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Murder by contract

 

Der Motor des schwarzen BMW erstarb.

Ein Mann stieg aus, bärtig, gekleidet in die neueste Outdoor-Mode im Militärstil, mit einer Pilotenbrille auf der Nase und einer Golftasche auf dem Rücken. Das Parkdeck war leer, die Dachebene schon den ganzen Tag abgesperrt, und auch jetzt würde niemand mehr hinaufkommen. Nicht mehr, nachdem Lucia am einzigen Eingang des Parkhauses absichtlich einen so ungeschickten Unfall provoziert hatte, dass drei Autos beinahe untrennbar ineinander verkeilt waren. Beim Gedanken an ihren gnadenlosen Blondine-die-Katastrophe-am-Steuer-Blick musste er unwillkürlich grinsen.

Schnell eilte der Mann - derzeit ließ er sich Antón nennen – in den vorbereiteten, schattigen Winkel, der halb von einem großen Müllcontainer verborgen wurde, und kniete sich hin. 

Es stank nach Pisse und faulenden Essensresten.

Das Zielgebäude befand sich, Luftlinie in einem Abstand von 624,5 Metern, direkt vor ihm, wie er schon vor Tagen mithilfe eines digitalen Abstandsmessers ermittelt hatte. Er konnte das Zimmer gut erkennen, in dem sich das Treffen abspielen sollte. Das zweite Hochhaus in der städtischen Skyline, das an der Durchführung des Plans beteiligt sein sollte, konnte er ebenfalls gut sehen. Es war kleiner, als das andere, und wandte Antón nur die mit kleinen Büros voller kleiner Angestellter versehene Rückseite zu. Auch durch die Fenster dieses zweiten Gebäudes konnte er gut sehen, denn es war ein klarer, doch nicht zu heller Tag, ohne Regen oder Nebel, aber auch ohne blendende Sonnenstrahlen.

Perfekt für den Job.

Der Plan war eigentlich recht einfach. Parallel zu Antóns Sichtlinie auf den großen Businesstower, auf der anderen Straßenseite, lag ein kleines Hotel, von dem man den Tower zwar noch einsehen konnte, aber kein gutes Schussfeld hatte. Dort würde der seltsame Mann warten, der sich nur „Saladin“ nannte, und der mit ihrem Dealer in dem Gebäude mithilfe eines winzigen Mikrofons verkabelt war. Er würde den Deal mit Augen und Ohren überwachen.

Sollte etwas nicht nach Plan laufen – genauer hatte man Antón nicht unterrichtet – würde „Saladin“ mithilfe eines Laserpointers ein Signal an ihren Mann in dem kleineren Bürogebäude senden, der wiederum ein solches an Antón weitergeben würde. In dem ganzen Plan war Antón nichts weiter als der Finger am Abzug, der danach auf Nimmerwiedersehen verschwinden sollte. Für den Job hatte er ein einfaches Jagdgewehr gewählt, weder besonders schwer zu beschaffen noch loszuwerden, mit Zielfernrohr und großkalibrigen Vollmantelgeschossen.

Allein schon die dämliche Idee mit dem Laserpointer – dachten seine Partner wirklich, dass ihre Gegenspieler Handy- oder Funkkontakt überwachen könnten? - hätte Antón beinahe dazu gebracht, von dem Job abzuspringen, aber am Ende hatte ihn nur das Honorar überzeugt, abgesehen davon, dass Lucia Feuer und Flamme für die ganze Idee gewesen war. So lag er nun also in einer zugemüllten, verpissten Ecke, und wartete darauf, dass sich endlich etwas bewegte. Allein schon, um den Gestank zu überdecken, steckte er sich eine Zigarette an, während er wartete.

Für Minuten geschah nichts. Antón wurde immer unruhiger, denn ewig würde selbst die Auflösung eines derartig komplizierten Unfallortes, wie Lucia ihn produziert hatte, nicht dauern, und das letzte, das er noch gebrauchen konnte, waren neugierige oder misstrauische Mitbürger.

