Cover

Die ungewöhnlich lange und komplizierte Geschichte wie Thor´s und Mi´s Herrchen zueinanderfanden….

Endlich war dieser Tag um, endlich zu Hause, endlich Vodka. Meine Belohnung dafür dass ich nicht ausgeflippt war, dass ich zumindest halbwegs freundlich geblieben war, obwohl ich am liebsten alle umgebracht hätte weil sie mich mit ihrer Dummheit nervten.  So sehr nervten. Und immer wollte irgendwer irgendwas oder hatte Fragen.. so dumme sinnlose Fragen. Man könnte dagegenhalten, dass es mein Job ist. Ich bin in einer größeren Firma in der internen IT-Abteilung angestellt. Und immer wenn jemand ein Problem mit seinem Computer war kam er zu mir. Dabei waren die meisten dieser sogenannten Probleme mit einem aus und wiedereinschlafen gelöst. Trotzdem kommen sie immer wieder. Ich schüttete mir mein Glas weissen Vodka herunter erschauere kurz und fühl mich gleich besser. Mein Kater Thor schnurrt mir lauthals um die Beine. Nachdem er gefüttert ist und meine Pizza fertig ist lasse ich mich vor dem Fernseher nieder und relaxe mit einem weiteren Glas. Der Tag war endlos gewesen und das Wochenende war leider noch in weiter ferne. Ich schrecke auf als mein Wecker klingelt, verdammt ich war am Sofa eingeschlafen. Thor hatte die Reste meiner Pizza vertilgt. Schnell gehe ich noch duschen, lasse das Pizza Krümmel Chaos hinter mir und eile zur Straßenbahn. Auf dem Weg zur Arbeit geht sich noch eine Zigarette aus. Auf meinem Schreibtisch liegen schon einige Notizen von Leuten die etwas von mir wollten. Konnten diese Pfosten kein Mail schicken? Meine Arbeitskollegen aus der IT Abteilung tröpfelten langsam ein. Keiner sprach, wir waren alle Morgenmuffel. Nicht dass wir generell viel redeten, aber vormittags herrschte immer Stille. Unser Büro lag im Keller des Mehrstöckigen Gebäudes, weil dort auch die Server waren, und außerdem wer brauchte schon Sonnenlicht. Wir waren zu sechst und kamen eigentlich recht gut aus. Die Notizen warf ich nach kurzem durchsehen alle in die Altpapierkiste. Die würden schon wieder kommen. Vielleicht erledigten sich derweil ja ein paar der Probleme. Ich war nicht direkt faul nur nicht besonders leicht zu motivieren. Vor allem nicht von Problemen wie: "mein E-Mail sagt dass es voll ist - was tun". Erst mal setzte ich mein Headset auf und schaltete Musik ein. Das Headset war so programmiert dass die Musik stoppte sobald das Telefon klingelte, was sehr praktisch war. Am Vormittag lies sich meist niemand in der IT blicken weil alle wussten dass wir da zu nichts zu gebrauchen waren. Aber an diesem Tag stolzierte der Bereichsleiter plötzlich hinein und in seinem Schlepptau ein Typ im Anzug. Ich versuchte erst unauffällig zu sein, dass sich der Leiter einen anderen aussucht, für was auch immer er da war. Aber dann sah mir der Anzug-Typ in die Augen und ich war dezent irritiert. Seine Augen waren leuchtend Blau und wirkten wir beruhigendes Wasser. Ich vergass das mit dem Unauffälligsein vollkommen. "Herr Winter?" und offensichtlich auch alles andere. Der Bereichsleiter Heini hatte schon einen grantigen Unterton, er war es gewohnt dass man spurte. "Ja?" sein Name war mir wiedermal entfallen. Der Typ seufzte theatralisch: "Können Sie Herrn Norths Computer nun einrichten oder nicht?" "Ja das kann ich." "Machen Sie es auch?" "Natürlich" "Jetzt gleich?" er hob schon drohend die Augenbraue und deutet mit einer Handbewegung zur Tür. Mit einem Schulterzucken erhob ich mich um den Herren in den Oberen Stock zu folgen. Der Betriebsleiter verlies uns im 2. Stock weil er noch was wichtigeres zu erledigen hatte. Und wir fuhren weiter ins Marketing Departement in den 4. Stock. "Ich bin übrigens Nolan." sagte Mr. Blauauge als wir allein waren. Seine Stimme war zum dahinschmelzen.. ähm ich meine sehr männlich. "Syran." wir schüttelten und die Hände und sahen uns dabei wieder in die Augen, ich stockte kurz weil mich das Blau wieder verwirrte und er sah mich ein bisschen verwirrt an. Zum Glück hielt der Aufzug an und wir konnten aus dem engen Raum entfliehen. "Wo ist Ihr Platz?" "Da am Fenster.." er hatte sogar ein eigenes Büro. Wie nobel. An der Tür stand "Marketing Leitung - Nolan North". Ich lies mich einfach auf seinen Bürostuhl sinken und hängte die externe Festplatte mit der nötigen Software an den neuen Laptop und begann alles einzurichten. Nolan sah mir dabei über die Schulter, wie unangenehm. "Das wird einige Zeit dauern. Sie müssen nicht hierbleiben.." er zuckte mit den Schultern: "Viel mehr habe ich bis 11 nicht zu tun. Wir könnten uns duzen…" "mhm.." ich installiere weitere Programme. Nolan lies sich mit einem Seufzen auf das kleine Sofa nieder, das in seinem Büro stand. Wie ungerecht, wir hatten nicht einmal annähernd soviel Luxus. Bis vielleicht auf den Energiedrink Kühlschrank. "Arbeitest du schon lange hier?" "Ähm naja so zwei Jahre." Vielleicht sollte ich ihm auch eine Frage stellen.. wie wäre es mit: Bist du schwul, willst du mit mir ausgehen.. hm vermutlich keine gute Idee. "Was ist um 11?" versuchte ich es stattdessen. "Das Willkommensmeeting.." er verzog das Gesicht etwas. "Der Neue sein nervt." "Immerhin ein eigenes Büro.." "Ja," er strahlte kurz auf, "mit toller Aussicht." Zum ersten mal nahm ich die Festerfront bewusst wahr. Ja er hatte recht der Ausblick war sehr hübsch. "Ich komme nicht aus der Stadt.. gibt es ein empfehlenswerte Restaurants?" Restaurants.. als ob ich auswärts essen gehen würde. "Hm ich weiß nicht… ich geh nicht so oft aus." oh na fantastisch das klang als wäre ich ein Langweiler.. naja irgendwie auch wahr wenn ich so an den gestrigen Abend dachte. Er lächelte: "Empfehlenswerte Essensliferanten dann?" Ok damit konnte ich eher dienen. Also zählte ich ihm meine Lieblinge auf. Derweil war die Software komplett rauf geladen. "So jetzt sollte alles funktionieren, sonst kannst du mich anrufen oder schreiben." "Danke. Krieg ich deine Mail Adresse?" Ich sah ihn perplex an. "Falls was nicht funktioniert…?" Oh ja klar. Ich schrieb sie ihm auf einen Zettel. "Bis dann." "Cao und danke!" Selbst abends bei meinem Entspannungs-Vodka konnte ich seine blauen Augen nicht vergessen. Und dieser Körperbau. Der würde mich wohl heute beim einschlafen begleiten - in meinen Gedanken natürlich. Ich war mir zwar hundertprozentig sicher dass ich Schwul war, trotzdem war ich bisher nicht wirklich erfolgreich damit gewesen meine "Neigung" auszuleben. Ich hatte es mit spezifischen Clubs versucht aber das war irgendwie zu viel an allem gewesen.. vor allem zu viel Mensch. Und auf Onlinepartnersuche stand ich auch nicht so richtig. Ich hasste Smalltalk so schon und dann noch darüber schreiben.. nein danke. Später im Bett lies ich noch mal unsere gesamte Begegnung Revue passieren, um naja.. mich zu entspannen. Am nächsten Tag zog ich fast unbewusst ein schwarzes Hemd über meine schwarze Armyhose an. Vielleicht würde er mir heute schreiben oder runter kommen. In meiner Fantasy hatte ich schon zig Szenarien durchgespielt wie wir uns wieder begegneten, meist hatte es in ungezügeltem Fummeln geendet. Weiter konnte ich in Gedanken nicht gehen, zumindest nicht nüchtern. Wie sollte ich ihm sonst noch in die Augen sehen. Vor lauter Träumereien hatte ich glatt vergessen noch eine zu rauchen und stand also schon vor dem Gebäude. Verstohlen sah ich mich nach ihm um und musste mir dann eingestehen dass ich nicht alle Tassen im Schrank hatte.. wir hatten uns nur einmal gesehen und meine Fantasy lief Achterbahn. Seufzend schüttle ich den Kopf um die Gedanken loszuwerden und Stiefle ins Büro. Kopfkino aus Computer an. Fast hektisch durchsuche ich meine Mails, aber nichts von ihm dabei. Also dann Zeit für einen weiteren langweiligen Tag. Mittag ging ich mit Jens einem meiner Kollegen in die Mensa. Es gab Lasagne, diesmal sogar eine ohne Fleisch, perfekt. Leider konnte ich mich nicht davon abhalten meinen Blick ständig durch den Saal gleiten zu lassen. Aber er war nicht da. Schade, dafür war das Essen lecker. Jens erzählte mir derweil etwas aus Diablo 3. Ich hörte nur halb zu. Abends war ich der letzte im Büro, ich hatte noch an einer neuen Software für die Verkaufsabteilung gearbeitet. Es war bereits nach 20 Uhr und mein Rücken schmerzte vom verkrampft da sitzen. Zeit nach Hause zu gehen. Da ich so müde war dachte ich nicht mehr an Nolan bis er plötzlich in der Lobby vor mir stand. Er sah auch recht müde und abgekämpft aus. "Oh hi." meinte er und schien sich zu freuen. "Hallo." "So spät noch hier?" "Jap.. und selbst.." was rede ich nur. Es müssen die vielen Energy Drinks sein. "Musste noch ein neuen Konzept fertig schreiben. Hast du noch was vor?" Hö..? "Ähm nein…?!" "Willst du mit gehen was essen, allein ist s so langweilig.. ich habe einen guten Asiaten gefunden.. all you can eat.. gleich um die Ecke." Mehr Zeit mit ihm verbringen.. jaa ja ja. "Ja klar gern." Gedanklich checkt ich noch schnell ob ich Geld mithatte. Ja sollte reichen. "War dein Tag auch so uminspirierend?" frage Nolan als wir uns dem Restaurant näherten. Uninspiert… hm.. also darüber hatte ich nicht nachgedacht. "Ähm.. ja irgendwie schon." erschien mir die passende Antwort. Seufzend lies sich Nolan an einem Tisch am Running Sushi Band nieder. Eine junge Asiatin kam sogleich um unsere Getränke aufzunehmen und forderte uns, naja mehr Nolan, auf uns am Band zu bedienen. Es sah alles sehr lecker aus und auf unserem Tisch stapelten sich bald die Teller. Nolan erzählte mir währenddessen einiges aus seinem Leben, wo er früher gearbeitet hatte, dass er erst kürzlich hergezogen war und so weiter. Es war schön ihm zuzuhören. "Und wohnst du jetzt alleine hier?" versuchte ich mehr über sein Privatleben herauszufinden. "Ja schon. Nur mit meinem Hamster Mi. Ich habe ihn beim Umzug von ein paar Freunden geschenkt bekommen, dass ich nicht so einsam bin." grinste er. "Und du?" "Ja ich lebe eigentlich auch allein. Ich habe einen Kater. Aber sonst ist es mir lieber meine Ruhe zu haben.." meh das hätte ich mir auch sparen können.. aber egal. Nolan erzählte noch ein bisschen von verschiedenen Trips die er mit seinen Freunden gemacht hatte: Klettern in Italien, Tauchen auf Korsika, usw., viel konnte ich dazu nicht beitragen.. meine "Urlaube" waren meist Festivals, wenn ich überhaupt weg fuhr. Irgendwann waren wir so satt dass wir sogar die leckeren Kokosbällchen vorbeifahren liesse. Nolan winkte die Kellnerin her und bezahlte für uns beide. Ich protestiere natürlich aber er winkte nur ab. Nolan strahlte eine natürliche Selbstsicherheit und Coolness aus, die ich mir auch wünschen würde. Plötzlich war ich müde und