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Ich wusste was jetzt zu tun war,ich musste diese Situation verhindern,Eros und Bia,dass war in keinem Fall eine Gute Kombination.Der Gedanke an ihn,ließ den tiefen Stich in meinem Herzen wieder schmerzen.Aber gegen eine solche Liebe wie die von Eros und Nike kam ich nicht an,auch wenn sie tot war,er würde sie immer lieben,jeden Augenblick,jede Sekunde seines Lebens.Egal wie sehr ich ihn liebte,und egal wie sehr er dachte,dass er mich liebte,er hatte Angst Nike damit zu verletzen,er kam sich schmutzig vor.Ich konnte ihn verstehen,aber dass würde nichts daran ändern dass er mir fehlen würde,seine Berührungen,seine Küsse,sein Atem,unsere Zeit.Wie gerne hätte ich noch unsere Liebe angefügt,aber dass konnte ich ja nicht.Ich wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht,ehe ich auf Kalliope`s glänzend schwarzen Rücken stieg und meinen Blick zu Ker schweifen ließ.Dass was ich damals nach dem ich in der Unterwelt war zu ihm gesagt hatte ,damit hatte ich ihn sehr verletzt,aber was sollte ich machen?Ich war verliebt,in Eros,eine Liebe die ich nie erwidert bekommen werde,so sehr ich mir es auch erträumte.
Ich fuhr mit meinen Finger über Kalliope`s Hals und sah meinen wunderschönen Hengst verträumt an,wie gerne hätte ich jetzt Flügel,mich ehrfürchtig vom Boden gestoßen und wäre in die wunderschöne klare Nacht hinaus geflogen,mit dem Gedanken an Freiheit.Aber ich war dieses eine Mädchen,das dafür da war den Krieg der seit tausenden von Jahren herrschte zu beenden,das war meine Bestimmung.
„Beeil dich ein bisschen Selene,wir müssen uns beeilen wenn wir ihm helfen wollen.“Ich erkannte den sarkastischen Unterton in seiner Stimme.Zweifelsfrei war er kein sehr großer Fan von Eros aber er tat es für mich,schließlich war er mein Beschützer,und er war in mich verliebt.
Ich flüsterte meinem schönen Pegasus zu,dass er nach...ja wohin eigentlich fliegen sollte?
„Wo müssen wir überhaupt hin?“fragte ich Ker.
„Nach Argos,dass ist ein Ort,in dessen Nähe Bia`s Schloss angeblich liegt.“Wow,was würde ich jetzt nur ohne ihn machen?Mein persönliches Ker-Navi.
„Hörst du mein Süßer,auf nach Argos.“Verwirrt sah mich Ker an,und hob dabei eine Augenbraue.
„Ich meine Kalliope!“sagte ich lächelnd,wobei es das erste mal war dass mir wieder zu lachen zumute war.
Kalliope schnaubte laut und erhob sich auch gleich elegant in die Lüfte.

Der Flug bis nach Argos dauerte die ganze Nacht und den Tag,erst früh am Abend kamen wir in einem kleinen Dorf an,kaum hatten unsere Pegasi den Boden berührt zogen sich alle Blicke auf uns.Dabei waren wir sogar außerhalb gelandet.Argos selbst ,sah aus wie ein Fischerdorf aus alten Zeiten,sehr alten Zeiten.Die Häuser bestanden schlicht aus Lehm und die Dächer aus Stroh,wie ich vermutetet,die Leute waren einfach in Tuniken bekleidet und alles hier stank entsetzlich nach verdorbenem Fisch und Extremitäten,fast wie im Mittelalter.
Ich hörte ein lautes Wasserplatschen und Ker`s „Oh nein!“dann wandte ich meinen Kopf in die Richtung aus der das Platschen zu stammen schien.Dort stand ein Brunnen,und direkt vor dem Brunnen,ein hübsches Rothaariges Mädchen niemals älter als 17.Sie starrte Ker mit offenem Mund an und mit einem Mal rannte sie auf uns zu,Kers augen weiteten sich und er wich einige Schritte zurück.Sie umarmte ihn stürmisch, „Wo bist du so lange gewesen?“fragte sie ihn traurig. „Und wer ist bitte die?“abfällig ließ sie ihre augen kurz über mein Gesicht huschen.Was für eine freundliche Begrüßung.
Ich versuchte dennoch höflich zu bleiben und hielt ihr meine Hand hin. „Ich bin Selene.“zuerst lächelte sie nur Ker an,doch dann erst schien sie zu begreifen was ich gesagt hatte,fassungslos starrte sie mich nun an.
„Die Tochter von Hyperion und Theia,die Mondgöttin,die uns den Frieden bringen soll?“fragte sie nun hysterisch.
