Ich hatte mich nie darum geschert,wie sich andere Menschen fühlen.
Was waren Gefühle schon ? Eine Ablenkung,die manche leichtfertige Menschen in den Tod reißen konnte.
Zu diesen gehörte ich jedenfalls nicht.
Es hatte Vorteile kalt zu sein.
Man konnte Dinge ganz anders betrachten. Objektiv.
So dachte ich jedenfalls ,bis ich ihr begegnete.
Und ihr das zukommen ließ,das sie verdiente.
Ein Monster hatte keine Gnade verdient.
Und doch. Sie schaffte es etwas in mir zu rühren,das ich längst verloren glaubte.
Was macht einen Menschen einzigartig ?
Ist es seine Persönlichkeit oder sein Aussehen?
Vor einiger Zeit hätte ich gesagt,das Aussehen, den Leuten ist es egal,wie einfühlsam oder klug du bist,wenn du hässlich bist.
Es war ein Tag wie jeder andere.
Ich stand auf ,putzte mir die Zähne,wusch mich,schminkte mich und frisierte meine Haare.
Ich konnte es mir nicht erlauben zu spät zu kommen,denn unser Biologielehrer ,Mr. Barnes,den wir in der ersten Stunde hatten ,schrieb Pünktlichkeit dick und fett und leider war ich diese Woche schon viel zu oft zu spät dran.
In einem Internat wurden die Regeln eben etwas strenger eingehalten.
Wobei ich sagen muss,dass meine Eltern mich hier reingesteckt haben und ich nicht freiwillig hier bin.
Der einzige Mensch,der halbwegs in Ordnung ist,ist meine beste Freundin Cate.
Mein Name ist übrigens Leah,Leah Blake.
Vielleicht habt ihr schon mal etwas von meinem Dad gehört,er ist berühmter Anwalt.
Deswegen schwimmen wir auch im Geld und lich liebte es von Anfang an.
Meine Eltern brachten mir auch früh bei,wie wichtig das Aussehen ist.
Siehst du gut aus-> gutes Leben.
Siehst du auf gut Deutsch scheiße aus -> schlechtes Leben,schlechter Job.
Ich sah natürlich gut aus.
Ich hatte lange ,braune,seidig glänzende Haare,die sich an den Spitzen leicht wellten und blaue Augen,die so weit waren wie das Meer.
Meine Haut war so schön,dass ich fast kein Make-up benötigte und ich war schlank und rank.
Alles in Allem,war ich also perfekt.
So jedenfalls zurück zum Morgen.
Nachdem ich fertig war und aus meinem Zimmer,ich hatte ein Einzelzimmer, gestürmt war, rannte ich um mein Leben,sozusagen.
Mr. Barnes hatte mich förmlich auf dem Kieker und das seit wir uns das erste Mal gesehen haben.
In meiner Eile stieß ich mit jemandem zusammen. und fiel,wegen meiner HighHeels, hin.
Ärgerlich stand ich wieder auf und schnaubte.
Dann wandt ich den Blick an den Schuldigen.
>>Hast du wohl keine Augen im Kopf ?<<,fragte ich ihn spitz.
>>Natürlich<<,entgegnete dieser gelangweilt und ich wurde nicht schlau daraus,ob es nun Sarkasmus war oder sein purer Ernst.
Ich schnaubte erneut auf und nahm mir kurz Zeit ihn zu mustern.
Ich hatte ihn hier noch nie zuvor gesehen.
Er war eigentlich nicht hässlich, doch seine Augen ,die stumpf und matt wirkten,ließen ihn langweilig erscheinen und ich spürte,wie mich Hass durchflutete.
Ich hatte noch nie jemanden vom ersten Moment an gehasst und so starrte ich ihn weiter an.
Er hatte etwas längeres,braunes Haar und braune Augen,die wie kurz vorher erwähnt,mich verrückt machten.
[http://imageshack.us/photo/my-images/522/36586800w.jpg/]
>>Das wirst du noch bereuen!<<,stieß ich hervor,nachdem wir uns etwa eine Minute lang angestarrt/niedergestarrt hatten und mir eingefallen war,dass ich zum Unterricht musste.
Atemlos öffnete ich die Tür zum Klassenzimmer,ich war übrigens in der Zehnten, und trat ein.
Dabei setzte ich ein bedauerndes Gesicht auf .
>>Mr. Barnes ,es tut mir Leid,ich wurde leider...verhindert<<,murmelte ich leise und machte mich schon einmal auf meine Execution bereit.
>>Schon gut,Ms. Blake,setzten Sie sich bitte einfach<<,entgegnete er mir und ich sah ihn verwundert an.
Kein Rumgebrülle? Keine Bestrafung?
Ich nickte brav und setzte mich.
Als ich hörte,wie meine Mitschüler über mich herzogen wurde meien Laune noch schlechter.
Sie hatten doch gar kein Recht sich das Maul über mich zu zerreißen!
Immerhin hatte mein Vater einen Teil der Schule bezahlt.
Da war es doch eigentlich zu erwarten,dass ich etwas anders behandelt wurde!
Kurz darauf,gerade,als wir zum neuen Thema,der Genetik über gehen wollten,klopfte es an der Tür.
>>Herein<<,brüllte der Biologielehrer in seinem gewohnten Ton.
Angeblich war er früher mal bei der Navy gewesen. Das erklärte zumindest einiges.
Dann wandt ich den Blick von meinem Heft,das voller Gekritzel war ab und ließ ihn zu der Person schweifen,die das Zimmer betreten hatte.
Ich atmete scharf ein und kniff die Augen zusammen.
Was tat er denn hier ?
Er begegnete meinem Wutblick mit Gleichgültigkeit.
>>Guten Tag! ich bin Hayden De Gloi<<
>>Ahh. Natürlich. Willkommen im Internat Mr. De Gloi. setzten Sie sich doch zu....Ms. Blake<<,ordnete er ihm an.
Wenn Blicke doch nur töten könnten.
Und warum musste ich auch allein sitzen?
Das hatte ich jetzt davon.
Als Hayden sich setzte,rutschte ich mit meinem Stuhl so weit es ging nach außen.
Aber er schien das alles nicht mitzubekommen,so sehr war er in Gedanken vertieft.
Wenigstens war er nicht gesprächig.
Obwohl,das hätte wenigstens vom Unterricht abgelenkt-nein! Mit ihm woltle ich nicht reden,selbst wenn seine Stimme ,wie Samt klang.
Der Unterricht schien sich ewig hinzuziehen und die Zeiger auf der Uhr schienen eingefroren zu sein.
Und dann auch noch Hayden,der mich die ganze Zeit lang von der Seite antarrte.
>>Würdest du das bitte lassen?<<,zischte ich genervt,doch von ihm kam keine Antwort.
Theatralisch verdrehte ich die Augen.
>>....und dann werdet ihr die Ergebnisse auswerten und in Kleingruppen präsentieren<<,holte mich Mr. Barnes aus meinen Gedanken.
Als er die Gruppen ausstellte hoffte ich ,dass ich allein machen könnte,doch leider gab es nun in der Klasse genau 24 Schüler.
>>Wie wäre es,wenn Sie <<,er wandte sich an Hayden,>>mit Ms. Blake referieren würden?<<
Nein,nein,nein! Bloß nicht!
Ängstlich lsah ich ihn an.
Bitte sag nein.
Ich lachte kurz auf.
>>Lieber würde ich die Schule wechseln!<<,sprang es aus meinem Mund und ich schlug erschrocken ,die Hände vor.
Ich spürte förmlich,wie sich die Blicke der anderen in meinen Schädel bohrten.
Hayden wirkte kurz überrascht,setzte jedoch schnell ein unbeteiligtes Gesicht auf.
>>Ich denke nicht,dass es dazu kommen wird<<,meinte er monoton.
Insgeheim freute ich mich.Kein Referat mit ihm!
Der Affe in meinem Kopf sprang erfreut auf und tantze wild zu dem Song "if your happy and you know it" .
Doch leider hatte ich die Rechnung ohne den Offizier Barnes gemacht ,denn er unterband mein Siegesgetanze(in meinem Kopf) indem er die fürchterlichen Worte aussprang,oder eher bellte:
>>Hier gibt es keine Ausnahmen!<<
Mein Blick fuhr fast,wie automatisch zu Hayden und ich sah ,dass er sich versteift hatte und den Bleistift in seiner Hand so fest umklammerte ,dass seine Knöchel weiß schienen.
Und mit einem Mal wurde es stickig und mir schlecht.
Ich wolte weg und wusste nur,dass ich keine Sekunde länger neben ihm ertrug.
Mein Hals war wie zugeschnürt und staubtrocken ,außerdem vernahm ich alles,wie durch einen Schleier.
Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte es dann jedoch zur Paue.