genervt von mir selbst und wollte nur noch nach Hause. Wir gingen raus. "Wo musst du hin?" "In die Exel-Road." er sah mich verständnislos an. Also deutete ich die ungefähre Richtung. "Soll ich dich heimfahren? Mein Auto steht in der Garage drüben." "Nein ist schon ok, ich kann die Bahn nehmen." Täuschte ich mich oder blitze wirklich kurz Ärger in seinem Gesicht auf. "So spät noch? Ich fahre dich. Es ist schon stockdunkel." Was dachte er was mir passieren könnte? Aber ich wollte ihn nicht nerven also Nickte ich und wir liefen zurück zum Büro Tower. Nolan fuhr natürlich eine schwarze Angeberkarre - war ja irgendwie klar. Unser Gespräch während der Fahrt bestand nur aus meinen Weganweisungen. Ich musste mich ziemlich konzentrieren. Sein Geruch und seine Nähe verunsicherten mich. "Hier ist es." Er hielt vor dem Hochaus indem sich meine Wohnung befand. "Danke fürs Fahren.. und fürs  Essen." Er winkte wieder mit einer lässigen Bewegung ab. "Kein Problem. Es war sehr schön nicht alleine zu essen. Wir sehen uns dann morgen im Büro." "Ja genau. Schönen Abend noch." "Danke dir auch." seine Stimme klang irgendwie weicher als sonst. Aber ich war schon mitten in der Aussteige-Bewegung und konnte ihm nicht mehr ins Gesicht sehen. Ich winkte ihm noch kurz zum Abschied und stiefelte zum Aufzug. In der Wohnung beklagte Thor sich lauthals dass ich erst so spät kam. Um mich dafür zu bestrafen hatte er den ganzen Rest der Pizza aufgefressen und wieder ausgekotzt.. na toll. Erstmal gab ich ihm seine Abendration und bewaffnete mich dann mit Putzmittel und Klopapier. Meine Gedanken kreisten immer noch um das Abendessen, ich lies alles nochmal Revue passieren, fragte mich ob  ich irgendwas falsch gemacht hatte, ob ich irgendwann mehr reden hätte sollen… Mit Gedanken an ihn schlief ich ein und wachte am nächsten Tag auf. Im Büro verlief alles wie immer. Ich drehte meine Musik auf, heute mal was von Eluveitie, und vertiefte mich wieder in die Optimierung des Programmes für die Verkaufsabteilung. Irgendwann wurde mir bewusst dass eine angespannte Stimmung herrschte und ich sah auf. Nolan stand in der Tür zu unserem Büro und schaute sich suchend um. Meine Kollegen nahmen nach dem ersten Schrecken, dass sich jemand zu uns gewagt hatte, die übliche ich-bin-beschäftigt-Haltung ein und tippten verbissen auf ihren Tastaturen. Nolan erspähte mich und kam schnurstracks auf mich zu. Mein Herz setzte kurz aus. Er sah heute wieder umwerfend aus. Er trug einen schwarzen Anzug mit dunkelgrauem Hemd, bei dem der Kragen leicht geöffnet war. Seine blonden Haare waren leicht verwuschelt und seine Augen strahlten mich richtig an. "Hi." brachte ich mit Müh und Not heraus. "Hey. War gar nicht so leicht dich wieder zu finden…" er lachte leicht. "ich habe ein Anliegen.." ok er war nur wegen einem Computer Problem hier.. schade. "Ich hab schon mit Krowsky geredet und er wäre einverstanden, ich würde gern eines der internen Programme optimieren, es fehlen ein paar Features, die wir im Marketing gut gebrauchen könnten, und es wäre super wenn wir das ausarbeiten könnten, und du mir sagst was davon möglich ist.." Ok, jetzt war ich baff.. normalerweise übernahm sowas unser Abteilungsleiter, aber wenn der Oberboss schon zugestimmt hatte.. "Ähm ja das können wir machen. Wann willst du denn damit anfangen." Er grinste verschmitzt: "Also wie wäre es wenn du mit mir Mittag essen gehst und wir besprechen dabei alles?! Ich lade dich ein." Jens der am Tisch neben mir saß schaute überrascht zu mir, als er sah dass ich zu ihm schaute wackelte er vielsagend mit den Augenbrauen und formte ein uhuuu mit den Lippen, Idiot, schnell sah ich zu Nolan zurück. "Ja ok. Gehen wir." Wir steuerten in ein kleinen Imbissladen, bestellten und ich folgte Nolan in eine Nische. "Aaalso.." meinte er und biss erst mal kräftig von seinem Kebab ab. "hm.. also am besten wäre,.. wenn du zeit hast, wenn wir gleich morgen damit anfangen würden." "Ja das sollte sich ausgehen." die Verkaufs-Software musste erst nächsten Monat fertig werden. Nolan erklärte mir ungefähr was er sich alles wünschen würde und wir verabredeten, dass ich morgen in sein Büro kam damit wir alles ausarbeiten und testen konnten. Wieder zurück am Schreibtisch wurde mir bewusst, dass ich wenn ich Nolan beeindrucken wollte wohl heute eine Nachtschicht einlegen musste. Naja egal, ich hatte eh nichts anderes vor. Zeit für einen Energy Drink und los gehts. So konnte man mich also auch motivieren. Jens kam vom Essen wieder und rollte mit seinem Bürostuhl ganz nah an mich heran. "Erzähl mal was wollte der Schönling von oben?" fragte er und grinste dreckig. Wedelte dann mit der Hand und meinte in hoher Stimme: "Erzähl mir alles Schätzchen." Bei einem bärtigen recht beleibten Mann wie Jens sah dass absolut komisch aus und ich fiel fast vom Stuhl vor lachen. Nachdem ich mir die Lachtränen weggewischt hatte erzählte ich ihm von der Software. Das Gute an Jens war, er war nie eifersüchtig und stets hilfsbereit und gab mir ein paar Tipps wie man das alles umsetzten konnte. Dank ihm kam ich besser voran als ich befürchtet hatte. Trotzdem war es bereits Mitternacht als ich endlich daheim war und nach meinem Schlummertrunk ins Bett fiel. Ich war allerdings so nervös dass ich komische Dinge träumte und ständig aufwachte, weswegen ich am nächsten Tag auch dementsprechend fertig aussah. Nicht einmal eine kalte Dusche konnte mich richtig wachrütteln. Ich entschied mich heute gegen meine Armyhose und für eine einfache schwarze Jeans und ein kurzärmliges Leinenhemd. Dazu meine Converse Schuhe und ich war schon zu spät dran. Fast joggend eilte ich ins Büro. Lies dort meine Umhängetasche, angelte mir noch zwei EnergyDrinks aus dem Kühlschrank, packte Laptop und Zubehör ein und startete nach oben. Dabei rannte ich fast Norris um der gerade ins Kellerbüro einbog. Zum Glück war der noch so verschlafen, dass sein einziger Kommentar in einem Stirnrunzeln bestand. Im Aufzug versuchte ich meine Atmung zu beruhigen, strich meine Haare nach hinten, wischte den Schweiss von der Stirn und versucht zu lächeln. Im Erdgeschoss stiegen noch einige Mitarbeiter dazu, alle im Anzug oder Kostüm. Die IT Abteilung schien wohl als einzige vom Dresscode ausgenommen zu sein. Ich wurde trotz meines Mitarbeiterausweises komisch angesehen. Ja ich arbeitete tatsächlich auch in dieser Firma. Im vierten Stock stieg ich aus und ging direkt zu Nolans Büro, die Blicke ignorierend. Nolan schien gerade mit einer seiner Mitarbeiterinnen zu reden. Diese beugte sich mehr oder weniger verführerisch über den Schreibtisch um Nolan ein Papier zu überreichen. Meine Stimmung sank, als ich sah, dass er in ihren Ausschnitt guckte, wenn auch nur kurz. Ein verschmitztes Grinsen spielte um seinen Mund und seine Stimme soweit ich hören konnte war nett und meiner Meinung nach viel zu freundlich. Was hatte ich auch erwartet? Mein Magen schien aus einem bleiernen Kloss zu bestehen. Ich war selber überrascht wie sehr mich das traf, ich kannte diesen blöden Arsch nicht einmal besonders gut. Reiss dich zusammen Syran! Ich klopfte entschlossen an die angelehnte Tür und betrat das Büro. Mrs. Ausschnitt warf mir einen giftigen Blick zu, aber Nolan tat erfreut: "Oh hi Syran, du bist ja schon da. Perfekt. Kathrin, ich seh mir das in Ruhe an und geb dir dann Bescheid, ja?!" "Ok." säuselte sie und stöckelte nach draussen. Nolan knüllte das Papier zusammen und warf es in den Müll: "Furchtbar.." murmelte er nur und begann Platz am Schreibtisch zu schaffen. "Hier, nimm dir den Stuhl und setz dich zu mir." befahl er. Die Zusammenarbeit verlief eigentlich nicht so schlecht. Nolan war es anscheinend gewohnt Befehle zu verteilen. Zumindest drückte er sich klar aus und sagte ohne Umschweife was er wollte und so kamen wir recht gut voran. Mittags machten wir eine Stunde Pause in der wir in der Mensa was aßen, dabei aber weiterhin über das Programm sprachen. Die Zeit verflog nur so, um 18 Uhr gab Nolans Assistentin bescheid, dass sie nach Hause ging. "Oh schon so spät.." murmelte dieser und sah mich fragend an. "Von mir aus können wir das noch fertig machen. Dann kann ich morgen den Rest allein noch zusammenstellen und du hast es fertig." Er nickte und wir konzentrierten uns soweit um diese Zeit noch möglich. Es war bereits neun als wir alles soweit fertig hatten. Ich war so unendlich müde, fast war ich schon am Tisch eingeschlafen. "So das wars für heute." beschloss Nolan und zog seine Jacke an. "Soll ich dich mitnehmen?" er sah ein bisschen gestresst aus. "Nein danke, ich muss noch kurz runter," zur Bestätigung deute ich auf den Laptop. "Ok, wie du meinst." und er rauschte davon. Also schlurfte ich noch runter in mein Büro. Es war zum Glück keiner mehr da. Ein paar Nachrichten stapelten sich auf meinem Tisch. Aber zum Glück nichts wichtiges. Hm wenn ich schon da war könnte ich das noch schnell fertig machen.. also fuhr ich meinen PC hoch übertrug alles vom Laptop darauf und schrieb das Programm fertig. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn das nächste an das ich mich erinnere war dass Jens an meinen Haaren zog. "Was machst du denn? Warst du gar nicht daheim?" fragte er entsetzt. Oh man es war bereits 8 Uhr. Schnell floh ich ins Klo um mich frisch zu machen. Verdammt, Thor.. es gab nur eine Person die ausser mir einen Schlüssel zu meiner Wohnung hatte. Meine Schwester Lea. Ich rief sie an und bat sie nach Thor zu sehen. Jens kam ins Klo und reichte mir eine eingepackte Zahnbürste und eine Mini Tube Zahnpasta. "Hier, hab ich schon ewig in meinem Schreibtisch - für alle Fälle.." "Danke.." ich fühlte mich immer noch irgendwie im Halbschlaf. Zum Glück war das Lager für Firmen Merchandise Sachen ebenfalls im Keller also klaute ich mir dort ein möglichst unauffälliges T-Shirt. Wir hatten vor ein paar Jahren mal schwarze Polo Shirtt hergestellt mit klein dem Logo drauf - das müsste klappen. So fühlte ich mich zumindest ein bisschen frischer. Zumindest war ich noch fertig geworden gestern. Also spielte ich das Programm auf den Internen Server und schrieb Nolan ein kurzes Mail dass er darauf zugreifen konnte. Bis mittags hörte ich nichts von ihm. Dann bekam ich ein Mail in dem ein Danke stand. Ich versuchte mich abzukapseln von meinen verführerischen Träumereien um ihn. Es war ja ohnehin sinnlos. Zumindest kam ich heute pünktlich um halb 6 zuhause an. Thor hatte wie erwartet meine Wohnung verwüstet. Als Wiedergutmachung zu gestern hatte ich ihm extra noch seine Lieblingssnacks gekauft. Versöhnt legten wir uns zusammen auf die Couch, bis wir beide