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1. Kapitel

SOMMERFÜRZCHEN

 

bearbeitet durch Alberto Bronca

 

 

 

 

DAS WOHLTEMPERIERTE KÄMMERLEIN

 

Draußen gleißt so prall die Sonne,

hier in meinem Kämmerlein

liege ich mit großer Wonne,

kann ein Musikantus sein.

Lass die Stürme all‘ verbrausen,

lausche wie ich Töne furz.

Komponiere ohne Pausen,

hoch und lang, mal tief und kurz.

Nur den Mond noch und die Sterne,

lass ich in die Noten seh’n,

spät am Abend in der Ferne

sollen meine Weisen weh’n.

 

 

GUTE BRAVE JUNGEN

 

Viele gute, brave Jungen

hab‘ ich einstmals ausgelacht,

dass in Darmpein sie gerungen

manch gerüchevolle Nacht.

 

Ach, und nun muss ich erleben,

dass mich trifft ein gleich Geschick.

Pupsen, furzen, Gase geben.

O verlornes Darmesglück.

 

Ganze Nächte muss ich liegen

und beim fahlen Mondenlicht

in die stinkend Decken schmiegen

mein erbleichtes Angesicht.

 

O ihr guten, braven Jungen,

die ich einstens ausgelacht.

Seht, so bin ich auch bezwungen,

hab‘ mir in die Hos‘ gemacht.

 

 

LIED UND TON

(frei nach Emanuel Geibel)

 

Verzaubert liegt, verschollen,

Dornröschen tief im Bett,

die Därme stark verquollen,

es ist ihr gar nicht nett.

 

Da bricht durch Hos und Jacken

mit tiefem Brunz ein Ton

und küsst mit warmen Backen

den lieben Königssohn.

 

Und sieh, mit raschen Schlägen

er ist sogleich erwacht.

Sie hebt sich ihm entgegen,

sein Näslein schöpft Verdacht.

 

Vom Lager aufgesprungen,

es weht ein Mief umher,

der Snölk hat ihn umschlungen,

er atmet schon nicht mehr.

 

Doch auf des Duftes Flügel

es zieht sie treugesellt

wohl über Strom und Hügel

hinaus in alle Welt.

 

 

LEBWOHL!

 

O Furz, zieh von mir weiter,

zu anderen schnell hin.

Lebwohl und dufte heiter,

so steht es mir im Sinn.

 

Kommst du zu einer Nelke

an einem hellen Ort,

versprich, dass sie nicht welke,

sie blühe immerfort.

 

Triffst du einst eine Taube

dann schließe sie ins Herz.

Sag ihr, dass ich nicht glaube,

du seist ein böser Scherz.

 

Nun ziehe von mir weiter,

du wunderbarer Ton.

Ich freu mich und bin heiter,

der nächste bläht mir schon.

 

  

SCHWELLENSPRUCH

 

Hüter der Tore,

Anus, lass jenes Beben

kein Bleiben sein,

sondern Ankunft und Ausweg

zugleich.

 

  

NICHT OHNE

 

Ich bin ein Furz, ein Dröhnen pur.

Präsent und dein Verehrer nur.

 

Ich knick den Halm ganz leicht im Wind.

Veröde ihn zudem geschwind.

 

Ich bin kein Hauch, ein Atemzug.

Ein Sturm jawohl, der dich durchschlug.

 

Lieb Freund, hör zu, ich setz‘ mich fest.

in deiner Nas‘, wenn du mich lässt.

 

 

SOMMERABEND

(frei nach Heinrich Heine)

 

Unten an dem stillen Bache

hockt ein hübsches Mägdelein.

Ihre Backen, weiß und lieblich,

schimmern in dem Mondenschein.

 

Und ein Wandrer schreitet leise,

hört die Töne zart und fein.

Nach dem Seufzen in der Stille,

das kann nur ein Plätschern sein.

 

Goldner Strahl im blauen Himmel

funkelt wie ein Edelstein,

tröpfelt nicht nur in die Wiese

netzt ihr auch das Wadenbein.

 

O DIESER TON

 

O dieser Ton durch‘s Zimmer klingt,

Der einz’ge Ton, der modrig schwingt.

Der Ton, der unsre Sinne nimmt

und seinen Schöpfer fröhlich stimmt.

Er sorgt für unsre Übelkeit;

Gelobt sei er in Ewigkeit!

 

 

SEELEN

 

Die Gattin lag im Bettenkram

beim Schein des Mondenlichts,

als etwas pfiff, erst schlich, dann kam,

doch sehen tat sie nichts.

 

Ihr war, als stiegen Dämpfe auf,

von Schwefel drückend schwer.

Die Gattin machte einen Schnauf,

ein Miefeln zog einher.

 

Es hatte einen Brunz getan

der Gatte links daneben.

Der Pesthauch brach sich seine Bahn,

sie tat ihm eine kleben.

 

Huschweg und weiter zog der Furz.

Verwundert lag der Mann.

So Düfte weilen zwar nur kurz,

und doch ist etwas dran.

 

 

NACHTS

 

O Nacht und Stub‘ so dunkel,

so still ist‘s allerweil -

Wär da nicht ein Furunkel

an seinem Hinterteil.

 

Es flüstert düstre Sagen

von seinem Backenbrand.

Von Beulen, die ihn plagen,

von Eiter wohlbekannt.

 

So unerquicklich Liegen

zur silbern Mondesfrist,

das Leid darf nicht obsiegen

so stark der Schmerz auch ist.

 

 

BOHNEN

 

Isst du einen Topf voll Bohnen,

wird sich auch das Furzen lohnen.

 

 

Wer Bohnen nie mit Zwiebeln aß

(frei nach Goethe)

 

Wer Bohnen nie mit Zwiebeln aß,

wer nie die dunklen Nächte

auf seiner Schüssel weinen saß,

kennt nicht des Darmes Mächte.

 

Ihr führt sie in den Magen ein,

ihr lasst sie modrig werden,

ihr kippt noch drauf ein Bier und Wein,

die Kost rächt sich auf Erden.

 

 

BESINNEN

(nach Richard Dehmel)

 

Nur kein ängstliches Besinnen;

Lass doch quaddeln, lass doch rinnen,

was im Darme wogt und quellt!

