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Lachende, fröhliche Gesichter mit keinen Sorgen. Eine Zeit, wo jeder glücklich ist oder sein sollte. Glücklich mit den geliebten Menschen. Doch ich bin es nicht. Es ist egal welche Zeit ist, egal was gerade gefeiert wird oder worum es sich handelt, ich bin nicht glücklich. Besonders an Weihnachten nicht. Weihnachten, ein Fest der Liebe. Niemand ist für mich da, niemand, der mit mir dieses Fest feiert. Denn in Konoha, wo ich wohne und auch aufgewachsen bin, hasst mich jeder. Keiner will etwas mit mir zu tun haben, also feiert erst recht keiner Weihnachten mit mir.
Wieder einmal versuche ich all diese Blicke zu vermeiden, sie zu ignorieren. Doch dringen sie in mein Herz ein. Verletzen es immer mehr, bis es irgendwann zerbricht. Und der Grund für diesen Hass, den sie für mich aufbringen, ist, weil ich anders bin. Nur wegen diesen Kräften, die ich besitze. Fesselnde Kräfte, die mich faszinieren, und doch so vielen Menschen fürchten. Geheimnisvolle Kräfte, vor denen die Menschen Angst haben, sich fürchten.
Im Wald setze ich mich an einen Baum, dabei die Kälte ignorierend und bewege meine Hand über den nassen Schnee. Ohne, das ich ihn berühre, bewegt sich eine Hand große Schneekugel in die Luft, lasse sie durch die Luft fliegen, dann in einzelne Schneeflocken zerteilen und vom Wind durch die Luft wirbeln. Doch plötzlich höre ich einen Zweig in der Nähe knacken. Irgendjemand ist hier.
„Was machst du da?“, werde ich von diesen jemanden gefragt. Angst breitet sich in mir aus. Die Stimme kenne ich nicht und weiß nicht, was er mit mir machen wird. Besonders weil er mich bestimmt beobachtet hat. Ich sehe auf und erblicke einen Jungen, der etwa ein Jahr älter als ich ist. Seine Schwarzen Augen sehen mich neugierig an. Er beugt sich etwas runter und ein paar Strähnen seines schwarzen Strähnen fallen in sein recht blasses, doch freundliches Gesicht.
„Seit wann kannst du das?“, fragt er mich. Verwirrt sehe ich ihn an. Sehe ich etwa Begeisterung in seinen Augen? Will er mich nicht verprügeln? Nicht mich bestrafen, für etwas, was man nicht machen darf?
„Schon immer“, antworte ich vorsichtig. Er streckt seinen Arm aus und berührt mich mit seiner Hand meine Wange. Bei der Berührung zucke ich zusammen.
„Du bist ja ganz kalt“, murmelt er und zieht mich an der Hand zu ihn hoch. Ich lande dabei aber in seinen Arm und will wieder auf Abstand gehen, aber er hält mich fest.
„Bleib hier, ich wärme dich auf“, flüstert er in mein Ohr und mir laufen wohlige Schauer über meinen Rücken. Ich weiß nicht, wie lange wir so da stehen, aber eines weiß ich mit Sicherheit. Die Kälte in mir verschwindet und macht Platz für eine wohltuende Wärme.
„Wer bist du?“, frage ich leise an seine Brust gekuschelt.
„Sasuke und wie lautet dein Name?“, antwortet er mit einer Gegenfrage.
„Naruto“, antworte ich leise.
„Schöner Name“, murmelt er. Diese Nähe zu ihm beunruhigt mich.
„Kannst du mich bitte loslassen“, bitte ich ihn. Noch einen Moment zögert er, dann löst er sich langsam von mir. Aber er hält mich immer noch fest. Ich sehe in seine Augen, die mich wieder sanft ansehen, Augen, in denen man versinken kann.