zusammenzuckten weil es klingelte. Hm, ich bekam nie besuch.. verwirrt sperrte ich dir Tür auf. Davor stand Nolan und mein Herz blieb wieder einen Moment stehen. Er trug diesmal keinen Anzug nur T-Shirt und Jeans, und  das stand ihm ziemlich gut. "hi." "Hallo." "Ich hab was für dich, weil du dir ja die Nacht um die Ohren geschlagen hast, wie ich gehört habe…" grinste er und gab mir eine Schachtel Pralinen. Ok das war seltsam. Ich sollte ihn hineinbitten.. aber ich hatte nicht aufgeräumt.. aber naja besser das als unhöflich sein. "Oh danke, das wäre doch nicht nötig gewesen. Willst du ähm rein kommen?" "Klar." meinte er und ich eilte voraus um ein paar Sachen unter die Couch zu kicken und weg zu räumen. "Ich ähm hab leider nicht aufgeräumt.." "Keine Sorge.. ist nicht schlimm." er lies sich wie selbstverständlich auf s Sofa fallen. Thor war erbost. Besuch so spät und dann setzte sich der auch noch auf seinen Platz, fauchend verzog er sich daher ins Schlafzimmer um aus dem dunklen hinaus zu spähen und eine Schwachstelle abzuwarten. "Willst du einen Tee oder Kaffee." "Hm nein danke, aber ich nehme einen davon." meinte er und deutete auf die Vodka Flasche die ich am Sofatisch stehen gelassen hatte, offener.. oh man. Ich holte uns schnell zwei Gläser mit Eis und die Packung Kirschsaft, die ich noch im Kühlschrank hatte. Nachdem wir beiden einen Drink hatte trat irgendwie schweigen ein, nur der Fernseher düdelte im Hintergrund. "Du hättest wirklich nicht extra herkommen müssen… aber danke für die Schokolade… das ist echt nett." Er nickte " du hast es dir verdient nach der Schufterei.. ich wollte sie dir eigentlich ins Büro bringen aber dein Kollege.. jan..? meinte du seist schon weg.." "Jens.." "Ah ja.. und da dachte ich mir ich bringe sie dir so..ich weiß ja wo du wohnst.." grinste er. "Hey ist das Stargate Atlantis?" überbrückte er die Stille. "Ja.. die Folge Inder sie Ronon finden.." "Ich liebe die Serie.." meinte er noch und wir sahen uns dann in einvernehmlichen Schweigen die Folge an. Nebenher schenkte ich auf sein Auffordern nach. Er schien sich keine Gedanken zu machen ob er danach noch fahren konnte.. vielleicht war er ja mit dem Bus gekommen. Wir tranken die ganze Flasche leer und Nolan fragte schon etwas angesäuselt ob ich noch mehr hatte. Also wankte ich in die Küche um die nächste Flasche zu holen. In der Küche traf es mich wie ein Schlag und am liebsten wäre ich auf und ab gehüpft: er saß in meinem Wohnzimmer!!! Mein betrunkenes Hirn gab sich der Hoffnung hin, dass das einen tieferen Grund hatte. Es verschwendete keinen Gedanken daran dass morgen noch ein Arbeitstag war und ich aufhören sollte soviel zu trinken. Nein mein Körper schwebte auf einer alkoholischen Wolke 7. Ich fühlte mich besser denn je. "Yay Nachschub." lallte Nolan und streckte mir sein Glas entgegen. Ich lies mich wieder neben ihn plumsen. Dabei hatte ich mich ein bisschen verschätzt und saß somit entschieden zu dicht an ihm dran. Aber Nolan schien das nichts auszumachen er starrte wie gebannt auf den Fernsehe. Mittlerweile waren wir bei der 3. Folge Stargate Atlantis. Ich versuchte herauszufinden ob er mehr auf Ronon oder Teyla stand. Und starrte ihn deswegen an. Als Nolan den Kopf zu mir drehte und fragte: "wieso starrst du mich so an?" waren unsere Gesichter sich plötzlich ziemlich nah. Ich konnte nicht anders als in seine wasserblauen Augen zu starren. Nolan hob eine Augenbraue. Zuckte mit den Schultern und küsste mich, einfach so. Ich war viel zu überrascht und betrunken um den Kuss richtig zu erwidern. Aber es war trotzdem der Wahnsinn, seine Lippen so weich und er so nah bei mir. Als er mir seine Hand in den Nacken legte und mich näher an sich zog erwachte ich endlich aus meiner Starre und konnte den Kuss erwidern. Das nahm Nolan gleich als Aufforderung und lies seine Zunge in meinen Mund gleiten. Ich konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken, das war auf jeden Fall viel besser als ich es mir immer vorgestellt hatte. Nolan löste sich irgendwann von mir und seufzte enttäuscht. Es war viel uzu kurz. Er hatte auch leicht gerötete Wangen, mein Kopf fühlte sich irgendwie tomatig an. Nolan führte einen koketten Augenaufschlag vor: "Darf ich heute hier bleiben?" Ich konnte ihn nur verliebt angrinsen und nicken. Nolan kicherte betrunken auf. "Wir sollten schlafen gehen… es ist schon viel zu spät.." Jetzt wurde ich trotz Rausch nervös. Was erwartete er von mir.. er würde doch nicht jetzt mit mir schlafen wollen.. ich würde ihn vermutlich nicht aufhalten aber irgendwie wäre es vermutlich nicht meine beste Leistung in diesem Zustand. Während mir weitere panische Gedanken durch den Kopf schossen wankten wir ins Schlafzimmer und kiesen uns aufs Bett fallen. Als wir uns in eine halbwegs vernünftige Position manövriert hatten begann Nolan wieder mich zu küssen. Ich legte meine Arme um seine Hüfte. Er rollte sich herum, dass er auf mir zu liegen kam und ich wusste dass er meine Erregung spüren konnte. Mein Kopf müsste mittlerweile im dunklen leuchten. Er lies mir jedoch keine Zeit irgendwas zu sagen und küsste mich weiter. Seine Hände strichen derweil unter mein Tshirt über meinen Bauch und an den Seiten entlang. Es war so schön, ich war wie paralysiert. Ich konnte einfach nur da liegen und ihn küssen. Nolan küsste meinen Hals bis zu meinem Ohr hinauf und murmelte ein raues "zieh das Shirt und die Hose aus.." bevor er sich abwandte und das selbe tat. Seine Boxershorts lies er an. Ich tat es ihm wie eine Marionette gleich, konnte den Blick von seinem perfekten Körper nicht abwenden. Er legte sich wieder zu mir und begann sanft an meinem Hals und Schlüsselbein zu saugen - was bei mir Gänsehaut verursachte. Ich spürte wie er gegen meine Haut grinste. Ich musste etwas machen, also wagte ich es und lies meine Hände über seine Brust gleiten, versuchte ihn auch dort zu küssen, das unterband er jedoch mit einem kurzen Schnauben und indem er mich mehr in die Matratze drückte. Jetzt war ich verwirrt und mein Alkoholspiegel nahm langsam ab. Nolan schien das nicht zu bemerkten und biss mich sanft in die Schulter. Langsam schien meine Wolke wieder auf der Erde zu landen denn mein Hirn schrie mich an was zum Teufel ich da machte, er war ein Arbeitskollege. Mein verräterischer Körper versuchte sich dennoch seinen Berührungen entgegenzustrecken. Nolan bermekte wohl doch meine Verwirrung und hob seinen Kopf um mich anzusehen. "Was ist?" "Ich ähm.." "Schon vorbei?" im halbdunklen konnte ich sehen dass er eine Augenbraue hob. "Nein.. ich.. uhm.." "Du hast recht wir sollten schlafen." meinte er nur und legte sich ein bisschen von mir weg bequmer hin. Er war immer noch ziemlich betrunken, hoffte ich zumindest. Wer verhielt sich denn sonst so.. eigenartig.. Zwei Sekunden später schien er auch schon eingeschlafen zu sein. Zum Glück war ich noch genug alkoholisiert um auch bald einzuschlafen, trotz vieler verwirrender Gedanken. Aufwachen war das schlimmste am nächsten Tag. Mein Kopf fühlte sich an als würde er zerspringen, mir war übel so richtig übel, alles drehte sich - kurz ich wollte sterben. Aber das schlimmste wurde mir erst ein paar Minuten später bewusst: Nolan war weg. Nur noch die beiden Gläser am Sofatisch erinnerten an gestern Nacht. Ich holte mir erst mal ein großes Glas Wasser. Musst leider aber gleich daraub zur Kloschüssel sprinten. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe auf ie Uhr zu schauen, ich konnte auf gar keinen Fall arbeiten gehen. Da ich mich sowieso alle zwei Minuten übergeben musste, richtete ich mich im Bad ein. Es war kalt aber ich fühlte mich ohnehin wie ein  Häufchen Elend. Heulend und würgend gab ich sicher ein tolles Bild ab. Zu mehr konnte ich mich aber nicht aufraffen. Immer wieder schlief ich ein und träumte wirres Zeug über Nolan. Zweifel nagten an mir hatte ich was falsch gemacht? War es nur eine Verarsche? Würden jetzt alle in der Firma über mich lachen?… Es war schon wieder dunkel als ich mich vom Bad aufraffen konnte und in die Küche taumelte um mir ein Brot zu machen. Vielleicht würde das helfen. Thor bekam auch gleich was zu fressen. Während das Brötchen im Backofen war versuchte ich mich dazu zu bringen die Gläser von gestern Nacht weg zu räumen aber das ende immer damit dass ich sie bloß anstarrte. Ich fühlte mich wie in einem Traum, alles schien verschwommen und nur halbreal zu sein. Nach dem essen fühlte ich mich bereit auf mein Handy zu sehen und da war .. nichts.. keine Anrufe keine Sms nichts.. das war komisch. Warum hatte Jens nicht angerufen? Oder irgendwer von der Arbeit. Warum hatte Nolan sich nicht gemeldet? Es begannen wieder Tränen über meine Wangen zu laufen. Ich war ein Idiot. Ein diesen Idiot, wie konnte ich mich da nur so reinsteigern! Das war absolut bescheuert. Ich kenne den Typen nicht mal besonders gut. Neue Energie kanalisiert durch die Wut auf mich selber durchstömte mich und ich beschloss zu duschen und aufzuräumen und meine Tabletten schleunigst zu nehmen. Leider verfolgten mich solche Depressionstiefs bereits mein ganzes Leben. Manchmal reichten kleine Auslöser um mich völlig aus der Spur zu bringen. Zum Glück war ich mittlerweile mit den Tabletten recht gut eingestellt und sie halfen recht gut, vorausgesetzt ich nahm sie regelmäßig. Bevor ich zu sehr in das schwarze Loch abdriftete wandte ich die Atemtechnik an, die mein Psychologe mir gezeigt hatte. "Einfach einmal innehalten und nur atmen wirkt Wunder." meinte er immer. Es half tatsächlich ein bisschen. Ich drehte die Musik auf und begann aufzuräumen. Das schlimmste war das Bett.. ich musste es abziehen und die Sachen waschen.. sein Geruch war überall. Die Welt begann schon wieder zu verschwimmen. Schnell schmiss ich alles in die Maschine und bezog das Bett neu. Als ich fertig war und meine Wohnung wieder bewohnbar aussah war ich so fertig dass ich nur noch duschen und ins Bett wollte. Mein Handy vibrierte als ich aus der Dusche stieg. Nervös sah ich drauf, es war nur ein Sms von Jens.: "Hey Mann, wie gehts dir? Hast dich schlimm erwischt?" Hm komisch. Beim Antworten fiel mir ein SMS von heute morgen ins Auge.. das hatte ich nicht geschrieben. Es war um kurz vor 8 abgesendet worden: "Hey Jens, ich bin krank, kann heut leider nicht kommen. lg Syran" lg.. als ob ich liebe grüße schreiben würde.. Ich schrieb zurück dass ich morgen wieder kommen würde und es mir schon besser ginge. Wie ein Stein fiel ich ins Bett und war gleich eingeschlafen zum Glück. Am nächsten Tag wachte ich halbwegs erholt, wenn auch mit geschwollenen und roten Augen auf.

