Teil 3
Meine Leserinnen und Leser. Sie glauben mir nicht, was ich heute erfahren habe. Ich weiß, Sie werden es mir nicht glauben, aber es ist wahr. Und doch möchte ich nicht um den heißen Brei reden, denn Sie wissen ja immer noch nicht, um was es genau geht.
Mein Grund für diesen Artikel ist einfach, denn es geht um Albus Dumbledore und seinen Goldjungen Harry Potter. Wie sie alle wissen, hat Der-nicht-genannt-werden-darf an Halloween vor genau zehn Jahren die Familie Potter angegriffen. Er ermordete erst James Potter, anschließend vor den Augen des kleinen Harry seine Mutter Lily Potter. Doch an dem damaligen einjährigen Harry Potter scheiterte er. Und seitdem wird dieser als Held gefeiert.
Und doch stimmt da etwas nicht, den gestern habe ich die Wahrheit erfahren. Die Potters wurden damals nicht vom dunklen Lord angegriffen, sondern von einem seiner Gefolgsleuten. Doch um wem es sich handelt, konnten wir leider nicht erfahren. Und doch wurden wir zehn Jahre von Albus Dumbledore belogen. Denn der dunkle Lord hat in der Halloween Nacht die Familie Longbottem angegriffen. Frank und Alice Longbottem wurden vom dunklen Lord lange mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert und liegen seitdem im St. Mungus-Hospital in einem magischen Koma. Seit dieser tragischen Nacht wurde Neville Longbottem von Albus Dumbledore aufgezogen, mit dem Wissen, das er der wahre Held der magischen Nation ist.
Und was geschah in dieser Zeit mit Harry Potter? Aus zuverlässiger Quelle wissen wir, das Albus Dumbledore Harry Potter loswerden wollte. Er brachte das Kind zu der Schwester seiner Mutter. Petunia Dursley und ihr Mann Vernon Dursley. Zu Muggeln. Muggel die von unserer Welt wissen und uns verachten. Obwohl Albus Dumbledore wusste, das es Harry Potter dort niemals gut gehen würde, brachte er ihn dorthin.
Aus einer anderen, ebenfalls zuverlässigen Quelle wissen wir, das der letzte Wunsch von James und Lily Potter in ihrem Testament festgehalten wurde. Ihr Wunsch war es, das ihr Sohn niemals zu Vernon und Petunia Dursley gebracht werden sollte. Und dennoch hat Albus Dumbledore ihren Wunsch missachtet. In dem Testament stand, das der Kleine Harry zu einem seiner beiden Paten gebracht werden sollen.
Ja liebe Leser und Leserinnen, natürlich fragen Sie sich, wer seine Paten sind und die Antwort kann ich Ihnen geben. Es sind Sirius Black und Lucius Malfoy.
Wie Sie wissen, befindet sich Sirius Black momentan in Askaban, aufgrund das er die Potters verraten und dreizehn Muggel getötet haben soll. Aber ist das die Wahrheit oder ist Sirius Black unschuldig? Wir wissen das nicht und da wäre es ein Logischer Gedanke, weshalb man den kleinen Harry nicht zu den Malfoys gebracht hat.
Wie ich erfahren habe, haben die Potters Lucius Malfoy erst kurz vor ihrem Tod zum Paten ernannt, und doch hatten sie nicht mehr die Möglichkeit, es diesem zu sagen. Die einzigen, die von der Patenschaft wussten, waren Sirius Black und Albus Dumbledore. Und wenn sich mein Verdacht, das Albus Dumbledore Harry Potter nur benutzen wollte bestätigt, dann ist es kein Wunder weshalb er bei seiner Tante und seinem Onkel aufwachsen musste.
In der großen Halle herrscht Schweigen, da jeder, egal ob Direktor, Lehrer, Krankenschwester und Schüler, im Tagespropheten versunken ist. Selbst die Geister, die normal durch die Halle flogen, lasen in den Zeitungen den Bericht. Erst nach einigen Minuten steigt langsam der Lärmpegel.
„Ich fasse es nicht. Ausgerechnet Longbottem, der Tollpatsch“, stammelt Draco.
„Weshalb verarscht Dumbledore Harry?“, fragt Blaise und sieht zum schwarzhaarigen. Doch dieser sitzt teilnahmlos am Tisch und starrt auf sein Frühstück, das immer noch unberührt auf dem Teller liegt.
