Das seidene schwarze Gewand lag auf dem steinernen Boden des Vorbereitungsraums und umspielte ihre nackten Füße. Leyla saß mit gerader Haltung auf einer schlichten hölzernen Bank. Ihre Hände lagen sorgfältig in ihrem Schoß gefaltet, ihr Blick steif geradeaus an die gegenüberliegende Wand gerichtet. Pechfackeln, welche nur noch knisternd glimmten, beleuchteten die kleine Kammer nicht mehr und zeigten ihr die vorangegangenen Stunden an.
Im Dunkeln wartete sie darauf, endlich gerufen zu werden. Gestern Nacht um Punkt zwölf Uhr hatte sie ihre Volljährigkeit erreicht und damit auch das heiratsfähige Alter. Lange hatte man sie auf diesen Tag vorbereitet, ihr die Regeln und Gesetze eingebläut. Jahrelangen Unterricht, nicht nur die Zeremonie selbst betreffend, sondern das ganze höfische Prozedere, Stammbäume und Ränge. Sie hatte wissbegierig alles wie ein Schwamm aufgesogen und war mit höfischen Besuchen belohn worden.
Leyla konnte sich noch genau an den Tag in ihrer Kindheit erinnern, als man sie auserwählt hatte.
Als damals noch kleines Mädchen, konnte sie diese ganze Aufregung um den Besuch, den sie empfangen sollte, nicht verstehen. Ihre Mutter hatte sie früh aus dem Bett geholt, sie ewig lange geschrubbt bis ihre Haut nur noch einem Stück roter Drachenschuppe glich. Danach wurden sie mit Ölen eingerieben, die Haare hergerichtet und gepudert, und in ihr schönstes Gewand gesteckt.
Seine Lordschaft persönlich war für seinen Sprössling auf Brautschau und erwies ihrer Familie damit die höchste Ehre. Von einem eher unscheinbaren und niedrigen Stammbaum war es ihrer Mutter wichtig, sie in die höchste Ebene zu vermählen und hatte sie deswegen schon lange auf diesen Termin vorbereitet.
Auf Knien und Händen war die ganze Familie auf dem Boden gelegen und wartete darauf, dass der Fürst die Töchter, in diesem Fall nur sie, aufrief und begutachtete.
Der Prinz selbst war zu dieser Zeit schon im heiratsfähigen Alter gewesen, schien aber hohe Ansprüche an seine Zukünftige zu stellen, weswegen er bis heute noch nicht vermählt war.
In dem Moment, wo sie der Fürst angesprochen hatte, waren ihre Gedanken ihrem Kopf entglitten, wie einem alten Blecheimer das Wasser. Sie hatte auf einen Fleck an der Wand hinter ihm gestarrt, sodass sie weder seine Augen noch das Gesicht hätte sehen können.
Die Prozedur hatte damals eine gefühlte Ewigkeit gedauert und erinnerte sie stark an ihre jetzige Situation. Heute Morgen war sie früh aufgestanden, man hatte sie zur zeremoniellen Waschung eine halbe Ewigkeit im Wasser eingeweicht, geschrubbt und mit geweihten Gesängen gereinigt, um sie danach mit schweren, herben Düften einzubalsamieren.
Die extra für sie angefertigte Robe war ebenfalls gesegnet und nur für die Augen des Prinzen bestimmt, weswegen die Hofschneider die mit diesen Aufgaben betreut wurden, immer blind waren.
Leyla hatte sich schon immer gefragt, wie sie das anstellten, aber Gerüchten zufolge wählte der Prinz selbst die Stoffe und den Schnitt aus und überwachte auch die Arbeiten.
Der purpurne leichte Stoff floss in langen Bahnen von ihren Brüsten hinab zu den Knöcheln, bildete hinten eine Schleppe und verbarg rein gar nichts von ihrem Körper. Die durchsichtige Robe war so etwas wie in Zugeständnis an die jungen Frauen, die sich ihrer Nacktheit schämten, so diente sie jedoch eher dem Prinzen als Augenweide. Die Schleppe war hinten, am luftigen Korpus des Kleides geknüpft, sodass auch diese vom Gewand verdeckt wurde.
Und jetzt wartete sie wieder, nur diesmal nicht auf dem Boden kniend. Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen, als würden die Sekunden wie Minuten dahin tröpfeln. Einerseits war sie froh über den vermeintlichen Aufschub, andererseits aber neugierig auf das was kommen würde.
Viele der Frauen, die mit ihr gemeinsam den Unterricht besucht hatten und ihre Volljährigkeit vor ihr erlangten, konnten auch nicht viel über den Prinzen sagen.
Der Ritus befahl jeder Auserwählten absolute Blindheit, Stummheit und Gehorsam. Niemand kannte seinen Aussehen oder sein Gemüt, welches die Gerüchteküche des Volkes mit verdorrtem Holz befeuerte. Leyla glaubte keinen Moment an diese viel zu überzogenen Schauergeschichten, die man sich erzählte.
So soll er hässlicher sein als die Hadesläufer dessen Körper vollkommen mit eitrigen Beulen und nässenden Wunden überzogen waren und durch Schmerz nur einem gekrümmten Gang mächtig.
Aber vor allen Dingen, kannte niemand aus dem Volk seinen Namen. Hier in der Anderswelt haben Worte Macht und den vollständigen Namen eines Wesens zu kennen, verleiht dem Wissenden große Macht über dieses Wesen und das nicht nur im übertragenden Sinne. Es gibt viele Personen die jemanden, alleine mit dem Wissen um die richtige Aussprache dessen Namen, umbringen können. Denn jedes Wesen in der Anderswelt ist ein Individuum mit einem einzigartigen Charakter. Anders als bei der menschlichen Rasse, die sich immer wieder neu erfinden können, können Andersweltler sich nicht ändern. Kaste, Beruf, Angesehenheit, selbst der Name und dessen Betonung, all das wird bei der Geburt festgelegt und macht sie magischen Wesen gegenüber verwundbar.
Je niedriger die Kaste, in die man hineingeboren wurde, desto mehr Vornamen hatte eine Person. So handelt das normale Volk mit der Information über die genaue Aussprache ihrer Vornamen und tauscht es gehen Waren oder andere Informationen.
Jedes Mitglied der Königsfamilie besaß aber nur einen Vornamen und dieser wurde gehütet wie ein Schatz.
Leyla brauchte sich darüber den Kopf aber nicht zu zerbrechen. Ihre Mutter hatte sie mit 19 zusätzlichen Vornamen gesegnet, sodass sie Leyla als Rufnamen trug.
So saß sie nun stocksteif auf der Bank und wartete. Sie versuchte sich nicht all zufiel Gedanken an das Kommende zu machen, aber den Berichten der Frauen war immer Schmerz zu entnehmen. Jede von ihnen war als Mädchen in die Zeremonie geschritten und jede kam als Frau wieder heraus.
