Wir erreichten endlich das Padock und suchten nach irgendeinem Hinweis auf Danger‘s Verletzung. Lena hatte gesagt, dass es wie eine Stichwunde aussieht. Ich ging den Zaun entlang und nahm die einzelnen Abschnitte genau unter die Lupe. Ich suchte jedes Teil, was für Danger’s Verletzung infrage kommen könnte auf, aber ich fand nichts. Lena war auch erfolglos gewesen, also beschlossen wir noch mal in der Reithalle nachzusehen. Bevor wir in die Stallgasse gingen, bemerkten wir etwas was uns beiden erst jetzt auffiel: Es war schon Abend geworden und es wurde dunkel. Aber die Schwärze der Nacht sollte uns nicht davon abhalten weiter nach den Anderen zu suchen. Ich sah noch etwas ungewöhnliches. Ich stupste Lena an und flüsterte: „ Lena, die Stallgasse ist verschlossen“. Sie sah mich an. Im Dunkeln konnte ich nur Umrisse von ihrem schmalen Gesicht erkennen. Schließlich sagte sie zu mir: „ Echt, ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich sie nach dem ich Danger in den Stall gebracht haben sie zugemacht zu haben. Seltsam.“ Zum Glück wusste ich von Lisa, wo der Schlüssel für die schwere Holztür war. Unter der Palette von Dachziegeln die vor einem Fenster, des Stalles lagerten. Der Schlüssel war weg. „ Ähm... Lena “, sagte ich mit zitterte Stimme. „ Was ist ? “ sagte Lena etwas beunruhigt. Ich spürte wie mein Gesicht blass wurde. Meine Muskeln ließen nach, ich sack zusammen, auf die Knie. „ Der Schlüssel ist weg “, sagte ich mit leiser und dünner Stimme, mein Hals fühlte sich trocken an. „ Wie weg ?“, fragte Lena jetzt aufgeregter als sie schon war. „ Weg “, antwortete ich. „ Der Schlüssel kann nicht weg sein, er lag doch immer dort, also muss er da jetzt auch sein “. Ich wunderte mich, woher wusste Lena, dass der Schlüssel da lag. Lisa hatte es doch nur mir gesagt. Ich guckte Lena fragend an: „ Woher wusstest du, das der dort Schlüssel liegt ? “. Lena zögerte einen Moment lang, dann sagte sie: „ Na, von meiner Mutter “. Ich sah sie an, ich saß immer noch auf den Knien. Das Problem war nur das es inzwischen schon so dunkel war, das ich nichts mehr sehen konnte. Der kalte Boden fühlte sich wie ein Kühlkissen an. Ich versuchte aufzustehen, es gelang mir nur schwer aber ich stand jetzt wieder auf den Beinen. „ Lass uns nochmal in das Büro von Lisa gehen “, schlug Lena vor. Ich nickte nur.
Im Büro brannte Licht. Ich atmete tief ein und klopfte an die Tür. Keine Antwort. Ich sah durch das kleine, schmutzige Fenster eine Person am Schreibtisch sitzen, jedoch konnte ich nicht erkennen wer es war. Während ich durch das Fenster sah, klopfte Lena nocheinmal an die Tür. Wieder nichts. Wir blickten uns ratlos an, bis schließlich einer die Tür aufmachte. Wir konnten nicht glauben wer da stand, es war so lange her. Wie lange...? 5 Jahre. „ Hannah “, brachte ich dann nach einer Ewigkeit aus meinem Mund. „ Ja “, sagte sie und ergänzte noch „ das hat aber lange gedauert “. Lena war immernoch sprachlos. Ich stieß sie an. „ Au “sagte sie als hätte ich sie geschlagen. Hannah bat uns herein.
Kurz zur Erklärung: Hannah ist ein sehr nettes Mädchen, das Lena und ich vor 5 Jahren auf einem Reiterhof in den Ferien kennengelernt haben. Damals waren wir Drei in einem Zimmer und verstanden uns super. Hannah wohnte knappe 100 km von uns entfernt. Wir drei beschlossen aber, dass wir uns irgendwann wiedersehen würden. Und jetzt war sie hier. Ich konnte es immernoch nicht glauben. Sie hatte sich sehr verändert. Früher hatte sie kurze blonde Haare und trug meistens eine Jeans mit einem schlichtem Oberteil dazu. Aber jetzt hatte sie lange blonde Haare und trug einen Rock mit einem Top in Gelb – weiß.
Tag der Veröffentlichung: 16.12.2011
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