Hallo. Mein Name ist Louis. Ich bin ein vier Wochen alter Hundewelpe. Gemeinsam mit meinen vier Geschwistern wurde ich am 9.8.2007 in Frankreich geboren. Meine Mama war eine Beauceron. Wer mein Vater ist, weiß ich nicht. Vom Aussehen her haben wir Welpen mindestens drei verschiedene Väter, wahrscheinlich ist ein Schäferhund darunter.
Leider wurden wir anfangs gar nicht gut behandelt. Wir haben uns einen bösen Infekt eingefangen und müssen alle immer furchtbar husten.
Als wir etwa drei Wochen alt waren, wurden wir nach Deutschland ins Tierheim München-Riem gebracht. Dort wurden wir erstmal kräftig aufgepäppelt. Vor allem meinem einem Schwesterchen ging es gar nicht gut.
Schließlich kamen wir ins Kleintierhaus. Dort haben wir einen eigenen Raum bekommen. In einer Ecke steht ein Reisekinderbett, in das wir immer zum schlafen gesetzt werden, damit wir nicht abhauen können. Darüber hängt eine Wärmelampe, damit wir es immer kuschelig warm haben. In zwei anderen Ecken sind ein paar dicke Decken und ein Hundekörbchen bereitgestellt, wo wir auch schlafen können. Und überall liegen lauter Stoffhasen rum, mit denen wir wunderbar spielen können. Es macht kaum was mehr Spaß, als in ein Ohr zu beißen und die Beute dann kräftig hin und her zu schütteln. Schwierig ist es nur, die Beute zu transportieren, dafür sind wir noch ein bisschen klein und stolpern immer über die großen Kuscheltiere. Nur eins macht noch mehr Spaß: An den Fingern unserer Pfleger kauen und über das Gesicht der Pfleger schlabbern, oder mit den Haaren spielen.
Unsere Hauptpflegerin heißt Yvonne. Sie versorgt uns regelmäßig mit eingeweichtem Futter, Fencheltee gegen unsere Blähungen und Wasser. Außerdem gibt sie uns regelmäßig Tabletten, die sie in ein bisschen Fleisch versteckt. Sie denkt wohl, dass wir das nicht merken, aber Pustekuchen. Wir fressen es ihr zuliebe aber trotzdem, schmecken tut’s ja eh.
Außerdem besuchen uns regelmäßig einige andere Menschen. Weitere Pfleger und Freunde von Yvonne. Den anderen Besuchern des Tierheims ist es jedoch nicht gestattet zu uns zu kommen. Schließlich brauchen wir auch unsere Ruhe.
Wenn wir in unserem Raum herumtapsen, ist immer jemand da. Wir dürfen nämlich nicht auf dem Fliesenboden schlafen, wegen unserer Erkältung. Aber beim spielen wird man immer so schnell müde. Da schlafen wir immer da ein, wo wir gerade sind. Gut, dass es unsere Pfleger gibt, die stapeln uns dann schon um. Dabei wachen wir aber meistens wieder auf und wollen wieder rumlaufen, auch wenn das nie lange klappt.
Mein eines Brüderchen wird immer nur liebevoll Heulsuse genannt. Er winselt nämlich ständig, und das obwohl’s ihm gut geht. Er steht eben gern im Mittelpunkt. Nur wenn er schläft oder an etwas nagt ist er still. Mein Geschwisterchen, dem es am schlechtesten ging, wird Sorgenkind genannt. Wir anderen haben noch nicht wirklich Namen, aber ich würde gerne Louis heißen, der Name gefällt mir gut.
Uns geht es im Tierheim wirklich gut. Wir haben es warm, bekommen immer genug Futter und Medizin und sauber ist es auch immer. Denn auch dafür sorgen die Pfleger. Das unsere Pfützchen immer so schnell wie möglich aufgewischt werden. Und für die gute Pflege bedanken wir uns immer mit einem feuchten Hundebussi.
Tag der Veröffentlichung: 06.08.2010
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Widmung:
Eine wahre Geschichte, die ich im Tierheim vor drei Jahren als Praktikantin und Hundepflegerin erlebt habe