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Es war richtig kalt geworden.

Pepe mochte die Kälte nicht. In dieser Beziehung war er wie eine richtige Katze, in anderer Beziehung war er eben nicht wie eine richtige Katze. Pepe jagte nämlich nicht gerne. Er saß oder lag lieber im weichen Gras und beobachtete das Treiben um sich herum, die bunten Schmetterlinge, die frechen Vögel, die sich anscheinend über ihn lustig machten, die fleißigen summenden Bienen, die dicken bepelzten Hummeln und auch die Käfer, die direkt vor ihm herliefen. Manchmal zuckte es Pepe in den Vorderpfoten, aber er unterdrückte dieses Zucken katerhaft. Er war nämlich zivilisiert, wie er immer sagte. Einmal hatte er quasi aus Versehen eine Spitzmaus gefangen, sie war ihm irgendwie zwischen den Pfoten hängen geblieben, und er wusste selber nicht, wie das passieren konnte. Nun sind Spitzmäuse - die übrigens gar nicht zu den Mäusen gehören, sondern zu den nützlichen Insektenfressern - nicht besonders schnell. Erfahrene Katzen nennen sie auch ‚die hinkenden Mäuse’, man fängt sie zwar, aber das macht gar keinen Spaß, weil sie so entsetzlich langsam sind. So entsetzlich langsam, dass sogar einer wie Pepe sie fangen konnte, aber er hatte es gar nicht darauf abgesehen, und als das Mäuslein sich nicht mehr bewegte, tat es ihm ganz fürchterlich leid.

Ein paar Tage später hatte er einen jungen Vogel gefunden, hatte ihn zart in den Mund genommen und zu seinen Menschen ins Haus getragen. Pepe hatte einen gewissen Beschützertrieb, vor allem ganz kleinen Tieren gegenüber, und das war schon ungewöhnlich bei einem Kater. Leider konnten seine Menschen das kleine Gefederte nicht retten, es fraß nichts, und nach zwei Tagen bewegte es sich nicht mehr.

Aber trotzdem war der Sommer schön gewesen, aber jetzt war es lausig kalt und nass, man konnte nicht mehr gemütlich im Schatten auf der Wiese liegen, und Pepe langweilte sich. Er war allein zu Haus und wünschte sich, er hätte irgend etwas zur Gesellschaft, vielleicht ein Kätzchen, das er anlernen könnte, aber es war weit und breit kein Kätzchen zu sehen. Seine Menschen hatten wohl nicht die Absicht, noch eine Katze ins Haus zu holen. Das war schade, nie war jemand da, und Pepe fühlte sich unsicher.

Unsicherheit machte ihn hungrig. Pepe hatte immer schon einen guten Appetit gehabt, und man versorgte ihn hervorragend mit frischem Katzenfutter auf der Veranda. Durch eine Katzentür gelangte man dorthin, und wenn man Lust hatte, ins Freie zu gehen, gab es noch eine weitere Katzentür, die nach draußen führte. Aber Pepe wollte nicht ins ungemütliche Freie, er wollte nur ein paar Happen zu sich nehmen.

Aber was war das?

Ein roter Schatten (böse Zungen behaupten zwar, dass Katzen die Farbe Rot nicht richtig sehen können, aber das ist Quatsch) stand vor seinem Napf und hatte den Kopf im diesem Napf versenkt...

„Was zum Geier...“ fauchte Pepe zwischen den Zähnen hervor.

Kaum hatte er das gefaucht, da sprang der rote Schatten hoch, sprang gegen die Wand, fand in seiner Panik nicht die Katzentür, durch die er wohl auf die Veranda gelangt war, blieb auf der Stelle stehen und zischte mit schriller Stimme: „Wenn du misch anfasst, dann beiße isch disch!“

Pepe glotzte das rote Tierchen an. Es war nicht besonders groß, es war viel kleiner als er, aber es hatte einen wunderbaren buschigen Schwanz, der fast genauso lang wie sein Körper war. Pepe kam dieses Tierchen irgendwie bekannt vor, er überlegte und dann wusste er es: Man hatte sich im Sommer schon gesehen. Diese rote Etwas war aus dem Nichts vor ihm im Gras gelandet, hatte ihn fassungslos angeglotzt, und Pepe hatte genauso fassungslos zurückgeglotzt. Dann war es in rasender Eile auf den großen Baum geklettert und war blitzschnell in den Ästen verschwunden.