Erlleichter stand ich auf und wollte hinaus gehen,doch Mr. Barnes hielt mich ab.
Ich frage mich,wie wohl sein Vorname war.
>>Ms. Blake. Bitte kommen Sie noch nach vorne zu mir.
Sie wissen hoffentlich dass ich ihnen schon deswegen einen Verweiß ausstellen darf und werde!<<
Innerlich stöhnte ich auf. Ich hatte mitlerweile schon fünf Stück und meine Eltern waren jedesmal wütender.
Vorsichtig nickte ich.
>>Ja,es tut mir wirklich Leid. Es ist einfach aus mir herausgerutscht<<,murmelte ich und sagte damit ja auch die Wahrheit. Nur ,dass es mir eben nicht Leid tat,denn ich fühlte eine gewisse Genugtuung
>>Das mag sein,aber ich dulde so etwas hier nicht!
Oh,Mr De Gloi ,was tun Sie denn noch hier?<<
Ich zuckte allein bei der Erwähnung seines Namens zusammen und kaum fing er an zu sprechen,nahm die Atemnot wieder zu.
>>Mr. Barnes, ich bitte Sie,das Projekt allein zu präsentieren und zu gestalten<<
>>Es tut mir Leid aber keine Ausnahmen. Glauben Sie im Krieg wurden Ausnahmen gemacht ?<<
Ahh,jetzt fiel mir wieder ein,was meinen Verdacht aus dessen früheren Job bestätigt hat: Seine stetigen Kriegsannekdoten.
Ich konnte kaum noch klar denken und die Luft wurde immer knapper und stickiger. Wie bei einem Brand.
War ich die einzige ,der es so ging?
>>Ähm,darf ich jetzt gehen?<<,japste ich atemlos und hielt mich Halt suchend an Hayden fest,was es leider nur noch schlimmer machte.
>>Du meine Güte! Ms. Blake ,geht es Ihnen gut ?<<
Ich schüttelte den Kopf ,wovon mir noch schwindliger wurde.
Wenn es mir gut gehen würde,würde ich mich ja wohl nicht an ihm festhallten!
>>Hayden,würden Sie sie bitte zur Krankenstation bringen?<<
>>Natürlich<<,entgegnete er in seltsamem Tonfall und stützte mich.
Schwankend lief ich neben ihm her.
Links,rechts... Alles schien sich zu drehen und ich selbst auch.
>>Lass mich in Ruhe ja ? Ich kann auch alleine laufen!<<, zischte ich und als er mich losließ verlor ich das Gleichgewicht.
>>Man sieht's <<,entgegnete er spöttisch und ich wunderte mich,seit wann es zwei Hayden gab.
>>Was hast du mit mir gemachtß<<,stieß ich hervor.
Er zog eine Augenbraue hoch,doch ich sah ihm an,dass er erschrocken war.
Dann wurde auf einmal alles schwarz und die kleinen schwarzen Funken,die vorher vor meinen Augen getanzt hatten verbanden sich zu einer schwarzen Decke.
Es fühlte sich an,als würde ich schweben,bis ich feststellte,dass mein Körper getragen wurde.
Wer trug mich da ?
Ich spürte,wie meine Beine hart aneinanderschlugen ,doch ich hatte keine Kraft,mich bemerkbar zu machen.
Wer trägt einen denn bitte so skrupellos?
Ich dachte sogar,dass er mich einmal (ob Ausversehen oder nicht) gegen die Tür knallte.
Innerlich hoffte ich es wäre Matti Knowagon,der mich hier trug.
Er war der heißeste Junge des ganzen Internats.
Woran ich bemerkte,dass es überhaupt ein Mann war,der mich trug?
Keine Frau an der Schule hatte solche starken Arme.
Er legte mich auf eine weiche Unterlage,nachdem er es soagr irgendwie geschafft hatte mich (fast) unfallfrei zur Krankenstation zu bringen.
>>Soso,was ist denn da schon wieder los?<<,hörte ich die Stimme der Krankenschwester.
>>Sie ist ohnmächtig geworden.<<,hörte ich eine Stimme sagen.
Aber nicht irgendeine Stimme,nein,es war Haydens.
Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte ihn erwürgt.
Und das ,obowhl ich eigentlich nicht gewalttätig oder sadistisch veranlagt bin.
Dieser Kerl machte am Ende noch eine Mörderin aus mir!
Nachdem es nach einer ganzen Zeit endlich still war,öffnete ich in der Hoffnung,dass er weg war,die Augen.
Als ich keine Beschwerden mehr spürte, war ich glücklich,zumindest bis ich ihn erblickte. Och Mann!
Mit belanglsoer Miene,die nichts verriet fing er meinen Blickund bei dem nächsten Atemzug schoss ein schrecklicher Schmerz durch meinen Brustkorb.
>>Warum bist du noch hier ?<,zischte ich wütend und er grinste als er meine Wut wahrnahm.
>>Ich rege dich auf<<,murmelte er und beantwortete meine Frage nicht .
Soo das konnte ich auch!
Wütend starrte ich ihn nieder und kam mir auf einmal ziemlich kindisch vor.
>Ach was! <,schüttelte ich den Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf das Objekt meines Hasses.
Wieder zuckte ich unter dem Stechen in meinem brustkorb zusammen.
Erschrocken hielt ich die Luft an.
Dann wandt ich den Blick zu ihm. Er hatte anscheinend nichts gemerkt. Puh!
>>Dir geht es nicht gut <<,ertönte es spöttisch rechts von mir.
Ich sah ihn an und suchte angestrengt anch einem Gedankenlesegerät.
Verdammt,was war der Typ? oder war ich etwa so leicht zu durchschauen?
>>Verschwinde<<,stieß ich hervor und kniff die Augen zusammen.
Hayden seufzte leise und murmelte etwas vor sich hin,das wie Spanisch oder Französich klang.
Ich rollte mit den Augen. Wollte er jetzt vor mir angeben? So ein Macho.
>>Es ist gut,du kannst gehen! Mir geht#s gut! ich brauch keinen Babysitter!<<,erklärte ich ihm säuerlich.
Kurz herrschte Stille,bis er ein spottendes >>Hast du etwas gesagt?<<,in den Raum warf.
Dieser Kerl! >>Kannst du mal bitte sterben?<<,rutschte aus es meinem Mund und wieder waren meine Hände zu langsam um mir sprichwörtlich das Maul zu stopfen.
Was war nur mit mir los?!
>>man wünscht niemandem den Tod,selbst im Scherz nicht!<<,fuhr er mich an,sodass ich mir versehentlich auf die Zunge biss.
>>Man weiß ja nie,ob das dann auch zutrifft<<,fügte er mit einem seltsamen Glitzern in den Augen hinzu.
Na toll! Jetzt jagte er mir auch noch Angst ein.
Eingeschüchtert,vor allem,weil sein Gesicht etwa einen Zentimeter von meinem schwebte ,starrte ich ihn an.
Ich traute mich nicht in seine seelenlosen Augen zu blicken und so stierte ich einfach mal seine Haare an,die zugegeben echt schön waren.
So schön ,dass man am liebsten seine Finger...-Stop! Ok ,du hasst ihn. HASST ihn!
Als ich mich dann doch traute ihm in die Augen zu schauen, bemerkte ich seinen Blick. Ertaunt und perplex.Warum? Keine Ahnung. Vielleicht,weil ich seine Haare so anstarrte,wie sonst nur meine Lieblingsschokolade.Irgendwann musste ich mal aus ihm herauskitzeln,welches Shampoo er benutzte.
Zum ersten Mal sah ich mir seine Augenfarbe näher an. Ein warmes Schokobraun und als ich noch tiefer hineinblickte waren da blaue Punkte. Ja ,ihr habt richtig gehört ,eisblaue Sprenkel.
Oh Gott,was dachte ich da ?
Er ist der Feind,oh ja!
Endlich hatte ich mich von diesen zugegeben faszinierenden Augen losgerissen.
Dann fiel mein Blick auf die Uhr. Schon ein Uhr ?
>>lass mich gehen!<<,zischte ich ihn wieder, auf die "alte " Weise an.
>>Wieso sollte ich ?<<,ertönte es rechts von mir.
Ich verdrehte die Augen und schwang die Beine von der Liege.
Er hielt mich fest und hatte einen unergründlichen Blick aufgesetzt.
>>Warum denn zum Teufel nicht!<<,presste ich die Worte leicht genervt zwischen den Zähnen hervor.
Er zog eine Augenbraue hinauf und grinste spöttisch.
Ich wurde langsam wieder wütend.
Wegen dem Typ geh ich wahrscheinlich noch vor meinem siebzehnten Lebensjahr drauf!
R.I.P. Leah Blake-gesteroben an einem Tumor im Magen ausgelößt durch zuviel Stress.