„Harry“, spricht Draco seinen besten Freund an. Doch dieser reagiert nicht auf den Blonden.
Weshalb? Was habe ich ihm getan, das er mich so quälen musste. Völlig in Gedanken versunken, er bemerkt nicht, das seine Freunde ihn ansprechen. Erst als Draco ihn fast ins Ohr schreit, sieht Harry den Blonden an.
„Ja?“, fragt er mit einer leisen, fast emotionslosen Stimme.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragt Blaise, der gegenüber von Harry und Draco sitzt.
„Ja“, antwortet Harry einsilbig. Dabei bemerkt er nicht, wie sich seine Freunde eindeutige Blicke zusenden.
„Harry, wenn du...“, versucht Blaise mit Harry zu reden, doch dieser unterbricht ihn.
„Es ist nichts“, sagt Harry und versucht zu lächeln, doch das gelingt ihm nicht wirklich.
„Der Unterricht beginnt gleich“, lenkt Harry vom Thema ab und steht auf.
„Aber...“, dieses Mal versucht Draco mit Harry zu reden.
„Nichts aber. Es ist geschehen. Dumbledore brachte mich vor zehn Jahren zu den Dursleys und in den Sommerferien muss ich wieder zu ihnen. Man kann daran nichts ändern“, sagt Harry und geht in Richtung des Zaubertränkeklassenzimmer.
Niemand kann ihn daran hindern, mich wieder zu den Dursleys zu bringen.
„Na Potter, enttäuscht das du nicht der strahlende Held bist, sondern Neville?“, fragt Dean Thomas gehässig. Harry sieht auf und erwidert: „Enttäuscht das ich diese Last los bin? Nein, ich bin nicht enttäuscht, sondern froh. Kein Alter Mann, der mir vorschreibt, was ich zu tun habe.“
„Rede nicht so von Professor Dumbledore. Ohne ihn würdest du überhaupt nicht mehr leben“, meint Seamus Finnigan.
Ich rede von Dumbledore so wie ich es möchte.
„Ohne Professor Dumbledore hätte ich ein besseres Leben gehabt. Selbst der Tod wäre besser gewesen. Denn er bestimmte, wen er zum Vernichter Voldemorts erklärte und das war ich. Ich hatte kein Mitspracherecht, ob ich Berühmt sein wollte oder nicht“, zischt Harry den Jungs aus Gryffindor zu und wendet sich der Klassenzimmertür zu, die sich in dem Moment öffnet. Sofort strömen die Schüler, erst die Slytherins und dann die etwas verwirrten Gryffindors ins Klassenzimmer.
„Meine Herrschaften, setzen Sie sich“, wendet sich Severus Snape an die Mehrzahl an Gryffindors, die meinten wieder mal trödeln zu müssen.
„Setzen und nicht trödeln“, schnarrt Severus Snape und seine Augen blitzen freudig auf, als zwei zu langsam sind.
„Mr Longbottem und Mr Thomas, jeweils zehn Punkte Abzug aufgrund das Sie zu lange brauchen, um sich zu setzen“, zischt Professor Snape und beginnt in der nächsten Sekunde mit dem Unterricht.
Geschieht ihnen Recht.
Jetzt noch Verwandlung, Geschichte der Zauberei und Zauberkunst. Nein, für den Unterricht hab ich heute nicht mehr den Nerv.
Genervt kapselt Harry sich von seinen Mitschülern ab, die gerade auf dem Weg zu Verwandlung sind. Gerade als sich die Treppe bewegt, nutzt er die Chance und lässt sich in den zweiten Stock bringen als in den ersten.
Endlich alleine, denkt Harry erleichtert und erreicht wenige Minuten später eine weitere Treppe, die zufälligerweise in die richtige Richtung geht.
Immer wurde mir gesagt, das mich niemand möchte. Jedes Mal wenn ich Tante Petunia und Onkel Vernon fragte, kam dieselbe Antwort. ´Weil du ein Freak bist und ein Freak wie dich möchte niemand haben´. Ja, das haben sie gesagt. Immer und immer wieder.