„Komm, ich lade dich auf etwas warmes zu trinken ein“, schlägt er vor. Doch da schlagen meine Alarmglocken. Nicht, weil er mich mit nimmt und nett zu mir ist, aber wegen den Menschen in der Stadt. Keiner würde mir etwas geben, egal, ob er dabei ist oder nicht.
„Sasuke, nicht“, versuche ich zu erklären. Fragend sieht er mich an.
„Warum nicht?“, fragt er mich.
„Weil das keine gute Idee ist. Du hast gesehen, was ich kann und wegen diesen Kräften, die ich besitze, hassen mich alle“, antworte ich.
„Naruto, diese Kräfte, die du hast, sind ein Geschenk. Eine wunderbare Fähigkeit“, erklärt er mir.
„Aber...“, versuche ich weiter mich zu wehren.
„Kein aber. Du bist eiskalt und musst dich aufwärmen“, sagt er streng.
„Du wärmst mich doch“, erkläre ich ihn.
„Aber nur zum Teil“, er drückt mich ein Stück von sich weg und hält seine Hand vor mich. Gespannt sehe ich auf sie. Und kurz darauf keuche ich auf. Auf seiner Handfläche bildet sich eine kleine Flamme, die immer größer wird. Bis sie die Größe einer Schneekugel besitzt.
„Siehst du, das ist meine Fähigkeit. Mit meinen inneren Feuer kann ich dich etwas aufwärmen, aber nicht ganz“, fasziniert sehe ich auf das Feuer. Kann es nicht glauben, das ich jemanden treffe, der so ist wie ich.
„Naruto, jeder Mensch hat eine bestimmte Fähigkeit und ein Element, manchmal auch zwei. Nur wissen die meisten Menschen nicht, das es Magie gibt und wenn sie davon erfahren, verachten sie alles übernatürliche“, erklärt er mir.
„Du kannst alles bewegen und deine Elemente sind Wind und Wasser. Deshalb bist du was ganz besonderes. Denn es kommt selten vor, das ein Mensch diese beiden Dinge kann“, sagt er.
„Was ganz besonderes?“, frage ich verunsichert. Noch nie habe ich von jemanden gehört, das ich etwas besonderes bin. Nicht einmal solche Worte hat man zu mir gesagt.
„Ja“, antwortet er und nimmt mich an der Hand. Seine Hand, wo vorher noch das Feuer brannte und jetzt angenehm warm ist.
„Komm, suchen wir uns ein Cafe“, sagt er und erinnert mich wieder an meine Angst, die ich für ein paar Minuten vergaß.
Wieder diese Blicke, die mich hasserfüllt anstarren. Doch an meiner Seite ist Sasuke, der jeden mit einen undefinierten Blick verscheucht. Nach einer halben Stunde setzen wir uns in ein warmes und recht leeres Cafe. Sasuke zieht mich an einen Tisch, der in einer Ecke steht und platziert mich auf einen Stuhl. Dann setzt er sich mir gegenüber hin. Meine Unruhe wird immer größer. Weiß nicht, was ich machen soll.
„Keine Angst, Naruto. Ich bin für dich da“, beruhigt er mich mit deutlicher Wirkung.
„Was kann ich Ihnen bringen?“, fragt eine Bedienung Sasuke. Mich sieht die Frau mit einen verachtenden Blick an.
„Zwei mal Kakao bitte“, bittet Sasuke gefühllos.
„Einen Kakao, kommt sofort“, sagt sie und zischt ab, bevor er was sagen kann.
„Wie ich solche Menschen verachten“, flucht er.
„Sasuke, bitte. Ich bin daran gewöhnt“, versuche ich ihn jetzt zu beruhigen.
„Der Kakao bitte“, sagt die Bedienung und stellt die Tasse vor Sasuke ab. Doch dieser schiebt sie zu mir.
„Der ist für dich“, sagt er nur. Dankbar sehe ich ihn an, dann trinke ich einen Schluck. Dieser eine Schluck wärmt mich auf.