Was der Stressfaktor ist,kann man sich ja vorstellen(-> Hayden!)
>>Wann wollen wir eigentlich das Bio-Projekt machen ?<<,wollte ich von ihm wissen.
Er zuckte mit den Schultern. Konnte er mir wenigstens einmal eine Antwort geben?
>>Bilde dir jetzt bloß nicht darauf ein!<<,fügte ich noch hinzu ,um ihm klarzumachen,falls er denken würde ,ich würde mich auf die Zusammenarbeit freuen, dass das Gegenteil der Fall war.
Er blickte mich gelangweilt an.
Dann wurde auf einmal die Tür aufgerissen.
>>Ach leah,ich hab mir solche Sorgen gemacht,als ich gehört habe...<<, Cate ,meine beste Freundin,stürmte herein und sah mich besorgt an,bis sie Hayden erblickte und mitten im Satz abbrach.
>>Wer ist denn das ?<<,raunte sie mir mit ehrfürchtigem Blick zu,>> Der ist ja heiß! Stehst du auf ihn?<< Schnell schüttelte ich den Kopf und starrte sie verwirrt an. Ich meine er sah ganz ok aus,aber....Oh je,mir kam wieder der Moment in den Kopf,in dem ich ihm in die Augen gestarrt hatte,doch ich verdrängte ihn erfolgreich.
>>Hi,bist du neu? Ich bin Cate Fals<<,stellte sie sich freundlich vor.
Hayden wand den Blick und grinste sie an. >>Hayden. Freut mich,dich kennen zu lernen ,Cate<<,fügte er mit einem Schmunzeln hinzu.
Ich gönnte ihn Cate,wirklich ,aber ich hatte auf einmal ein ungutes Gefühl.
Die Art ,wie er sie musterte.
Ich sah,wie sie sich unterhielten und Hayden und sie verstanden sich eigentlich von der ersten Sekunde an.
Ich seufzte nahm meine Tasche und verließ das Zimmer.
Die beiden schienen es nicht einmal mitzuzbekommen.
Ich seufzte und klappte das Cover des Buches zu.
Französisch war eindeutig viel zu kompliziert.
Warum mussten wir auch eine Lektüre lesen?
Es war so, wir lasen gerade das Buch „Le Comte de Monte Cristo“ von Alexandre Dupas.
Und mir blieb nichts anderes übrig, als es zu lesen, da wir regelmäßig ,wenn wir in Französich
Lektüre lasen, Exen über den Inhalt schrieben. So wollten die Lehrer sicherstellen,dass auch alle schön die Lesehausaufgaben machten.
Dumm nur, wenn man eine Niete in dem vorher genannten Fach ist.
Wieder seufzte ich und widmete mich dem Einband.
Der Typ darauf war heiß. Eine andere Bezeichnung gibt es dafür nicht.(http://1.bp.blogspot.com/-DxCsK7fgQ-Y/Tg3n-wmdjhI/AAAAAAAAkRA/C9UVE-jAq80/s1600/lecomtedemonte-cristo.jpg)
Und früher gab es eigentlich keinen hübschen Typ,alle sahen so geschniegelt aus.
Bis auf ihn. Ich frage mich,ob das auf dem Cover der Autor oder der Comte sein soll.
Aber da ich im Unterricht fast nie aufpasste...
Ich stand auf und ging ins anschließende Bad meines Zimmers um die Heilerden-Maske abzuwaschen.
Ich starrte mich im Spiegel an.
So perfekt ,war ich eigentlich gar nicht.
Meine Augen waren viel zu klein, meine Nase zu gerade und meine Haare fielen erst
in Wellen über meine Schultern, wenn ich sie glättete.
Jetzt standen sie gerade in störrischen Locken ab.
Ich verzog das Gesicht.
Cate war da schon anders. Ich meine ,an ihr war wirklich alles perfekt.
Ihr Gesicht war absolut symmetrisch, ihre Augen groß und glänzten wie grüne Smaragde.
Ihre Haut war leicht gebräunt und sie hatte volle, rote Lippen.
Außerdem hatte sie leicht gelockte, schwarze Haare, die wirklich perfekt aussahen.
Ich zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte.
Wahrscheinlich war es Cate, die mir alles von ihren Rendezvous mit Hayden ,
das wahrscheinlich wie fast immer in einer Knutscherei endete erzählen.
So öffnete ich also die Tür, doch es war nicht Cate ,die da stand.
>>Was willst du denn hier ?<<,fragte ich ihn erschrocken.
Er musterte mich mit einem spöttischen Grinsen.
Konnte der auch mal anders grinsen? -Wohl nicht.
>>Bio-Projekt, schon vergessen? <<,antwortete er auf meine Frage und trat ein.
>>Ja ,komm doch rein! Ist ja auch nicht so, dass ich grade besseres zu tun hab <<,murmelte ich sarkastisch vor mich hin.
Ich schloss die Tür und sah ihn wütend an.
Vor allem, weil er kam, wenn ich so aussah.
Ohne Make-up, in Schlabberklamotten, mit meinen Naturlocken und Resten der Maske im Gesicht.
>>Fangen wir an? <<,hörte ich ihn genervt fragen.
Ich zuckte zusammen und haute mir meinen Fuß an der Tür an.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht wandte ich mich an ihn.
>>Kannst du nicht aufpassen?<<
>>Sagt, die die gerade mit dem Fuß gegen die Tür gelaufen ist ? <<,spottete er.
Ich kniff die Augen zusammen und warf ein Kissen nach ihm ,doch er duckte sich geschickt.
>> Wie jämmerlich<<
In Sekundenschnelle klebte ich ihm eine.
Ich sah, wie er mich erstaunt ansah.
Und doch traf er meinen wunden Punkt.
Ich war jämmerlich.
Wie ich mich stets an der Nase herumführte, keine Kritik ertragen konnte und mich nicht einmal selbst akzeptieren konnte.
Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen und biss mir auf die Lippe.
Ich wollte nicht vor ihm einknicken. Schwäche zeigen.
Oh Gott, ich kannte diesen Kerl gerade einmal zehn Stunden und hasste ihn derart.
Ich ließ mich kraftlos auf mein Bett fallen und versteckte meine Tränen hinter meinen Händen.
Es war still. Wow, wir konnten nicht einmal zusammen ein Bioreferat machen, ohne uns zu beleidigen.
Nachdem ich mir die Tränen weggewischt hatte, blickte ich wieder nach oben.
Hayden sah mich verwirrt an , wie ein kleines Kind, dass aus Wut etwas kaputt macht und aber nicht versteht, warum man es bestraft.
Seine braunen Augen glitzerten leicht und sein Blick war traurig und entschuldigend.
Jetzt war ich verwirrt und konnte ihm fast nicht böse sein.
Es war ,als ob der Hass auf Eis gelegt war.
Das war das erste Mal, dass ich wirklich klar denken konnte, ohne dieses glühende
Gefühl in meinem ganzen Körper.
>>Es tut mir Leid<<, murmelte er und es klang ,als meinte er es ernst.
Ich nickte ein wenig perplex und spürte, wie mir leicht schwummrig wurde.
Mmm, es war so schön warm und am liebsten wollte ich mich fallen lassen.
Also schloss ich die Augen.
Als ich die Augen wieder öffnete ,war er immer noch da.
Ein Blick auf die Uhr genügte, mir zu sagen, dass er tatsächlich verrückt war.
Nach zehn Uhr mussten alle auf ihren Zimmern sein.
Hatte er keine Angst eine Strafe zu kassieren?
>>Was tust du noch hier ?<<, wollte ich von ihm wissen.
>>Irgendjemand muss doch wohl das Referat machen <<,antwortete er leicht abwesend, da er gerade schrieb.
Ich stand auf und setzte mich neben ihn.
Psychische Erkrankungen, stand da. In geschwungener Schreibschrift.
Darunter stand ein Text, was man darunter verstand.
>>Du weißt schon, dass du eine Menge Ärger kriegst ,wenn dich jemand erwischt?<<
>>Wer sagt denn, dass mich jemand erwischt? <<,fragte er mich grinsend.
>> Wer sagt ,denn ,dass ich dich nicht verpetzte? <<,grinste ich zurück.
Er zog eine Augenbraue nach oben.
>>Weißt du eigentlich, wo Cate ist ?<<, wechselte ich das Thema.
>>Ich schätze mal, in ihrem Zimmer<<
Wow. Der klang ja mal desinteressiert!
>>Ich dachte du und Cate…<<- >>Was soll damit sein? <<,fuhr er mich gereizt an.
>>Entschuldige, dass ich gefragt habe! <<,zischte ich zurück und da waren die Wut und der
Hass wieder.
Auf einmal war er schon wieder so nah bei mir.
