er wollte sie nur vernichten, beziehungsweise ihren Einfluss vernichten. Nur wegen ihr hatte er unter falschem Namen dieses Appartement angemietet, er sah es als Urlaub an, die Firma musste halt ein paar Tage auf ihn verzichten.
Dennoch beobachtete er sie fasziniert. Ihr Gesicht wirkte entrückt, als sie ihre Brüste streichelte und sich dann zwischen die Beine griff. Er hörte sie förmlich aufstöhnen. Träumte sie das wirklich – oder zog sie die Nummer für irgendwelche Voyeure durch? Vollkommen egal, er fühlte sich erregt wie lange nicht mehr, sein Schwanz pulsierte unkontrolliert, war einfach nicht zu bändigen. Er musste seine Jeans aufknöpfen, um sich Erleichterung zu verschaffen...
...Aber auch danach fand er sie überaus attraktiv, sie sah aus, als wäre sie einem Gemälde von Botticelli entstiegen. Welche Farbe hatten ihre Augen wohl? Egal, ihr Körper war schlank und an den entscheidenden Stellen fantastisch gerundet, aber am meisten faszinierte ihn ihr Haar. Es war mittelblond mit hellblonden Strähnen, und sie trug es in einem dicken Zopf. Pippi Langstrumpf mit einem engelhaften Gesicht und einem sagenhaften Körper. Er konnte verstehen, dass sein alter Herr von ihr fasziniert war.
Er schüttelte den Kopf, was sollte der Scheiß? Sie war gefährlich! Er musste verhindern, dass diese Goldgräberin seinen Vater unglücklich machte. Aber wie? Er sollte sie anbaggern, ihr Liebe vorgaukeln, und wenn sie auf ihn hineinfiel, dann hätte er den Beweis ihrer Untreue. Er glaubte zwar nicht, dass er diesem Botticelli-Engel so einen sentimentalen Mist wie Liebe vorheucheln konnte, doch er musste es versuchen, er fühlte sich für den alten Knaben verantwortlich, obwohl der ihm ganz schön auf die Nerven ging. Dauernd versuchte er, ihm die Frau fürs Leben aufs Auge zu drücken. Absurd das! Nach seiner gescheiterten Ehe war ihm die Lust auf Frauen vergangen, seine Ex hatte ihn wohl geprägt, sie war von Anfang an nur auf sein Geld scharf gewesen...
Wie auch immer, er musste sich was einfallen lassen, um den Erstkontakt mit dem schönen Engel herzustellen. Haha, Erstkontakt! Alien, ich komme, dachte er ironisch, während wieder eine gewisse Erregung in ihm pulsierte, die sich einfach nicht abstellen ließ.

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Es schellte an der Tür, und als Caro nach einer Weile aufmachte, staunte sie nicht schlecht.
Vor sich erblickte sie einen großen wundervollen Blumenstrauß. Doch trotz seiner Größe konnte er nicht verhindern, dass sie IHN dahinter erkannte, den Mann von gegenüber, den Bauarbeiter, sogar durch die Blumen hindurch sah sie seinen unverschämten blauen Paul Newman-Blick. Der Typ wirkte etwas älter, als sie gedacht hatte, aber es stand ihm unglaublich gut. Und er kam ihr irgendwie bekannt vor.
„Ja bitte?“, sagte sie mit reserviert klingender Stimme und musterte ihn dabei herablassend.
„Diese Blumen, sie sind bei mir abgegeben worden...“
„Ach ja? Ich habe nichts bestellt!“
„Auf der Karte steht aber Ihr Name“, er schaute sie seltsam eindringlich dabei an und hielt ihr den Strauß entgegen.
Caro überlegte, ob Stephan ihr die Blumen geschickt hatte und beäugte den Strauß vorsichtig. Sie liebte Blumen über alles, und das waren auch noch ihre Lieblingsblumen, nämlich violettfarbener Flieder. Er stammte bestimmt aus einem Treibhaus, um diese Zeit gab es keinen Flieder mehr. Sie nahm den Strauß vorsichtig an sich, steckte ihre Nase hinein und atmete den betäubenden Duft des Flieders tief ein.
Doch auch der wunderbare Duft konnte sie den Überbringer der Blumen nicht vergessen lassen. Was für ein unverschämter Typ! Allerdings verdammt gut aussehend! Sie stellte fest, dass Pascha ihm um die Beine strich.
„Du bist ja ein Hübscher“, der Bauarbeiter beugte sich nieder und kraulte Pascha hinter den Ohren. Und Pascha legte sich hin und bot ihm seinen Bauch freudig dar. Pascha mochte normalerweise keine Männer, aber Katzen waren ja so was von bestechlich, ließen sich von jedem Idioten abgrabbeln.
„Der Mensch möchte Fisch sein und Vogel, die Schlange hätte gerne Schwingen, der Ingenieur wäre lieber Dichter, der Dichter eifert der Fliege nach, nur die Katze will nichts als Katze sein...“
Was zum Teufel erzählte er da? Es kam ihr vage bekannt vor, das war von Pablo Neruda, sie mochte Lyrik nicht unbedingt, sie war ihr meistens zu schwülstig, aber diese Verse sprachen etwas in ihr an.

