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Im Bann der Piraten

Die einsame Insel



Hallo ich heiße Jorden Cook und ich bin dieses Jahr 63 Jahre alt geworden. Genau heute am 22.09.10 bin ich vor 40 Jahren auf der Piraten Insel gestrandet. Damals war ich mit meiner Crew von Boston losgefahren – unser Ziel: Einmal die Welt umfahren. Aufjedenfall war ich damals ein junger Mann und wie alle Männer wollte ich zusammen mit meinem Bruder Eric Cook auf See fahren. Unser Schiff war die „ White Pearl “ und es war das langsamste Schiff, das im Hafen stand. Die Weltumsegelung sollte ein Kampf werden. Ein Teilnehmer war ich mit meiner Mannschaft aus Bauern und Architekten und die andere Mannschaft bestand aus Schmieden und Bäckern. Ich war der Capitän der „ White Pearl “, während der ebenso junge Jack Sparrow der Capitän der Dutchman war. Die Dutchman war genauso heruntergekommen wie die „ White Pearl “. Da die Schiffe beide ungefähr gleich heruntergekommen waren, hatten beide Mannschaften die gleichen Chancen. Am nächsten Morgen sollte es losgehen. Ich war sehr aufgeregt und machte noch eine Liste mit Dingen, die ich noch unbedingt erledigen sollte, bevor die Reise losging. Also ich musste mir noch ein Tagebuch kaufen und auch einige Bierdosen. Ich packte alles in einen großen Rucksack und verstaute ihn unter meinem wackeligem Bett. Ich träumte in dieser sternklaren Nacht von unserer Reise. Wir erreichten gerade den Hafeneingang von Boston, wir waren die Sieger und wurden mit einen tosendem Trommelwirbel und kreischenden Menschen beglückwünscht. In mir sprudelte es nur so vor Freude. Wir waren die Sieger und wir alleine hatten es geschafft.

Als ich am Morgen aufwachte hatte ich das Gefühl das mein Traum auch wahr wird. Ich war voller Energie und konnte es kaum erwarten das wir losfuhren. Gegen 9 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Hafen und kam auf Deck der „ White Pearl “ und mir einen Schlafplatz zu sichern. Mein Bruder kam auf mich zu und sagte: „ ... und schon aufgeregt “. „ Nein... “, antwortete ich lässig. „ Und du “?. Eric sah mich an „ ein bisschen “, meinte er schließlich und ging wieder auf Deck hinaus, um die Segel vorzubereiten und sich von seiner Frau zu verabschieden. Ich ging in der Zwischenzeit in die Brücke, wo der Kapitän seinen Sitz hatte. Nun war es schon 10 Uhr und die Crew sammelte sich langsam auf dem Deck, ebenso wie die gegnerische Mannschaft. Zwei meiner Männer wollten gerade die Seile, die das Schiff am Hafen hielten, lösen, als jemand „ HALT “ schrie. Ich sah mich um und sah Jack Sparrow auf die „ White Pearl “ zukommen. Er trug wie immer schwarze Stiefel und Hosen mit einem Gürtel an dem er alles Mögliche befestigt hatte; ein Fernrohr, einen Kompass, eine Taschenuhr und ein Taschenmesser. Darüber trug er ein schmuddeliges Hemd und einen langen schwarzen Ledermantel. Und als ein extra großes Extra trug er seinen achsogeliebten Piratenhut.
„ Was ist “, fragte ich skeptisch. Jack war nun bei mir angekommen, er schien etwas angetrunken zu sein. „ Wie....wär‘s....mit...einer....kleinen....Wette.... “. „ Was für eine Wette, eine Geldwette ? “ „ Nein “. „ Eine Wette um den großen Preis von Boston “, sagte Jack mit einem künstlichem Lächeln. Ich schlug ein, ohne weiter darüber nachzudenken.

Wir fuhren also los. Nach ungefähr 5 Tagen kamen wir an einer Insel an, eine Insel, die keiner kennt, die keine Koordinaten hat, eine Insel die niemand zuvor entdeckt hatte. Da die gegnerische Mannschaft bereits verschollen war, beschlossen wir ein paar Tage Rast zu machen, da unser Schiff von dem Sturm letzte Nacht doch sehr beschädigt war. „ Anker legen “, schrie ich und sah auf zum Steuer. Sonst stand Eric da und gab die Anweisungen, aber Eric war bei dem Sturm letzte Nacht über Board gegangen. Als das Schiff zum Stehen kam, stiegen wir in die Beiboote und ließen sie zu Wasser. Wir ruderten mit 10 Booten an Land.