Langsam setzt er seinen Weg fort und achtet nicht auf die entgegen kommenden Schüler. Ein Teil der Schüler, hauptsächlich die älteren von ihnen, sehen in ihn einen Heiligen. Dessen Aufgabe es ist, das Böse zu vernichten. Gegen Voldemort anzutreten und sie alle zu retten. Die Blicke, schamlose Blicke, als wäre er ein Gott und wenn sie könnten, würden sie ihn auch wie einen Gott verehren. Und wiederum gibt es Schüler, die ihn nicht beachten. Für sie ist er ein einfacher Schüler wie jeder andere an dieser Schule auch. Hauptsächlich sind das Schüler aus dem Hause Slytherin. Mitschüler die den jungen Potter kennen.
Und doch behauptet Dumbledore etwas anderes. Er, Harry Potter, Vernichter von Voldemort, soll gar nicht der Retter der magischen Gemeinschaft. Er war nur eine Schachfigur, deren Aufgabe es war, Voldemort entgegen zu treten und am Ende die Aufgabe einen anderen, nämlich Neville Longbottem zu überlassen. Und nach der entscheidenden Schlacht würden dann alle den Gryffindor verehren und ihn, Harry Potter verachten. Sie hätten mit dem Finger auf ihn gezeigt, behauptet er wäre ein Feigling. Mit den Folgen hätte er nicht leben können. Und doch ist Harry Potter am Ende froh, das die Wahrheit so früh herauskam. Er kann der magischen Gemeinschaft zeigen, was er machen kann. Lernen für einen guten Schulabschluss und dann einen guten Beruf erlernen. Und zwar seinen Traumberuf, den er schon vor Wochen gewählt hat.
Warum? Wieso? Weshalb?
Weshalb musste ich bei Onkel Vernon und Tante Petunia aufwachsen?
Wieso habe ich nie erfahren, das ich zwei Patenonkel habe, die mich hätte aufnehmen können.
Warum will mich keiner haben?
Zehn Jahre, Einhundertzwanzig Monate, Fünfhundertzwanzig Wochen und Dreitausendsechshundertfünzig Tage erlebte er seine persönliche Hölle und die hätte man ihn ersparen können. Aber nein, das hat keiner. Niemand hat ihn aus dieser Hölle geholt und am Ende des Schuljahres muss er wieder dorthin zurück. An Lucuis Malfoys Versprechen glaubt er nicht. Wer sollte sich schon für ihn, den Freak einsetzen wollen? Jeder seiner Freunde wird ihn vergessen, sollte mal nicht mehr da sein.
Sterben. Ein wundervoller Gedanke.
Beim Abendessen oder besser gesagt beim Halloweenfest desselben Tages herrscht am Slytherintisch eine bedrückte Stimmung, obwohl die ganze Halle festlich geschmückt ist.
„Harry ist schon den ganzen Tag verschwunden“, meint Blaise.
„Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr von der Zeitung erfährt, das euer ganzes Leben eine Lüge ist“, spricht ein älterer Schüler aus Slytherin.
„Und nun genießt das Fest. Selbst wenn der Artikel heute Morgen nicht wäre, wäre Harry Potter heute Abend nicht mit dabei“, erklärt derselbe Schüler.
„Wie meinst du das?“, fragt Theodor Nott.
„Stimmt, ihr wisst es sicherlich nicht. Heute vor genau zehn Jahren wurden die Potters ermordet. Angeblich zu genau dieser Stunde. Und Harry trauert“, meint der Vertrauensschüler aus der siebten Klasse.
„Er trauert?“, fragt dieses Mal Draco Malfoy.
„Ja, er trauert. Keiner von euch hat hinter dieser Maske gesehen. Ich sprach ihn vor zwei Tagen an und wollte fragen, ob er zum Fest kommt. Wir Vertrauensschüler müssen beim jeweiligen Hauslehrer eine Liste abgeben, wer zum Halloweenfest erscheint und wer nicht. Falls ein Notfall eintrifft, wissen die Lehrer Bescheid wer noch in den Häusern ist. Normal kommt es nicht vor, das ein Schüler bei einem Fest fehlt, doch alle paar Jahre gibt es doch schon mal eine Ausnahme“, erklärt der Siebtklässler. Schweigen entsteht unter den Schülern.
„Das wir nicht hinter seiner Maske sehen konnten“, flüstert Blaise.
„Er hat eine perfekte Maske, die selbst ich nicht durchschauen konnte. Seit wir uns kennen, kam mir etwas komisch vor. Von Anfang an war er viel zu dünn und seine Alltagskleidung...“, Draco unterbricht sich.
„Was ist mit seiner Alltagskleidung?“, fragt Pansy Parkinson.
