Cover

Kummer








Kapitel 1

Kummer




~~Naruto~~



Ich frage mich, wie es ist, wenn man geliebt wird. Ich weiß, was es heißt, jemandem zu lieben. Doch weiß ich nicht, was es heißt, von jemanden geliebt zu werden. Verliebt bin ich in einen Nuke-Nin. Einen, der unser Dorf verlassen hat. Itachi Uchiha, gefürchteter Nuke-Nin und meine große Liebe.
Aber er wird meine Liebe nie erwidern. Nicht in tausend Jahren. Bis jetzt habe ich ihm einmal in meinen Leben gesehen und schon da hat er sich in mein Herz geschlichen. Und mit den Jahren hat sich meine Sehnsucht zu ihn verstärkt.

~~Flashback Anfang~~



„Hier übernachten wir“, sagt Sensei Kakashi zu uns. Er lässt uns für fünf Minuten alleine im warmen Flur stehen und geht zur Rezeption. Während Kakashi die Zimmerschlüssel besorgt, müssen Sasuke und ich das Geschwafel von Sakura anhören.
„Sasuke, wollen wir später noch etwas zu zweit unternehmen?“, fragt sie mit bittersüßer Stimme.
„Wenn Naruto auch will, dann ja“, antwortet Sasuke. Ich spüre den bösen Blick von ihr. Sie hasst mich, das weiß jeder. Aber niemand kann was dagegen machen. Es ist so. Ich mag sie nicht. Hasse ihre eklige Stimme, ihre schlecht gefärbten Haare und vieles mehr.
„Das Monster? Nie im Leben. Da bleibe ich lieber alleine“, meckert sie. Ich spüre die Tränen, die raus wollen. Doch halte ich sie zurück. Diese Sätze verletzen mich tief.
„Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber die haben hier nur noch drei Zimmer frei. Zwei Einzelzimmer und ein Doppelzimmer“, Kakashi sieht uns an. Bemerkt die gedrückte Stimmung.
„Ist etwas?“, fragt er uns. Sakura schnaubt, Sasuke sagt nichts und ich blicke auf den Boden.
„Naruto?“, ich sehe auf und erblicke Kakashi vor mir stehen.
„Nichts“, sage ich mit trauriger Stimme.
„Mein Vorschlag ist: Sasuke und Naruto bekommen das Doppelzimmer und Sakura und ich nehmen dann die Einzelzimmer. Widerrede?“, fragend sieht er uns an. Sasuke und ich sagen nichts. Aber Sakura muss wie immer protestieren.
„Sensei, kann ich bitte mit Sasuke in das Doppelzimmer? Ich habe Angst alleine in dieser großen Stadt“, jammert sie.
„Dir wird dir hier schon nichts passieren, Sakura. Mein Zimmer ist gleich nebenan“, versucht er unserer Teamkameradin zu beruhigen. Doch leider ohne Erfolg. Sie schaut ihn mit großen Augen an.
„Wenn Sasuke nichts dagegen hat, wegen mir“, gibt er anschließend nach und sieht zu Sasuke. Aber der hat leider keine Chance zu widersprechen. Denn Sakura hat sich den Zimmerschlüssel geschnappt und zieht Sasuke in den zweiten Stock.
„Naruto, unsere Zimmer befinden sich im dritten Stock. Sie liegen gleich nebeneinander. Wenn was ist, kannst du ruhig zu mir kommen“, sagt er und geht mit mir in den dritten Stock. Bei unseren Zimmern angekommen, trennen wir uns und ich betrete das kalte Zimmer.