Ich nickte nur und nun fiel sie mir um den Hals und drückte mich fest an sich,wobei eine Art Kugel zwischen uns zu sein schien.Ich musterte das Mädchen genau,sie war schwanger.
Ich sandte einen hilflosen Blick zu Ker,der das Mädchen vorsichtig von mir zu lösen versuchte.Wer war sie?Eine seiner Betthäschen oder was? „Oh,ich habe ganz vergessen mich vorzustellen,ich bin Nemesis,Ker`s schwester.“sagte sie fröhlich.Sie bestand darauf das wir die nächste Nacht bei ihr verbringen sollten,da wir ja eine lange Reise gehabt hatten.Also folgten wir ihr,sie wohnte nicht direkt in Rubinja,sondern außerhalb in einer kleinen Blockhütte,die sich durch ihre alten Fensterläden und das Holzdach deutlich von den anderen unterschied.Sie drehte den Schlüssel den sei bei sich hatte herum und ließ die Tür aufspringen.Als Ker und ich eintraten sah ich mich um,wir befanden uns in einem schlicht eingerichtetem Raum,wo eine kleine Küche zu sehen war,mit einem alten Holzofen,einer Art Herd und einem kleinen Esstisch mit 3 Stühlen. Momentmal 3?Da sie ja schwanger zu sein schien hatte sie sicherlich einen Freund,oder vlt. Zwei?Sie wirbelte im Kreis und sah uns an. „Wir haben hier leider nicht den Luxus den du warscheinlich gewohnt bist,aber ich hoffe sehr das es dir hier trotzdem gefallen wird.“sagte sie ein wenig schüchtern.
„So großen Luxus bin ich gar nicht gewohnt,ich finde es hier wirklich wunderschön.“Und dass war nicht gelogen,alles war hier irgendwie schnuckelig und alt eingerichtet.Sie führte uns zu einer Tür die mit einem kleinen bronzenen Türgriff versehen war.
„Hier könnt ihr beiden übernachten,es tut mir leid aber ihr werdet es euch teilen müssen,ich hoffe dass ist kein Problem.“
mit diesen Worten öffnete sie uns die Tür und ließ uns hinein spähen. In der Mitte des Raumes befand sich ein altes hölzernes Himmelbett und daneben ein Nachtkästchen mit einer Öllampe,ich sah mich weiter um,ich entdeckte ebenfalls eine kleine alte Holzkommode.Alles in dieser Hütte wirkte als wäre es aus einer Zeitreise ins Mittelalter entsprungen.Ker und ich betraten den Raum und er sah seine Schwester dankbar an.
„Danke für alles Schwester.“sagte er.
„Ich freue mich so unendlich das du uns mal wieder besuchst,Ker und dann noch gemeinsam mit einer so hohen Göttin.“erwiederte sie überglücklich.
Mit einem Mal vernahm ich lautes Fußgetrappel und im nächsten Moment stand ein kleines rothaariges Mädchen vor uns.Sie war nie älter als 3 .Sie stürmte auf Ker zu ,er nahm sie fest in die Arme und wirbelte sie einmal im Kreis,während er sie auf dem Arm hielt sagte er.
„Euterpe?Willst du Selene nicht auch begrüßen?“Sie hüpfte schnell von seinem Arm und kam auf mich zu,ich beugte mich zu ihr herunter und sie umarmte mich.
„Hallo Selene,ich bin Euterpe,also ich bin nach ihr benannt worden.“erzählte sie stolz,während sie ihre Arme noch immer um meinen Nacken geschlungen hatte.Ich musterte sie und stellte fest,dass sie wie das Ebenbild ihrer Mutter aussah.
Sie hatte feuerrote Locken die ihr widerspenstig vom Kopf standen und kleine braune Knopfaugen.
„Euterpe,willst du mir bei dem Essen helfen?“schaltete sich Nemesis wieder ein.
„Ja,ja....ich komme.“antwortete sie freundlich bevor sie die Hand ihrer Mutter ergriff und gemeinsam mit dieser aus dem Raum verschwand.
Lächelnd sah ich den beiden nach,dann spürte ich wieder diesen Stich in meinem Herzen,der mir verriet weswegen wir eigentlich da waren.Ich begegnete Ker`s sorgenvollem Blick der auf mir ruhte.
„Hey,wir kriegen ihn da schon raus.“sagte er während er mir eine Hand auf die Schulter legte.
„Und was wenn nicht?“fragte ich ihn.
„Na Dann-“aber er wurde unterbrochen.
„Abendessen!“rief eine kräftig,raue männliche Stimme.
Ich schreckte hoch und folgte kurz darauf Ker,der sich auf den Weg in die Küche machte.
