Wenn ich gewusst hätte, dass es so enden würde, wäre ich zu Hause geblieben. Es ist fast wie Folter es wiederholt sich alle zwei Wochen. Genervt schaute ich aus dem Fenster. "Cat!", eine klare Mädchen Stimme riss mich aus den Gedanken. "Catherine Montgomery würdest du bitte meine Frage beantworten?" "Was?" verwirrt drehte ich den Kopf und schaute meiner besten Freundin Allison ins Gesicht. Blonde Strähnen fielen ihr über die Schultern und ihre weichen Gesichtszüge verhärteten sich zu einem strengen Gesichtsausdruck. "Was hast du gefragt?" verlegen blickte ich zur Seite kopfschüttelnd verdrehte sie die Augen: "ich fragte wie das Kleid aussiehst?" Erst jetzt bemerkte ich dass sie in einem pinken knielanges Kleid steckte, sie drehte sich im Kreis um es mir zu präsentieren. Es war einfach, nichts Besonderes. ich rümpfte die Nase "hässlich", "okay , dann das hier?" sie nahm ein blaues Kleid aus Samt von einem der vielen Ständer. Es war fast wie das pinke, nur eine dunkle blaue Blume zog sich den unteren Teil des Kleides entlang. "ich zieh es an schau dich doch etwas und vielleicht findest du ja etwas für dich.", mit diesen Worten verschwand sie in der Umkleide. Da ich sowieso nichts zu tun hatte stand auf und ging die Reihen der vielen Kleider und Röcke entlang. Der Laden war groß, bestimmt war etwas Schönes dabei. Ich schaute mich um, am anderen Ende des Ladens stach mir ein schwarzes Kleid, dass eine der Schaufenster Figuren an hatte, ins Auge. Es war lang, bis zu den Knöcheln, eng anliegend und ärmellos. Es war wunderschön und ich Steuerte darauf zu, als ich Schreie von draußen hörte. Die Verkäuferin, die hinter der Kasse stand kam hinter der Theke vor. Sie ging geradewegs zu einem der Schaufenster und ich folgte ihrem Beispiel. Draußen spielte sich eine Szene ab, die eigentlich nur in Action Filmen vorkam. Ein Mann lief einem schwarzen Kombi hinterher, mit einer Pistole schoss er dreimal. Er traf zweimal die Heckscheibe, die zerbrach, der dritte traf anscheinend das Ziel, denn er ließ die Waffe sinken und rannte davon. Der Wagen geriet ins schlingern und der raste direkt auf unseren Laden zu. Zu spät merkte ich, dass Allison genau im Weg stand. Das Auto raste durch die Glasscheibe und krachte mit einen lauten Knall an die gegenüberliegende Wand, direkt in die Umkleide in der Allison sich umgezogen hatte. Der Rückstoß des Ganzen hob mich von den Füßen und ich landete in einem Berg von Röcken, eine der Puppen landete auf mir. Ich blieb kurz liegen, denn der Aufprall wurde zwar von den Röcken abgefangen, war aber dennoch hart. Ich schubste den Körper des Schaufenster Models von mir runter, die Arme waren abgefallen. Glücklicherweise war sie aus Plastik. Benommen stand ich auf und Torkelte noch etwas. "Allison?", krächtze ich. " alles okay?" keine Antwort. "Allison?" wieder kam keine Antwort zurück. Panik stieg in mir hoch. Ich lief auf das Auto zu, das Allisons Platz eingenommen hat. Ich sagte mir immer wieder, dass Allison auf die Seite gesprungen war. Sie ist sportlich, ihr geht es gut, aber ich wusste, dass dem nicht so war. Trotzdem wollte ich es nicht einfach hinnehmen. Ich stand direkt vor dem Combi als ich die große Blutlache sah. Ich schrie. Immer wieder schrie ich ihren Namen, weinte und brach schluchzend zusammen. Ich weiß bis heute nicht wie lange ich so da saß aber irgendwann zerrte mich jemand von dem Unfallort weg. Der Rest sind verblasste Erinnerungsfetzen...