„Weshalb haben Sie uns nur einen Kakao gebracht, obwohl ich zwei bestellt habe?“, fragt Sasuke die Bedienung. Diese sieht wieder hasserfüllt zu mir.
„Weil das Monster“, sie zeigt auf mir, „nichts bekommt. Es wird in diesem Geschäft bedient. In dieser Stadt bekommt es nichts“, bei diesem Satz zucke ich zusammen. Sasuke sieht das und ich sehe, während ich meinen Kakao austrinke, wie Sasuke wütend wird. Er wirft das Geld auf den Tisch und schnappt sich meinen Arm. Dann verlassen wir das Gebäude.
„Sasuke“, er hält an und sieht mich an.
„Tut mir leid für meinen Wutausbruch“, entschuldigt er sich.
„Macht nichts“, sage ich und lächle ihn an. Er lächelt zurück. Eine Weile spazieren wir noch durch den Park, bis Sasuke plötzlich stehen bleibt. Er sieht auf seine Uhr und schreckt auf.
„Naruto, ich muss weg“, sagt er hastig. Doch bevor er weg rennt, sieht er mich an, dabei kommt er meinen Blick näher.
„Halte durch. Ich werde zurück kommen und dich holen. Versprochen“, sanft küsst er mich auf meine Lippen.
„Wir sehen uns wieder“, sagt er noch und weg ist er. Dabei lässt er eine Innere Kälte in mir zurück.

Drei Jahre sind vergangen. Drei lange Jahre, in denen mir klar wurde, das ich mich verliebt hatte. In den geheimnisvollen Jungen, der mich so nahm, wie ich bin. Auch wenn er nur ein paar Stunden bei mir war, waren diese Stunden die schönsten in meinen Leben. Doch dann verschwand er, ließ mich alleine in dieser grausamen Welt zurück.
„Sasuke“, seufze ich und blicke zur Decke, die sich über meinen einfachen Bett erstreckt. Keiner ist für mich da. Keiner, der sich um mich kümmert. Daran bin ich gewohnt. Kenne es doch nicht anders. Doch bin ich einsam. Denn die ein paar Stunden vermisse ich, die ich mit Sasuke verbrachte.
Ich stehe auf und sehe, das es wieder einmal geschneit hat. Einen Blick auf dem provisorischen Kalender von mir, der mir sagt, dass das Treffen auf den Tag genau drei Jahre her ist. Heute vor drei Jahren verliebte ich mich in ihm. Und am selben Tag wurde mir auch klar, dass das eine hoffnungslose Liebe ist. Er wird sein Versprechen nicht halten. Das tut keiner. Wer würde sich schon für mich interessieren. Niemand. Niemand in diesem Ort und niemand auf der Welt. An jedem Ort bin ich verhasst. Besonders an Weihnachten nicht.
Weihnachten. Ein Fest ohne Bedeutung für mich. Seit ich mich erinnern kann, ist Weihnachten ein Fest ohne Liebe für mich. Das niemand mit mir feiert.
Monster, Missgeburt. Verschwinde von hier. Du bist hier nicht erwünscht.
Diese Blicke, die all das heraus schreien. Die genau sagen, was sie meinen. Seit dem einen Tag vor drei Jahren ist es noch schlimmer geworden. Seit Sasuke die Bedienung angeschnauzt hatte, geben die Menschen mir die Schuld. Es ist auch meine Schuld. Ich konnte Sasuke nicht aufhalten, mit mir in dieses Cafe zu gehen.
Ich ziehe meine Jacke fester um meinen Körper und wünsche mir die wunderbare Wärme von Sasuke herbei. Obwohl er nicht bei mir ist, sein Versprechen nicht halten wird, will ich ihn bei mir haben. Das er kommt und mich mit nimmt. Denn die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben.