In der Küche angekommen,erkannte ich den Besitzer dieser stimme,es war ein großer breitschultriger Mann mit wirrem rotem Haar.Also langsam kam ich mir wie bei den Weasleys aus Harry Potter vor.Lauter Rot schöpfe.Der Mann hielt mir die Hand hin. „Hallo,Selene,ich bin Asklepios,Gott der Heilkunst.“
Ich schüttelte sie schnell ehe ich mich auf einen der Stühle gegenüber von Euterpe setzte.Als die kleine Ker entdeckte,deutete sie hastig auf den Platz neben sich,Ker ließ sich mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen auf den Stuhl neben ihr fallen.Ich staunte als ich sah wie Nemesis ein großes silbernes Tablett auf ihrer Hand balancierte,von meinem Blickwinkel aus konnte ich erkennen das sich darauf kleine rote etwas befanden.Die Etwas sahen aus wie Krebse oder so ne Art Riesen Krabben.Jedem von uns häufte sie eines der knallroten Krabben-Krebse auf in Kombination mit Erbsen.Da ich nicht wirklich damit vertraut war wie ich diesen Krabben-Krebs jetzt essen sollte machte ich mich zuerst an die Erbsen,doch als davon die letzte in meinem Mund gelandet war musste ich wohl oder übel versuchen das Teil zu schälen.
Ich linste vorsichtig über den Tellerrand um mir Euterpe`s Methode einzuprägen.Also als erstes fixierte sie mit der Gabel einen der scheren,dann zog sie mit der Hand so lange an dem ding bis sie die Schere wegriss und diese dann auslutschen konnte.Leichter gesagt als getan,denn als ich die Krabben-Krebs-Schere mit meiner Gabel fixiert hatte und an dem Ding zu ziehen versuchte,rutschte die Gabel ab und das Teil flog durch die Luft um schließlich mit einem Lauten Knacken gegen die Holzwand zu knallen und unsanft auf den Boden zu krachen.Alle Blicke zogen sie jetzt auf das rote Ding dass da so unsanft auf dem Boden gelandet war,und anschließend auf mich.Ich wurde wahrscheinlich gerade genauso rot wie das Ding das da am Boden lag,na immerhin hatte ich jetzt die schale geknackt.

Später beim Teller abspülen half ich Nemesis,wobei ich mich noch ungefähr 20x bei ihr für die Krebs Aktion entschuldigte.
„Mach dir doch keinen Kopf,du bist nicht die erste der das passiert!“sagte sie immer wieder aufmunternd.Sie legte das Geschirrtuch weg.
„So,du hattest echt eine lange Reise,willst du dich nicht mal ausruhen?“ich sah sie dankbar an und nickte bloß.
Als ich in das Zimmer kam,bemerkte ich dass ich noch alleine war,wahrscheinlich war Ker bei den Pferden oder so.Ich zog eines der weißen Nachtkleider die über der Kommode lagen an und schlüpfte unter die Bettdecke.Meine Gedanken kreisten über den ganzen Tag aber ich versuchte trotzdem irgendwann ruhe zu finden.
~Ker`s Sicht~
Als er in das Zimmer kam,fiel sein Blick als erstes auf das Mädchen,das da in die Decke eingehüllt vor sich hin schlummerte.Schnell zog er seine Kleidung aus,ehe er zu ihr unter die Decke schlüpfte.Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden,dem Mädchen dass er liebte,aber das seine Liebe nicht erwiderte,sie war so wunderschön,schöner als jede Nymphe,jede andere Göttin die er je sah,sie war anders.Sie war besonders,sie war anders.Sie war das erste Mädchen bei dem er sich erlaubt hatte sich in sie zu verlieben,wie viele Mädchen hatte er schon gehabt?Er wusste es nicht,aber er wusste das die ganze Liebe die er je haben würde einzig und allein diesem Mädchen gehören würden.Der Gedanke daran das sie nächtelang in den Armen eines anderen gelegen hatte machte ihn rasend,dabei hatte er keine Erlaubnis dazu.Sie drehte sich um und legte ihren Kopf auf seine Brust,er spürte ihr Herz ruhig schlagen und ihr Atem der in langen Zügen ging kitzelte auf seiner nackten Brust.Mit einem Mal ging ihr Herzschlag immer schneller und ihr Atem wurde unregelmäßig.Unzählige Tränen kullerten ihr über die makellose Haut ihrer Wangen.Er schlang seine Arme um sie um sie fest an sich zu ziehen und sie zu trösten.Was war geschehen?hatte sie eine Vision?Mit einem mal schlug sie die Augen auf und er sah in ihre feuchten
Augen.Warum hatte sie geweint?
„Was ist los?“fragte er besorgt.
„Ni...Nichts.“antwortete sie während sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte.
