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Kapitel 1.



Ich hab gelernt, stark zu sein.
Zeige nie deine Furcht. Zeige nie deine Schwächen. Und vor allem. Zeige nie, wer du wirklich bist.



Ich bin Victoria. Doch alle nennen mich in meiner Gang Vic oder Vicky.
Ich bin die Anführerin in meiner Gang. Sie heißt Spirit Walker. In meiner Gang sind nur Jungs. Obwohl es noch vor ein paar Wochen anders war. Meine beste Freundin, Sandra musste nämlich nach Amerika zurück. Sie hat mir aber gesagt, dass sie auf jeden Fall zurück kommen wird. Doch ich weiß nicht genau wann das sein wird. Ich vermisse sie sehr. Wir haben uns versprochen uns Briefe zu senden. Doch den letzten den ich von ihr bekommen hatte, war vor einer Woche.



Vickys dunkelbraunen Haare wehten im Wind und ihre Lederjacke glänzte durch die Sonne die auf sie herab schien. Hinten auf der Lederjacke sah man den Namen und das Logo der Gang.
Am nächsten Morgen musste sich Vicky auf ihren 1. Schultag in der neuen Klasse bereit machen.
Sie muss die 4. Klasse wiederholen. Mit ihren Gangmitgliedern.
Als sie aus ihrem Haus rausging warteten schon alle auf sie.
„Oh, schon da?“ sagte sie mit einem Lächeln. „Sicher“ sagte einer mit blonden Haaren und zwinkerte.
Die Schule hieß Laaerberg und alle kannten die Spirit Walkers und alle versuchten ihnen aus dem Weg zu gehen. Doch was soll man tun, wenn man mit ihnen in einer Klasse sitzt? Dann hattest du Pech.
Schon als die Schüler die Gang von Weiten sahen, traten sie beiseite um Platz zu machen. Vicky und ihre Mitglieder gingen in das Gebäude. Die Jungs schlenderten hinter Vicky hinterher und dabei schauten die ganzen Schüler sie an.
Vicky hatte an diesem Tag einen Minirock an, der durch das gehen die ganze Zeit umherflatterte. Ihre Lederjacke war sauber. Vicky hatte die Jacke offen gelassen, sodass man ihr rotes Shirt mit einem weiten Ausschnitt sah. Ihre Schuhe hörte man auch schon vom weiten. Sie waren rot und mit einem sehr hohen Absatz. Ihre Totenkopfkette ging ein bisschen über den Ausschnitt und ihre bis über die Brust gehenden dunkelbraunen Haare glänzten im Licht. Auf ihrer Hand sah man silberne Ringe, die sehr Wertvoll schienen.
Als sie vor dem Sekretariat ankamen, um sich zu melden, kam auch schon der neue Klassenvorstand raus. Es war Kopica-Rickl. „Guten Morgen…“ Sie seufzte. „Schuljahr nicht geschafft, was?“ sagte sie und deutete, dass Vicky und die anderen ihr folgen sollten. Vicky seufzte und ging mit ihren Jungs hinter der Lehrerin her.
Die Schüler in der 4B, in der Vicky und die anderen gehen sollten, hörte man lustig quatschen.
Eine Schülerin ging aus der Klasse, um zu schauen, ob der Lehrer schon kommen würde. Als sie die Spirit Walker sah, raste sie in die Klasse und verkündete die Neuigkeit.
„Haltet die Klappe und hört mal zu!“ Niemand hörte ihr zu und machten weiter, was sie die ganze Zeit schon taten. „Herst! Hört zu!! Die Spirit Walker kommen in unsere Klasse!“
„Erzähl doch kein Blödsinn! Wie geht das?“ Doch dann wurden alle davon überzeugt, als sie die Gang vor der Tür sahen und waren still. „Es stimmt also wirklich. Die Spirit Walker kommen in unsere Klasse“ sagte ein Junge mit dunkelblonden Haaren und blauen Augen laut und schaute Vicky lange an. Vicky erkannte ihn sofort. „Die Blue Nightmares sind auch da? Das wird ja was...“ sagte Vicky und grinste. „Gut, könntet ihr euch jetzt bitte hinsetzen?“ sagte die Kopica.
„Sicher, aber nur wenn mal jemand Platz machen würde“ sagte ein Junge mit schwarzen Haaren von der Gang.
„Was meinst du Ammar?“ fragte die Lehrerin. Er zeigte auf Tische die frei, aber in der Klasse aufgeteilt waren. „Habt ihr nicht gehört?“ sagte der Blonde aus der Gang.
„Dragan, sei nicht so hart zu ihnen“ sagte Vicky grinsend und sah zu, wie ein paar Schüler aus der Klasse Tische frei räumten und sich auf andere Plätze setzten. Nachdem das erledigt war, saß die Gang zufrieden auf ihren Plätzen. Sie saßen auf zwei Reihen aufgeteilt. Vicky saß mit David auf einem Tisch der verbunden mit dem von Dragan und Ammar war. Und hinter ihnen saßen Nemi und Can.
Während der Einführung in das neue Schuljahr hörte Vicky gar nicht mehr zu sondern beschäftigte sich mit den Briefchen, die sie von Nemi bekam. Bei fast jedem Briefchen musste Vicky lachen oder einfach nur grinsen, was die Kopica etwas stutzig machte.
Niko und seine Gang passten auch nicht grad auf und redeten untereinander, während Niko derweil öfter einen Blick zu Vicky wagte.
Niko blieb in der 2. Klasse sitzen und hat auch eine Gang gebildet, in der er der Anführer ist. Seine Gangmitglieder heißen Haris, Kilian, Daniel, Mailind und Marcel.
Die Spirit Walker und die Blue Nightmares sind Verfeindet und kämpfen darum, wer die bessere Gang ist.
Nach der Schule, die ja nicht lang gedauert hatte mit nur einer Stunde, trafen sich die Gangmitglieder der Spirit Walker vor der Schule, um noch etwas abzuhängen.
„So shitte, dass die Blue Nightmares auch in unserer Klasse sind, Mann…“ sagte Can und fluchte noch etwas. „Das kannst du laut sagen“ sagte Ammar und seufzte.
„Naja, den werden wir’s trotzdem zeigen“ sagte Vicky und hatte ihr übliches Grinsen in ihrem Gesicht. „Genau, überhaupt mit unserer Anführerin haben sie keine Chance“
Alle lachten und machten weiterhin Blödsinn.
Auf dem Weg nach Hause sahen sie die Blue Nightmares in einer Ecke. Sie rauchten grad und hatten „Burn“ in der Hand.
Kilian sah die Gang kommen. „Seht mal, wer da kommt!“ sagte er und deutete auf sie.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein oder?“ seufzte Vicky und ging weiter.
