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Das Funkeln der Sterne


Die Stadt der Sterne lag mitten in der Wüste. Früher war es eine einfache Oase gewesen, die an einer großen Handelsroute der Wüstennomaden lag. Irgendwann hatten kleine Gruppen dieser Stämme angefangen, sich dort niederzulassen und ihr Nomadenleben aufzugeben. Mit den Jahren waren es immer mehr geworden und knapp 200 Jahre später war die kleine Siedlung zu einer großen und reichen Stadt herangewachsen.
In dieser Stadt lebt der Sultanssohn Karim. Ihm war kurz nach seiner Geburt von Sterndeutern prophezeit worden, dass er die Tochter der Sterne finden würde und mit ihr zusammen die Stadt vor ihrer größten Bedrohung retten würde. Jeder weis von seinem Schicksal, aber keine weis, wer die Tochter der Sterne war.
Auch Sara kennt das Schicksal des Prinzen. Sie wuchs als Waisenkind in den Straßen der Stadt auf. Um zu überleben klaute sie. Niemand kennt die Gassen und Winkel der Sternenstadt besser als sie. Deshalb wurde sie noch nie von den Stadtwachen erwischt.
Heute hat sie sich über ihre Kleidung einen Kapuzenumhang geworfen und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Dadurch sind ihre langen schwarzen Haare nicht mehr zu sehen und nur noch ihre grünen Augen leuchten wie Sterne in ihrem ansonsten dunklen Gesicht. So erkennt sie niemand und sie kann über den Markt schlendern ohne von den Wachen aufgehalten zu werden.
Doch bevor sie sich etwas zu essen besorgen kann oder einen unvorsichtigen Einkäufer um seinen Geldbeutel erleichtern, bemerkt sie 2 Stadtwachen, die auf sie zukommen und rufen "Stehenbleiben du Dieb!" Im ersten Moment ist sich Sara sicher, das sie gemeint ist, doch dann erkennt sie, das die beiden einem anderen vermummten jungen Mann verfolgen. In der Hand hält er einen angebissenen Apfel. Er rempelt ständig gegen Personen und Stände und kommt nicht recht vom Fleck. So werden die die beiden Wachen ihn gleich haben. Und was ihm dann passiert kann sich Sara denken. Irgendwie hat sie Mitleid mit dem Fremden. Aus einem Impuls heraus ergreift sie seine Hand als er in ihre Nähe kommt und zieht ihn hinter sich her in die nächste Gasse.
"Wer bist du?" Seine Stimme ist angenehm und etwas verwundert. "Dein Retter. Wenn dich die beiden Muskelheinis erwischen bist du nicht nur den Apfel wieder los."