Zwei Jahre waren seit diesem schrecklichen Unfall vergangen. Zwei Jahre ohne Allison. In den ersten Nächten nachdem schrecklichen Ereignis hatte ich heftige Alpträume die mich schwitzend und nachatemringend aufwachen ließen. Ich sprach mit niemanden darüber und keiner sprach mit mir. Das seltsamste aber kommt noch niemand schien sie zu vermissen. Keine Beerdigung. Keine Fragen der Polizei. Nichts. Als ich das Thema beim Abendessen mit meiner Familie doch einmal erwähnte schauten mich alle nur an, als hätte ich den Verstand verloren. " Was redest du da Kind?", fragte meine Mutter. " Wenn du Hilfe brauchst, dann ruf ich meinen Psychater an, der hat sicher noch einen Termin frei." "Nein, Mom ich hab doch nur Witze gemacht. Ich hab bloß von einer Stelle aus einem neuen Buch erzählt...." Seitdem hab ich nie mehr daran gedacht es jemanden zu erzählen was mich bedrückt. Ich traute mich nicht mal es in mein Tagebuch zu schreiben falls es nicht doch mal gefunden wird und ich dann in ein Irrenhaus eingewiesen werde. Wie dem auch sei, meine Abschlussprüfungen für die Highschool standen an. Ich hatte keine Zeit mich mit albernen Fantasien abzugeben. Nach der Schule stieg ich in meinen silbernen Ford und fuhr Richtung Stadt. Ich musste mir neue Winterstiefel kaufen da der Herbst sich dem Ende neigte und es immer kälter wurde. Die Heizung in meinem Auto war kaputt weshalb ich fror und meine Knie das Schlottern anfingen. Ein Wunder, dass ich noch fahren konnte. Wenn das mal gut ging. Vor dem Cafe Sierra la cafe hielt ich kurz, um mir schnell einen Coffee-to-go zu holen. Der Laden ist nicht groß an den Wänden hingen Bilder von Autos, Menschen die ich nicht kannte und weitere abstrakte Bilder. große Fenster und einen Tresen mit Auswahl an Gebäck mehr gab es hier eigentlich nicht was es in einem anderen Cafe nicht gibt. Die sympathisch aussehende, brünette Frau hinter dem Tresen begrüßte mich freundlich:" Hi, Cat wie geht`s? Was darf`s sein?" "Hi, gut danke der Nachfrage! Einen Kaffee mit viel Milch und einen Löffel Zucker bitte." Ich gab ihr den Dollar und ging durch die Tür, als ich mit dem Fuß am Türrahmen hängen blieb und vorwärts, volle Fahrt auf den kalten, halb-gefrorenen Boden zusteuerte. Eine Hand fing mich knappe zwanzig Zentimeter über der harten Betonmasse auf. Ich richtete mich auf und schaute und das Gesicht eines Mannes von ungefähr Mitte zwanzig. Er war unbeschreiblich gutaussehend. Also ich versuche es mal zu erklären. Er hat breite Schultern. Große Muskeln, die sich unter seinem eng anliegenden Pullover abzeichneten, makellose, auffallend bleiche Haut, schwarzes schulterlanges Haar und seine Augen… dunkel-braun, fast schon schwarz und ein rötlicher Schimmer darin oder bildete ich mir das bloß ein? Auf jeden Fall der bestaussehende Mann den ich je gesehen hab. Besser als Tom Cruise und das soll schon was heißen. Er wirkte allerdings ein wenig kränklich auf mich, was in mir ein Gefühl von Sorge weckte. Er grinste mich an: " Alles okay?" " J…Ja..., glaube ich. " , Mehr bekam ich nicht heraus. Da stand einmal ein heißer Typ vor mir der mich grad vor unschönen Verletzungen gerettet hat vor mir und das einzige was ich rausbekomme ist "Ja glaube ich". Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt. Erst nach einer Weile des Schweigens fiel mir auf, dass mein Kaffee weg. Der mysteriöse Fremde hatte ihn. Keine Ahnung wie er das gemacht hat aber er hat was gut bei mir. " Hier", Er gab mir meinen Pappbecher mit dem warmen Inhalt darin zurück, als er sah dass ich ihn beobachtete. " Danke, sie haben meinem Kaffee grad das Leben gerettet und meinem Gesicht" "Kein Problem! Mach ich doch gern. Ist sicher alles okay bei dir du bist so blass? Ich bin übrigens Nate." Am liebsten hätte ich ihm das Kompliment zurückgegeben " Du siehst auch nicht grad aus wie ein lebender Mensch aus, an Halloween brauchst du dich gar nicht erst zu maskieren du gehst auch so als Gespenst durch." Stattdessen entschied ich mich für die "nette Mädchen" Variante. " Ich bin Cat. freut mich." Oh, ich weiß wer du bist." Ich runzelte die Stirn was meinte er damit? Plötzlich geht die Alarmanlage meines Wagens an und ich kriegte fast einen Herzinfarkt. Ich drehte mich um, um dem lauten Hupen ein Ende zu setzen. Als ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Typen zuwenden wollte und ihn fragen woher er mich kenne, war dieser verschwunden. Ich wunderte mich über alle Maßen, wie man sich einfach so in Luft auflösen konnte. " Mir soll`s egal sein..." Ich zuckte mit den Schultern und ging zurück zum Ford, stieg ein und versuchte den Supermodel-Typen aus dem Kopf zu kriegen, was mir nicht so gelang.....
Es war schon dunkel als ich meine Einkäufe zur Haustür trug. Gerade wollte ich den Schlüssel ins Schloss stecken, als mir die Tür vor der Nase aufgemacht wurde. Meine Mutter stand in im Türrahmen und musterte mich streng. Schlagartig fing sie an zu grinsen und sagte:" Schatz, willst du da draußen überwintern oder kommst du endlich rein?" Ich runzelte zum zweiten Mal an diesem Tag verwirrt die Stirn und packte meine Einkäufe. Neben den Schuhen meiner Familie standen ein fremdes Paar Schuhe, die ich hier noch nie zuvor gesehen hatte. Ich zuckte die Achseln und ging den breiten Flur entlang Richtung Treppe. Bevor ich auch nur einen Fuß auf die Stufe setzen konnte, flitzte mein kleiner Bruder Mika herbei und zog mich mit sich, für einen zwölf-jährigen ganz schön viel Kraft. "Ich muss dir jemanden zeigen!!!", hechelte er als ich mich dagegen wehrte durch das Haus gezogen zu werden. " Ist ja gut, ich komm ja schon!", innerlich fluchte ich. Müssen Brüder immer so verdammt nervig sein? Was ich im Wohnzimmer sah nennt, man Klischee eines Romans in der es darum geht, dass ein Junge auf ein Mädchen trifft, sie sich wiedersehen und sich unsterblich ineinander verlieben. Keine Anspielung auf Twilight. Naja auf der Couch saß wie nicht anders zu erwarten- eigentlich hatte ich keine Ahnung - der Typ von heute Mittag der Mein Gesicht, Meinen Kaffee und somit meinen Tag gerettet hat. Das Komische war bloß, dass er mit meinen Eltern auf dem Sofa sitzt und meine Mutter wie ein flirtendes Teenie- Mädchen, das über die schlechtesten Witze kichert, lacht. Bevor ich mich zurückziehen konnte war ich auch schon bemerkt worden. " Oh, Kitty!", mein Dad widmete seine Aufmerksamkeit jetzt großzügiger Weise mir, auf die ich grad gut und gerne verzichtet hätte. Ich wollte einfach nur meine Ruhe vor allem, wenn meine Mum wieder die Stimmungskanone spielt. "Schätzchen darf ich vorstellen unser Nachbar Nate. Nate das ist meine Tochter Cat.", stellte George mein Dad mich vor. " Wir kennen uns schon.", antwortete dieser. "oh ist das so, unser Kätzchen hat nichts erwähnt.", Miranda Meine Mum schaute mich mit anklagenden Augen an, die mir sagten, "Warum hast du nichts erzählt schnapp ihn dir warum hast du`s noch nicht getan?" Ich rollte mit dem Augen " Komm schon, Mum, ich muss dir doch nicht alles erzählen." Ich drehte mich um stolperte fast über meinen Bruder der immer noch da stand und den Fremdem auf unserer Couch begaffte. Dann realisierte ich erst was mein Vater gesagt hatte... " Moment, wie Nachbarn?" "Naja er wohnt schon zwei Jahre nebenan und wir dachten wir lernen ihn mal kennen. Das was gute Nachbarn eben tun nicht wahr", grinste George. "Das kann nicht sein nebenan lebt doch die alte Mrs. Miller. ALLEIN!