„Ihr glaubt ihr könnt uns ignorieren, was?“ rief Daniel ihnen zu.
„Sicher, warum denn nicht?“ sagte Vicky und ging einfach weiter ohne sich noch einmal um zu drehen. Dragan zeigte seine Hand mit dem Mittelfinger hoch.
„Diese Idioten glauben sie seien etwas Besseres. Den werden wir’s zeigen!“ ärgerte sich Vicky in der Straßenbahn.
„Beruhig dich, Vicky!“ sagte Nemi. „Ja...“ stöhnte sie nur.
Zu Hause sah sie schon ihre zwei Hunde auf sie zukommen. Einer war ein Husky und der andere ein weißer Chihuahua. „Hey Ikuto!“ sagte sie zum Husky und umarmte ihn. Der Chihuahua jaulte und wollte schon auf Vicky springen. „Ja dich hab ich eh nicht vergessen, Amu!“ kicherte Vicky.
„Hey und wo ist Kaithy? Sagt nicht sie schläft schon wieder?“ sagte sie und lächelte. Derweil ging sie in ihr Wohnzimmer. Da sah sie Kaithy auf dem Kratzbaum sitzen. Es war eine Katze, eine „Glückskatze“, so wie man sie nennt, wenn sie vierfärbig ist.
„Kaithy!! Ich hab dich vermisst, meine Süße!“ Damit wachte die Katze auf und miaute.
Nach einer Weile ging Vicky in die Küche und machte sich was zu Essen.
Am nächsten Tag trafen sich die Spirit Walker vor der Schule. Vicky war etwas spät, weil sie sich nicht für ein richtiges Outfit entscheiden konnte.
„Heey, Vicky! Da bist du ja!“ rief Dragan ihr zu, als er sie beim Schultor sah.
„Sorry, Leute. Hatte ein paar Probleme mit meinem Gewand!“ sagte sie und lachte. Die anderen lachten auch dazu. Ammar gab seinen Arm um ihre Schulter. „Aber du hast eine gute Wahl getroffen“ sagte er und deutete auf ihren violetten Minirock und ihr schwarzes Leibchen, welches viel von ihrem Ausschnitt herzeigte.
Auf ihrem Oberteil stand mit weißer Druckschrift; Kiss me or die. Und wieder trug sie High Heels. Natürlich auch ihre schwarze Gang Lederjacke. Vicky lachte.
In der 1. Stunde hatten sie mit Miesbauer. Deutsch.
„Ich hoffe, ihr seid reif genug, dass wir vieles durchmachen können, ohne viel schimpfen zu müssen und Sachen wiederholen, die eh Teils klar sind, okay?“ Alle waren still. „Gut. Nun zur Beurteilung..“ und sie redete weiter. Vicky seufzte. „Hey, David“ flüsterte sie und stupste ihn an seinem Ellbogen an. Er schaute zu ihr und sah, dass sie ihre Hand zu ihm gab und einen kleinen Zettel überreichte.
So leise es ging öffnete David ihn und sah eine Zeichnung von der Deutschlehrerin. Da musste David lachen.
Die Lehrerin sah ihn komisch an und wollte schon was sagen. „Entschuldigung, Frau Professor. Es war meine Schuld. Fahren Sie bitte fort“ sagte Vicky und spielte dabei ein ganz höfliches Mädchen.
Ihre Gang hielt ein Lachen zurück und schaute die noch immer komisch dreinschauende Lehrerin an.
Sie seufzte nur und fuhr mit der „Rede“ die sie hielt fort. David und Vicky schauten sich gegenseitig an und grinsten dabei.
Derweil starrte Niko die gegnerische Gang nur an.
In der 2. Pause gingen Vicky und die Jungs im Schulgebäude spazieren. Dabei stießen sie auf die Blue Nightmares. Sie saßen auf der Bank, die in der Ecke war, die zu den Naturwissenschaftlichen Sälen führte.
„Hey Niko, da sind wieder die Looser!“ sagte Haris und lachte. Niko grinste. „Na seht mal wen wir da haben“ sagte er und stand mit den anderen auf, sodass sie nun gegenüber den Spirit Walker standen.
Vicky grinste. „Freut sich da jemand, uns zu sehen?“ „Nur in deinen Träumen, Vicky“ sagte Niko und starrte in ihre Augen. Es war nun so wie ein Starrwettbewerb. „Wir sollten mal mit den Spielereien aufhören, meinst du nicht auch?“ sagte Niko. „Meinst du ich Spiele?“ sie ging näher auf ihn zu. Niko blieb stehen, etwas verwundert von Vickys Aktionen. Sie griff auf seine Brust und ging immer weiter rauf. Nikos Lippen waren etwas auseinander. Er konnte seinen Blick von ihren Ausschnitt nicht wegbewegen. Das merkte Vicky und sie grinste nur. Bei seiner Wange angekommen gab sie ihm einen leichten Klaps. „Du solltest vorsichtiger sein“ Danach ging sie mit ihrer Gang weg.
„Hey, Niko, was sollte das?“ fragte Kilian. „Ja, Mann! Warum hast du nichts gemacht?“ sagte Marcel.
Niko antwortete nur mit einem „Fuck“.
„Dem hast du‘s aber gezeigt, Vicky“ sagte Nemi und lachte. „Er sollte eben vorsichtiger sein“ sagte Vicky und grinste.
Bei Niko zu Hause waren grad die Mitglieder und machten, wie immer, nur Blödsinn.
„Hey Niko.. Wir möchten mal mit dir reden“ sagte Mailind und wurde auf einmal ernst.
Niko hörte zu. „Ja, wir haben da so ne Wette erfunden, die ganz geil wäre“ sagte Haris und lachte.
„Hey! Ich werde nicht einen Jungen küssen!“ verteidigte sich Niko schnell. „Nein, Nein, Mann. Ich mein, wenn du es so haben willst, dann-„ Kilian wurde von Marcels Stoß unterbrochen.
„Nein jetzt mal im Ernst, Niko“ fing Mailind wieder an. „Es geht um Vicky“ sagte Marcel nun. „Um die?! Ahh… ich weiß nun was ihr wollt. Ihr wollt, dass ich mit ihr schlafe, stimmt’s?“ sagte er und grinste.
„Wow, der hat uns durchschaut. Mann wie machst du das?“ fragte Daniel.
„Kumpel, ich kenn euch schon… wie lang? Aber dazu werdet ihr mich nicht kriegen. Das mache ich nicht“ sagte Niko. „Mann, warum nicht? Das ist nur eine Wette, mehr nicht. Du musst sie ja nicht gleich heiraten“ Niko schüttelte den Kopf. „Das mach ich nicht“
„Niko, was ist nur in dich gefahren. Sag nicht sie tut dir leid!“ sagte Haris. „Auf keinen Fall!“
„Na also, was ist das Problem? Überhaupt wir haben ja noch nicht gesagt, was der Preis ist“ sagte Haris und grinste bei dem Gedanken.

Kapitel 2.