Ich lasse mich an der Wand, neben der Tür hinuntergleiten und ziehe meine Beine an meinen Körper. Die Tränen von vorhin kann ich nun nicht mehr zurückhalten. Laut schluchze ich auf. Wieder einmal fühle ich mich alleine. Alleine und verlassen. Niemand ist da, der mich tröstet, der für mich da ist. Dieses Gefühl nagt an mir. Ich will nicht mehr alleine sein, doch bin ich es. Es wird nie jemanden geben, der mir Geborgenheit schenken kann.
Plötzlich schrecke ich hoch. An der Tür klopft es. Ich sage nichts. Warte, bis die Person wieder geht. Doch meine Hoffnungen schwinden. Die Tür öffnet sich und ein junger Mann, kaum älter als ich, betritt den Raum.
„Entschuldige, dass ich störe. Ich hab dich weinen gehört. Ist irgendwas?“, fragt er mich besorgt. Verwirrt sehe ich ihn an. Weshalb will ein Fremder von mir wissen, wie es mir geht. Doch will ich ihn nicht mit meinen Problemen belästigen.
„Du kannst mir vertrauen. Ich tue dir nichts“, sagt er freundlich und setzt sich vor mir in die Hocke.
„Es ist nichts. Geh bitte“, bitte ich ihn.
„Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht“, versucht er es weiter.
„Ich will dich nicht mit meinen Problemen belästigen“, sage ich.
„Das machst du nicht“, erwidert er.
„Geh bitte“, flehe ich ihn an.
„Na gut. Wie du willst. Aber wenn du doch reden willst, komm in mein Zimmer. Bin gleich nebenan“, sagt er und verlässt mein Zimmer. Jetzt bin ich wieder alleine. In den wenigen Minuten, in denen er da war, spürte ich eine Vertrautheit, die mir unbekannt ist. Doch jetzt ist es wieder so kalt wie vorher in diesem Zimmer. Noch viel kälter.

Auf einmal springe ich auf und verlasse die Pension. Ich halte es nicht mehr aus in dem Zimmer. Stundenlang laufe ich durch die Straßen. Mittlerweile ist es völlig dunkel und die Geschäfte schließen. Höre fröhliches Lachen in den Häusern und auf den Straßen, doch in mir fühle ich nur diese Leere. Doch plötzlich werde ich von zwei starken Händen gepackt und in eine dunkle Gasse geschleift. Nach einigen Metern werde ich an eine Wand gedrückt und sehe vor mir einen stämmigen Mann mit einem perversen Blick.
„Was wollen Sie von mir?“, frage ich ängstlich.
„Dich“, antwortet er und küsst mich grob. Ich sehe in der einen Hand ein Messer aufblitzen. Er lässt von mir ab und lächelt fies an.
„Na, gefällt dir das, was du hier siehst?“, fragt er und mir wird schlecht, als ich mir vorstelle, was er alles vorhat. Ich drücke mich an die Wand und sehe ihn an. Ich kann nur hoffen, dass es schnell vorbei geht. Er setzt mit dem Messer an meine Brust und drückt zu, dabei zieht er die Klinge bis zu meinem Bauch runter, bis er am Hosenbund stehen bleibt. Blut kommt aus der Wunde und wird sofort von meinem Shirt vollgezogen. Vor Schmerz will ich aufschreien, doch er hält mir die Hand vor dem Mund.
„Ein Wort und du bist tot“, droht er. Er setzt das Messer wieder an, dieses Mal an meiner rechten Hand. Zieht einen tiefen Kratzer in meine Handfläche, den Arm hinauf. Ich unterdrücke einen Schrei, beiße ihn dafür in die Hand, die er immer noch vor meinen Mund hält.
„Du Miststück“, flucht er und hält sich seine Hand.
„Jetzt bist du dran“, sagt er und geht mit seiner unverletzten Hand zu meiner Hose.
„Nein, ich will das nicht“, jammere ich. Doch er hört nicht auf.
Doch auf einmal ist der Druck an meinen Körper weg und ich sacke auf den Boden. Etwas verschwommen durch meine Tränen sehe ich, wie mein Peiniger wegrennt. Dann schiebt sich ein bekanntes Gesicht vor mir. Es ist der Mann, der vor einigen Stunden in meinem Zimmer war und sich nach mir erkundete.
„Wie heißt du?“, fragt er mich. Sehr leise nehme ich seine Stimme wahr. Sie zieht mich in ihren Bann.
„Naruto Uzumaki-Namikaze“, antworte ich.
„Itachi Uchiha. Ich bringe dich zurück auf dein Zimmer“, sagt er mit einem Lächeln. Er hebt mich hoch und trägt mich zurück ins Hotel, legt mich auf meinem Bett ab und geht schnell den Verbandskasten holen, der in jedem Zimmer bereitliegt. Vorsichtig wäscht er den Kratzer an meiner Brust aus und verbindet sie anschließend. Dasselbe macht er bei meiner Hand und dem Arm. Er wäscht mit dem Lappen den Kratzer an meiner Brust aus und verbindet sie anschließend. Das selbe macht er bei meiner Hand. Die ganze Zeit über sage ich nichts. Beobachte ihn nur.
„Wenn ihr zurück seit, solltest du zu einem Arzt gehen. Dieser sollte dann die Verletzungen noch einmal anschauen“, erklärt er mir und ich nicke müde.
„Du solltest jetzt schlafen“, sagt er.
„Lass mich bitte nicht alleine“, flehe ich ihn an und er nickt. Noch beim einschlafen kommt mir ein Gedanke. Ich habe mich in ihn verliebt.