„Sie war ihm viel zu groß und hatte schon mehrere Löcher. Und als wir mit meinen Eltern in der Winkelgasse zum Einkaufen waren, hab ich gesehen, das er viel zu Mager ist. An dem Tag haben wir erfahren, das seine Verwandten ihn hassen. Sie hassen ihn, weil er ein Zauberer ist. Die schrecklichsten Muggel die ich kenne und ich kenne eigentlich keine Muggel. Von klein auf musste er den Haushalt führen und hat seinem Onkel seine Arbeit nicht gefallen, wurde er geschlagen und mit Essensentzug in sein Zimmer gesperrt. Und das war oft der Fall. Sein Zimmer ist ein kleiner Wandschrank, indem nur eine kleine, kaputte Matratze liegt, eine alte verschlissene Decke und eine kaputte Lampe“, geschockt hören ihn alle zu.
„Wieso sagt er nie was? Wieso spricht er nicht mit uns? Oder zumindest mit mir? Ich bin doch sein Bester Freund“, entsetzen, nein schon eine leichte Panik kann man in Dracos Stimme hören.
„Draco“, der Blonde sieht auf und kann erkennen, das ihr Hauslehrer, Severus Snape an den langen Tisch getreten ist.
„Mr Potter hat nie gelernt, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Bei seiner Familie“, das Wort Familie spricht der Meister der Zaubertränke verachtend aus, „bekam er nie im Leben so etwas wie Liebe. Aufmerksamkeit bekam er nur, wenn er Aufgaben im Haus zu erledigen hatte oder wenn er bestraft wurde.“ Schweigen herrscht am ganzen Tisch, da alle Slytherins zugehört haben und mit einem vorsorglichen Zauber kein anderer, der nicht zu den Slytherins gehört, zuhören kann.
„Doch können wir etwas tun. Wir können ihn zeigen, was es heißt zu Vertrauen. Ihr seit seine Freund und könnt für ihn da sein.“
„Und nun genießt das Fest“, meint der Professor noch, als er sich wieder zum Lehrertisch bewegt.
„Wo ist er eigentlich?“, wird noch schnell die Frage eingeworfen, da Dumbledore gerade aufsteht und um Ruhe bittet. Doch die Frage kann nicht mehr beantwortet werden, da der Direktor mit seiner Rede beginnt: „Liebe Schüler und Schülerinnen. Herzlich Willkommen beim diesjährigen Halloweenfest. Natürlich möchte ich Sie nicht mit einer langen Rede von dem herrlichen Festmahl abhalten. Guten Appetit“, beginnt und beendet Dumbledore seine Rede.
„Kurze Rede“, meint Blaise.
„Ziemlich kurze Rede“, stimmt Draco zu und wendet seine Aufmerksamkeit dem Tisch wieder zu.
„Dir scheint es egal zu sein, was der Alte da vorne labert“, sagt Blaise und nimmt sich etwas von dem Essen, das gerade aufgetaucht ist.
„Ist es mir auch. Da kommt sowieso nur Müll raus“, murrt Draco.
„Wir sollten für Harry eine Kleinigkeit mitnehmen“, schlägt Draco vor.
„Von den Weasley Zwillingen hab ich zufällig erfahren, wo sich die Küche befindet. Ganz in der Nähe von unserem Gemeinschaftsraum. Dort können wir dann für ihn eine Kleinigkeit besorgen“, lässt Blaise seinen Vorschlag raus.
„Die Weasley Zwillinge?“, fragend sehen Blaises Mitschüler den Jungen an.
„Ja, die sind gar nicht so schlimm wie der Rest von Gryffindor. Und ihre Streiche“, schwärmt Blaise.
„Wenn wir einige auserwählten Mitgliedern von Gryffindor in Ruhe lassen, bekommen wir von den Zwillingen ein paar Scherzartikel, die wir an Thomas und den anderen ausprobieren können. Sie wollen mal einen Scherzartikelladen eröffnen, wenn sie die Schule abgeschlossen haben. Und wir dürfen ihre Scherzartikel testen. Und zwar umsonst“, erklärt Blaise und einige Augenpaare glitzern auf.
„Ich freu mich schon. Endlich können wir es den Gryffindors zeigen“, schwärmt Millicent.
„Und um welche Mitglieder handelt es sich?“, wird die entscheidende, aber wichtige Frage gestellt.