Karim hatte es endlich geschafft sich aus dem Palast zu schleichen. Sein Vater war zwar der Meinung, das er kämpfen lernen sollte, aber dafür nicht den Palast verlassen müsste. Es hatte schon lange keinen Krieg mehr gegeben und so hatte er auch nie eine Armee anführen müssen.
Jetzt schlendert er vermummt über den Markt. Er genießt es unerkannt und unbeobachtet durch die Menge zu schlendern. An jedem Stand häufen sich andere Leckereien und Kostbarkeiten. Die Äpfel dort vorne strahlen ihn an und lassen ihm das Wasser im Mund zusammenfließen. Im Vorbeigehen nimmt er sich einen besonders roten mit. Einige Meter weiter hört er einen Ruf: "DIEB!"
Er dreht sich um. Dort kommen zwei Stadtwachen auf ihn zu mit ziemlich grimmigen Gesichtern. Ihm ist blitzschnell klar, das es mächtig Ärger geben wird, wenn sein Vater erfährt, das er heute alleine in der Stadt war und noch als Dieb beschuldigt wird. Die Entscheidung ist in Sekundenschnelle gefällt. Nichts wie weg. Doch er kommt nicht so schnell voran, wie er will. Ständig rempelt er irgendwo dagegen und die Wachen kommen immer näher.
Plötzlich ergreift jemand seine Hand und zieht ihn in eine Gasse. Vor ihm läuft eine andere vermummte Gestalt. Ein langer Kapuzenmantel verhüllt sogar das Gesicht. Karim ist völlig verwirrt. Was ist jetzt schon wieder los?
"Wer bist du?", fragt er den Fremden.
"Dein Retter. Wenn dich die beiden Muskelheinis erwischen bist du nicht nur den Apfel wieder los."
Die Stimme des Fremden ist angenehm und nicht sehr tief. Auch die Hand, die sein Handgelenk noch immer umklammert hält, ist eher klein und zart. Irgendwie verwirrt ihn die Person vor sich. Er kann auch gar nicht einschätzen, was das Motiv des Fremden sein könnte ihm zu helfen. Deshalb folgt er ihm einfach.
Kurz darauf merkt er, das die Stadtwachen immer weiter zurückbleiben. Aber es sind inzwischen 6 Personen. So langsam macht sich Karim Sorgen, ob er es schaffen wird unerkannt wieder in den Palast kommen kann.
Da biegen sie schon wieder ab, doch anstatt weiter zu rennen lässt der Fremde seine Hand los. "Wir müssen hier hoch." Er deutet auf einen Mauervorsprung. Erst jetzt erkennt er, dass die Augen seines Helfers grün aus dem im Schatten liegenden Gesicht leuchten. Diese Augen treffen in sein Herz.
Blitzschnell klettert sein Retter nach oben und Karim hat gar keine Wahl als ihm zu folgen. Oben angekommen geht die Flucht weiter über die Dächer. Doch inzwischen haben sie ihre Verfolger abgeschüttelt. Eigentlich müsste er dem Fremden nicht mehr folgen, aber da er sowieso nicht wusste was sonst tun, und die Gefahr erwischt zu werden war noch nicht viel geringer geworden, also folgte er ihm einfach weiter.
Schließlich scheinen die beiden ihr Ziel erreicht zu haben. Karims Führer hat ihn zu einem kleinen Holzverschlag auf einem der Dächer gebracht.Drinnen nimmt er seinen Kapuzenumhang ab und Karim stockt der Atem. Unter der Kapuze kommt langes, seidiges und schwarzes Haar hervor und fällt bis über den Rücken seiner Retterin. Karim kann nicht anders. Er muss sie einfach anstarren. Sie ist wunderschön.
Die junge Frau hebt ein hellgrünes Band auf und bindet sich damit die Haare zusammen. Dann dreht sie sich um. Jetzt rahmen zwei kinnlange Strähnen ihr schönes Gesicht ein.
In dem Moment kommt von unten aus der Gasse ein Schrei. "Nein, nehmt mir nicht auch noch mein letztes Geld weg! Wovon soll ich denn meine Kinder ernähren?"
Reflexartig wenden beide ihre Köpfe der Wandöffnung zu, die als Fenster dient und die außer der Tür das einzige ist, durch das Licht in den kleinen Raum kommt. Das erste, was Karim ins Auge fällt ist die Aussicht mit dem Palast des Sultans, der sich majestätisch über der Stadt erhebt. Doch dann wendet er seinen Blick nach unten in die schmale Gasse und beobachtet zusammen mit der jungen Frau das Geschehen dort unten.
Dort sind drei Soldaten, die sich über eine arme Frau lustig machen. Einer hält einen kleinen Geldbeutel über seinen Kopf, den die eigentliche Besitzerin verzweifelt zu fassen versucht. Plötzlich wird sie von den dreien in den Schmutz gestoßen und erntet erneut ihren Spott.
"Diese Schweine! Das erlauben sie sich nur den Ärmsten der Armen gegenüber. Und dem Sultan scheint es vollkommen egal zu sein."
Das Mädchen neben ihm zischt es mit so viel Verachtung und doch auch Traurigkeit, das es Karim einen Schauer den Rücken runter jagt. Aber er fühlt sich verpflichtet seinen Vater in Schutz zu nehmen.
"Wahrscheinlich weis er es gar nicht. Er hat lauter Helfer und kümmert sich nicht um alles selber."
"Dann sollte ihn mal jemand aufklären. Aber von den Bürgern der Stadt ist das nicht zu erwarten. Sie verschließen die Augen vor diesem Unrecht. Und die Armen bekommen keine Audienz, weil sie nicht genug Geld haben um seine Helfer zu bestechen."
Ihr ist deutlich ihre Abscheu gegen die herrschende Schicht anzumerken. Karim hat das Gefühl das Herz zieht sich ihm zusammen bei dem Gedanken sie könnte ihn genau so verachten, sobald sie wüsste, das er der Prinz ist.