~~Itachi~~



Der Junge ist süß, aber leider wird daraus nichts. Erstens würde er nicht wollen und zweitens hat er sicherlich eine Familie, die auf ihn wartet. Ich weiß nichts über ihn. Das ist auch egal. Denn sehen werden wir uns nie wieder. Gerade will ich aufstehen, als die Tür geöffnet wird und ein grauhaariger Jonin den Raum betretet.
„Wer sind sie und was wollen sie bei Naruto?“, fragt er. Ich gehe zur Tür und so an ihn vorbei. Im Gang bleibe ich noch mal stehen und drehe mich um.
„Ihr Schüler wäre vorhin fast vergewaltigt worden. Ich konnte gerade noch Schlimmeres verhindern. Aber er hat jeweils an der Brust, am Arm und seiner Hand einen Kratzer. Wenn sie wieder in ihrem Dorf sind, sollten sie den Jungen zu einen Arzt bringen und seinen Eltern Bescheid geben“, erkläre ich ihn.
„Danke für Ihre Hilfe. Das mit dem Arzt werde ich machen. Aber seinen Eltern kann ich nicht Bescheid geben. Naruto ist Waise und hat keine Familie“, verdutzt sehe ich ihn an, dann gehe ich zu meinem Zimmer. Dort gehe ich zu meinen Bett und sehe aus dem Fenster.
„Eines Tages werden wir uns wieder sehen, Naruto. Versprochen“, murmle ich in den Wind und hoffe das dieser meine Worte zu den Kleinen bringen wird. Denn der will mir nicht mehr aus dem Kopf gehen.

~~Naruto~~



Ich sehe in den anbrechenden Morgen hinaus. Irgendwie kann ich nicht mehr schlafen. Die Erinnerungen an letzte Nacht sind noch frisch. Ich will ihn wieder sehen. Er gab mir ein Gefühl der Geborgenheit. Ein klopfen holt mich aus meinen Gedanken. Die Tür öffnet sich und Sakura kommt rein.
„Kommst du, wir wollen los und trödle nicht so“, meckert sie mich gleich an. Immer wieder dasselbe. Komme ich nur eine Minute zu spät oder irgendein anderer Grund, dann meckert sie immer gleich. Sie findet immer einen Punkt, um mich fertig zu machen. Also nehme ich meine Tasche und verlasse unter Schmerzen das Zimmer. Doch zeige ich nicht, das mir was weh tut.
Als ich an dem Zimmer neben meinen vorbei gehe, muss ich sofort an ihn denken. Ich habe nur seinen Namen und der hilft mir nicht viel weiter. Nach fünf Minuten komme ich unten an, wo Kakashi und Sasuke schon warten.
„Da bist du ja. Dann frühstücken wir noch und gehen dann los“, sagt unser Sensei. Am Frühstücktisch frühstücken alle gemütlich. Alle außer mir.
„Willst du nichts essen?“, fragt Sasuke mich besorgt.
„Keinen Hunger“, antworte ich. Verwirrt sehen mich drei Augenpaare an.
„Bist du Krank?“, fragt Sasuke weiter und legt seine Hand auf meine Stirn.
„Nein, mir geht´s gut“, sage ich leicht genervt. Erst mich alleine in ein Zimmer lassen und dann um mich sorgen. Das kann ich nicht gebrauchen.
„Lass ihn doch, wenn er nicht reden will“, sagt Sakura und schaut mich fies an.
„Dir geht es gut, stimmt´s?“ fragt sie sauer und schlägt auf meine rechte, verletzte Hand. Ich verziehe vor Schmerz mein Gesicht und unterdrücke einen Schrei. Dann ziehe ich die Hand zurück und halte sie möglichst unauffällig an meinen Körper. Aber die Geste entgeht Kakashi und Sasuke nicht. Nach den Frühstück gehen wir in unser Heimatdorf. Auf den Weg wird Sasuke wieder einmal von Sakura belagert und Kakashi läuft neben mir.
„Naruto, wenn wir wieder daheim sind, kommst du mit zu Tsunade. Deine Verletzungen müssen richtig behandelt werden“, sagt er.
„Woher wissen sie davon?“, frage ich ihn.
„Gestern habe ich mir Sorgen gemacht und bin in dein Zimmer. Dort fand ich an deinen Bett einen fremden Mann stehen. Ich dachte zuerst, das er dir was antun wollte, doch dann ging er einfach und hat mir erzählt, was passiert ist“, erklärt er mir.
„Okay, ich werde zu Tsunade gehen. Aber erzählen sie bitte niemanden davon.“ bitte ich ihn und er stimmt zu.