Zwei Wochen sind nun vergangen, seitdem Niko die Wette schon machte. Nun ging er grad alleine im Schulgebäude herum. Es war die 3. Pause.
„Mann, wie soll ich das anstellen… Das sind solche Idioten, echt. Aber der Preis ist schon geil“ dachte sich Niko und grinste dabei, als er an den Preis dachte. Dann überlegte er sich, was seine Gangmitglieder zu ihm gesagt haben.
„Hey, das einzige was du machen musst, ist ein paar Wochen lieb zu ihr sein und dann kannst du sie schon ins Bett kriegen, so schwer ist das nicht, Alter“
Das waren Daniels Worte.
Auf einmal stieß er gegen eine Person, was eindeutig ein Mädchen war, die dadurch niederfiel.
Niko wollte schon was Gemeines sagen, als er die Person erkannte. Es war Vicky. Dann dachte er wieder über Daniels Worte nach. „Sei nett zu ihr… sei nett zu ihr“ spielte er sich im Kopf durch.
„Herst Niko, kannst du nicht mal aufpassen?“ sagte Vicky zu ihm hoch.
„Tut mir Leid, Vicky. War nicht mit Absicht. Hier ich helf dir“ sagte er und reichte ihr die Hand. Vicky war geschockt. „Brauchst du nicht. Ich kann alleine aufstehen“
Das machte sie und ging an ihm vorbei. „Ja du mich auch“ flüsterte Niko und ging weg.
„Hey! Can, Nemi, David! Wartet!“ rief Vicky den drei Jungs zu und versuchte sie einzuholen.
Nemi drehte sich um und blieb stehen. Die anderen zwei auch.
„Ich hab grad was sehr komisches erlebt“ sagte sie.
„Was denn? Hat dir jemand was getan?“ fragte Can. „Nein. Es geht um Niko, er war grad etwas komisch…“ sagte sie und erzählte was grad passiert war, weil er so nett schien.
„Wahrscheinlich will er nur, dass du drauf reinfällst“ meinte Nemi. „Ja, das denk ich auch. Er will mich einfach nur verarschen, dieser Idiot. Mich kriegt er damit nicht. Ich schwör!“
„Und wieder regt sich Vicky auf“ sagte David. Damit bekam er einen kleinen Klaps auf den Kopf von Vicky. „Ich sag ja nur“ und alle vier mussten lachen.
Als Vicky nach Hause kam, schaltete sie gleich ihren Computer ein und ging auf MSN.
Da sah sie, dass jemand sie zur Kontaktliste hinzugefügt hatte. Es war Niko.
„Mann, dieser Vollidiot“ Sie akzeptierte und wollte ihn grad anschreiben, doch sie war zu spät. Niko hatte ihr schon etwas geschrieben.
„Hey, wie geht’s?“ las Vicky vor und sah noch das Smiley daneben, das zwinkerte.
„Scheiße, seit dem du hier bist. Herst woher hast du meine Addy?“ schrieb Vicky zurück.
„Ich hab so meine Quellen. Und du bist echt kaltherzig. Ich versuche hier einmal nett zu dir zu sein und du bist so abweisend“
„Warum auch nicht, eben weil du nett bist, ist das so komisch und ich weiß was du vorhast Niko! Du machst das absichtlich, damit ich darauf reinfalle, aber das schaffst du nicht!“ schrieb Vicky wütend.
Niko auf der anderen Seite seufzte. „Das wird schwierig werden“ sagte er zu sich selber.
Da nun Wochenende war, machten sich die Spirit Walker etwas aus. Sie wollten in den Prater.
Sie trafen sich am Reumannplatz und fuhren mit der U-Bahn weiter.
Angekommen fuhren sie gleich mit einer Achterbahn.
„Das ist so geil, Mann!“ sagte Dragan, während er lachte.
„So, was jetzt?“ fragte Vicky. „Ich weiß was!“ rief David und lief in eine Richtung davon.
„Hey, warte auf uns!“ rief Can und alle liefen ihm nach.
Nach ein paar Sekunden kamen sie vor einem großen, grauen Gebäude an. Es gab keine Fenster nur nachgezeichnete, die eingeschlagen aussahen. Und es sah so aus als wäre hinter diesen Fenstern ein Schatten. Auf dem Gebäude stand ganz groß „Jack the Ripper“.
„Geilheit, kommt!“ sagte Dragan und ging zur Kassa. Nachdem alle gezahlt hatten ging Vicky ganz nach vorne. „Ich werde vorgehen aber nur, wenn jemand mit mir kommt!“ sagte Vicky.
„Ich würd mich anbieten“ sagte jemand hinter ihnen, der grinste. „Niko, was machst du hier?“ fragte sie. „Das selbe wie ihr. Spaß haben“
„Kommt, wir gehen Jungs“ sagte Vicky und ging nun vor. „Und was ist nun mit meinem Angebot?“ fragte Niko grinsend. „Vergiss es Idiot“ hörte man nur von Vicky.
Niko und seine Jungs gingen hinter den Spirit Walker her und Niko überlegte sich, was er als nächstes tun könnte. Er wollte endlich Fortschritte für die Wette machen.
Vor dem Aufzug angekommen mussten sie ein Moment warten, weil es zu viele Leute gab und nicht alle in einen Aufzug passten. Da fiel Niko etwas ein. Er ging zu Vicky, die sich die Figuren, die es dort gab, gerade anschaute. „Na gefallen dir die Figuren?“ fragte Niko und legte einen Arm auf ihre Schulter. „Was ist denn das für eine Frage?“ sagte Vicky. „Eine ganz normale, die ich meiner besten Freundin stelle“ sagte er. Vicky schaute ihn komisch an. „Beste Freundin? Seit wann das denn? Wir kennen uns nicht mal gut. Was bildest du dir da ein, Niko?“ sagte sie und ging in den Aufzug, der wieder frei geworden war. In dem Aufzug starrte Niko Vicky die ganze Zeit an.
„Dann lass mich dich kennen lernen“ sagte er auf einmal zu ihr, die sich gerade mit ihren Jungs unterhielt. Sie drehte sich um und blickte verwundert. „Du solltest dir echt mal was besseres überlegen um mich zu verarschen“ auf einmal blieb der Aufzug stecken und es war ganz dunkel.
Auf einmal küsste er Vicky auf den Mund. Danach hörte man nur wie ihm eine Ohrfeige verpasst wurde. „Sag mal, geht’s noch? Du bist echt ein Idiot“ sagte Vicky und ging aus dem Aufzug, als er sich geöffnet hatte. Ihre Jungs folgten ihr.
„Zu schade, Mann“ sagte Kilian und grinste. Niko grinste auch. „Dann muss ich es halt anders versuchen, stimmt‘s Jungs?“ „Natürlich! Gib nicht auf, Alter. Die Wette steht auf dem Spiel“ sagte Haris und alle gingen aus dem Aufzug.
Aus dem Gebäude raus, regte sich Vicky wieder auf. „Wie kann er es wagen, mich einfach zu küssen? Er will mich doch nur vor anderen Blödstellen. Er kann was erleben“
„Er ist echt ein Arsch“ sagte Dragan. „Wenn er dir etwas macht, ich schwör dann ist er tot!“ sagte Ammar. „Danke Jungs. Wir werden es ihnen zeigen, dass man nicht mit uns spielen sollte.“