Abwechselnd sah Antón zu dem Zimmer, in dem der Deal geplant war, und dem Bürogebäude, in dem ihr Mann wartete. Manchmal zweifelte er wirklich am Verstand seiner momentanen Geschäftspartner, einer Organisation, deren Führungsebene ausschließlich aus Männern türkischer Abstammung gebildet wurde. Ein dicker Drogendeal in einem Businesstower - diese Idee könnte geradewegs aus einem sehr sehr billigen Kinofilm geklaut sein. Auch die seltsame Idee mit den Laserpointern war so ein verkopfter Einfall, und dass nun auch noch niemand auftauchte, ließ Antón an dem ganzen Plan zweifeln.

Wenn man sich auf ein geplantes Verbrechen einließ, war dies immer eine Frage von Vertrauen, sowohl in die Absichten der Partner, als auch in deren Fähigkeiten, tatsächlich erfüllen zu können, was sie versprochen hatten. Mit jeder verstrichenen Sekunde zweifelte Antón mehr daran. Unruhig beobachtete er die Umgebung mit dem Zielfernrohr, die benachbarten und gegenüberliegenden Gebäude, immer nach eventuellen Beobachtungsposten und Nestern des Feindes Auschau haltend. Die friedliche Umgebung war ein potentielles Schlachtfeld.

Plötzlich bewegte sich endlich etwas in dem Fenster, elfter Stock, siebtes Zimmer von rechts. Konzentriert beobachtete Antón, wie der andere Dealer – ein geduckter Mann in der Uniform eines Packetkuriers – in den harmlosen Büroraum trat. Er und der Anzugträger der Türken schüttelten sich die Hände, dann nahmen sie Platz. Antón nahm das Auge vom Zielfernrohr und blickte zu dem Bürogebäude, in dem sich der zweite Laserpointer der Türken befand. Der Mann dort gab das vereinbarte Testsignal, ein dreifaches, kurzes Aufblinken des grünen Lichts, um zu zeigen, dass er im zweiten Stock von oben auf Position stand. Der Mann, ein getarnter Mitarbeiter der Firma, der das Gebäude gehörte, war ein Beweis dafür, von wie langer Hand dieser Deal geplant war, und außerdem ein Zeichen der Unerfahrenheit des Netzwerkes, dem „Saladin“ angehörte. Antón antwortete einmal mit seinem eigenen Gerät, zwei lange Signale. Er selbst hatte mit Bedacht auf eine Waffe mit Laserzielmarkierung oder ähnlichem Unsinn verzichtet, damit man ihn in seiner dunklen Ecke nicht ausmachen konnte, und es widerstrebte ihm, seine Position auf diese Weise zu verraten. Mit einem kurzen Blick stellte er fest, dass der Kurier und der Anzugträger endlich ins Geschäft zu kommen schienen.

Plötzlich setzen seine bewussten Gedanken aus. Eine Bewegung war ihm aufgefallen, nichts als ein winziger schwarzer Schattenriss beinahe außer Sichtweite, auf dem Dach des Bürogebäudes. Seine Stirn furchte sich.

War da jemand auf dem Dach?

Nun, selbst wenn – es wäre nichts Ungewöhnliches, schießlich waren die Dächer solcher Gebäude immer begehbar. Doch seine Intuition fokussierte Antón auf diese Bewegung. Jedes Dach war ein potentieller Schießstand, erinnerte er sich, das war auch einer der Gründe, warum man als Scharfschütze nur ungern in solchen unübersichtlichen und verwinkelten Gebieten wie Businessvierteln arbeitete. Gegen die Anweisungen „Saladins“ schwenkte er den Lauf seiner Waffe zu dem Dach und ließ seinen Blick von rechts nach links über das Dach schweifen. Er konnte niemanden mehr entdecken. Schließlich brachte er die Waffe in die alte Position zurück und sah durch das Fenster. Antóns Atem beschleunigte sich unwillkürlich, als er sah, dass offenbar ein Streit zwischen den beiden Parteien entstanden und der Mann in der Kurieruniform aufgesprungen war. Er nahm einen Finger an den Abzug und blickte zu dem Bürogebäude auf ein eventuelles Lasersignal. Ein Ziel in Bewegung war auf diese Entfernung außerordentlich schwer zu treffen, seine einzige Chance bestand darin, dass sich das Ziel nach einem ersten Schuss zu Boden werfen und verharren würde.