“, Das Allein betonte ich extra, denn ich hatte schon oft mit der alten Lady geredet und sie hat nie einen Nate erwähnt im Gegenteil, sie sagte sie habe keine Verwandten. Meine Mutter lächelte mich verstört an: " Schatz, irgendwas stimmt mit dir doch nicht, wer ist Mrs. Miller. Ich weiß nur, dass Nate schon zwei Jahre hier wohnt. Keine Ahnung was du da redest aber du machst mir langsam Angst!" „Ich geh ins Bett!!!!!“, Wütend drehte ich mich um und ging ohne ein weiteres Wort, auch als mein Vater mir ein " Gute Nacht, mein Schatz!" hinterher rief antwortete ich nicht. Ich dachte mir sowas doch nicht aus. Irgendwas stimmt hier nicht und ich werde noch herausfinden was. Aber zuerst würde ich schlafen gehen vielleicht ist das auch nur ein fieser Traum und in Wirklichkeit lieg ich irgendwo betrunken in einer Ecke. Langsam konnte ich die Grenze mit Fantasie und Realität nicht mehr auseinander halten oder doch? Ich schüttelte die Gedanken von mir ab und schlüpfte ins Bett ich zog mir nicht einmal mehr einen Schlafanzug an. Ich kroch mit meiner Jeggins und meinem bequemen, weißen Sweater unter die Decke und schlief sehr früh ein.....
Der nächste Tag nach der seltsamen Begegnung verlief nun ja auch nicht gerade nicht seltsam. Ich stand auf und ging in Pyjama die Treppe runter in die Küche um mir einen Kaffee zu machen, der meine morgentliche Sehnsucht nach Coffein befriedigen soll. Wobei ich an unserem Gast vorbei lief den ich erst bemerkte als ich den Zucker suchte. Vor lauter Schreck stieß ich mir den Kopf an der noch offenen Hängeschranktür und klappte zusammen. Nate grinste und stand ganz der Gentleman auf und half mir mich wieder zu sammeln. " Guten Morgen, alles okay? Du bist sehr tollpatschig hab ich das Gefühl oder liegt das an mir?", er lachte, was ich überhaupt nicht witzig fand. Was glaubte der wer er ist? Seine Arroganz und seine Selbstverliebtheit kommen hier zu Tage na sieh mal einer an und ich dachte er wäre nett. "Ganz sicher nicht. Ich hab keine Ahnung was du hier suchst aber geh mir bloß aus dem Weg." Ich entriss mich ihm und zog von dannen. Innerlich kochte ich vor Wut, nicht nur auf Nate war ich sauer der unbehelligt an unserem Küchentisch saß und so tat als wäre er schon immer ein Teil unserer Familie, sondern auf meine Eltern wie konnten sie mir nicht sagen, dass jemand da ist. Sie wissen, dass ich immer im Pyjama Frühstücke, aber klar ihnen ist das ja nicht peinlich wenn ein Fremder sie im Pinken Flausch Pyjama sieht.... Moment mal. Ich unterbrach meine Gedankengänge. Ich hatte gestern gar keinen Schlafanzug an, ich bin ins Bett mit Klamotten. Ich war zu fertig, als das ich mich noch umgezogen hätte. Irgendwas stinkt hier gewaltig zum Himmel und ich werde noch herausfinden was. In meinem Zimmer knallte ich die Tür zu und ging in das kleine Bad, das an mein Reich grenzte. Ganz leicht knarzend öffnete sich meine Zimmertür. " Mum, Mika oder Dad verschwinde ich will jetzt nicht reden. Geh weg!", Die Tür schloss sich wieder und ich wendete mich meinem Spiegelbild