„Hauptsächlich um ihre Brüder. Ronald und Percy Weasley. Aber auch Hermine Granger. Sie haben erzählt, das Dumbledore vor hatte, das Ron sich mit Harry anfreundet, natürlich nur eine Scheinfreundschaft, um diesen dann nach Gryffindor zu bringen. Aber das ist ja gescheitert. Aber ob Ronald Weasley sich wirklich mit Harry anfreunden wollte, wissen selbst sie nicht. Und Percy … er macht halt alles, um seine jüngeren Brüder zu beschützen und dazu gehört, das alle drei sich an die Regeln halten. Nur kommt das immer so spießig vor.“
„Und die Granger?“
„Die ist einfach nur im falschen Haus gelandet. Eigentlich hätte sie viel eher nach Ravenclaw als nach Gryffindor gepasst. Von unserer Jahrgangsstufe wird sie von jedem gemieden, mit der einzigen Ausnahme von Ron. Und darunter leidet sie sehr.“
„Soll sie doch. Die kommt sowieso immer so besserwisserisch daher.“
„Trotzdem. Die Granger war eigentlich auch Teil von Dumbledores Plan. Sie und Ron sollten Harrys beste Freunde werden. Während Granger die Jungs zum lernen anspornen soll, sollte Ron Harry vom Lernen abbringen. Er wollte sogar, das Harry schon im ersten Jahr in die Quidditch Mannschaft soll, als jüngster Sucher.“
„Da hat der Alte Pech gehabt. Denn Harry kam nach Slytherin, lernt wie ein Verrückter und hat null Interesse an Quidditch. Lieber sitzt er in irgendeiner Ecke, schmust mit seiner Katze und liest ein Buch.“
„Man Draco, nicht jeder interessiert sich für Quidditch. Sei doch froh, das er mit dir Schach spielt.“
„Und besiegt mich jedes Mal.“
„Spiel doch mal mit Ron eine Runde. Hab gehört er soll ganz gut in dem Spiel sein.“
„Ein Gryffindor?“
„Ja, ein Gryffindor.“
„Draco, spring über deinen Schatten und frag ihn. Er wird sich freuen.“
„Ich weiß nicht.“
„Draconis Lucius Malfoy!“
„Na gut, ich werde ihn fragen. Aber erst Morgen.“
„Und mit der Granger sollten wir uns auch mal aussprechen. Vielleicht ist sie nicht so schlimm wie es immer von der Ferne aussieht.“
„Blaise, langsam gehen mir deine Vorschläge auf die Nerven. Das mit Weasley lässt sich ja noch einrichten, aber bitte nicht Granger. Alles aber nicht die. Ich mach alles, Hauptsache ich muss mich nicht mit ihr abgeben.“
„Wirklich alles?“
„Wirklich alles!“
„Meinst du das ernst?“
„Verdammt Blaise, natürlich meine ich das ernst.“
„Bekomme ich dann deine Quidditch Sammlung?“
„Was? Du willst meine Quidditch Sammlung?“
„Ja.“
„Niemals.“
„Du hast aber gesagt, du machst alles, damit du dich nicht mit der Granger abgeben möchtest.“
„Na gut, dann fast alles. Aber nie im Leben gebe ich meine Quidditch Sammlung her.“
„Dann freue dich schon mal auf Granger, wenn ich sie anspreche.“
Zufrieden sitzen ein grinsender Blaise, ein schmollender Draco und zahlreiche fragende Gesichter am Tisch und verzehren das Essen. Doch plötzlich wird die doppelte Tür zur Großen Halle scheppernd aufgeschlagen und ein keuchender und zitternder Quirrel stürmt hinein.
„Ein Troll im Kerker“, wimmert dieser und bricht zusammen. Sofort nimmt der Lauschpegel enorm an und ängstliche Stimmen dringen durch die Halle, während Madam Pomfrey, die Schulkrankenschwester entsetzt zum bewusstlosen Professor eilt.
„Ruhe“, poltert es plötzlich von Professor Snape.
„Die Vertrauensschüler bringen alle in die Gemeinschaftsräume. Mit Ausnahme der Slytherins. Ihnen wird im zweiten Stockwerk ein Raum zugeteilt. Alle bleiben solange in ihren Räume, bis die Hauslehrer Entwarnung geben“, befiehlt Professor Snape.
Trotz des Durcheinanders das herrscht, schaffen die Vertrauensschüler es, ihre Schützlinge sicher in die Gemeinschaftsräume zu bringen.