Die Insel war nicht sehr groß. Es standen vereinzelt Bäume und einige Berge mit kleinen Flüssen darauf. Ich teilte meine Crew in 3 Gruppen auf. Die Erste sollte die Gegend erkunden, die Zweite ein Lager aufschlagen, die Dritte die Lebensmittel vom Schiff holen. Ich beschloss bei der ersten Gruppe mitzugehen um einen ersten Eindruck von der Insel zu bekommen. Wie schon gesagt war die Insel klein. Jedoch gab es einen, im Verhältnis zu der Insel gesehen, ziemlich großen Berg. Als wir ca. 210 Schritte gegangen waren, kamen wir bei dem Berg an und schauten etwas verdutzt, denn vor dem Pfad, der zum Berg hinaufführte stand an einem Tor aus Holz eine Begrüßung „ WILLKOMMEN “. Ich schaute mich um, aber es war niemand zu sehen. Ich ging weiter. Und schließlich hörten wir Trommeln und auch einige Menschen die Trüge durch die Gegend trugen. Sie schauten uns an und lächelten freundlich. Sie lächelten, sonst nichts. „ Gibt es bei euch soetwas wie einen Bürgermeister oder so ? “, fragte ich einen von den Frauen. „ Aber sicher doch, sie gehen einfach weiter geradeaus und dann biegen sie rechts in den Sumpfpfad ein, dann noch ein Stück weiter und schon sind sie da, die Baumnummer lautet: 007 “. „ Ohh...OK...Vielen Dank “, sagte ich und nickte der Frau zu. Meine Crew und ich befolgten die Anweisungen und landeten tatsächlich an einer Hütte, die neben einem Baum mit der Nummer „007“ stand. Ich klopfte an die Tür, die aus Baumrinde hergestellt war. „ Herein “, sagte eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkam. Ich gab meinen Männern den Befehl draußen zu warten und ging in die Hütte. Ich wollte mich gerade vorstellen und überhaupt anfangen zu reden, als ich sah wer da saß. „ Du... ?“, fragte ich erstaunt. „ Ahhhh....Jorden alter Junge, wie geht’s dir denn so ? “, fragte mich der Capitän, der Dutchman, Jack Sparrow. „ Ja...ähm...mir geht’s.....ähm gut , WAS zum Teufel machst du hier ? “. „ Komm setz dich doch hin und trink einen Rum mit mir Jorden “. Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und trank ein Gläschen Rum mit einem Zug ganz aus. Jack guckte mich von der Seite an. Er lachte. Nun fing er endlich an zu reden: „ Also dies, mein Freund, ist die einsame Insel, die mittlerweile gar nicht mehr so einsam ist, wie sie einmal war. Ich habe sie bei der letzten Weltumrundung vor 2 Jahren entdeckt. Seitdem habe ich hier einige Manschen hergebracht, die in Boston nicht mehr leben wollten“. Ich guckte ihn mit großen Augen an und aufeinmal hatte ich eine großartige Idee. „ Jack...? “. „ Was ist “, fragte er und sah mich an. „ Ich habe auch keine Lust mehr in Boston zu leben“. „ Das heißt du willst auch hier leben und was ist mit deiner Mannschaft ? “. „ Ich werde eine Abstimmung machen “. Damit ging ich heraus und wollte mit meiner Mannschaft darüber abstimmen, ob wir hierbleiben wollten oder nicht. Als ich die Hütte verließ, stand meine Crew nicht mehr da. Sie waren vereinzelt in Dorf zu entdeckten und waren fröhlich. Sie hatten etwas zu tun, also beschloss ich wieder zu Jack zurückzugehen und im meiner Antwort mitzuteilen. Ich ging wieder zur Hütte und setzte mich diesmal entschlossen an den Tisch, an dem auch Jack saß. „ Ja,....wir bleiben“, sagte ich und Jack grinste. „ Also dann, macht es euch gemütlich, baut euch zu 3 eine Hütte und arbeitet. Freundet euch mit meinem Volk an und genießt die Ruhe dieser Insel.“

Ich wollte nie mehr weg von dieser Insel, sie sollte auch mein Sterbebett werden. Hier sollte ich für Ewigkeiten ruhen, in Frieden. Und heute bin ich mit meinen 63 Jahren noch immer auf dieser Insel. Ich bin krank geworden, aber keine Kräuter dieser Welt könnten mich heilen. Es ist wegen meinem Bruder, er ist schon so lange nicht mehr da und ich vermisse ihn unendlich doll. Ich lege mich gerade in mein Bett und schreibe die letzten Sätze meines Tagebuches. Ich legte meine gefederte Bettdecke über meinen ausgekühlten Körper und schloss die Augen. Ich atmete schwer. Ich frierte und vor meinen Augen wurde es langsam dunkel, immer dunkler, bis es schließlich schwarz wurde. Mein Herz hörte auf zu schlagen.

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Tag der Veröffentlichung: 02.10.2010

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