zu. Plötzlich ging das Licht im Bad aus und die Tür knallte zu. Es war stockdunkel, denn ich hatte kein Fenster hier nur in meinem Zimmer gab es zwei. Ein Atem im Nacken, was mich zusammenfahren ließ. Panik stieg in mir hoch. Wer zum Teufel war das? Etwa Nate? Eine Hand fuhr mir zwischen die Beine und streichte über meine Weiblichkeit. " Geliebte werde mein!", die Stimme des Jemandes war tief, fast ein animalisches knurren. In ihr lag dennoch ein verführerischer Unterton, der mich gefügig machte und dafür sorgte, dass ich wer auch immer dieser jemand war, dass ich ihn begehrte. Der Kerl wusste definitiv mit seiner Hand um zugehen, denn schon entfuhr mir ungewollt ein zufriedenes stöhnen. Ich wollte ihm Einhalt gebieten aber ich brachte keinen Ton heraus, konnte mich nicht einmal wehren. Eine heiße Welle der Lust fegte durch meinen Körper und drückte mich an den Körper hinter mir, als seine Hand in meine Hose gitt. Automatisch drückte ich meinen Kopf an seine Brust, diese war breit, hart und warm. Ich spürte seine Härte, was meine Lust nur steigerte. Seine Lippen fuhren meinen Hals entlang und seine Hand glitt unter mein Oberteil. Er streichelte meine Nippel, die sofort hart wurden. Ich drehte den Kopf um wenigstens etwas von seinem Gesicht zu sehen, zumindest Konturen. Doch ehe ich etwas erkennen konnte drückte er seinen Mund auf meinen. Seine Zunge glitt zwischen meine Lippen und begierig erforschte er meine Zunge, stupste sie an, saugte an ihr. Ich drängte seine Zunge mit meiner Zunge zurück und so wurde ein Machtkampf daraus. Schritte von unten, die die Treppe hochkamen. Sie ließen uns inne halten. Sie kamen näher und bewegten sich auf mein Zimmer zu. Der Fremde ließ von mir ab und flüsterte mir ins Ohr „ Warte auf mich meine Liebste, ich werde wieder kommen. Du wirst mir gehören. Gib dich keinem anderen außer mir hin. Den du bist allein mein Eigentum.“ Mit diesen Worten, verschwand er aus dem Bad durch mein offenes Zimmer Fenster. Alles was ich sehen konnte, war ein schwarzes Shirt und eine ebenso schwarze Hose. Mehr konnte ich nicht sehen, er war einfach so schnell wie ein Blitz gewesen. Ich atmete aus, irgendwas in mir drinnen fand es schade das wir gestört wurden, was ich ignorierte. Meine Tür öffnete sich und meine Mutter steckte den Kopf herein. "Schatz? Tut mir leid, dass wir dir nicht gesagt haben, dass Nate hier ist.", "Schon gut, Mum. Ich will jetzt allein sein.", Miranda zog ihren Kopf aus der Tür und ich drückte sie zu und schloss ab. Ich wollte nur allein sein, nachdenken, zumal ich immer noch erregt war. Erst tauchte Nate auf, meine Familie spielte verrückt und dann der Fremde der mich fast vergewaltigt hätte, wenn man das vergewaltigen nennen könnte, denn ich hätte mich denke ich nicht gewehrt oder doch? Ach ich wusste gar nichts mehr. Ich krabbelte in mein Bett und dachte an den Fremden, an seine Hände und spürte die Lust erneut in mir aufkeimen. Ich hoffte jetzt wo ich wieder allein bin, dass er zurück kommt und da weiter macht wo er aufgehört hat. Was passierte bloß mit mir? Meine Gedanken schwirrten mir noch eine Weile im Kopf bis ich Erschöpfung verspürte und einschlief. Ich träumte von dem Fremden, von Nate wie die beiden sich einen epischen Kampf lieferten, von Dämonen die sie anfeuerten. Aber die ganze Zeit über konnte ich das Gesicht des Mannes nicht erkennen. Ein innerer Frieden überkam mich, als ich von etwas kaltem geweckt wurde, das mir auf dem Mund gepresst wurde....