Seine braunen Augen glitzerten bedrohlich und sein Mund war zu einem Strich verzogen.
Dann grinste er spöttisch.
Ich hielt den Atem an, denn seine Nähe machte mir Angst.
>>Hast du Angst ?<< ,hörte ich seine Stimme, die nun wie Samt klang.
Ich schüttelte den Kopf,denn sobald er begann zu reden verschwand sie.
>>Solltest du aber!<<
Ich sollte Angst haben?
Verwirrt sah ich ihn an.
>>W-Was?<< , war das einzige, was ich herausbrachte.
Er lächelte gequält .
>> Warum sagst du so etwas ?<< , wollte ich von ihm wissen und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Wo war die alte Leah? Die schlagfertige ?
Anscheinend im Urlaub!
Als ich wieder aufblickte, war Hayden immer noch so nah. Zu nah.
>>Könntest du…<<,bat ich ihn .
Er grinste nur. Oh Gott, am liebsten würde ich ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht wischen.
>>Ich habe Platzangst, okay?<<, zischte ich . Zum einen ,weil ich Panik hatte und zum zweiten, weil ich schon wieder diese Wut in mir spürte.
Er bewegte sich nicht vom Fleck. Also tat ich dasselbe und versuchte nicht verrückt zu werden, weil mein ganzer Körper auf die Flucht ausgerichtet war.
>>Hayden<< ,quengelte ich, denn meine Geduld verabschiedete sich gerade.
>> Was hast du eigentlich für ein Problem?<<, rutschte es aus mir heraus und sein Gesichtsausdruck wurde schon wieder so bedrohlich.
>>Was hast du für ein Problem?<<, echote er und blickte mir dabei fest in die Augen.
Also die Konversationen zwischen uns wurden echt immer geistreicher!
>>Ich ? Gar keines!<<, antwortete ich ,konnte jedoch nicht verhindern ,dass meine Stimme piepsig klang.
Er lachte leise in sich hinein und zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass ich ihm hilflos ausgeliefert war.
Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals hinunter, zumindest versuchte ich es.
Ob er ein gesuchter Serienmörder oder Psychopath war ? So kam er zumindest gerade rüber.
Und dann auch noch seine Augen die mich so komisch ansahen.
Ich schloss meine und als ich sie wieder öffnete ,war er weg.
Am nächsten Morgen war er nicht im Unterricht. Er war nicht einmal als krank eingetragen.
Langsam fragte ich mich wirklich , ob er nicht doch entweder Serienkiller oder Psychopath war.
Und meine beste Freundin war verschwunden.
Waren sie zusammen durchgebrannt? Ich zuckte bei dem Gedanken zusammen.
Ich ertrug den Unterricht nur mit dem Hintergedanken, dass ich mich in meinem Zimmer ausruhen konnte, denn ich hatte schlimme Kopfweh und Übelkeitsattacken.
Die Tafel verschwamm vor meinen Augen und die Übelkeit nahm zu.
>>Ähm, entschuldigen Sie mich , aber ich fühle mich nicht gut <<, mit diesen Worten stürmte ich aus dem Klassenzimmer.
Unter größter Kraftaufbringung hechtete ich , so gut man das eben auf HighHeels schafft, zum Ausgang.
Alles drehte sich und ich musste mich an einem Pfosten festhalten.
Komisch, das fühlte sich gar nicht, wie einer an . Ganz weich.
Nach und nach klärte sich das Bild und ich erkannte ein Gesicht. Das war kein Pfosten, das war …..
>>Wa-Was tust du denn hier ?<< , fragte ich erstaunt und ließ los.
>>Wenn ich jemanden bräuchte, der so aussieht, als würde er gleich an Langeweile oder so sterben, dann hätte ich dir das schon gesagt!<<, brüllte ich ihm ins Gesicht. Na , also ! Da war die „alte“ Leah wieder!
Er stöhnte genervt auf.
>>Hau ab! Ich brauche dich nicht. Du bist auch nicht anders, als die ganzen Deppen da im Klassenzimmer! Und hör auf einfach in mein Zimmer zu kommen und mich zu verwirren!<<, beendete ich gereizt meine Rede.
>>Ich verwirre dich also?<<, hakte er süffisant nach.
Jetzt reichte es mir. Ohne nachzudenken schlug ich ihm mit meiner Faust voll ins Gesicht.
>>Was glaubst du ,wen du hier vor dir hast?<<, schrie ich.
Er berührte seine Nase, aus der Blut quoll.
Tropf. Tropf. Tropf.
>>Ein Monster<<, entgegnete er und starrte auf die Pfütze ,die sich vor seinen Füßen bildete.
Konnte man jemanden auch mit einem Fausthieb auf die Nase umbringen?
Moment….Hatte er mich gerade als Monster bezeichnet?
Was war er dann?
Ich blickte ihm fest in die Augen und bemerkte, wie seine …leer wurden und auf einmal sackte sein ganzer Körper auf den Boden.
Ich stand da, wie erstarrt.
Ich war das. Ich hatte – Oh Gott!
Panisch kniete ich mich neben ihn und –wie jämmerlich es auch war- rüttelte an seinem Körper.
>>Hayden?<< , fragte ich leise in die Stille.
Aber mein lächerlicher Plan schien aufzugehen, denn er öffnete die Augen.
Ich sah ihn verwirrt an. Seine Augen….
>>Was ist mit deinen Augen passiert?<<
Ich starrte ihn noch immer an. Seine blauen Augen mit kleinen schokobraunen Sprenkeln.
Vorher waren sie genau umgekehrt. Braun mit blauen Sprenkeln.
>>Was läuft hier ?<< , wollte ich von ihm wissen.
>>Nichts was für dich von Belang ist<<, murmelte er ungewöhnlich hart und stand auf und ging.
Als ob nichts geschehen wäre. Nicht einmal seine Nase blutete mehr. Dabei waren zwischen
dem Schlag und dem gerade nur fünf Minuten vergangen.
Ich starrte ihm hinterher. Immer noch geflasht.
Was stimmte mit ihm nicht?
Ich wollte und würde es herausfinden, denn es ist schon irgendwie ungewöhnlich, wenn sich die Augenfarbe ändert. Oder nicht?
Und dann war da noch, dass ihn jedes Mädchen- abgesehen von mir – anstarrte , wie einen Gott.
In den nächsten Tagen sah ich Hayden kaum.
Und jedes Mal , wenn ich ihn sah knutschte er gerade mit irgendeinem Mädchen herum.
Und jedes Mal war es ein anderes.
Wie sich herausgestellt hat, war Cate tatsächlich krank und hat vergessen jemanden zu benachrichtigen, dass sie nicht in den Unterricht konnte.
Sie war jetzt seit fast drei Tagen krank und ich wollte sie heute besuchen.
Zögerlich klopfte ich an die Tür.
Ein schwaches >>Ja<< ertönte und ich trat ein.
Als ich Cate musterte, bekam ich den Schock meines Lebens.
Ihre Haut war aschfahl, ihre Augen matt und ausdruckslos und sie hatte tiefe Ränder unter den Augen.
>>Cate, ist alles in Ordnung mit dir ?<<, erkundigte ich mich besorgt.
Sie stand schwankend auf und umarmte mich.
>>Ich bin so froh dich zu sehen!<<
>>Was ist mit dir ?<<
Sie riss die Augen auf und ich glaubte etwas wie Furcht darin aufblitzen zu sehen.
So begann sie herumzudrucksen und wich meinen Fragen immer aus.
>>Ach, komm. Erzähl lieber ,was du die letzten Tage so getrieben hast!<< ,forderte sie mich auf .
Ich zuckte mit den Schultern. >>Naja, ich hab’ einen Jungen geschlagen….<<,grinste ich.
>>Wen denn? Matti Knowagon?<<, fragte sie und ich glaubte ein Funkeln in ihren Augen zu sehen.
>>Nein. Es… es war ähm.. Hayden<<, stotterte ich unbeholfen.
Cate riss ihre Augen auf und packte mich an den Schultern.
>>Das sage ich dir jetzt, weil wir Freunde sind. Bleib’ von ihm fern! Er…er ist nicht…gut für dich<<, sie blickte mir bittend und besorgt in die Augen.
>>Nicht gut, was meinst du damit?<< ,hakte ich nach.
>>Er…er <<,sie brach ab und seufzte traurig,
>>Er ist anders <<
>>Wie anders?<<
Sie blickte mich gequält an.
>>Ich …ich kann es dir nicht sagen<<, murmelte sie leise und sah mich flehend an.
Ich war enttäuscht. Wir waren beste Freundinnen und sie erzählte mir es nicht.
Dann kam mir ein Gedanke.