„Ich kann nur nicht schlafen,tschuldigung,willst du mir vielleicht irgendwas erzählen?“
„Ich kann auch nicht schlafen,klar erzähl ich dir was,was willst du denn dass ich dir erzähle?“
„Erzähl mir was damals mit Nike gewesen ist.“forderte sie.Kurz zögerte er bevor er doch anfing,ihr konnte er einen solchen Wunsch einfach nicht ausschlagen.
„Es wird dir nicht gefallen.“sagte er noch einmal.
„Ich werde dass schon schaffen.“sagte sie wobei sie versuchte zu lächeln.
„Na gut,also es ist eine ziemliche Zeit her,da haben sich Eros und Nike verlobt,eigentlich waren beide glücklich,es war zwar die Zeit kurz nach dem Krieg aber die beiden waren verlobt und glücklich,genau einen Tag vor der Hochzeit hat Nike kalte Füße bekommen und ist abgehauen,sie ist mir über den Weg gelaufen und wir haben miteinander geschlafen,danach war sie vollkommen aufgelöst,traute sich nicht zu ihrem Verlobten zurück.Sie bat mich darum das sie bei mir bleiben dürfe,da ich Mitleid hatte nahm ich sie eben mit und bei einem Brand in dem Dorf in dem ich lebte,ist sie ums leben gekommen,ich hatte versucht sie zu retten,aber es war zu spät.Sie ist verbrannt.“
Geschockt sah sie ihn an und zugleich mitleidig.
„Ich ...Ich sagte doch,sie wird dir nicht gefallen.“ sagte er entschuldigend.
„Nein...ich bin froh dass ich jetzt weiß wie es wirklich war.“
Sie strich ihm mitfühlend über die Wange.Warum tat sie das?Sie wusste doch was er für sie empfand,es war keines Wegs neu für sie.So sehr sehnte er sich nach ihr,er hätte ihr so gerne gesagt,wie viel sie ihm bedeutete,wie sehr er sie liebte.Aber das hätte nichts daran geändert das sie Eros liebte.
Seine Gedanken,den ganzen Tag lang,kreisten einzig um sie,ihr lachen ließ sein Herz jedes mal höher schlagen,und Gott,ihre Augen,dieses wunderschöne Türkis ließ ihn sehen ,wie sehr Eros sie verletzt hatte,wie sehr er ihr fehlte,und er konnte sehen,Eros war nicht das einzige das ihr fehlte.
Er hätte alles gegeben um seine Lippen auf ihre zu senken,sie zu küssen.Bevor er wusste was er überhaupt tat,kam er ihrem Gesicht immer näher,nicht einmal fünf Zentimeter hätte er überbrücken müssen.Sein Blick schweifte zwischen dem ihren und ihren Lippen hin und her,dann hielt er es einfach nicht mehr aus,er senkte meine Lippen auf die ihren und hoffte so sehr sie würde den Kuss erwidern. Und es war tatsächlich das erste mal das eine einer Hoffnungen in Erfüllung ging,sie erwiderte den Kuss,um sich nur kurz darauf
wieder von ihm zu lösen und aufzustehen.


~Selene`s Sicht~
Was hatte ich da getan?Wie hatte ich das tun können?Ich liebte doch Eros.Hektisch fuhr ich mir durchs Haar.
„Wieso hast du mich geküsst?“war die Frage die ich ihm nun flehend entgegen brachte.
„Ich...weiß nicht.Wieso hast du den Kuss erwidert?“
Ich wusste es nicht,warum nur,ja warum?
„Ich...weiß nicht.“Gott,ich musste hier raus,schleunigst,schnell schnappte ich mir meine Jeans und ein Shirt und verließ den Raum.Schnell öffnete ich auch die nächste Türe,die schließlich nach Draußen führte.Ich verschränkte die Finger hinter meinem Kopf und starrte in die klare Nacht.Das hätte nie,NIEMALS,passieren dürfen!
„Ist das jetzt dein Plan?Einfach abhauen?“ich drehte mich um und sah in Ker`s verstörtes Gesicht,er trug nur ein offenes Hemd und Boxershorts,die Brust darunter schimmerte im Schein des Mondes.Nein,ich schweifte schon wieder ab.
„Was soll ich den machen,das war falsch,ein Fehler.“Nein,das hätte ich jetzt nicht sagen dürfen...Scheiße,ich hatte ihn verletzt.
„Nein,das war es nicht aber..“versuchte ich flehend.Er winkte ab.„Passt,ich hab dich schon verstanden,werde dir nur endlich einmal klar was du eigentlich willst.“
„Ker,ich wollte dich wirklich nicht verletzten,es tut mir leid.“
Er sah mich an,sein Blick war traurig und tief darunter dachte ich sogar ein wenig Selbsthass zu entdecken,aber weshalb,er hatte nichts falsches getan?Jetzt dachte ich doch wieder es wäre nicht falsch.Gott war ich verwirrt.