Sara hat es doch tatsächlich geschafft. Sie hat diesen Fremden vor den Soldaten in Sicherheit gebracht. Nur blieb ihr dazu nichts andres übrig, als ihn zu sich nach Hause zu bringen. Nirgendwo sonst kann man sich so gut verstecken.
Jetzt beobachtet sie zusammen mit dem jungen Mann, wie die drei Soldaten sich lachend von der Frau auf dem Boden entfernen. In dem Moment zieht der Mann neben Sara seine Kapuze vom Kopf. Sein Gesicht ist fein geschnitten und das schwarze, weiche Haar fällt ihm in vorwitzigen Strähnen in die Stirn. Seine Augen erinnern an braunen, warme Samt und scheinen sie regelrecht anzustrahlen. Er ist sehr gepflegt, was man von einem Dieb und Straßenkind normalerweise nicht so erwarten würde.
"Danke nochmal für deine Hilfe. Mein Name ist Karim und wie heißt du?" Seine Stimme ist so samten wie seine Augen.
"Ich bin Sara. Du heißt ja wie der Prinz. Deine Eltern müssen die Sultansfamilie sehr verehrt haben, wenn sie dir seinen Namen gegeben haben.""Ja, schon." Er wirkt etwas verlegen, als er das sagt. "Deswegen wollt ich mir auch schon immer mal den Palast von ganz nahem anschaun. Kannst du mir dabei helfen?" Fragend und irgendwie hoffnungsvoll sieht er sie an.
Aus irgend einem Grund kann Sara ihm den Wunsch nicht abschlagen. "Ich werde dich so weit ich kann an den Palast ran bringen. Danach musst du alleine klar kommen."
Erfreut nickt Karim. Und schon sind sie wieder unterwegs. Diesmal geht es von Anfang an über die Dächer der Stadt auf den Palast zu. Inzwischen steht die Sonne schon hoch am Himmel und Karim scheint etwas unruhig zu sein.
Schließlich sind sie nur noch wenige Straßen vom Palast entfernt. Plötzlich bleibt Sara stehen.
"Ab hier musst du alleine weiter. Die Soldaten fangen ab hier auch an die Dächer besser zu kontrollieren und ich falle zu sehr auf in dieser Gegend. Aber du könntest Glück haben. Dort vorne ist der Abstieg auf die Straße. Viel Erfolg!" Sie deutet auf einen schmalen Spalt zwischen diesem und dem Nachbarhaus.
"Danke" Karim umarmt sie kurz und schon hat er sich über die Dachkante geschwungen und ist aus Saras Blickfeld verschwunden. Daraufhin dreht sie sich um und macht sich auf den Heimweg.

Auch Karim ist auf den Weg nach Hause. Nur ahnt Sara davon nichts. Wie durch ein Wunder schafft er es unerkannt wieder in den Palast und kommt sogar noch rechtzeitig zum gemeinsamen Mittagsmahl mit seinem Vater.
Die nächsten Wochen verbringen sowohl Sara als auch Karim in Frieden, aber irgendwie können sie sich beide nicht vergessen. Irgendwann fängt Karim an ihr Briefe mit einer weißen Taube zu schicken. Er verrät nie, das er der Prinz ist, aber dank seines Einwirkens auf seinen Vater wird das Verhalten der Soldaten den Armen gegenüber inzwischen besser kontrolliert. Über Sara ist er ständig über den Stand der Dinge genauestens informiert. Und beide fangen an sich darüber klar zu werden, das sie sich ineinander verliebt haben. Aber sie trauen sich nicht es dem anderen zu sagen.

Einige Monate später schließlich passiert die Katastrophe. Über Nacht ist die komplette Stadt von Wesen aus Sand umstellt, die jeden angreifen, der in die Stadt oder heraus will. Der Drahtzieher des ganzen ist ein alter Magier, den man vor langer Zeit aus der Stadt verbannt hatte wegen seiner verräterischen Tätigkeiten. Nun ist er zurück und will den Thron des Sultans übernehmen.
Karim zögert nicht lange. Endlich kann er all das, was er gelernt hat in einem richtigen Kampf anwenden.
Zuerst ist sein Vater gar nicht einverstanden, aber letztendlich willigt er ein und gibt ihm den größten Schatz der Familie mit - das Sternenschwert. Es wird seit Jahren immer an den nächsten Sultan weitergegeben und ist das Zeichen der Königswürde.
Bevor Karim aber in den Kampf aufbricht schreibt er seiner geliebten Sara noch einmal einen Brief. In diesem steht:

