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Hass mich

Hass mich

Jedes Wort schrieb ich damals in diesen Brief. Jedes einzelne Wort, das ich hier nieder schrieb, war ehrlich gemeint. Dieser Brief, der zu ihr nach ging, kam nie an. Also schrieb ich einen zweiten Brief, mit den selben Worten und mit meinen ganzen Gefühlen. Doch dieses mal schickte ich ihn nicht ab. Aus Angst, das er nie ankommen würde. Nein, ich nahm den Brief und ging selber zu ihr. Gab ihr den Brief persönlich. Sie sah mich verwirrt an, las ihn und mit jeder Zeile, die sie las, erfreute sich ihr Gesicht. Dann lies sie den Brief fallen und küsste mich. Auch sie liebte mich. Seit dem sind wir ein Paar. Seit drei Jahren sind wir zusammen.

Und jetzt fällt alles auseinander. Ihren Namen schreibe ich auf einen Bogen Papier. Ich war an diesen einen Tag nicht da. An diesen Tag, unseren Jahrestag, war ich auf einer Geschäftsreise. Sie wusste von dieser Geschäftsreise und sagte, diesen Tag holen wir nach. Doch dem war leider nicht so. An diesem passierte etwas, was sich für immer änderte. Ich liebe sie noch immer, das fühle ich in meinen Inneren. Aber da hat sich was geändert und diesen Unterschied bemerken wir.

Ich schreibe deinen Namen
mit einer Feder aus Gold.
Lass mich nie wieder sagen,
ich hab das alles,
so nie gewollt.
Mir fehlen die Beweise,
>die Beweise

Ich will nicht mehr in ihre Augen sehen, will nicht sehen, wie schlecht es ihr bei mir geht. Ich will, das sie mich hasst, mich verlässt. Denn ich schaffe das nicht. Ich kann sie nicht hassen, dazu liebe ich sie zu sehr. Ich kann erst gehen, wenn die puren Hass für mich findet. Erst dann kann ich aus ihren Leben verschwinden.

(Sichtwechsel)
Ich glaubte in all den Jahren jeder seiner Lügen, erkannte sie an. Schrieb sie am Ende sogar auf. Seine Worte sind mir zuwider und leider glaube ich ihn. Ich kann gar nicht anders.

(Sichtwechsel)
Meine Tränen tropfen auf das Papier. Mir fällt es schwer diese Worte an sie zu schreiben. Ich will sie nicht verletzen, doch das lässt sich nicht verhindern. Ich kann sie nicht verstehen, weshalb sie nicht geht. Ich kann sie nicht verlassen, dazu liebe ich sie zu sehr. Sie lässt mich nicht gehen.

Sie soll es sagen, soll es in die Welt hinaus schreien. Sie soll sagen, wie sehr sie mich hasst. Mehr will ich nicht.

Komm, sag´s mir.

Hass mich. Du sollst mich hassen. Mich für diesen Hass verlassen. Sie weiß, das ich sie liebe. Doch kann ich nicht bleiben. Hasse mich bitte, dann erst kann ich gehen.

Die Zeit ist nun da. Ich muss gehen. Meine Zeit bei dir ist vorbei. Ich darf und will ihre Tränen nicht mehr sehen. Obwohl sie wunderschön sind. Deshalb bitte ich dich:

Deine Tränen sind so schön,
doch ich darf sie nicht mehr sehen.
Es geht mir gut und schlecht sogleich.
Und es wird Zeit für mich zu gehen.
Bitte

Ein ganz großes Bitte an sie. Bitte verlass mich. Bitte hasse mich. Ich will sie nicht mehr leiden sehen. Denn ich liebe sie. Wenn ich bei ihr bleibe, zerstöre ich sie. Diesen Blick, den sie mir immer zu wirft, der zeigt mir, das ich nicht gehe. Aber wenn ich bei ihr bleibe, wird es jedes mal wieder passieren.
Deshalb will ich, das sie mich hasst. Denn ich will nur ihr bestes. Erst wenn sie mich hasst, dann kann ich gehen.

Hass mich,
ich bin nicht gut für dich.
Bitte verlass mich,
du weißt,
ich liebe dich.
Lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehen,
doch wenn ich bleibe,
weiß ich,
würde es jedes mal geschehen.
Also Hass mich,
ich bin nicht gut für dich.
Bitte verlass mich,
du weißt,
ich liebe dich.
Lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehen,
doch wenn ich bleibe,
weiß ich,
würde es jedes mal geschehen.
Also Hass mich,
dann kann ich gehen.
(Hass mich von Overground)

Impressum

Texte: Overground
Tag der Veröffentlichung: 17.09.2012

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