Eine zähe, graue Masse hatte sich als Wolkendecke ausgebreitet und lastete nicht nur schwer auf dem Gemüt Vincents. Er ließ den Stuhl etwas zur Seite des Tisches gleiten, so dass er noch näher am Fenster war und so sich selbst mit gespiegelt sah.
Er musste daran denken, dass Hendrik dieses Wetter geliebt hatte. Er hatte die Sonne genauso gemieden wie Hannah, aber während sie gern im Schatten die Sonnenflecke betrachtet hatte, hasste Hendrik diese Helligkeit immer. Er liebte es im Dunkeln, im Sleepyhollow-Wetter zu spazieren und am Besten durchnässt wieder ins Haus zu kommen, dort sich zu trockenen und heiße Schokolade zu trinken.
Letzteres hatte er nicht gewusst, obwohl er ihn fast sein ganzes Leben gekannt hatte, er hatte es erst nach seinem Tod erfahren, erst Hannah hatte es zwischen ein paar Zigarettenzügen fahrig erzählt. Sie rauchte kurze, dünne Zigarillos und sah dabei verdammt nach Frau aus. Trotz ihrer mageren, feinen Erscheinung, die sie in den gleichen, schlottrigen Kleidern wie Hendrik hüllte, war sie immer sein Inbegriff alles Weiblichen gewesen. Er konnte immer noch den feinen, fast süßen Duft ihrer Zigarillos riechen und erinnerte sich, wie sie vor wenigen Stunden noch in diesem Zimmer war. Ihre jetzt kurzen Haare hatte sie sich aus der Stirn gestrichen, war mindestens zweimal aufgestanden und hatte sich schließlich auf die Fensterbank gesetzt, auf der er jetzt seinen Arm lehnte. Sie hatte ihm ihr Profil zugewandt, so dass er das blaue Auge und die Schramme auf ihrer Wange nicht sehen konnte. Aber er wusste sowieso schon viel zu sehr wie es aussah. Denn als sie an diesem verdammten Tag vor ihm stand hatte er sie in den Arm genommen, hatte sich von seinen Gefühlen leiten lassen, obwohl er schon einen Tag zuvor von der Sache erfahren hatte. Er hatte diesen so zierlichen Körper an sich gedrückt und hatte sie auf die Schramme geküsst. Er konnte sich nicht entsinnen jemals, außer unter Alkoholeinfluss, je so was gemacht zu haben. Sie hatte nicht geweint, hatte ihre langen, zu einem Zopf zusammen geflochtenen Haare fort geschoben und mit ihrer erstaunlich rauen Stimme gefragt: „Du wirst die Wahrheit herausfinden?“
„Ja“, hatte er einfach an ihrem Kopf gelehnt gesagt und er hatte in diesem Augenblick besonders gemerkt, dass sie nichts darauf erwiderte. Dass sie nicht sagte, dass sie will, dass er den Mörder fängt. Und er hatte in diesem Moment die Angst noch viel deutlicher gespürt, dass die Wahrheit nicht das war, was er wissen wollte.
Vor zwei Tagen stand er in dem Büro seines Vorgesetzten, ein Mann, den er schon lange kannte. Auch er hatte nicht viel gesprochen, denn beide wussten sich stille Mitteilungen zu schicken.
„Sie waren am Tatort?“
„Ja.“
„Sie werden weiter den Fall bearbeiten.“ Und Vincent vervollständigte in Gedanken, ‚...,denn Sie würden sowieso immer ihre Nase in den Ermittelungen haben, dann können Sie auch gleich den Fall ganz übernehmen.’
„Ja“, erwiderte er nach einer kurzen Pause, die vollkommen überflüssig war und beide waren sich dessen bewusst.
„Sie kennen die Betroffenen also?“
„Sie sind meine Freunde.“ ‚Aber Kennen, wer kennt schon jemanden wirklich’, dachte er sich und hatte auch deshalb das Wort ‚Kennen’ nicht verwendet.
„Sie müssen vorsichtig arbeiten.“ ‚...denn der Fall darf nicht zu viel Aufmerksamkeit wecken, sonst sind wir in Teufels Küche. Machen Sie also ihre Arbeit gut und vor allem schnell und richtig.’
„Das ist mir klar“, antwortete Vincent auf beide Aufforderungen und Ratschläge.
„Haben Sie schon Ergebnisse?“
„Nein, die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, die Spezialisten melden sich erst noch.“
„Gut, wenn Sie was Neues haben, kommen Sie zu mir um Bericht zu erstatten.“ Im Klartext hieß das: ‚Ich werde Sie nicht aus den Augen lassen.’
„Natürlich“, erwiderte Vincent weiterhin kurz angebunden.
Dann wechselte sein Vorgesetzter das Thema, besprach ein paar andere Fälle, rieb sich aber immer noch besorgt die Stirnfalte, die sich schon vor langer Zeit zwischen seinen Augenbrauen gegraben hatte.
Bevor Vincent ging meinte er fast unvermittelt: „Wir werden sehen, wie es läuft, dann sehen wir weiter.“
Vincent nickte darauf nur und holte sich nach diesem Gespräch erst mal einen Kaffee, von Libby, der Sekretärin des Oberkommissars Brunkhorst.
„Er macht sich Sorgen um den Fall, am liebsten würde er den Fall einem anderen Revier geben, aber er hat es sich dann doch erst mal anders überlegt.“
„Ist mir klar“, sagte er und guckte in seinen Becher, der einen Sprung an der Seite hatte, so dass das grüne Dekor von einem weißen, rauen Fleck durchbrochen war.
Sie tippte gerade irgendwelche gleich bleibenden Dokumente ein, schaffte es aber trotzdem ihm einen Blick zu zuwerfen.
„Wie geht es dir?“, fragte sie dann, als ihr Blick schon lange wieder auf dem Bildschirm ruhte.
„Ich kannte ihn schon als Kind und seine Frau genauso. Verdammt, ich sollte der Patenonkel von ihrem Kind werden.“
„Wieso sollte?“ hakte sie mit einem kurzen Blick durch ihre rotumrandete Brille nach.
„Hannah hat das Kind verloren“, sagte er und holte eine zerknittere Zigarettenpackung aus seiner Hemdbrusttasche.
Er erinnerte sich daran, als Hannah ihn in einem Café fragte. Draußen herrschte ein Matschschneewetter und sie hatte einen dieser Pullover an, die manchmal über die Schulter und immer über die Hände rutschten. Es schien ihr etwas peinlich zu sein, dass sie schwanger war, und dass sie sich darüber freute.
„Hendrik und ich wollten dich fragen, ob du der Taufpate sein möchtest“, fragte sie und wärmte sich ihre Hände an ihrer Teetasse.
„Klar“, sagte er und blickte sie an. Und er dachte daran, dass in ihren gemeinsamen Freundeskreis noch niemand eine Familie gründete. Und er musste auch daran denken, dass er es noch nicht mal schaffte eine Beziehung zu führen.
„Ich kann nicht sagen, dass ich Ahnung habe, wie so was funktioniert, aber ich werde euch auch ohne den christlichen Kram helfen.“
Er drückte jetzt die Zigarette aus, weil ihm einfiel, dass das nicht gut für sie war. „Wie geht es denn weiter... jetzt?“ fragte er und hätte gern einfühlsamer gefragt.
„Du meinst mit unseren Studien? Ich werde so lange wie möglich studieren, allerdings muss ich auch jetzt sehen, dass ich schnell an Geld komme, denn ich will nicht, dass Hendrik alles tragen muss, wenn ich nicht mehr mit Geld verdienen kann“, sagte sie und blickte dabei in den Schneeregen.
„Aber Hendrik wollte doch jetzt nach Brasilien“, hakte Vincent nach. „Ja, das wird er auch machen. Er verdient dort Geld und es ist einfach eine große Chance für ihn“, sagte sie schlicht und er fragte sich dabei, ob sie sich nicht jetzt schon einsam fühlte.
„Wirst du jetzt dann trotzdem in eine kleinere Wohnung ziehen?“
„Klar, ich allein benötige nicht so eine große Wohnung und Hendrik benötigt das Geld in Brasilien“, sagte sie und zuckte eine ihrer Schultern. Eine der Bewegungen, die er mit ihr verband, sie war leicht, minimalistisch.
Er versuchte sich vorzustellen, wie sie einen Menschen umbrachte, eine konkrete Person versuchte er auszublenden, aber natürlich lag schließlich der tote Körper seines besten Freundes auf dem Boden. Da waren Schlagwunden, schließlich das Messer in seinem Leib, das mindestens einmal vorher abgeglitten war bis es richtig in den Körper drang. Auch ohne schließlichen ärztlichen Befund wusste er, dass Hendrik nicht sofort tot war, dass er sich versucht hatte zu retten, auch wenn er wohl kaum noch Kraft hatte. Natürlich lag er in einer Blutlache, aber es war der verrenkte Körper, der verkrampfte Tod, der ihn berührte, denn Hendrik zeichnete sich für ihn durch etwas tierhaft Geschmeidiges aus. Er führte eine Bewegung mit Bewusstsein aus. Doch der Tod hatte ihn das Bewusstsein genommen, hatte ihn in unartikulierte Bewegungsabläufe versetzt und ihn darin erstarren lassen.
Vincent hatte bisher versucht nicht daran zu denken, ob ein Mensch zu einem Mord fähig war. Er ging von der Prämisse aus, dass jeder dazu in der Lage war, aber er konnte dass nicht bei Hannah. Etwas trieb ihn dazu, dass bei ihr zu leugnen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie ihr Gesicht sich vor körperlicher Anstrengung und Willenskraft verzerrte, wie sie ihren Lebensgefährten tötete.
Der Tag hatte nicht viel ergeben, die Beweisaufnahme fand noch immer statt und er uns seine Leute hatten die Nachbarn befragt. Aber obwohl das Haus hell und freundlich wirkte, kümmerte sich kaum einer um den anderen. Eine Frau im zweiten Stockwerk hatte öfter Pakete für die beiden entgegen genommen. Aber außer, dass die beiden freundlich, höflich und eher still ihr gegenüber waren, konnte sie nichts beitragen.
Es war schon nach 19 Uhr, als Vincent und sein Kollege Peinke an der Tür der Wohnung unter der Tatortwohnung klingelten. Tatort, er hatte schon dort auf der Couch geschlafen.
Eine Frau mit unheimlich dicken Brillengläser öffnete die Tür und sagte sofort: „Sprechen Sie bitte leise, mein Junge schläft.“
Der Körper, der halb durch die Tür verdeckt war, war unförmig. Die Frau war von dieser unscheinbaren Hässlichkeit, die man nach wenigen Minuten vollkommen vergaß.
„Guten Abend, wir sind von der Mordkommission, man hatte Ihnen ja bereits gesagt, dass Sie sich für eine Befragung bereithalten sollten. Wenn Sie jetzt Zeit hätten uns ein paar Fragen zu beantworten, wären wir Ihnen sehr verbunden. Ich bin Kommissar Vorwerk und das ist mein Kollege Kommissar Peinke.“, stellte er unnötigerweise vor.
„Ja, furchtbare Sache und das alles vor den Augen meines Jungen“, sagte sie sofort, immer noch versucht leise zu sprechen, wobei sie so laut flüsterte, dass sie weithin vernehmbar war, dabei hatte sie eine kurzatmige Art zu sprechen, die Vincent Kopfschmerzen bereitete. Peinke war auch schon säuerlich und verlagerte sein Gewicht von dem einen auf den anderen Fuß, die in einem Paar beiger Goretex-Schuhe steckten.
„Fr. Kaiser, dürften wir rein kommen?“, fragte er und lächelte dabei leicht und freundlich und wie erwünscht zeigte es seine Wirkung. Erfreut betrachtete sie ihn, warf dann einen Blick in ihren schwach beleuchteten Flur und meinte, „Wir können ja in die Küche gehen, da hört uns mein Junge bestimmt nicht.“ Sie öffnete die Tür und sprach währenddessen mit ihrer versucht leisen Stimme, „Ich kann Tee machen, ich trinke abends immer gern einen Kräutertee, aber wenn Sie möchten mache ich auch schwarzen.“
Vertrauensvoll hatte sie sich an Vincent gewendet und blendete seinen Kollegen aus, er wurde geduldet, wobei Vincent daran denken musste, dass die beiden mit ihrer Vorliebe für beige Kleidung gut zusammenpassen würden.
Die Wohnung war in den gleichen Tönen gehalten und Vincent stellte erstaunt fest, dass die Frau tatsächlich ein Laster hatte, welches er ihr nicht zugesprochen hätte. Schon im Flur nahm er den Geruch wahr, aber in der Küche stand der Beweis, ein überfüllter Aschenbecher stand da am Rande des Tisches, neben einer trostlosen Tasse, an der jetzt schon angetrocknete Teenasen hingen, die die kleine Küche mit den dicht gedrängten Hängeschränken komplettierte. Zwei Haken hingen über dem Tisch, an dem einen stand Max und über dem anderen Annette, unter Max hing eine Mama Muh Tasse, die andere stand schon auf dem Tisch, und zwar in der beliebten Farbe beige.
Vincent dachte bei sich, dass die Farbe hier nach einer gewissen Zaghaftigkeit aussah, nichts Halbes und nichts Ganzes. Und er musste wieder an die Wohnung darüber denken, an das in rot gehaltene Schlafzimmer und an die kadmiumgelbe Küche, die er mit Hannah mit Schwämmen tupfend bearbeitet hatte.
Hendrik hatte im Badezimmer gerade die Schränke aufgebaut und genehmigte sich eine Zigarette, lehnte im Türrahmen und blickte ihnen bei der Arbeit zu und gab kluge Ratschläge um Vincent aus der Fassung zu bringen.
Hannahs blasse Haut rötete sich und sie strich das helle Haar hinter ihre Ohren und lachte Hendrik zu, als er wieder meinte, dass Vincent eine Stelle übersehen hätte. Sie hatte auf der Leiter gestanden und hatte begonnen die Decke mit einem helleren Gelb abzusetzen, setzte sich aber dann auf die höchste Sprosse und lachte über Hendrik und Vincent.
Vincent fand es erstaunlich, aber er wusste noch genau, wie Hendrik dann zu ihr gegangen war, noch einen Zug genommen hatte, ihr dann die Zigarette kurz in den Mundwinkel geschoben hatte, sie dann beide den Rauch weg ausatmeten, sich dann küssten, sie sich hinunterbeugend, er auf einer der unteren Stufen stehend sich nach oben streckend.
„Hier wird gearbeitet, das könnt ihr später machen“, merkte Vincent an, zwar spielerisch, aber er wollte auch nicht, dass sie ihn so völlig vergaßen, lächerlich, aber eben ein Gedanken, der ihm gekommen war.
Beide lachten über seinen Ausspruch guckten ihn an, fröhlich, glücklich, er immer noch die Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger haltend, sie, die eine Hand auf seiner Schulter; und Vincent sah ihr Glück und fühlte sich darin geborgen.
„Trinken Sie Kräutertee?“, riss ihn die jetzt fast normal sprechende Stimme aus seiner Erinnerung.
„Gerne“, stimmte er zu und Peinke nickte zustimmend, sich auf einen der schmalen Stühle setzend.
Sie hatte gerade den Wasserkocher befüllt und angestellt und drehte sich bei dem summenden Geräusch den beiden zu und lehnte ihre Hüfte, die von dem in Brauntönen gestreiften Baumwollpulli großzügig verdeckt war, gegen die Kante der Arbeitsfläche.
„Sie wollen natürlich jetzt wissen, was wir von den beiden da oben mitbekommen haben, nicht?“, fragte sie und blickte ihn durchaus hilfsbereit durch ihre dicken Gläser an.
„Also wir haben natürlich einiges mitbekommen, Sie müssen wissen, dass dieses Haus sehr hellhörig ist, darum, sonst würde ich sicherlich nichts wissen, denn ich kannte sie ja nicht und ich bin nun wirklich nicht von der Sorte, dass ich in den Mülltonen von Fremden wühle. Also um ehrlich zu sein, wundert es mich nicht sonderlich, dass es mal zu etwas Schlimmeren kam. Nach außen hin waren sie ja immer ruhig und zurückgezogen, aber da oben... Sie wissen schon, laute Musik und Partys und die Nacht zum Tage machen, die haben eigentlich nie vor drei Uhr morgens das Licht ausgemacht. Ich war zwei oder drei Mal bei denen oben, weil sie nachts zu laut waren.“
Vincent erinnerte sich nicht nur daran, dass Hendrik sich über Fr. Kaiser mokierte, aufregte, weil sie bei den beiden Sturm geklingelt hatte, sondern auch daran, als er und Hendrik Absinth trinkend auf dem Balkon saßen und die Dame wegen ihm hoch gekommen war. Sie hatte ihn nicht gesehen, denn Hendrik war zur Tür gegangen, hatte sich für die Belästigung entschuldigt und hatte Vincent darauf den Vorschlag gemacht rein zu gehen.
Fr. Kaiser hatte sich jetzt eine Zigarette angezündet, goss mit der anderen Hand das heiße Wasser in die Becher und fuhr dann etwas langsamer fort.
„Das ist jetzt eine schwer lastende Behauptung, aber ich glaube schon, dass ich mich nicht irre... Also...., ich bin mir ziemlich sicher, dass er sie geschlagen hat. Der Lärm nachts...., fallende Gegenstände, Geschrei und lautes Weinen.“, sie blickte Vincent an, hatte ihm und Peinke die Tassen zugeschoben und blieb an der Arbeitsfläche gelehnt stehen.
Vincent hatte gehofft, dass genau diese Anschuldigung nicht kommen würde, obwohl er durchaus damit gerechnet hatte und schon nur deshalb den ganzen Tag sich vor dieser Wohnung fern gehalten hatte. Auch wenn er sicher gewesen wäre, dass das nicht der Wahrheit entsprach, er musste dem nach gehen, nicht nur, weil Peinke die Anschuldigung mit bekommen hatte, sondern einfach weil er wusste, dass es einfach seinem Wesen entsprach solchen Spuren nach zu gehen, schließlich war er die Rangleiter nicht nur zufällig hoch gefallen.
Er nahm einen Schluck von dem noch zu heißen Tee um etwas Zeit zu gewinnen und um dann nach zu fragen:
„Haben Sie auch Dinge gesehen, die darauf schließen ließen?“
Sie nahm wieder einen Zug, atmete aus und richtete sich währenddessen die Brille. „Wie gesagt, sie waren auf dem Flur immer höflich, haben gegrüßt, mir war das ja nicht so lieb, weil ich nicht wollte, dass mein Junge womöglich Kontakt zu denen gehabt hätte.“
Sie rückte wieder die Brille ein Stück nach hinten, blinzelte dann, scheinbar zur Orientierung und meinte weiter:
„Wissen Sie, ich glaube, dass sie mal ein blaues Auge hatte, sie trug sogar eine Sonnenbrille; aber ich habe sie nur kurz auf der Treppe gesehen.“
„Können Sie uns in etwa sagen wann das war?“
„Hm.“ Wieder wurde kurz die Brille gerückt. „Das kann gar nicht so lange her sein. Wissen Sie, mein Tagesablauf ist so gleich bleibend, dass ich meistens gar nicht mit bekomme, dass die Zeit schnell vergeht. Hm, aber ich würde sagen, so vor einen Monat, da war so das erste Mal gutes Wetter, schon mehr als nur frühlingshaft.“, sagte sie sich langsam vortastend; aber man merkte durchaus, dass sie schon sicherlich seit der Vorankündigung seiner Kollegen über Hendrik und Hannah nachgedacht hatte, natürlich.
„Was haben die beiden denn gesagt, wenn sie sich beschwert haben?“ meldete sich jetzt Peinke zu Wort.
Fr. Kaisers Blick wurde eigentlich schon unfreiwillig von Vincents Gesicht gezogen und wandte sich jetzt Peinke zu und sie blinzelte ihn erst an, dann blies sie den Rauch langsam aus und erwiderte. „Oft kam er und entschuldigte sich, dabei hatte er meistens die Ausrede, dass seine Freundin krank wäre, sie hätte schlimme Allergieanfälle, was ja wirklich unglaubwürdig klingt. Gerade weil sie sonst ganz normal und gesund aussah.“
Vincent wollte fast schon etwas sagen, konnte sich dann aber doch zurückhalten und war ganz froh, dass Peinke übernommen hatte. Die Untersuchungen hatten erst begonnen und er war schon dabei Fehler zu begehen.
Als sie gingen trafen sie ein paar von dem Spurensicherungsteam, sie waren in den weißen, dünnwandigen Filzanzügen gehüllt. Das Wetter war zwar kühl, aber natürlich hatten sie trotzdem die Masken auf, einer nahm gerade die Kapuze ab und fragte seine Kollegin, ob sie eine Zigarette habe. Seine Haare waren unter der Haube leicht verschwitzt, der Anzug hatte ein paar bläuliche Flecken von den Chemikalien ab bekommen, die sie zur Sicherung der Spuren benötigt hatten.
„Hallo Kommissar Vorwerk, wir sind dann für heute fertig, oben sind noch ein paar, falls Sie nochmals rein wollen, wenn nicht, dann versiegeln wir gleich die Wohnung.“
„Ist gut, ich schau gleich noch mal rein, habe ich morgen Ihren Bericht?“
„Rufen Sie morgen erst mal an, wir geben Ihnen dann schon mal ein paar Sachen durch, ein paar Untersuchungen dauern aber länger.“ Er verkniff sich das ‚Wie immer’.
Vincent nickte und Peinke schob seinen Notizblock wieder in seine Brusttasche und ging die Stufen voraus. Vor der Haustür, an der ein Holzschmuck mit Muscheln ‚Willkommen’ verkündete, standen zwei weitere Leute von der Spurensicherung, einer kletterte gerade aus seinem Anzug und der andere packte den Müll in eine Tüte und beschrieb die Behälter und bemerkte dabei. „Haben auf Mülltrennung geachtet.“
In der Wohnung erst angekommen, die Tür den Leuten zunickend verschließend fragte Peinke, „Die Tatwaffe ist wohl nicht gefunden worden?“
„Nein“, sagte ein Frau, die ganz im Gegensatz zu der Zeugin eben eine hübsche Brille mit ebenso hübschen Augen dahinter hatte und sich ihre Notizen auf dem Klemmbrett anguckte, „aber wir haben noch die Mülltonnen vor uns, der Garten ist noch nicht vollständig abgesucht und ein paar von der Streife gehen die Umgebung ab. Naja, sieht bis jetzt aber nicht rosig aus.“
Vincent hatte ihr zugehört war aber dabei in die kleine Küche getreten, guckte sich die Pflanzen auf den Fensterbrett gedankenverloren an und wappnete sich auf den Gang in das Wohnzimmer. Natürlich bemerkte Peinke seine Unruhe, aber er wusste natürlich auch woran sie lag und bemühte sich um einen gewissen Grad an Normalität, womöglich auch Professionalität.
Als Vincent endlich in das Zimmer trat hatte Peinke sich gerade den Inhalt einer Schublade besehen und meinte. „Das was wir gefunden haben deckt sich bis jetzt mit den Angaben der Lebensgefährtin.“
Vincent nickte und dachte daran, dass Hannah allerdings eine Zeitlücke offen gelassen hatte und, was ihm noch Sorgen bereitete, sich bei einigen Dingen äußerst verdächtig machte. Er konnte nicht anders als das Gesicht kurz verziehen, denn neben der Leiche blutbeschmiert aufgefunden zu werden ist sicherlich nicht das Unauffälligste.
‚Mord im Affekt’, dachte er wiederholt, schob aber den Gedanken genauso rigoros aus seinem Gedankenfeld, denn schließlich wollte er die Wahrheit herausfinden, aber vor allem wollte er die Wahrheit, die Hannah auch als Opfer darstellte, die einen Mörder brachte, den er für den Tod seines besten Freundes hassen konnte.
„Ich begleite dich noch.“
„Schwachsinn“, lachte Hendrik leicht betrunken, „ich sollte dich darauf aufmerksam machen, dass du in eine gänzlich andere Richtung musst.“
„Sicher“, erwiderte Vincent, fühlte sich beschwingt und schloss währenddessen seine Jacke und befestigte fachmännisch die Katzenaugen an seinem Fahrrad. „Du bist doch viel zu schmächtig um allein auf dich auf zu passen.“
„Ach ja?“ fragte Hendrik versucht ernsthaft und Vincent wusste genau, dass er die eine Augenbraue hoch gezogen hatte, eine Angewohntheit, die er sich erst vor kurzem angeeignet hatte und die Mädchen in der Schule durchaus toll fanden, wie Vincent versichert wurde, das gleiche die geringe Größe aus.
„Ja.“, sagte Vincent einfach und legte demonstrativ seine große Hand auf die Schulter seines Freundes. Doch natürlich schüchterte es Hendrik keineswegs ein, sondern ließ ihn nur wieder auflachen. „Mein Freund der Bär, dann bewach’ mich mal, denn die Gedanken in meinem Kopf sind sicherlich wertvoll für die Menschheit.“
Dann schwang er sich auf sein Rennrad, welches gut zu seiner sehnigen Erscheinung passte.
‚Erscheinung’, ein Wort, welches Vincent sonst wohl kaum verwenden würde, doch er befand den Begriff für Hendrik als durchaus passend.
Er saß in seinem Auto, hörte laut Musik und fuhr sicherlich zu schnell, wobei der Blick den Tacho mied. Er fuhr auf der Landstraße, ohne Ziel, ausschließlich zum Nachdenken.
Er ließ sich die Zeugenaussage von Fr. Kaiser nochmals durch den Kopf gehen. Ihre Augen waren dabei groß und rund gewesen und kurz konnte er die Angst des längst vergangenen Abends in ihnen sehen, die aber schnell durch den Dampf verdeckt wurde, der sich über ihre Brille legte, als sie einen Schluck aus ihren Becher nahm.
„Sie kamen recht spät nach Hause und haben die Musik natürlich sofort laut angedreht. Wissen Sie, eigentlich war alles wie immer; sie waren in der Küche und es hörte sich so an, als würden sie abwaschen und kochen, die Lüftung war an und man hört ja, wie das Geschirr in der Spüle aufschlägt. Ich kann natürlich nichts Genaues sagen, man weiß ja nicht, dass gerade dieser Tag etwas Besonderes ist, dass man womöglich einen Mord verhindern hätte können. Wichtig für Sie ist natürlich, dass sie etwa um halb elf Besuch bekommen haben. Ich kann Ihnen leider keine genaue Zeit sagen, aber ich bin mir ganz sicher, dass es bei ihnen geklingelt hat und ich habe auch die Schritte im Treppenhaus gehört, sowie die Stimmen des Besuchers, sowie seine. Dann bin ich auch bald ins Bett gegangen, “
„Was können Sie über den Besucher sagen?“, fragte er sie, die sich außer beim Tee noch bei einer Zigarette Trost suchte. Sie ließ die Zigarette im Mundwinkel, als sie das Feuerzeug zur Beruhigung ordentlich zur Seite legte, dann räusperte sie sich um zu antworten.
„Es war ein Mann, ich weiß nicht wer es ist, ich habe ihn noch nie gesehen, aber ich habe ihn schon mal gehört. Ich erinnere mich, dass er schon mal vor ein paar Wochen da war, er sprach Herrn Zerbst mit dem Namen Hennes an, das hatte ich noch nie gehört und außerdem redete er auf so ganz auffällige Weise, irgendwie fahrig und extrem...., na ja, irgendwie jugendlich.“
„Würden Sie seine Stimme wieder erkennen?“, schaltete sich jetzt Peinke mit ein. Und sie blickte ihn so an, als hätte sie ihn wieder vergessen, nicht unerwünscht, aber vollkommen irrelevant.
„Ja, schon, ich habe ihn ja letztens auch wieder erkannt, nicht?“, antwortete sie fahrig.
Vincent spürte, dass sie aus ihrer Erzählung geglitten war und so versuchte er sie wieder zurück zu führen. „Fr. Kaiser, was haben Sie als nächstes mitbekommen?“
Nach einem tiefen Zug sprach sie weiter. „Also ich glaube er ging, jedenfalls habe ich jemanden weggehen gehört, kann auch sein, dass es einer aus einer der anderen Wohnungen war. Jedenfalls war das so um zwölf Uhr vielleicht, er mag etwa eine Stunde da gewesen sein. Dann haben sich die beiden wieder gestritten, er hat geschrieen und sie hat wohl Sachen nach ihm geworfen“, sie warf jetzt Vincent einen ängstlichen Blick zu.
„Ich wollte etwa nach einer viertel Stunde hoch, aber ich habe mich dann doch nicht getraut, war ja schließlich schon im Bett und wahrscheinlich war das auch besser so. Jedenfalls wurde es nach einiger Zeit dann richtig laut, ja, ich glaube da muss dann das Unglück passiert sein.“
‚Das Unglück’, als wäre nicht schon alles voran Gegangene genau das Gegenteil von Glück. Aber waren die beiden nicht glücklich gewesen? Vincent zerrte gedankenverloren mit dem Nagel des Ringfingers an dem Nagelbett d^ es Daumens der gleichen Hand, er zog dabei Haut ab, so dass sie schmerzhaft einriss und leicht zu bluten begann. Mit leicht verzogenem Gesicht schob er den Daumen in den Mund, musste aber sofort die Hand wieder herunter nehmen, denn er musste das Fernlicht abblenden, ein Wagen kam ihm entgegen. Nachdem es an ihm vorbei war, suchte er sich eine Zufahrt zu irgendeinem Acker, wendete und fuhr wieder Richtung Stadt. Eine sinnlose Fahrt.
Leidenschaft, die meisten Morde, Totschläge beruhten aufgrund ihrer Existenz. Er sah wieder Hannah und Hendrik auf der Leiter. Ihre feingliedrigen Körper in den übergroßen Kleidern wirkten so, als wären sie Wesen einer gleichen Sorte, einer eigenen Rasse. Er hatte das gleiche feine Haar, nur ein paar Nuancen dunkler, selbst seine Wangen hatten die gleiche Eigenschaft sich auffällig zu röten, wenn er ermüdete, erregt war.
„Es sind keine Fingerabdrücke, außer von den beiden Mitbewohnern in der Wohnung und eben sonst viel zu alte“, gab seine Kollegin von der Spurensicherung am Telefon durch. „Bei dem Glas in der Spüle konnten wir leider auch nichts Brauchbares finden, es wurde anscheinend mit Wasser und etwas Seife ausgespült.“
„Hört sich komisch an oder? Entweder man stellt es einfach so in die Spüle, man lässt einfach Wasser einlaufen, damit nichts eintrocknet oder aber man spült es gleich richtig ab, aber so...“
„Kommt doch drauf an, es kommt einem etwas dazwischen, ein Telefonanruf, oder wenn es der Gast war, dann hat einer von ihnen ihm gesagt, dass er das nicht zu machen braucht“, wendetet sie ein.
„Ja“, gab er dann nach, fragte dann aber gleich weiter. „Was haben die Zigaretten im Aschenbecher ergeben, da waren doch verschiedene Sorten oder?“
„Schon, aber nicht nur drei und es fanden sich auch alle Packungen in der Wohnung, bis jetzt habe ich auch nur Speichel von dem Opfer und der Hauptverdächtigen. Aber wir haben auch noch nicht alles ausgewertet, vielleicht finden wir ja noch was. Die Suche nach der Tatwaffe ist ja auch noch nicht völlig hoffnungslos. Pitt meinte auch, dass er wohl nicht viele Probleme bei der Obduktion haben wird, sie haben ihn ja gar nicht am Tatort getroffen.“
„Nein, aber ich werde ihn heute noch anrufen, oder bei ihm vorbeischauen. Danke aber erstmal für den Zwischenbericht“, verabschiedetet er sich kurz und dachte, als er das altmodisch grüne Telefon einhängte an Pitt, den Pathologen. Die Leute mit denen er arbeitet waren insgesamt relativ jung, Peinke war schon einer der älteren, Pitt war für einen Mediziner jedenfalls äußerst jung. Übte seinen Beruf mit einem Optimismus aus, den auch ein routinierte Kriminalbeamter nicht bei einem Pathologen erwartete und begleitete seine Berichte mit einer Art von Humor, die sehr über die Grenzen des üblichen Geschmacks gingen und auch ansonsten nicht immer ganz klar werden ließen, ob er einiges davon ernst meinte. Eine Kostprobe davon lieferte er Vincent auch wieder, als er in den Obduktionssaal reinschneite.
Pitt saß auf einem der Drehhocker, den grün bekittelten Körper lässig auf dem Obduktionstisch aufgelehnt. Dafür hatte er einen der Gummihandschuhe ausgezogen, so dass er sein Kinn in die Hand abstützen konnte und betrachtete den Leichnam einer jungen Frau. Hätte er einen Spitzbart gehabt hätte er wie die moderne Umsetzung des Bildes Der Anatom ausgesehen. Als er aber die Schwingtür zurückschwirren hörte sah er auf und über das zuvor ernste Gesicht breitete sich ein freudiges Lachen aus.
„Sie ist tot“, um dann unvermittelt fort zu fahren, „Na, Vincent mit welcher Leiche kann ich dir heute dienen, die hier vielleicht? Um ehrlich zu sein, ich würde sie lieber selbst in meinen Keller nehmen, aber irgendwie will sie noch nicht so recht“, er stand auf. „Aber sie wird mir noch ihr Geheimnisse erzählen, spätestens, wenn ich meine Säge hervorhole, das überzeugt die meisten.“
Natürlich wusste auch er schon, dass der jetzige Fall Vincents ihn mehr mitnehmen würde als die üblichen anderen, aber es schien ihn nicht von seinem eingefahrenen Weg mit seinem Beruf um zu gehen abzulenken. Vincent stellte fest, dass dies durchaus ein Grund war, der ihm die Schulterblätter wieder etwas entspannen ließ. Und er musste kurz lächeln, nicht wegen Pitts Bemerkung, sondern weil er sich in den letzten beiden Tagen nicht mehr so gut gefühlt hatte wie in diesem nach Formalin riechenden Saal, der aber kaum den Geruch des Todes unterdrückte.
„Du bist wegen dem jungen Mann hier, der [vor]gestern rein kam, nicht?“, jetzt erst nahm er seinen Ellenbogen von der Arbeitsfläche und ließ sich etwas nach hinten rollen.
„Willst du ihn sehen? Ist nicht wirklich was Besonderes gewesen. Schon am Tatort war an sich alles klar.“
„Nein danke, ich war am Tatort bevor er..., die Leiche abtransportiert wurde“, er zögerte nur kurz. Er fand es einfacher nicht von einer Person zu sprechen, sondern von einem Objekt. Natürlich, es musste einem nicht erst bei der Ausbildung beigebracht werden, dass man so besser mit der Situation klar kam, aber erst jetzt sah er sich gezwungen Mauern zu errichten. Wenn er vorher die Nähe manchmal sogar gesucht hatte, damit er spürte, dass er noch nicht völlig unmenschlich professionalisiert war, musste er nach jedem noch so kleinem Hilfsmittel greifen, welches ihm Hendrik nicht jederzeit in Erinnerung rief.
Albernerweise hörte er jetzt des Öfteren sein Lachen, schien sein Unterbewusstsein gegen seine kleinen Tricks zu arbeiten, wollte ihn immer wieder deutlich machen, dass die Leiche voller Erinnerungen und Erlebnissen war.
„In Ordnung“, sagte Pitt und holte ihn aus seinen Gedanken, „wie gesagt, ich habe nicht wirklich etwas Neues herausbekommen. An sich sind sogar die Fotos mit der Wohnung informativer gewesen.“
Er ging jetzt zu einem Schreibtisch, an dem der Computer den Screensaver mit einigen Zierfischen zeigte, dort fischte er aus der Ablage nach einer orangenen Pappmappe und schlug sie auf.
„Hat mehrere Einstiche im Bauch- und Brustbereich, wobei nur eine wirklich tief geht“, er zeigte unnötigerweise auf seine eigene Seite. „Die Wunde hat zum Verbluten geführt. Wie gesagt, man hätte so was auch wieder richten können, auch wenn diese Magensachen ja immer wieder eine friemelige Angelegenheit ist. Das Blut hast du ja selber gesehen, er ist an Ort und Stelle angegriffen und getötet worden. Gab eine schöne Rangelei dort, er war also nicht wirklich unvorbereitet.“
„Ja, im Streit...“, warf Vincent ein.
„Genau so was, danach war er noch bei Bewusstsein, hat versucht sich irgendwie zu bewegen. Erstaunlich, der Mensch, wie er immer wieder überleben will“, meinte Pitt und blinzelte mit einem kurzen Lächeln durch seine Nickelbrille. Immer noch ernsthaft an solchen Dingen interessiert, die an sich sowieso nur noch hohl klangen.
„Ich kann sagen, dass sein Gegenüber ziemlich mitgenommen aussehen muss. Das Opfer erlag zwar schließlich, hat aber vorher gut verteilt. Mehrere Blutergüsse auf den Knöcheln der rechten und linken Hand“, er blickte Vincent kurz von der Seite her an, „Seine Lebensgefährtin hat nicht nur die durchaus passenden Verletzungen, sondern auch das passende andere Blut in der Wohnung gelassen.“
„Ja“, war die einzige Antwort Vincents, zu mehr war er gerade nicht bereit. Ihn nahm es mit, dass sie sich darüber ausschwieg.
„Sie hat vom Arzt bestätigt bekommen, dass sie unter Schock steht?“, er ließ sich mit der Mappe wieder auf seinen Hocker fallen.
„Ich bin nicht wirklich lange dabei, aber ist schon des Öfteren vorgekommen“, fügte er dann überlegend hinzu.
„Wurde mir von dem Arzt auch gesagt“, bestätigte Vincent schlicht.
-Fortsetzung folg-
Tag der Veröffentlichung: 19.03.2008
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