~~Flashback Ende~~



Akatsuki






Kapitel 2

Akatsuki




Kakashi hielt sein Wort, aber der Hokage musste er von dem Vorfall erzählen. Das hat er mir damals auch gesagt. Tsunade fragte mich nach den Namen des Fremden und ich nannte ihn. Dann erfuhr ich, das Itachi ein Nuke-Nin aus Konoha ist und er das Dorf einfach so verraten hat.
Egal, ob er ein Nuke-Nin ist oder nicht, er kann nicht böse sein. Wäre er böse, hätte er mich nicht vor den Perversen gerettet oder sich sorgen um mich gemacht. Und seit diesen Abend liebe ich ihn.
Aber meine Gefühle wird er nie im Leben erwidern. Denn wer liebt schon ein Monster. Alle hassen mich und lassen mich das spüren. Natürlich habe ich Freunde, aber ich zerbreche an all den Beleidigungen, Vergewaltigungen, Beschimpfungen. An das Allein sein, das Gefühl niemanden zu haben.

Seit ich die schönen Gefühle zu ihm kenne, habe ich mich sehr verändert. Bemerkt habe ich das aber nicht. Es wurde mir erst mit der Zeit klar. Zum Beispiel nahm ich nichts mehr zu. Esse nur noch, wenn Tsunade, Kakashi, Iruka oder Sasuke mich zum Essen zwingen. Oder ich lache nicht mehr. Der gespielte, fröhliche Junge von damals ist weg. Für immer. Diese Maske habe ich abgelegt. Natürlich werde ich immer wieder gefragt, was mit mir los ist, aber ich kann ihnen den Grund nicht sagen. Ich kann ihnen nicht sagen, dass ich in einen Nuke-Nin verliebt bin. Wenn die Dorfbewohner das erfahren und das werden sie dann sicherlich, werden sie mich noch mehr hassen. Auch meine Freunde werden sich nicht mehr bei mir blicken lassen. Aber ich will sie nicht verlieren. Wenn das geschehen würde, dann sterbe ich. Das will ich verhindern und deshalb werde ich nichts sagen. Bedauere ihnen jedes mal, das es mir gut geht. Natürlich glauben sie mir nicht, aber fragen auch nicht weiter nach.