 

Natürlich musste ich wieder von ihm träumen.. alles furchtbare Träumen. Mir war immer noch ein bisschen übel, das lag vermutlich daran dass ich Angst hatte ihm zu begebenen, und gleichzeitig fürchtete ihm nicht zu begegnen. Er hatte sich nicht gemeldet. Ich verbarikatierte mich so schnell wie möglich in meinem Büro, begann verbissen zu arbeiten, fest entschlossen nicht aufzusehen egal wer rein kam. Laute Musik dröhnte aus meinem Headset und so bemerkte ich Jens erst als er mich anstupste. "Oh hey." ich legte das Headset um meinen Hals. "Hey Mann, du bist ja schon vertieft, alter Streber!" er grinste und ich fragte mich ob er wohl immer noch so nett wäre wenn er wüsste dass ich auf Männer stehe. Blöder Nolan, früher hatte ich mich sowas nicht fragen müssen… dank meinem nichtvorhandenen Privatleben war es nahezu unmöglich dass das jemand durch Zufall merken hätte können. "Bist du wirklich schon wieder fit? Du siehst noch recht blass aus?!" "Ja läuft schon." "Du hast gestern echt was verpasst! Mori hat es geschafft alle Internet Verbindungen im Haus zu kappen.." er lachte schallend… "Die da oben sind ausgerastet.. wir haben zwei Stunden gebraucht bis wir das wieder hingebracht haben.." Ich musste auch grinsen. Mori schlich dann auch wenige Minuten später geduckt ins Büro und versteckte sich hinter seinem Bildschirm - würde ich an seiner Stelle auch tun. Zum Glück hatte ich einiges zu tun und der Tag verlief recht problemlos. Mittags drückte ich mich vor dem Essen und arbeitete durch. Um Punkt 5 sprang ich auf und startete nach Hause. Doch leider war mir das Glück jetzt nicht mehr hold. In der Lobby sah ich ihn. Er redete mit der Empfangsdame. Trotzdem erblickte er mich und sah einfach wieder weg. Toll sehr freundlich. Wütend stapfte ich an allen vorbei nach draussen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich wütend um. Jens wich erschrocken von meinem Gesichtsausdruck zurück. "Hey sorry ich wollte dir nur dein Handy bringen.. du hast es liegen gelassen.." "Oh danke.. du hast mich erschreckt.." "Ist mir aufgefallen.. fährst du mit der 3er Bahn?" "Mhm." "Die nehme ich auch.. ist alles ok bei dir? Du wirkst ein bisschen angespannt?" er legte mir den Arm um die Schultern. "Ja alles klar, nur Kopfweh… bin vermutlich doch noch nicht ganz gesund.." "Ja du solltest dich lieber hinlegen. Siehst echt nicht so gut aus…" "Danke.." meinte ich sarkastisch. Jens machte große Augen "Aber Süßer so hab ich das doch nicht gemeint.." wiedermal mit seiner hohen Schwuletten - Stimme. Ich schüttelte nur den Kopf "Idiot. Ich muss hier raus. Bis dann." "Ja bis dann, meld dich wenn du morgen daheim bleibst." "K." Zuhause.. endlich. Ich fütterte noch schnell Thor und lies mich dann mit meinem Laptop ins Bett fallen. Startete irgendeine Serie - bloß nicht Stargate - und war wenig später schon eingeschlafen. Ein Klingeln weckte mich. Schlaftrunken griff ich nach meinem Handy aber das schwieg.. die Tür.. Und davor stand Nolan. Ich konnte ihn bloss ungläubig anstarren. "Hey." meinte er und ging an mir vorbei in die Wohnung. Ich musste ihm wohl oder übel nachrennen in MEINER Wohnung. Er setzte sich auf die Couch, in seiner Hand war eine Flasche Vodka. Oh nein sicher nicht! "Ähm hier, weil ich deinen ausgetrunken habe.." da ich immer noch an der Wohnzimmertür stand stellte er die Flasche auf den Tisch. "Ich ähm.. kannst du dich nicht hinsetzen, du machst mich ganz nervös.." Ich verdrehte nur die Augen und setze mich soweit das Sofa zuließ von ihm weg. "Es tut mir leid." meinte er dann kleinlaut. "Was genau?" yeah ich hatte meine Sprache wiedergefunden. "Dass ich dich so überrumpelt habe.. dich geküsst und so ins Bett gezerrt und das alles… ich weiss nicht mehr alles genau.. aber ich wollte dich nicht so ähm.. bedrängen.." Mir fiel die Kinnlade runter.. bedrängen..? "Ich ähm.. ich mache das normal nicht so.. zumindest nicht mit Arbeitskollegen.. ich meine ich ähm bin Bi.. aber es ist immer besser das nicht an die große Glocke zu hängen bei der Arbeit, und ich weiß auch gar nicht wie ich so die Kontrolle verlieren konnte.. der Vodka und alles…" "Es ist nichts passiert.." "Wa..?" "Nur geküsst mehr war nicht.." "Achse.. na da bin ich aber froh.. ich habe ziemliche Erinnerungslücken.. und da ich am nächsten Tag in deinem Bett aufgewacht bin dachte ich ich hätte…" Ich schüttelte nur den Kopf. Nolan schien erleichtert, sah mich dann an: "Du bist aber trotzdem wütend auf mich..?!" Ja weil du dich nicht gemeldet hast.. hätte ich am liebsten geschrien kam mir dabei aber irgendwie blöd vor.. wie ein Mädchen beim ersten Date. "Nein ist schon gut." Er runzelte die Stirn: "Du bist eigentlich nicht schwul..?" versuchte er es mit Raten. "Doch eigentlich schon..es ist wirklich alles ok." Nolan schüttelte ungeduldig den Kopf: "Lüg mich nicht an. Bist du sauer weil ich nicht mit der geschlafen habe..? Das solltest du nicht persönlich nehmen.." er winkte ab, "ich war so betrunken.. vermutlich hätte das eh nicht mehr geklappt.." "Nein ich bin ich sauer.." langsam war ich genervt von seiner Überheblichkeit und von meinen anscheinend vollkommen sinnlos investierten Gefühle.. wie hatte ich auch nur glauben können.. er starrte mich an als hätte er einen Röntgenblick und schlug sich dann mit der Hand auf die Stirn.. "Ich bin ein Idiot.." murmelte er mehr zu sich selber. "Du bist noch ziemlich unerfahren, hm..? Naja du bist ja auch noch recht jung.. es tut mir so leid.. ich .. normalerweise habe ich nur was mit Leuten in meinem Alter.. bitte.. es tut mir wirklich leid. Ich mag dich gern. Du bist wirklich süß aber ich bin nicht auf der Suche nach etwas exklusivem.. ich.. man ich bin ein Trottel, deswegen lasse ich mich nie mit jemanden aus der Arbeit ein… das führt immer zu Problemen.. aber bei dir .. du bist so hübsch und so nett.. da konnte ich nicht widerstehen.." Mittlerweile war ich den Tränen nah. Ich weiß auch nicht so genau warum.. irgendwie war ich einfach nur mehr müde und traurig. Nolan rückte zu mir und zog mich in seine Arme. "Es tut mir leid Kleiner. Aber glaub mir mit mir wärst du nicht glücklich." Ich nickte an seine Schulter und sammelte mich innerlich um ihn sanft aber bestimmt wegzudrücken - ich brauchte kein Mitleid. "Ja nein.. es ist ok. ich war dumm.. und voreilig.. es ist alles gut. Wirklich. Es war nett von dir her zu kommen. Aber du brauchst dir keine Sorgen machen. Wir hatten einen lustigen Abend." Ich lächelte ihn möglichst überzeugend an. "Ja das hatten wir." bestätigte er. "Und wir sollten uns irgendwann den Rest der Serie ansehen." Ich nickte. "Ich sollte jetzt wohl gehen. Und bitte glaub mir es tut mir wirklich leid, dass ich dir falsche Signale gesendet habe… achja und ähm können wir das in der Firma keinem erzählen? Nicht wegen dir nur ist es in meiner Position nicht so förderlich wenn jemand weiss dass ich auch Männer mag.." "Nein klar.. ich will auch nicht dass es jemand bei mir weiss.." "Bis dann." "ja bis dann." ich sah Nolan danach einige Zeit nicht mehr und mein Leben kehrte wieder zu seinem alten Rhythmus zurück. Das tat mir gut. Ich konnte ihn nicht ganz vergessen aber ich kam darüber weg. Immerhin war er verständnisvoll gewesen und hatte sich nicht über mich lustig gemacht.

 

Es war Freitag gegen Abend als ich eine Mail von ihm bekam aus heitern Himmel. "Hey Syran, Ich gehe heut Abend mit ein paar Freunde ins Darkside aus, willst du mitkommen? Könnte dir vielleicht helfen bessere Erfahrungen zu sammeln. Und es würde mich freuen. Wir treffen uns alle um 10 am Bahnhof. lg Nolan." Der Typ hatte wohl keine Ahnung dass unser Arbeitgeber jederzeit die Mails lesen könnte wenn er wollte. Ich googelte schnell das Darkside es war wie erwartet ein Schwulenclub. Vielleicht wäre das wirklich mal was für mich. Ein bisschen raus kommen. Ich schrieb ihm zurück, dass ich dabei war. Und löschte dann die Mails und meine Google Suche vom Server. Irgendwie war ich jetzt hibbelig und konnte kaum erwarten nach Hause gehen zu dürfen. Dort suchte ich fieberhaft was zum Anziehen und glühte nebenbei vor, um die Nervosität zu drosseln. Ich zog eine schwarze bisschen enger sitzende Stoffhose an und darüber ein Bandshirt. Dazu Springerstiefel.. sollte reichen. Meine Haare lies ich wie immer zusammengebunden. Pünktlich um 10 war ich am Bahnhof.. na gut ich war schon seit einer halben Stunde da.. aber naja mittlerweile war ich leicht angesäuselt und gut drauf. Nolan kam zum Glück als erster. "Hey! Freut mich dass du da bist. Die anderen sollten gleich da sein.." meinte er. Die "Anderen" waren zwei Typen, die anscheinend ein Paar waren und das auch sehr öffentlich zeigten. "Hi ich bin Dev und das ist Meryn." wir reichten uns alle die Hände, Nolan umarmte die beiden kurz. "Los gehts." rief er motiviert aus. Der Club war nur wenige Minuten entfernt uns es war schon einiges los. Nolan kannte noch ein paar Leute, begrüßte immer mal wieder jemanden mit einem kurzen Winken oder einem Küsschen links und rechts. Die beiden andern taten es ihm nach. Wir kämpften uns zur Bar durch und bestellten gleich eine Runde Shots und jeder noch einen Cocktail. Es gab wohl auch so eine Art Darkroom zumindest sah das so aus.. mir lief ein Schaudern über den Rücken, nein das war nichts für mich. Der Club war sonst recht schön, viel schwarzer Samt und Kristalllüster, trotzdem wirkte nichts schmuddelig. Auf der Tanzfläche herrschte reger Betrieb. Um mich so gehen lassen zu können brauchte ich noch einige Drinks. Nolan beugte sich wieder zu mir mit einem weiteren Shot und rief mir ins Ohr: "Auf unser geheimes zweit Leben.". Daraufhin flossen die Drinks immer schneller und bald war ich betrunken genug um Tanzen zu wollen. Nolan redete allerdings gerade mit jemanden anderen und das Pärchen war verschwunden. Schade, also blieb ich lieber an der Bar. Ein Typ gesellte sich neben mich. "Hey." "Hi." "Ich bin Ayden, darf ich dich auf was einladen?" "Ich sah zu ihm auf," er war einen Kopf größer als ich hatte dunkle Haare und Augen, sah sehr sportlich aus. "Ähm, ich glaube ich hab schon genug getrunken.. wollen wir ähm tanzen gehen?" Er nickte begeistert, trank noch schnell aus und nahm meine Hand. Huh das war irgendwie schön. Wir begannen zu tanzen, ich erst ein bisschen zögerlich. Aber Ayden war sehr gut drin und legte mir einfach die Arme um die Hüfte und zog mich mit mit seinen Bewegungen. Es fühlte sich gut an ihm so nahe zu sein. Verdammt ich war wohl doch ein bisschen mehr einsam gewesen als ich gedacht hatte. Mein Körper schien sich mehr nach Berührung gesehnt zu haben als ich es mir erlaubt hatte zu denken. Ayden war irgendwie schön, ich wunderte mich gerade warum er wohl mich ausgesucht hatte. "Was denkst du so angestrengt nach, Hübscher?" rief er mir ins Ohr. Ich schüttelte nur kurz den Kopf und versuchte mich mehr fallen zu lassen, der Alkohol half dabei. Wir tanzten immer weiter und es war toll ich hatte viel Spaß, bis plötzlich Nolan da stand und Ayden was zurief. Ich konnte es nicht hören weil die Musik so laut war. Aber Ayden blieb stehen und lies mich los, was mich fast ins Taumeln brachte. Ayden sah unsicher aus.. was machte Nolan da.. Ich wollte weiter tanzen, weiteren Körperkontakt mit Ayden. Oder mit ihm.. im Moment war es mir egal es zählte nur die Musik, das Gefühl, der Rausch. Da die beiden weiter redeten tanzte ich allein weiter, allein mitten in der Menge. Bald würde ich von einem anderen Kerl angetanzt. Ayden kam dann wieder und verscheuchte den Typen. Wortlos nahm er meine Hand und zog mich aus dem Getümmel in eine ruhigere Ecke. Nolan konnte ich nicht mehr sehen. "Was ist los?" wollte ich wissen. Ayden winkte ab: "Dein Freund Nolan hat sich nur Sorgen über meine Absichten gemacht." er ginste. "Lass uns noch was trinken." meinte er leichthin und zog mich zur Bar. Irgendwie süß dass Nolan sich Sorgen machte aber irgendwie ärgerte es mich auch. Die Tanzstimmung war vorüber da mein Pegel nachließ, das war nur seine Schuld. Ayden reichte mir Tequila. "Nolan meinte du wäret noch etwas.. äh unerfahren.." lächelte Ayden. Dieser Bastard, wieso verkündete er es nicht gleich über den Lautsprecher. "Das ist doch egal.." meinte ich bloß. Ayden machte eine wage Kopfbewegung: "Ich glaub er steht auf dich.. Nolan sollte man besser nicht in die Quere kommen, er ist eine echt Diva manchmal." "Nein er steht nicht auf mich. Das hat er mir klipp und klar gesagt." "Ok.. dann lass uns noch was trinken." sein Grinsen war wieder da. "Wie stehst du zu ein bisschen mehr Party als Alkohol?" er hielt mir unauffällig eine weisse Tablette hin und nahm selber eine. In meiner Wut auf Nolan dachte ich nicht viel nach und spülte sie mit dem nächsten Tequila runter. Wenige Minuten später hatte ich wieder Lust auf s Tanzen und lies mich von Ayden auf die Tanzfläche ziehen. Ich fühlte mich wieder toll, besser noch ich fühlte mich so frei. Ayden war sexy und sein Körper so schön, so perfekt. Ich konnte mich endlich fallen lassen, an ihn lehnen und nichts mehr denken, nur noch fühlen zählte. Wir tanzten solange bis sich die Bar langsam leerte. Ich fühlte mich immer noch wie im Rausch. Ayden und ich küssten und hungrig. Und liefen dann raus in die Nacht um weiterzufeiren. Er nahm mich zu einem weiteren Club mit der länger offen hatte und wir tanzten weiter. Irgendwann drückte Ayden mich an die Wand schob meine Arme mit festem Griff nach oben und küsste mich ausgiebig. Er presste seinen ganzen Körper gegen meinen und ich stöhnte im Kuss auf. Atemlos fragte er mich schließlich verführerisch: "Gehen wir zu mir?" In meinem Rausch hatte ich keine Zweifel. Ayden wohnte nicht weit weg, da wir aber an jeder Hausecke stehen bleiben um uns zu küssen brauchten wir eine gefühlte Ewigkeit. Bei ihm bugsierte er mich gleich in sein Schlafzimmer und zog mir das T-Shirt über den Kopf. "Das wollte ich schon die ganze Zeit." grinste er und schubste mich aufs Bett. Ich lag kichernd da.."warte.. Schuhe.." Er half mir wieder auf sodass ich die Stiefel los werden konnte.. derweil hatte er sich komplett ausgezogen und befreite mich dann ungeduldig von meinen Sachen. Mit einer Fernbedienung schaltete er die Musik ein und schmiss sich übermütig zu mir ins Bett. Wir küssten uns und Adens Hände zogen mich ganz nah zu sich. "Hast du denn schon mal mit einem Mann geschlafen?" fragte er rau zwischen den Küssen. Ich schüttelte nur den Kopf und zog sein Gesicht wieder heran. Das spielte jetzt keine Rolle, bloß nicht aufhören. Ayden lies seine Hand in meinen Schritt gleiten und streichelte mich erst sanft und dann immer härter. Ich stöhnte erregt auf. Noch nie hatte das jemand so gemacht. Ayden war irgendwie gleichzeitig grob und sanft. Er stoppte und nahm eine meiner Hände um sie zu seinem ebenfalls sehr erregten Geschlecht zu führen.. "Nicht schüchtern sein…" murmelte er und küsste mich weiter. Ich versuchte das gleiche zu machen wie er. Eigentlich so wie ich es bei mir selber machen würde. Ayden stöhnte wohlig auf und verbeug sein Gesicht in meine Halsbeuge. Mit meiner anderen Hand strich ich über seine Brustwarzen was ein erneutes Stöhnen seinerseits einbrachte. Wir passten unsere Geschwindigkeiten an. Ich begann sanft an seinen Brustwarzen zu saugen und beissen, bis er schließlich erlöst aufschrie und sich seine warme Flüssigkeit zwischen uns ausbreitete. Er hatte bei mir während seinem Orgasmus innegehalten machte jetzt aber umso entschlossener weiter, knabberte an meinem Hals und trieb mich auch schnell über die Grenze. Ausser Atem lagen wir eine Zeitlang nebeneinander. Ayden reichte mir irgendwann eine Tempo box. Plötzlich begann er zu kichern. "So einen One NIght Stand hatte ich schon lange nicht mehr… das war schön… du bist so still.. hat es dir gefallen?" er starrte mich an. "Ja sehr.." verwirrt von dieser Frage. "Naja die meisten Männer geben das mit einem Stöhnen hi und da bekannt.." Oh hm naja.. Er beugte sich zu mir uns küsste mich weich. "Normalerweise schicke ich die Kerle danach weg. Aber du bist süß, wenn du willst kannst du hier bleiben." Ich war ohnehin schon fast weggetreten. Ich hörte nur noch ein leises Kichern an meinem Ohr und spürte wie Ayden mich zu ihm zog.