Am Montag mussten sie, leider, wieder in die Schule. In der 1. Stunde hatten sie Geografie, also mit der Kopica.
Die Blue Nightmares quatschten die ganze Zeit und waren zu laut. Die Kopica versuchte ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, scheiterte jedoch dabei.
Vicky ging es auf die Nerven. „Hey Dragan hast du ein Stück Papier?“ fragte sie. Dragan gab ihr eins und fragte sich schon, was sie damit anfangen möge. Ihre Gang sah ihr zu als sie ein Strohhalm nahm, den sie Zufällig in ihrer Tasche hatte und auf das Papier, welches Dragan ihr gegeben hatte schrieb sie etwas rauf. Dann machte sie aus dem Papier eine kleine Kugel und steckte sie ins Strohhalm.
Sie versuchte genau auf Niko zu zielen. Ihre Gangmitglieder konnten sich nur schwer ein Lachen unterdrücken. Nachdem sie ihr Ziel anvisiert hatte, pustete sie rein und der Zettel schoss geradewegs auf Niko zu. „Au!“ hörte man nur von ihm.
Vicky und die Jungs fingen an zu lachen.
Niko nahm das Papier und machte es auf. „Das kommt davon, wenn man der Lehrerin nicht zuhört. Idiot.“ Stand drinnen und daneben noch ein gemeines Smiley, das die Zunge herausstreckte.
„Du brauchst nicht reden“ sagte er laut.
„Hey Niko, hast du schon eine Lösung wie du sie bekommen kannst?“ fragte Marcel in der Pause.
„Nee.. nicht wirklich“ antwortete Niko seufzend. „Mach endlich was, Mann. Sonst gewinnst du die Wette nie“ sagte Mailind. „Ja wie, ich wird nie ihr Vertrauen gewinnen können, weil sie mich die ganze Zeit abweist.“
„Wir müssen irgendwas arrangieren, damit ihr zwei alleine seid“ sagte Kilian.
„Morgen haben wir doch Turnen, oder?“ fragte Mailind.
„Hey, wechsle jetzt bitte nicht das Thema“ sagte Daniel. „Jetzt antwortet mir einfach“
„Ja haben wir, warum?“ „Ich hab da eine Idee“ sagte Mailind und ging zu einem Ort an dem sie ungestört sein konnten. Da erklärte Mailind was er vor hatte.
„Ey, wie geil ist das denn. Ich mach mit, Alter“ sagte Haris. „Also, wenn es alles so abläuft wie ich gesagt habe, hättest du endlich mal eine Chance dich bei ihr ein zu schleimen. Dann hättest du wenigstens mal ein Punkt für dich. Und Niko.. vermassel es nicht. Es ist einer der einzigen Chancen, die du haben wirst.“ „Ja schon klar“ sagte Niko nur.
Am nächsten Morgen bereiteten sich die Blue Nightmares auf den Plan vor.
„Gut, wir müssen irgendwie schauen, dass wir zu den Schlüsseln für den Turnsaal kommen“ sagte Mailind. „Das kann ich machen“ schlug Marcel vor. „Okay… dann… Haris. Frag was die Mädchen heute machen“ Haris tat das und ging zu einem Mädchen. Zufrieden kam er zurück. „Sie werden heute mit Geräten turnen. Das heißt sie haben was zum wegräumen“
„Klasse. Gut, Niko. Du weißt was du nun machen musst.“ Niko nickte nur und grinste. Er freute sich schon.
Während der Turnstunde sah Niko Vicky zu. Er hatte es irgendwie geschafft den Lehrer zu überreden, dass er nicht mitturnen musste.
Dann läutete es und das war Nikos Zeichen. Er schaute ob seine Freunde in der Nähe waren. Als er sie bei den Ausgängen sah, ging er zu der Lehrerin der Mädchen. „Frau Professor, lassen sie mich und Vicky das mit dem aufräumen erledigen“ sagte Niko. „Wirklich? Das wäre echt nett von euch, danke.“
Und alle gingen hinaus. Nur Vicky und Niko waren noch im Turnsaal. „Herst, warum hast du das gemacht. Ich will nicht mit jemandem wie dir hier sein“ sagte sie wütend während sie die Geräte wegräumte. Was sie nicht wusste war, dass Mailind und die anderen sie im Turnsaal eingesperrt hatten. „Ich wollte nur ein bisschen mehr Zeit mit dir verbringen“ sagte er. „Jaja, wer‘s glaubt.“
„Ich glaube es. Und du solltest mir auch glauben“ sagte Niko. Vicky schaute Niko eine längere Zeit nur an, bevor sie sich zur Tür hinbewegte. Niko grinste, als sie die Tür nicht aufbekam. „Hey! Die haben uns eingesperrt!“ sagte sie und rüttelte mehr Mals an der Tür.
„Das kann’s doch nicht sein“ sagte er und grinste dabei, was Vicky offensichtlich nicht sah.
„Vielleicht ist das einfach nur Schicksal. Es will, dass wir uns besser vertragen“
„Haha, wow. Dann ist es ein echt blödes Schicksal“ sagte sie und setzte sich auf die Bank die weiter weg von Niko war. Er sah sie lange Zeit an. „Du siehst heute gut aus“
„Halt deine Klappe“ sagte sie nur. „Ich meins ernst“ sagte er. „Jaa. Ich meins auch ernst, Niko. Hör auf Spielchen mit mir zu spielen.“
„Tu ich doch gar nicht, ich möchte dich nur besser kennen lernen. Doch du lässt es nicht zu“
Vicky seufzte. „Na gut. Was willst du wissen?“ fragte sie und schaute ihn an.
„Was ist deine Lieblingsfarbe?“ fing er an. „Rot und schwarz, deine?“
„Blau und Schwarz. Lieblingsfilm?“ „Hmm.. Fluch der Karibik, Harry Potter, Twilight, deiner?“
„Twilight.“ Er lächelte stolz, dass sie etwas gemeinsam hatten.
„Nächste Frage. Hattest du schon einen Freund?“ fragte er und wurde ein bisschen ernst.
„Wirklich Beziehung kann man das nicht nennen.“
„Warum?“
„Es war erstens nur drei oder vier Tage lang und zweitens kannten wir uns nur vom Internet. Du?“
„Ja. Aber nur eine. Dafür war es sehr lange“ sagte er und erinnerte sich an das Mädchen, mit der er zam war.
„Hast du Geschwister?“ fragte er. „Ja.. eine Schwester. Aber sie ist weggezogen… Du?“
„Ja. Drei jüngere.“
„Was ist mit deinen Eltern?“ „Geschieden… und meine Mutter… liegt im Krankenhaus“ sagte Vicky und sah nun auf den Boden.
„Warum denn das?“ fragte er im beobachtete sie. „Das – „ Vicky wurde von einem Geräusch gestört. Es war das öffnen der Tür. Und beim Eingang standen Haris, Kilian, Daniel, Marcel, Mailind, Nemi, David, Can, Dragan und Ammar.
„Mann, endlich! Jemand hat uns hier eingesperrt. Ich schwör, wenn ich die in die Finger kriege sind die tot!“ regte sich Vicky auf als sie zu ihren Freunden ging.
Niko ging hinter ihr her. „Jaah und ich bring die um, die sie wieder geöffnet haben“ flüsterte er, sodass nur seine Freunde es hören konnten. Haris, Kilian, Daniel, Mailind und Marcel schauten sich nur an und gingen mit Niko aus dem Umkleideraum.