 

Sodass es sacht zerfließe,

sich ohne Müh ergieße;

in den Lokus treugesellt.

 

 

SPRUCH ZUR NACHT

(frei nach Karl Bröger)

 

Brause, Fürzchen, brause!

Du bist so würzig wild,

du bist bei mir zuhause,

und passt mir fein ins Bild.

 

Zieh in die Runkelnase,

zieh wahrlich tief hinein,

ich koste diese Gase

im kalten Mondenschein.

 

O windiges Gebären!

Wie wohl es mir gefällt.

Das Nachtmahl muss Vergären.

Der Snölk muss in die Welt.

 

Ich gönn dem Darmgeschlinge,

nicht eine Ruhepaus‘.

O Hohelied erklinge:

Nun brause, Fürzchen, braus‘!

 

 

NUR DIE SCHATTEN

(frei nach Emanuel Geibel)

 

Als die Schatten dunkeln,

Weib an Mann erwacht.

Welch ein Hauch der Fäulnis

flutet durch die Nacht!

 

Durch das Meer der Träume

steuert ohne Ruh,

steuert sein Analduft

ihrem Näschen zu.

 

„Dir bin ich ergeben,“

raunt der Mann ihr hin!

„Weißt, dass ich doch immer

dein treuer Eugen bin.“

 

 

LIEDER

 

Lieder furz ich in der Nacht,

hab sie mir selbst beigebracht.

Lieblich Melodei und Tön‘,

und sie duften auch noch schön.

 

 

IN MEINER SUPPE

(frei nach Wilhelm Busch)

 

Gestern war in meiner Suppe

bannig viel vom Bohngemüs,

mir war’s gleichwohl ziemlich schnuppe,

immerhin war sie nicht süß.

 

Meine liebe Gattin hab ich

ganz gehörig angeblärrt.

Drauf aus purer Tücke gab ich

ihr ein edles Blaskonzert.

 

Doch dies fand sie nicht erquickend,

wie ich eigentlich gedacht.

Weil ich dann den ganzen Abend

hab allein für mich verbracht.

 

 

VERLASSEN

(frei nach Eduard Mörike)

 

Früh morgens wenn die Hähne krähn,

muss der Knecht verschwinden,

wenn Jauchedüfte miefelnd wehn,

hebt sich sein Wohlbefinden.

 

Der Knecht springt frisch aus jener Scheun‘,

mit lautem Jubilieren;

nach dieser Nacht kann er sich freun,

die Amseln tirilieren.

 

Er denkt bei sich ganz sinnenfroh

an seine Liebestaten,

dem Zicklein geht es ebenso,

wird nächtens auf ihn warten.

 

 

DIE MUSIK

(frei nach Lessing)

 

Herr Orpheus furzte; rings um ihn,

mit Nas und Ohr tief einzuziehn

die Wohltat im Gedränge,

stand die erstaunte Menge.

 

Lukullus kam von ungefähr,

er taumelte den Weg daher.

Schnell faßt’ er sich, blieb schnuppernd stehn,

Und rief bedrückt: das war nicht Schön!

 

Viel schöner kann‘s mein Eheweib,

und die furzt nur zum Zeitvertreib!

 

 

SEHNSUCHT

(frei nach Franz Kugler)

 

Es brausen die Fürze

bei Tag und bei Nacht,

so herrliche Töne,

die Sehnsucht erwacht.

 

Ach je alte Zeiten,

sie liegen so weit.

sie lassen dich schwelgen

und geben Geleit.

 

Dein Liebchen verließ dich,

nun bist du allein.

Sie war jäh verdrießlich,

und konnt‘ nicht verzeih‘n.

 

Sie hasste dein Brausen

und rauschte davon,

du hast eine Blähung

und schaust in die Sonn‘.

 

 

ZUFRIEDENHEIT

(frei nach Matthias Claudius)

 

Der Narr furzt froh im Siegeston.

fast wie als ein Gedicht.

Doch mancher Mann mit einer Kron’

und Zepter schafft dies nicht.

 

Des Kaisers Pracht, des Königs Geld,

der Prunk der goldnen Welt,

erzeugt nach großem Leckerschmaus

nicht zwingend einen Braus.

 

So wünschen wir trotz alledem,

ein jeder mach es sich bequem.

Ob lautstark, taktvoll oder still,

er mag posaunen wie er will.

 

 

LEG DEIN OHR

(frei nach Carl Wolff)

 

An die Türe leg dein Ohr,

ihm ganz leis zu lauschen.

Hörst du schon den Pladderchor,

dann das stete Rauschen?

 

Es lebt in seinem Innern auch

von seiner letzten Mahlzeit,

absonderlich ein sel‘ger Hauch.

in ihm liegt ganz viel Kühnheit.

 

 

WOHER, WOHIN

(frei nach Wilhelm Busch)

 

Wo sich Bohnentönchen dehnen,

Hört der Spaß gewöhnlich auf.

Nur des Näschens frommes Sehnen

ahnt den ganzen Zeitenlauf.

 

Wo sie waren, wo sie bleiben,

ist bestimmt kein Luftkurort.

So wird dir dein Nachbar schreiben:

„Dufte weg und bleibe fort.“

 

„Lass dich nicht aufs neu gelüsten.

Dies darf nicht noch mal geschehn.

Solltest du dich dennoch brüsten,

wirst du heftig untergehn.“

 

 

ES IST EIN EIGEN DING

(frei nach Wilhelm Raabe)

 

Es ist ein eigen Ding,

ich hocke und ich lausch,

gleich hinter dieser Tür

dem gelben Wasserrausch.

 

Wo Tropf’ auf Tropfen klingt

hernieder in den Topf.

Doch mancher dumpfe Klang

klingt wie ein müdes „pffflopf“.

 

Wenn überm Schüsselrand

einher die Windbraut fegt,

und trüb mein leidend Weib

die Hand aufs Bäuchlein legt.

 

Ihr Dickdarm rüde brummt,

starr steh ich auf dem Flur,

ein Brunzen murrt und schillt,

schon wähn ich seine Spur.

 

Es bahnt sich seinen Weg

zum Türspalt fix heraus,

es brodelt, schwillt und weht

der Mief im ganzen Haus.

 

 

NACHTS

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Ich träume wach die stille Nacht,

da schleichen Fürze heimlich sacht.