Unser Streit wurde unterbrochen als wir beide lautes Hufgepolter wahrnahmen,im nächsten Moment hielt eine große Kutsche mit weißen Pferden vor uns.Viele gut bewaffnete und gerüstete Männer stiegen aus und stürmten auf uns zu,sowohl Ker als auch ich nahmen Kampfstellung ein,einige der Schwerter konnte ich noch bevor sie mich verwunden konnten zerbarsten lassen,doch da packte mich eine starke Hand von hinten und zog mich bis zu der Kutsche,um mich schließlich in dieses Riesen Ding reinzuziehen,mir hinterher Ker,der eine lange bluttriefende Schnittwunde quer über die Brust verpasst bekommen hat.Erst jetzt bemerkte ich die Person,die mir gegenüber saß.Eros!Sein Blick war knallhart auf uns gerichtet.Nicht ein Gefühl konnte ich erkennen,er wirkte eiskalt und unerreichbar. Doch ich war so unglaublich froh dass er am Leben war.Ich hatte akzeptiert das wir keine Zukunft hatten aber verkraftet hatte ich es nicht.Ich wurde unsanft nach oben geschleudert,was mich aus meinen Gedanken riss.Wir waren wohl gerade durch ein Schlagloch gefahren,fluchend hielt ich mir den Kopf,den ich mir dabei angestoßen hatte.Wieder traf ich Eros Blick,noch immer wirkte er leer,als könnte ich durch ihn durch starren und als sähe ich dort nur Luft.Was für ein Arsch!Was sollte das denn jetzt?Nur weil wir uns getrennt hatten und er jetzt,so wie es schien,im Team Hades spielte,musste er mich nicht so behandeln.
Ich spürte ein kräftiges Rütteln und die Kutsche stoppte.
Eros stand auf packte mich am Arm und zog mich nach Draußen,ich versuchte mich zu wehren aber es war zwecklos.Ker wurde von einem der Soldaten ebenfalls unsanft neben mir auf die Knie geschmissen.Ich wollte mir gerade den Staub von der Jeans klopfen als Ker mich herunter zog.
„Knie dich hin!“er sah mir warnend in die Augen und deutete geradeaus,vor uns war ein Thron aufgebaut,wo auch immer der hier mitten in der Pampa herkam,vor dem Bia stand und ich meinte hinter ihr eine dunkle schmächtige Gestalt erkennen zu können.Als Bia einen Schritt zur Seite machte stand ich endgültig auf und sah den hässlichen Mann an.Hades!In mir kochte es nein,es brodelte und ich war wütend.
„Ich denk gar nicht dran vor so einem Idioten hinzuknien.“Okay dass war dumm den ich wurde jäh unterbrochen als Eros mich an der Schulter zurück auf die Knie zwang. Bia hob eine Braue und stolzierte auf uns zu,betrachtete uns beide genauestens ehe sie auf Eros zuging und ihm sanft über die Wange strich.
„Das hast du gut gemacht,Gott der Leidenschaft.“
„Danke,Herrin.“
Mein erster Gedanke,Idiot,mein zweiter,Hilfe.Er hatte sich doch tatsächlich von uns abgewandt,vollends.
Leider machte mich der Gedanke weniger traurig als wütend,denn er war ein echtes Kameradenschwein und noch dazu ein miserabler Gott. Bia würdigte mich eines verachtenden Blickes und strich auch mir über die Wange doch ich wich ihrer Berührung aus.
„Zu schade dass ein solches Talent so vergeudet wird,fesselt sie!“Zweiteres galt den Soldaten die ihren Befehl natürlich wie dressiert auf der Stelle ausführten und mir mit einem Seil die Hände hinter den Rücken banden.
„Bringt unsere Mondgöttin nach vorne,der Meister soll sie sich noch ein letztes mal lebendig ansehen.“
Eros blick glitt panisch zu mir.
„Herrin,du sagtest ihr würde nichts geschehen,sie würde nur ihre Gabe verlieren!“
„Mein Lieber Eros,ich habe noch nie Wort gehalten.“
Meine Brust hob und senkte sich zu schnell und ich hörte mein Blut laut zirkulieren,so konnte es doch nicht enden,so durfte es einfach nicht enden.
Ich zerrte wie wild an den Fesseln doch es half nichts,ich versuchte auch den Soldaten der mich nun vor zu Hades Schob zu treten doch er wich immer geschickt aus.Ich ließ es mir jedoch nicht nehmen Hades mit meiner geballten Verachtung und meinem Hass anzusehen,er war es nicht wert das ich vor ihm um mein Leben bettelte,eher würde ich sterben als ihm dieses Genugtuung zu gönnen.