Kapitel 3.



Das Telefon läutete und läutete weiter. Endlich stand Vicky auf und hob ab.
„Ja?“ sagte sie genervt, weil sie durch den Anruf aufgeweckt wurde und noch todmüde war.
„Vicky!? Ich bin’s!“ Vicky war auf einmal hellwach. „Sandra? Bist du das wirklich?“
Auf der anderen Seite hörte man nur das Lachen. „Überraschung! Rate mal, wo ich bin!“
„In Amerika, wo denn sonst?“ sagte Vicky einfach, fröhlich wieder ihre beste Freundin hören zu können.
„Falsch geraten! Öffne mal deine Tür!“ forderte Sandra auf und lachte.
Das tat Vicky auch. „Überraschung!“ rief ihre beste Freundin, als die Tür geöffnet wurde. Vicky war so überrascht, dass ihr das Telefon aus der Hand fiel. Ihr Mund war offen und ihre Augen so weit, das man glaubte sie wollte einen Elefanten essen, und zwar alles auf einmal.
„Mund zu Vicky, sonst kommen Burschen rein“ sagte sie und lachte.
„Was machst du hier?!“ rief sie. „Psst, nicht so laut, manche wollen sicher noch schlafen. Lass mich erst mal rein, okay?“ sagte sie und ging in Vickys Wohnung.
„Ahm, sicher komm rein“ Nachdem sie die Tür zu gemacht hatte ging sie mit Sandra ins Wohnzimmer.
Dort saßen sie auf der Bank. Es war ganz still, bis dann Vicky was sagte. „Also, seit wann und warum bist du hier?“ fragte sie. „Seit ein paar Stunden. Ich wollte dich sehen“
„Du lügst. Da steckt noch mehr dahinter stimmt’s?“ Vicky sah sie lange an, bis Sandra seufzte.
„Okay.. Ich hab das mit deiner Mutter gehört. Ich hab meinem Vater gesagt, dass ich nach Wien muss. Überhaupt, ich wollte eh schon länger wieder zurück“
„Und warum hast du mir nichts davon gesagt? Du hättest mir einen Brief schreiben können“ sagte Vicky „Überhaupt, woher weißt du über meine Mutter Bescheid?
„Naja, du weißt ja, dass meine Mutter mit deiner Mutter befreundet ist und sie hat irgendwie davon erfahren. Keine Ahnung wie das genau abgelaufen ist aber der springende Punkt ist, dass ich wieder in Wien wohnen werde. Und das mit dem Brief. Ich konnte dir nichts schreiben, wegen meinem Vater. Er hat das mit Wien erst vor drei Tagen gewusst. Hätte ich dir das geschrieben hätte er das sicher irgendwie bemerkt. Mein Vater ist nicht so einverstanden mit der Sache aber nach dem ich gesagt habe, dass ich bei dir wohnen kann, hat er dann doch ja gesagt. Aja und ich wollte dich ja auch überraschen, was auch sehr gut geklappt hat“ sagte Sandra und lächelte.
„Was?! Du wirst bei mir wohnen?“ Vicky war echt überrascht. Von allem!
„Ja, ist doch nicht so ein Problem, oder? Du wohnst doch jetzt eh alleine“ sagte sie. „Aja und ich geh natürlich wieder in die Schule. In welche Klasse gehst du?“ fragte sie.
„4B. Und die Blue Nightmares sind auch da“
„Was? Diese Trotteln auch. Echt klasse. Aber wie geht es unseren Jungs?“
„Eh gut..“
Und den ganzen Tag erzählten sie sich von den Erlebnissen, von der Gang und Vicky erzählte davon was mit Niko war und dass er sich auf einmal komisch verhalten hat.
„Sei vorsichtig, Vicky. Der hat sicher irgendwas vor“ warnte Sandra ihre Freundin.
„Ja, ich weiß. Ich hasse ihn“ sagte Vicky. „Und du kommst Montag eh in die Schule oder?“ fragte sie.
„Sicher! Ich will die Jungs unbedingt sehen!“
„Ich bin schon auf ihre Gesichter gespannt. Und zwar von allen!“ sagte Vicky.
Am nächsten Tag war es dann so weit. Sandra ging mit Vicky in die Schule.
Alle waren verwundert Sandra nach so langer Zeit wieder zu sehen. Es wurde schon zu einem Schulgespräch. „Die zwei Anführerinnen der Spirit Walker sind wieder zusammen!“ hieß es bei den Schülern.
Die Gangmitglieder kamen Sandra und Vicky entgegengerannt. „Sandra!! Du bist es wirklich! Ich wollte den Gerüchten nicht trauen. Aber es ist wirklich war!“ rief Dragan. „Hey Sandra! Willkommen zurück!“ sagte Nemi, der ihr Cousin war. „Danke, Nemi.“ Ammar gab einen Arm um ihre Schulter. „Wir haben dich echt vermisst!“ sagte er.
Zusammen gingen sie nun in die Klasse.
Als sie eintraten war es still. Alle starrten nur die Gang an. Dann hörte man Geflüster.
Niko und die anderen Jungs sahen sie auch nur an.
Vicky grinste. Dann stieg sie auf den Lehrertisch. „Hey hört mal alle zu. Begrüßt alle meine beste Freundin Sandra! Sie ist wieder zurück“ sagte sie laut.
Dann kam der Lehrer herein. Es war Berndorfer.
„Könntest du bitte runter gehen, Victoria“ sagt er etwas wütend.
„Natürlich, Herr Professor. Aber sehen Sie nur, wer wieder da ist“ sagte Vicky während sie runter stieg und deutete in die Richtung, in der Sandra war.
„Ooh, Sandra, wieder zurück?“ sagte er. „Wie Sie sehen können, ja“
In der Stunde redeten Sandra und Vicky die ganze Zeit.
Auf einmal wurde Vicky mit vielen Papierkügelchen beworfen. „Herst!“ sagte sie laut und hob sie auf.
Es waren genau vier. Sie machte jeden auf. Sandra beugte sich rüber, um sehen zu können was drinnen stand. „Und da sagt genau die Richtige, dass wir in der Stunde nicht reden sollen ;P“ stand in dem ersten. Im zweiten stand: „Der Sonnenuntergang ist zwar schön, aber deine Unterhose ist noch schöner ;D“ Darauf wurde Vicky rot und Sandra fing an laut zu lachen. Vicky sah zu Niko rüber. Er grinste nur. Dann las sie den Inhalt des dritten, der anscheinend mit dem vierten verbunden gehörte. Also tat sie genau das. „I WANT TO C U“
„Das meinst du doch nicht ernst, du Arschloch!“ schrie Vicky nun laut.
„Victoria, ich hab doch gesagt, dass du leise sein sollst. Noch einmal und du bekommst ein Minus. Überhaupt noch schimpfen. Das hätte ich nie von dir erwartet“ sagte der Lehrer mit seiner typischen schwulen Stimme, die er immer drauf hatte.
Niko und seine Gangmitglieder konnten ihr Lachen nicht mehr unterdrücken.
„Tja, dann haben Sie mich wohl anders eingeschätzt. Herr Professor“ sagte Vicky und sah Niko mit eisernem Blick an.
„Wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon tausendmal gestorben“ sagte er dann nach der Stunde zu Vicky, als sie den Raum wechseln mussten. „Lass sie in Ruhe, Niko!“ sagte Sandra.
„Erster Tag wieder hier und schon führst du dich auf, als wäre das hier deine Schule“
„Au! Shit euda! Herst!“ Vicky hatte Niko ihn genau dort einen Tritt verpasst, wo es wehtat.
„Das kommt halt davon, Arschloch!“ sagte Vicky wütend und ging mit ihren Freunden weiter.
„Hey, der letzte Zettel war ernst gemeint!“ rief er ihr nach.
Vicky hielt nur ihren Mittelfinger zur Antwort hoch.
„Hey, Niko, das war ein Minuspunkt für dich“ sagte Kilian und grinste. „Haltet die Klappe. So etwas gehört halt dazu.“
In der Physikstunde nervte Niko Vicky die ganze Zeit mit seinen Papierchen, die er ihr von hinten zuwarf. Doch sie ignorierte es. „Dieser Trottel weiß nie, wann er aufhören soll, was?“ flüsterte Sandra Vicky zu, die als Antwort nur nickte.
„Hey Vicky. Ich bitte dich lies jetzt diesen Zettel!“ sagte er leise.
Sie seufzte, nahm den Zettel, den er ihr zuwarf und machte ihn auf. Da stand diesmal nicht nur ein Satz sondern es war ein Gedicht.