Und aus der weichen Daunenhülle

entweicht ein Hauch von feinster Gülle.

 

Doch hie und da im Knatterhall

hörst du ganz leis die Nachtigall.

 

O wunderbarer Nachtgesang

dank hausgemachtem Ströme Gang.

Welch Schauern in dem dunklen Zimmer,

die Seligkeit nimmt man mir nimmer.

 

 

AM WEIHER

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Am Weiher furzte ich mein Lied,

und hab es gleich begraben.

Und auch die Ros‘ am Grab verschied,

wo wir gesessen haben.

 

Zu mächtig war das Darmeswehn,

die Tränen mir enteilen.

Und wollt ich auch hinunter gehn,

ich könnt dort nicht verweilen.

 

 

FRISCHE FAHRT

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Flaue Luft kommt blau geschossen,

Donnerbalken, Sonnenschein.

Rückwärts Hörnerklang geschossen,

Mut’ge Nasen ziehen’s rein.

 

Und die Winde bunt und bunter

werden magische Tabus.

In die schöne Welt hinunter

lockt dich meines Darmes Gruß.

 

 

STILL UND WEIT

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Wenn’s kaum im Osten glühte,

die Welt noch still und weit,

da weht durch das Gemüte

die flaue Brodemzeit.

 

Ein Furz als Morgenbote

sich in die Lüfte schwingt.

Die würz’ge Reisenote

in Nas‘ und Herz erklingt.

 

O Lust, vom Klo zu blicken

als Blasebalgphantom.

fast nahe dem Ersticken

im klaren Flatusdom.

 

 

LOCKUNG

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Hört ihr prall die Bäche rauschen

draußen in dem stillen Ort?

Lockt es euch hinein zu lauschen

auf dem Hofe ebendort.

 

Wo auch viele Fürze wehen

wunderbar im Mondenschein.

Und die stillen Haufen stehen

in dem Topf aus hohlem Stein?

 

Kennt ihr noch die Kinderlieder

aus der alten, schönen Zeit?

Sie erwachen alle wieder

nachts in Örtchens Einsamkeit.

 

Still und starr die Nachbarn lauschen,

wenn du hockst dort im Gestühl,

und im Baum die Blätter rauschen –

rufst du aus: hier wird‘s mir schwül.

 

 

FLEHEN IM HAUS VON LUBOWITZ

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

O Freunde hört mein Flehen,

hier auf dem weißen Topf.

Am Ort all meiner Wehen,

sprengt es mir fast den Kopf!

 

Hier drinnen, stets gewogen,

saust bös ein Furz herum.

Schlagt lieber einen Bogen,

sonst fallt ihr schnurstracks um!

 

 

DIE NACHTBLUME

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Nacht ist nicht ein stilles Meer,

wenn dich die Därme plagen.

Kommen so verworren her

im linden Wellenschlagen.

 

Fürze, die wie Wolken sind,

verwirbeln in den Räumen.

Spürst du sie im flauen Wind,

dann musst du elend träumen.

 

 

VOR DEM DORF

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Zwei Musikanten ziehn daher

zum Dorf aus weiter Ferne.

Der eine ist verfurzt gar sehr,

der andre wär es gerne.

 

Sie stehn allhier im kühlen Wind

und lassen Pupse schießen,

ob hier ein süßverträumtes Kind

den Duft wollt nicht genießen?

 

 

SEHNSUCHT

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Es schienen so golden die Sterne.

Am Fenster alleine ich stand

und hörte in naher Ferne

ein Pupshorn im Leinengewand.

 

Die Nas‘ mir im Antlitz entbrennte,

da hab ich mir heimlich gedacht:

ach wenn ich da mitfurzen könnte

in feuchtschwüler Mittsommernacht.

 

 

BARFUSS

 

Barfuß auf dem Nordseedeich

schreiten Max und Liese.

Sie finden es so herrlich weich

auf dieser grünen Wiese.

 

Sie fragen sich, woran das liegt

und schau’n sich gründlich um.

Ein Schaf sich an ein andres schmiegt

und beide scheißen stumm.

 

 

ANKLÄNGE

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Hoch über stillen Höhen

stand ein Toilettenhaus.

So einsam war’s zu sehen,

dort über’n Wald hinaus.

 

Ein Mädchen saß darinnen

bei stiller Abendzeit.

Tat seidne Fürze spinnen

in ihrem Hochzeitskleid.

 

 

KURZE FAHRT

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Pupshorn, wie so keck und fröhlich

brachst du heut‘ den Morgen an.

In mir grummelte es selig,

frech ich neue Lieder sann.

 

Dunkel braust es nun im Zimmer,

reichlich lautstark wird es hier.

Liebchen furzt mit mir – wie immer,

so sind wir bekannt dafür.

 

 

MORGENSTÄNDCHEN

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

In dem Lokus flaue Düfte

und ein perlend Wasserfall,

durch die Einsamkeit der Klüfte,

Flatuslaut und Pullerschall.

 

Dunkelblaue Traumgenossen

fliegen all beim Morgenschein

wie von Mörsern abgeschossen

hier zum Fenster aus und ein.

 

Schwankend noch ist er am schwärmen,

und er tut‘s in Klängen kund,

denn da drinnen in den Därmen,

heult sein rasend Höllenschlund.

 

Regt der Tag jetzt laut die Schwingen,

ist der Alte nun soweit.

Aber tief im Herzen klingen

Schimpfe seiner Adelheid.

 

 

DER MORGEN

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Fließt der erste Morgenstrahl

reich im Klo von Riefenstahl,

braust erwachend Luft am Hügel:

Wer da fliegen kann, nimmt Flügel!

 

Und ihr Düftlein in die Luft

sendet Leni aus und ruft:

Hat mein Brunzen jetzt noch Schwingen,

nun, so will ich fröhlich singen.

 

Hinaus, o Furz, weit in die Welt,

bis fast zum silbern Himmelzelt.

Es springt ihr Herz vor Übermut,

und morgen macht sie’s wieder gut.

 

 

WEHMUT

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Ich kann wohl manchmal singen,

als ob ich leidig sei,

und heimlich Tränen dringen,

da wird der Darm mir frei.

 

Die Anus-Nachtigallen,

braust hier die Schwefelluft,

sie lassen Lieder schallen

aus Satans finstrer Gruft.