 

Ich wachte auf weil ich von irgendwen geschüttelt wurde. "Hey Syran, aufwachen. Du verschläfst den ganzen Tag." Ich sah in Aydens dunkle Augen, die über mir schwebten. "Es lebt." verkündete er grinsend. Er sah auch noch ziemlich verknittert von der Nacht aus. "Dein Handy klingelt die ganze Zeit. Es ist Nolan.. er denkt sicher ich hätte dich entführt.." er überlegte einen Moment "verführt trifft es eher.". Mir fiel alles von gestern Nacht wieder ein und ich wurde rot. "Magst du Kaffee?" "Tee wäre mir lieber falls du hast.. wo ist denn das Bad?" Ayden deutete mir den Weg stand aber noch in der Tür. Ich war nackt unter der Decke und irgendwie war es mir jetzt peinlich vor Ayden so aufzustehen. Meine Shorts lagen irgendwo im Zimmer. Ayden lachte: "Also jetzt muss es dir auch nicht mehr peinlich sein.. hab ja schon alles gesehen." Dank meines flehenden Blickes ging er dann doch vor sich hin murmelnd in die Küche. Als i dann angezogen und frisch gemacht auf mein Handy schauen waren da wirklich einige anrufe drauf. Alle von der selben Nummer: Nolan.. Ich musste grinsen und lies mein Handy in die Tasche gleiten - der konnte auch noch ein bisschen schmoren. Ayden wartete schon mit einer Tasse Tee in der kleinen Küche. Ein verschlafener Typ schlurfte aus einem der anderen Zimmer. "Kaffee.." murmelte er nur wie ein Zombie, nahm sich eine Tasse und verschwand wieder. "Das war Tom, er ist Medizinstudent.. lernt immer wie ein blöder die ganze Nacht. Er wird mal ein guter Arzt." erklärte Ayden. "Was machst du eigentlich?" fragte ich ihn. "Ich studiere Chemie und ein bisschen Mathe nebenbei.." "Cool. Das ist sicher interessant. Oh es ist schon drei? Ich sollte los. Mein Kater bringt mich um wenn ich ihn zu spät füttere. Danke für den Tee." "Klar kein Problem, jederzeit wieder." Ayden lächelte: "Ziehst du mal wieder mit mir um die Häuser?" "Klar, es war ein super Abend." Er begleitete mich noch zur Tür und ich ging. Mit Ayden war es irgendwie anders als nach der Nacht mit Nolan. Nolan war verschwunden und hatte mich in der Luft hängen lassen. Ayden war einfach und unkompliziert und nett. Aber in Ayden könnte ich mich nie verlieben. Er war süß und sah gut aus.. aber er hatte nicht das gewisse etwas. Trotzdem war das ein unvergesslicher Abend gewesen. Ich sollte nicht so viel daran denken zumindest nicht hier auf der Straße. Zuhause fütterte ich erst mal Thor mit einer extra großen Portion. Und beschloss dann Nolan doch mal zurückzurufen. Er hob gleich beim ersten Klingeln ab: "Syran! Endlich rufst du zurück. Wo warst du denn?? Wieso hast du dich nicht gemeldet.. ist alles ok?!" "Ja es ist alles gut. Wieso auch nicht?! Ich habe geschlafen!" Ich hörte ein verärgertes Schnauben.." Aber nicht bei dir daheim.. ich hab geklingelt.." Er war hier gewesen, interessant.. "Nein ich war bei Ayden…warum warst du hier..?" Es dauerte ein paar Sekunden bis er antwortete: "Aja.. dann warst du ja in besten Händen.." "Warum bist du so sauer?" "Bin ich nicht.. du solltest dir bei Ayden aber keine Hoffnungen machen, der schläft jeden Abend mit einem Anderen." Uhuuu Überraschung, ich merkte dass er das nur sagte um mir weh zu tun. Da funktionierte aber nicht. Dachte er ich verliebe mich in jeden Typen der mich schief ansieht.. "Das ist mir klar.. aber danke für deine Warnung.. ich leg jetzt auf.. man sieht sich.. Bye." Das war ein sehr eigenartiges Telefonat gewesen. Nolan klang ziemlich Eifersüchtig.. nur weil er mich nicht wollte sollte mich auch kein Anderer haben?! Mein Handy piepste eine Facebook Nachricht von Ayden. "Na hast du den bösen Wolf schon angerufen?" mit einem Foto von Ayden dabei wie er böse guckte. Ich tippte ihm schnell eine Antwort. Vielleicht war Nolan auch nur so anziehend für mich, weil er ein bisschen Älter war.. Ayden war in meinem Alter, er tobte sich aus und lebte.. das gefiel mir. Aber Nolans Ernsthaftigkeit und Dominanz zog mich mehr an. Spontan beschloss ich baden zu gehen, holte mir mein Buch, eine Tasse Tee und eine Packung Kekse. Entspannt legte ich mich in der Wanne zurück hörte Musik und las. Ich war soo entspannt und dann klingelte es hektisch an der Tür. Oft… wer konnte das nur sein.. Ein Teil von mir hoffte dass er es war.. ein anderer fürchtete sich von seinem Zorn und ein anderer Teil von mir war genervt aus der warmen Wanne steigen zu müssen. Ich zog mir schnell meinen schwarzen Bademantel über und sperrte die Tür auf. Nolan schien gerade zu dampfen vor Wut. "Wie kannst du es wagen einfach auszulegen?" maulte er uns stampfte an mir vorbei ins Wohnzimmer. "Du kannst mich nicht so behandeln!" "Was ist denn los mit dir? Unser Gespräch war fertig was sollte ich anderes machen als auflegen.. wieso bist du so sauer.. was willst du überhaupt hier?!" Er drehte sich mit wütendem Gesichtsausdruck um, packte mich und drückte mich an die Wand um mich grob zu küssen. "Ich will dich.." murmelte er immer noch wütend und wollte meinen Bademantel öffnen. Moment das ging so nicht.. nicht dass ich nicht erregt war aber naja.. "Hör auf." ich schaffte es ihn von mir weg zu schieben. Seine Augen schienen vor Lust und Wut zu brennen und er versuchte mich wieder zu küssen. Ich stieß ihn fester von mir und wich aus und von der Wand weg um erst mal durchzu atmen.. Nolan starrte mich immer noch glühend an. "Was tust du Nolan?" Er schien wieder zur Besinnung zu kommen, rauschte an mir vorbei aus der Wohnung. Mein Körper schien vor Enttäuschung aufzuschreien und ich war mir nicht sicher ob ich mein handeln bereute.. Wütender Sex mit Nolan oder einsames Selbstbefriedigen später, hm.. Ich schien wohl ein bisschen unter Schick zu stehen denn ich musste unkontrolliert kichern und meine Hände begannen zu zittern. Ich wurde erst wieder "normal" als ich ein platschen und ein klägliches Miauen hörte. Thor düste pitschnass an mir vorbei. Das restliche Wochenende verbrachte ich in meiner Wohnung, das erschien mir sicherer und ich brauchte Zeit für mich. Nolan lies wiedermal nichts von sich hören, dafür schrieb Ayden mir immer wieder. Ich überlegte ob ich ihm die Sache erzählen soll, entschied mich aber dagegen. Dafür hätte ich selber die Schrägheit anerkennen müssen. Am Sonntag Abend hatte ich genug gegrübelt und schrieb Nolan dass wir reden sollten. Es kam keine Antwort. Und das blieb die ganze Woche über so. Weder sah ich ihn noch hörte ich was von ihm. Am Freitag rief Ayden an und fragte ob ich ins Darkside kam. Warum nicht.. viellicht würde das die trüben Gedanken beiseite wischen. Heute entschied ich mich für ein halbenges Tshirt und eine schwarze Jeans mit Nietengürtel. Ein paar Armbänder aus Kunstleder, und eine Kette mit einem keltischen Anhänger.