Meine Liebe zu dir,
Ist wie ein Vogel im Wind,
Ist wie ein lachendes Kind,
Ist wie ein glitzern im Schnee,
Wie die versinkende Sonne im See.

Meine Liebe zu dir,
Ist wie das Ticken der Uhr,
Ist wie vom Wiesel die Spur,
Ist wie ein Glücksblatt im Klee,
Wie das seelige Lächeln der Fee.

Deine Liebe zu mir,
Du hälst sie versteckt,
Hat sie dich erschreckt ?
Sie ist wie ein Vogel im Käfig gefangen.
Ach gib sie doch frei, und still mein Verlangen.



Vicky war nachdem sie das gelesen hatte still. Sandra war auch etwas verwundert. Dragan, der das gelesen hatte starrte den Brief nur komisch an. Die anderen Jungs haben nicht wirklich darauf geachtet. Vicky drehte sich nun um und schaute Niko verwundert an, der aber zwinkerte sie nur an.
Sie drehte sich wieder nach vorne und wusste nicht, was sie mit dem Zettel tun sollte.
Niko sah seine Freunde an. „Du schuldest mir was“ sagte Mailind, der das Deutschbuch in der Hand hielt, in dem das Gedicht stand. „Hey, wenigstens bin ich dem Preis noch einen Schritt näher“ sagte Niko und grinste.
In der Pause wartete Niko vor der Klasse darauf, dass Vicky kam.
Vicky war noch im Saal mit ihrer Gang. „Hey Vicky, meinst du er hat das wirklich so gemeint?“ fragte Nemi. „Ich kann mir das aber irgendwie nicht vorstellen“ kommentierte Sandra. „Vor allem weil es Niko ist“ sagte noch David. „Ja. Er kann es nicht ernst gemeint haben. Dafür hat er einen zu guten Ruf“ sagte Vicky und ging mit den anderen in Richtung Klasse.
Niko sah die Spirit Walker schon kommen. Als sie schon in die Klasse gehen wollten hielt Niko Vicky auf, indem er sie am Ellbogen fasste. „Hey. Warte mal“ sagte er.
„Was willst du?“ sagte Vicky kühl. „Nichts, nur mit dir reden. Unter vier Augen.“
„Ihr habt fünf Minuten“ sagte Sandra und starrte Niko böse an. Es galt als Warnung. Diesen Blick kannte Vicky nur zu gut von ihrer besten Freundin. Aleks ging mit ihren Jungs in die Klasse und ließ Vicky mit Niko alleine zurück.
„Also, was willst du?“ fragte sie. „Ich wollte dich fragen, ob du am Wochenende was vor hast.“
Vicky wollte schon in die Klasse gehen, doch sie wurde wieder von ihm aufgehalten. „Hey, ignoriere meine Frage nicht! Sie ist ernst!“ sagte Niko. „Jaja, und ich bin deine Mutter, weißt du“ sagte Vicky.
„Glaub mir! Gib mir wenigstens eine Chance!“ sagte er und war wirklich sehr ernst.
Vicky seufzte. „Ja okay. Eine Chance.“
„Jetzt bin ich dem Sieg noch einen Schritt näher“ dachte sich Niko.
„Prima, wie wär‘s am Sonntag?“ fragte er. „Aha, und was willst du da machen?“
„Komm einfach Reumannplatz, dann schauen wir weiter“ sagte er und ging dann in die Klasse.
„Mann, das kann ja was werden“ murmelte Vicky und ging dann auch in die Klasse.
„Und, was war?“ fragte gleich Can.
„Ich denke, ich bin am Sonntag mit Niko verabredet.“

Kapitel 4.