Ich schrecke auf, als ein Schneeball mich trifft. Während ich weitergehe, halte ich meine Stirn, von der Blut fließt. Wieder einmal war ein Stein im Schneeball. Eine blutige Spur bildet sich auf dem frisch gefallenen Schnee. Die Schmerzen sind groß, doch kämpfe ich mich weiter durch die Stadt. Bis ich am Wald ankomme und mich an einem Baum hinunter gleiten lassen kann. Denselben Baum, an dem ich auf Sasuke traf. Hier, an diesem Ort, wo sich sonst keiner aufhält, kann ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Sie vermischen sich mit meinem Blut, das den weißen Schnee Blutrot verfärbt.
„Sasuke“, schluchze ich. Mein Wunsch, ihn zu sehen, wird immer stärker. Dieser Drang, ihn berühren zu wollen, seine Wärme zu spüren, wird unerträglich. Aber ich weiß, er ist nicht hier.
„Sasuke“, trotzdem wiederhole ich weiterhin seinen Namen.
„Ich bin ja hier“, höre ich plötzlich seine Stimme. Verwirrt sehe ich auf und sehe seine schwarzen Augen, die mich besorgt ansehen.
„Sasuke“, flüstere ich leise. Kann es nicht glauben, das er bei mir ist. Nach drei Jahren ist er endlich da.
„Ich halte meine Versprechen“, sagt er mit einem Lächeln und sieht mich sanft an. Doch plötzlich wird sein Blick erschrocken.
„Wer war das?“, fragt er mich.
„Keine Ahnung“, antworte ich. Er holt ein Tuch aus seiner Tasche und tupft mir das Blut von der Stirn. Vor Schmerz zucke ich zusammen. Dann steckt er das Tuch wieder ein und zieht mich am Arm nach oben.
„Komm“, sagt er.
„Wohin?“, frage ich ihn.
„Vor drei Jahren gab ich dir ein Versprechen und heute löse ich es ein. Ich nehme dich mit zu mir. Eigentlich wollte ich früher kommen, aber das Tor hat sich erst wieder heute zu diesem Ort geöffnet“, sagt er.
„Tor?“, verwirrt sehe ich ihn an.
„Den Ort, an dem ich wohne, kann man nur durch ein magisches Tor betreten und verlassen. Aber leider hat das Tor seine Macken und lässt nicht jeden zu jeder Zeit durch. Nur in der Weihnachtsnacht kann mein Stiefvater die Welt bereisen“, erzählt er, dann dreht er sich um und sieht mich an.
„Ich wollte eigentlich schon zwei Tage später kommen und dich holen. Aber das verflixte Tor war verschlossen und das ganze drei Jahre lang. Ich wollte zu dir, dich holen. Dich in meiner Nähe wissen. Aber ich konnte nicht“, traurig sieht er mich an. Dann lächelt er mich an und umarmt mich. Diese Wärme, die von ihm ausgeht, und nur von ihm, die habe ich vermisst.
„Sasuke“, schluchze ich und kralle mich an seinem Mantel fest.
„Beruhige dich, ich bin ja da. Ich lass dich nicht mehr alleine“, flüstert er in mein Ohr und drückt mich an seine Brust.
„Du bist ja ganz kalt“, bemerkt er mein Zittern. Er löst sich von mir und zieht sein Mantel aus. Mit großen Augen sehe ich ihn dabei zu.
„Zieh ihn an. Da, wo wir hingehen, ist es um einiges Kälter“, erklärt er mir. Er mustert mich, während ich ihn frage: „Was ist mir dir?“
„Weißt du noch, was ich dir vor drei Jahren gesagt habe?“, stellt er mir seine Gegenfrage. Ich betrachte ihn und sehe, wie er eine kleine Flamme entstehen lässt. Ich nicke, das ich mich noch erinnern kann.
„Du hast gesagt, das du mich etwas aufwärmen könntest, aber nicht ganz“, ich sehe ihn an.