 

Es war irgendwie komisch allein ins Darkside zu gehen.. Ayden hatte mir keine genaue Zeit gesagt. Nach ihm Ausschau haltend ging ich zur Bar und trank zwei Tequila auf Ex und bestellte ein großes Vodka Soda. Der Tequila betäubte meine Nervosität zum Glück etwas und ich konnte mich halbwegs entspannt umsehen. Ich sah niemanden den ich kannte und vertiefte mich wieder in mein Getränk. Ayden erschien wie aus dem Nichts neben mir  und umarmte mich herzlich. "Heyyy warum das trübe Tassen Gesicht?" Ich grinste, meine Laune war schlagartig besser, Ayden hatte eine Ausstrahlung der man einfach nicht widerstehen konnte. "Kein trübe Tassen Gesicht. Was willst du trinken ich zahle die erste Runde." Ayden überlegte kurz und sang dann voller Begeisterung: "Tequilllllllllllaaaa!" ich bestellte uns gleich vier und wir stießen an. Ayden bestellte sich dann noch ein Bier. "Du siehst gut aus," meinte er: "Da würde man dich am liebsten gleich hier ausziehen," albere her herum und schob mein Shirt nach oben. "He lass das.." Aydens Blick fiel auf meine Seite, da hatte ich eine Schramme abbekommen als Nolan mich zur Wand geschoben - gedrückt hatte. Eine Kommode hatte im Weg gestanden. "Was hast du denn gemacht? Ich dachte du arbeitest im Büro." "Bin nur zu dicht an einer kommode vorbei gekommen.." "Sieht aus als hättest du das arme Möbelstück eher vergewaltigt." Lachen schüttelte ich den Kopf. Ayden reichte mir wieder einen seiner Spaßpillen und ja ich wollte mich wieder so fühlen, frei und unbeschwert. "Trinken wir noch einen und dann gehts auf die Tahanzfläche!" trällerte Ayden wieder. "Du bist ja heute übermütig.. wieviele hast du denn schon genommen..?" Ich versuchte ihn streng anzusehen. "Nur die eine. Ich hatte heute einen tollen Tag! Hab meine Prüfungen bestanden und ich hatte heut schon Sex mit einem meiner Profs.." er ginste wieder breit… "Wow gratuliere.. zu ähm beiden.." wir stießen wieder an und stürmten dann die Tanzfläche. Wir tanzten wie letztes mal erst eng beieinander, dann entdeckte Ayden einen Typen mit Bart und er tanzte grinsend mit diesem weiter. Der freute sich und schien ziemlich auf Ayden abzufahren. Ich war grad so glücklich dass es mir egal war. Ich tanzte einfach alleine weiter. Aus dem Augenwinkel sah ich Nolan an der Bar stehen mit seinen beiden Freunden, aber zum Glück hatte er mich noch nicht gesehen, er sah immer noch übellaunig aus. In diesem Moment tanzte mich ein anderer Typ an. Und ich verlor den Gedanken an Nolan wieder. Das war das schöne am High sein, man konnte alles vergessen.. Der Typ vor mir erschien mir nur verschwommen, was vermutlich am Tequila lag, aber er hatte lange Haare und unsere Bewegungen harmonierten. Also Tanzte ich weiter. Tanzen machte mich glücklich in diesem Moment. Der Andere zog mich näher zu sich und sagte mir seinen Namen: Marius. Ich stellte mich auch vor, hatte aber eigentlich keine Lust auf ein Gespräch, es war viel zu laut um was zu verstehen, und zum reden musste man stehen bleiben. Ich wollte nicht stehen bleiben. Ich sah Ayden wieder, er knutschte mit dem Bärtigen, es war schon fest nicht mehr jugendfrei. Ayden schien den Typen auch mehr oder weniger unauffällig Richtung Darkroom zu schieben. Marius zog sanft mein Kinn zu sich und küsste mich, erst sanft und dann immer fordernder. Trotz des Kusses begewegten wir uns noch leicht zur Musik. Das gefiel mir irgendwie, und mir gefiel auch dass er ziemlich erregt war, durch unseren Kuss, durch mich… ich spürte es an meiner Hüfte., da er ein bisschen größer war als ich. Sein Augen waren glasig vor Erregung und er deutete mit einem Kopfnicken zum Darkroom. Hm ich war verunsichert, da wollte ich eigentlich nicht hin, aber andererseits fühlten sich seine Berührungen so gut an. Der Rausch machte mich mutiger und ich nickte. Er nahm meine Hand aber kurz vor dem Eingang wurde ich von jemanden hinter mir zurück gehalten. Es war Nolan. Er mich mit blitzenden Augen ansah, er sag aus wie ein zorniger Engel. Ich konnte ihn nur anstarren, in diesem Moment war ich ziemlich High, was er natrülcih bemerkte. Marius war gar nicht erfreut: "Was soll das? Lass ihn los."  "Verschwinde!" meinte Nolan nur kalt und ziemlich Autoritär.. ich musste über das Wort Autoritär lachen.. wer erfand so ein Wort.. Autoritär   Autoritär  Autoritär  Autoritär  Autoritär  Autoritär  Autoritär  Autoritär  umso öfter man es sagte umso komischer klang es. Dieser Gedanke amüsierte mich solange bis ich kalte Luft in meinem Gesicht spürte. Ich war nach draussen gegangen? Nein Nolan schien mich gezerrt zu haben.. Nolan,.. ich seufze.. er war so schön, und so sauer… warum war er nicht so glücklich wie ich. In meinem Kopf spielte die Musik weiter und ich wollte wieder tanzen, musste tanzen.. es war so eine schöne Melodie. "Was treibst du denn da?" Nolan sah mich mit gerunzelten Augenbrauen an. Wieso tanzte er nicht.. wie kann man nicht tanzen.. runzeln war auch so ein Wort.. runzeln.. runzelnrunzelnrunzelnrunzelnrunzeln wieder musste ich lachen, Nolan lachte nicht. Er war so ein Langweiler. Er packte mich und zog mich vom Club weg. "Ich will nicht gehen.. wo gehen wir hin.." "Ich bringe dich nach Hause." "Zu dir oder zu mir?" grinste ich ihn frech an. Er sah aus als wollte er mir am liebsten eine reinhauen, aber heute hatte ich keine Angst. Wir liefen über die Straße zum Parkplatz auf der anderen Seite. Als wir beim Auto waren und Nolan mich zur Beifahrer Tür bugsierte waren wir uns so nah und ich küsste ihn einfach. Er war zu überrumpelt um was dagegen zu machen und er widerte schließlich den Kuss zog mich sogar noch näher heran. Irgendwie saß ich plötzlich im Auto und Nolan war losgefahren. Mit unergründlichem Gesichtsausdruck starrte er aus der Windschutzscheibe. Wir fuhren nicht zu mir, erkannte ich irgendwann. Nein wir waren in einem anderen Teil der Stadt. Würde ich jetzt seine Wohnung mal sehen. Langsam lies die Wirkung der Tablett nach. Verdammt ich wollte noch nicht nüchtern werden.

 