Ja sie hatte wirklich Angst vor den Schmerzen, aber keinesfalls vor dem Prinzen oder dem Ritus. Leider würde diese Zeremonie ihre Neugier nicht vollends befriedigen, zumindest nicht so lange, bis der Prinz sich für sie entschied. Denn auch sie war wie alle anderen an die Regeln und Gepflogenheiten gebunden und würde sich, ihrer Mutter zu liebe, fest daran halten.
Der Gedanke an ihre Mutter, die jetzt zu Hause saß und sich mit Sicherheit vor Nervosität nicht nur die Nägel, sondern direkt die ganzen Fingerkuppen mit abkaute, zog ihre Mundwinkel, in den sonst zu einer Maske erstarrten Gesichtszügen, in die Höhe.
Hinter der alten Holztür konnte Leyla leise Geräusche vernehmen. Ihr Magen zog sich vor Aufregung und Nervosität zusammen und hinterließ ein dumpfes Gefühl in ihrem Bauch. Sie zog die schwere Kapuze des Gewandes über ihren Kopf, erhob sich und richtete ergeben ihren Blick auf den Boden. Langsam wurde die Tür aufgedrückt, quietsche in den rostigen Scharnieren und ließ, von Räucherwerk geschwängerte Luft, in den kleinen Raum strömen.
Tief Luft holend sog sie den schweren, süßen Duft von Kräutern und Kerzenwachs in ihre Lungen. Leises Gemurmel drang an ihre Ohren, welche ihr das Zeichen der anfangenden Zeremonie gaben. Mit andächtigen Schritten und einem vollkommen leeren Verstand schwebte Leyla anmutig zum hergerichteten Altar hinauf. Ihre Schritte wurden von Dienerinnen begleitet, die sie gleich für den Ritus vorbereiten würden.
Vor einem marmornen Altar, geschmückt mit schwarzen Kerzen und bestickten Tüchern, kam sie zum Stehen und horchte auf die verklingenden Gesänge. Vier junge Frauen standen um den Altar herum, ihre Augen mit schwarzen Schärpen verbunden. Leyla erklomm die letzten beiden Stufen bis auf das Altarplateau, ihr Puls beschleunigte sich, ihre Nerven flatterten. Am Fußende, mit dem Rücken zum Altar gewandt, blieb sie stehen, zog die Kapuze vom Kopf und breitet die Arme aus.
Ein leichtes Zittern durchlief ihre Körper, als die Dienerinnen ihr das Gewand abnahmen. Es war nicht die Temperatur, die ihr zu schaffen machten, sondern ihre weichen Knie. Viele Hände tasteten blind über ihren Körper, banden die Schärpe los und lösten ihren Haarknoten.
Den Blick immer geradeaus gerichtet setzte sie sich auf den Altar und zog sich auf die Mitte des kalten Steines. Sie breitete Arme und Beine entlang des eingravierten Pentagramms aus und hob den Kopf, damit man ihr die Haare über ihr ausbreiten konnte. Man legte ihr ein kleines Kissen unter, bevor er mit einer schwarzen Satinschärpe über die Augen am Altar fixiert wurde. Hinein lauschend in die Schwärze vor ihren Augen vernahm sie das klirren von Kettengliedern. Erst wurden ihre Füße und dann die Hände in die losen, langen Ketten gelegt. Sie dienten dazu, dass man sich zwar noch bewegen konnte, aber nicht in der Lage war, den Prinzen zu berühren wenn dieser es nicht wollte.
Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, als das Adrenalin durch ihre Venen pumpte.
Nachdem die Dienerinnen den Zeremonienraum verlassen hatten, wurde es still. So still, dass sie das Blut in ihren Ohren rauschen hören konnte. Angespannt wartete sie auf ein Geräusch oder einen Luftzug.
Ein Chaos aus Gedanken raste wie ein stechwütiger Insektenschwarm durch ihren Kopf und Panik stieg in ihr auf. Die schweren Metallfesseln schnitten sich in ihre Handgelenke und durch das Gewicht ihrer Beine in die Knöchel. Zur Beruhigung zog sie nacheinander an allen vier Fesseln, um sich zu vergewissern, dass diese auch wirklich Lose waren, nur brachte ihr das weniger als sie gehofft hatte. Langsam sickerte Erkenntnis in das Chaos aus Panik und Neugier und hinterließ grausame Beklommenheit in ihrer Brust. Ihr Atem ging stoßweise, ihr Herz flatterte wie des Feenvolkes Flügel schnell.
Sie war ihm ausgeliefert. Ausgeliefert auf Gedeih und Verderb.
„Ganz ruhig.“
Leise drang die sonore Stimme, wir durch dichten Nebel ihres aufgewühlten Geistes. Ihr Herz blieb vor Schreck für ein paar Sekunden stehen, nur um danach unregelmäßig weiter zuschlagen.
Der Klang nackter Füße hallte von den Decken wider, verriet ihr aber nicht wo sich der Prinz gerade aufhielt. Da sie das Rascheln von Stoff vermisste, nahm sie an, dass er bereits sein Adamskostüm trug.
„Schh.“ Die tiefe Stimme versuchte sie weiter zu beruhigen.
Leyla erinnerte sich an die Meditationsübungen ihrer Mutter, atmete langsam ein und aus, entspannte ihre Muskeln und bekam damit ihren Herzschlag auf eine Frequenz, die nicht mehr tödlich für sie sein würde.
Er schien langsam, abwartend den Altar immer wieder zu umrunden, sodass Leyla sich in ihrer Haut nicht wirklich wohlfühlte. Wissentlich beobachtet zu werden war die eine Sache, aber dabei quasi nackt auf einen kalten Stein gefesselt zu sein, eine Andere.
Ihre Brustwarzen hatten sich durch die Kälte die langsam in ihren Körper sickerte bereits zu festen Knospen verhärtet. Der schwere Räucherduft legte sich langsam auf ihre aufgewühlten Gedanken und drängte sie in die hintersten Ecken ihres Bewusstseins. Die Blindheit steigerte ihre anderen Sinne und sie war sich des Mannes im Raum immer deutlicher bewusst. Sie konnte seine Atemzüge hören, seine Bewegungen und sein Aufenthaltsort erahnen.
„Wunderschön.“
Das sinnliche Gemurmel hallte eigentlich viel zu leise an den steinernen Wänden wider, wurde verzerrt, und doch konnte sie es verstehen.
Sie nahm leise Bewegungen war, eine hauchzarte Luftbewegung, wie er sich rechts neben sie auf den Altar setze. Sie zuckte kurz zusammen, als irgendetwas ihren Arm entlang streifte, ihr Fluchtinstinkt riet ihr sich wegzudrehen, was sie durchaus gekonnt hätte, aber ihr Körper blieb steif liegen. Ihre angespannten Muskeln protestierten jetzt schon unter den Schmerzen der Überanstrengung, ihr Gehirn schrie nach Flucht. Sie bewegte sich keinen Millimeter und auch ihr Gesicht blieb eine steinerne Maske. Durch nichts sollte er schließen können, dass sie eigentlich lieber hätte rennen wollen, als hier ausgeliefert vor ihm zu liegen.