„Wenn du mir nichts tust, dann tu ich dir auch nichts.“ sagte Pepe mit sanfter beruhigender Stimme. Pepe hatte nämlich einen ziemlichen Respekt vor diesem kleinen wilden Kerl.

„Okay“, sagte das kleine rote Ding lässig, aber seine Haltung war immer noch angespannt und aufmerksam. „Aber bleib mir vom Leib, du großer dicker Kerl!“

„Ich bin nicht dick!“ sagte Pepe beleidigt. „Ich bin nur stattlich!“

„Pfffff“, meinte das rote Ding verächtlich und ließ einen sehr spitz und scharf aussehenden Zahn sehen.

„Pass mal auf, Roter“, Pepe wurde ein wenig sauer, „was suchst du überhaupt hier? Hast du etwa Interesse an meinem Futter?“

„Öööh... nee....öhhh, na ja vielleischt ein wenisch....“ Es schien so, als würde das rote Ding noch ein bisschen röter werden.

„Meine Güte, was soll’s... Bedien dich einfach. Ist ja genug da.“ Pepe deutete mit der Pfote auf den Katzennapf, er war ein großzügiger Kater, und er liebte es, in Gesellschaft zu speisen, denn das törnte seinen Appetit mächtig an. Nur leider war es mit Gesellschaft in letzter Zeit ziemlich den Bach herunter gegangen, und sogar der alte Hund von gegenüber, der war jetzt einfach nicht mehr da. Ja tatsäschlich, es war in letzter Zeit ziemlisch – meine Güte jetzt sprach er schon wie dieses rote Ding – einsam hier geworden.

„Wirklisch?“ Das rote Ding näherte sich schnell wieder Pepes Fressnapf und tunkte sein Schnäuzchen hinein.

„Was bist du eigentlich?“ Diese Frage könnte sich Pepe nicht verkneifen, war ja auch sein gutes Recht, Leute auszufragen, die sein Futter aßen.

„Isch bin“, schmatzte das Wesen mit vollem Mund, „ein Eischhörschen.“

„Oh!“ Das war eine große Überraschung für Pepe. Er hatte immer gedacht, Eichhörnchen oder ‚Eischhörschen’ würden nur Nüsse und sonstiges Grünzeugs fressen. Und sammelten diese Wesen nicht den ganzen Herbst über eifrig das gleiche Zeugs, um im Winter davon futtern zu können?

„Isch bin einfach zu faul, um was zu sammeln“, erklärte das rote Ding gerade.

„Das mit der Faulheit, das verstehe ich, ich bin ja selber nicht der Fleißigste.“ sagte Pepe. „Also ist es mir egal, wie faul du bist. Du bist also ein Eischhörschen und heißt... wie?“

„Isch heiße Squirrrel.“

„Netter Name. Isch... ääääh... ich heiße übrigens Pepe.“

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Tja, und so fing ihre Freundschaft an. Pepe ließ Squirrel sein Futter fressen, Pepe ließ Squirrel in seinem Bett schlafen, denn es war tagsüber nie einer von seinen Menschen da. Während der Nacht schlief Squirrel im Korbsessel auf der Veranda, es war zwar nicht sehr warm dort, aber immer noch wärmer als da, wo er bis jetzt geschlafen hatte. Und sobald die Menschin morgens weg war, schlüpfte er schnell durch die Katzenklappe ins Haus, um sich neben Pepe ins Bett zu legen und noch ein ‚Ründschen’ in wohliger Wärme und Gesellschaft zu schlafen.

Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass Squirrel in einem sehr ungemütlichen Baum lebte, er hatte nichts Warmes gesammelt, um die Kälte des Winters zu überstehen, und er hatte auch nirgendwo Futter versteckt. Squirrel war halt ein Künstler, und er tanzte mit Leidenschaft. Er hangelte sich an den Ästen des großen Baums vor der Veranda hinauf und hinunter, er turnte seine sogenannte Squirrel-Welle mit nur einer Pfote und ließ sich waghalsig herabfallen, so dass Pepe der Atem stockte. Aber Squirrel fand immer einen Ast, an dem er sich auffing. Squirrel war wirklich ein Künstler, er tanzte mit traumwandlerischer Sicherheit, er tanzte halsbrecherische verrückte Squirrel-Eischhörschen-Steps und drehte wahnwitzige Pirouetten dazu.

Manchmal schauten die beiden Freunde im Bett Fernsehen, es war einfach, die Fernbedienung zu bedienen, und Pepe schaute am liebsten Sendungen, in denen große weiße Wolfsspitze auftraten, denn die mochte er zum Gruseln gerne. Squirrel hingegen guckte am liebsten alte Tanzfilme mit Fred Astaire und Gene Kelly. Manchmal sang er dann mit: I’m singing and I’m dancing in the tree...

Einmal aber wären sie fast erwischt worden. Pepes Menschin ging normalerweise morgens immer aus dem Haus, aber eines Tages kam sie unverhofft zurück, während Pepe und Squirrel gemütlich im Bett lagen. Squirrel hörte im Halbschlaf, wie jemand mit einem Schlüssel klapperte, und in Panik sprang er auf und raste in die Diele. Aber es war schon zu spät, die Haustür ging auf, und Squirrel konnte gerade noch in Richtung Garderobe flüchten. Er kletterte an einem Mantel nach oben und erstarrte dann wie zu Stein und schloss die Augen. Squirrel dachte nämlich, wenn ER niemanden sieht, dann sieht IHN auch niemand. Nun, er hatte Glück. Direkt neben ihm hing nämlich ein langer roter Wollschal, und durch einen irrsinnigen Zufall hatte sein Fell genau die gleiche rote Farbe wie dieser Schal. Pepes Menschin bemerkte nicht, dass er da hing. Puh! Das war knapp!

Es war schon eine seltsame Kombination: Eine Katze, die nicht gerne jagte, hatte ein Eichhörnchen, das nicht gerne sammelte, zum Freund. Manchmal unterhielten sie sich darüber und kamen zu dem Schluss: Sie verstanden sich deshalb so gut, weil sie anders als ihre Artgenossen waren. Und weil sie beide Katzenfutter mochten...

Aber das mochten andere wohl auch gerne, denn einige Wochen später tunkte wieder jemand seinen Rüssel in das Katzenfutter auf der Veranda, und dieser Jemand sah von weitem aus wie eine große Katze mit einem gestreiften dicken Schwanz. Und das war sogar für den friedlichen Pepe zuviel. Große fremde Katze auf SEINER Veranda! Und dieser Schwanz war eine FRECHHEIT!

„Hau ab!“ brummte er zornig und ließ seinen Schwanz auch dicker aussehen. Aber seltsamerweise hatte sein aufgeblähter Schwanz von der Größe her nicht die geringste Chance gegen den des Eindringlings. Das verblüffte Pepe. Er schaute genauer auf den Fremdling und erkannte: Das war gar keine Katze! Und er trug so eine seltsame schwarze Gesichtsmaske, handelte es sich um einen Einbrecher? Oder war er gar aus dem Knast ausgebrochen?

„Easy, easy, Kumpel“, sagte der maskierte Kerl beschwichtigend. Er schien ein friedlicher Bursche zu sein, aber vielleicht hatte er auch ein wenig Respekt vor dem furchtbar angeschwollenen Pepe. Und zu allem Überfluss war Squirrel gerade erschienen, und Squirrel war zwar klein, aber er sah ziemlich wild und beißwütig aus...

„Was bist du eigentlich?“ fragte Pepe den Maskierten neugierig.

„Ich bin ein Waschbär, und ich heiße Cooney.“ Nach einer kleinen Pause fügte Cooney hinzu: „Man nennt mich auch ‚Mister the Proper Cooney’...“

„Ein Waschbär?“ Squirrel hörte sich ratlos an. „Wir sind dosch alle wasch? Oder?“

„Häääh?" Cooney blinzelte irritiert.

