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Die Begegnung

Die Lippen zusammengepresst rannte er in Richtung Wald. Niemand sollte mitbekommen das er weint, wieder ließen ihn die anderen Kindern nicht mitspielen statt dessen hatten sie sich über ihn lustig gemacht. Kaum hatte er den Wald betreten, begannen die Tränen zufließen. Keine Menschenseele sollte seinen Schmerz sehen. Wenn sein Vater zu Ohren kam das er geweint hatte wäre wieder der Vortrag dran: '...ein Schmied heult nicht, ...' Mühsam unterdrückte er jeden laut um einen Moment zu lauschen. Vorsichtig lief er weiter, immer wieder inne haltend um sich um zu schauen und zu lauschen, niemand sollte wissen wo sein Versteck war. Er lief zu einer kleinen Höhle, seinem Lieblingsplatz! Nach einem letzten Rundblick huschte er in seine Höhle. Kaum im Innern seines Versteck's brach er wieder in lautstarken Schluchzern aus. Er griff sich sein altes Kuscheltuch und rollte sich auf einer Decke zusammen. Langsam beruhigte er sich wieder. 

Dabei schaute er sich um. In seiner Höhle hatte er einige Dinge versteckt, verschiedene Steine, die er am Bach gesammelt hatte, Stöcker,die ganz nach Bedarf Schwerter oder Keulen waren, auch einen kleinen Bogen und Pfeile. Jail hatte ihm den Umgang mit Pfeil und Bogen gezeigt, bevor er seine Schwester als Wächter in die "Hauptstadt" begleitet hatte, und ihm diese geschenkt. Lächelnd erinnerte er sich an die schönen Stunden. In Gedanken versunken nahm er beides in die Hand. Er brauchte die anderen Kinder nicht! Trotzig schob er seine Unterlippe vor und rappelte sich auf. Jäger gingen alleine auf die Jagd. Lächelnd straffte er die Schultern: er würde jagen gehen!

 

Vorsichtig kroch er aus seiner Höhle. Draußen schaute er sich um und schlich dann vorsichtig von Baum zu Baum , bemüht keine Geräusche zu machen. Seine Augen folgten einen Eichhörnchen das von Baum zu Baum sprang. Ein Vogel flatterte auf als er vorbei schlich, andere Vögel zwitschern und schimpften. Da hörte er ein leises Geräusch, irgendwie passte es nicht. Er lauschte gespannt ob es nochmal zuhören war. Beim genauen hinhören dachte er es könnte eine Babykatze gewesen sein. Die Katze seiner anderen Schwester hatte geworfen und sie hatten die Baby's noch nicht gefunden. Er schlich sich vorsichtig weiter, um ihre Jungen zu verteidigen konnte sie ziemlich rabiat werden, schließlich fehlten immer welche, wenn sein Vater kam, nachdem sie ihr Nest entdeckt hatten. Das Fiepen kam aus einer Höhle in einem Baum. Er legte sich auf den Bauch um hinein zulinsen. Was er sah war etwas kleines aber welchem Tier konnte er nicht erkennen. Das Geräusch, eine Art Fiepen und das Aussehen sprachen dafür das es ein Tierbaby war. Bevor er groß nachdachte versuchte er es mit der Hand zu greifen. Als er es berührte fühlte es sich warm an. Er versuchte seine Hand vorsichtig darum zu schließen doch bevor er es richtig in der Hand hatte zwickte ihn etwas in die weiche Haut zwischen Daumen und Zeigefinger, reflexartig riss er seine Hand zurück. Er blickte in die Höhle, dabei schüttelte er seine Hand ein wenig, das kleine Tierchen war nicht mehr zusehen. Darum tastete er mit der Hand vorsichtig wieder vorwärts aber er konnte das kleine Ding nicht mehr in der Höhle finden. Seine Hand fing an zu kribbeln und reichlich spät fiel ihm ein, das einige Tiere giftig sind auch schon als winzige Babys. Zum Glück reichte das Gift bei den meisten dann noch nicht um einen Menschen zu töten. Er zog seine Hand zurück um zu schauen ob es ein Biss gewesen war. Sein Blick fiel auf eine Verfärbung bis fast zum Handgelenk! Im Schimmerlicht des Wald konnte er nicht genau erkennen, wie es aussah doch wenn es so schnell so groß geworden war brauchte er dringend Hilfe. Voller Panik rannte er los zu seiner Großtante, diese war eine Heilkundige.
In seiner Panik rannte er durch den Wald ohne nachzudenken. Mehrmals blieb er an Sträuchern hängen, zerkratzte sich die Arme. Als er an dem Haus ankam war niemand zusehen, panisch blickte er sich um und rief laut: " Laurijetta!!" Und erst jetzt fiel ihm ein das Laurijetta heute mit seiner Oma Früchte einkochen wollte und er sie vorhin gesehen hatte am anderen Ende seines Dorfes. Diese Erkenntnis haute ihn um! Erschöpft blieb er liegen. Panisch begann er zu hecheln und zu weinen. Plötzlich erinnerte er sich an seine Schwester, bevor sie in die Hauptstadt um zog , nahm sie ihn oft in den Arm, wenn er weinte und sagte : "Beruhige dich und schau nochmal genau hin." Nachdem seine Panik ein wenig abgeflaut war und sein Atem ruhiger ging, kam sein Verstand zurück. Er fasste sich an den Kopf! Er hatte gerade alle Regeln missachtet die ihnen Laurijetta immer predigte. Er hatte alles getan damit das Gift sich möglichst schnell in seinem Körper verteilte. Stöhnend rieb er seinen Kopf und kratze allen Mut zusammen um einen Blick auf seine Hand zurichten. Doch von der Verfärbung war nichts mehr zusehen. Er blinzelte , drehte die Hand hin und her aber es war keine Veränderung zu finden.
Einige Tage später kam ihm das Geschehen wie ein Traum vor und ein bisschen wie ein spannendes Abenteuer. Er spielte jeden Tag im Wald nur die Gegend um den Baum mit Höhle mied er.
Er hatte es aufgegeben zu versuchen mit den anderen Kindern zuspielen, diese ignorierten ihn. Selbst in der Schule sprach niemand mit ihm nur die Lehrer und auch diese nur das nötigste.