Grüne Augen hatte sie, Augen, aus denen ein Bach hervorsprudelte, unterlegt mit braungesprenkelten Kieseln. Das Wasser des Tages, grün und schillernd, das Wasser der Nacht, geheimnisvoll und dunkel. Augen, die sich tiefgrün verschleiern würden, wenn er sie... Es wurde ihm mächtig warm bei diesem Gedanken.
Robert schaute sie an, und ihr Anblick machte ihn hilflos geil. Ihr engelhaftes Gesicht, ihre wundervollen Rundungen unter dem T-Shirt, ihre langen Beine, die in Shorts steckten, ihre nackten Füße, die so schutzbedürftig aussahen, ihr Haar, das zu einem Zopf geflochten war. Er wollte dieses Haar berühren, wollte den Zopf entflechten, wollte sich in ihr Haar einhüllen...
Wie in Trance trat er auf sie zu – sie starrte ihn an, immer noch mit dem duftenden Flieder in der Hand, und sie wehrte sich nicht, als er langsam ihren Zopf berührte, ihn hochhob und sie auf ihren Nacken küsste, während der Blumenstrauß wie in Zeitlupe zu Boden fiel...

Was passiert da? Der Duft des Flieders hat sie wohl betäubt. Sie kennt ihn doch gar nicht, aber ihre Lust hat nichts mit ihm zu tun, nur mit seinem Geschlecht. Sie muss es einfach liebkosen, es zärtlich in die Hand nehmen, es küssen, es ist anbetungswürdig. Er schiebt sachte ihre Hände zur Seite, und sie schließt die Augen, will nur fühlen, genießen... Sie spürt seine Lippen auf ihrem Hals, sie wandern zu ihren Brüsten herunter, umkreisen sie zärtlich und quälend. Sie stöhnt auf und bäumt sich ihm entgegen, aber er lässt sich Zeit. Er spreizt ihre Beine und streichelt die Innenseiten ihrer Schenkel. Sie schnappt laut nach Luft und fängt an zu wimmern. Das ist alles doch nicht wahr, es kann nicht sein, er hat sie doch nur ein bisschen berührt, aber trotzdem vergeht sie unaufhaltsam, und sie schreit...

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Caro erwachte, sie fühlte sich unglaublich wohl in ihrer Haut, fühlte sich träge, überaus befriedigt und gleichzeitig immer noch hungrig.
Dann sah sie ihn neben sich. Das war nicht wahr, das konnte nicht wahr sein. Was hatte sie getan? Sie war einfach mit einem fremden Bauarbeiter ins Bett gegangen, hatte sich von ihm begatten lassen, inbrünstig gestöhnt, als er in ihr war, hatte Sachen getan, die sie.... Nein, nein, das war unmöglich.
Eine Weile lag sie wie erstarrt da, wagte es nicht, sich zu bewegen, doch dann merkte sie, dass er wach war. Also gut, sie sollte klar Schiff machen...
„Das war nur Sex, das weißt du, nicht wahr?“ Ihre Stimme klang fest und sicher.
„Klar doch! Was sonst?“ Seine blauen Augen schauten sie so intensiv an, dass sie sich verlegen fühlte. Außerdem, was sollte das heißen: Klar doch. Was sonst? Diese Worte ärgerten sie etwas, sie hatte etwas mehr Protest erwartet – und vielleicht noch ein bisschen Sex... Aber nein, dieser ungehobelte sehnige Kerl mit seinen angelernten Neruda-Sprüchen, na ja, wie auch immer... Hmm, seine Muskeln waren nicht antrainiert, stammten nicht aus einem Fitness-Studio, nein sie waren echt, betäubend echt. Wie Flieder... War der Flieder etwa von ihm? Mist, der Flieder! Der war mittlerweile bestimmt verwelkt.