>>Cate, was ,was hat er dir angetan?<<
>>Du solltest jetzt gehen!<<, forderte sie mich mit harter Stimme auf und als ich ihr das letzte Mal in die Augen blickte, glaubte ich da blaue und braune Sprenkel zu sehen.
Etwa ein Monat war seit dem verrückten Zwischenfall in Cates Zimmer vergangen.
Wir vermieden das Thema Hayden, auch ,wenn ich mich nur schwer beherrschen musste, um nicht lauthals über ihn zu fluchen, wenn ich ihn mal irgendwo sah.
Das Bio-Projekt war immer noch nicht fertig gestellt, besser gesagt wir hatten uns seitdem nicht mehr getroffen und genügend Zeit hatten wir ja noch.
Wobei getroffen nicht gerade die beste Umschreibung für „Er-kommt-einfach-in-mein Zimmer-und verwirrt-mich“ ist.
Gott sei Dank hatten wir noch etwa drei Wochen Zeit.
Ich seufzte. Mathe war viel zu kompliziert!
Wir mussten gerade eine extrem lange Gleichung mit vier Unbekannten lösen und leider hatte ich gar keine Ahnung, wie.
Ich schielte nach rechts und sah, wie Hayden die Aufgabe ohne einmal anzuhalten herunterschrieb.
Als er sah, wie ich auf sein Heft stierte, wandte er seinen Kopf zu mir und deutete auf meine
Lösung.
>>Das ist falsch!<<, meinte er kühl.
>>Das weiß ich<< ,giftete ich.
Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
Normalerweise hätte er jetzt irgendetwas mehr provozierendes gesagt.
Außerdem sah er abgekämpft, blass und irgendwie auch traurig aus.
Oh je, jetzt nahm ich ihn auch noch in Schutz.
Verdammt, hatte ich meine Mission vergessen?
Ich wollte aufdecken, was er verbarg.
Trotzdem musterte ich ihn besorgt.
>>Alles ok ?<<, fragte ich und konnte nicht verhindern in seine Augen zu starren.
Ich hörte, wie er irgendetwas sagte, doch ich verstand es nicht.
Alles war in den Hintergrund geraten nur noch seine Augen da, die einen in den Bann zogen und nicht mehr losließen.
Verdammt! Was war mit diesen Augen?
>>Das ist ja alles ganz falsch! Schau mal du hättest da nicht durch zwei teilen dürfen! Wenn du erst die erste von der zweiten Gleichung abgezogen hättest, hättest du jetzt auch das Ergebnis<<, erklärte er mir und ich nickte.
Ehrlich gesagt, verstand ich kein bisschen.
Verständnislos starrte ich ihn an und er seufzte leise.
>>Hmm ,soll ich dir mal Nachhilfe geben?<< ,fragte er mich mit süffisantem Grinsen.
>>So schlecht bin ich auch nicht! <<,meinte ich eingeschnappt.
Er lachte leise und es schien, er hatte vergessen, dass ich ihm seine Nase fast ins Gehirn geschlagen hätte.
Und dann kam mir wieder Cates Erwähnung in den Kopf.
Er wäre nicht gut für [i]mich[/i].
Warum sagte sie für mich nicht gut?
Ich finde nichts an ihm gut also…
>>Hm, was ist?<<
>>Nein, danke <<,entgegnete ich ihm.
Für einen kurzen Moment sah es so aus, als wäre er überrascht. Naja, die meisten Mädchen
wären jetzt todglücklich, doch glücklicherweise gehöre ich nicht zu den meisten.
In den nächsten Schulstunden nervte Hayden mich weiter.
>>Na ,was ist? Willst du wirklich keine [i]Nachhilfe[/i] ?<<
Schon klar ,was er darunter definiert! Rumknutschen!
>>Nein<<, presste ich es entnervt hervor, >>damit ich mich dir ausliefere, oder was ?<<
Er grinste und zog eine Augenbraue nach oben.
>>Du hast also Angst? Gut<<
Ich verdrehte die Augen, dieser Verrückte!
Jetzt fing er schon wieder davon an!
Ich kniff die Augen zusammen. Ich hatte keine Angst ,na gut vielleicht ein kleines bisschen.
>>Du darfst mir Nachhilfe in Mathe geben, aber nur unter einer Bedingung: Nicht in meinem Zimmer!<<, meinte ich schließlich, denn von alleine würden meine Noten nicht besser werden.
>>Gut. Heute Nachmittag, drei Uhr in meinem Zimmer<<
>>In deinem Zimmer ?<<,piepste ich.
>>Natürlich ,du hast doch gesagt, nicht in deinem!<<
Ich nickte und grinste und- Ich grinste?
Perplex schüttelte ich den Kopf. Was stellte er mit mir an?
Missmutig trottete ich hinter ihm her.
In meinen Gedanken verfluchte ich ihn bereits seit zehn Minuten.
Und da mir keine mehr einfielen, bastelte ich mir selbst welche.
Was ist wohl das männliche spanische Schimpfwort für Schlampe?
Puta hieß Schlampe. Vielleicht Puto?
Ich grinste, das würde ich hinterher gleich im Internet nachschauen!
Plötzlich blieb Hayden stehen und ich stieß gegen ihn.
>>Bist du immer so stürmisch?<<, fragte er bissig.
Schon komisch, wie sich seine Laune ständig veränderte.
Er seufzte und öffnete seine Tür.
Ich war schon gespannt, wie wohl sein Zimmer aussah.
Hier hat übrigens jeder ein eigenes Zimmer, schließlich ist das ein Eliteinternat.
Und als ich hinein spähte, wurde ich enttäuscht.
>>Gefällt es dir nicht ?<<,wollte er belustigt von mir wissen.
>>Doch, doch. Nur nicht das, was ich erwartet habe<<
Er trat näher. >>So, und was hast du erwartet?<< ,fragte er mich mit rauer Stimme und ich spürte seinen Atem, der extrem gut roch, an meinem Hals.
Ich sollte ihn mal fragen, welche Zahnpasta er benutzt.
>>Nicht das<<, piepste ich. Diese Nähe machte mir Angst.
Er kam noch näher, sein Gesicht berührte schon fast meines.
>>Würdest du bitte weggehen?<<, mein Stimme war nur noch ein Quietschen und ich sah,
wie sich ein selbstgefälliges Grinsen auf sein Gesicht schlich.
>>Warum denn?<<, hauchte er und jetzt grinste ich selbstgefällig.
>>Schon klar, was du hier versuchst! Ich gehöre nur leider nicht zu denen ,die dir aus der Hand fressen!<<, zischte ich und kehrte ihm den Rücken zu.
Wenn er jetzt überrascht war, so ließ er es nicht anmerken.
>>Warum sagst du mir denn dann nicht, was du erwartet hast vorzufinden?<<
Ich drehte mich um.
Bestürzt starrte ich ihn an.
Jetzt fiel mein ganzer Plan in den Müll!
Ich wollte ihm zeigen, dass nicht jedes Mädchen auf ihn flog.
Wenn ich jetzt ginge, würde ich nie mehr über ihn herausfinden, flüsterte eine leise Stimme in meinem Kopf.
>>Etwas anderes eben<<, wich ich ihm aus.
Folterbänke, ein Chemielabor irgendetwas, das ihn als völlig geistesgestört entlarven würde?
Als hätte er meine Gedanken gelesen, grinste er.
Kurze Zeit später befand ich mich auf dem Sportplatz und drehte gleichmäßig meine Bahnen. Und tatsächlich hatte sich mein Ärger schon etwas verzogen und ich fühlte mich befreiter.
Haydens Gesicht wanderte immer weiter in den Hintergrund meiner Gedanken- was auch gut so war! Was wollte er eigentlich immer? Zuerst behandelte er mich kühl ,dann kam er wieder auf diese Abschlepperschiene . Ich gehörte nun mal nicht zu denen, die sobald er etwas sagte in Ohnmacht fielen. Oh Gott, was dachte ich hier überhaupt so an ihn? Dieser Kerl!!
Ich meine ganz soo hässlich war er nicht aber.-HALT! Ok, ich hasste ihn! Er war der Teufel in Person ,der mich die ganze Zeit „ auf die dunkle Seite „ locken wollte.
Oh ja! Ich schloss die Augen und Haydens Gesicht tauchte vor meinem auf.
Warum schien sein ganzes Gesicht so anders aus, als sich seine Augenfarbe geändert hatte?
Alles schien viel harmonischer zu wirken und seine Augen hatten eine fesselnde Wirkung.
Ein Werkzeug des Bösen.
Von hinten hörte ich, wie jemand hinter mir joggte und drehte mich um.
Es war Matti. Ich riss die Augen auf und versuchte so locker wie möglich und in zügigem Tempo zu joggen. Hoffentlich sah ich gut aus!
