Wie es ist, mit einer zusammengewürfelten Familie, wissen vielleicht einige Leute, weil es ja mittlerweile zum Alltag gehört. Aber wie es sich anfühlt, wenn ein Familienmitglied Borderliner ist und der andere Teil Bipolar, will ich heute mal verdeutlichen.
Heute ist mal wieder einer der Tage, wo ich mich frage, warum machst du das eigentlich alles mit. Ich bin Borderliner und bin mit meinem Ehemann, der Bipolar ist seit fünf Jahren zusammen.
Es ist sicher nicht einfach mit mir, mit meinen Macken und Einschränkungen leben zu müssen. Aber ist es gerecht sich immer wieder als Opfer fühlen zu müssen! Immerwieder das Gefühl zu haben, an Allem Schuld zu sein? Nein!!!
Es kotzt mich einfach an, die Launen von meinem Gemahl ausgesetzt zu sein.
Meine Diagnose habe ich 2010 erfahren, durch einen längeren Klinikaufenthalt.
Mittlerweile lebe ich ganz gut damit, bin medikamentös eingestellt, habe meine Therapien.
Mein Mann der weigert sich schon seit 14 Jahren sich mal testen zu lassen. Aber wenn man schon so viel Erfahrung mit etlichen Krankheitsbildern hat, kennt man sich aus.
So. Nun sind wir seit 5 Jahren zusammen, das heisst, unsere Kinder ich habe zwei Mädchen, er hat eine Tochter kommen auf einen Haushalt. Er geht arbeiten ich bin auch nicht untätig, habe auch einen Job. Die Kinder sind schon seit ihrer Geburt Freundinnen gewesen. Also wir kennen uns schon seit 16 Jahren, meine zweite Hälfte und ich.
Es eskaliert ständig zwischen uns, allerdings nur immer wegen den Kindern, was ich nicht verstehe, da ich finde dass unsere Mädchen toll sind.
Er allerdings sieht die Sachlage immer ganz anders. Er bezeichnet sich selbst immer gerne als kleiner Saddam. Eben weil er alles immer perfekt haben will. In den Jahren als ich mit meinen zwei Mädels alleine gelebt habe, war unser Leben so sonnig, wir haben sehr viel gelacht, sehr viel gesungen und getanzt. Mittlerweile ist mein Leben ziemlich traurig. Wir haben nur viel Spass, wenn er nicht da ist. Denn da können wir unsere Musik aufdrehen wie wir wollen, da ist Mama auch wieder die Lustige. Das wird sehr vermisst.
Aber was soll ich tun?
Jetzt haben meine Mäuse endlich ein richtiges Zuhause. Sicherheit, die ich ihnen damals nicht unbedingt bieten konnte, da es ja mit meiner Krankheit bergab ging.
Er ist das Oberhaupt der Familie so muss es sein.
Deshalb darf er meinen Kindern sagen, was zu tun und zu lassen ist, weil wir ja in seinem Haus wohnen. Allerdings falls ich mir erlauben sollte, etwas zu seiner Tochter zu sagen, wird hier gleich irgendein Vorwand gebracht, damit sie es nicht tun muss.
Was mich zur Weisglut bringt.
Mittlerweile habe ich mir eine gute Methode überlegt, die anscheinend für mich die beste ist. Ich lass ihn einfach sitzen in seinem Wohnzimmer, rede nicht mehr viel mit ihm und setze mich lieber hier her und schreibe Bücher . So kann ich mir auch meinen Frust von der Seele schreiben und es geht mir besser.
So, nun habe ich hier mal angefangen darüber zu schreiben. Fortsetzung folgt evl.
Tag der Veröffentlichung: 29.04.2018
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Widmung:
Das schreibe ich für alle, denen es vielleicht ähnlich geht, aber sich nicht trauen, mal ihre Wut rausschreien zu können. Das hier ist ein guter Weg dafür.