In aller Herrgottsfrühe stieg Agi aus dem Fenster. Sie musste sich beeilen, um rechtzeitig am Treffpunkt zu sein. Ihre Freunde warteten bestimmt schon. Ihr Wecker hatte zwar pünktlich geläutet, aber sie war noch sooo müde gewesen und hatte noch einmal kurz die Augen geschlossen. Daraus wurde dann fast eine Stunde. Jetzt hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil ihre Freunde auf sie warten mussten. Beim Laufen peitschten ihr die Zweige um die Ohren, auch stolperte sie mehrmals über Baumwurzeln. Dort war die Lichtung! Sie lief darauf zu und sah niemanden. Waren sie schon gegangen? Hatte sie sich etwa in der Zeit geirrt? Agi stand ratlos zwischen den Bäumen, und beschloss, noch ein wenig zu warten. Sie nahm sich einen langen Grashalm, legte ihn zwischen die Daumen und blies schräge Töne in die Morgendämmerung. Als der Halm gerissen war, nahm sie einen Stock und schrieb Worte in den staubigen Waldboden: Gratumani, Scherikampo, Lagorini…. Komisch, was war das für eine Sprache, überlegte sie. Da krachte es hinter ihr. Torri kam atemlos herangestolpert. „Hi, ich bin spät dran, nicht wahr?“, meinte er. Agi nickte. „Wo sind denn die anderen?“, Agi zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung“. Torri, ein Junge mit sehr kurzen schwarzen Haaren, setzte sich neben sie. Er las die Worte, die auf dem Boden standen. „Was bedeutet das?“, wollte Torri wissen. „Das ist kirgistisch“, log das Mädchen. „Echt? Woher kannst du das?“ - „Ich bin heute aufgewacht und dann konnte ich das“, meinte Agi.
„Kannst du
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG Tag der Veröffentlichung: 29.04.2017 Alle Rechte vorbehalten Widmung:Impressum
ISBN: 978-3-7438-1029-7
Geschrieben und gewidmet sind Geschichte allen, auch Lehrern, Erziehern und Eltern, die die Folgen von Ausgrenzungen und Anderssein ihren Schützlingen nahebringen möchten.