Warmer Atem traf sie an der Halsbeuge und bescherte ihr eine Gänsehaut, er sog langsam Luft durch seine Nase.
Ein Schnauben lockerte die Situation, in der sie sich befand, nicht sonderlich auf und sie presste ihre Lippen zusammen. Scheinbar gefiel sie ihm jetzt schon nicht, was sie dann zumindest vor dem Rest bewahren würde, der eigentlich folgen sollte. Und sie konnte endlich frei nach ihrem Willen wählen. Ein Gewand, ein Parfum, ja sogar einen Mann durfte sie sich dann frei wählen. Nun ja nicht ganz so, wie sie das wollte, weil das Ansehen der Familie doch sehr viel mit ihrer Wahl zu tun hatte.
„Wie lang hat man dich denn in das verdammte Weihwasser getaucht? Wie mir scheint, wohl eine halte Ewigkeit. Und dann auch noch diese widerlichen Öle und Salben, die mir in der Nase brennen und vor lauter Intensität die Augen tränen lassen. Nichts von deinem eigentlichem Geruch ist übrig geblieben.“
Seine Worte rissen sie aus den Gedanken zurück ins Hier und Jetzt, und hätte sie lachen dürfen, hätte sie das auch lauthals getan.
In ihrer bildlichen Vorstellung saß er gerade mit verschränkten Armen vor der Brust und hervorgeschobener Unterlippe, wie ein sturer Junge vor seiner Mutter, die ihm verboten hatte, mit den Kröten an den ewigen Teichen zu spielen.
„Was ist so witzig?“ Ein Lächeln lag in seiner Stimme.
Leyla verzog ihr Gesicht wieder zu der unbeteiligten Maske, zumindest hoffte sie das, denn scheinbar waren ihr die Mundwinkel entglitten.
„Nicht aufhören zu lächeln! Das macht dein Gesicht viel schöner.“
Warme Hände packten sie bei den Schultern und lösten wieder Schauer aus, die ihr diesmal über die Arme liefen. Sie spürte durch ihre vorübergehende Blindheit so viel mehr, dass ihr der Wärmeunterschied der Hände brennende Glut auf ihrer Haut hinterließ, als er diese wieder wegzog.
„Viel besser. Nicht mehr diese Maske aufsetzen, das sieht ja zum Gruseln aus. Fast der gleiche Ausdruck wie auf Vaters Gesicht, wenn ihm das Essen mal wieder nicht mundet.“
Der Witz verfehlte seine Wirkung nicht und zog ein paar Mal beharrlich an ihren Mundwinkel, sodass diese zuckten.
„Also gut. Verrate mir deinen Namen, Schönheit.“
Leyla stockte.
War das ein Test? Sollte sie jetzt auf die Frage antworten, obwohl man ihr immer wieder eingebläut hatte, dass sie nicht sprechen durfte? Sie entschied sich dafür abzuwarten und weiter still zu bleiben, da sie nichts riskieren wollte.
„Also Gut. Wenn du mir deinen Namen nicht verraten willst, dann Rate ich eben. Wie wäre es mit Selena?“
Scheinbar wartete er auf eine Reaktion von ihr, denn er fuhr nicht fort, und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er sie anschauen würde. Unter Anstrengung wiegte sie ihren Kopf unter der Augenbinde und brachte anscheinend auch die richtige Geste herüber, da er weiter riet.
„Nicht? Na gut, wie ist es dann mit Xandria?“
Wieder zuckten ihre Mundwinkel, wieder versuchte sie, zu verneinen.
„Auch nicht. Tja dann …Dann nenne ich dich einfach Orchidee. Genau das ist der perfekte Name für dich.“
Sie spürte, wie sich der Stoff auf ihrer Haut bewegte, als er unbedacht an ihrem Gewand spielte. Der weiche Stoff war auf einmal so rau an ihrer Haut und steifte durch die Bewegung ihre Brustwarzen, die sich sofort zu kleinen Kieseln verhärteten und ihr einen wohligen Schauer über das Rückgrat jagend. Das Hauchen, was sich trotz großer Anstrengung ihrer Lippen entwunden hatte, machte ihn wieder auf sie aufmerksam. Er ließ das Stückchen Stoff sofort los und drehte sich zu ihr.
„Ist dir kalt Orchidee?“ Seine Stimme war nur noch ein Raunen und ließ die kleinen Kiesel vor lauter Vorfreude schmerzen.
Ihre Haut glühte förmlich unter seinen Blicken, die sich fest auf ihre Brüste richteten, die unter ihrem schneller werdenden Atem unter dem Stoff auf und ab glitten.
„Was hat dich so erregt? War es das?“ Wieder zog er an dem Stoff, nur diesmal so, dass er über ihren Bauch und die Scham strich.
Diesmal war sie auf die Berührung vorbereitet und schaffte es tatsächlich leise zu bleiben. Durch ihr Schweigen herausgefordert mache er weiter.
„Oder das?“
Er strich über ihren Bauch, wanderte weiter zu ihren Brüsten, hinauf bis an ihre empfindliche Halsbeuge. Wo seine Finger sie verlassen hatten, trafen sanfte Lippen ganz leicht auf ihre Haut, Zähne knabberten sich zu ihren Ohren herauf, bissen spielerisch in ihre Ohrmuschel.
Immer noch blieb sie still, nur ihre erhöhte Atemfrequenz verriet ihre steigende Erregung. Mit der Zunge leckte er sich den Weg bis zum Stoff der Robe herunter, nur um danach kühle Luft auf die feuchten Stellen zu pusten.
Bittersüße Schauer überlief ihre empfängliche Haut, durchzog ihren Körper mit prickelnder Hitze und floss in Strömen zu ihrer Mitte. Sanfte Finger glitten ihr von den Fußspitzen die Beine entlang, streiften sanft an den Oberschenkelinnenseiten und schoben die Robe dabei weiter hinauf.
Sie bog ihren Rücken durch, drückte sich seinen Händen entgegen, weil seine Berührungen ihren Körper wie mit Stromstößen elektrisierten.
Wissendes Lachen hallte durch die dicke beweihräucherte Luft.
„Lässt dich doch nicht so kalt.“
Wieder passierten seine zärtlichen Finger dieselbe Stelle, und wieder drückte sie sich vom Altar ab. Ihr Atem ging mittlerweile stoß weise, ihre Lippen wollten sich nicht mehr schließen und ließen unentwegt leise Seufzer und Stöhnen entweichen.
„Willst du mir jetzt deinen Namen verraten?“ Nur ein Hauchen kam noch über seine Lippen, ganz nahe bei ihrem Ohr.
Leyla war außerstande auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Hirn war voll und ganz mit den neuen Empfindungen beschäftigt, nicht in der Lage irgendwas zu überdenken. Hände trafen neben ihrem Kopf auf den Altar, die Robe spannte sich fest über ihre Brust und den Bauch, als würde der Stoff mit Gewalt zu beiden Seiten glatt gezogen werden. Jetzt war sie wirklich auf den kühlen Stein genagelt, unfähig sich zu bewegen.
