Ich wache auf und öffne meine Augen. Alles ist dunkel. Als ich in die Richtung meines Weckers schaue, sehe ich dass es erst 5 Uhr morgens ist. Ich drehe mich um und versuche wieder zu schlafen, doch irgendetwas hält mich davon ab. Ich mache das Licht an und sehe mich in meinem Zimmer um. Meine Augen wandern durch das Zimmer. Alles scheint normal zu sein. Bis ich an meinem Schreibtischstuhl hängen bleibe. Dort hängt etwas. Ich stehe auf und gehe auf den Stuhl zu. Als ich näher komme, kann ich erkennen, dass es ein Kleidersack ist. Wie kommt der hierher? Ich nehme ihn und öffne ihn. Darin ist ein wunderschönes Kleid. Als ich das Kleid herausnehme, kann ich es ganz betrachten. Es ist bodenlang und feuerrot, fast wie das einer Prinzessin. Erst jetzt sehe ich, dass aus dem Boden ein Zettel liegt. Er muss aus dem Kleidersack gefallen sei. Ich nehme ihn und lese was darauf steht. „Mit diesem Kleid wirst du auf die Party deines Lebens gehen und deine wahre Liebe finden“. Auf einmal fühle ich mich so müde. Ich stecke das Kleid zurück in den Sack und lege den Zettel auf den Schreibtisch. Danach gehe ich wieder ins Bett und hoffe, dass das nicht nur ein Traum war.
Als ich aufwache ist alles hell. Ich erinnere mich an das Kleid und sehe zum Schreibtisch, es ist noch da. Was ist auf dem Zettel gestanden? „Die Party deines Lebens“? „Deine wahre Liebe finden“? Welche Party? Ich wollte eigentlich in nächster Zeit auf keine Party gehen. Und ich habe doch schon einen Freund. Ich würde gern genauer darüber nachdenken, aber meine Mutter streckt gerade den Kopf in mein Zimmer, um nachzusehen ob ich noch schlafe. „Oh, Jenny du bist ja schon wach.“ Sie schließt die Tür wieder und ich höre wie sie weggeht. Wahrscheinlich in das Zimmer meines kleinen Bruders, um ihn ebenfalls zu wecken. Ich stehe auf und gehe zu meinem Kleiderschrank, um mir etwas zum Anziehen herauszusuchen. Ich entscheide mich für das lila Top und die Jeanshose. Ich schlüpfe in beides und gehe zum Spiegel. Ich sehe zwei große, strahlende, blaue Augen, einen schönen Mund und aschblonde, schulterlange Haare. Ich sehe jeden Tag in dieses Gesicht und kann trotzdem nicht glauben, dass es mir gehört. Ich bin eigentlich in meiner Schule sehr beliebt, habe den besten Freund den man sich wünschen kann und die allerbeste Freundin, dennoch fühle ich mich als würde ich mein Leben durch eine Glasscheibe betrachten. Ich fühle mich, als ob ich noch nie gelebt hätte, als würde ich seit 15 Jahren schlafen und nicht aufwachen können. Fast wie Dornröschen. Ich gehe nach unten in die Küche, um noch etwas zu essen.
Tag der Veröffentlichung: 11.06.2011
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