>>Hey, Leah oder ?<<, fragte er atemlos ,nachdem er mich eingeholt hatte.
Ich nickte ein wenig perplex, dass er mit mir redete ,obwohl warum sollte er es auch nicht tun?
Und während ich ihn so anstarrte, bemerkte ich nicht, wie ich leicht stolperte und befand mich kurze Zeit später par terre- auf der Erde.
>>Bist du ok?<<, fragte er mich mit einem süffisantem Grinsen im Gesicht und ich nickte mit hochrotem Kopf.
Ich wandte den Blick verlegen ab . Ich wollte ihm nicht mit so einem roten Kopf in diese schönen Augen sehen.
Unbeholfen stand ich auf und riss ihn fast mit auf den Boden ,als ich das Gleichgewicht verlor, doch irgendjemand fing mich auf.
Als ich den Ausdruck in Mattis Augen sah, zuckte ich zusammen.
Matti Knowagon, der Mädchenschwarm Nr. 1, der Sportstar, der eigentlich keinen Grund zum fürchten hätte , fürchtete sich ?
Wer zum Teufel hatte mich da vor dem Zusammenprall mit dem Boden bewahrt ?
Kurze Zeit später befand ich mich auf dem Sportplatz und drehte gleichmäßig meine Bahnen. Und tatsächlich hatte sich mein Ärger schon etwas verzogen und ich fühlte mich befreiter.
Haydens Gesicht wanderte immer weiter in den Hintergrund meiner Gedanken- was auch gut so war! Was wollte er eigentlich immer? Zuerst behandelte er mich kühl ,dann kam er wieder auf diese Abschlepperschiene . Ich gehörte nun mal nicht zu denen, die sobald er etwas sagte in Ohnmacht fielen. Oh Gott, was dachte ich hier überhaupt so an ihn? Dieser Kerl!!
Ich meine ganz soo hässlich war er nicht aber.-HALT! Ok, ich hasste ihn! Er war der Teufel in Person ,der mich die ganze Zeit „ auf die dunkle Seite „ locken wollte.
Oh ja! Ich schloss die Augen und Haydens Gesicht tauchte vor meinem auf.
Warum schien sein ganzes Gesicht so anders aus, als sich seine Augenfarbe geändert hatte?
Alles schien viel harmonischer zu wirken und seine Augen hatten eine fesselnde Wirkung.
Ein Werkzeug des Bösen.
Von hinten hörte ich, wie jemand hinter mir joggte und drehte mich um.
Es war Matti. Ich riss die Augen auf und versuchte so locker wie möglich und in zügigem Tempo zu joggen. Hoffentlich sah ich gut aus!
>>Hey, Leah oder ?<<, fragte er atemlos ,nachdem er mich eingeholt hatte.
Ich nickte ein wenig perplex, dass er mit mir redete ,obwohl warum sollte er es auch nicht tun?
Und während ich ihn so anstarrte, bemerkte ich nicht, wie ich leicht stolperte und befand mich kurze Zeit später par terre- auf der Erde.
>>Bist du ok?<<, fragte er mich mit einem süffisantem Grinsen im Gesicht und ich nickte mit hochrotem Kopf.
Ich wandte den Blick verlegen ab . Ich wollte ihm nicht mit so einem roten Kopf in diese schönen Augen sehen.
Unbeholfen stand ich auf und riss ihn fast mit auf den Boden ,als ich das Gleichgewicht verlor, doch irgendjemand fing mich auf.
Als ich den Ausdruck in Mattis Augen sah, zuckte ich zusammen.
Matti Knowagon, der Mädchenschwarm Nr. 1, der Sportstar, der eigentlich keinen Grund zum fürchten hätte , [i]fürchtete[/i] sich ?
Wer zum Teufel hatte mich da vor dem Zusammenprall mit dem Boden bewahrt ?
Es kam mir so vor , als wären Tage vergangen ,so lange lag ich nun schon da.
Es war bereits stockdunkel und mir leuchteten die Sterne von oben entgegen, was mir jedoch kein bisschen Trost spendete.
Was bitte hatte dieser Mensch mit mir angestellt?
Ich konnte mich nicht bewegen und es wurde langsam immer kälter.
Verdammt! Warum musste ich auch joggen gehen? Wäre ich , so komisch es auch klingt, bei Hayden geblieben, läge ich jetzt in meinem bett und würde mal wieder stinksauer auf ihn sein.
Ich zuckte zusammen ,als ich Schritte hörte, da ich mit allem möglichen, aber nur nichts gutem rechnete.
Der Mensch kam näher ,ging in die Knie und beugte sich über mich.
War es der seltsame Junge von heute Nachmittag?
>>Hayden? <<,murmelte ich mit schwacher ,brüchiger Stimme.
Der Mensch antwortete mir nicht.
War es Hayden? In diesem Moment hoffte ich es zutiefst.
Der Mensch leuchtete mir mit einer Taschenlampe in die Augen und ich spürte, wie eine große Last von mir abfiel.
Es war Hayden und sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
Es war verzerrt und traurig?
Sein Haar hing ihm in die Augen und ich fragte mich ,ob er überhaupt noch etwas sah.
Sein Gesicht sah aschfahl aus und er schwankte von einer Seite zur anderen.
Ich spürte, wie mir schwindelig wurde und kurz darauf zwickte Hayden mir in den Arm.
Ich richtete meine Augen auf ihn und konnte nur mit Mühe verhindern, dass sie zufielen.
>>Bleib wach <<,befahl er mit kühler Stimme, die ein wenig zu betont kühl klang , als wollte er etwas überspielen.
Er lud mich auf seine Arme und trug mich , oder besser gesagt ,schleppte mich ,da er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte zurück zum Internatsgebäude.
Letztendlich konnte ich jedoch nicht verhindern, dass ich einschlief und seien Brust war auch zu bequem….
Als ich erwachte ,befand ich mich nicht in meinem Zimmer.
Nein es war Haydens.
Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
Schon seltsam, dass sein ganzes Zimmer in schwarz-weiß gehalten war.
Von den schränken bis zu den Wänden .Ich sah auf die Uhr, die gegenüber von mir hing.
Es war bereits dreiviertel eins!
Ich erstarrte. Ich war im Arsch! Ich hatte den gesamten Unterricht verpasst. Aber da konnte ich auch noch ein wenig dösen, was bei dem Kopfweh vielleicht gar nicht so schlecht wäre.
Kurze Zeit später wurde ich von dem Quietschen einer Tür geweckt und vor mir stand Hayden.
Blass wie nie, mit struppigen Haaren, dunklen Augenringen und sah aus, als würde er gleich umkippen.
Aus seinen schokobraunen Augen war die Strahlkraft gewichen und ich glaube, sogar die saphirblauen Sprenkel waren weg.
>>Hayden, geht es dir gut ?<<,fragte ich ihn und war zum ersten Mal wirklich besorgt.
>>Mir geht es gut <<,meinte er zähneknirschend.
Doch leider war es ihm nicht so leicht abzunehmen, da er sich am Schrank festhalten musste.
>Natürlich! Schließlich hältst du dich ja auch nicht an dem schwarz-weißen Schrank fest <<,entgegnete ich sarkastisch.
Er verzog das Gesicht und setzte sich neben mich auf das bett.
>>Warum hast du mir geholfen?<< , wollte ich von ihm wissen.
Er seufzte. >>Geht es dir gut?<<, fragte er nun mich und es klang beherrscht monoton.
Was war mit ihm? Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Gut ich kannte ihn zwar nicht wirklich ,aber er stand unter einer solchen Anspannung ,dass sie ihm die ganze Kraft raubte.
>>Ja mir geht es gut . Und vielen dank ! Wegen dir habe ich den Unterricht verpasst !<<,zischte ich, da mir allmählich der Geduldsfaden riss.
Ich lehnte mich zurück aufs Kissen und schloss die Augen ,um die pochenden Kopfschmerzen zu verdrängen. Was war mit mir los?
Ich bemerkte, wie er sich neben mich legte, doch ich hatte keine Angst.
Warum wollte er nur ,dass ich Angst hatte?
>>Woher wusstest du ,wo ich war?<<
>>Ich wusste es eben!<<
Ich schnaubte. Warum wich er meinen fragen immer aus? Warum machte es mir nichts aus ,dass er neben mir lag? Im Gegenteil ich fühlte mich sicher! Und als ich meinen Kopf auf seien Brust legte ,tat er nicht außer seinen Arm um mich zu legen.
Ich spürte ,wie ich schläfrig wurde und bevor ich einschlief hörte ich ihn noch sagen : >> Es tut mir Leid. So unendlich Leid<< Und es klang so unendlich traurig ,dass mir Tränen in die Augen traten.
Ich erwachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen und stand schwankend auf.