Liebste Sara!
Ich weis nicht, ob ich dich noch einmal wiedersehen werde, da ich in den Kampf gegen den Magier ziehe. Aber vorher möchte ich dir wenigstens sagen: Ich liebe dich! Seit dem Moment als wir uns das erste Mal trafen kann ich nur noch an dich denken.
Und ich muss dir noch ein Geständnis machen. Ich heiße nicht einfach wie der Prinz, ich bin der Prinz. Ich hatte Angst, es dir zu sagen, weil ich nicht wollte, das du mich hasst. Aber sei versichert ich habe dir sonst nichts verschwiegen.
Ich weis nicht, ob ich diesen Kampf überstehen werde, aber sollte ein Wunder geschehen und ich den Magier besiegen können, dann würde ich dich gerne noch einmal sehen.

In Liebe dein Prinz Karim

 



Als Sara diesen Brief liest hat sie schreckliche Angst Karim nie wieder zu sehen. Es ist ihr egal, das er der Prinz ist, sie will ihn nur wiedersehen und ihm ihre eigene Liebe gestehen. Den Brief fest an sich gedrückt sinkt sie auf ihr Bett und fängt an zu weinen.
Plötzlich wischt ihr jemand die Tränen aus dem Gesicht. Als Sara die Augen öffnet blickt sie in das Gesicht einer alten Frau. Es ist das Gesicht ihrer Ziehmutter, die schon vor 5 Jahren gestorben ist.
"Weine nicht mein Kind. Du kannst ihn wiedersehen. Du hast die Macht dazu.", flüstert die alte Frau.
"Aber wie? Du bist doch gestorben!" Sara ist verwirrt.
"Ich werde auch nur kurz in dieser Welt bleiben können. Ich bin nur gekommen um dir deinen Weg zu weisen. Sieh unter dem Bett nach. Im Boden ist ein Hohlraum, da findest du alles, was du für diesen Kampf brauchst." Mit diesen Worten wird die Gestalt der Alten immer blasser und verschwindet schließlich ganz.
Etwas erstaunt schaut Sara unter dem Bett nach und findet tatsächlich einen Hohlraum. Dort drin ist in Leder fest verschnürt die Tracht einer Tänzerin. Der Stoff der Kleidung ist mitternachtsblau mit vielen silbernen Perlen darauf gestickt. Als Sara ihn angezogen hat fühlt es sich fast an, als wäre er nicht vorhanden. Zusätzlich liegt noch Schmuck in dem Paket. Einige Armreife und Fußreife mit Sternen, sowie ein Kopfschmuck, dessen Herz ein großer Silberner Stern mit einem grünen Stein in der Mitte.
Der Rest des Kopfschmucks besteht aus Perlen, die in Saras offenen Haaren wie Sterne funkeln.
Inzwischen ist es dunkel geworden und gerade geht der Mond auf. Als sein weiches Licht auf Sara fällt ertönt eine Stimme: "Willkommen daheim Tochter der Sterne" Da weis Sara was sie zu tun hat. Schnell wirft sie sich einen Mantel über und eilt in Richtung Stadttor. Sie muss Karim erreichen bevor es zu spät ist.