Diesmal verspürte sie keine Angst oder das Gefühl flüchten zu müssen, nur das fiktive Gewicht des stark gespannten Gewebes.
Sie erinnerte sich blass an seine Frage und versucht diese zu verneinen, was ihr aber nicht mehr gelingen wollte.
„Dann, meine Orchidee, werde ich dir die Worte wohl entlocken müssen.“
Gerne hätte sie jetzt sein Gesicht gesehen, wie es sich neckisch verzog und Schalk in den Augen leuchtete. Warm sickerten seine Worte in ihren Körper und badeten sie in Wellen aus Leidenschaft, die langsam aber sicher immer heftiger in ihr brandeten.
Weiche Lippen trafen auf die empfindliche Haut, liebkosten ihren Brustansatz, leckten ihre Knospen durch den zarten Stoff.
Keuchend genoss sie seine volle Aufmerksamkeit, aalte sich in den Gefühlen, die er in ihr hervorrief. Sie hätte es niemals für möglich gehalten, dass ihr Körper so viele Dinge auf einmal spüren konnte, dass er jemals so was empfinden könnte. Lust strömte wie ein Schwarm Schmetterlinge durch ihren Bauch, streifte mit den kleinen Flügeln ihr Herz, füllte es mit Sehnsucht, die ihr geradewegs in den Unterleib zog.
Ruckartig zog er sich vom Altar und damit auch von ihr zurück. Sich des fehlenden Gewichts und der Wärme bewusst, entglitt ihr ein enttäuschtes seufzten und ihre Arme streckten sich reflexartig in die Richtung, in der sie ihn vermutete. Das Rasseln der Kettenglieder verriet ihr, dass sie immer noch an den Stein gefesselt war, und der abrupte Stopp trieb die Fesseln tief in ihr Fleisch. Sie keuchte kurz auf, ballte die Hände zu Fäusten, hoffend damit den Schmerz etwas zu lindern. In diesem Moment hasste sie das störende Metall, welches um ihre Gelenke und Fesseln gelegt war, wollte sie doch nur zu ihm. Weiter die Arme in dieser Position halten, das Gewicht der Kette deutlich spürend, erhoffte sie sich, dass er zu ihr zurückkehrte, sie weiter mit seinen Liebkosungen in den Himmel hinauf schicken würde.
Doch er kam nicht wieder.
Lauschend in die Stille des Raumes hoffte sie auf ein Zeichen, dass er immer noch bei ihr im Raum war. Schwermut legte sich auf ihr Herz und Verlustangst drückte wie die Last von Steinen auf ihre Brust, so lange, bis sie das Gefühl hatte, nicht mehr atmen zu können. Immer noch pulsierte Lust zwischen ihren Schenkeln, drängte sie, besänftigt werden zu wollen. Ihr drang die Augenbinde abzulegen und nachzusehen, wo er sich aufhielt, war fast stärker als ihre langsam bröckele Standhaftigkeit.
Sie vernahm leises Tapsen von nackten Füßen, die sich auf dem kargen Steinboden bewegten.
Erleichterung wallte in ihr auf und nahm der Brust die Last, sodass sie wieder atmen konnte. Erwartungsvoll lauschte sie den schnellen Schritten, die den Altar umrundeten, bis er zum Stehen kam. Sein Blick, der sie wie Laserstrahlen durch das leichte Gewebe hindurch brannte, versenkte ihre Haut und schickte Beben zu ihrer verlangenden Mitte.
Immer noch drang kein Laut zu ihr, sodass sie ihrem eigenen Pulsschlag lauschen konnte, ihre Atemzüge in der undurchdringlichen Stille sehr laut wirkte. Aber auf einmal wusste sie, dass sie in diesem Gewölbe nicht alleine war, als wüsste sie genau, wo er stand, auch wenn er sich nicht bewegte.
Beinahe schien es so als wäre sie mit dem Prinzen verbunden, mit einem Faden, der an ihren Gedanken zog, wie ein Fisch an der Angel.
Eigentlich hätte sie die Erkenntnis erschrecken sollen, aber es bleib nur dieses warme, kribbelnde Gefühl der Zugehörigkeit. Und es war richtig, genau so, wie es war.
„Was tust du mit mir Orchidee?“ Sein männlicher Bass hauchte die Worte nur und war um eine weitere Oktave gefallen.
Selbst wenn sie hätte antworten wollen, so wusste sie keine, die sie ihm geben konnte. Dieses Gefühl war vollkommen neu für sie. Selbst zu ihren Eltern hatte sie keine so vollständige Verbindung.
Ja, vollständig.
Das schien nicht das richtige Wort zu sein, war aber das Wort, was am nächsten an diese Gefühle heranreichte.
Er kletterte zu ihr auf den Altar, kniete sich zwischen ihre Beine und beugte langsam den Oberkörper zu ihr herunter, dass sie die Wärme seiner Haut über der ihren fühlte. Seine Hände lagen neben ihrem Kopf, sodass seine Hüften ihre trafen und sein steinharter Schaft über dem Stoff auf ihrer Mitte lag.
Sie erbebte bei dieser Berührung, keuchte auf und bog sich ihm entgegen, als die bereits entfachte Leidenschaft mit voller Wucht zu ihr zurückkehrte. Er aber drückte sich von ihr ab.
„Du verbindest uns.“ Verblüffung schwang in seiner Stimme mit. „Nein, das ist so nicht richtig.“ Leicht streifte sein Atem ihre Lippen. „Wir ziehen uns gegenseitig an, wie zwei gegenpolige Magneten.“
Leyla hörte ihn schwer Schlucken, fühlte, wie ihn ebenfalls ein Beben erfasste, als müsse er sich mit aller Gewalt zurückhalten.
Aber sie wollte keine Zurückhaltung mehr, wollte, dass er sie anfasste, sie das erste Mal nahm. Ihre Lust mischte sich mit seiner, ebenso wie ihre Gefühle und Empfindungen und spülten über sie weg und durch sie hindurch wie ein tosender Fluss.
Sie fühlte, wie sich sein Puls beschleunigte, wie sich der raue Stoff an seinen Schaft drückte, den kalten Stein unter seinen Händen.
All das fühlte sie, als gehörten diese Empfindungen ihr selbst.
Leise Laute verließen seinen Mund, sein Atem streifte ihren Hals und jagte Schauer über ihre Haut. Mit einer Hand nestelte er an der Augenbinde herum, bis sie merkte, dass der Stoff nicht mehr spannte. Langsam zog er die Augenbinde von ihrem Gesicht. Sie schloss die Augen, hoffte, dass es ihr gelang, sie geschlossen zu halten.
„Öffne die Augen für mich meine Blume.“ Sanft ließ er seine Lippen an ihrem Hals entlang wandern.
Leyla stockte wieder.
Was sollte sie denn jetzt tun. Sie durfte die Augen nicht öffnen, durfte aber auch nicht reden, um ihm das zu erklären. Kannte er das Ritual denn nicht? Wusste er denn nichts davon?