Ungefähr 5 Jahre später


Heute würden die neuen Lehrlinge feierlich in die Obhut ihrer Meister übergeben. Wenn er an seine Feier dachte wurde er immer noch traurig.
In einer Versammlung der Meister aller Zünfte wurde vorab geklärt welcher Meister Lehrlinge aufnimmt und welchen. Häufig gingen die Söhne bei ihren Vätern in die Lehre und übernahmen den Betrieb oder Hof. Manchmal wurden andere Absprachen getroffen aber immer sorgten die Väter für ihr Kinder. Hin und wieder fand sich kein Meister, dann verließ derjenige vor der Feier das Dorf.
Neben den anderen Lehrlingsanwärtern stehend war er skeptisch betrachtet worden. War er doch viel kleiner und schmaler als die anderen Burschen selbst viele der Mädchen waren größer. Nach und nach waren die neuen Lehrlinge von ihren Meistern abgeholt worden und wurden feierlich in ihre Zünfte aufgenommen. Zuletzt stand er alleine vor dem Dorfbewohnern.
Er schüttelte sich und zwang sich die Erinnerung wegzuschieben um sich auf das anziehen zu konzentrieren, dabei entdeckte er einen kleinen Punkt auf seiner Brust. Stirnrunzelt rieb er darüber aber er ließ sich nicht weg wischen. Leise knurrend zog er sein Hemd an, wenn er zu spät kam, gab es garantiert Ärger. Hoffentlich entdeckte niemand den Punkt, schmähungen das er sich nicht mal heute gewaschen habe währen ein Graus.


Am nächsten Morgen versuchte er den Punkt wegzurubbeln, auch die Versuche an den nächsten Tagen klappten nicht. Weder mit einer Bürste , egal wie hart , noch mit den verschiedenen Spezialseifen und Reinigern hatte er Erfolg, nur seine Haut rötete sich. Als der Punkt auf seiner Brust größer wurde begann er sich Sorgen zu machen, doch ihn seiner Großmutter zu zeigen traute er sich nicht.
Was wenn sie dachte er hätte sich mit einem Stift bemalt oder schlimmer noch versucht sich zu tätowieren?
Nur Männer dürften sich tätowieren. Keine Kinder und dazu zählte er mit seinen 15 Jahren noch.
Erst mit Abschluss der Lehre galt man als Erwachsen und frühestens nach Abschluss der Gesellenprüfung erlaubte die Tradition eine Tätowierung. Die meisten Gesellen tätowierten sich ihr Zeichen, mit dem sie in Zukunft ihre Arbeit kennzeichneten.
Es vergingen mehrere Wochen der Fleck wurde immer größer. Jeden Morgen kontrollierte er den Punkt mittlerweile und er veränderte sich ! Nach und nach hatte er kleine Spitzen bekommen. Es war fast ein Jahr vergangen seit er den Punkt entdeckt hatte.


Mit kribbeln im Bauch freute er sich auf diesen Tag , darüber vergaß er auf den Fleck zuschauen. Heute hatte sein Meister seinen Jahrestag. Er hatte mit Hilfe seines Großvaters ein Geschenk geschmiedet um sich auch dafür zu bedanken, das er mutig vorgetreten war um ihn als Lehrling aufzunehmen. Elzija war kein Schmied des Feuerstammen, sondern er war hier um zu lernen und beinahe hätte er gehen müssen. Sein Großvater hatte das verhindert! Er hatte Elzija und damit auch ihn an sein Feuer genommen. Die Feier war klein aber schön. Am nächsten Morgen blickte er als erstes auf seine Brust. Mit Entsetzen sah er eine weitere Veränderung, jetzt war er froh es niemanden gezeigt zu haben. Auf seiner Haut war ein Bild, winzig klein aber sehr detailliert. Ein Drache mit hauptsächlich roten Schuppen die am Bauch über orange gelb wurden, am Schwanz und den Flügel dunkler werdend in blau ausliefen. Dieser winzige Drache auf seiner Haut wirkte lebendig.
Wenn sein Vater das sah wurde er ausrasten! Er hasste Drachen!
Hierbei könnte ihm auch sein Großvaters Schutz nicht helfen, zu tief war die Feindschaft zu den Drachen. Wahrscheinlich würde er ihn verbannen. Niemals dürfte sein Vater das sehen, niemand dürfte das sehen! Was auch immer es war!