„Der Troll soll auf dem Weg in den ersten Stock sein“, hören die Erstklässler von Slytherin den Satz einer Hufflepuff.
„Harry“, entsetzt bleiben die jungen Schüler stehen.
„Wir müssen Professor Snape Bescheid geben, das Harry im ersten Stock ist“, sagt Draco und dreht sich um.
„Aber wir sollen uns doch in Sicherheit bringen. Lass Potter dort sein wo er ist“, meint Pansy Parkinson.
„Nein. Blaise und ich, wir gehen sofort zu Professor Snape. Ihr geht weiter“, befiehlt Draco.
Seit Stunden sitzt Harry schon in eine Kabine in der Jungentoilette. Seine Tränen sind schon vor einigen Stunden versiegt und seitdem sitzt er teilnahmlos da. Doch auf einmal hört er Lärm.
Was ist das?, fragt er sich.
„Ist da jemand?“, ruft er. Doch erhält er keine Antwort.
„Wenn sich da jemand einen Scherz erlauben möchte, dann ohne mich. Sucht euch für eure Streiche eine andere Toilette, die ihr verunstalten könnt“, der Krach verstummt nicht. Harry hört, wie mit einem großen Gegenstand die Keramikwaschbecken zertrümmert werden.
Moment, findet nicht gerade das Fest in der großen Halle statt. Welcher normaler Schüler ist dann hier und randaliert?
Vorsichtig öffnet er die Tür und erstarrt. Vor ihm befindet sich ein fast zwei Meter großer Troll. Stinkend und mit einer Keule bewaffnet steht dieser bedrohend vor dem Schüler.
„W... was... das... ist ein Troll. Wie kommt ein Troll nach Hogwarts?“, fragt er fassungslos. In dem Moment, wo Harry aus der Kabine trat, befindet sich dieser in der Aufmerksamkeit des Trolls.
„Ich muss hier raus“, Harry sieht sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch der Troll versperrt die Tür.
„Mist. Gegen den Troll hab ich keine Chance“, murrt Harry und weicht der Keule aus.
„Blöder Troll“, flucht Harry.
Denk nach Harry. Welche Zauber können dir helfen? Ich wüsste welche, aber ausprobiert hab ich die noch nie.
„Professor Snape“, ruft Draco und besagter Professor dreht sich um, während die anderen Lehrer und Professor Dumbledore am planen sind, wie sie den Troll einfangen.
„Mr Malfoy, Mr Zabini, was machen Sie bitteschön hier?“, fragt der Professor mit kalter Stimme.
„Sollten Sie eigentlich bei Ihren Mitschülern sein?“, bedrohlich baut sich dieser vor den beiden Erstklässlern auf.
„Das wissen wir, aber wir haben gehört, das sich der Troll auf dem Weg in den ersten Stock ist“, beginnt Blaise.
„Das wissen wir und es wird schon etwas unternommen.“
„Ja, aber Harry ist doch nicht zum Fest erschienen und weiß nicht, das ein Troll hier frei herumläuft. Und Harry ist in der Jungentoilette im ersten Stock“, berichtet Draco panisch. Nur sehr selten kann man in Draco Malfoys Gesicht Gefühle sehen und ist das mal der Fall, dann ist die Lage ernst. Sehr ernst.
„Weshalb haben Sie das nicht sofort gesagt“, sagt Professor Snape hastig und eilt zu den anderen Lehrern zurück und berichtet das eben erfahrene. Die Lehrerbande setzt sich in Bewegung, während die Professoren Dumbledore, Snape und McGonagall, sowie Hagrid zu den beiden Slytherin eilen.
„Hagrid wird Sie zu ihren Mitschülern begleiten, während wir uns in den ersten Stock begeben“, befiehlt Dumbledore.
Wieder versucht der Troll Harry mit seiner Keule zu erschlagen, doch er kann ausweichen, gerade Mal so. Dabei macht er sein Rücken Bekanntschaft mit der Wand.
„Avis“, murmelt Harry den ersten Spruch, nachdem er seinen Zauberstab herausgeholt hat und sofort erscheinen kleine Vögel, die um den Troll schwirren. Die Aufmerksamkeit des Trolls liegt bei den Vögeln und versucht, diese mit der Keule zu erschlagen. Nur das die kleinen Vögel wie lästige Fliegen sind.