Langsam schüttelte sie den Kopf.
Er seufzte.
„Ich kenne die Regeln bei diesem Ritual. Ich weiß, wie es vonstattengeht. Mein Vater hat es eingeführt, um eine große Anzahl an Anwärterinnen zu erhalten, wenn das Geheimnis nur groß genug ist.“
Seine Stimme war sanft, fast verlegen, als er sich erklärte.
„Nur weil mein Vater das Ritual für notwendig hält, muss es mir nicht gefallen.“ Er fuhr mit den Fingerspitzen ihren Kiefer hinunter bis zum Kinn.
„Ich werde dir entgegenkommen. Mein Name ist …“
„Nicht!“ Unterbrach sie ihn mit kratziger, leiser Stimme, weil sie diese seit mehr als acht Stunden nicht mehr gebracht hatte.
Sie schluckte schwer und versuchte an dem sich bildenden Klos im Hals vorbeizureden.
„So fällt die Schuld wenigstens auf mich. Verrate mir deinen Namen nur dann, wen du dir sicher bist. Ich habe schon mit den Regeln gebrochen, so breche du nicht mit deinen.“
Traurig über den Verrat an ihrer Mutter und verlegen über die gesprochenen Worte drehte sie den Kopf zu Seite.
Sachte packte er sie am Kinn und drehte ihren Kopf zu sich.
„Dann schau mich bitte an. Verrate mir deinen Namen.“
Langsam öffnete sie die Augen und blickte in sein strahlendes Gesicht.
Seine braunen Augen leuchteten vor Freude über ihren Entschluss, das wusste sie tief ihn ihr drin, dort wo sie mit ihm verbunden war. Die feinen und doch sehr männlich wirkenden Gesichtszüge zauberten ein Lächeln auf seine vollen dunkelroten Lippen, die im starken Kontrast zu seiner hellen Haut standen. Pechschwarze Strähnen hatten sich aus seinem Zopf gelöst und fielen ihm über die Augen, reichten bis an sein Kinn.
Aus einem Reflex heraus versuchte sie eine Strähne zu fassen zu bekommen, weil sie wissen wollte, wie sie sich anfühlte, aber die Kette ließ ihre Bewegung abrupt enden.
Kurz flammte Enttäuschung in ihr auf und sie wollte die Hand wieder zurücklegen, als er ihr mit dem Kopf entgegenkam.
Sie drehte den Kopf mit, dass sie weiterhin seinem Blick begegnen konnte, nahm sacht eine Strähne zwischen die Finger und drehte sie.
Seine Haare waren glatt und dick, so kühl wie die Umgebung und lösten bei ihr das starke Bedürfnis aus, beide Hände tief in diese Mähne zu versenken, sich darin festzuhalten und ihn daran zu sich hinunterzuziehen.
Langsam tastet Leyla seinen Kiefer entlang, fuhr mit den Fingern in seinen Nacken und suchte nach dem Haarband. Langsam und vorsichtig zog sie an dem seidenen Band, welches genau so tiefschwarz wie seine Haare war. Seine Haare fielen ihr kitzelnd über ihre Hand und sie vergrub sie darin und schloss die Augen. Wie ein teurer, dicker Stoff glitten sie durch ihre Finger, als er langsam den Kopf hob.
Als sie die Augen wieder öffnete, lehnte er auf seinen Ellenbogen und hatte die Finger an ihre Fesseln gelegt. Er packte zu beiden Seiten des Schlosses und zog sie mit einem Ruck auf. Auch die zweite Fessel löste er auf die gleiche Weise.
Leyla wollte protestieren, keuchte aber nur, als er sich auf ihr bewegte und sie damit wieder auf seine Männlichkeit aufmerksam machte, die immer noch an ihren Hüften lag. Vorsichtig nahm er ihre Handgelenke und küsste die geröteten Stellen, die die Fesseln hinterlassen hatten. Seine Zunge spielte sanft über die rauen Stellen, wobei sein brennender Blick immer noch den ihren fesselte.
Langsam küsste er sich den Arm hinauf, biss zärtlich in die Schulter, sodass Leyla leise keuchte, fuhr mit den Lippen die empfindlichen Stellen am Hals entlang. Genüsslich knabberte er sich bis zum Kinn, streifte sacht mit seinen Lippen über ihre, bevor er sie schließlich küsste. Sein Kuss war zurückhaltend, sanft aber zutiefst begehrend. Leyla küsste ihn wider, öffnete leicht die Lippen für ihn und er eroberte ihren Mund mit der Zunge.
Sie ließ ihre Hände in seinen Nacken gleiten und zog ihn näher zu sich hin. Mit einem ergebenen Seufzer kam er ihr entgehen, ließ sich der Länge nach auf sie nieder und rieb seinen Schaft über den zarten Stoff an ihrer Hüfte. Leise stöhnte sie in seinen Mund, biss ihn zärtlich auf die Unterlippe. Ihre Hände wanderten auf Erkundungstour seine Nacken entlang, über den Schwung seiner Schultern und den Rücken entlang. Sie ertasteten seine sehnigen Muskeln durch die weiche Haut, die wie teure Seide über polierten Marmor gespannt wirkte. Sie fuhr mit den Fingerspitzen seine Seite wieder hinauf, ballte die Hände in seinen Haaren zu Fäusten und zog ihn fester an sich. Ein Beben durchlief seinen Körper und er presste seine Lippen fester auf die ihren. Als er sich von ihr löste, zog er scharf die Luft ein.
„Oh Teufel, Frau.“
Seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Raunen, tief und sinnlich brachen die Worte aus ihm hervor.
Langsam rutschte er seitlich von ihr herunter und kam neben ihr zum Liegen. Sein Atem traf ihre empfindliche Haut am Hals, seine Hände wanderten zum Saum des Kleides an ihren Brüsten. Einer seiner Finger hakte sich in den Stoff der das Tal zischen ihren Brüsten überspannte und zerriss langsam, aber beharrlich den feinen Stoff bis zum Bauchnabel.
Leyla fühlte nur noch seine Hand, die über ihre nackte Haut glitt, seine Finger, die Pfade aus brennender Leidenschaft auf ihrem Bauch hinterließen. Ihr Unterleib krampfte sich zusammen, als er ihre Scham berührte und der Druck, der sich in ihrem Inneren aufbaute, vernebelte ihr die Gedanken.
Seine Liebkosungen verwandelten ihren Körper in ein Meer aus Gefühlen und Empfindungen, Sehnsucht und Verlangen. Sie wollte nichts mehr anderes als diesen Mann fühlen, wollte dass er sie ausfüllte, sie mit sich in die Höhen der Lust trieb.
Langsam wanderten seine Lippen ihr Schlüsselbein hinab, küssten und leckten sich den Weg seitlich ihrer Brüsten entlang und widmeten sich dann ihren Brustwarzen. Die leisen Seufzer, die sich mit ihrer Atemfrequenz beschleunigten, erfüllten die Stille in der Höhle und verklangen an den zerklüfteten Wänden.