„Er hat einen leischten Spraschfehler“, sagte Pepe vieldeutig.

„Asch so.“ Cooney kapierte anscheinend schnell.

„Aber wieso bist du hier?“ fragte Pepe ihn. „Ich dachte immer, ihr Waschbären wäret so total unabhängig, und ihr wäret Einzelgänger und so.“

„Ich bin kein Einzelgänger“, meinte Cooney betrübt. „Aber die anderen Typen aus meinem Verein, die wollen nix mit mir zu tun haben – manchmal glaube ich, die wollen mit sich selber auch nix zu tun haben...“

„Das ist traurisch“, sagte Squirrel nach kurzer Bedenkzeit.

„Ja, das ist tragisch“, sagte Pepe. „Aber wenn du Lust hast, kannst du gerne hier essen. Und du kannst dich mit uns unterhalten. Natürlich nur wenn du willst...“

„Au ja gerne.“ Cooneys puscheliger Waschbärschwanz wippte im Takt zu seiner Begeisterung. „Aber ich hab da noch ein kleines Problem...“

„Erzähl’s uns einfach“, ermunterte Pepe ihn.

„Jau Alter. Also, die meisten Waschbären waschen nur die Sachen, die sie essen, aber ich hab einen Waschzwang, ich wasch alles, ich wasch eben gerne, und ich mach gerne alles sauber. Echt!“

Diese Aussage verblüffte Pepe. Und auch Squirrel, der ein sehr unordentliches Eischhörschen war, guckte erstaunt.

„Hmmm, ungewöhnlich, Cooney“, sagte Pepe nach längerem Nachdenken. „Aber das ist gar nicht übel, Kumpel, im Gegenteil, das ist gut. Das ist verdammt gut!“

„Wie meinste denn das, Alter?“

„Hier im Keller sind massenhaft Sachen, die unbedingt mal saubergemacht werden müssten.“ Pepe sprach aus Erfahrung, denn er hatte schon öfter die gereizten Gespräche seiner Menschen mit anhören müssen, es ging dabei immer um die Faulheit seines Menschen und um seine Unfähigkeit, zumindest den Keller sauber zu machen.

„Ein dreckiger unaufgeräumter Keller?“ Cooney kam mächtig auf Touren.

„Klar doch! Mächtig unaufgeräumt und dreckig ist er!“

„Gib mir eine Bürste, gib mir ein Tuch, Alter, und ich mach mich sofort daran. Ach was, ich mach’s auch mit bloßen Pfoten...“

„Na also“, sagte Pepe befriedigt.

Ein paar Tage später war der Keller so sauber und aufgeräumt wie noch nie, sogar die Nägel und die Schrauben im Raum mit der Heizung hatte Cooney erst poliert und dann nach Größen geordnet... Er hatte sogar die Wäscheleinen in der Waschküche neu gespannt – und Pepe musste seinen neuen Freund Cooney mit Gewalt davon abhalten, noch weitere Bereiche des Hauses zu reinigen, denn das wäre natürlich aufgefallen. Und Pepe wusste nicht, wie die Menschin auf seinen neuen tollen Kollegen reagieren würde. Die Menschin wunderte sich eh schon über seinen Appetit, zeigte sich aber sehr erfreut darüber und gab ihm alles, was er andeutungsweise wollte, sogar so seltsame Sachen wie Nudeln, Joghurt und Müsli. Pepe tat dann so, als würde er ein bisschen davon essen und spuckte es erst später wieder aus... Und vom sogenannten Adventsteller mit den Plätzchen, den Nüssen und den Äpfeln naschten Squirrel und Cooney sowieso schon eifrig, und Pepe hoffte, dass es keiner merkte.

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Ja, die Weihnachtszeit war gekommen, aber Pepes Menschen verstanden sich immer noch nicht.

Allerdings hatten sie sich wohl entschlossen, den Tannenbaum zusammen zu schmücken. Pepe liebte es, wenn sie den Baum gemeinsam schmückten. Es roch immer so gut, er mochte die Musik, die im Hintergrund gespielt wurde, und er mochte die Filme im Fernsehen, die gezeigt wurden. Denn manchmal ging es auch um Tiere, um Enten zum Beispiel und um Mäuse, die aber nicht Mäuse hießen, sondern Mickeymäuse.