„Oppugno“, gerade noch schwirrten die Vögel um den Troll und schon im nächsten Moment greifen diese den Troll an. Dabei brüllt der Troll sauer auf. Währenddessen versucht Harry, an den Troll vorbei zu kommen. Leider zappelt dieser so herum, das kein Weg an dem Troll vorbeiführt.
Das muss ich anders machen, wenn ich nicht sterben möchte. Oh Mist. Er hat es doch geschafft die Vögel zu vertreiben. Wie eben schon gedacht, hat Harry wieder die volle Aufmerksamkeit des Trolls. Und wieder schlägt der Troll mit seiner Keule nach Harry und dieser bemerkt die herannahende Keule zu spät und kann nur spärlich der gefährlichen Waffe ausweichen. Dabei wird er an der Schulter gestreift und schlägt bei den zertrümmerten Waschbecken zu Boden. Zudem fliegt seine Brille zu Boden, wo schon Sekunden später der Troll auftritt und mit einem Knirschen zerbricht die Brille. Benommen rappelt er sich wieder auf und kann verschwommen den Troll erkennen.
„Levicorpus“, mit aller Kraft, die er aufbringen kann, versucht er den Troll von den Füßen zu reißen. Doch sein Zauber ist zu schwach und der Troll zu schwer.
„Reductio“, Wind kommt auf und bläst auf den Troll. Dieser beginnt zu schwanken, bis er nach hinten fällt. Als der Troll am Boden aufkommt, erbebt der Boden stark und Harry stürzt wieder.
„Duro“, mit letzter Kraft schafft er es, den Troll zu Stein erstarren lassen.
Wasser tropft von den kaputten Leitungen auf dem Boden. Trümmer von den Waschbecken liegen im Raum verteilt und die kaputten Toilettentüren hängen halb in den Riemen. In den Keramiktrümmern liegt ein junger, bewusstloser Schüler und mitten im Raum ein versteinerter Troll. Das ist das Bild, das die Lehrer gerade sehen, als sie den Raum betreten.
„Oh mein Gott“, schockiert bleiben die Professoren McGonagall und Dumbledore stehen, während Professor Snape und die Krankenschwester Madam Pomfrey eilen zu dem bewusstlosen Schüler.
„Mr Potter, können Sie mich hören“, versucht Snape den Jungen aufzuwecken, doch leider ohne Erfolg.
„Bringen wir ihn in den Krankenflügel, dort können wir ihn besser behandeln“, schlägt Madam Pomfrey vor und Severus Snape stimmt zu.
„Was ist mit dem Troll passiert? Das kann nie Mr Potter gewesen sein. Den Zauberspruch dazu lernt man erst viel später und er ist doch erst in der ersten Klasse“, fragt die aufgewühlte Professorin für Verwandlung.
„Wäre Mr Potter nicht ein so guter Schüler wäre er jetzt nicht mehr am Leben“, meint Professor Snape.
„Das wäre alles nie passiert, wenn Mr Potter nach Gryffindor gegangen wäre. Aber nein, er wollte unbedingt in Slytherin bleiben. Aber jetzt ist Schluss. Wenn Mr Potter nicht freiwillig nach Gryffindor geht, dann muss ich ihm zwingen“, sagt der Schulleiter.
„Albus, das ist Schwachsinn. Sie können doch nicht einen Schüler einfach in ein anderes Haus bringen, nur weil Sie es möchten. Mr Potter hat in Slytherin Freunde und er fühlt sich dort sehr wohl“, verteidigt Severus seinen Schüler.
„Freunde die lieber beim Fest waren als ihm beizustehen“, murrt Albus Dumbledore.
„Mr Potters Freunde wussten, das er hier war. Sie wollten ihn in Ruhe lassen und nicht bedrängen. Wir wissen es doch alle. Die magische Gemeinschaft hat folgende Erwartungen in den armen Jungen. Nämlich das er nur ein mittelmäßiger Schüler ist. Zaubertränke und auch mich hasst. Das er lieber Quidditch spielt als zu lernen. Die Regeln bricht und immer fröhlich ist. Aber die Realität ist anders. Mr Potter ist der Beste in seinem Jahrgang und ist vom Wissen viel weiter als andere Schüler in seinem Alter. Dazu mag er das Fach Zaubertränke und mich kann er auch ganz gut leiden. Und er lernt lieber oder liest ein Buch als er Quidditch spielt. Er hat keinerlei Interesse an dem Sport. Und nun entschuldigen Sie mich, Madam Pomfrey braucht mich“, mit wedelnden Umhang verlässt er die zerstörte Toilette.