Sie erhob sich zögernd und griff nach ihren Sachen, die verstreut auf dem Boden lagen. Er schaute sie immer noch an, wie sie mit einem Seitenblick feststellte, und das machte sie etwas nervös.
„Ich heiße übrigens Robert.“
Die immer noch nackte Caro starrte ihn an. Robert? Kurzform Bob! Bob der Baumeister, Bob der Bauarbeiter? Sie konnte ein Kichern nicht unterdrücken.
„Warum lachst du?“
„Baumeister Bob, Bauarbeiter Bob!“ Caro konnte nicht anders als sich vor Lachen zu kringeln, und sie ließ sich hilflos wieder ins Bett zurückfallen.
„Ach so“, grinste er. „Ich bin also dein Bauarbeiter?“
„Genau!“
„Okay, würdest du denn“, er griff nach ihr und drehte sie zu sich herum, „später mit Bob frühstücken gehen?“
„Klar doch! Was sonst? Aber erst später...“ Caro wusste nicht, wie diese Worte ihrem Mund entschlüpfen konnten, sie war eindeutig nicht ganz normal, dennoch erschien es ihr ganz normal, mit ihm frühstücken zu gehen. Später natürlich...

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Es war noch viel besser als im Traum. Der Gesichtslose hatte ein Gesicht bekommen, es war Bob, der sie gerade küsste. Er küsste wundervoll, ihre Lippen berührten sich erst sanft, dann immer inniger, ihre Zungen vereinten sich leidenschaftlich und gaben ihr einen Vorgeschmack auf das, was kommen würde. Sie löste sich von ihm, es war anstrengend, aber... Sie beugte sich über ihn, küsste erst seinen Hals und dann seine Brust, während er schwer atmete. Dann wanderten ihre Lippen tiefer, berührten spielerisch zärtlich seine Taille, ihre Hände zeichneten parallel dazu eine Spur hinunter zu seinem Geschlecht, während er erschauerte. Aber sie ließ sich Zeit, quälte ihn mit kurzen Küssen, genoss einfach seinen Körper, streichelte die Innenseiten seiner Schenkel, und er fing an zu keuchen.
Er war so schön, so vertraut, auch sein Geschlecht war ihr vertraut, sie konnte nicht anders als es zu liebkosen, es zärtlich in die Hand nehmen, es zu küssen, es war einfach zum Anbeten, und sie musste es in sich haben...

„Das war nur Sex, das weißt du, nicht wahr?" Sie räkelte sich satt und zufrieden auf dem Bett.

„Klar doch! Was sonst?“ Robert schüttelte unmerklich den Kopf, sie war so zwiespältig, kam ihm manchmal so unschuldig vor wie ihr Zopf, manchmal fröhlich wie ein Kind, manchmal arrogant, manchmal schüchtern und immer leidenschaftlich wie ein Freudenmädchen, aber wie ein unbezahltes mit echten Gefühlen... Was für eine Mischung! Und allmählich packte ihn die Verzweiflung. Traf sie sich noch mit seinem Vater? Und wenn, was passierte bei diesen Treffen? Er musste seinem alten Herrn endlich die Wahrheit sagen, nämlich dass er betrogen wurde...

Sie lachte, aber sie biss sich dabei auf die Unterlippe, seine Stimme hatte so vorwurfsvoll geklungen. „Meinst du, ich will einen Stall voll Bauarbeiterkindern? Außerdem würdest du mich dann bestimmt nicht mehr attraktiv finden. Also was soll’s!“

„Hast du einen anderen?“, fragte er nach – und ärgerte sich sofort über seine Worte.