Diesmal aber war seine Freude ziemlich getrübt, denn obwohl er es liebte, dass seine Menschen zusammen waren, vermisste er seine beiden Freunde. Die waren nämlich draußen, sie froren bestimmt, langweilten sich und hatten wohl auch fürchterlichen Hunger.

„Ich glaub’s nicht! Du hast ja endlich den Keller aufgeräumt.“ Das sagte seine Menschin gerade zu seinem Menschen. Pepe sah den verblüfften Ausdruck auf dem Gesicht seines Menschen.

„Oh! Hab ich das?“ Pepes Mensch schien ein wenig irritiert zu sein, aber als die Menschin ihre Arme um seinen Hals legt und sich zärtlich an ihn schmiegte, da machte er ein glückliches Gesicht, wie Pepe fand.

Pepe war so glücklich über die neue Eintracht zwischen seinen Menschen, dass er zuerst gar nicht merkte, wie draußen am Fenster zwei Gesichter erschienen, nämlich ein rotes kleines und ein größeres schwarz-maskiertes, und beide Gesichter drückten sich mit den Schnauzen eng an die Fensterscheibe.

Pepe machte eine abwehrende Bewegung mit der rechten Pfote, aber die beiden Gesichter entfernten sich nicht, sondern blieben einfach da wie angeklebt.

„Pepelein, was hast du denn?“ Seine Menschin war auf seine rudernde Pfote aufmerksam geworden.

Pepe machte ein unschuldiges Gesicht, aber gerade das ließ sie misstrauisch werden, sie folgte seinem Blick, schaute aus dem Fenster und sah... Oh je, was würde sie wohl machen?

„Schau mal! Die sind ja süß!“ sagte sie verzückt.

Damit war alles gelaufen. Pepes Menschen öffneten die Verandatür und baten Squirrel und Cooney ganz offiziell hinein. Natürlich waren die beiden anfangs sehr verlegen, denn sie hatten noch nie mit Menschen zu tun gehabt. Aber Pepe versicherte ihnen, dass sie von SEINEN Menschen nichts zu befürchten hätten. Und er wunderte sich, dass er das nicht immer schon gewusst hatte.

„Oh Gott, hoffentlich haben die keine Flöhe!!!“ Seine Menschin war anscheinend noch etwas skeptisch gegenüber ihren neuen Untermietern. Aber sie wusste halt noch nicht, was die beiden alles konnten.

Der Baum wurde von den Menschen fertig geschmückt, und er sah absolut prächtig aus mit seinen roten und seinen goldenen Kugeln und dem weichen Glanz der Lichterkette, die um ihn geschlungen war.

Squirrel, der mit Cooney und Pepe auf dem Sofa lag, überlegte, was man in so einem Baum alles tanzen könnte, die vielen blanken Kugeln würden seine tanzende Gestalt wunderbar widerspiegeln...

Cooney überlegte, wie man die vielen Nadeln, die von diesem prächtigen Baum abfallen würden, aufsammeln und entsorgen könnte...

Und Pepe genoss einfach die Gesellschaft seiner Freunde und vor allem den Anblick seiner Menschen, die sich wieder verstanden...

...Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge...

Im Fernseher erzählte gerade jemand die Weihnachtsgeschichte.

„Was ist das für eine Geschischte? Und was ist das, eine Herberge?“, fragte Squirrel.

„Ich glaube, das ist ein einfaches Hotel Garni.“ Pepe hatte diesen Ausdruck mal irgendwo aufgeschnappt.

„Keine coole Story”, meinte Cooney.

„Das ist eine blöde Geschischte! Warum sollten Menschen keine Menschen aufnehmen? Wir sind dosch keine Menschen, und wir verstehen uns trotzdem präschtisch…“ Squirrel schüttelte sein kleines Köpfchen.

„Da hast du wohl Rescht“, sagten Pepe und Cooney fast gleichzeitig.

Und das ist das Ende der Geschischte - oder auch nischt...

Impressum

Texte: Selbstverständlich © von mir
Tag der Veröffentlichung: 06.12.2009

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