Entsetzt schlug ich die Augen auf, jemand drückte mir etwas eis-kaltes auf den Mund. Es bewegte sich. Nach einem kurzen Moment realisierte ich mit begrenzter Erleichterung, dass es eine Hand war. Eine ziemlich knochige Hand, dürr und hart, aber eine Hand. Es war bereits dunkel draußen, das sah ich aus dem Augenwinkel. Das Fenster stand immer noch offen. Kein Wunder, dass jemand einfach so in mein Zimmer einsteigen kann, der Efeu der zu meinem Zimmer führte war dick genug, dass er einen Menschen tragen konnte. Meine Mum wollte ihn entfernen lassen, aber ich hab mich strikt dagegen geweigert. Der Anblick hatte etwas Altes und geheimnisvolles an sich. Doch jetzt brachte mir der schöne Anblick gar nichts außer einer ziemlich verzwickten Situation. Die Hand ließ etwas lockerer und eine Stimme sagte: „Wenn du anfängst zu schreien, töte ich jeden der dieses Zimmer betritt! Ich meine es Ernst!!!“, sagte der Kerl mit Nachdruck und zog die Hand weg. Aus lauter Angst, dass der Typ es ernst meinte traute ich mich nicht einen Mucks zu machen. „Steh auf, wir müssen los!“, verdutzt glotzte ich in die Dunkelheit und starrte die schmächtigen Konturen des Menschen an, der mich geweckt hatte. „Wohin?“, fragte ich leise. „Na wohin wohl?! Zu Kaleb natürlich.“, „ Hä?? Wer is`n das? , „Zieh dir was an sonst nehm ich dich so mit. Also dalli!!“. Ich schlüpfte aus dem Bett, aus Angst, dass er meiner Familie etwas antun würde machte ich was er mir gesagt hatte. Ich zog mir eine Jeans und meinen schwarzen lieblings-Pulli an. Da ich meinen BH nicht finden konnte musste es halt ohne gehen. Als ich in meine Fellstiefel geschlüpft war, richtete ich mich auf und nickte. Ich wartete auf eine Reaktion, bis ich merkte, dass es dunkel war und er mich nicht sehen konnte. „Fertig! Also gleich Moment noch.“, ich suchte nach meinem Handy und als ich es nicht finden konnte, griff ich zum Lichtschalter. Wieso hab ich das Licht eigentlich nicht früher angemacht? Wahrscheinlich damit er mir beim Umziehen nicht zuschauen konnte, glaub ich…. Als das Licht anging, war es für einen kurzen Augenblick so hell, dass ich die Augen zusammen kneifen musste. Mein Handy lag direkt auf der Kommode unterhalb des Schalters. Ich verdrehte die Augen wegen meines absoluten Kurzzeitgedächtnisses und drehte mich zu dem Kerl hin. Hielt siegreich lächelnd mein Handy hoch und ließ es gleich darauf wieder fallen. Krachend kam es auf dem Boden auf und der Display war definitiv kaputt. Aber zu meiner Verteidigung, bei dem Mann, Typ, Ding, was auch immer, wäre jeder geschockt gewesen. „Was glotzt du so? Noch nie nen Untoten gesehen?“, sagte es. Statt einen lebendigen Menschen vor mir zu haben, stand ein Skelett mit einer Cappy vor mir. Naja wenigstens hatte er Geschmack, was die Eishockey Mannschaft anbelangte. „Ice Tiger“, prangte groß auf der Front der Mütze. Das Skelett hatte nicht mal Augen, wie konnte er da sehen wo ich hin schaute, die tiefen, schwarzen Höhlen zeigten direkt in meine Richtung. „Du bist ein Skelett!!