 

Da lauschen alle Herzen,

geborgen möchte ich sein,

und manches fühlt die Schmerzen,

im Lied die tiefe Pein.

 

 

FRÜHE

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Im Osten graut‘s, der Nebel fällt,

Wer weiß, was bald sich rühret!

Doch schwer im Schlaf noch ruht die Welt,

noch niemand hat’s verspüret.

 

Nur jenes frühe Fürzchen steigt,

es ist mir fein gediehen.

Zum Lichte, wenn noch alles schweigt,

will es titanisch fliehen.

 

 

DURCH

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Lass dich nicht leicht beirren,

brich durch o freudig Herz.

Dein Inneres Moussieren

erhebt sich himmelwärts!

 

Greif in die goldnen Saiten,

dann spürst du, du bist frei.

Es duften die Aromen,

Aurora steht dir bei.

 

Es mag sich alles brechen.

Die gotterfüllte Luft

will klagend sich erheben.

Die Menschen streift dein Duft.

 

Und eine Welt von Tönen

baut auf sich da mit Braus,

die Schönheit will verwildern,

du spendest ihr Applaus.

 

 

JAGDLIED

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

 

Durch schwankenden Weizen

schießt goldener Strahl

nach grausamen Reizen

befreit von der Qual.

 

Nun hallt’s noch mit Weltruhm,

sein Blashorn ertönt,

es zittert die Kornblum,

dem Brunzen er frönt.

 

Den Luftgott beschwören

in wolkigem Zug,

tief wummernd zu hören

in schwindelndem Flug.

 

Nur weiter und weiter

das klangvolle Spiel,

der Luftige Reiter

erreicht er sein Ziel?

 

Dann plötzliche Frische!

Süß-schaurige Lust!

Verbannte Gemische,

frei schlägt seine Brust.

 

 

DER BOTE

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Am Himmelsgrunde schießen

so lustig seine Fürz,

ein Göttergruß wollt fließen

mit extrafeiner Würz.

 

Die Zither hat gehangen

an seiner Tür bei Nacht,

sein Wind ist durchgegangen,

hat Saitenklang entfacht.

 

Dann schwang sich sein Gewitter

mit Scheppern und mit Knall.

Sein Furz brach leicht die Zither.

Auf Erden tobt der Schall.

 

 

DIE RUNDE

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Es zog eine Brunzzeit das Sofa entlang.

Ich sah sie mit Händen sich schlagen.

Da blitzten die Augen, ein Pupshorn erklang,

es war ein lustiges Jagen.

 

Und eh ich’s gedacht, war alles verhallt,

erschöpft verschnaufte die Runde.

Allein vom Klosett her rauschte es kalt,

mich schauert’s behaglich im Grunde.

 

 

GRÜN WAR DIE WEIDE

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Grün war die Weide,

der Himmel so blau,

da saßen wir beide

auf glänzender Au.

 

Sind’s Nachtigallen

was uns so fein ruft?

Nein, Fürze erschallen

in feuchtwarmer Luft.

 

Ich höre die Lieder,

doch nun ohne dich.

Dir war’n sie zuwider,

beschaulich für mich.

 

 

 

 

TRAUMNACHT

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

Was für ein irres Ballern

nach Kidneybohnen-Nacht.

Die Nachtigallen schallern,

betäubt in voller Pracht.

 

Die Stern geh’n auf und nieder,

es saust der Morgenwind.

Wann wird’s hier klar mal wieder?

davon träumt auch das Kind.

 

Mama furzt in der Stube

und weckt das Büblein auf:

Schluss mit dem Traumgehube,

zur Schul im Dauerlauf.

 

 

BERGSCHAU

(frei nach Joseph von Eichendorff)

 

O Lust vom Berg zu schauen

weit über Wald und Strom.

Hoch über sich den blauen

tieftrüben Himmelsdom.

 

Vom Berge Fürzchen fliegen,

die Wolken zieh’n geschwind,

die Dünste sie besiegen

die Vöglein dort im Wind.

 

Der Brodem drückt hernieder,

ein Täublein senkt sich gleich.

Es flattert matt, singt Lieder

hinein ins Himmelreich.

 

 

HEUTE

(frei nach Cornelia Eichner)

 

Ich lege die Flügel an,

setze einen Fuß vor den anderen.

Dann breite ich die Arme aus,

warte auf den Wind.

Lasse mich fallen,

finde nicht die Reißleine,

taumele hinab zum Flatusbogen,

an dessen Ende ein Jauchefass steht.

 

 

FRÜHSOMMERTRÄUME

(frei nach Ingrid Herta Drewing)

 

Ein sanfter Wind, ein Flattern, leise,

das hier im Licht des Mittags schwingt,

ich pupse Pans bekannte Weise,

die in der weißen Schüssel klingt.

 

Fast zeitgleich, faule Wölkchen schweben

im öden Stillen Örtchen hin,

und strömen quasi Eigenleben,

in meine Nas‘ mit Lustgewinn

 

 

Johannes‘ Fest

(frei nach Hugo Lissauer)

 

Er tönt und duftet um sich her,

die helle Sonne lacht.

Nun brauset, dröhnet er noch mehr,

er gast in voller Pracht,

 

Die Fürze strömen in die Luft

Johannes‘ Zauber aus,

erfüllen mit balsam’schem Duft

Palast und Hütt’ und Haus.

 

So hart kann sein kein Menschenherz,

es salbt Verstand und Sinn,

dass es nicht mächtig himmelwärts

zög’ dieser Zauber hin?

 

Ein heiliger Johanneshauch

erfüllt das traute Reich.

Wie er, so brunzt die Rosi auch

für ihren Männe gleich.

 

Ein heiliger Johannesgeist

durchweht die Gute Stub‘,

der lieblich seinen Anus preist,

nun brunzt auch Rosis Bub‘.

 

Und durch die Schöpfung singt und klingt

Johannes Meiers Schall.

Und tief in alle Herzen dringt

ein wohlig sanfter Hall.

 

Und Bub‘ und Rosi stimmen ein,

sie lassen noch zwei zieh’n:

Lasst lieben uns und Fürze streu’n,

so lang’ die Därme glüh’n!

 

 

HEIMKEHR

(frei nach Heinrich Leuthold)

 

Um mich herum die reine Luft,

ich atme tüchtig ein.