Da war sie wieder!

Diesmal hatte Antón keine Zweifel gehabt und schwenkte die Waffe sofort zu dem Gebäude. Er erkannte gerade noch eine Bewegung, dann war sie hinter dem undurchsichtigen Geländer verborgen. Starren Blickes ließ er sein Fadenkreuz an der Stelle, an der er die mutmaßliche Person gesehen hatte. Sein größtes Problem war der geringe Winkel des Zielfernrohr, wenn sich der andere bewegen oder gar das Lasersignal aufblitzen würde. Antón musste ständig zwischen dem Fernrohr und der normalen Ansicht hin- und herwechseln. Starke Zweifel befielen ihn, denn eigentlich sollte den Deal im Blick behalten, um sich die Bewegungsmuster des Ziels einzuprägen und bestenfalls sofort zu schießen, wenn das Signal kam, doch der Mann auf dem Dach machte ihn unruhig. Bei jedem normalen Job hätte er jetzt Kontakt mit seinen Komplizen aufnehmen können, damit diese den fraglichen Bereich unter Beobachtung halten könnten, nur seine Arbeitgeber hatten, ausgerechnet in einer Umgebung wie dieser, leider andere Pläne.

Unschlüssig wurde die Waffe ständig hin und her geschwenkt. Antón wusste, er war sich seines Handelns nicht mehr sicher, und sein Verstand sagte ihm, dass das eine der ungünstigsten möglichen Vorbedingungen für einen genauen Schuss und eine schnelle Flucht waren. Sollte er abbrechen?

Niemand hätte etwas davon, wenn der ganze Plan scheiterte und er aufflog!

Unvermittelt kam es, im vielleicht denkbar ungünstigsten Moment, ein doppeltes Aufblitzen des grünen Lichts. Antón atmete schneller, zielte wieder auf den Businesstower mit den Dealern und versuchte willentlich die Atmung zu verlangsamen, hielt den Atem an und begann mit einem Mal, zu zittern.

Abbrechen?

Der Kurier lief inzwischen nervös und gestikulierend im Raum auf und ab, während der Anzuträger mit unstetem Blick auf seinem Sessel saß, die Beine übereinandergeschlagen.

Er wäre das perfekte Ziel!

Idiotischer Gedanke.

Antón ließ sein Fadenkreuz den Bewegungen des anderen Mannes folgen, hin und her, doch nie hatte er den sicheren Schuss. Immer schneller atmend, nahm er für einen Moment das Auge vom Zielfernrohr. Der Mann im anderen Gebäude wiederholte sein Signal. Antón schob den unsinnigen Gedanken, ihm per Laserpointer zu antworten, beiseite und erinnerte sich an seine Professionalität. Er war schließlich kein dahergelaufener Heckenschütze.

Mit einem Mal ruhiger, alle Zweifel und Gedanken an die Dummheit seiner Partner und den Mann auf dem Dach beiseite schiebend, wurden seine Bewegungen sicherer. Er glaubte, ein Muster zu erkennen, immer am gleichen Punkt des Raumes wechselte der Kurier seine Richtung und stand dabei für eine Sekunde still. Nicht genug Zeit!

Sein Atem wurde wieder schneller. Das grüne Licht fiel für einen Moment direkt in sein Objektiv. Schnell kniff er die Augen zu, aggressiv vor so viel Dummheit, und blickte unwillkürlich zu dem anderen Gebäude. Dieser Blick war es, der möglichweise sein Leben rettet. Der grüne Laser war verschwunden, und mit einem Mal war da ein anderes, ein rotes Licht auf dem Dach. Laserzielmarkierer! Mit einer hektischen Bewegung riss er seine Waffer herum.

Nicht zweifeln, da war etwas gewesen!