Es gibt nur noch eine Sache, was mich an den Vorfall in dieser Nacht erinnert. Meine Narben. Die an der Brust und die von meiner Hand bis zu meinem Arm. Die sehe ich jedes Mal deutlich vor mir. Und erinnere mich an ihn. Jeden Tag, den ich in der Stadt bin, werde ich an Itachi erinnert. Zum Teil wegen Sasuke. Denn die beiden sehen sich ähnlich und dann noch wegen Kakashi, Itachis alter Partner. Deshalb flüchte ich jedes Mal in den Wald. Dort habe ich meine Ruhe, muss nicht diese Blicke ertragen. Doch leider ist mir jemand gefolgt.
„Hey, Naruto“, höre ich seine Stimme. Sasuke. Ich drehe mich und sehe ihn an. Direkt kommt er auf mich zu, wie immer mit den Händen in den Hosentaschen und seinen coolen Blick.
„Wollen wir trainieren?“, fragt er mich und ich sehe ihn verwirrt an. Er fragt, ob ich mit ihm trainieren will? Seit wann macht er das? Da habe ich wohl was verpasst. Früher habe ich immer ihm diese Frage gestellt. Ok, das war früher, wo ich noch regelmäßig das Training besuchte. Doch heute erscheine ich nicht mehr jeden Tag. Nur noch unter der Woche, weil Kakashi es so will. Am Wochenende lässt er mich in Ruhe und ich darf zu Hause bleiben.
„Nein“, antworte ich knapp und folge den Weg weiter. Zu einem kleinen See will ich, den keiner kennt.
„Naruto, warte“, fordert Sasuke mich auf. Doch ich gehe weiter und achte nicht auf ihn. Aber leider gibt er nicht auf und hält meine Hand fest. Gerade die Hand mit der Narbe.
„Warte bitte“, bittet er mich und ich drehe mich um. Dabei fällt ihm die Narbe auf.
„Woher hast du die?“, fragt er und schiebt etwas meinen Ärmel hoch, bis er die ganze Narbe sieht.
„Woher?“, fragt er noch einmal, sieht mir ernst in die Augen.
„Will darüber nicht reden“, antworte ich nur.
„Was ist nur mit dir los?“, fragt er.
„Seit drei Jahren hast du dich verändert“, sagt er.
„Nichts“, ich drehe mich wieder um.
„Es geht dich nichts an“, sage ich und will weg.
„Aber Naruto“, versucht er es weiter.
„Kein aber Naruto. Es nervt. Jeder macht sich sorgen um mich. Aber mir geht es gut. Lasst mich doch endlich in Ruhe“, schreie ich ihn an. Dabei bemerke ich etwas Feuchtes über meine Wangen laufen. Ich nehme meine Hand und spüre Tränen. Ich weine. Plötzlich werde ich von Sasuke umarmt. Ich versuche, ihn weg zudrücken, weil es mich an damals erinnert, aber auch aus Angst. Ich spüre die Panik in mir aufkommen.
„Beruhige dich“, versucht es Sasuke.
„Lass mich. Bitte“, flehe ich ihn an. Aber meine Worte gehen in Schluchzer unter. Jetzt kann ich es nicht mehr aufhalten. Ich kralle mich an seinem Hemd fest und weine. Er drückt meinen Körper an seinen und hält mich fest. All die Gefühle, die sich in den letzten Jahren in mir gesammelt haben, brechen aus.
„Ich will nicht mehr. Ich halte das nicht mehr aus“, schluchze ich.
„Wenn du reden willst, ich bin für dich da“, sagt Sasuke. Aber ich antworte nicht. Er hebt mich hoch auf seine Arme, wo ich erschrocken die Luft einziehe.
„Sasuke?“, frage ich. Er legt mir einen Finger auf meine Lippen und deutet mir, erst einmal leise zu sein.
„Wo gehen wir hin?“, frage ich ihn.
„Zu mir. In deinen Zustand kann ich dich nicht alleine nach Hause lassen“, flüstert er mir zu. Ich nicke und kuschel mich an ihn. Er streicht mir beruhigend über meine Arme, dabei spüre ich, wie mir die Lider zufallen. Ehe ich es versah, bin ich eingeschlafen.