“, wimmerte ich entsetzt. „Na und? Komm schon Süße wir haben nicht die ganze Nacht Zeit. Ich bin Luis und du bist Catherine Montgomery. Überspringen wir doch einfach den Kennenlernen Teil und kommen direkt dazu, dass ich dich zu einem hübschen Ausflug einlade.“ Luis kam auf mich zu schwang mich ohne große Erklärungen über die Schultern und kletterte aus dem Fenster. Ich blickte dem zehn Meter tiefem Boden entgegen und wollte mich an der Schulter des Skeletts festkrallen und mich irgendwie wieder durchs Fenster zurück in mein Zimmer hangeln, aber die Tatsache, dass Luis aus nichts also Knochen bestand machte mir einen Strich durch die Rechnung, denn ich hatte Angst, wenn ich ihn an der falschen Stelle berührte würde er auseinander brechen und ich würde ziemlich heftig auf dem Boden aufklatschen. Und ich wäre Matsch. Also kniff ich die Augen zu und hoffte dass ich heil unten ankommen würde. Der Skelettmann schlug sich gut, denn er schaffte es ohne Probleme uns beide wohlbehalten runter zu bringen. Er ging ohne mein Protest zu beachten einfach auf die Straße und wartete. Ich schaute den Efeu an der sich auf der Westseite des Hauses entlangstreckte. Unschuldig wehte er sachte im kalten Nachtwind und ließ nichts von der Entführung des Bewohners dieses Zimmers erahnen. Wir verharrten noch ein paar Momente in dieser Position, ich über der Schulter von Luis mitten auf der Straße. Quietschend fuhr ein Taxi um die Ecke und hielt direkt auf und zu. „Luis das Auto, wir müssen runter von der Straße.“, ich zappelte, aber er bewegte sich keinen Millimeter. „Beruhig dich, sieh mal genau hin, das ist kein normales Auto.“, „Stimmt genau, es ist nämlich ein Taxi…!“, „Oh man und er soll echt dich ausgewählt haben, manchmal zweifle ich echt an seinem Geschmack. Manchmal zweifle ich, ob er überhaupt einen Geschmack hat….“, murmelte das Skelett vor sich hin. Ich beachtete seine Worte nicht, verstand nicht einmal wovon er da sprach. Ich war viel zu sehr mit der Tatsache beschäftigt, dass wir gleich überfahren werden würden. Aber als das Taxi nicht mehr weit von uns entfernt war sah ich, dass das Auto aus Rauch bestehen zu schien, es war faszinierend. Was für Spezialeffects es doch heut zu Tage gibt. Jeder andere würde denken „ Krass ein magisches Auto“ oder „ Oh nein wahrscheinlich muss ich jetzt den Bösen töten.“ Ich weiß meine Reaktion war etwas spärlich aber mein Kopf fühlte sich an wie von einem Lastwagen überfahren, ziemlich zermatscht. Der Wagen hielt direkt vor unseren Füßen, Bzw. vor meinen runterbaumelnden Beinen. Luis öffnete die Rücksitztür und war mich auf den Sitz, dann knallte er die Tür zu und stieg auf der anderen Seite ein. „ Zum Yosemite View Lodge bitte und zwar schnell. Wir haben`s eilig. Wir sind spät dran.“ Der Wagen setzte sich in Bewegung, aber ich konnte nicht aufhören auf mein Haus zu starren. Ich hatte das Gefühl ich würde es das Letzte Mal so sehen können…..
Texte: Selbstgeschrieben, Kopie nur mit erlaubnis
Tag der Veröffentlichung: 11.03.2014
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