Ich hatte wirklich einen seltsamen Traum gehabt, anscheinend war ich gestern früh noch einmal eingeschlafen! Oh Gott! Dann hatte ich ja den ganzen Unterricht verpasst!
Warum bitte sollte mich Hayden in sein Zimmer tragen und warum sollte mir das auch noch gefallen und warum sollte er mir Nachhilfe anbieten?
Ich zog die Nase kraus und schlurfte in das angrenzende Bad meines Zimmers.
Als ich in den Spiegel blickte bekam ich fast einen Herzinfarkt.
Meine Haare waren glanzlos und fettig. Meine Haut war beinahe grau und ich hatte noch nie solche Augenringe gesehen. Das waren keine Ringe mehr das waren Reifen!
Da würde viel Make-up nötig sein oder am besten eine Ganzkörpertüte!
Ich seufzte und klatschte Concealer, Make-up Wimperntusche und Rouge auf mein Gesicht dass man denken könnte ,ich wollte mich verkleiden ,aber genau das brauchte ich: Eine Verkleidung!
Zwar war heute Samstag ,aber trotzdem wollte ich nicht unbedingt wie ein Geist aussehen.
So noch ein letzter Kajalstrich, und fertig. Prüfend blickte ich mich im Spiegel an.
Man sah zwar immer noch ,dass es mir nicht so gut ging, aber wenigstens nicht so auffällig.
Was hatte ich nur für einen Traum gehabt? Das war wieder typisch ich! Dass ich von Hayden träumte und zwar nicht ,dass ich ihn umbrachte oder ähnliches ,sondern ,dass ich ihn umarmte und anschmachtete. Wähh!
Ich schüttelte den Kopf über den Traum und zog mich langsam an. Es war halb elf ,bis elf Uhr gab es Frühstück ,da war ich ja eigentlich schon zu einer recht guten Zeit aufgewacht.
Erfreut stellte ich fest, dass in der Mensa außer mir und einem Typ mit Kapuzenshirt
niemand war. Augenblicklich hob sich meine Stimmung und ich holte mir etwas zu essen.
Erst jetzt bemerkte ich ,wie hungrig ich war und as gierig mein Müsli auf.
Während ich mein Essen so in mich hineinschaufelte, sah ich ,wie die Kapuzengestalt aufstand und streckte zusammen.
Was tat er denn hier? Als er meinem Blick begegnete weiteten sich seine Pupillen und die Kapuze rutschte von seinem Kopf.
Jetzt war es an mir überrascht zu sein. Er sah fürchterlich aus. Wenn man heute auf morgen so aussehen kann ,wie er ,dann muss wirklich etwas gravierendes passieren.
Seine Wangen waren leicht eingefallen und –ich hatte es nicht geglaubt- er hatte noch schlimmere Augenringe.
Irgendwie fühlte ich mich schuldig, aber was hatte ich getan? Soweit ich mich erinnern konnte nichts. Aber selbst jetzt sah er zugegebenermaßen gut aus.
Und dafür verfluchte ich ihn. Warum musste ich dann bitte so aussehen?
Hayden seufzte leise und kam näher. Ich musterte ihn misstrauisch.
>>Was ?<<, gab ich ruppig von mir und sah ihn unfreundlich an.
>> Mr. Barnes hat gesagt, dass wir nur noch eine Woche für das Referat haben und da wir noch nichts dafür gemacht haben, sollten wir wohl mal damit anfangen.<<, entgegnete er ebenso unfreundlich und gelangweilt wie ich.
Unwillkürlich musste ich wieder an den Traum denken.
Wie anders er da war. Es kam mir echter vor, als das hier.
Oder wollte ich ,dass es das echte Gesicht von Hayden war? Aber warum sollte ich das wollen? Er war mir egal! Es kümmerte mich nicht, wie er aussah, was für eine Wirkung er auf die anderen Mädchen hatte oder was mit seinen Augen nicht stimmte.
Ich spürte, wie mir schwindelig wurde und musste mich an ihm festhalten.
Dabei war das letzte ,was ich wollte Hilfe von ihm und wenn es auch eine solche war.
Er zuckte zusammen, doch dann hielt er mich fest.
Ich wollte weg von ihm. Doch meine Beine gehorchten nicht, das einzige was ich hervor brachte war ein Gurgeln und dann war schon alles schwarz.
>>Wie ist das passiert?<< , hörte ich eine Frauenstimme fragen .
>> Ich weiß es nicht <<, sagte eine Stimme die nur so vor Öl tropfte.
>>Was soll das heißen?<<, blaffte sie ,>> ich habe hier einen Job zu verrichten! <<
Ich hörte ein Schnauben und ein Klacken, wahrscheinlich war die Frau hinausgegangen.
Ich spürte, wie schwer meine Lider waren und versuchte gegen die Erschöpfung, die mich übermahnte anzukämpfen. Verdammt, was zum Teufel stimmte nicht mit mir? Oder mit Hayden. Denn , wenn man es so sieht ,habe ich diese „Anfälle“ ja erst ,seit er an der Schule ist. Warum überhaupt musste immer er mich retten beziehungsweise zur Krankenschwester bringen?! Konnte das nicht jemand machen, den ich wenigstens einigermaßen leiden konnte!
Vorsichtig öffnete ich die Augen einen Spalt weit, schloss sie aber gleich wieder. Hayden war immer noch hier. Ich spürte, wie meine Laune sank. Na toll! Überhaupt, war mein ganzes Leben im Moment so komisch, dass ich am liebsten ein ganz normaler Mensch wäre, der an keiner Eliteschule war und keine reichen Eltern hatte. Das Leben war manchmal echt fies. Ganz besonders im Moment.
>>Wie geht es dir ?<<, unterbrach die Stimme ,die ich so sehr leiden konnte, wie ich Oliven mochte-nämlich gar nicht- meine Gedanken. Woher wusste er ,dass ich wach war? Ich beschloss kühl und stolz zu wirken, wenn ich die Augen öffnete und ihm antwortete ,doch das klappte nicht so ganz.
>>Mir geht es so gut ,wie….<<,ich schwieg kurz und suchte nach einem passenden Vergleich, >>dir<< Ich schwöre , in diesem Moment sah ich das erste Mal etwas wie Erstaunen über sein Gesicht huschen ,doch leider war dieser Moment viel zu kurz ,denn schon kurz darauf hatte er wieder seine emotionslose Maske aufgesetzt.
>>Sei froh ,dass es nicht so ist!<<, fuhr seine Stimme scharf ,wie ein Messer durch meinen Körper. Ich lachte sarkastisch auf. Ich meine ,es war doch heute Morgen deutlich zu sehen ,dass wir beide in etwa gleich schlimm drauf waren ,oder hatte ich mich da getäuscht?
>>Sag mal ,wieso bist du eigentlich nicht beim Arzt oder so? Du siehst aus , als würdest du gleich umfallen<<, murmelte ich leise und betont kühl. Ich beobachtete genau seine Reaktion. Zuerst blickte er aus dem Fenster hinter mir ,dann umspielte ein trauriges Lächeln (dass Hayden traurig sein kann?!) seine Lippen und zuletzt entgegnete er ,wie immer monoton irgendeine Antwort, die mich total durcheinanderbrachte. >>Mich interessiert eher, wie es dir geht. Ich komme schon klar ,aber du dürftest da so deine Probleme haben. Übrigens habe ich dich gestern noch in dein Zimmer gebracht. Du hast den ganzen Tag durchgeschlafen<<
Ich starrte ihn fassungslos an. Das war kein Traum? Das war alles wirklich passiert? In diesem Moment war mir alle Farbe aus dem Gesicht gewichen und ich stellte zähneknirschend fest, dass es ihn auch noch amüsierte. Ich blickte ihn wütend aber auch kalt an, jedoch wischte das sein dummes Grinsen auch nicht aus seinem fahlen ,blassen Gesicht, das normalerweise um vieles besser aussah.
>>Mir geht es gut ,danke der Nachfrage<<, giftete ich, >>Im Übrigen hast du kein Recht mich einfach in deinem Zimmer festzuhalten<< Er hob eine Augenbraue - ich stellte fest ,dass ich das nicht konnte- und sah mich an. Herrgott! Wie sollte man aus dem denn bitte schlau werden? Seine Gefühls-schwankungen würden ja nicht einmal auf eine Tabelle passen!