Warme Sonnenstrahlen wecken mich und kitzeln meine Nase, bis ich niesen muss. Ich setze mich auf und sehe mich verschlafen in dem fremden Zimmer um. Verwirrt, wie ich hier herkomme, setze ich mich auf. Plötzlich kommen die Erinnerungen von Gestern wieder hoch. Ich war im Wald, um meine Ruhe zu haben. Dann kam plötzlich Sasuke und redete auf mich ein, bis er mich mitnahm. Also bin ich bei ihm. Immer noch in Gedanken bekomme ich kaum mit, wie sich die Tür öffnet.
„Du bist wach“, höre ich seine Stimme. Ich schaue zur Tür und erblicke ihn dort stehen.
„Willst du was essen?“, fragt er mich.
„Nein“, sage ich leise und sehe auf die Bettdecke.
„Naruto, du musst was essen“, sagt er streng. Doch schüttle ich den Kopf.
„Na gut. Aber bitte esse heute Mittag was“, bittet er.
„Willst du reden?“, fragt er mich. Ich sehe ihn fragend an.
„Gestern hattest du einen Nervenzusammenbruch. Irgendwas bedrückt dich“, sagt er.
„Erzählst du es bitte niemanden weiter und unterbreche mich bitte nicht“, bitte ich ihn.
„Versprochen“, verspricht er und setzt sich zu mir ans Bett. Das Tablett mit dem Frühstück, das er die ganze Zeit getragen hat, stellt er auf das Nachtschränkchen.
„Weißt du, ich fühle mich schon immer einsam. In den ersten Jahren war es wirklich schlimm, aber als ich mit euch in ein Team kam, dachte ich, es wird besser. Doch da habe ich mich geirrt. Immer hat Sakura sich an dich ran geschmissen und mich nie beachtet. Das tat weh“, ich sehe ihn in die Augen. „Bei der Mission vor drei Jahren passierte es dann. Im Gasthaus waren nur noch drei Zimmer frei und Sakura wollte unbedingt mit dir in ein Zimmer und hat dich einfach mitgeschleppt. Also bekam ich das zweite Einzelzimmer. In dem Zimmer fühlte ich mich noch einsamer. Ich konnte meine Tränen nicht mehr aufhalten und weinte. Dachte, das niemand meine Tränen bemerken wird, aber da täuschte ich mich. Ein Mann betrat das Zimmer und fragte, ob es mir gut geht. Er war wirklich besorgt, doch ich schickte ihn weg. Wollte ihn nicht mit meinen Problemen belasten. Als er weg war, hielt ich es im Hotel nicht mehr aus und bin raus. Stundenlang wanderte ich durch die Straßen, bis es dunkel wurde. Irgendwann wurde ich grob in eine Gasse gezerrt und an eine Wand gedrückt“, ich stocke und umklammere meine Hand. „Er wollte mich vergewaltigen, dabei fügte er mir mit einem Messer die Narben zu“, ich zeige auf die Narbe an meiner Hand und Arm, dann hebe ich mein Shirt hoch und höre, wie Sasuke die Luft einzieht.
„Gerade, wie er an meine Hose wollte, ist der Mann von vorhin aufgetaucht und rettete mich. Er fragte mich nach meinen Namen und nannte mir seinen. In meinem Zimmer verarztete er mich und blieb solange bis ich eingeschlafen war“, wieder sehe ich in seine Augen.
„Wie heißt er?“, fragt Sasuke.
„Itachi Uchiha“, antworte ich und wieder zieht Sasuke die Luft ein.
„Was ist?“, frage ich ihn.
„Itachi ist mein älterer Bruder. Er ist vor einigen Jahren plötzlich verschwunden“, sagt er.
„Ist Itachi der Grund, weshalb du dich verändert hast?“, fragt er weiter.
„Ja. Mit den Jahren, die vergangen sind, ist meine Sehnsucht zu ihm größer geworden. Ich habe mich in ihn verliebt. Tsunade und Kakashi wissen es auch. Auch das es Itachi war. Von ihnen habe ich auch, das er ein Nuke-Nin ist. Deshalb habe ich auch Angst. Angst das raus kommt, wen ich liebe. Wenn die Dorfbewohner das erfahren, hassen sie mich noch mehr. Außerdem will ich meine Freunde nicht verlieren“, sage ich verzweifelt. Ich bemerke, wie meine Tränen den Weg aus meinen Augen finden.
„Naruto“, beginnt Sasuke, hält meine Hand fest und sieht mir in die Augen, „ich verspreche dir eines. Ich werde an deiner Seite bleiben. Lasse dich nicht mehr alleine. Dafür bitte ich dich eines. Begleite mich bitte“, fragend sehe ich ihn an. Den ersten Teil habe ich verstanden, aber den letzten nicht.
„Wohin?“, frage ich nach.
„Vor einem halben Jahr bekam ich ein Angebot von Akatsuki. Ich soll ihnen beitreten, habe aber freie Wahl für meinen Partner. Ich habe regelmäßigen Kontakt mit ihnen, auch habe ich gefragt, wenn ich dich als Partner wählen würde. Sie würden sich freuen, dich bei ihnen willkommen zu heißen. Doch habe ich bis jetzt abgelehnt. Denn es gibt jemanden, der mich hier hält. Das bist du Naruto. Deshalb will ich, dass du mit mir kommst. Verlasse mit mir Konoha“, erklärt er.
„Konoha verlassen und zu Akatsuki wechseln? Meinem Leid hier entgehen und ein neues Leben anfangen?“, frage ich.
„Ja“, sagt er und lächelt. Mein Entschluss steht sofort fest.
„Ich komme mit. Mich hält hier nichts mehr“, antworte ich und Sasuke wirkt jetzt noch fröhlicher.
„Danke Naruto“, bedankt er sich und umarmt mich. Dann lässt er wieder von mir ab und schaut mich an.
„Wir bleiben für immer zusammen. Halten für immer zusammen wie Brüder“, sagt er.
„Ja, wie Brüder“, antworte ich lächelnd. Das erste Lächeln seit Jahren.