„Es macht mich noch ganz irre. Wieso erfahren wir nicht, was los ist“, fragt Blaise Zabini und läuft seine Runden im Ersatzgemeinschaftsraum der Slytherins.
„Blaise, setzt dich doch endlich. Wir werden schon früh genug erfahren wie die Lage ist. Die Lehrer müssen doch erst einmal den Troll einfangen. Und solange der noch frei im Schloss herum läuft, werden wir auch nicht erfahren wie die Lage ist“, sagt Draco Malfoy genervt und streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Und was ist mit Harry? Er weiß doch gar nicht das ein Troll im Schloss ist. Wir müssen...“, doch Draco unterbricht ihn.
„Wir müssen überhaupt nichts. Professor Snape hat Harry schon längst gefunden und in Sicherheit gebracht. Zudem können wir die Räume nicht verlassen. Die Lehrer haben sie magisch versiegelt bis der Troll gefangen ist und wieder Sicherheit im Schloss herrscht.“
„Aber der Troll war auf dem Weg in den ersten Stock.“
„Und die Lehrer ebenfalls, als sie erfuhren das Harry im ersten Stock ist. Harry geht es gut und kann es sicherlich kaum abwarten, das er endlich zu uns kann.“
„Was ist, wenn er verletzt ist? Wenn er auf dem Troll gestoßen ist?“
„Er weiß sich zu verteidigen. Harry ist der Klassenbeste und teilweise sogar den älteren Schülern voraus.“
„Ich weiß und trotzdem ist die Angst da. Er hat vielleicht das benötigte Wissen, aber einen ausgewachsenen Troll zu besiegen reicht dafür nicht. Harry ist der kleinste und jüngste von uns. Nicht einmal Crabbe und Goyle würden körperlich an den Troll heranweichen. Sogar der Halbriese, Hagrid oder wie der heißt hätte Probleme. Und wie soll es dann Harry schaffen einen Troll zu besiegen?“
„Ich glaube an Harry. Wenn es einer schafft, als Erstklässler einen Troll zu besiegen, dann ist es Harry.“
Auf einmal lässt ein Geräusch die Slytherins zur Tür blicken. Denn dort steht und das unversehrt Professor Snape.
„Professor Snape“, ruft Blaise, stürmt auf den Hauslehrer zu und bleibt nur einen knappen halben Meter vor diesem stehen.
„Wie geht es Harry? Wo ist er? Ist ihm etwas passiert?“, fragt er und sieht den Professor mit bittenden Augen an, als er seinen Freund nicht beim Professor entdecken kann. Viele der Slytherins verdrehen die Augen.
„Mr Zabini. Geduld ist eine Tugend und das sollen Sie wissen. Mr Potter geht es den Umständen gut“, beginnt der Professor mit seiner Erklärung und schon nach den ersten Satz atmet Blaise auf, doch dann versteht Blaise den Satz und sieht den Professor geschockt an.
„Das hört sich nicht gut an“, murmelt Blaise und möchte am liebsten sofort zu seinen Freund gehen.
„Er liegt momentan im Krankenflügel und ruht sich aus.“
„Was ist passiert?“, fragt ein Siebtklässler.
„Der Troll suchte aus einem mir nicht bekannten Grund eine der Toiletten im ersten Stock auf. Ausgerechnet die Toilette, in der sich Mr Potter befand. Bis wir Lehrer eintrafen hat Mr Potter es geschafft, den Troll zu versteinern. Doch er hat durch den Kampf mehrere Verletzungen zugezogen, die mittlerweile geheilt wurden“, verkündet der Professor und die Schüler jubeln.
„Ich hab doch gesagt das es Harry schafft“, meint Draco überheblich.
„Na gut du hast gewonnen“, lächelt Blaise nervös.
„Die Informationen, die Sie gerade erhalten haben, bleiben unter uns. Kein Schüler der anderen Häuser werden etwas von den Geschehnissen erfahren. Es reicht schon, das Morgen in allen Zeitungen stehen wird, das es jemand geschafft hat, einen Troll nach Hogwarts zu schmuggeln. Da sollten wir Mr Potter heraushalten. Er hat schon genug um die Ohren“, befiehlt Professor Snape.
„Verstanden Professor Snape“, antworten alle Schüler des Hauses der Schlangen einheitlich.
Tag der Veröffentlichung: 20.05.2016
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