„Meine wunderschöne Mondgöttin,so hätte es niemals enden müssen,noch immer biete ich dir an auf unsere Seite zu kommen,hier erwartet dich Ehre,Ruhm und Macht,die Seite die du jedoch wähltest wird dir den Tod bescheren.“Er erhob sich aus seinem Thron,ging jedoch an einem stützenden Stock um sich auf den Beinen halten zu können,unsere letzte Begegnung hatte ihm anscheinend deutlich zugesetzt.
„Eher sterbe ich als deine Seite zu wählen,schmor in der Hölle Hades!“schrie ich während ich ihm vor lauter Verachtung ins Gesicht spuckte.
„Dein Wunsch ist mir Befehl,meine teuerste.“Sagte er lächelnd während er sein Schwert hob,ich hörte schreie,Rufe und Lärm hinter mir,doch das zählte nun nicht mehr,gleich würde es vorbei sein.Ich wollte sein süffisantes Grinsen nicht sehen wenn er mir das Schwert in mein Herz bohrte und so schloss ich die Augen.Ich hörte eine Art Kampfschrei seitens Hades und öffnete meine Augen,ich hielt es einfach nicht an,er blickte mich aus verblüfften Augen an,nein,nicht mich sondern eine Person,die Person in dessen Brust sein Schwert steckte,Eros.
Er lag wenige Meter von mir entfernt auf dem Boden und zog sich mit einem Schmerzensschrei das Schwert aus der Brust.Verduzt sah ich ihn an,er war für mich in diese Klinge gesprungen,und jetzt würde Er anstelle meiner sterben.Auf Knien rutschte ich zu ihn und legte meine Hand auf die blutende Stelle auf seiner Brust,in der Hoffnung die Blutung stillen zu können.
„Es tut mir leid.“waren seine letzten Worte,ehe das Leuchten aus seinen Augen verschwand.Ich merkte erst jetzt das meine Wangen feucht waren und unzählige meiner Tränen auf Eros Brust prasselten.
„Nein,Eros,bitte....!“ich versuchte ihn zu beatmen,auf irgend eine erdenkliche Weise zu reanimieren,doch es half nichts,er war bereits tot.Dann jedoch passierte etwas unglaubliches,ich sah wie eine fast durchsichtig scheinende Person aus seinem Körper stieg und schwerelos in der Luft hing.Seine Seele,ich konnte tatsächlich seine Seele sehen,sie ging auf eine weitere Person zu,eine hübsche junge Frau,die ihn aus liebenden Augen anstrahlte.
„Endlich bist du bei mir,Geliebter.“
Sie reichte ihm die Hand,doch noch bevor er sie weiterführen konnte,drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen.Ohne sie je gesehen zu haben,wusste ich wer sie war,Nike.
Etwas in mir drin zerriss,und ich würde mir sicher sein dass es für immer zerrissen sein würde,doch eines würde es wieder heilen können,die Tatsache das Eros und Nike wieder vereint sind,auf immer,und ich wusste er war nicht nur für mich gestorben, ich wusste es dennoch zu schätzen.Das Bild der beiden wurde unscharf und sie schienen in ein unendlich helles Licht zu wandern,eines Tages würde ich dieses Tor auch durchwandern,doch bis dahin hatte ich einen Krieg zu bestreiten.Ich drehte mich um,wurde wieder von unsäglichem Zorn gepackt,hob das Schwert auf und marschierte auf Hades zu,der sich genau in diesem Moment in Luft auflöste,mit den Worten.
„Ich komme wieder,meine teuerste.“
Ich hatte durch meine kleine Seelenwanderung nicht mitbekommen das um mich herum ein ziemlicher Krieg herrschte,mindestens fünf Soldaten stürmten mit erhobenen Schwertern auf Ker zu der gleichzeitig mit seinem Schwert die Angriffe von Bia parierte.Mit einer einzigen Bewegung,dem Ballen meiner Fäuste,zerfielen die Schwerter der fünf Männer in Staub und prasselten auf den Boden.Ich wusste zwar Eros war glücklich dort wo er war,doch das linderte nicht all den Schmerz und so stürmte ich von meinem Schmerz gepackt,noch immer mit erhobenem Schwert auf Bia zu und rammte ihr in dem Moment,in dem sie gerade einen von Ker`s Ausfallschritten auswich,das Schwert von hinten durch ihr Herz.Sie sackte vor mir auf die Knie und ich kippte vornüber.Ker bedachte mich nur eines sehr beeindruckten Blickes und bemerkte nicht wie die fünf Soldaten sich in ihre Kutsche zwängten und die Pferde mit einem lauten Wiehern in den Wald davonstürmten.Ich jedoch hätte es ihnen am liebsten gleich getan denn ich wollte hier weg,schleunigst.Ker hatte meine Gedanken wohl durchschaut,doch er tat etwas wofür ich ihm sehr dankbar war,er ging einfach auf mich zu und schloss mich fest in die Arme.