Sie wandte sich unauffällig von ihm ab, es fiel ihr schwer, seinen blauen Blick zu ertragen, denn irgendwie hatte sie ein schlechtes Gewissen. Aber warum? Sie schuldete ihm doch nichts, und sie hatte ihm doch deutlich gesagt, was los war, mehrere Male sogar... „Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“

„Okay, du hast recht!“, sagte er leichthin und grinste sie an. Und das ärgerte sie wiederum. Meine Güte, warum war sie so empfindlich und was wollte sie überhaupt? Mühsam versuchte sie sich Stephans Gesicht vorzustellen. Er war doch ihre Zukunft, aber sein Gesicht entfleuchte ihr immer...

„Hast du Hunger, mein Engel? Ich lade dich zum Essen ein!“ Er stand hinter ihr und berührte ihr Haar. Sie erschauerte. Manchmal kämmte er es, wie Rhett Butler Scarletts Haar kämmte in Vom Winde verweht. Auch so ein alter Film...

„Wieder in die Pommes-Bude? Okay...“ Was war nur los mit ihr? Pommes-Bude und Curry-Wurst! Normalerweise stand sie auf teure französische oder italienische Restaurants mit einem stilvollen Ambiente, wieso zog sie freudig ihre unelegantesten Sachen an und ging mit ihm in eine Pommes-Bude? Zuerst hatte sie ja gehofft, er wäre etwas Besseres als ein Bauarbeiter, aber das war er nicht, er stand zu seinem... haha... Beruf, er arbeitete gerne körperlich, behauptete er, und er hatte so gar keinen Ehrgeiz, sein Leben zu ändern. Was also sollte sie mit ihm anfangen? Diese Beziehung war vollkommen irrational...

Trotzdem ging sie mit ihm essen, und danach bummelten sie über die Kirmes. Sie hielten tatsächlich Händchen, er kaufte ihr ein Lebkuchenherz und schoss ihr ein paar künstliche Rosen, während sie ihn anhimmelte. Er war ja so berauschend! Die Gondel auf dem Riesenrad kam ihr gefährlich hoch vor, aber Bob war ja da, er küsste sie dort oben, hielt sie fest in seinen Armen, und ihre Höhenangst schwand dahin wie Schnee unter der Sonne.
Es war schon beängstigend, aber es fühlte sich gut an. Und dabei kannte sie ihn doch erst seit ein paar Wochen.

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Sie saßen an der gleichen Hotelbar, an der sie sich kennen gelernt hatten.

„Willst du mich heiraten?“ Seine Stimme klang etwas belegt, und sein Blick war liebevoll.

Caro wusste nicht, was sie sagen sollte. Was war los mit ihr? Hatte sie nicht auf diese Worte gewartet? Hatte sie nicht darauf hin gearbeitet? Sie wollte doch ihr Leben ändern, und jetzt saß sie hier und wusste nicht, was sie sagen sollte.

„Ich wwwweiß nicht“, stammelte sie vor sich hin und traute sich nicht, ihn anzublicken.

„Was ist denn los, mein Kind?“

Sie zögerte, fast kamen ihr die Tränen, aber dafür war überhaupt kein Grund vorhanden, sie hatte einen Traum gehabt, aber etwas anderes dafür gefunden. Sie fasste sich und sagte: „Ich kann dich nicht heiraten, ich habe mich...“, ihre Stimme stockte, und er schaute sie aufmunternd an. Er war ja so lieb, und sie wollte ihm nicht wehtun, doch sie musste es ihm sagen. „Ich habe mich verliebt, er ist nichts Besonderes, er hat keinen Ehrgeiz, aber durch ihn fühle ich mich lebendig, ich weiß zwar nicht, wo das enden wird, aber ich kann nicht anders...“, schloss sie verzweifelt.

Stephan lächelte. Seltsamerweise wirkte er gar nicht unglücklich. Stattdessen schaute er an ihr vorbei, als ob jemand hinter ihr stünde.

Was zum Geier... Langsam drehte sie sich um, und dann sah sie ihn. Sie zuckte zusammen. Er trug einen eleganten Anzug, er trug ihn mit der gleichen Lässigkeit wie sein schwarzes T-Shirt, und er sah so gut aus, dass es ihr fast weh tat.

„Darf ich vorstellen, liebe Caro? Das ist mein Sohn Robert, auch Bauarbeiter Bob genannt. Ich wollte ihn ja schon lange verkuppeln, aber er hat sich bis jetzt ziemlich stur gestellt...“

Vater und Sohn grinsten sie beide an, das war zuviel für Caro – und schickte sie im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bretter unter der Theke...

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Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.07.2010

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