Seine Hand wanderte durch die Kuhle ihres Bauches, unter dem verbliebenen Stoff ihren Körper hinab, bis seine Finger ihre glatte Scham erreichten.
Sie drückte ihren Rücken durch, als er sich ihrer anderen Brust widmete und gleichzeitig ihre Hautfalten teilte und mit seinem Finger ihre empfindlichste Stelle streichelte.
Ein heiseres Keuchen entwand sich ihren Lippen und Wellen aus Wärme und Lust breiteten sich in ihr aus. Glühend heiß pulsierte ihre kleine Knospe unter seinen Fingern, ihr Becken drückte sich gegen seine Hand und bewegte sich mit ihm.
Sie zog ihn am Nacken fassend wieder zu sich hoch und küsste, stöhnte in seinen Mund, drückte sich fester an ihn.
Fest drückte sich sein hartes Fleisch in ihre Hüften, sodass er bei jeder Bewegung ihres Beckens auch ihn reizte.
Aber es genügte noch nicht.
Sie wollte ihn anfassen, wollte ihn ebenfalls streicheln und dort liebkosen, wo er am empfindlichsten war.
Langsam zog sie sich mithilfe der Fußfesseln weiter hinab um ihn erreichen zu könne, fieberte dem Moment entgegen, wo sie ihre Finger um seine Männlichkeit legen konnte.
Spielerisch ließ sie ihre Finger um seinen Schaft fahren, ertastete das zarte Fleisch und die weiche Haut darüber, fühlte ihn noch einmal anschwellen unter ihren Berührungen. Sie packte ihn fester, streichelte ihn hinauf und hinab, befühlte seine Spitze und strich durch die Feuchtigkeit auf ihr.
Mit einem kehligen Stöhnen riss er den Kopf in den Nacken und zog ihre Hand von sich.
„Mach das nicht noch mal, nicht jetzt!“
Er knurrte vor verzehrender Lust und versuchte sich langsam wieder zu fangen.
In seinem Moment der Unachtsamkeit suchte sie ihn wieder und schloss ihre Faust.
„Frau!“
Dieses Wort war eindeutig eine Warnung, die Leyla nur zu gerne in den Wind schoss. Sie konnte sein Sehnen nach dieser intimen Berührung wie ein Ziehen in ihrem Bauch fühlen. Sie betrachtete seine verkniffenen Gesichtszüge, lauschte seinen geknurrten, urtümlichen Lauten.
Er war so schön, nicht nur der Mann, sondern auch dieser Moment, wo seine Gefühle, die ihre Hand verursachten, auch durch sie flossen.
Ihr Körper bäumte sich unter seiner Hand auf, seine Finger rutschten noch ein Stück tiefer und stießen ganz vorsichtig wenige Zentimeter in sie hinein.
Er dämpfte ihren Lustschrei mit seinem Mund, woraufhin er selbst besitzergreifend knurrte. Wie zu einer stummen Einladung spreize sie die Beine soweit, wie die Ketten es zuließen, und drückte sich seinen Fingern entgegen, getrieben von glühendem Verlangen, welches tosend durch ihren Körper strömte.
Sein Atem kam jetzt genau so stoßweise wie ihrer, und seine Lust verbrannte die Entschlossenheit zur Zurückhaltung. Ihr atemberaubend schöner Körper hatte sich bereits freiwillig für ihn geöffnet und drückte sich ihm entgegen. Feine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Haut und der Anblick ihres, vor Verzückung verzogenem Gesicht, brachten ihn fast um.
Die leicht geöffneten Lippen, die von seinen Küssen noch geschwollen waren, die geröteten Wangen von ihrer Anstrengung.
Ihr Körper ritt seine Finger und ihre Hand umfasste seinen Schaft, streichelte über die Eichel hinweg. Seine Lust pulsierte ganz nah unter der Haut, und wenn er sie nicht bald davon abhielt, ihn weiter zu streicheln, würde er in ihrer Hand kommen.
Wieder drückte ihre kleine Faust zu und er ließ es sich nicht nehmen sein Schwanz hinein zustoßen. Fast um den Verstand gebracht riss er sich von ihr los, hörte ihren enttäuschten Protestlaut und zerriss den Rest des Kleides
Sein Körper wollte nicht zaghaft mit ihr umgehen, wollte seine Lust befriedigen, sich tief in ihr versenken, aber die Reste seines Verstandes sagten ihm, dass er das nicht sollte.
Irgendwo in der weichen Masse, die sein Gehirn jetzt glich, wusste er auch noch warum, aber der Grund wollte ihm nicht mehr einfallen.
Mit einem Ruck zog er sie weiter auf dem Altar hinunter, entlockte ihr damit ein überraschtes Stöhnen. Gierig spreizte er ihre Beine weiter auseinander, beschaute sich das feuchte rosa Fleisch, welches schon zuckend und bereit auf ihn wartete.
Er beugte sich zu ihr runter, zog ihren Oberkörper leicht hoch, sodass er seine Arme unter ihren Rücken schieben konnte und umfasste mit der einen Hand ihren Nacken.
An ihren Lippen hing ein leichtes Lächeln, welches die Lust aber auch ihrer Nervosität widerspiegelte.
Neckend ließ er seinen Schaft immer wieder über ihr Fleisch streichen und beobachtet ihre Reaktion.
Sie drückte ihren Rücken durch, ließ den Kopf nach hinten fallen, schloss die Augen und stöhnte sinnlich.
Aber er war enttäuscht, es war noch nicht genug. Er wollte ihr Gesicht sehen, wenn er in sie drang, wollte, dass sie ihm in die Augen schaute, wollte ihre Emotionen darin sehen.
„Schau mich an!“
Seinen Worte klangen selbst für seine Ohren zu scharf, aber sie widersetzte sich seiner Bitte, auch wenn sie wie ein Befehl geklungen hatte, nicht. Sie hob ihren Kopf an und fixierte seinen Blick, dass er dachte, er müsse in ihren Augen ertrinken.
Langsam ließ er sich wenige Zentimeter in sie gleiten, sah, dass ihr die Augen immer wieder zufallen wollten, überwältigt von dem Verlangen, welches er auch spürte.
Er stöhnte auf, als ihre Muskulatur anfing zu zucken. Sie war so verdammt eng, heiß und feucht. Er wollte und konnte sich nicht mehr zurückhalten und versenkte sich mit vollem Körpereinsatz tief in ihr. Fleisch und Fleisch klatschten aufeinander, und ihr Inneres molk ihn, wie ihre kleine Faust vorher
Eine Welle aus Schmerz und Verlangen traf ihn, als sie für ihn schrie und er erinnerte sich schlagartig daran, was er die ganze Zeit nicht wirklich hatte erfassen können.
Verdammt, sie war genau so jungfräulich wie all die Anderen, die vorher zu ihm gekommen waren.