Um mich herum das Sauerland,

o Heimat, du bist mein.

 

Da fegt dein Furz mit sattem Ton

herab vom Felsenhang.

Ein feines Glöckchen schallt dazu,

welch göttlich Seelenklang.

 

Ich zupf mit dir die Äolsharf,

sie wandelt mein Gemüt,

und drüber liegt ein saurer Hauch

von uns galant versprüht.

 

 

UFENAU

(frei nach Heinrich Leuthold)

 

Ein Lüftchen spielt, ein lindes.

Ein Gruß des Lokuswindes

von deiner lieben Frau.

In deinem Näschen schwellen

die üblen Spielgesellen

so friedvoll und so flau.

 

 

DIE KAPELLE AM STRAND

(frei nach Heinrich Leuthold)

 

Ganz leise und bescheiden erst

ein Tönchen, das zerfiel.

In meiner Seele zittert nach

des Darmes Saitenspiel.

 

Just folgt ein kaum gedämpfter Laut,

du wirst von mir verwöhnt,

gezauster Dust, nun lausche wie

die Darmkapelle dröhnt.

 

 

IM STURM

(frei nach Heinrich Leuthold)

 

Ein unsichtbares Ungetüm,

wie Mistral schneidend scharf,

das mit des Anus‘ Ungestüm

mein Boot ans Ufer warf.

 

In dumpfen Wirbeln schnob der Dampf

wild brausend aus dem Darm.

Es war ein derber Daseinskampf.

O Neptun, hab Erbarm‘.

 

Es war ein namenloser Schreck,

ein Klagen ahnungsvoll.

Ich aber stand auf dem Verdeck

und hatt‘ die Hosen voll.

 

 

UNTER DEN ABENDGLOCKEN

(frei nach Heinrich Leuthold)

 

Darmwind streichelt seine Locken,

schaudernd nimmt er einen Schnauf.

Klänge wie von Abendglocken

wecken ihn beizeiten auf.

 

Liebchens Brodem will ihn kosen,

Schwefeldampf, ein Hauch von Pest,

und der Duft verwelkter Rosen

geben ihm vereint den Rest.

 

 

WIDERHALL

(frei nach Heinrich Leuthold)

 

Was furzt du frech in stiller Nacht,

du garstig Nachtigall?

Mit Schrecken bin ich aufgewacht

von deinem Donnerhall.

 

Dir geb ich es im Mondenschein,

du Anus-Nachtigall.

Nimm diesen Schlag aufs Nasenbein,

spürst du den Widerhall?

 

 

BITTE

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Ich bitt euch, teure Sänger,

die ihr so übel singt,

furzt diesen Ton nicht länger,

so fromm er euch gelingt.

 

Will einer merken lassen,

dass er mit Thor es hält,

so muss die Welt verblassen,

wenn’s knattert, dröhnt und schellt.

 

 

AUSSICHT

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Wird dies Lied nun immer tönen

mit dem frohen, feuchten Laut?

Und das Klo des heitern Schönen,

bleibt es forthin lieb und traut?

 

Sind die Därme erst gelichtet

und die Würste abgeführt,

dann zu reiner Wonne richtet

sich das Auge, fromm gerührt.

 

 

ANTWORT

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Das Fürzchen, das du mir geschickt,

aus deinem lieben Darm gedrückt,

es lebte kaum zum Abendrot,

das Heimweh gab ihm frühen Tod.

Nun schwebet gleich sein Geist von hier

als lieber Gruß zurück zu dir.

 

 

AN DAS GELIEBTE WEIB

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Dir möcht' ich diese Lieder weihen,

geliebtes Weib im Nachtgewand!

Idol all meiner Träumereien,

dir ist mein Blähen zugewandt.

 

Doch Zornesblut ist dir geflossen,

es sank der Milde schönste Zier.

Nach solchen Böllern, die mir schossen,

was stinken diese Lieder dir!

 

 

ABREISE

(frei nach Ludwig Uhland)

 

So hat mich nun ein Furz verlassen,

er keimte lange Zeit,

er zieht hinunter stille Gassen,

nur du gibst ihm Geleit.

 

Er hätt dir fast den Rock zerrissen,

es wär' so schad‘ für‘s Kleid!

Ich werde ihn so arg vermissen.

Ach je, o Herzeleid.

 

 

HERR GOLDMAR

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Herr Goldmar saß mit Freuden

im Klo im Reisezug,

‘nen roten Mantel seiden,

‘ne goldne Uhr er trug.

 

In linder Maienwonne,

hier in der Eisenbahn,

hier unter goldner Sonne

hebt er zu pupsen an.

 

Grazile Wellen gleiten,

wohl blaue Wolken ziehn,

wohl schmucke Düfte reiten

das Zugabteil dahin.

 

Wo Schaffnerinnen stehen

umher in schickem Grün,

wo Flatus‘ Träume wehen,

und Nasenflügel glühn.

 

 

NEUES MÄRCHEN

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Einmal atmen möcht ich wieder

in dem goldnen Märchenreich,

doch ein strenger Geist der Lieder

fällt mir in die Saiten gleich.

 

Flatus heißt die böse Fee

und mein Ritter heißet Luups.

Auf denn, Ritter, nun besteh

kühn der Feen wild Gepups.

 

 

BRAUSEN

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Es lockte in Schaffhausen

Herrn Flatus‘ finstre Macht,

man hörte Wotan brausen

in tiefer trauter Nacht.

 

Laut bölkte nun sein Weibe,

das vor dem Furze floh,

sie stieß sich die Kniescheibe,

sah Sterne farbenfroh.

 

 

KNABE UND ELFE

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Zart furzt in Widerhallen

der Knabe mit Gefühl,

die Elfe hat Gefallen

am jugendlichen Spiel.

 

Es glänzen ihre Augen

im Rauschen rings um sie,

sie möcht ganz tief einsaugen

die muntre Melodie.

 

 

SOMMERFÜRZCHEN

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Da fliegt, als sie im Felde gehn

ein Sommerfürzchen über Land.

Ein leichtes, lichtes Schwadenwehn,

es knüpft von ihm zu ihr ein Band.

 

Er nimmt es als den Duft von Rosen,

als Zeichen, wie die Lieb‘ es braucht.

O Hoffnung eines Hoffnungslosen,

aus Güll‘ gewebt, in Luft zerhaucht.