„Schhhhh...alles wird wieder gut.“
Ich schluchzte nur weiter und vergrub mein Gesicht an seiner Brust,erst jetzt fiel mir auf das er ja noch immer nur seine Boxershorts und dass offene Hemd trug,das mit vielen roten Blut sprenkeln übersät war,ich linste mit einem Auge auf seine Brust,und sah das viel Blut aus der langen Schnittwunde quoll.
Und auch in seinem Gesicht war ein langer Schnitt zu sehen,der quer über seine Wange verlief.
Entschlossen machte ich mich von ihm los und riss ein Stück meines T-shirts ab,so dass ich nun bauchfrei war,ich nahm den Fetzen und zog Ker hinter mir her,denn ich hatte einen kleinen Bach entdeckt.
„Selene,es ist nur ein kleiner Kratzer.“
„Hör auf den Helden zu markieren,ich mach das jetzt sauber,ob es dir gefällt oder nicht.“
Ich tunkte das Tuch in das Wasser ein und tupfte damit vorsichtig die Schnittwunden ab.Ich war noch immer verstört und schluchzte laut und die tränen rannen über meine glühend heißen Wangen. Ker hielt mein Handgelenk fest und ich spürte seinen Blick auf mir.
„Hör auf und sieh mich an.“
Ich sah ihn an,doch das machte es nicht besser,er zog mich fest zu sich heran.
Ich spürte sein Herz laut pochen und meine Tränen rannen über seine Brust.Ich hatte meine Hände um seine Mitte geschlungen und zog ihn fest an mich.Es tat gut wie er mich hielt,ich fühlte mich sicher,auch wenn ich es nicht war.
„Das...ist nicht fair,einfach nicht fair.“schluchzte ich weiter.„Nein,dass ist es nicht,das Leben ist nicht fair.“
Super,von trösten verstand er ja echt viel.
„Ich glaube ich muss dir etwas sagen Selene?“
Ich sah ihn an und zog eine Braue hoch.
„Jetzt?“
„Ja,jetzt!Hör zu...also Eros er-“er zog eine Kleine Samt schatulle aus seiner Brusttasche und reichte sie mir.
„Er wollte dir einen Antrag machen.“
Ich stutze,er wollte was?
„Ich bin gerade mal sechzehn.Und woher hast du das?“
„Er hat es mir gegeben bevor er wütend abgerauscht ist.“
„Ich hätte nicht ja gesagt.“
„Warum?“jetzt war er es der stutzte.
„Er hat mich nicht geliebt,er hat in mir nur Nike gesehen,warum auch immer.Außerdem war es nicht real.“Ich fasste mir an den Kopf,aber das was ich da gesagt hatte ging nicht aus ihm heraus.Der Schmerz und die Trauer die Eros Tod in mir ausgelöst hatte waren wie weggeblasen,denn ich hatte erstmals das ausgesprochen was wirklich stimmte und ich wusste er war glücklich,dort wo er war.Und ich verstand ihn,das mit ihm und mir war nicht echt gewesen,aber mittlerweile kam ich damit klar,dadurch das ich wusste das er glücklich war und mir die Chance gegeben hatte auch glücklich zu werden.
„Er ist glücklich,ich weiß es,ich hab seine Seele gesehen,wie er auf sie zuging,er liebt sie.“
„Es tut mir so leid,Selene.“
Ich machte mich von ihm los und sah in den Nachthimmel,am Horizont erstreckte sich bereits die aufgehende Sonne und die Sterne wichen ihren Strahlen.
„Das muss es nicht,er hat mir die Chance gegeben auch glücklich zu werden,und die werde ich nicht wegwerfen indem ich ihm nachtrauere,das hätte er nie gewollt.“
Mehr denn je fehlte mir Nick nun,aber Eros hatte gesagt es gäbe eine Möglichkeit ihn wiederzusehen,wenigstens ein letztes Mal.
„Ker,ich brauche deine Hilfe,kannst du mich zurück auf die Erde bringen.“
„Das ist momentan keine gute Idee,Hades wird angreifen,sehr bald und da auf die Erde zu gehen ist eine verdammt schlechte Idee,er hätte kein Problem damit sie einfach zu zerstören außerdem ist das nicht so leicht.“
„Nicht so leicht?“
„Dachtest du etwa du könntest so wie du bist einfach da runter gehen und zu den Leuten die dachten du seist Tot Hallo sagen und durch die Gegend spazieren?Sieh dich doch an,du bist eine Göttin,allein bei deinem Anblick würde jeder Sterbliche sofort erblinden.“
„Sehr schmeichelhaft,ehrlich.“
Ich war doch nicht Medusa.