Die Anderen hatte er weggeschickt, wenn sie ihm nicht gefielen, hatte sich nicht angerührt, auch wenn er ihnen eingebläut hatte, das zu sagen. Seine Lust hatte er bei den Hofdamen seines Vaters gestillt, bei den erfahrenen Frauen.
Dieses war die erste Frau, die er sich auf diesem Alter nahm und sie war so süß, so zerbrechlich. Und er hätte sie bald wie ein wilder Dämon, der er auch eigentlich war, hemmungslos gefickt.
Er hielt inne, lauscht auf ihren Atem und horchte in sich. Immer noch blickte sie tief in seine Augen und er erkannte in ihren, wie ihr Schmerz verging.
Langsam bewegte er sich in ihr weiter, und sie suchte leise seufzend seinen Mund. Er ermahnte sich zur Zurückhaltung und fand auch schnell einen Rhythmus, den sie beide genossen. Sie wiegte ihr Becken immer wieder gegen seines.
Wellen ihrer Leidenschaft schwappten immer wieder über ihn hinweg, verrieten ihm, wie weit er sie schon getrieben hatte. Ihre Hände wanderten ziellos über seinen Körper, ihre Nägel schabten über seine Muskulatur. Spielerisch biss sie ihm in den Hals, fuhr mit der Zunge die Ohrmuschel entlang und knabberte an seinem Ohrläppchen. Er erzitterte unter der Intensität ihrer doch so zärtlichen Hingabe. Er hingegen drückte sie fest an sich, wollte soviel nackte Haut wie nur irgend möglich spüren.
„Fester …“
Das geflüsterte Wort brach ab, als er zustieß, wirklich zustieß. Er zog sich mit den Armen die an Nacken und Schulter lagen hoch und stieß gleichzeitig zu.
Er fing ihre süßen Schreie mit dem Mund ab, dämpfte sie, weil er sie nur für sich haben wollte.
Er zog sie mit sich hoch auf die Knie, setzte sie auf seinen Schoß, sodass sie sich an seiner Brust abstützen musste, und packte sie bei den Hüften.
Immer wieder prallten ihre und seine Empfindungen aufeinander und vermischten sich zu einem brodelnden Kern.
Leyla war nicht mehr fähig ihrer beiden Gefühle auseinanderzuhalten und schwelgte in der sich aufbauenden Hitze.
Ihre Finger wanderten fahrig über seinen Körper, liebkosten seine Brust und die angespannte Bauchmuskulatur. Sie barg ihren Kopf an seiner Schulten, küsste seinem Hals, saugte und knabberte an der weichen Haut seiner Schulter.
Ihre Instinkte gewannen die Oberhand und übernahmen die Führung über ihren Körper. Es gab keinen klaren Gedanken mehr, keine Scham oder Zurückhaltung. Sie wusste nur noch das die heiße Glut die in ihr wütete gestillt werden musste, und doch wollte sie nicht, dass es ein Ende fand.
Stöhnend bog sie ihren Rücken durch, ließ den Kopf in den Nacken fallen und stieß sie immer wieder seinem Schoß entgegen, kostete ihre Gefühle aus, bis sie glaubte überlaufen zu müssen.
„Sag meinen Namen, Orchidee. Schreie ihn für mich.“
Seine Stimme klang rau und heiser und seine Gefühle streifen wie unsichtbare Finger durch ihren Körper, berührten sie an Stellen, die er sonst nicht hätte erreichen können. Es lag eine Dringlichkeit darin, fegte durch ihre Nervenbahnen und rieb sie innerlich wund.
Leyla suchte seinen Blick. Seine braunen Iris glänzen, verhangen von seiner Lust, tiefschwarz und verfingen sich in ihren Augen, die seinen sehr ähnlich sehen mussten.
Ihr Kopf verarbeitete zu langsam, was er von ihr wollte, was er von ihr verlangte. Er zog sie an seine Brust, umfing sie mit seinen Armen und hob seinen Mund an ihr Ohr.
„Aiden“ flüsterte er. „Aiden ist mein Name.“
In Leylas Kopf überschlugen sich die Gedanken. Entweder würde er sie danach töten, oder er würde sie seinem Vater vorstellen. Aber ihr Schicksal, egal wie diesen nun aussehen mochte, war besiegelt.
Sie war die Seine. Und es war ihr nur Recht.
Langsam fuhr sie mir den Fingern seinen Rücken empor, über den Nacken und ergriff eine Strähne seiner Haare.
Sie wusste, dass sie beide kurz vor der Vollendung standen.
Sachte zog sie seinen Kopf an der schwarzen Strähne zurück, so dass er ihr in die Augen schauen musste und versenke ihren Blick in seinem.
Langsam ließ sie das Becken kreisen, stieß ihn tiefer in sich und behielt seine Augen die ganze Zeit im Blick. Fast andächtig formten ihre Lippen seinen Namen, ohne das ihr jedoch ein Ton entwich.
Fast war er etwas enttäuscht, konnte aber denn Schauer, der über seinen Rücken lief nicht verhindern. Alleine der Anblick ihrer Lippen die seinen Namen formten war mehr als er ertragen konnte. Er packte sie fester und stieß sich ihr entgegen.
Sie seufzte laut für ihn auf, und ihr lustvolles Stöhnen wurde jetzt durch kleine spitze Schreie ergänzt, die für ihn das Schönste war, was er je vernommen hatte.
Heißes Prickeln kündigte ihren und seinen Höhepunkt gleichzeitig an. Ihre Bauchmuskeln zuckten unter ihrer weißen Haut, die Wangen gerötet und der Blick verhangen.
Immer noch hielt sie seinen Kopf in Position, so dass er nicht an ihre verführerischen Lippen kam, die immer noch seinen Namen murmelten. Mit jedem seiner Stöße lockerte sie den Griff in seinen Haaren, so dass er näher an sie herankam. Eng umschlungen saßen sie ineinander versenkt auf dem steinernen Altar, ihre weichen Lippen streifen die seinen und mit einem Mal hörte er, wie sie seinen Namen hauchte. Ein leises Versprechen an seinen Lippen.
Und dann riss der flammende Kern ihrer Leidenschaft sie miteinander fort.
***
Er saß gegenüber seinem Bett in einem Sessel und beobachtete ihren Körper, der gerade versuchte, aus dem Schlaf zu erwachen.
Träge und genüsslich rekelten sich ihre langen Glieder unter seiner Bettdecke. Sie war auf seine Brust gesunken eingeschlafen und er hatte es nicht übers Herz gebracht sie zu wecken.
Die bloße Vorstellung wie sich ihre Körper zusammen angefühlt hatten ließ ihn erschaudern und reichlich Blut in seine Lendengegend fließen.
Das Mädchen, dass er auf dem Altar zur Frau gemacht hatte, die er zu seiner Frau gemacht hatte, erwachte nur schwerlich aus ihrem tiefen Schlaf.
Er kann nicht umhin zu bemerken, wie sich ihre Brustwarzen gegen den leichten Stoff drückten, der sie bedeckte.
Funken von Lust tobten durch seinen Körper und er musste sich zusammenreißen um nicht sofort zu ihr unter die Decke zu kriechen.