Die Unebenheit über dem schwarzen Schatten des Geländers war leicht zu übersehen, doch der leuchtend rote Punkt machte es nicht schwer, sie auszumachen. Dort kniete ein Schütze, mit dem Zielfernrohr klar als Schattenriss gegen die Abendsonne erkennbar, ein sicherer Schuss. Seine Anweisungen waren eindeutig – erst das Ziel, dann die Flucht, doch in dem Plan „Saladins“ kam kein zweiter Schütze vor.

Verdammt, das Honorar, das sie ihm zahlten, war nicht genug, um sein Leben wissentlich wegzuwerfen! Entschlossen fasste er den anderen Schützen ins Auge, platzierte sein Fadenkreuz genau auf der Unebenheit über dem roten Punkt und entsicherte die Waffe. Er schoss. Unüberhörbar hallte der Knall von den Häuserschluchten wieder. Als Antón die Waffe nach dem Verriss wieder auf die Stelle richtete, bewegte sich der Punkt immer noch, hinter sich die eindeutige Silhouette des Mannes. 

Ein Fehlschuss! Die Bewegungen des roten Lichtpunktes waren suchender geworden. Hektisch repetierte Antón seine Waffe und zielte wieder. Plötzlich verschwand der rote Punkt. Zusammenzuckend erkannte er, dass es sich um den feindlichen Schuss gehandelt haben musste. Er schloss die Augen. Der Müllcontainer erzitterte, und es war reines Glück, dass der andere eine so geringe Treibladung verwandte, sodass das Projektil zu Boden fiel, als der gegen die Betonwand des Parkhauses prallte, anstatt zum tödlichen Querschläger zu werden. Antón hielt den Atem an, zielte und feuerte zum zweiten Mal. Er konnte gerade noch erkennen, wie die Silhouette nach hinten fiel, umgeben von einer als schwarze Schlieren gegen die Abensonne erkennbaren Kaskade von Blut. Kein sicherer Kopfschuss, aber bei einem Steckschuss mit diesem Kaliber immer noch tödlich. Schnell zielte er wieder auf das Fenster, hinter dem die Dealer waren; nur um festzustellen, dass es - nicht mehr da war. Glassplitter fielen in einem Schauer zu Boden, dann sah Antón das Mündungsfeuer, und den Überresten des Fensters folgte mit einem Mal ein Körper.

Es war der Anzugträger.

Sofort fasste Antón den Kurier ins Auge, der regungslos in die Tiefe starrend im Raum stand, einen natürlich nicht schallgedämpften, silberglänzenden Revolver in der Hand. Antón repetierte erneut und schaltete ihn aus. Der Körper kippte nach hinten. Hektisch gab er sein Signal, packte seine Waffe wieder in die Golftasche und sprang auf. Seine Arbeit war getan, jetzt musste er nur noch sicher fliehen.

Auch wenn der Tod des Anzugträgers nicht im Plan vorgesehen war, hatte er doch den Job erfüllt, schließlich waren auch die Vorbedingungen anders gewesen, als vereinbart. Dennoch plagten ihn arge Zweifel, ob seine Geschäftspartner das auch so sehen würden. Schnell und geduckt schlich zum Treppenhauseingang, stieß ihn auf und platzierte die Tatwaffe am verabredeten Ort, einem Raum für Reinigunskräfte. Er schloss die Tür wieder hinter sich ab und eilte die Treppen hinab. Hektisch verschickte er eine bereits vorbereitet Rund-SMS an seine eigenen Leute, dass sie sich nach eventuellen weiteren Schützen umsehen sollten. Als Antón plötzlich Schritte im Treppenhaus hörte, die nicht seine eigenen waren, blieb er unmittelbar stehen. Der ebenerdige Eingang hätte abgeschlossen sein müssen! Er warf einen schnellen Blick das Treppenhaus hinab und erhaschte einen Blick auf einen grauen Mantel und behandschuhte Hände. Mehr als alarmiert, tastete er unter seiner Jacke an seinen Gürtel, just in dem Moment, als er sich dem Mann mit Detektivhut, Mantel und einer schallgedämpften, silbrig glänzenden Waffe gegenübersah.