„Ja. Aber bei mir ist es anders. Das Feuer wärmt meinen Körper. Selbst bei -50 Grad würde ich nicht sofort erfrieren. Da, wo wir leben, ist es über das ganze Jahr kalt. Und jetzt im Winter herrschen über -20 Grad. Du würdest in deinen Kleidern in einer Sekunde erfrieren. Deshalb bekommst du den Mantel. Und wegen meinen inneren Feuer, kann ich es ein paar Minuten bei diesen Temperaturen aushalten“, erzählt er mir.
„Außerdem“, er betrachtet mich weiter“, dir steht mein weißer Mantel besser als mir.“ Diese Worte lassen mich rot werden.
„Wo bringst du mich hin?“, frage ich.
„Wirst du noch sehen“, sagt er nur daraufhin.
„Weshalb hast du keinen zweiten Mantel mitgenommen?“, frage ich weiter.
„Das wollte ich, aber als das Tor offen war, sagte man mir, das ich wenig Zeit hätte. Deshalb bin ich Hals über Kopf los gestürmt“, er sieht auf seine Uhr.
„Mist, wir müssen los. Wenn das Tor zu ist, müssen wir eine absehbare Zeit hier bleiben“, er zieht mich weiter weg von Konoha. Ich sehe hinter mich und erkenne, wie meine Heimat immer kleiner wird. Heimat? Nein, das war sie nie für mich. In Konoha war ich nie willkommen.
„Sasuke“, ich bleibe stehen und Sasuke mit mir.
„Was ist? Wir müssen uns beeilen“, drängt er mich.
„Danke“, bedanke ich mich mit einem Lächeln. Verwirrt sieht er mich an.
„Danke, das du für mich da bist. Das du dein Versprechen hältst, mich hier raus holst. Hätte ich dich damals nicht getroffen, hätte ich mein Leben beendet. Doch du gabst mir die Kraft zum Leben. Egal wie schlimm es immer war“, dankbar sehe ich ihn an.
„Es macht mich glücklich, diese Worte von dir zu hören. Aber nun komm, wir haben nicht mehr viel Zeit“, wieder zieht er mich weiter. Doch dieses mal renne ich mit. Glücklich, diesen Ort des Schreckens.

Ein weißer Tunnel erstreckt sich vor mir und ich beginne zu zittern. Zum Teil aus Angst, aber auch weil es immer kälter wird.
„Sasuke, ist das normal?“, frage ich ihn.
„Ja“, antwortet er knapp. Was ist nur los mit ihm? Doch mir Sorgen zu machen, bleibt mir keine Zeit. Es wird heller und plötzlich ist es um einiges Kälter als eben. Und die ganze Gegend ist weiß.
„Wo sind wir hier?“, frage ich zitternd. Das Atmen fällt mir immer schwerer und ich spüre, wie ich müde werde.
„Nicht einschlafen. Halte noch kurz durch. Gleich wird es wärmer“, Sasuke nimmt meine Hand wieder in seine und zieht mich zu einer Eiswand. Die andere Hand hält er hoch und ein Glühen geht kurz von der aus. Und plötzlich öffnet sich eine Tür. Schnell zieht er mich durch und stehen im Dunkeln, als die Tür wieder zu ist.
„Keine Angst, ich führe dich“, beruhigt er mich. Ich drücke mich an seinen Körper und zusammen gehen wir los.
„Vorsicht, Stufe“, warnt er mich. Eine ganze Weile folgen wir der Treppe abwärts, bis wir stehen bleiben und es wieder heller wird.
Ungläubig sehe ich auf die Stadt, die sich vor mir erstreckt. In der Mitte steht ein großes Gebäude, umgeben von mehreren kleineren Häusern. Die Dächer sind alle vom weißen, glitzernden Schnee bedeckt.
„Sasuke, wo sind wir hier?“, frage ich ihn neugierig. Vergessen ist meine Angst und mein kalter Körper.