Die Abreise und ein Geständnis






Kapitel 3

Die Abreise und ein Geständnis



Seit diesem Tag sind drei Wochen vergangen. Ich bin erst mal zu Sasuke gezogen und dort bereiten wir alles für die Abreise vor. Der Leader von Akatsuki weiß Bescheid und schickt ein Team nach Konoha. Dieses Team wird uns vor dem Tor erwarten.
„Bist du bereit?“, fragt Sasuke mich.
„Ja“, antworte ich. Heute Nacht ist es soweit. Endlich verlassen wir das Dorf.
„Meinst du, ich werde Itachi eines Tages wieder sehen?“, frage ich Sasuke.
„Das wirst du. Keine Sorge. Ich werde dir bei der Suche helfen. Versprochen“, verspricht er.
„Danke“, bedanke ich mich.
„Dann komm. Sie werden uns schon erwarten“, Ich nicke und Sasuke nimmt den Rucksack, wo unsere Sachen drinnen sind. Er hat darauf bestanden, alles zu tragen. Nun sind wir auf den Weg zum Stadttor. Keine Menschenseele begegnet uns, worüber wir froh sind. Solange keiner bemerkt, dass wir das Dorf verlassen, umso besser.

Nach einer Weile erreichen wir das Tor unbemerkt. Schon vom Weitem können wir zwei Personen sehen, die auf jemanden warten. Auf uns. Als wir näher kommen, kann ich einen großen Mann mit einem Schwert erkennen. Das Sonderliche an ihn ist seine blaue Haut, wo er wie ein Fisch aussieht. Neben ihn steht ein schwarzhaariger Mann, der etwas kleiner als der andere ist. Als der Mond herauskommt, bleibe ich geschockt stehen. Kann nicht glauben, wer da vorne steht. Der Mann, der mich vor drei Jahren gerettet hat, erwartet uns mit seinem Partner.
„Naruto, was ist los?“, fragt Sasuke mich. Er hat ihn wahrscheinlich noch nicht bemerkt.
„Da vorne ... am Tor ... Itachi“, stammle ich vor mich her. Verwirrt sieht er mich an, dann richtet er seinen Blick zum Tor.
„Du hast recht, er ist es wirklich“, freut er sich und überwindet die letzten Meter, mich hinter her ziehend.
„Itachi“, ruft er und der angesprochene breitet seine Arme aus. Sasuke lässt meine Hand los und wirft sich in Itachis Arme und dieser umarmt ihn. Sie wechseln ein paar Worte, die ich nicht verstehe. Bin zu sehr in Gedanken versunken. Denn ich glaube nicht, dass er mich liebt. Niemand liebt ein Monster.
„Hallo Naruto, ich bin Kisame“, stellt sich der Hüne mir vor.
„Hallo“, sage ich leise.
„Schön dich wieder zu sehen, Kleiner“, sagt plötzlich Itachi und hält mir die Hand hin. Sasuke, der neben seinen älteren Bruder steht, lächelt mir aufmunternd zu. Zögerlich nehme ich seine Hand, sehe in seine Augen, die mich genauso sanft ansehen wie damals.
„Du hast dich verändert“, meint Itachi und zieht mich an seinen Körper. Sofort versteife ich mich und will mich von ihm lösen, doch sein Griff ist zu stark.
„Naruto?“, fragt Itachi verwirrt.
„Was ist?“, fragend sieht er mich an.
„Nichts“, antworte ich und gehe zu Sasuke. Aufmunternd lächelt er mir zu.
„Können wir gehen?“, fragt Sasuke und zieht mich an zu sich heran. Hält mich beschützend fest.
„Du hast dich für Naruto als Partner entschieden“, schlussfolgert Itachi.
„Ja, er ist wie ein Bruder für mich und ich möchte ihn beschützen. Ich kann ihn nicht alleine hier lassen“, erklärt Sasuke.
„Das freut mich, das du einen Menschen hast, denn du beschützen willst“, lächelt er freundlich.