Die Sonne schien in Vickys Zimmer hinein und weckte sie auf.
„Mann, schon Morgen?“ Dann erinnerte sie sich, welcher Tag es war. Es war Sonntag. Der Tag an dem sie mit Niko verabredet war. Denn anders konnte man das doch nicht nennen.
Auf einmal stürmte jemand in ihr Zimmer. „Vicky!!“ schrie Sandra und rüttelte ihre Freundin.
„Jaja, Sandra, ich bin schon wach!“ sagte sie nur. „Heute ist dein 1. Date! Du musst dich vorbereiten!“
„Es ist kein Date!“ „Doch! Was ist es denn dann?“ fragte Sandra. „Ahm… ein… eine Verabredung!“ sagte Vicky laut. „Was ist da ein Unterschied? Jetzt komm schon!“ Sandra zog Vicky nun aus dem Bett, sodass sie auf den Boden fiel. „Mann…“ seufzte Vicky nur und stand vom Boden auf.
„Gut, also. Erst mal zur Kleidung. Probier mal das an.“ Das tat Vicky auch. Sandra starrte sie an und versuchte ihr Lachen zu unterdrücken.
Vicky war rot. „Du… das… Die Kleidung…“ Sandra konnte kein Wort raus bringen. „Sag am besten gar nichts!“ schrie Vicky und zog sich die Kleidung schnell aus.
Es war ein grünes Kleid mit komischen Mustern und dazu gehörte eine komische Haube.
„Mmm… das hier probier mal!“ sagte sie und gab ihr etwas.
„Nein! Zu nuttig!“ sagten beide gleichzeitig.
„Das wird aber gut aussehen!“ meinte Sandra.
„Hoffentlich“
Und es war wirklich schön. Es war eine hellblaue Jeans, ein weißes Leibchen mit einem Muster drauf. Schwarze Stiefel und wie immer, ihre schwarze Lederjacke.
„Gut das haben wir mal. Nun zur Schminke. Du schmink dich ich glätte dir die Haare“ sagte Sandra.
Als sie dabei waren wurde Vicky nachdenklich. „Glaubst du, ich kann Niko vertrauen?“ fragte sie dann auf einmal. Sandra dachte einen Momentlang über die Frage nach.
„ich weiß nicht, wie sehr man ihm vertrauen kann. Aber ich will nicht immer für dich sagen, wem du vertrauen kannst und wem nicht. Aber ich kann dir eins sagen. Wenn er dir etwas macht, dann kill ich ihn! Vielleicht kannst du ihm aber eh eine Chance geben“
„Danke, Sandra“ sagte Vicky und lächelte.
Nachdem alles fertig war, war es nun Zeit zu gehen.
„Also gut… ich geh dann“ sagte Vicky.
„Okay. Und Vicky…“ fing Sandra an. „Hm? Was ist?“ fragte Vicky als sie schon die Tür aufmachte.
„Ahm… ah… viel Spaß“ sagte sie und lächelte.
Vicky blieb verwundert stehen, doch ging dann aus der Wohnung raus.
„Komisch… Sandra wollte mir etwas anderes sagen“ dachte sich Vicky als sie zur Straßenbahn ging.
Sandra seufzte als sie sich an die Wand lehnte. „Ich hab dir noch nicht alles erzählt, was ich erlebt habe…“ flüsterte Sandra.
„Mann, bin ich nervös!“ dachte sich Vicky, als sie aus der Straßenbahn ausstieg.
Sie sah Niko schon bei der Station warten. „Hey hast du lange gewartet?“ fragte Vicky. „Nein. Bin erst gekommen“ sagte er. „Komm, gehen wir“ sagte er. „Wohin…“ „Komm einfach“ sagte er und nahm ihre Hand und ging zum Bus.
„Echt cooles Outfit, das du da hast, Sandra“ sagte David.
„Psst, sie bemerken uns noch!!“ sagte Sandra und ging hinter Niko und Vicky her, gefolgt von dem Rest der Gang. Sie war ganz schwarz angezogen und hatte ein Fernglas in der Hand.
„Wir wollen ihnen doch nachspionieren und da braucht man ein perfektes Outfit“ sagte sie dann noch. Die Jungs erinnerten sich an den Anruf, den sie von Sandra vor ein paar Minuten bekommen hatten.
Das Handy läutete von Nemi. Er hob ab. „Hey Sandra! Was ist los?“ fragte er.
„Keine Zeit zum reden“ Dann fügte sie David hinzu. Dann Dragan, Ammar und dann auch noch Can. „In 5 Minuten beim Reumannplatz und zieht euch was ganz schwarzes an!“ Dann legte sie auf.
Nun waren sie da und folgten Vicky und Niko.
„Ich fühle mich so falsch“ sagte Can. „Herst. Ihr macht sonst viel ärgere Sachen! So etwas sollte wohl eine Kleinigkeit sein!“ sagte Sandra.
„Jaa, aber es ist Vicky über die wir reden“ sagte Nemi. „Also ich bin dabei!“ sagten Dragan und Ammar. „Na gut ich auch“ sagte dann anschließend Nemi. Can und David sahen sich gegenseitig an. „Von mir aus… okay“
„Perfekt. Mission „Folgt Vicky und Niko ohne euch ertappen zu lassen“ beginnt!“ sagte Sandra.
„Ein Park? Das hätte ich nie von dir erwartet“ sagte Vicky, als sie aus dem Bus ausstiegen.
„Tja, da gibt es einiges, die du von mir nicht erwartest“ sagte er und ging weiter.
Sandra und die anderen waren stets hinter ihnen, immer irgendwo, wo es möglich war versteckt.
„Hey, warum bist du in einer Mülltonne?“ fragte Sandra David. „Tut mir Leid, es war nichts mehr frei, bei dem ich mich verstecken könnte.“ Sie seufzte nur und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Vicky und Niko, die sich gerade auf eine Fläche, mit Gras setzten, die ganz in der Nähe war, wo sich Sandra und die anderen versteckt hielten.
„Scheiße, wenn sie sich in unsere Richtung setzten, dann werden sie und sehen!“ sagte Sandra.
„Schnell weg! Versteckt euch wo anders!“ forderte sie auf.
Alle taten es. Sandra versteckte sich hinter einen Baum, der ein bisschen weiter entfernt von Vicky und Niko war, doch den man nicht so gut bemerkte. Nemi war hinter einen komischen Felsen versteckt, der ein bisschen weiter weg war aber, wo man die Gesichter von den Zweien gut sah.
David war bei ihm. Can war genau hinter einer komischen Wand, die hinter ihnen war. Man konnte zwar einiges hören, doch nur sehr gedämpft.
Dragan und Ammar waren verschwunden.
„Ich hab das Gefühl, dass wir beobachtet werden“ sagte Vicky, nachdem ihr ein eiskalter Schauder ihrem Rücken runter lief.
„Das bildest du dir sicher nur ein“ sagte Niko und lächelte.
„Hey, kannst du ein Wort verstehen?“ fragte Nemi David. „Nein aber ich kann sehr gut Lippenlesen. Warte ich sag dir, was sie sagen.“
„Also, warum hast du mich gefragt, ob ich heute Zeit hab?“ fragte Vicky.
„Sie hat gefragt: Warum hast du mich gefragt, ob ich eine Phobie hab“ sagte David.
„Nur so. Darf ich nicht? Du bist doch meine beste Freundin“ sagte Niko.
„Muuh, mach ich immer! Du musst noch deine Feste feiern“ übersetzte David weiter.
„Jetzt hör auf damit, ich bin nicht deine beste Freundin. Was für Fantasien hast du?“ sagte Vicky.
„Hör doch auf, ich bin nicht deine Sexgöttin. Was für Fantasien du hast, hat sie gesagt“
„Was? Das sagt sie?“ sagte Nemi verwundert.
„Doch bist du. Und ich hab dich auch gefragt, weil ich dich besser kennen lernen will“ sagte Niko.
„Er sagt; Doch bist du. Und ich hab dir ja gesagt, ich will dich im Bett besser kennen lernen“
„Scheiß drauf, echt gut bist du im Lippenlesen!“ sagte Nemi und überlegte sich, wie sie am besten näher an die Zwei herankommen könnten. Dann sah er einen Eiswagen.
„Komm mit schnell“ Rasch rannten sie dort hin. Nun waren sie viel, viel näher.
„Was willst du denn noch von mir wissen?“ fragte Vicky.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Vicky so ran gehen würde“ sagte David.
„Psst sei leise!“ sagte Nemi.
„Einfach alles. Ich möchte auch mehr Zeit mit dir verbringen“ sagte Niko.
„Er will mit ihr unbedingt schlafen! Glaubst du sind sie schon länger Sexpartner?“ fragte David Nemi. Er gab ihm nur einen Stoß auf seinem Kopf.
Vicky seufzte. „Also, frag was“
„Du konntest letztens im Turnsaal nicht zu Ende sagen, was du begonnen hattest“ sagte Niko.
„Hey er hat gesagt, dass sie nicht zu Ende bringen konnten, was sie im Turnsaal gemacht hatten. Das heißt sie haben das vorige Mal, als sie im Turnsaal eingesperrt waren, miteinander geschlafen!“ sagte David geschockt. „Das kann doch nicht sein! Sie waren ja angezogen, als wir die Tür aufgesperrt haben“ sagte Nemi.
Vicky blieb still. „Ist es denn so schlimm? Komm schon Vicky, du kannst mir doch alles sagen. Vertrau mir!“ sagte Niko.
„Meine Mutter ist im Krankenhaus, weil der Anführer der Gang Blood Seeker..“ „Meinst du Alex?“ fragte Niko. „Ja, genau der. Der war einmal bei uns, weil er mich gesucht hatte. Ich sollte ihm Geld geben, doch ich hatte nichts. Dann hat er meine Mutter genommen und geschlagen und seid dem liegt meine Mutter im Koma…“ sagte Vicky und erinnerte sich an den Moment, an dem es passierte.
„Die Blood Seeker sind unsere ärgsten Feinde!“ sagte Niko. „Wir waren mal gute Freunde. Ich hab dir doch mal von dieser „Beziehung“ erzählt. Er war es.“
„Der? Was für ein Idiot“ sagte Niko. „Du hast wen viel bessere verdient!“ sagte er und grinste.
„An was denkst du jetzt, Niko?“ sagte Vicky. „Ach, an nichts“
„Mann, ich kann irgendwie nicht mehr zuhören. Sie reden über so schmutzige Sachen. Die Mutter war jetzt auch schon dabei und Vickys Exfreund auch. Es war kein Dreier, es war ein Vierer“ sagte David und stellte sich die blödesten Sachen vor. Nemi hörte ihm gar nicht mehr zu.
Die zwei Jungs hörten auf einmal ein etwas tieferes Räuspern hinter ihnen. Als sie sich umdrehten sahen sie, dass der Besitzer des Eiswagens es war.
„Hey, willst du Eis?“ fragte Niko Vicky.
Sie nickte den Kopf. „Ja“
Beide standen auf und bewegten sich zum Eiswagen zu. Nemi und David bekamen Panik und wussten nicht was sie tun sollten. Dann hatte Nemi eine Idee. „David hier mein Pullover, zieh ihn an“ Das tat David. Dann sah Nemi den Mann an und nahm seine große Kappe die er hatte und setzte sie David auf. Dann gab David die Kapuze raus und Nemi gab dem Mann einen harten Schlag auf den Hinterkopf, sodass er jetzt Ohnmächtig war. Zu guter Letzt stand nun David auf und Nemi blieb unten.
„Grüß Gott, Kinder“ sagte David und versuchte eine tiefe Männerstimme nach zu machen.
Niko und Vicky sahen ihn komisch an. „Ahm… ah… was wollt ihr?“ fragte David.
„Ahh… zwei Eistüten. Einmal mit Erdbeere und Haselnuss und einmal mit Schokolade und Zitrone“ sagte Vicky.
David wusste nicht genau, wie er das machen sollte. Er nahm eine Eistüte und versuchte eine Eiskugel in die Tüte zu geben. Doch es flog ihm daneben. Er versuchte es noch einmal und es war aber zu viel. Er ließ es so und nahm eine Kugel von der anderen Sorte und versuchte es wieder. Am Ende war es ein großer Berg von Eis.
„Wie viel?“ fragte Vicky. „Für die junge Dame ist es gratis. Für dich Ni… ah… Ninetyone Euro“
„Was?! 91 Euro für eine Eistüte?“ fragte Niko geschockt.
„Ich mein… es ist gratis! Viel Spaß noch, beim ahm… Vierer…“ sagte David nachdem er sich an das Gespräch von den Zweien erinnert hatte.
Vicky und Niko schauten ihn nur wieder komisch an, bevor sie weggingen.
„Der war ja komisch“ sagte Vicky. „Das war ein Trottel“ sagte Niko dazu.
Sandra und die anderen waren wieder zusammen. Außer eben Dragan und Ammar, die noch immer verschollen blieben.
„Hat jemand verstanden, was sie geredet haben?“ fragte Sandra.
„Ja! Ich hab! Sie haben was von Sex gesagt und wusstest du, dass sie einen Vierer hatten? Und sie machen wieder Pläne dafür“ sagte David.
„Halt mal die Klappe, David“ sagte Nemi und gab ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf.
„Du Can?“ fragte Sandra, die nun die Streitereien von Nemi und David ignorierte.
„Naja.. ich hab was von Knoblauch verstanden? Naja.. ich musste kurz aufs Klo und naja da hab ich nicht alles mitbekommen…“ Sandra sah ihn nur an, als wäre er ein Irrer.
„Sind jetzt alle durch geknallt worden?“ fragte sich Sandra. „Hey und wo sind Dragan und Ammar?“ fragte sie.
„Ahm, tja die sind halt verschwunden“ sagte Nemi.
„Mann… sie bereiten nichts als Ärger“ Sandra seufzte und ging in den Walt hinein, um nach den zwei Jungs zu suchen.
Niko brachte Vicky noch nach Hause. Vor der Tür blieben sie aber noch stehen. „Danke Niko. Ich hab das Gefühl, dass ich dir jetzt mehr vertrauen kann. Aber ich versteh noch immer nicht, warum du mich so gerne kennen lernen willst, wenn ich eh nicht so viel Wert bin“ sagte Vicky und sah auf den Boden. „Hey sag sowas nicht. Du bist sehr Wertvoll. Jeder Mensch ist Wertvoll, außer Alex, aber das ist eine andere Geschichte. Was wichtig ist, ist dass du dich nicht so runterziehen darfst. Sonst verletzt du dich ja selber.“ Niko nahm ihre Hand und zog sie an ihn und umarmte sie.
Vicky wollte sich schon dagegen wehren aber Niko hielt sie die ganze Zeit fest, bis sie dann aufgab.
Nach einer Weile ging Vicky in die Wohnung. Dort bekam sie gleich einen Anruf.
„Hallo?“ antwortete Vicky.
„Sind Sie Sandra Brown? Hier spricht die Krankenschwester zu der Sie Letztens gekommen sind.“
„Ahm nein ich bin nicht Sandra.“
„Oh… aber könnten Sie ihr etwas ausrichten, bitte?“ fragte die Frau am anderen Ende.
„Ja, was ist denn?“
„Die Ergebnisse sagen, dass sie schwanger ist“

Fortsezung folgt...

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Tag der Veröffentlichung: 04.10.2011

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