Aber seine Frau würde gleich fragen haben und diese würde er ihr beantworten.
Er fühlte ihre Panik in sich aufsteigen, als sie sich ruckartig aufsetzte, das Laken an sich riss und sich im Zimmer umsah. Ihr Gesicht glich wieder einer undurchdringlichen Maske als ihr Blick endlich auf ihn viel.
Schweigend saßen sie sich einige Minuten gegenüber, ihre Augen musterten ihn ausgiebig und ihr Verstand schien endlich ans Arbeiten zu gelangen, denn ihre Panik intensivierte sich.
Er verspürte einen Stich in der Brust, als sie so auf seine Anwesenheit reagierte.
„Ich lebe noch.“
Das war eine sachliche Feststellung und bedurfte keiner Antwort seinerseits. Aber ihre Stimme, die jetzt fester und klarer klang, als bei der kurzen Unterhaltung auf dem Altar zog wie magisch seinen Blick auf ihre Lippen. Sie neigte leicht den Kopf und schlug die Augen nieder.
„Mein Prinz.“
Er wiederholte ihre Geste.
„Orchidee.“
Langsam entspannten sich ihre Finger, die sich krampfhaft ins Laken gekrallt hatten.
„Wenn ihr mir eine Frage gestatten wollt, mein Prinz. Warum nennt ihr mich Orchidee? Warum gerade dieser?“
Sie sah einfach zum Anbeißen aus, wie sie so dasaß, in seinem Bett, in seine Laken gewickelt und den zerwühlten Haaren. Langsam setzte er sich auf, stütze deine Ellenbogen auf die Knie und legte das Kinn in die Handflächen.
„Aber nur, wenn Ihr mir auch eine Frage gestatten wollt.“
Immer noch mit niedergeschlagenem Blick nickte sie.
„Aber natürlich mein Prinz.“
„Anfangs war es die Robe. Das Purpur des Stoffs, wie deine weiße Haut hindurch geschimmert ist, hat mich an diese Blume denken lassen, die auf der anderen Seite wächst. Aber eine Orchidee ist eine Blume die viel Liebe und Pflege benötigt, damit sie das erste Mal für jemanden erblüht. Und du, du bist für mich in voller Blüte gestanden, nachdem ich mich um dich kümmerte.“
Eine leichte röte schlich sich auf ihre Wangen und sie schluckte schwer, bei dem Gedanken an den Altar.
„Wenn eine Orchidee erstmals in der Blüte steht, dann verblassen alle anderen Blumen neben ihr.“
Deutlich spürte er ihre Verlegenheit, als sie zu ihm herüberschaute.
„Stellt nun eure Frage, mein Prinz. Ihr habt meine zu Genüge beantwortet.“
Langsam wanderte sein Blick über ihr Gesicht, ihren Körper und er wünschte sich, dass sie das Laken für ihn fallen lassen würde.
„Verrate mir nun endlich deinen richtigen, vollständigen Namen.“
Gespannt auf ihre Antwort musterte er sie wieder. Aber er fühlte wieder ihre Panik, sah wie sich ihre Pupillen von Angst weiteten und wusste er hatte seine Frage falsch formuliert.
„Meinen vollständigen Namen?“ quiekte sie atemlos. „Die gehen dich nichts an! Sie gehören doch noch alle mir.“ Tränen sammelten sich in ihren Augen.
Ungläubig starrte er sie an. „Sie gehören noch alle dir? Er schluckte und bemerkte wie angespannt er gewesen war bevor sie ihm geantwortet hatte. „Hast du denn einen Rufnamen, meine Schöne?“
Er spürte wie sich ihre Panik langsam verflüchtigte, und doch saß sie noch wie versteinert auf dem Bett.
Sie nickte langsam und wich seinem Blick aus. „Mein Rufname ist Leyla, mein Prinz.“
„Er ist eben so schön wie ihr, Leyla.“ Er kam nicht umhin ihre Unbeholfenheit sexy zu finden. Brennender als das Verlangen wieder in ihr seine zu dürfen war seine nächste Frage.
Er wusste nicht so recht wie er die Frage stellen sollte, ohne ihr den falschen Eindruck zu vermitteln, weswegen er sie einfach gerade heraus stellte.
„Warum hast du dich meinem Befehl widersetzt, als ich dir sagte, du solltest für mich meinen Namen schreien?“
Kurz blitzte das Mädchen auf, das unter der Fassade der gut erzogenen Dame schlummerte, als sie ruckartig das Kinn reckte und eine Augenbraue nach oben zog.
„Ihr hättet es nicht gewollt.“
Jetzt waren es seine Augenbrauen die sich fragend erhoben. Kurz spürte er wieder ihre Panik und ihre Pupillen weiteten sich schreckhaft, als sie ihren Fehler erkannte.
„Ich bin dir nicht böse Leyla, ich werde dich auch nicht bestrafen. Ich möchte es nur verstehen. Also, warum hast du dich widersetzt?“
Sie wand das Gesicht von ihm ab, zog das Laken um sich und stand auf. Auf nackten Füßen ging sie zum Balkon öffnete die Flügeltür und trat in das falsche Sonnenlicht, welches hier unten schien und ließ ihren Blick über die Anderswelt schweifen.
„Ihr hättet es wirklich nicht gewollt, mein Prinz“ wiederholte sie zurückhaltender und schlang die Arme um ihren Körper.
„Hätte ich, wie von euch gewünscht, euren Namen geschrien, hättet ihr sämtliche Bediensteten verloren, die für das Ritual in der Höhle versammelt waren. Und das wollte ich nicht, dass könnt auch ihr nicht gewollt haben.“
Er erhob sich aus seinem Sessel und folgte ihr auf den Balkon. Seine Gedanken schwirrten ihm im Kopf herum. Er stellte sich hinter Leyla, schmiegte sich an ihren Rücken, legte das Kinn auf ihren Scheitel und nahm sie in den Arm.
Sie versteifte sich bei seiner Berührung und schien den Atem anzuhalten.
Ihm wurde bewusste, dass sie die Führung übernahm, oder besser gesagt, wieder übernahm. Sie hatte mit ihm auf dem Altar getanzt und nach den ersten unbeholfenen Schritten, die Führung übernommen und ihn zu seinen Sternen geschickt. Sie hatte ihn gezügelt, ihn bevormundet, sich über hin hinweggesetzt und es mit solch einer Grazie getan, dass er das nicht mal bemerkt hatte.
Ihm wurde bewusst, dass er zwar eines Tages das Land führen würde, sie ihn aber an die Hand nehmen würde um ihn am Boden zu halten.
„Ja, du hast Recht. Hätten sie meinen Namen gehört, hätte ich sie alle umbringen müssen. Selbst wenn ich mich geweigert hätte, so wäre Vater dieser Pflicht nachgekommen.“
Er drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.
„Du wirst eine herausragende Königin werden, Leyla.“
Tag der Veröffentlichung: 30.06.2021
Alle Rechte vorbehalten