Es herrschte Schweigen im Auto. Nolan fuhr in eine Tiefgarage und stieg aus. Ich folgte ihm in den Aufzug. Er redete immer noch nicht. "Nolan .. ich.." ein eisiger Blick brachte mich zum Schweigen. Wir führen ganz nach oben ins Penthouse. Das Licht ging automatisch an als wir vom Lift heraustraten. Die Wohnung sah aus als wäre sie einem Magazin entsprungen. Es lang nirgendwo irgendwas unordentlich herum.. alles schien frisch geputzt und steril zu sein. "Warum bin ich hier?" Ich versuchte ihm fest in die Augen zu sehen, musste den Blick aber dann doch abwenden. "Wärst du mit diesem Typen wirklich da rein gegangen?" seine Stimme klang immer noch eisig und wütend.. so als ob er sich nur mit Müh und Not zurückhielt nicht zu schreien. Die ehrliche Antwort war: "Ich weiss es nicht.. ich hatte mich noch nicht entschieden." Nolan drehte sich ruckartig von mir weg und ging zur Terassentür, starrte nach draussen. Das war so frustrierend. Am liebsten würde ich ihn umarmen, aber er hatte mir ganz klar gesagt, dass er mich nicht wollte, also war benahm er sich so… so eifersüchtig. "Ich geh nach Hause.." meinte ich dann und stand auf. Nolan rührte sich nicht, er hatte nur seine Stirn an das kalte Glas gelegt, also ging ich zurück in den Flur. Plötzlich stand Nolan hinter mir und zog mich zu sich. "Geh nicht." "Sag mir einen Grund warum ich nicht gehen sollte?" Er zog mich einfach an sich und küsste mich. Meine Knie wurden weich, doch mein Hirn schaltete sich noch nicht aus, schrie laut Neinneinnein! Ich schaffte es ihn wegzudrücken bevor ich ganz in dem Kuss versank. "Nein,.. du kannst das nicht mit mir machen.." ich musste erst mal durchatmen und meine Gedanken ordnen.. Nolan setzte an einen schritt auf mich zu zu machen. "Nein bleib da! Komm nicht her." zur Sicherheit ging ich noch zwei schritte zurück. Nolan legte den Kopf fragend schief. Er sah irgendwie wie eine Raubkatze aus, die auf Beute lauerte. "Warum tust du das.. warum kannst du mir nicht endlich mal sagen was verdammt noch mal dein Problem ist.. ich bin nicht dein …" "nein bist du nicht.." murmelte er und es klang bedauern. Ich konnte ein frustriertes Knurren nicht unterdrücken, es könnte so einfach sein. Es war so einfach.. entweder er wollte mich oder nicht. Und wenn nicht dann musste er mich in Frieden lassen. Das war nur logisch. "Also? Was ist dein Problem mit mir? Du sagst mir du willst nichts von mir und dann benimmst du dich als würde ich dir gehören.." Seine Augen leuchteten für einen Moment auf. "Ich habe nicht gesagt dass ich nicht s von DIR will, nur dass ich keine Beziehung will.." "Tz.. also sollte ich nur weil wir eine Nacht zusammen verbracht haben, in der nichts passiert ist, mein Leben wie eine Nonne verbringen?! Wäre das in deinem Interesse.." ich war mittlerweile ziemlich wütend und absolut nüchtern. Er hatte mir den ganzen Abend versaut. "Ich weiss es nicht.." meinte er und drehte sich wieder um, um ins Wohnzimmer zurück zugehen. Ich ging ihm genau soweit hinterher dass ich ihn sehen konnte. Er holte sich was zu trinken. "Was soll das heissen, du weißt es nicht? Du kannst nicht immer so ausflippen.." "Das heißt ich weiß es nicht.. ich weiß nur dass ich es nicht ertragen kann, dich mit einem Anderen zu sehen.. vor allem nicht mit solchem Abschaum wie heute.." knurrte er und kippte seinen Drink herunter. Ich konnte nur mit den Schultern zucken.. was sollte man dazu schon sagen. "Solange du eigentlich nichts von mir willst, ist das dein Problem.. nicht meines.. Du warst es doch der mir den Club gezeigt hat.. ohne das alles wäre ich immer noch so wie vorher und würde nur daheim sitzen.. es ist deine eigene Schuld.." Nolan umklammerte das Glas so fest, dass ich erwartete dass es gleich zersprang. "Ich weiss dass ich dich in diesen blöden Club mitgeschleppt habe.. das war ein Fehler.. ich dachte ich könnte mein schlechtes Gewissen damit beruhigen.. aber dann hast du dich gleich Ayden an den Hals geworfen.." er füllte sein Glas auf. "An den Hals geworfen..? Er hat mich angesprochen.. aber das .. ist eigentlich egal… du hast mir ganz klar gesagt dass du andere Lebensvorstellungen hast und das habe ich akzeptiert.. dann musst du mich auch mein Leben leben lassen.." "Nicht wenn du mit offenen Armen auf den Abgrund zugehst…" "Du übertreibst! Es war nur ein Kerl.. er hätte mich schon nicht umgebracht.. mit wievielten warst du denn schon im Bett…?" Er schien zu überlegen. "Nein ich will das gar nicht wissen.. es ist nur ich hatte mich so schnell in dich verliebt und du hast mir gesagt dass das bei dir nicht läuft, und ich hab weitergelebt… und dabei Spaß gehabt.. du kannst mir nicht vorschreiben was ich tun soll." "Ich weiß.. aber ich will es.." er trank das nächste Glas auf Ex. "Noch nie war ich eifersüchtig.. nicht mal wenn ich mit einem Typen zusammen war.. aber bei dir.. du bist anders.. das habe ich erst gemerkt als du mit Ayden getanzt hast.. ich wurde so wütend.." Ich rührte mich nicht von der Stelle, obwohl ein Teil von mir gern zu ihm gegangen wäre. Er sah mich mit seinen wasserblauen Augen an, fast verwzeifelt aber dennoch stark und unverwandt. "Ich weiß was ich gesagt habe.. und es tut mir leid.. ich war.. gleich als ich dich hinter deinem Bildschirm gesehen hatte hast du mich irgendwie .. ich weiß auch nicht… aber Syran. ich will nicht.. du kannst nicht weiterhin vor meinen Augen mit anderen Männern schlafen.. das ertrage ich nicht..!" Seine Augen wurden wieder hart fast als würde er es bereuen soviel gesagt zu haben. Leider war es immer noch nicht das was ich hören wollte.. es war immer noch alles verworren. Ich war plötzlich unendlich müde. Diese ganze Diskussion brachte nichts.. ich würde sicher nicht wieder damit aufhören auszugehen und Spaß zu haben, und er wollte nicht mit mir zusammen sein.. zumindest nicht richtig.. er wollte nur dass mich kein anderer hatte. Also schüttelte ich nur den Kopf und antwortete ihm: " Das alles macht keinen Sinn, Nolan. Ich… ich bin müde.. ich geh jetzt nach Hause. Du musst dir überlegen was du willst.. du kannst nicht nur einen Teil haben.. entweder du willst mich oder nicht… wenn nicht dann möchte ich nicht dass du dich weiter einmischt… es ist mein Leben." Damit zog ich die Haustür hinter mir zu und ging die Treppe hinunter. Ich hörte noch etwas zerschellen, drehte mich aber nicht mehr um. Zum Glück fand ich bald eine Haltestelle und konnte endlich nach Hause in mein Bett. Ich verschlief den ganzen Samstag. Es war bereits wieder dunkel als ich endlich auf war. Trotzdem fühlte ich mich wie in einem Traum. War diese ganze irrsinnige Diskussion gestern wirklich passiert? Nolans Augen hatten mich in meine Träume verfolgt. Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und weiterschlafen da klingelte mein Handy. Es war Ayden. "Hey." "Hey Syran. Gehts dir gut?" "ja.." ich musste mich erst räuspern. "..alles klar.. hab nur geschlafen." "Hey es tut mir leid dass ich dich gestern irgendwie stehen gelassen hab.. ich hoffe du hattest noch Spaß?!" "Hm.. naja es war eine äh interessante Nacht.. aber nein.. ähm ist schon ok dass du gegangen bist. War absolut kein Problem." "Gut .. ich habe mir Vorwürfe gemacht.. wollen wir heute noch was machen?" "Nö danke.. ich bin noch ziemlich erledigt.. ich glaub ich bleib daheim.." "Langweiler.." lachte Ayden "Aber nächsten Fr. gehen wir wieder ins Darkside oder?!" "Ja klar. Bis dann Ayden." "Ja bis dann." ich legte auf.. nicht gerade höflich aber ich hatte keine Lust mehr mit ihm zu reden. Bei Ayden sah das alles so einfach aus. Er schien durchs leben zu tanzen.. vielleicht lag das allerdings auch an den Drogen, wer weiß. Seufzend stand ich dann doch auf, thor hatte Hunger und ich fühlte mich kurz vor dem Verdursten. Ein Blick in den Spiegel bestätigte mir wie ich mich fühlte. Nach eine ausgiebigen Dusche ging es mir schon besser.. nur mein Handy schwieg immer noch. Kein Nolan.. also hatte er sich wohl entschieden. Nein ich würde nicht heulen. Ich habe ihm immerhin das Ultimatum gesetzt.. Ich hätte ja auch was lockeres mit ihm anfangen können.. aber dann hätte ich es nicht ertragen können ihn mit anderen Männern zu sehen. Nein dafür empfand ich zuviel für ihn.. warum auch immer mein Herz sich ihn aussuchen hatte müssen. Nein denk an was anderes, nicht heulen! Ich musste mich ablenken. ich schrieb Ayden dass ich doch mitgehen würde heut Abend. Er schickte mir drei Smilies und 22 Uhr Darkside zurück. Ein anderer Club wäre vielleicht besser.. aber das konnte ich mit Ayden auch vor Ort noch besprechen. Also zog ich mich an und kämmte mich. Mit kaputzenpullover und Springerstiefel startete ich los. Ayden wartete schon vor dem Darkside: "Hey, freut mich dass du doch noch zugesagt hast. Heute ist Shot-Night. Alle Kurzen um die Häfteeee!" er breitete triumphierend die Arme aus und erschlug fast einen der anderen Gäste.  "Ok.. hey Ayden.. können wir dann woanders hingehen?!" "Aber Shooohoot Night.." "Ja ich meine ja nachdem wir bisschen was getrunken haben.." "Uhuuuu so kenne ich dich gar nicht.." "Nein, ich meinte einen anderen Club, Baka." Ayden machte einen Schmollmund. "Warum? Willst du einen bestimmten jemand nicht mehr treffen…?" ich sah ihn erstaunt an, was wusste er.. "Na der Typ mit den dunklen haaren.. M… Marius.." "Oh achso.. ähm ja den auch nicht unbedingt.." "Uhuu das kleine Kätzchen hat schon peinliche Begebenheiten angehäuft.. lass uns rein gehen und ich sorge dafür dass du nicht mehr darüber nachdenkst.." "Wer ist jetzt zweideutig, hm?!" Ayden lachte und nahm meine Hand um reinzudrängen. Drinnen war es schon ziemlich voll und die Stimmung war ausgelassener als sonst. Mit einem kurzen Rundblick stellte ich fest: er war nicht da.. perfekt. Ein kleiner Teil in meinem Gehirn hoffte immer noch dass er heldenhaft rein stürmen würde und mir seinen Liebe gestehen würde. Schnell schob ich diese Gedanken beiseite. Ich würde mir nicht den Abend verderben lassen. Nicht heute. Ayden bestellt erst mal zwanzig Vodka Bull shots und noch 4 Tequila, wir teilten uns die Rechnung. "Auf uns!" meinte Ayden. Die nächste halbe Stunde waren wir mit trinken beschäftigt. In meinem Kopf drehte sich bald alles und ich  sah alles durch die Entrücktheit des Alkohols. "lass und tanzen Ayden." "Wolltest du nicht woanders hin?!" Ich winkte ab, mittlerweile war es mir nicht mehr so wichtig. Wir gaben unsere Jacken bei der Bar ab und stürmten die Tanzfläche. Mein Herz schien im Takt der Musik zu schlagen und wir tanzten ausgelassen durch die Menge. Es war fast zu voll ich verlos Ayden aus den Augen. Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und in meinem Kopf drehte sich alles. Ich musste hier raus. Ich versuchte durch die tanzenden Leute nach draussen zu kommen, aber irgendwie hatte ich dir Orientierung verloren und taumelte mehr oder weniger zwischen den Anderen hin und her. Bis eine Hand nach meinem Arm griff und mich grob mitzog. Endlich frische Luft. Erst dachte ich es war Ayden der mir geholfen hatte aber als ich aufsah stand da Nolan. Mit wütend bittenden Augen. Nein… das war ja klar… "Danke." murmelte ich und lehnte mich an die Mauer neben dem Club.

 

Nolan sah mich nur an. "Was?" "Du bist schon wieder total besoffen.." meinte er nur abfällig. Ich zuckte mit den Schultern, na und was ging es ihn an. Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf zurück an die kühle Wand. ich war eigentlich noch nicht betrunken genug für seinen Anblick. Wieso war er immer wütend auf mich? Wieso konnte es nicht einfach sein? … Ich spürte dass er sich neben mich stellte und sein Geruch drang mir in die Nase. Wir standen eine Zeit lang so da, schweigend. Bis Ayden aus dem Club kam. "Hey Syran, ich hab dich schon gesucht. Lass uns abhauen. Mir is schon ganz schlecht von den Shots.. oh hey Nolan, was geht?" Nolan stellte sich wieder aufrecht hin. "Ayden.." nickte ihm kurz zu und ging dann weg. "Was war dass denn? Hab ich euch bei irgendwas gestört?" "Nein, ich habe keine Ahnung was sein Problem ist.. lass uns weiter gehen." "Jaa ich weiss da noch einen Club der ist nicht weit von hier." Irgendwie war mir jetzt nicht mehr nach ausgehen, danke Nolan. Aber wenn ich jetzt heim ging würde ich ohnehin nur herumgrübeln. Also stürmten wir den nächsten Club. Ich holte und noch Tequila und wir tanzten noch ein bisschen. Diesmal tanzten nur wir beide miteinander. Ayden zog mich eng zu sich und küsste mich. Es war schön aber ich dachte immer noch an Nolan nicht mal Aydens Küsse konnten mich ihn vergessen lassen. Warum war er nur so komisch. Ayden störte meine Abgelenktheit nicht oder er merkte es nicht, denn er küsste mich weiter und lies seine Hände unter mein T-Shirt wandern. "Wir sollten zu mir gehen.." murmelte er an meinen Hals und biss leicht hinein. Ok das war gut.. sowas könnte mich ablenken. Wir gingen raus, doch viel weiter kamen wir nicht, dann draussen standen Nolan und seine Freunde.. ich hatte ihre Namen vergessen. Sie schienen nicht ganz zufällig hier zu sein. Ayden kannte die beiden auch und begrüßte sie freundlich. Nolan starrte mich an - war er etwa schon im Club gewesen? "Können wir kurz reden?!" es klang eher wie ein Befehl. Aber naja immerhin wollte er einmal reden. Also ging ich mit ihm ein Stück beiseite. "Würdest du nicht mit ihm mitgehen, wenn ich dir sage, dass wir zusammen sein können?!" Oh man… es ging natürlich nur darum und nicht darum dass er sich entschieden hatte, er wollte mich einfach nur Kontrollieren. "Ich fürchte so einfach ist das nicht." Ich schüttle den Kopf und will wieder zu den Anderen zurück. "Warte." knurrt Nolan. "Ich muss immer an dich denken.. und daran was du mit dem da machst…" "Wie gesagt, es geht dich nichts an was ich mache." "Ich will dass es mich was angeht." "Aber du stehst doch eigentlich nicht auf mich, das ist alles nur dein Ego oder was auch immer…" Er sah mich überrascht an: "Natürlich stehe ich auf dich." Mein verräterisches Herz machte einen Hüpfer. "Aber du hast gesagt.." "Ich weiß. Und ich weiß immer noch nicht ob ich das kann.. eine Beziehung mit dir und das alles.. aber ich kann es versuchen.." "Das sagst du jetzt nur weil du nicht willst dass ich zu Ayden gehe." Nolan ballte die Hände zu Fäusten. "Ich würde nie einfach so… du hast gesagt ich habe immer noch die Wahl.. also ich habe mich entschieden. Ich will dich.. ganz.." Wow.. das war mehr als ich erwartet hatte. Ich hatte es eigentlich schon fast abgeschrieben. Ayden versuchte an den Anderen zu mir zu gehen, doch die Beiden hielten ihn auf. Ich musste mich anlehnen oder besser kurz hinsetzen, das war alles ein bisschen viel. Ich war mir immer noch nicht ganz sicher ob Nolan das alles wirklich so meinte. Und ich konnte nicht einfach mit ihm eine Beziehung anfangen dafür war zuviel passiert.. aber wir könnten es langsam angehen. Mein Kopf klärte sich langsam. "Ok dann gehen wir morgen Kaffee trinken, um 3." Nolan sah mich verwirrt an: "Warum?" "Um uns kennenzulernen.. als Date.." "Ein Date..?!" Nolan sah mich an als hätte ich sie nicht mehr alle. "Was erwartest du denn? Dass ich nach allem frohlockend in dein Bett springe und alles?!" "Naja.. ich dachte schon.." "Nein so kann das nicht laufen.. das letzte mal warst du einfach weg. Du hast dich nicht mehr gemeldet, du hast mich weggestoßen… ich kann dir nicht einfach wieder vertrauen.." Nolan schnaubte wütend.. "Na gut bitte wenn du ein Date willst, dann hole ich dich morgen um drei ab.. aber dafür fahre ich dich jetzt nach Hause…" Ich nickte nur. Er streckte mir die Hand hin um mir auf zu helfen, legte dann aber so viel Schwung rein, dass ich an ihn prallte. Er Machte einen Schritt nach vorne, drückte mich an die Wand, an der ich eben gelehnt war, und küsste mich ausgiebig. Dieser Kuss in Verbindung mit meinem Alkohol Pegel war fast zuviel, ich war kurz davor in Ohnmacht zu fallen. "Gehen wir.." meinte Nolan und zog mich mit. Wir gingen zu den Anderen zurück, Ayden sah mich fragend an. "Ich ähm.." "ich fahren Syran nach Hause!" verkündete Nolan barsch und wollte mich schon mitreissen. Ich gab Ayden ein Zeichen, dass ich ihn anrufen würde. Und er nickte und sah immer noch verwirrt aus. Nolans Wagen stand zum Glück nicht weit entfernt. Ich war zu müde zum laufen. Kaum im Auto sank ich in den bequemen Sitz und döste ein. Nolan weckte mich sanft als wir bei mir waren. Er legte meinen Arm um seine Schulter und trug mich halb hinauf in meine Wohnung.