Die MP7 von H&K gehörte zu den modernsten Maschinenpistolen der Welt, eignete sich unter weiter Kleidung selbst mit Schalldämpfer zum verdeckten Tragen, ließ sich einhändig bedienen und besaß dennoch die Durchschlagskraft eines Sturmgewehres – die erste Wahl als Sekundärwaffe zur Verteidigung des eigenen Lebens.

Noch im gleichen Moment, in dem Antón sah, wie der andere Killer um die Ecke bog, nahm er die Waffe in den Anschlag, und auf weniger als fünf Meter war es praktisch unmöglich, mit einer auf Dauerfeuer geschalteten Maschinenpistole danebenzuschießen. Der andere brach mit ungläubiger, blutüberströmte Miene zusammen, einen wahnsinnigen Schmerz in den Augen. Er schrie schrieohrenbetäubend in seiner Todesqual, doch gingen die Schreie bald in Gurgeln über, als ihm Blut in die Lunge floss. Antón ließ seine Waffe sinken und sah ihm nicht in die Augen, während er weiterhastete. Die Sonnenbrille auf der Nase bog er auf den Gehweg und ging die Straße hinab, in Richtung der nahen Brücke, wo der erste Fluchtwagen auf ihn warten sollte. Die zwei Neonazis vielen ihm sofort auf. Ihre Mienen verrieten sofort, dass sie etwas gesellschaftlich Unerwünschtes vorhatten, und bei ihren auffällig in den Jackentaschen vergrabenen Händen erschienen vor Antóns inneren Auge Bilder von Schlagringen, Pfefferspray und kleinen Revolvern. Irgendjemand hatte ganz eindeutig beschlossen, das Antóns Leben heute enden sollte.

Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als das Adrenalin mehr und mehr durch seine Adern rauschte. Wer auch immer es war – er würde sich eine verdammt blutige Nase einholen.

Der Kombi, der mit einem Mal um die Ecke bog – verdunkelte Fenster, fabrikneues Aussehen, rasante Fahrweise – war eine andere Sache. Ohne noch auf Unauffälligkeit zu achten, drehte er sich um und hastete über die Straße, was wütendes Rufen einiger bremsender Fahrer zur Folge hatte, aber indirekt auch den Kombi aufhielt. Er eilte in die entgegengesetzte Richtung weiter und bog um eine Ecke, wobei er noch einen Blick über die Schulter warf, wo Lucias Unfallort, von Polizei- und Abschleppfahrzeugen umringt, zu sehen war. Er blieb verwirrt stehen. Auch der zweite Fluchtwagen fehlte, und das war wirklich nicht zu erwarten gewesen, schließlich war er nicht von „Saladins“, sondern von Antóns eigenen Leuten platziert worden. An seinem Verstand zweifelnd, drehte er sich um, eilte erneut über die Straße und hastete den Weg hinunter, geriet dabei aber unfreiwillig in das Sichtfeld von „Saladins“ Hotel. Wenn es einen weiteren Schützen gab, hätte er jetzt die Gelegenheit seines Lebens. Er brauchte sich schon gar nicht mehr umzusehen, um zu wissen, dass der Kombi mit quietschenden Reifen um die Ecke bog. Antóns verzweifelnde Gedanken kreisten wie wild um das M-16 in Lucias Kofferraum, er tastete an seinem Gürtel, blieb stehen und sah dem Fahrer des dunklen Wagens in die Augen. Dann zog er die MP7 und schoss - wild in die Luft. Mit hoch erhobenen Händen drehte er sich um und warf die Waffe den verdattert dreinblickenden Polizisten vor die Nase, die ihn dann aber, als ihre Ausbildung durchgriff, sofort umringten und mit mehr als der nötigen Grobheit in Handschellen legten. Grinsend sah Antón, wie der schwarze Kombi den Rückzug antrat.

Es konnte keinen Zweifel geben, dass dies erst die erste Runde war, die nur er gewonnen hatte.

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Texte: Alle Rechte liegen beim Autor.
Tag der Veröffentlichung: 08.03.2013

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