 

 

GASELEN

(frei nach Ludwig Uhland)

 

Nach Westen zieht ein Furz dahin,

er säuselt lau in frohem Sinn.

Er folgt dem blauen Strome wohl

und riecht nach welkem Blumenkohl.

 

Bringt schieren Tränenregen hier,

als frommen Gruß mit viel Pläsir.

Und Wolken wehen trüb umher

im öffentlichen Nahverkehr.

 

 

AN DIE GÜNSTIGEN

(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)

 

Flatulisten woll‘n nicht schweigen,

wollen sich der Menge zeigen.

Da der große Kerl in Rosa,

furzt fragile flaue Prosa.

Flattert mies in hellem Hain,

soviel Tadel darf schon sein.

 

 

 

DER MUSENSOHN

(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)

 

Durch Feld und Wald zu schweifen,

ein Fürzchen wegzupfeifen,

beschwingt, mit sich im Frieden,

den Brunz im Darme schmieden,

so geht es frisch von Ort zu Ort,

mit viel Gedröhn im Tonakkord.

 

 

BRAUTNACHT

(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)

 

Im Schlafgemach, in leichter Weste,

sitzt Amor ihr getreu und bebt,

Die Bohnen waren doch das Beste,

sie haben schöne Tön gewebt.

 

Er denkt’s für sich mit heilgem Schimmer,

malt Bilder wie von strahlend Gold,

sein Weihrauchswirbel füllt das Zimmer,

es lächelt ihm das Liebchen hold.

 

 

MEERES STILLE

(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)

 

Tiefe Stille herrscht im Wasser,

ohne Regung ruht das Meer.

Unbekümmert sieht der Schiffer

glatte Fläche ringsumher.

 

Plötzlich Luft von Backbordseite!

Todesdröhnen fürchterlich!

In der ungeheuren Weite -

Smutjes Darm, er regte sich.

 

 

DER BEKEHRTE

(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)

 

Bei dem Glanz der Abendröte

ging ich still den Wald entlang.

Dämon blies die Anus-Tröte,

dass es von den Felsen klang.

 

Und er zog mich zu sich nieder,

herzte mich so hold und süß.

Und ich sagte: Blase wieder!

und der böse Junge blies.

 

Meine Seele ist verloren,

meine Freude floh davon,

und es klingt in meinen Ohren

immer Dämons feuchter Ton.

 

 

DIE GLÜCKLICHEN GATTEN

(frei nach Johann Wolfgang von Goethe)

 

Nach diesem Flatusregen,

den wir so warm erfleht

o Weibchen, riech den Segen,

der unsre Stub durchweht.

 

Nur in dem blauen Treiben

verliert sich unser Blick;

die Liebe soll hier bleiben,

hier hauset unser Glück.

 

 

KEINE ROSENZEIT

(frei nach Johann Meyer)

 

Da ließ Herr Lenz sich leis hernieder

zum Festgesang mit Nachtigall.

Und als er furzte, zogen wieder

Töne hin mit Donnerhall.

 

Das ist kein Flüstern, ist kein Kosen,

der Eingeweide Übermacht.

Und selbst im Garten dort die Rosen

sind von den Schlägen aufgewacht.

 

Von seinen Taten will er sprechen,

sie sind nicht lieblich, sind gemein.

„Ich möchte alle Näslein schwächen,

euch Fürze vor die Füße streun.“

 

 

FINKENSCHLAG

(frei nach Johann Meyer)

 

Beim König Brunz im Flatusland

ist Regimentstrompeter

Herr Fink, der lust’ge Musikant

und’s Schmettern, das versteht er.

 

Er kann mit seinem frohen Schlag

den Blasebalg bewegen,

so fliegt denn auch an diesem Tag

sein Mief erfüllter Segen.

 

 

KLEINE LERCHE

(frei nach Johann Meyer)

 

Lockt der erste Sonnenstrahl

Wasser aus der Blase.

Sie läuft über, wieder mal,

deine Nachttopfvase.

 

Bringst sie für das Mutterherz

mit viel Hokuspokus

eine Stiege himmelwärts

auf den Treppenlokus.

 

 

NACHT

(frei nach Johann Meyer)

 

Still ist es rings, er denket Dein

und furzet leis zur Laute.

Nur Sternenlicht und Mondenschein

sind seine Nachtvertraute.

 

Jetzt, wo sein Geist als Fürzlein spricht,

schließ auf die Augen, blau und licht,

die einst er selig schaute.

 

Hörst nun ein leises Säuseln Du

sich rings um Dich ergießen,

und wehen Dir die Schwaden zu,

er will Dich höflich grüßen.

 

Und wenn es durch die Stube bebt,

das ist sein Geist, der dich umschwebt,

zuweilen auch als Süßen.

 

 

MÄNNE LÄCHELT DRAUSSEN WIEDER

(frei nach Johann Meyer)

 

Männe lächelt draußen wieder,

hat sich stolz da hingestellt.

Und die Fürze, seine Lieder,

künden es der ganzen Welt.

 

Aber was da blüht und schwebet,

süßlich-fauler lauer Dust

aus den Eingeweiden bebet,

ihn allein erfüllt’s mit Lust.

 

Sein Bouquet und seine Lieder

bringen uns kein Wohlgefühl,

höret bloß, da brunzt er wieder

elegisch durch das Vestibül.

 

 

NEIN, ICH KANN ES NIMMER LASSEN

(frei nach Johann Meyer)

 

Nein, ich kann es nimmer lassen,

lass schon wieder einen gehn,

und dein Herz kann es nicht fassen,

um mein Glück ist es geschehn.

 

Wo wir weilen, ist die Stätte,

die das Paradies enthält.

Ach, und wenn ich dich nicht hätte,

für wen blies ich auf der Welt!

 

 

 

STURM

(frei nach Johann Meyer)

 

Voll lauter Empörung ist die Natur,

ich schau in die finstere Nacht.

Hab immer die besten Lieder ja nur

nach schlechtestem Essen gemacht.

 

Juchhei und juchhe, wie das tobt, wie das braust,

mir träumt so - ich weiß nicht mal was.

Es heult so dahin und der Blähwind , er saust.

Das Auge, es wird mir schon nass.