Dieser kämpft unterdessen einen nahezu aussichtslosen Kampf mit seinen Soldaten gegen die Sandmänner des Magiers. Seine Truppe besteht nur noch aus den 100 besten Kriegern und sie sind alle am Ende ihrer Kräfte. Doch gegen die Sandmänner ist kein Ende in Sicht. Und all ihre Kraft scheint sich nur auf Karim zu konzentrieren. Ständig versuchen sie das Sternenschwert an sich zu bringen und ihn zu töten. Seine Männer haben von Anfang an ständig ihr Leben für seines gegeben.
Er will schon aufgeben und den Rückzug befehlen, da ertönt eine Stimme. "Karim" mehr ruft sie nicht. Doch er weis sofort es ist Sara, die da gerufen hat. Er dreht sich um und da steht eine schlanke Gestalt in einen Mantel gewickelt. Es ist beinahe wie bei ihrem ersten Treffen. Er kann nur ihre grünen Augen erahnen.
"Sara du solltest nicht hier sein! Es ist viel zu gefährlich!" Karim läuft zu ihr hin und will sie schon wieder in Richtung Stadt schicken, doch sie nimmt seine Hände und sagt: "Ohne mich wirst du heute Nacht sterben und das werde ich nicht zulassen mein geliebter Karim"
Damit löst sie die Klammer an ihrem Mantel und lässt ihn zu Boden fallen. Karim stockt der Atem. Sie ist wunderschön. Noch schöner als beim ersten Mal.
"Ich wusste es nicht, aber es scheint so, als wenn ich schon immer die Tochter der Sterne gewesen bin. Also kann ich dir auch helfen den Magier zu besiegen."
Karim weis nicht, was er sagen soll, also küsst er sie einfach mitten auf den Mund. Das verschlägt auch Sara für einen Moment die Sprache, doch dann erwidert sie seinen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösen flüstert Sara ihm zu:
"Ich werde dir die Kraft der Sterne geben mit der man jeden bösen Zauber besiegen kann. Vertraue mir."
"Ich haben dir vom ersten Augenblick an vertraut.". erwidert der Prinz nur und damit dreht er sich um und geht wieder auf seine noch immer kämpfenden Soldaten zu.
Hinter ihm fängt Sara sich zu einer unhörbaren Musik an zu bewegen. Plötzlich kommt ein Wind auf und er bringt die Klänge der Sterne zu der verängstigten Stadt. Überall breitet sich eine überirdisch schöne Musik aus und treibt die Angst aus den Herzen der Bewohner der Stadt. Und Sara tanzt zu dieser Musik.
Allmählich fängt sie an zu strahlen. Fast wie ein Stern am Himmel, nur noch viel heller. Das Licht kommt wie Schneeflocken vom Himmel und setzt sich auf sie. In dem Moment fängt Sara an zu singen. Es ist nicht wirklich eine Sprache, aber es klingt, als wenn es schon immer zu der Musik gehört hätte. Der Gesang bewirkt eine Veränderung in dem Licht. Ganz langsam verändert es seine Farbe und wird grün wie Saras Augen. Und schließlich fließt das Licht von Sara zu Karim und sammelt sich in dem Sternenschwert.
Mit diesem Licht braucht Karim die Sandmänner nur noch kurz berühren und sie verbrennen in einer grünen Flamme. Mit einem Mal ist der Kampf ganz einfach und Karim braucht nur noch auf den Magier zuhalten. Von irgendwo hinter den Toren der Stadt tauchen plötzlich Leute mit Pferden auf und bringen diese ihren Beschützern.
Karim und seine Soldaten steigen auf und schon preschen sie los. Mitten in die Sandmänner hinein. Und Karim lässt sich auf seinem Weg zum Magier nicht aufhalten. Dieser schleudert ihm einen Fluch nach dem anderen entgegen, doch es nützt nichts. Sie werden alle vom Schwert angezogen und aufgehoben.
Da plötzlich steht er direkt vor dem alten Mann und stößt sein Schwert in ihn. Im selben Moment gehen er und alle seine magischen Kreaturen in grünen Flammen auf.
Siegreich reitet Karim langsam zu seinen Soldaten zurück. Als er bei ihnen ankommt sieht er, wie das Licht um Sara erlischt und sie langsam in sich zusammensackt. Anstatt sich gratulieren zu lassen gibt er seinem Pferd die Sporen und galoppiert zu seiner Geliebten. Sie ist bewusstlos, da der Tanz so viel ihrer Kraft verbraucht hat.
Behutsam hebt Karim sie auf und trägt sie in den Palast. Er kriegt gar nicht mit, das ihn alle bejubeln. Er sieht nur Saras schlafendes Gesicht.

Tage später gibt es eine große Feier in der Stadt. Und es gibt Gründe zum Anlass. Natürlich zum einen, das der Magier besiegt wurde. Der andere Grund ist die Verlobung des Prinzen. Er hat Sara gefragt, ob sie ihn heiraten will, sobald sie nach zwei Tagen Schlaf wieder aufgewacht war. Und sie hat eingewilligt. Ihr liegt zwar nichts daran, das sie nun zur königlichen Familie gehört, aber das ganze Volk ist überglücklich so eine schöne und starke Herrscherin zu bekommen. Das beste, finden die meisten, ist, das sie aus dem einfachen Volk kommt. Daher steht für Sara nun einige Zeit des Lernens an. Sie muss die komplette Lebensweise am Hof lernen. Aber das macht ihr nichts, den schließlich ist sie mit ihrem geliebten Prinzen Karim zusammen.

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Tag der Veröffentlichung: 04.12.2010

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