„Hast du nie was darüber gehört in welcher Gestalt die Götter immer auf die Erde gingen?Zeus,bei der Entführung der Europa beispielsweise musste als Stier gehen hätte er sich auf der Stelle ihr gezeigt wäre sie erblindet.Oder nehmen wir Io und Zeus,auch bei ihr musste er als Menschengestalt gehen.Oder Hermes-“
„Schon gut,ich habs verstanden,keine Erdenbesuche erstmal,was tun wir dann?zurück zur Schule?“
er schüttelte nachdenklich den Kopf.
„Nein,wir müssen uns Verstecken,wenn wir zur Schule zurückkehren würden dann würden wir sie in Gefahr bringen.“
„Ich habe da eine Idee,wie wäre es denn wenn wir Zeus einen Besuch abstatten,schließlich ist er mein Cousin.“Man bemerke,ich habe dazu gelernt und komme langsam mit dem Götter Wirrwarr klar.
„Auf dem Olymp erwartet man uns am ehesten...wir müssen da hin,wo man uns am wenigsten erwartet,zurück nach Argos können wir nicht,das wäre zu gefährlich. Sades wäre am geeignetesten denn es liegt weit weg von hier in Phrygien und steht im Augenblick unter der Herrschaft von König Midas.Er wird uns sicherlich Zuflucht gewähren.“
Okay,das war jetzt echt verwirrend,ich hätte in Geschichte besser aufpassen sollen,aber ein bisschen was war doch hängen geblieben.
„Der Typ konnte doch alles was er berührte zu Gold machen oder?“
Er sah mich beeindruckt an.
„Ja,konnte,aber dann hat er bemerkt das auch sein Essen zu Gold wurde und musste im Paktolos baden,da wurde die Gabe zurückgenommen,wenn du mich fragst ist er ein ziemlicher Trottel aber die anderen finden ihn unglaublich toll.“
Ich bemerkte wie sich meine Mundwinkel leicht nach oben verzogen,ich lachte tatsächlich ein wenig.
Dann pfiff ich laut mit den Fingern und wartete,nur wenige Minuten später landete Kalliope laut schnaubend vor uns,wir stiegen auf und ich beugte mich zu seinen Ohren vor.
„Nach Sades,mein hübscher.“Er schnaubte laut,ehe er sich mit zwei Flügelschlägen vom Boden abstieß und in die Morgenröte hinein flog,hinweg über unser tristes Schlachtfeld.Ich atmete tief durch und trieb Kalliope noch ein wenig an.Wir flogen eine ziemliche Weile nur über das Meer ehe wir endlich Festland erreichten.Wir landeten direkt vor dem Palast von König Midas,was dessen Leibgarde nicht so toll fand und sofort auf uns los stürmte,ich brauchte viel Mühe um Kalliope zu beruhigen,denn die Soldaten rannten achtlos auf uns zu und rissen Ker hinter mir vom Pferd,ich hingegen blieb sitzen und wich jedem Soldaten aus der nach mir greifen wollte.
„Hört auf,ihr macht ihn noch komplett verrückt!“
schrie ich sie an ,womit ich auch Recht behielt den genau da als einer der Soldaten sein Schwert zückte bäumte sich Kalliope vor ihm auf und ich fiel auf den Boden,die Soldaten ließen Ker nicht los,so sehr er auch in ihren Griffen riss und zerrte,sie waren zu stark.
„Wisst ihr eigentlich wen ihr vor euch habt Soldat?“
wieß ich den Soldaten der noch immer sein Schwert im Griff hielt an.
Ich ballte eine Faust und das Schwert zerfiel augenblicklich zu staub,wodurch ich den verwirrten Blick des Soldaten erntete.
„Wer seid ihr?eine Hexe?“
Es kam wohl nicht oft vor das hier Götter mit ihren Pegasi einfach im Vorhof des Königspalast landeten.
„Eine Göttin du einfältiger Nichtsnutz.“Ich fuhr herum und erkannte von wem diese Bemerkung gekommen war.
Mitten auf der Treppe zu dem schönen Palast stand

Impressum

Texte: liegt bei mir
Bildmaterialien: http://sacredyoniflower.typepad.com/.a/6a0134811e8172970c0134881d864e970c-800wi
Lektorat: Kein Lektorat
Übersetzung: keine
Tag der Veröffentlichung: 04.09.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
....für Simone,weil wir zwei doch so auf Götter stehen :D

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