„Willkommen am Nordpol, in der Stadt von Santa Claus“, sagt er. Santa Claus? Der Weihnachtsmann?
„Was?“, frage ich verwirrt.
„Ja, willkommen in deinem Zuhause, Naruto“, höre ich eine andere Stimme. Ich drehe mich etwas und sehe drei Personen auf mich zukommen.
„Santa Claus?“, frage ich, als ich den etwas dickeren Mann mit einem weißem Vollbart. Neben ihm stehen zwei junge Männer. Beide etwa um die 25 Jahre alt.
„Ja. Endlich bist du wieder hier“, sagt dieser.
„Wieder zurück?“, frage ich weiter.
„Du wurdest hier geboren, aber eines Tages bist du verschwunden“, antwortet er.
„Hier? Und wer sind meine Eltern? Leben sie noch?“, frage ich weiter.
„Deine Mutter starb noch am Tag deiner Geburt und dein Vater... der steht vor dir?“, sagt Santa Claus leise, doch verstehe ich jedes Wort haargenau.
Meine Beine fühlen sich wie Pudding an und wäre Sasuke nicht, der plötzlich hinter mir steht und festhält, würde ich jetzt auf dem Boden sitzen. Mit großen und verwirrten Augen sehe ich den Mann vor mir, meinen Vater, an.
„M... mein Vater“, nur stotternd kommt die Frage über meine Lippen und er nickt. Darüber, das meine Mutter tot ist, kommt mir nicht in den Sinn.
„Du hast noch einen älteren Bruder“, mein Vater zeigt auf den jungen Mann neben ihn. Rote, kurze Haare und ein fein geschliffenes, männliches Gesicht. Dazu rote Augen.
„Hallo Naruto, ich bin Shun Uzumaki“, begrüßt er mich.
„Du hast dich kaum verändert“, sagt er freundlich. Dann stellt sich der Schwarzhaarige vor, der Sasuke ähnlich sieht.
„Guten Tag, Naruto. Itachi Uchiha. Hoch erfreut. Ich bin Sasukes älterer Bruder“, freundlich lächelt er mich an. All das kann ich nur schwer glauben. Doch ist es wahr. Obwohl ich mich nicht erinnern kann, was in meinen ersten fünf Lebensjahren passierte, glaube ich das ihnen.
„Wie ist es passiert, das ich nicht hier aufgewachsen bin, sondern in Konoha?“, frage ich. Schweigen. Bis Itachi antwortet: „Am Tag, an dem du verschwunden bist, waren wir unterwegs. Als wir auf dem Heimweg waren, überraschte uns eine Lawine. Gerade so konnten wir uns noch retten, aber du warst weg. Wir dachten, du seist tot. Wahrscheinlich wurdest du von jemanden gefunden und nach Konoha gebracht“, erzählt er mir. So ist es passiert. Die Lawine erwischte mich und dabei verlor ich meine Erinnerungen.
„Wir sollten rein gehen, du bist schon ganz kalt“, sagt Sasuke auf einmal. Die ganze Zeit über habe ich nicht bemerkt, wie kalt mir ist. Die anderen nicken und Sasuke führt mich auf ein Zimmer. Seines. Er setzt mich auf dem Bett ab und wickelt mich in eine warme Decke, in der ich mich kuschle und Sasuke Duft aufnehme.
„Naruto“, ich sehe in Sasuke Gesicht, der vor mir kniet.
„Ich muss dir was sagen“, sanft sehen seine Augen mich an.
„Ich liebe dich“, flüstert er und küsst mich. Erschrocken sehe ich ihn erst an, dann schließe ich meine Augen und erwidere den Kuss.
„Ich liebe dich auch“, gestehe ich und küsse ihn kurz. Er nimmt mich in seine Arme und hält mich fest.
„Ich bin so froh, das du endlich bei mir bist.“



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Tag der Veröffentlichung: 16.09.2012

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