 

Ein wilder Orkan, ein Bohnengericht,

es peitschte und stürmte den Darm.

Es führt mir grad flutend die Oberaufsicht

und quält mich, ich blase Alarm.

 

 

DA WAR SO VIEL

(frei nach Johann Meyer)

 

Da war so viel, was ihn verließ,

es schlich aus seinem Darm.

Was wundermilde um dich zog,

das hatte so viel Charme.

 

Da war so viel, es floss die Trän‘,

dir deine Wang‘ hinab.

Er träumte hin und machte Plän‘,

der Atem wurd dir knapp.

 

Da war so viel, du wurdest bleich,

es trübte sich dein Blick.

Er spürte Not und furzte gleich,

er wollt‘ ja nur dein Glück.

 

Spät denkt er an sein Darmgeläut,

es drückt ihn so der Schmerz.

Schwer seine Taten er bereut,

er hörte auf sein Herz.

 

 

DIE ANALFEE

(frei nach Johann Meyer)

 

Die Analfee bin ich - von Holtenau,

Freundin der tönenden Welle.

Ein Pumpfen zieht hin, so flau und so blau,

mir schwirrt‘s aus güldener Quelle.

 

Wo Erle sich über die Binsen neigt,

wo Darmgas so lieblich verglüht,

behaglich ein Zischer zum Himmel steigt,

da wohn' ich mit lindem Gemüt.

 

 

IN DER DÄMMERSTUNDE

(frei nach Johann Meyer)

 

Durch meines Zimmers Fenster leuchtet

oft des Mondes matter Schein.

Sich rasch mein Blick mit Tränen feuchtet,

ich sitz dort brunzend ganz allein.

 

Als wär‘s gekommen aus dem Orkus,

riech‘ ich wohl die Schwefelluft.

Mit schnellem Schritt eil‘ ich zum Lokus,

entleer‘ mich in die weiße Gruft.

 

Denk‘ ans Vergangne einmal wieder.

Weiß, es ist ein flauer Traum.

Verrietens’s nicht die Darmwehlieder –

Oh herrje, ich glaubt‘ es kaum.

 

 

DER LINDENBAUM

(frei nach Wilhelm Müller)

 

Am Brunnen vor dem Tore

da steht ein Lindenbaum.

Ich furz in seinem Schatten

so manchen faulen Traum.

 

Ich schieß in alle Winde

so manchen wehen Ton,

der zieht in Freud und Leide

zum Himmel mir zur Fron.

 

 

DIE POST

(frei nach Wilhelm Müller)

 

Von der Couch ein Pupshorn klingt,

was hat’s, dass es so hoch aufspringt?

Der Pups bringt einen Gruß für Dich,

was drängst Du Dich so wunderlich?

 

Nun ja, der Gruß kommt aus dem Darm,

Du holdes Liebchen bist mein Schwarm.

Wenn wir uns in die Augen seh’n,

weiß ich, es wird so weiter geh’n.

 

 

HAND IN HAND

(frei nach Ricarda Huch)

 

Er geht so Hand in Hand mit ihr,

das Stoppelfeld ist ohne Zier.

Er kräht ein munt‘res Kikriki,

aus seiner Hos‘ tönt Melodie.

 

Um sie herum die Fürze schweben

und lassen sie ganz kurz erbeben,

poltern dann wie trunk’ne Horden

wild ein Lied aus Darmakkorden.

 

 

GRUSS

(frei nach Karl Simrock)

 

Wenn die Gase wieder schwellen,

schweigt nicht mehr des Anus‘ Chor.

Und die süßen Lieder quellen

frei aus seinem Arsch hervor.

 

Wie mit Schmetterlinges Flügel

schwingen sie sich leicht und kühn

über Täler, über Hügel,

über Baum und Wiesengrün.

 

Ziehn die leicht beschwingten Töne

auch in dein geliebtes Tal,

riechst du dann das Holde, Schöne,

o so grüß es tausendmal.

 

Sag, es sei ein Sehnen wieder,

süß Verlangen, Grubengas.

Streben seine Frühlingslieder

munter rein in deine Nas‘.

 

 

DIE HÜBSCHE PUPSERIN

(frei nach Karl Simrock)

 

Mir will ein hübsches Mädchen

nicht wieder aus dem Sinn:

Sie heißt im ganzen Städtchen

die schöne Pupserin.

 

Die Fürze, die sie windet,

bestricken Nas‘ und Herz.

Das feine Mädchen bindet

die Freude himmelwärts.

 

Steht sie an ihrem Lädchen,

so kommt die ganze Stadt,

und schnuppert süße Fädchen

die sie gesponnen hat.

 

 

ENDE

(frei nach Karl Simrock)

 

Ich hielt so treue Wacht,

mir kam ein Sturm bei Nacht.

Ich blies die Flamme aus

per Furz im Geisterhaus.

 

Wie herrlich sie geloht,

so gleißend güldenrot,

entfacht durch Geistesblitz,

ein Gruß zum Himmelssitz.

 

Der Darmwind kam bei Nacht

durch Bohnen hausgemacht.

Er löscht‘ den edlen Schein,

es mag bald Stille sein.

 

 

SPÄTE STUNDE

(frei nach Ricarda Huchs „So fern und so entlegen“)

 

Die Linsen und die Bohnen

sie brodeln schwer für sich.

Die Gärung wird sich lohnen,

ja deshalb lieb ich dich.

 

Die inneren Gewalten

sind prall und sind gemein.

Sie senden Schreckgestalten

und dennoch bist du mein.

 

Ich sitz zur späten Stunde

auf dem Keramikthron,

erwart die frohe Kunde

und blas den warmen Ton.

 

 

VIELLIEBCHEN

(frei nach Karl Simrock)

 

Einsam in des Menschen Hülle

ruht der faule Güllekern.

Tief verborgen in der Stille

lagern dumpfe Töne gern.

 

Lange Zeit gut weggeschlossen

meiden sie des Tages Licht.

Als gemeine Pupsgenossen

ihres Herren Angesicht.

 

 

 

GESTÄNDNIS

(frei nach Karl Simrock)

 

Es war doch schön, vom Furz zu singen,

und nicht zu wissen, wie er riecht.

Dem Dichter will kein Lied gelingen,

seit gestern er im Stillen siecht.