>>Hör auf mich zu verwirren!<<, presste ich genervt zwischen den Zähnen hervor. >>Sonst was ?<<,hakte er nach und ich bemerkte, wie sich sein Blick trübte. Innerlich grinste ich. Ha, von wegen er kommt schon klar! So ein elender Lügner und Verrückter. >Ich hasse dich Hayden de Gloi!<
Jetzt hatte ich es also noch einmal bekräftigt. Erwartungsvoll blickte ich ihn an. Doch Hayden schien gar nicht richtig anwesend zu sein. Es sah ,aus ,als blickte er durch mich hindurch. Sein Gesicht hatte mittlerweile ein fahles Weiß-Grau angenommen. Ich spürte, einen kalten Luftzug und als ich mich umdrehte ,war Hayden verschwunden. Ich seufzte und stand auf. Ich konnte ihn doch nicht einfach so alleine sonst wo herumlaufen lassen ,wenn er kurz vor dem Zusammenbruch war oder ? Zähneknirschend fluchte ich leise vor mich hin. Vielleicht hasste ich ihn ja doch nicht so arg ,wie angenommen ,denn sonst würde ich mir jetzt keine Sorgen machen. Aber vielleicht waren es auch nur die Schuldgefühle. Da er mich so oft gerettet hatte. Obwohl , eigentlich war ich ja immer nur dann zusammengeklappt, wenn er in der Nähe gewesen war.
Das Ganze war sowie ziemlich seltsam. Ich rieb fröstelnd über meine Arme, als ich leicht erschauerte , denn die Tür wurde geöffnet.>>So ,die nimmst du und wenn noch was sein sollte ,dann gehst du bitte mal zu einem richtigen Arzt<<, spuckte mir die Krankenschwester, die so „überaus freundlich“ war, ins Gesicht und streckte mir eine Handvoll Tabletten hin. Ich nickte nahm sie entgegen ,verstaute sie in einer Dose in meiner Tasche ,bedankte mich und ging. Erleichtert atmete ich aus. Puh! Endlich war ich von ihr weg. Diese Frau jagte einem einfach Angst ein. Manchmal fragte ich mich ,warum sie nicht in einem Schlachthof arbeitete. So ,jetzt musste ich mich aber mal auf die Suche nach Hayden machen.
Ich glaube ich durchkämmte die ganze Schule, doch da war kein Hayden. Ich sah auf dem Pausenhof, am Sportplatz ,im Computerraum, in der Aula und in der Mensa nach. Überall nur Schüler, die ich kaum kannte. Vielleicht sollte ich mal Cate fragen. Ratlos und ein wenig besorgt-ja ich hasste ihn zwar ,doch er hatte etwas gut bei mir- ging ich über den Hof zum Mädchentrakt. Ich spürte, wie meine Hoffnung sank. Woher sollte denn Cate wissen ,wo er war? Und doch eine kleine Stimme in meinem Kopf murmelte mir nette Worte zu.
Ich klopfte einmal und trat dann ein , da Cate nicht antwortete und die Tür offen war. >>Cate ,ich brauche deine….-<<, abrupt stoppte ich ,denn sie war gerade am Rumknutschen. Ich hielt mir eine Hand vor die Augen. >>Entschuldigung ich wollte nicht stören….<<, murmelte ich beschämt. >>Du störst doch nicht <<, hörte ich eine wunderschöne Stimme süffisant säuseln. In diesem Moment zog sich etwas in mir schmerzhaft zusammen und ließ mich erstaunt aufkeuchen. Nein ,das konnte doch nicht sein ,oder? Hatte sie mich nicht die ganze Zeit vor ihm gewarnt? Ich senkte die Hand wieder und stand wie eine Salzsäule erstarrt da.
Auf dem Sofa lag Cate, mit geschlossenen Augen , blass wie ein Leinen, die Augen geschlossen und sie schein ohnmächtig zu sein. Hayden wandte sich mir zu . Ich riss die Augen auf. Vorhin hatte er doch so kraftlos ,erschöpft und zerbrechlich gewirkt, doch davon war jetzt nichts mehr übrig. Im Gegenteil, seine schokobraunen Augen glänzten und die saphirblauen Sprenkel leuchteten mir entgegen , als ob sie mich verspotten wollten.>>I-ich g-geh ja schon….<<, stieß ich hervor und drehte mich zum Gehen um. Halt! Aber was war mit Cate? Ich hatte sie ja ganz vergessen! >>Hayden verschwinde!<<, knurrte ich nun wütend. Er lachte spöttisch auf und seine Augen glänzten schelmisch. >>Also ich denke nicht ,dass sie etwas dagegen hat<< Ich kniff die Augen zusammen und stieß ihn von mir weg ,da er geradewegs vor mir stand. Er lachte leise, was zugegebenermaßen echt sexy klang und kam ,anstatt von mir anzurücken ,noch näher. >>Hau ab Hayden! <<, meinte ich nun lauter und versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, doch es war zu spät.
Die erste Träne bahnte sich ihren Weg über mein Gesicht. Fassungslos und wie versteinert stand er da und starrte auf mein Gesicht. Der ganze Hohn war daraus verschwunden. Nur Entsetzen spiegelte sich darin und das machte mir Angst, sodass sich ihnen weitere anschlossen.
>>Warum<<, fragte er nur tonlos und fing eine mit der Hand auf, als hätte er noch nie eine gesehen. Ich schüttelte den Kopf. Nie würde er den Grund wissen ,den diesen hütete ich tief in mir und ich erkannte erst jetzt ,die Wahrheit. Die Wahrheit war ,dass ich Leah Blake, den größten Player der Schule liebte.
Mehrere Wochen vergingen und wir redeten nicht mehr miteinander. Ich ging ihm ,so gut es ging, aus dem Weg. Ich hatte Angst bekommen. Nicht nur vor ihm ,sondern auch vor mir selbst. Er war so komisch und seit ich ihn kannte verlief mein Leben alles andere als prickelnd. Ich war so gut wie jede Woche einmal auf der Krankenstation ,weil ich einfach zusammenklappte und nicht einmal ein Freund meines Vaters, der Neurowissenschaftler war ,wusste weshalb. Mein Vater machte sich natürlich dementsprechend auch Sorgen und schleppte mich von Arzt zu Arzt, aber niemand schien zu wissen ,was mit mir nicht stimmte. Ja nicht einmal ich wusste es rechtschaffen.
Doch in den letzten Tagen hatten die Anfälle aufgehört. Jedoch fühlte ich mich leer und ausgelaugt. In den Unterricht ging ich nicht ,sondern ließ mir von Cate den versäumten Stoff bringen ,obwohl sie nicht in meine Klasse ging ,sie aber gerade dasselbe behandelten. Ich fühlte mich unendlich kraftlos. Die meiste Zeit lag ich eigentlich in meinem Bett und guckte irgendwelche Tragödien ,wie Pearl Harbor an.
Mein Körper magerte innerhalb von wenigen Wochen ziemlich ab. Ich behielt mein Essen kaum im Bauch und kam kaum vom Bett auf. Gott sei Dank hatte mein Vater mich endlich erst mal in Ruhe gelassen ,nachdem kein Arzt die Ursache gefunden hat. Ich verzog das Gesicht. Ich wusste ganz genau, was die Ursache war. Hayden . Ich zuckte zusammen , als ein sich ein scharfer Schmerz durch mein Herz zog, der sich anfühlte ,als würde jemand ein Messer hindurch rammen. Schon waren wieder die Tränen da. Verdammt, ich hasse ihn und auch irgendwie naja eben das Gegenteil. Oh Gott was war nur mit mir los? Konnte sich der Gesundheitszustand aufgrund von Liebeskummer so extrem ändern?
Schwankend erhob ich mich und tapste ins Bad. Ich erschrak ,als ich in den Spiegel blickte. Das Haar des Mädchens ,das mir entgegenblickte, hing kraftlos und seltsam glatt über ihre Schultern, fast so , als ob es die Kraft verloren hätte , sich zu locken. Ihr Gesicht ,es war aschfahl ,fast sogar schlimmer als Haydens vor ein paar Wochen und das hieß schon was. Ihre Augen hatten sich von einem schönen ozeanblau in ein graublau gewandelt und sie wirkten leer und kaputt. Als hätte dieses Mädchen ,das mich zeigte ,etwas schreckliches erlebt hätte. Hatte sie das ?
Ich schluckte, als ich mein Top ein Stück hob. Ich war so mager geworden. Klar ,ich war immer schon dünn ,jedoch nie so ,dass man meine Rippen zählen konnte. Mein Körper wirkte ungemein zerbrechlich. Als würde mich ein Windhauch fortwehen können.
Seufzend zog ich mir einen weiten Kapuzenpulli über und eine weitere Jogginghose, sodass es nicht ganz so offensichtlich war ,wie schlecht es mir ging. Zuletzt setzte ich noch eine Mütze auf und zog meine Chucks an ,ehe ich ein wenig frische Luft schnappen ging. Ja das Leben ist hart, aber ich sah es mal lieber als eine Art Test. Wenn ich das hier überstehe, dann kann es nur noch besser werden. Hoffte ich zumindest.
Tag der Veröffentlichung: 22.05.2013
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