 

Er ging mit hinein, ich wollte ihn weg schicken aber irgendwie war ich zu müde dafür. Er zog mir Schuhe, Jacke und Hose aus und schob mich ins Bett. Nach einem schnellen Kuss ging er und zog die Tür hinter sich zu. Dann schlief ich auch schon wieder. AM Sonntag weckte mich wiedermal das Klingeln meines Handys. Ich schoss hoch und sah auf die Uhr. Puh es war erst mittag. Ayden rief an. Verdammt ich hatte ihn gestern stehen lassen.. "Hey Ayden." nahm ich kleinlaut ab. "Syran. Wie gehts dir?" er klang ehrlich besorgt, mein schlechtes Gewissen wuchs noch weiter. "Alles ok.. ich war nur.. es..ähm Nolan.. er.." "Er steht doch auf dich.. ich habe es doch gesagt!" "Ja irgendwie schon.. es ist komisch.. er wollte nicht dass ich zu dir gehe.. er sagt er will, dass wir zusammen sind." "Und was willst du?" Ayden konnte also doch ernst sein. "Wenn ich das nur wüsste.. Ich dachte ich will mit ihm zusammen sein, ich wollte es seit ich ihn das erst mal gesehen habe.. aber er ist so unberechenbar und so kompliziert.. ich weiß nicht ob ich ihm vertrauen kann…" "Warum was ist denn zwischen euch vorgefallen?" "Eigentlich noch nichts.. nur ein paar Küsse. Aber als wir uns das erste mal geküsst haben, ist er am nächsten Morgen weg gewesen, und ich habe mich so schlecht gefühlt und ich hatte solche Angst dass er es allen in der Firma erzählen würde oder dass er sich über mich lustig machen würde.. und dieses blöde Gefühl .. ich muss einfach immer wieder dran denken, aber ich muss auch daran denken wie schön es ist ihn zu küssen.." es tat gut sich das alles mal von der Seele zu reden. Ayden überlegte.." Naja du weißt es nicht ehe du es versuchst. Du darfst es nicht zu sehr zerdenken. Versuch es einfach mit ihm. Wenn es schiefgeht stehst du nicht alleine da. Du Hast immer noch mich. Und er kann dir nichts tun! Wenn er sich über dich lustig machen wollen würde hätte er es bisher tun können, warum solange warten.. also mach dir weniger Sorgen! Gehe langsam an und ich weiß nicht.. Nolan kann sich sicher auch ändern.." Ich schniefte, Ayden war so nett.. "Woher kennst du Nolan eigentlich..?" "Hm ich weiß gar nicht mehr so genau.. ich glaube mehr vom sehen aus dem Club.. vielleicht haben wir mal was zusammen getrunken, aber mehr sicher nicht.. .ich steh nicht auf die ernsten Typen.." "Oh.. so habe ich das nicht gemeint… ich dachte nur vielleicht weißt du ein bisschen mehr über ihn.." "Nein leider nicht wirklich..wir haben uns nie wirklich unterhalten.." das war auch nicht weiter verwunderlich, die Beiden waren wie Feuer und Eis. "Wie war es denn bei dir noch?" "Oh," Adens Stimme wurde flüsternd. "Ich hab da jemanden getroffen.. den von letzter Woche.." "Oh Mr. Bart?" Ayden lachte leise: "Ja er hat einen Bart, aber seinen Namen weiß ich leider nicht mehr.." im Hintergrund hörte man das Bett rascheln und eine tiefe verschlafene Stimme meinte: "Ryan, mein Name ist Ryan.." Ich konnte förmlich spüren wie Ayden verlegene wurde. Der Typ brummte noch irgendwas und schian aus dem Zimmer zu gehen. "Oh maaan wie peinlich, ich dachte er pennt noch.. ähm ich also ich muss jetzt auflegen, wir höhen uns. Und melde dich falls du mich brauchst." "ja du auch… danke Ayden! Und viel Glück mit Mr. Ryan Bart." Ayden lachte laut und legte dann auf. Ich sollte mich langsam für mein Date fertig machen.

 

Ich war früher fertig und ging schon mal runter. Es war ein schöner Sonntag, wie aus einem Buch. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Wir könnten sicher irgendwo draussen sitzen.. hm ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht wohin wir gehen könnten.. In der Innenstadt gab es einige Kaffees aber ich war noch in keinem gewesen.. mit wem auch. Verdammt ich hätte noch was raussuchen sollen. Naja jetzt war es zu spät. Um Punkt drei Uhr rollte Nolans Wagen an. Er sah gut aus. Mit Sonnenbrille, dunklem kurzärmligen Hemd und Jeans. Ich stieg ein. "Hey." "Hallo Syran." meinte er und lächelte, mal ganz was neues. Er fuhr gleich los als ich mich angeschnallt hatte. Anscheinend hatte er sich überlegt wo wir hingingen. Wir parkten an einem der großen Parkplatze rund um die Innenstadt und spazierten die Fussgängerzone entlang. Die ganze Stadt schien unterwegs zu sein um in der Sonne zu sitzen, Eis zu essen oder durch die Straßen zu spazieren. Nolan war recht schweigsam und ging zielstrebig auf eine kleinere Konditorei zu. Wir fanden einen Platz draussen, ein kleiner Tisch für zwei Personen. Eine freundliche Kellnerin, die bei Nolans Anblick rot wurde. Nahm unsere Getränke - Bestellungen auf und gab uns die Eis- und Kuchenkarte. Die verschiedenen Kuchen sahen alle sehr lecker aus. Nolan lachte plötzlich leise. Ich sah ihn fragend an. "Du siehst aus als würdest du gleich die Karte verschlingen." ginste er. Es gefiel mir dass er so entspannt war, dadurch verschwand meine Nervosität allmählich. Ich bestellte eine Schwarzwälderkirsch Torte und Nolan ein Stück Käsesahne. Nachdem die Kellnerin das gewünchte gebracht hatte begann Nolan: "Also Syran.. was willst du alles wissen..?" Ich sah ihn mit gerunzelter Stirn an (warum musste ich bei dem Wort ein kichern unterdrücken?) "Naja du wolltest doch ein Date um mich besser kennen zu lernen, also was willst du wissen?" Er war wieder fast so wie am Anfang als wir uns kennen gelernt hatten. "hm.. also ist das dein Lieblingskuchen?" Nolan lachte: "Das ist deine wichtigste Frage?" "Nein.. aber es ist trotzdem nicht unwichtig.." "Ähm also hm.. mein Lieblingskuchen ist es nicht, aber er ist gut. Mein Lieblingskuchen sind eher Cremeschnitten." "Wann ist dein Geburtstag?" "Am 4. Juli. Und deiner?" "Am 5. Mai." "Das ist nicht mehr weit." "Ja nein.. aber Geburtstage sind nicht so wichtig." "Was ist dir dann wichtig, Syran." Er sah mich interessiert an. "Ähm.. mein Kater.. und hm.. sonst eigentlich nicht besonders viel.." irgendwie traurig. "Und ich, bin ich dir nicht wichtig?" meinte er. "Doch das bist du. Sehr sogar." "Das ist gut. Du mir auch." Wir aßen eine Zeit lang schweigend unsere Kuchen. Es war ein schöner Nachmittag, wir unterhielten uns über verschiedene Dinge und ich erfuhr ein bisschen was von Nolans Familie, dass er eine Schwester hatte zum Beispiel. Irgendwann war die Sonne weg und es wurde kühl. Ich fröstelte und wünschte mir ich hätte noch eine Jacke mitgenommen. Auch auf Nolans Unterarmen hatte sich eine Gänsehaut ausgebreitet. Nachdem wir den ganzen Tag über Körperkontakt vermieden hatten, wünschte ich ich könnte ihn berühren. Aber ich wusste, dass er das in der Öffentlichkeit nicht zulassen würde. "Darf ich eine unverbindliche Anfrage stellen?" fragte Nolan höflich. Ich nickte gespannt. "Würdest du heute bei mir übernachten?!" Hm würde ich.. ja ich würde sehr gern. "Ähm ja das wäre ein akzeptables Ende Tees Dates. Aber ich muss davor zu mir.. Thor braucht Abendessen und ich brauche was zum Anziehen für morgen…" "Das lässt sich einrichten. Können wir zahlen?" Die Kellnerin eilte herbei und hatte deutliche Schwierigkeiten sich zu konzentrieren in Nolans Nähe. Er bezahlte für uns beide und wir fuhren los. In Nolans Wohnung wurde ich doch wieder ein bisschen nervös. Nolan überraschte mich, da ich in Gedanken war, nahm mich in die Arme und lenkte uns zum Sofa wo er mich hinlegte und sich auf mit platzierte und das alles ohne unseren Kuss zu unterbrechen. Zum Glück lag ich, bei der Intensität dieses Kusses wäre ich ins taumeln gekommen. Nolans Gewicht drückte mich angenehm in die Kissen, sein Körper war schön warm und er roch so gut. Unter seinen Berührungen konnte ich dahin schmelzen. Plötzlich klapperte irgendwas. Nolan stand auf (nein..) "Mi. Bist du etwa schon wieder ausgebrochen." Er ging los um den Hamster zu suchen. Ich blieb noch einen Moment liegen um durchzuatmen und meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. "Möchtest du was trinken?" rief Nolan aus der Küche. "Ein Glas Wasser wäre gut." Ich setzte mich auf.. Nolan kam zurück in einer Hand trug er einen kleinen pelzigen Hamster und in der anderen eine Mineralwasserflasche. "Danke. Mi ist ja süß." "Eher ein kleines Monster." Er brachte ihn zurück in den geräumigen Käfig. Nolan wirkte ein bisschen fahrig, vielleicht war er auch nervös. "Wollen wir einen Film ansehen?" schlug ich daher vor. "Ja.. ähm wie wäre es mit…" Nolan zählte mir alles auf, das er auf DVD da hatte und wir entschieden uns für die Avengers. Nolan saß immer noch recht angespannt da. Es war komisch für mich aber ich versuchte die Initiative zu ergreifen. "Legen wir uns zusammen hin, deine Couch ist breit genug." "Nolan nickte legte sich hinter mich und breitete eine Decke über uns aus. Jetzt war es nicht mehr ganz so angespannt. Bis Nolan wieder aufstand. "Was ist los?" "Ich ähm.. es ist schwierig so nah bei dir zu liegen.. ich weiß nicht wie weit ich gehen kann ohne deine "kennenlern-Regeln" zu verletzen.." er klang irgendwie frustriert. "Ich habe doch keine Regeln aufgestellt.. nicht dafür.. das weiß ich doch auch nicht.." "Naja ich bin das einfach nicht gewohnt.. mit jemanden Zeit zu verbringen den ich so anziehend finde und am liebsten einfach nur.. naja du weißt schon.." "Ich bin es doch auch nicht gewohnt Zeit mit jemanden zu verbringen .. aber naja.. ich weiß nicht wir müssen halt das tun was für beide ok ist.." Nolans Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. "Und ist Sex mit mir für dich ok?" Meine Wangen begannen zu glühen. "Ich weiß nicht.. ich.. irgendwie ist das zu schnell.." Nolan sprang wütend auf: "Aber mit Ayden wars dir nicht zu schnell?!" Oh na toll. "Ich habe nicht mit Ayden geschlafen." Er blieb stehen. "Nicht?" "Nein." "Warum nicht?" Mein Kopf könnte vermutlich nicht noch röter werden. "Weil ich .. noch mit keinem Mann geschlafen habe.. und Ayden nicht der richtige war…" Nolan grinste plötzlich von einem Ohr zum anderen, kam zu mir auf die Couch und küsste mich lange. Ok, wenn er so weitermachte wäre ich doch bereit für Sex. Irgendwann beendete er den Kuss: "Dann warten wir mit dem Sex noch. Aber es gibt noch andere Sachen die wir machen könnten.." er grinste und stierte auf meine Erregung. Ich musste auch grinsen, ja andere Sachen waren ok. Nolan zog mich von der Couch ins Schlafzimmer und streifte mein T-Shirt ab. Er schubste mich sanft aufs Bett, befreite mich von meiner Hose und den Socken und zog sich dann selbst aus. Dabei lies er nicht ganz unabsichtlich seine Muskeln spielen: "Angeber." murmelte ich. Nolan warf sich auf mich und kitzelte mich. "Sag das nicht nochmal.." "Okokokok." Ich war nie glücklicher als in diesem Moment, mit Nolan in einem Bett und einer Zukunft mit ihm im Hinterkopf. Es würde vermutlich nicht ganz leicht werden aber wir können es schaffen.

 

- Ende -

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.02.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle meine Leser und Leserinnen. ***** abgeschlossen**** (eventuell kommt noch ein zweiter Teil)

Nächste Seite
Seite 1 /