 

So schön ist es, es macht ihn reicher,

am Ostertag zum frohen Fest,

als er den faulen Schwefelschleicher

durch seine feisten Backen presst.

 

 

DER STÜRMISCHE MORGEN

(frei nach Wilhelm Müller)

 

Wie hat der Furz zerrissen

des Mannes Unterhos‘,

die wirren Fetzen flattern,

sein Hintern obdachlos.

 

Und blaue Jaucheschleier

ziehn in der Welt dahin,

das nennt er einen Morgen,

so recht nach seinem Sinn.

 

Der Mann schaut auf zum Himmel,

dort prangt ein stolzes Bild,

gemalt und fein gelungen

vom Furze, warm und wild.

 

 

TÄUSCHUNG

(frei nach Wilhelm Müller)

 

Ein Furz tanzt freundlich vor mir her,

ich folg ihm nach so kreuz und quer.

Ich folg ihm gern und biet ihm Dank,

es lockt mich hin der Miefgestank.

 

Ach! Wer wie er, so würzig ist,

gibt hin sich gern der Hinterlist.

Der Furz, ich seh‘s mit Schreck und Graus,

zieht in mein helles, warmes Haus.

 

Nun ist die böse Seele drin,

nur Täuschung bloß kein Hauptgewinn.

 

 

EINSAMKEIT

(frei nach Wilhelm Müller)

 

Wie eine trübe Wolke

durch heit’re Lüfte geht,

wenn in des Wandrers Hose

ein mattes Fürzchen weht.

 

So zieht er seine Straße

dahin mit trägem Fuß,

durch helles, frohes Leben

für sich und ohne Gruß.

 

Ach war die Luft so ruhig,

ach war die Welt so licht.

Als seine Stürme toben,

da freut’s den Bösewicht.

 

 

MUT!

(frei nach Wilhelm Müller)

 

Fliegt der Furz dir ins Gesicht,

atme ihn herunter.

Wenn der Furz im Busen spricht,

singe hell und munter.

 

Höre zu, was er dir sagt,

schließe nicht die Ohren.

Fühle mit, was er dir klagt,

er ist sonst verloren.

 

Lustig in die Welt hinein,

gegen Wind und Wetter.

Furz will Gott auf Erden sein,

sei ihm guter Vetter.

 

 

MITTERNACHT

(frei nach Johann Meyer)

 

Am Himmel stehn die Sterne

und halten stille Wacht.

Und über Nah und Ferne

liegt schwarz die Mitternacht.

 

Viel‘ Herzen sind alleine,

in Frieden schläft das All.

Nur laut im dunklen Haine

furzt stramm Franz Joseph Gall.

 

Und laut in dunkler Tiefe

zieht falscher Freund dahin,

es grunzelt ein Gemiefe

im liebend Dichtersinn.

 

 

 

SPIELEREI

(frei nach Detlev Freiherr von Liliencron)

 

Flaue Veilchen furz ich hier,

flau mit flauem Bändchen,

flaue Veilchen schick ich ihr,

ihrem schmalen Näschen.

Blaues Veilchen schlägt sie mir,

schlägt ihr zartes Händchen.

 

Noch ein Liedlein press ich aus,

klage ihrem Herzen.

Sende einen letzten Strauß,

hörst du meine Schmerzen.

Bis das Fürzchen, welk und matt,

ach, den Duft verloren hat.

 

 

 

AMORS ABENDGANG

(frei nach Betty Paoli)

 

Gesunken war der lange Tag,

sein letzter Furz verschossen.

Im Dämmerscheine röchelnd lag

sein Liebchen traumumflossen.

 

Nur dort im Innern, tief im Darm,

wo Bohnen sich verbreiten,

hört man im Dunkeln wohlig warm,

noch schwanke Tönchen gleiten.

 

 

 

AM MORGEN

(frei nach Betty Paoli)

 

Wenn er vom nächt'gen Schlaf erwacht,

muss ihm die Frage frommen:

„Welch schussbereite Darmes Macht

wird über mich gleich kommen?“

 

Die Frag‘, die Angst, die ihn beschleicht,

er will es nicht verzagen.

Er sieht sich vor und rüstet leicht,

das Ärgste zu ertragen.

 

 

 

EIN REITERLIED

(frei nach Moritz Graf Strachwitz)

 

Er ritt und furzte durch die Nacht

auf seinem Schaukelpferde,

da hat er bei sich selbst gedacht:

Wie ist so schön die Erde!

 

Der Rappe sprang, das Fürzchen schwang

sich über wilde Hecken,

herunter wohl den Bergeshang

und dunkle Talesstrecken.

 

Wie rannen ihm im Luftgezisch

hinweg die flauen Schwaden!

Ihm ward so froh, so frei und frisch,

es brausten die Tiraden.

 

 

 

LIEBESLIED

(frei nach einem weiteren Reiterlied von Moritz Graf Strachwitz)

 

Den letzten Gruß, den letzten Schmuck!

Er bleibet ihr nichts schuldig.

Es schmachten mit viel Backendruck

die Fürzlein ungeduldig.

 

Der linke Furz im Darme wiegt,

der rechte droht als Blase,

ihr Näschen bald darnieder liegt,

es wehen üble Gase.

 

Er hört verzückt sein Brausen an,

sie stürzt den Snölk hinunter.

Und Liebchen hebt zu schnauben an,

die Lungen flattern munter.

 

 

 

LOCKUNG IN DIE FERNE

(frei nach Detlev Freiherr von Liliencron)

 

Flaue Fürze, Sehnsuchtsdüfte,

senden ihm ersehntes Glück.

Seinen Brunz will er verdoppeln,

oder er kehrt nie zurück.

 

Schlug der Darmstoß ihn verwirrend,

- fühlt er einen feuchten Kuss? -

dass der Köttel aus der Kimme,

an dem Höschen haften muss.

 

 

 

HAFENLEGENDE

(frei nach Detlev Freiherr von Liliencron)

 

Ein Lotse furzelt in Cuxhaven,

vom Steuer sieht er noch das Haus,

wo er die letzte Nacht geschlafen,

schon führt sein Snölk ihn frisch hinaus.

 

Und ungestüm verweht im Winde,

der Eintopf, den er so gemocht.

Im Traume schaut „sin Fru Gerlinde“,

die Lins‘ und Bohnen hat gekocht.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.07.2019

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