Ich weiß nicht, wie lange wir schon unterwegs sind, nur weiß ich, das ich während des Weges eingeschlafen bin und kam auf Itachis Rücken langsam wieder zu mir. Statt mich von ihm weg zudrücken, kuschle ich mich noch mehr an seinen warmen Körper und lasse dabei meine Augen geschlossen.
„Na, bin ich bequem?“, fragt Itachi mich und ich murmle ein „Ja“, dass er sogar versteht.
„Wir rasten, dann kannst du in einem Schlafsack schlafen“, sagt er. Ich spüre, wie er mich hinunter hebt und auf etwas weichen absetzt. Ich öffne meine Augen und sehe ihn vor mir sitzen.
„Wo sind Sasuke und dein Partner?“, frage ich ihn leise.
„Wasser holen“, antwortet Itachi.
„Naruto, es tut mir leid“, sagt Itachi plötzlich. Verwirrt sehe ich ihn wieder einmal an. Weiß nicht, was er meint.
„Hätte ich gewusst, was für Folgen unser Treffen hat, wäre ich damals geblieben bist du aufgewacht seist und dir alles erklärt. Aber das habe ich nicht. Weil ich ein Idiot und Feigling bin“, erklärt er.
„Das stimmt nicht. Du konntest doch nichts dafür, wusstest doch nichts von meinen Gefühlen“, versuche ich ihn meine Situation zu erklären.
„Du kannst am wenigstens was dafür“, murmle ich traurig. Denn ich weiß, dass er mich nie liebt.
„Itachi, ich liebe dich und doch weiß ich, dass du nicht dieselben Gefühle für mich hegst. Obwohl ich mir jahrelang Hoffnung gemacht habe, muss ich dich aufgeben“, sage ich entschlossen.
„Naruto“, flüstert er und nimmt mein Gesicht in die Hände.
„Natürlich liebe ich dich“, gesteht er und küsst mich kurz.
„Als ich dich damals zum ersten mal gesehen habe, war es Liebe auf den Ersten Blick. Und Stunden später hörte ich dich weinen. Ich wollte dich in den Arm nehmen, dich beschützen, dich trösten, doch lies ich es. Doch nahm ich es mir nicht, nach dir zu sehen. Auch war ich nicht minder enttäuscht, als du mich aus dem Zimmer geworfen hast. Und an diesem einen Abend, als ich sah, wie der Typ sich an dir vergehen wollte, brannten meine Sicherungen durch. Ich hätte ihn getötet, doch dein schluchzen hat mich ihn vergessen lassen“, wieder legt er seine Lippen auf meine und ich erwidere den Kuss sofort. Gefühle durchströmen mich, die ich bisher noch nie kannte und doch sind sie mir so vertraut.
„Ich liebe dich, Naruto.“
„Ich dich auch.“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.07.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /