Ich witme dieses Buch meinen Freunden und meiner Familie, die mich immer wieder dazu ermutigten weiterzuschreiben. Ich danke euch so ooo sehr für eure Unterstützung. Hab euch ganz doll lieb - eure Tina :***
Ich wachte gerade auf, als meine Mutter ins Zimmer gestürzt kam und mich mühsam mit sich schleppte. Leider findet heute die Heirat von meinem Vater und seiner „liebenswürdigen“ Frau (denkt auch nur er) statt. Naja, ich konnte sie jedenfalls nicht leiden, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Zusammen mit meiner Mutter versuchte ich mit einer Tasse Kaffee munter zu werden, doch es half irgendwie nichts. „Ach Bev komm schon, mach nicht so ein Gesicht. Freu dich doch wenigstens ein bisschen für deinen Vater“, versuchte sie mir immer wieder einzureden, wodurch sie einen genervten Gesichtsausdruck erntete. Und da saßen wir nun, müde und demotiviert.
Ich leerte meinen jetzt bereits kalten Kaffee runter und ging in mein Zimmer. Ich holte mein Kleid aus hellblauer Seide, das wunderbar zu meinen Augen passte, aus meinem überfüllten Kleiderschrank. Ich betrachtete es und hoffte, dass es nicht das letzte Mal war, dass ich dieses Kleid tragen werde. Meine Freundin Liv steckte mir meine Haare gekonnt nach oben und schminkte mich dezent. Wir schwiegen und keiner wollte etwas sagen. Meine Mutter kam ins Zimmer, um nachzusehen, ob ich schon fertig war. „Oh mein Gott! Du siehst fabelhaft aus mein Kind!“, sagte sie staunend und ich wurde leicht rot. Gemeinsam gingen wir nach unten und fuhren dann auch schon los.
Man sah meiner Mutter an, dass es für sie nicht leicht war, zu der Hochzeit ihres Ex-Mannes zu gehen. Irgendwie konnte ich sie ja verstehen, da es für mich auch nicht so einfach war, dorthin zu gehen. Ja er war mein Vater, doch wir hatten nie viel gemeinsam unternommen. Seit dem Tod meines älteren Bruders Matt ignorierte er mich immer mehr. Ich wusste, dass es für ihn die Hölle gewesen war, seinen geliebten Sohn zu verlieren, doch anscheinend vergaß er, dass er noch ein Kind hatte. Naja ich hatte mich schon sehr früh damit abgefunden, weshalb es mir nichts ausmachte, wenn er nicht an mich dachte.
Als wir ankamen, begrüßte uns sofort mein Vater und führte uns zu unseren Plätzen. Es war alles wundervoll dekoriert und sah einfach nur atemberaubend aus.
Mel, seine Verlobte, kam gerade in einem wunderschönen Kleid um die Ecke. Es war trägerlos, hatte eine pinke Schärpe und eine zwei Meter lange Schleppe. Das Kleid war eigentlich ganz hübsch.
Nach einer ziemlich langen Messe (und wenn ich ziemlich lange sage, dann meine ich zweieinhalb Stunden) gratulierten wir dem frischvermählten Paar und machten uns dann gleich am Büffet zu schaffen. Eigentlich nur Mum und ich, denn sonst war noch jeder bei dem Paar. Wir wollten natürlich nicht unhöflich sein, weshalb wir nicht sofort gingen. Nach drei Stunden feiern (wenn man es so nennen konnte) fuhren wir wieder nach Hause. Dort schälte ich mich erstmal aus dem Kleid und wusch mir das Gesicht. Mum bekam noch einen „wichtigen“ Anruf von Oma, der es in letzter Zeit nicht so gut ging. Seit mein Großvater gestorben war, ging es ihr immer schlechter und schlechter. Doch sie wollte auf gar keinen Fall in ein Altersheim. Daher beschlossen wir, zu ihr zu ziehen und sie zu versorgen. Auch wenn ich mich nur schwer von Liv verabschieden konnte, wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war. Jedenfalls flogen wir schon die darauffolgende Woche zu ihr nach L.A. Sie wohnte in einem kleinen jedoch gemütlichen Haus etwas abgelegener der Stadt.
Ich räumte gemütlich meinen Koffer aus, als meine Oma nach mir rief. Ich ging die Treppe hinunter und fand sie im Wohnzimmer. Neben ihr saß ein netter Junge mit blonden Haaren. „Oh da bist du ja Schätzchen, ich möchte dir deinen Nachbarn Luis vorstellen. Er ist ein ganz reizender Junge und ich dachte mir das du vielleicht jemanden brauchst der dir die Stadt zeigt.“, meinte sie mit einen Lächeln. Ich dankte ihr dafür und nahm Luis mit auf mein Zimmer. Wir erzählten uns gegenseitig von unseren Hobbys, Lieblingssachen und unserer Familie. Als es draußen dunkel wurde bemerkten wir erst, wie lange wir hier saßen und tratschten. Wir tauschten noch unsere Nummern aus und er verabschiedete sich dann mit einer Umarmung.
Am Montagmorgen krabbelte ich nur ungern aus meinem flauschigen Bett um in die Schule zu gehen. Ich hatte den Wecker extra um 5:30 Uhr gestellt, damit ich noch duschen und in Ruhe meine Sachen zusammen packen konnte. Luis fuhr mich zur Schule, da ich mein neues Auto erst zu meinem 18. Geburtstag bekam.
Als wir gerade in die Einfahrt einbogen, staunte ich nicht schlecht. Das Gebäude war zwar alt, doch es strahlte etwas ganz besonderes aus. Eigentlich mag ich die Schule ja nicht, doch das Gebäude ist schön.
Luis parkte auf einen Parkplatz und stieg aus. Er kam rüber und öffnete auch noch meine Tür. Süß!!! Dann schlenderten wir auf eine kleine Truppe zu, die nur aus einem Mädchen und zwei Jungs bestand. Luis umarmte das Mädchen zuerst und drückte ihr dann einen Kuss auf den Mund. Okay die zwei waren eindeutig ein Paar. Danach drehte er sich zu den beiden Jungs um und begrüßte sie mit einem leichten Handschlag. „Hey Leute, dass ist Bev. Sie wohnt jetzt bei ihrer Großmutter.“, stellte er mich vor. „Oh hi Bev, ich bin Lila, das ist Phil und der da ist Taylor.“, stellte sich das Mädchen und die anderen vor. „Kannst mich Ty nennen.“, sagte der Blonde und drückte mich kurz. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bis die Schulglocke läutete. Luis brachte mich ins Sekretariat und ging dann zu seinem Deutschkurs. Ich bekam meinen Stundenplan und meine Hefte und schon eilte ich davon.
Als ich gerade um die Ecke rennen wollte, krachte ich plötzlich in etwas Steinhartes. Ich flog zu Boden und wartete auf den Schmerz, doch er kam nicht. Zwei starke Hände halfen mir auf und ich machte die Augen auf, um in das Gesicht meines Retters zu blicken. Als ich ihn sah, rutschte mir mein Herz fast in die Hose. Vor mir stand der Sänger und Schauspieler Zac Efron!!!
Er half mir auf die Beine und ich murmelte ein leises Dankeschön, bevor ich mich auf zu meinem Englischkurs machte. Er drehte sich noch einmal kurz zu mir um und fragte:
„Hey ich kenn hier noch keinen. Sagst du mir deinen Namen?“
Ich drehte mich auch langsam um und antwortete:
„Oh, mein Name ist Beverly, aber alle nennen mich Bev.“
„Na dann schön dich kennenzulernen Bev.“, sagte er und zwinkerte mir zu.
„Hey was hast du jetzt für einen Kurs?“, fragte er noch schnell bevor ich mich wegdrehte. „Ich habe jetzt meinen Englischkurs und du?“, meinte ich ein wenig verlegen.
„Oh wirklich? Kann ich dich begleiten, denn ich habe jetzt auch Englisch.“, fragte er noch schnell.
Ich nickte und wir gingen gemeinsam zu dem Raum. Als ich die Tür öffnete und wir hinein traten, hörte ich das Kreischen von allen Mädchen. Ich drehte mich um und da merkte ich wieder, dass ja Zac Efron hinter mir stand.
Die Lehrerin wies uns die letzte Bank zu, die als einzige noch frei war. Hieß das jetzt, dass ein Superstar neben mir saß? Wie konnte ich mich denn dann auf Englisch konzentrieren?
Nach der coolsten Englischstunde überhaupt (Ironie lässt grüßen) holte mich Luis ab um mir die Cafeteria zu zeigen, doch da hielt mich jemand am Arm fest.
„Was zum Teufel …“ weiter kam ich nicht, denn ich blickte in die schönen blauen Augen von Zac.
„Oh sorry, ich wollte dich nicht stören, aber könntest du mir den Weg in die Cafeteria zeigen?“, fragte er ein wenig verlegen.
Sofort lief ich rot an und senkte den Blick. Ich nickte und zu dritt gingen wir in die Cafeteria. Als die anderen Zac sahen, liefen sie sofort auf ihn zu und zerrten ihn zu dem großen Tisch in der Mitte, dort wo die „coolsten“ saßen. Mir war es nur recht, denn ich hatte nicht vor, mich mit ihm anzufreunden.
Zusammen mit Luis ging ich zu Lila, Taylor und Phil. Die saßen an einem etwas kleineren Tisch in der Ecke und unterhielten sich angeregt. Als sie uns sahen winkte Lila mir zu und rutschte ein Stück auf die Seite, damit ich mich zu ihr setzten konnte. Wir plauderten über unsere Lieblingssachen und vereinbarten, dass wir nach der Schule shoppen gehen würden. Die nächste Stunde hatte ich Deutsch (wenigstens ein Fach das mir liegt). Lila hatte ebenfalls Deutschunterricht, weshalb wir zusammen gingen. Die Stunde war meiner Meinung nach viel zu kurz, da wir gerade von meinem Lieblingsthema den Aufsätzen sprachen.
Die letzte Stunde hatten wir Sport und so versammelten sich alle Mädchen in ihren Sportsachen am Platz. Ich sah mich ein wenig um und sah, dass die Jungs ebenfalls Sport hatten. Schnell suchte ich Luis, Phil und Taylor und fand sie auch gleich. Ich winkte rüber und Taylor winkte zurück. Eigentlich sah er gar nicht so schlecht aus, denn er hatte schwarzes Haar, braune Augen und einen durchtrainierten Körper. Phil sah nicht weniger durchtrainiert aus, er hatte jedoch blondes Haar und blaue Augen.
Unsere Sportlehrerin hatte uns dazu verdonnert, zehn Runden um den Sportplatz zu laufen. Eigentlich hatte ich ja nichts dagegen, nur hatte ich nicht gerade viel Kondition. Nach der vierten Runde merkte ich bereits, wie ich immer mehr nach Luft schnappte. Und nach der siebten Runde schnaufte ich bereits wie ein Walross.
Endlich hatte ich die zehn Runden hinter mir und als ich wieder merkte, wie schwer mir das Atmen fiel, beschloss ich ab jetzt, öfter zu laufen.
Endlich konnte ich wieder mit Luis nach Hause fahren. Die ganze Autofahrt schwiegen wir, da jeder seinen Gedanken nachhing. Ich dankte ihm nochmal, verabschiedete mich und lief dann ins Haus. Meine Mutter war einkaufen, weshalb nur Oma im Wohnzimmer saß und strickte. Als ich sie sah, schmunzelte ich und ging dann weiter in mein Zimmer.
Ich hatte gestern nicht mehr Zeit alle Kantons auszupacken, weshalb ich es heute tat. Ich räumte alles in den Kleiderschrank, stellte die Bilder von mir und Liv auf meinen Nachtisch und kramte noch den Rest heraus. Danach holte ich mir noch ein Glas Wasser und leerte es in einem Schluck aus.
Mum war wieder zu Hause, und sie stellte die ganzen Einkaufstüten auf den Tisch ab. Ich half ihr noch die ganzen Sachen zu verstauen und machte dann meine Hausaufgaben.
Am nächsten Morgen fuhr ich wieder mit Luis zur Schule und er machte mir wie am Vortag die Türe auf. Als Lila uns sah kam sie auf uns zu und umarmte mich. Luis gab sie einen leichten Kuss auf die Wange. Phil war noch nicht da, doch Taylor wartete bereits auf uns. Er lehnte an einer Wand und hatte eine schwarze Biker Jacke an, die ihm echt gut stand. Er umarmte mich und begrüßte Luis mit einem leichten Handschlag. Als dann auch noch Phil kam, gingen wir alle zusammen hinein und in unsere erste Stunde. Ich hatte Mathematik, ein Fach, das ich überhaupt nicht beherrsche. Auch die Lehrerin, Frau Gontez, schien mich nicht sonderlich zu mögen.
Endlich hörte ich das erlösende Läuten der Schulglocke und machte mich sofort auf den Weg nach draußen. Da rannte ich plötzlich wieder in etwas Hartes und krachte zu Boden. Als ich aufstehen wollte, hielt mir Zac die Hand hin. Seine Freunde hinter ihm krümmten sich vor Lachen, als sie sahen wie ich zu Boden flog. Schnell entriss ich meine Hand der seinen und stampfte wütend davon. Ich lief in die Cafeteria und ließ mich auf meinen Platz fallen. > „Heute ist eindeutig nicht mein Tag“<, dachte ich frustriert. Das Essen sah aus wie irgendeine gelbe Pampe und ich stocherte nur gelangweilt darin herum. Den anderen schien es genauso zu gehen, denn es herrschte eine erdrückende Stille am Tisch.
Die nächste Stunde hatte ich Geschichte und mein Lehrer schien heute in bester Laune zu sein, denn er strahlte die ganze Stunde und ich wunderte mich nur, warum er keinen Krampf bekam. Danach hatte ich noch Informatik und Englisch. Die Stunden vergingen dann doch ziemlich schnell und ich fuhr wieder mit Luis nach Hause.
„Macht es dir auch wirklich nichts aus, wenn ich ständig mit dir mitfahre?“, fragte ich ein wenig verlegen.
„Hey Bev, was redest du denn da? Es freut mich, dass du mitfährst. Ehrlich.“, meinte er mit einem Lächeln.
Ich bedankte mich dann, verabschiedete mich und ging ins Haus. Mum las gerade die Zeitung und Oma sah fern. Ich rief ein kurzes <hallo> hinein und verschwand dann in meinem Zimmer. Dort machte ich meine Hausaufgaben und dachte dann an den Zusammenstoß mit Zac. Er hatte ein Grinsen im Gesicht was bedeutete, dass er sich über mich lustig gemacht hatte. <Arschloch> dachte ich mir nur dabei. Ich bin wenigstens ein Mensch, der sich solche Sachen nicht gefallen lässt und auch zurückschlägt.
Die nächsten Tage verliefen eigentlich ganz angenehm, ohne weitere Geschehnisse.
Phil hatte am Wochenende Geburtstag und wollte eine Party feiern, zu der er mich eingeladen hatte. Das hieß für mich und Lila natürlich sofort: Shopping Time!!! Wir fuhren zum Einkaufszentrum und rannten gleich in den ersten Laden. Im dritten fanden wir dann endlich das richtige Kleid für Lila. Es war knielang, hatte eine leichte hellblaue Farbe mit einer weißen Schärpe und war trägerlos. Das Kleid passte perfekt zu ihren blauen Augen. Im nächsten Shop fanden wir dann auch endlich ein Kleid für mich. Es ging mir zwar nur knapp über den Po, betonte aber meine langen Beine. Das Kleid war ebenfalls trägerlos und in einem zarten Rosa. Als wir dann noch die passenden Schuhe hatten, setzten wir uns noch in ein kleines Café. Danach fuhr sie mich noch nach Hause.
Am Freitag waren wir beide schon total aufgeregt wegen der Party und fragten uns, wie den Jungs unsere Outfits gefallen werden. Am Samstagmorgen ließ ich mir extra lange Zeit und duschte ausgiebig. Danach kämmte ich mir die Haare, bis sie mir sanft über die Schultern fielen.
Den Vormittag verbrachte ich damit, mit Liv zu telefonieren, immerhin hatte ich schon eine ganze Woche nichts mehr von ihr gehört. Sie erzählte mir alles, was bei ihr so los war und ich ihr ebenfalls alles.
„Was, Zac Efron geht auf die gleiche Schule wie du!?! Wieso sagst du mir das erst jetzt?“, fragte sie vorwurfsvoll aber voller Begeisterung.
Ich wusste ja, dass sie ein großer Fan von ihm war.
„Ja, wenn du willst, frage ich ihn für dich um ein Autogramm.“, meinte ich nur ausweichend. Eigentlich hatte ich keine Lust mit ihm zu reden, doch für meine Liv würde ich einfach alles tun.
„Ist das dein Ernst!?! OMG Ja auf jeden Fall!“, rief sie total aus dem Häuschen.
Ich musste einfach nur lachen. Liv ist normalerweise nie so aufgedreht, doch wenn es um Zac Efron geht, dreht sie fast jedes Mal durch.
Wir verabschiedeten uns und ich lief nach unten zum Essen. Großmutter und Mum saßen bereits am Tisch, als ich kam. Ich hatte so richtigen Hunger, weshalb ich das Gespräch von den beiden einfach ignorierte. Danach half ich meiner Mum noch beim Abwasch und lief dann in mein Zimmer, um mal wieder Dad anzurufen.
Da er aber anscheinend beschäftigt war, legte ich mich auf mein Bett und hing ein wenig meinen Gedanken nach. Am Abend machte ich mich dann für Phils Party fertig, nahm das Geschenk, welches ich in der Stadt für ihn gekauft hatte. Es war eine CD seiner Lieblingsband. Zwar kannte ich ihn noch nicht so gut, wollte ihm aber unbedingt was mitbringen und Taylor sagte, dass er die Band am meisten mochte. Als ich fertig war, fuhr gerade Luis in die Einfahrt, um mich mitzunehmen.
Als wir bei Phil zuhause ankamen, musste ich wirklich staunen. Sein Haus war sehr groß und sah wirklich wohlhabend aus. Es waren auch schon mindestens 20 Leute hier. Wenig später kam dann auch Lila und Luis staunte nicht schlecht. Blau war seine Lieblingsfarbe, was auch ein Grund war, warum wir das Kleid kauften. Ich suchte gerade Phil, um ihm zu gratulieren, als mir plötzlich jemand eine Hand auf die Schulter legte. Als ich mich umdrehte sah ich Zac mit einem Grinsen vor mir stehen.
„Hey Bev, ich wusste ja gar nicht, dass du auch hier bist.“, meinte er und sein Grinsen wurde noch breiter. Ich verdrehte die Augen und ließ ihn einfach an der Bar stehen. Ich spürte noch seinen Blick auf mir, während ich mich suchend nach Phil umsah. Als ich ihn endlich gefunden hatte, ging ich einfach auf ihn zu und umarmte ihn. „Happy Birthday, Phil!!!“ Er erwiderte meine Umarmung und meinte dann neckend: „Bev, du siehst umwerfend aus. Hast du das Kleid für mich gekauft?“ Ich sah sein Grinsen und lachte: „Klar, Honey! Nur für dich.“
Wir feierten noch tief in die Nacht hinein, bis ich dann um drei Uhr nicht mehr richtig stehen konnte. Luis war schon früher mit Lila nach Hause gefahren, also fragte Zac, ob er mich mitnehmen sollte. Da ich schon ziemlich viel getrunken hatte, willigte ich ein und er führte mich zu seinem Wagen. Es war ein Lamborghini!!! Ich schmiegte mich in die weichen Ledersitze und schlief kurz danach auch schon ein. Das einzige was ich noch mitbekam war, dass mich starke Arme in mein Zimmer trugen und in mein weiches Bett legten.
Am nächsten Morgen (beziehungsweise Mittag) wachte ich auf und suchte ein Aspirin. Ich hatte höllische Kopfschmerzen! Als ich runterkam deckte Mum gerade den Tisch und ich murmelte nur ein leises <Morgen>, bevor sie mich etwas wütend ansah:
„Wieso hast du gestern so viel getrunken? Ich wurde wach, als ich hörte wie jemand die ganze Zeit an der Tür geklopft hatte. Am Anfang dachte ich, dass du es wärst, doch dann steht da so ein Typ namens Zac, der dich in den Armen hielt. Ich dachte du wärst ohnmächtig, doch er meinte nur, dass du schlafen würdest. Was ist eigentlich los mit dir?“
Langsam kehrte die Erinnerung an den gestrigen Tag zurück. Ich weiß wieder, wie ich in Zac’ s Auto gestiegen bin und ihm den Weg beschrieb. Danach wusste ich nichts mehr. Mich schämend senkte ich den Kopf und fing an zu essen, damit ich danach so schnell wie möglich in mein Zimmer verschwinden konnte. Oben angekommen wusste ich nicht was ich tun sollte. Zac hat mich nach Hause gefahren und in mein Zimmer getragen, aber muss ich mich deshalb bedanken? Leider ja. Plötzlich vibrierte mein Handy und als ich auf den Bildschirm sah, sah ich eine SMS von Phil:
Hey Süße, hat Zac dich gut nach Hause gebracht? Immerhin warst du gestern schon ziemlich voll und deshalb hab ich mir Sorgen gemacht. Jedenfalls danke nochmal für dein Geschenk, hab mich echt riesig darüber gefreut. LG Phil
Ich musste über diese SMS einfach schmunzeln. Schnell tippte ich noch eine kurze SMS zurück in der ich schrieb, dass er sich keine Sorgen machen musste und ging dann unter die Dusche um ein wenig munterer zu werden. Leider half es nichts, denn ich fühlte mich nicht wirklich besser. Die ganze Zeit musste ich an Zac denken und wie er mich in mein Zimmer getragen hatte. Ich schlief zwar, spürte jedoch seine starken Arme.
Der Sonntag verlief ruhig, nur Luis kam mal kurz vorbei und wir unterhielten uns, doch sonst geschah nichts Weiteres.
Am Montag kam ich nur schwer aus dem Bett und schlurfte ins Badezimmer, um mich zu duschen. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, war ich plötzlich hell wach. <Scheiße> dachte ich mir und trocknete mich in Windeseile ab. Da Luis eine Erkältung hatte, musste ich mit dem Bus fahren. Leider hatte ich ihn genau verpasst, denn als ich zur Bushaltestelle kam, fuhr er gerade weg. <Na toll, kann der Tag noch beschissener werden?> fluchte ich leise im Kopf.
Plötzlich schoss ein schwarzer Lamborghini um die Ecke und hielt mit einem Quietschen an der Bushaltestelle. Das Fenster ging runter und Zac kam zum Vorschein. Mit einem Grinsen im Gesicht sagte er:
„Oh hi Bev, schon munter um diese Uhrzeit? Hast wohl den Bus verpasst? Naja, ich will aber nicht so gemein sein, also steig ein, ich nehme dich mit.“
Zögernd griff ich nach der Beifahrertür und stieg ein. Ich murmelte ein leises <danke> und starrte dann einfach aus dem Fenster.
„Danke für was?“, fragte er grinsend und ich wusste sofort worauf er es angelegt hatte.
Verlegen senkte ich den Kopf und flüsterte:
„Danke, dass du mich am Samstag mitgenommen hast und dafür dass du mich heute mitnimmst.“
Er lächelte und meinte darauf nur lässig:
„Ach, das ist doch halb so schlimm.“
Ich nickte kurz und in diesem Moment kamen wir bei der Schule an. Ich stieg schnell aus und lief dann zu Lila, die mich erstaunt ansah:
„Hey Bev, du weißt schon, dass du gerade mit Zac zur Schule gefahren bist? Und das im geilsten Auto der Welt?“
Ich umarmte sie kurz und lachte bei ihrem Gesichtsausdruck. Danach gingen wir zu Taylor und Phil und begrüßten sie ebenfalls.
Zusammen gingen wir hinein und da ich heute wieder meinen Englischkurs hatte, was hieß, dass ich wieder zwei Stunden neben Zac aushalten musste, stöhnte ich genervt auf. <Wieso muss heute einfach alles schief gehen> dachte ich frustriert, doch dann fiel mir wieder Liv ein, der ich ein Autogramm versprochen hatte und setzte ein zuckersüßes Lächeln auf. Als Zac mich sah, wusste er sogleich, dass sie etwas brauchte:
„Okay, den Blick kenn ich, was brauchst du?“ fragte er ein wenig genervt.
„Ich hab am Wochenende mit meiner Freundin Liv telefoniert, sie geht nicht auf diese Schule, weshalb ich ihr alles, was hier so geschehen ist, erzählt habe. Naja und als ich sagte, dass du auch hier zur Schule gehst, hab ich ihr ein Autogramm von dir versprochen.“, meinte ich ein wenig verlegen. Er lachte laut auf und meinte:
„Gib es zu, du wolltest ein Autogramm von mir, weil du selbst ein großer Fan von mir bist.“, sagte er während er sich den Bauch hielt vor Lachen. Jetzt wurde ich richtig wütend und zischte:
„Spinnst du, denkst du echt ich wäre ein Fan von dir? Tja leider, Freundchen kann ich dich ganz und gar nicht leiden und wenn du mir nicht glaubst, können wir gerne Liv anrufen und sie wird es dir bestätigen!“
Ich drehte mich um und lief in den Klassenraum. <Er ist wirklich ein Arschloch> dachte ich. Weil ja nirgend wo sonst noch ein Platz frei war, musste ich leider neben ihm sitzen. Da ich ihn zu ignorieren versuchte, konnte ich mich umso besser auf den Unterricht konzentrieren. Manchmal merkte ich jedoch wie er mich von der Seite her anstarrte und in mir stieg ein ungutes Gefühl hoch. <Hätte ich vielleicht nicht so gemein sein sollen oder schon? Ach, er hatte es verdient> dachte ich am Ende der Stunde. Dann rannte ich in die Cafeteria und fand sofort Taylor in der Ecke eines Tisches. Ich lief auf ihn zu und setzte mich zu ihm. Lila und Phil kamen auch und so unterhielten wir vier uns über belanglose Dinge. Danach hatten wir wieder Deutsch und Lila und ich schlenderten zum Klassenzimmer. Die Stunde war heute nicht so richtig interessant, da ich mit den Gedanken ganz wo anders war.
Im Sportunterricht spielten wir Volleyball, was echt lustig war. Danach wollte ich auf die Bushaltestelle zugehen und auf den Bus warten, doch Zac meinte, dass ich, wenn ich möchte, mit ihm mitfahren durfte. Als er merkte, wie ich zögerte, meinte er noch leise:
„Komm schon Bev, ich wollte noch mit dir über etwas Wichtiges reden.“
Murrend stieg ich ein und er fuhr auch schon los. Als er merkte, wie ich ihn fragend, neugierig und abwartend zugleich ansah, fing er an:
„Also Bev wegen heute in der Schule. Ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut und ich mich wie ein arrogantes Arschloch aufgeführt habe. Ich glaube dir und bringe dir morgen das Autogramm für Liv mit. Okay?“
Ich wusste nicht was ich sagen sollte und nickte nur. Damit hatte es mir jetzt die Stimme verschlagen.
Ich dankte ihm, stieg aus und rannte zum Haus. <Das war vielleicht merkwürdig> schoss es mir durch den Kopf, als ich ins Haus trat. Oma und Mum spielten Karten, also ging ich in mein Zimmer und stellte das Radio an. Plötzlich vibrierte mein Handy und als ich auf das Display sah, erschien Zac´ s Name. Als ich die SMS öffnete las ich:
Hey Bev, ich wollte dich fragen ob du heute Abend Lust hast mit mir ins Kino zu gehen? Es läuft gerade ein toller Film und ich dachte mir vielleicht möchtest du mich begleiten? Sag mir bitte gleich Bescheid
Zac
<War das jetzt sein Ernst?!?> dachte ich, doch irgendwie würde ich schon gern mal wieder ins Kino gehen, weshalb ich zustimmte. Ich schlüpfte schnell unter die Dusche und lief dann zum Kleiderschrank, um mir ein passendes Outfit herauszusuchen. Als ich es hatte, zog ich mich schnell an und lief nach unten.
„Hey Mum, ich geh mit einem Kumpel ins Kino. Bis Später!“, rief ich ihr noch zu, bevor ich zur Haustür hinaus verschwand. Zac bog gerade um die Ecke und hielt vor mir. Ich stieg ein und begrüßte ihn mit einem Lächeln.
Wir fuhren zum Kino und gingen hinein und suchten uns einen interessanten Film aus. Wir entschieden uns für „Fast and the Furious 7“. Zum Schluss holten wir uns noch Popcorn und eine Cola und setzten uns dann auf unsere Plätze. Der Film dauerte insgesamt eineinhalb Stunden und war wirklich toll. Wir machten uns noch über so manche Szenen lustig, und fuhren dann noch immer lachend nach Hause. Als er vor meinem Haus hielt, verabschiedete ich mich mit einer kurzen Umarmung und lief zum Haus.
In meinem Zimmer schlüpfte ich in meinen Pyjama und legte mich glücklich ins Bett. <Gott, Zac hat mir jetzt schon den Kopf verdreht> dachte ich glücklich und schlief irgendwann mit einem Lächeln ein.
Luis war noch immer krank, weshalb mich wieder Zac mitnahm. Lila begrüßte mich und sagte mir, dass auch Phil krank geworden war. Taylor, Lila und ich gingen zu unserer ersten Stunde und trafen uns danach wieder in der Cafeteria. Wir quatschten und versuchten diese eklige grüne Pampe, dass sie hier Spinat nennen, hinunterzuwürgen.
Als der Unterricht wieder beendet war, fuhr ich wieder mit Zac nach Hause. Wie am Abend zuvor verabschiedete ich mich mit einer kurzen Umarmung. Ich machte meine Hausaufgaben und wollte dann gleich unter die Dusche. Als ich schließlich schlafen ging, kreisten meine Gedanken die ganze Zeit zu Zac. <Eigentlich ist er ja gar nicht so ein großes Arschloch, naja wenn man ihn dann besser kennt> dachte ich mir und schlief dann mit einem Lächeln ein.
Am nächsten Morgen riss mich der verdammte Wecker aus meinem Traum und dafür hätte ich ihn an die Wand schmeißen können. Mühsam schleppte ich mich ins Badezimmer und wusch mir mein Gesicht. Danach suchte ich mir bequeme Sachen zum Anziehen raus und kramte meine Sachen zusammen. Ich rannte die Treppe hinunter und kippte meinen glühend heißen Kaffee wie Wasser hinunter. Ich wusste, dass es ein fürchterliches Gefühl war, doch ich war spät dran. Zac wartete schon mit einem Lächeln auf mich und wünschte mir einen guten Morgen.
Ich stieg ein und nuschelte nur schnell ein <Morgen> zurück. Irgendwie kribbelte alles in mir, ich weiß auch nicht warum ich so nervös war, doch ich versuchte es irgendwie zu ignorieren. Als wir an einem Parkplatz an der Schule hielten, stieg ich aus und rannte zu Lila und Ty. Wir gingen ins Gebäude, und während sie sich über irgendetwas angeregt unterhielten, schweifte ich mit meinen Gedanken immer wieder zu Zac.
Als ich dann mit ihm nachhause fuhr, hielt er mich noch kurz auf, und kramte in seiner Tasche.
„Hier, ich hab das Autogramm für deine Freundin mit und … ich habe dir als kleine Entschuldigung etwas … Kleines gekauft.“ Er kramte noch tiefer in die Tasche und holte eine längliche Schatulle heraus und reichte sie mir.
„Zac … das hätte doch nicht sein müssen…“ er unterbrach mich einfach und meinte:
„Ach komm schon Bev, bedank dich und mach es einfach auf.“ Zögerlich öffnete ich die Schatulle und zum Vorschein kam eine wunderschöne, silberne Halskette mit einem goldenen Herz in der Mitte. Ich zweifelte keine Sekunde, dass es echtes Gold und Silber war. Ich war einfach nur sprachlos. Ich holte die Kette heraus und er legte sie mir um den Hals. Als ich ihm dafür einen Kuss auf die Wange gab und mich verabschiedete, meinte er nur, dass ich es ihm wert sei.
Am Haus angekommen, rannte ich sogleich in mein Zimmer, um die Kette zu betrachten. Sie war einfach wunderschön!!!
Am nächsten Morgen war Luis zwar wieder gesund, doch Zac bestand darauf, mich zur Schule zu fahren. Dort angekommen stieg ich aus, bedankte mich nochmal und lief zu Luis und Lila hinüber. Sie begrüßten mich beide mit einer Umarmung und wir warteten noch auf Taylor und Phil. Als sie kamen legte Phil mir noch einen Arm um die Schulter und so gingen wir hinein.
Zac´ s Sicht:
Als ich sah wie der Typ ihr die Hand um die Schulter legte, hätte ich vor Wut explodieren können. Ich wusste auch nicht wieso aber ich hatte oft das Gefühl, dass ich sie beschützen musste. Ich wollte es nicht wahr haben, aber ich denke ich war eifersüchtig. Auch wenn ich wusste, dass sie nur Freunde waren, machte es jedoch einen Stich mitten in mein Herz.
Bev´ s Sicht:
Ich ging in den Unterricht der mal wieder mehr als lustig war (Ironie lässt grüßen) und machte mich dann auf den Weg in die Cafeteria. Lila wartete bereits auf mich, da sie mir zuwinkte, als sie mich sah. Ich ging zu ihr und ließ mich neben sie plumpsen. Als ich ENDLICH Schule aus hatte, lief ich zu Zac hinüber und stieg in sein Auto ein. Die ganze Autofahrt redete keiner ein Wort und ich merkte, wie er sich oft am Lenkrad verkrampfte. <Okay, irgendetwas stimmte nicht mit Zac> schoss es mir durch den Kopf. Als ich ihn danach fragte, meinte er nur schnippisch:
„Ist das dein Freund? Der, der dir heute Morgen die Hand auf die Schultern legte?“ Ich atmete hörbar ein und gab dann ebenso schnippisch zurück:
„Nein, wieso?!? Und außerdem kann es dir doch egal sein mit wem ich was hab. Ach und du brauchst mich morgen nicht mitzunehmen. Ich fahr wieder mit Luis.“ Mit diesen Worten hatte er eindeutig nicht gerechnet und man sah ihm an, dass er sehr verwirrt deshalb war. <Naja, kann mir doch egal sein> dachte ich mir nur und zuckte mit den Schultern.
Am nächsten Morgen fuhr ich also wieder mit Luis zur Schule. Als er mich dann auf das Thema ansprach meinte ich nur, dass er ein Arschloch sei. Zum Glück fragte er dann nicht mehr weiter nach. Wie immer gingen wir zu Lila, Phil und Taylor und wir begrüßten sie mit einer Umarmung. Im Schulgebäude trennten wir uns wieder und jeder lief zu seiner Stunde. Ich hatte Englisch, was hieß, dass ich Zac wieder aushalten musste. Als er kam und mich sah, huschte sofort ein enttäuschter Blick über sein sonst so makelloses Gesicht. <Kann mir doch egal sein> sagte ich mir leise. Die Stunde verlief eigentlich ohne weitere Ereignisse. Als ich gerade meine Sachen zusammensuchen wollte, steckte Zac mir noch einen kleinen Zettel zu auf dem geschrieben stand:
Hey Bev, ich muss wirklich dringend mit dir reden,
also komm nach der Pause in die Cafeteria,
ich warte dort auf dich.
Wir müssen echt viele Dinge klären.
LG Zac
Ich war echt überrascht über diesen Zettel, doch ich nickte ihm zur Bestätigung zu. Warum ich zugesagt hatte, wusste ich nicht. In der Pause ging ich in die Cafeteria und hatte heute eindeutig keine Lust auf die grüne Pampe. Als die Pause aus war, tat ich so, als würde ich die anderen begleiten, huschte jedoch dann einfach zurück in die Cafeteria. Zac saß an seinem Platz und rührte in einem Kaffee. Ich setzte mich zu ihm und sah ihn fragend an.
„Vielleicht willst du das nicht hören, doch ich habe dir diese Kette wirklich nicht umsonst geschenkt. Du hast mir von Anfang an den Kopf verdreht und ich wusste, dass ich dich niemals bekommen werde. Doch nach diesem tollen Kinoabend, war für mich klar, dass ich dich wirklich gern hatte. Dann sah ich dich mit diesem Typen Phil und ich wurde sowas von zornig, dass ich fast die Wand neben mir einschlagen hätte können. Ich wollte dir nur sagen, dass ich jetzt weiß, dass ihr kein Paar seid und es mir unendlich Leid tut, was ich dir im Auto an den Kopf geworfen habe. Bitte, kannst du mir nochmal verzeihen?“, ließ er die Bombe platzen. Ich war einfach nur sprachlos. Stotternd fragte ich nach:
„Ist das dein voller Ernst? Magst du mich wirklich?“ Er sah mir tief in die Augen und wenn ich meinen Blick nicht abgewendet hätte, wäre ich vermutlich darin versunken. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und flüsterte:
„Ja Bev, es ist mein vollkommener Ernst und glaub mir, ich würde für dich bis ans Ende der Welt gehen.“ Mit diesen Worten beugte er sich zu mir vor und küsste mich. Es kam alles so überraschend, dass ich zuerst nur dasaß, doch dann kam ich wieder zu mir und ich erwiderte den Kuss.
Wir saßen noch eine Weile so da, bis wir uns widerwillig voneinander lösten. Er nahm meine Hand und führte mich mit einem Lächeln auf den Lippen zu seinem Wagen. Ich schrieb Luis noch, dass er nicht auf mich warten brauchte und stieg dann ein. Als wir zu Hause ankamen, gab ich ihm noch einen Abschiedskuss und lief hinein. In meinem Zimmer machte ich sofort die Türe zu und ließ mich glücklich aufs Bett fallen. Schon nach kurzer Zeit war ich dann auch schon im Land der Träume versunken. Unsanft wurde ich heute Morgen von meinem Wecker geweckt, da ich vergessen hatte ihn auszuschalten.
Ich schlurfte ins Bad und merkte erst jetzt, dass ich meine Sachen nicht ausgezogen hatte. Ich schmiss das verknitterte Outfit in den Wäschekorb und stellte mich unter die Dusche. Als ich fertig war, trocknete ich mich schnell ab und wickelte meine Haare in ein Handtuch. Ich suchte mir aus meinem Kleiderschrank ein bequemes Outfit heraus, das aus einem Sweatshirt und einer Jogginghose bestand. Danach ging ich in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Mum war bereits in der Stadt einkaufen und Oma besuchte eine gute Freundin von ihr. Als ich mir meine Latte runtergekippt hatte, ging ich in mein Zimmer und versuchte Dad zu erreichen. Nach dem zweiten Klingeln meldete er sich mit einem erfreulichen <hallo>.
„Hey Dad, tut mir leid, dass ich nicht schon früher angerufen habe, ich hatte viel um die Ohren. Wie geht’s dir so?“, quatschte ich gleich drauf los.
„Es macht doch nichts, mir ist lieber du rufst später an als nie, nicht wahr? Na, jedenfalls freut es mich sehr, von dir zu hören und danke es geht mir wunderbar, aber erzähl mal ein wenig, was ist denn in der Zwischenzeit alles passiert?“, fragte er interessiert. Ich erzählte ihm von allem, was hier in den zwei Wochen so vorgefallen war, ließ das aber mit dem Kuss zwischen mir und Zac aus, da ich selber nicht wusste, was er bedeuten sollte.
Er meinte nur noch, wie schön es war von mir zu hören und dass er sich freut, dass es mir gut geht, dann musste er auch schon wieder weiterarbeiten. Ich vertrieb mir das restliche Wochenende vor dem Fernseher oder hinter spannenden Büchern, da ich keine Lust auf irgendwelche Party´ s hatte.
Es war Montagmorgen und wer hasste den nicht? Ich fuhr wieder mit Luis zur Schule und lief gleich auf Lila zu. Ich brauchte jetzt unbedingt jemanden zum Quatschen, nicht über Zac und den Kuss nein, sondern über einfache belanglose Dinge wie z.B. die nächste Frühlingskollektion. Ich musste mir Mühe geben, denn als erste Stunde hatten wir Englisch, das hieß wieder zwei Stunden neben Zac, die (musste ich ehrlich zugeben) echt lustig waren. Wir lachten über die „etwas“ zu große Nase von Frau Summer und ihren immer so zerzausten Haaren. Dazu trug sie noch so eine Brille, die ihr etwas Lehrerhaftes gab. Im Großen und Ganzen schaute sie wirklich lustig aus.
Als die Stunde zu Ende war, gingen wir noch gemeinsam zur Cafeteria und trennten uns dann dort. Während ich zu unserem Tisch an der Wand ging, setzte sich Zac zu den „coolen“ in die Mitte. Ich merkte wie er mich immer wieder ansah, denn ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken. Dann, gerade als ich einen Blick zurück werfen wollte, sah ich eine Blonde auf seinem Schoß. Sie leckte ihm beinahe das ganze Gesicht ab und mich ekelte es so an, dass ich fast gekotzt hätte. Doch irgendwie bereitete mir dieser Anblick einen Stich mitten durch mein Herz. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen.
Lila schien es bemerkt zu haben, sagte jedoch nichts, wodurch ich ihr unglaublich dankbar war. Ich konnte an diesem Ort nicht bleiben, weshalb ich ohne nachzudenken einfach aufstand und nach draußen rannte. <Dieses Arschloch> dachte ich mir, als ich über den Parkplatz stolperte. Ich erreichte noch rechtzeitig die Bushaltestelle und fuhr mit dem nächsten Bus nach Hause. Gerade als ich einsteigen wollte, sah ich wie Zac auf mich zurannte, doch er war zu weit entfernt, dass er den Bus erreichen hätte können. Ich war froh darüber, so musste ich ihn jetzt wenigstens nicht sehen. Als der Bus dann bei mir zu Hause hielt, stieg ich aus und rannte einfach in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Nach einer guten halben Stunde hatte ich mich so halbwegs beruhigt, weshalb ich mich zu den Hausaufgaben zwängte, um auf andere Gedanken zu kommen. Nach einer Stunde (die mir ewig vorkam) war ich endlich fertig. Ich wollte ein wenig Musik hören, doch da klopfte jemand an meine Tür. „Herein!“, rief ich laut und dachte es wäre Mum oder Großmutter, doch es war jemand anderes: Zac! Als er reinkam und ich ihn sah, wurden meine Augen wieder glasig und ich musste meine Augen von ihm abwenden. Er wartete bis ich ihn wieder ansah, dann fing er an:
„Hey Bev, wegen dem was heute in der Cafeteria vorgefallen ist, das war nicht das, was du denkst.“ Ich sah ihm eiskalt in die Augen und meinte lässig:
„Ich weiß nicht, wovon du redest.“ Ich versuchte gleichgültig zu wirken, und meine Gefühle abzuschalten. Er räusperte sich und ging dann einen Schritt auf mich zu:
„Tu nicht so, als hättest du es nicht gesehen. Lila hat mir erzählt wie sehr es dich verletzt hat und dass dies der Grund dafür war, dass du raus gerannt bist.“ Eine Träne versuchte sich einen Weg nach unten zu bannen, doch Zac kam auf mich zu und wischte sie weg.
„Ich kann es dir erklären… wir haben gerade so rumgealbert und dann zogen sie Linsay auf, indem sie die ganze Zeit sagten, dass sie sich niemals trauen würde, sich auf meinen Schoß zu setzten und mit mir rum zu machen. Und wenn ich ehrlich bin, küsst du … tausendmal besser als sie. Ich will sie nicht, glaub mir das, ich will nur ein Mädchen und das hat seidige, braune Haare, große grüne Augen und einen einfach atemberaubenden Körper. Bev ich will nur dich!“ Vor Erleichterung fiel ich ihm um den Hals und versuchte die Tränen zurückzuhalten.
Damit hätte ich niemals gerechnet. Er drehte meinen Kopf zu sich um und wischte die letzten Tränen weg. Dann nahm er mein Gesicht in seine weichen Hände und küsste mich zärtlich. <Jetzt ist es um mich geschehen, ich habe mich in das Arschloch verliebt> schoss es mir durch den Kopf. Er ließ mich los und umarmte mich.
„Weißt du Bev, kein anderes Mädchen zuvor hat es geschafft, mir so sehr den Kopf zu verdrehen, keine außer du.“, mit diesen Worten küsste er mich, wobei sich ein wohliges Kribbeln in meinem Bauch ausbreitete. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis er dann wieder verschwand. Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich unter die Dusche. Ich war gerade wirklich der glücklichste Mensch der ganzen Welt.
Am nächsten Morgen nahm mich wieder Zac mit, da wir jetzt offiziell ein Paar waren. Als wir in der Schule ankamen, öffnete er mir die Tür und stieg aus. Als er nach meiner Hand griff und seine Finger mit meinen verknotete, sahen uns alle (und ich meine wirklich alle) so an, als wären wir Aliens. Doch Zac grinste nur und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Zusammen liefen wir zu Lila, Luis, Taylor und Phil. Die starrten mich an, als ob ich ihnen erzählt hätte, dass ich mit Jonny Depp verheiratet wäre. Einfach lustig!!! Lila löste sich als erste von ihrer Starre und umarmte mich, dann wendete sie sich an Zac:
„Ich sag dir nur eins, du Superstar, falls du meiner Bev das Herz brechen solltest, werde ich dir dein Leben zur Hölle machen.“ Sie lächelte ihn dann an und umarmte ihn ebenfalls. Zusammen gingen wir hinein und trennten uns für die erste Stunde. Als diese endlich vorbei war, ging ich in die Cafeteria, wo Zac schon mit den anderen an „unserem“ Tisch saß. Wir quatschten und gingen dann wieder zur nächsten Stunde. Das Essen hatte niemand von uns angerührt, da keiner einen großen Hunger hatte. Als ich wieder Schule aus hatte, fuhr ich wieder mit Zac nach Hause. Zum Abschied gab ich ihm noch einen Kuss und lief ins Haus.
(10 Jahre später)
Zac und ich sind verheiratet. Wir leben in einem bescheidenen Haus am Meer, wovon ich schon immer geträumt habe. Unsere Kinder, Ronnie und Dylan, sind drei und fünf Jahre alt. Dylan geht bereits in den Kindergarten und Ronnie bleibt bei meiner Mutter, während ich in die Kanzlei arbeiten gehe.
Ich habe meinen Wunsch erfüllt und bin Journalistin geworden. Zac unterstützt mich immer bei meinen Träumen, was ich an ihm so liebe. Liv, meine beste Freundin, lebt in der Stadt, weshalb ich sie nun öfter sehen kann. Obwohl Zac oft bis spät in die Nacht arbeiten muss, verpasst er kein Ereignis mit der Familie. Er setzt sich total für die Kinder ein und verbringt den Großteil seiner Zeit mit ihnen. Es ist schön zu sehen, wie er sich Zeit nimmt für sie.
Wenn ich an früher zurückdenke, war er doch oft ein Arschloch (was er immer noch ist), doch jetzt ist er MEIN Arschloch, worauf ich ziemlich stolz bin. Am Anfang haben sich die Reporter nur so darum gerissen, mich kennen zu lernen, doch nun sind sie nicht mehr so aufdringlich. Wir sind ja schließlich auch schon sechs Jahre verheiratet. Auch die Kinder haben jetzt mehr ihre Ruhe als zuvor, da sie früher immer im Rampenlicht standen.
Luis und Lila haben ebenfalls geheiratet und haben bereits einen Sohn namens Jonathan. Phil hat eine feste Freundin, nämlich Linsay, und die beiden sind wirklich ein niedliches Paar. Naja und Taylor … er ging ins Showbusiness und ist jetzt Moderator einer berühmten, amerikanischen Fernsehshow. Er und Liv sind seit vier Jahren ein Paar und wollen heiraten. Ich finde das natürlich Klasse.
Nie hätte ich gedacht, dass mein Leben einmal so großartig wird und ich mit meinen gerade mal 29 Jahren, meine Ziele erreicht habe. Mum sagt mir oft, wie gut ich es mit Zac getroffen habe und sie freut sich immer, wenn wir sie anrufen oder vorbei kommen.
Dad ist immer noch mit Mel verheiratet und sie geben auch ein tolles Paar ab, auch wenn ich das am Anfang nicht so fand. Sie haben auch schon eine neun Jahre alte Tochter namens Pamela. Ich muss zugeben, ich freu mich wirklich für ihn und Mel. Und so ging unser aller Leben einfach nur traumhaft aus!!!
ENDE!!!!
Tag der Veröffentlichung: 31.05.2015
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