Ungefähr 4 Jahre später


Seine Prüfung war bestanden, seine Sachen gepackt. Die letzten Wochen waren schwierig gewesen nicht nur die Prüfungen sondern auch das das Bild auf seiner Haut so groß geworden war. Der Drache schien ihn zu umarmen, der Kopf lag auf seiner Brust und die Flügelspitzen berührten sich fast auf seinem Rücken. Fast könnte jemand das Bild entdecken im Ausschnitt seines Oberteil's, manchmal hatte er gedacht Elizija hätte etwas gesehen so wie er ihn manchmal anschaute. Er schaute sich nocheinmal um hier hatte er jetzt fast 4 Jahre gewohnt. Wehmütig nahm er Abschied! Seine Großeltern und Elizija hatten ihn willkommen geheißen und es ihm gemütlich eingerichtet. Sein Rucksack war schwer aber sorgfältig gepackt, nur noch seine Decke mußte festgeschnallt werden.

Den Rest seiner Sachen, viel war es nicht, würde seine Großmutter aufbewahren. Beinahe hätte er das Klopfen überhört:" Herein!" Verblüfft schaute er Elizija an, dieser trat ein und blieb an der geschlossenen Tür stehen. "Ich weiß, dich zieht es ungeduldig in die Ferne auch wenn ich nicht weiß warum." Verlegen senkte er den Blick, Elizija schaute ihn aufmerksam an. "Bei euch Feuerschmieden ist eine Wanderschaft nicht üblich, meistens bleiben die Gesellen hier, selten gehen sie zu Verwandten um dort Erfahrungen zu sammeln. Doch du willst gehen! Da du auch mein Lehrling warst, möchte ich dir etwas geben! Bei uns ist es üblich dass Gesellen wandern und in der Ferne Erfahrungen machen. " Elizija atmete tief ein."Daran sind einige Bedingungen geknüpft aber es sollte dir deinen Weg erleichtern." Elizija erläuterte den Verhaltenskodex der Wandergesellen und ließ ihn schwören, sich daran zu halten. Danach übergab er ihm sein Buch und verschiedene Briefe für seine alten Meister und Kollegen. "Dies sollte es dir erleichtern unterwegs Essen, Unterkunft und Arbeit zubekommen ohne mit den ansässigen Handwerker Ärger zubekommen!." Zum Schluss brachte er ihm noch die Zeichen bei mit denen Wandergesellen Unterkünfte und andere Häuser kennzeichneten unter anderen zu Warnung.
Kaum hatte Elizija sein Zimmer verlassen,packte er das, für ihn jetzt schon wertvolle, Buch in seinen Rucksack, schnallte seine Decke oben auf und verließ das Zimmer.
Seine Großmutter stand an der Treppe und schaute ihm entgegen. Eindringling forschten ihre Augen in seinem Gesicht: "Bist du dir sicher? Du kannst hier bei uns bleiben! Du musst nicht zu deinem Vater zurück ziehen." Fest umarmte er sie :" ich werde dich vermissen aber ich sehne mich nach etwas was ich hier nicht finden werde. Du weißt ich kann hier nicht glücklich werden und ohne Opa dürfte ich auch nicht arbeiten!" still standen sie beieinander er prägte sich ihr aussehen und ihren so vertrauten und tröstlichen Geruch ein. "Bleib doch noch eine Nacht! Der heutige Tag ist schon fast vorbei!" Mit einem kleinen Lächeln küsste er sie "Nein, morgen ist das ganze Dorf auf den Beinen wegen dem Fest an dem ich nicht teilnehmen darf obwohl auch ich meine Prüfungen bestanden habe! Ich schaffe heute noch ein ganzen Stück Weg!" Fest drückte er sie noch einmal an sich , leise flüsterte er " Leb wohl!" Ein letzter Kuß, dann drehte er sich zu seinem Großvater um. Auch dieser zog ihn in seine Arme. " Leb wohl, Junge! Ich hoffe, du findest was du suchst! " Seine Stimme klang rauh "Dieses Stab habe ich für dich gefertigt." Der Wanderstab lag gut in der Hand, mit der eisernen Spitze war er auch eine gefährliche Waffe. "Auch wenn dein Vater dich nie anerkannt hat, bist du mein Enkel und damit hier immer willkommen! Wenn es dir möglich ist sende uns Briefe, deine Oma macht sich Sorgen um Dich!"

Ein letzter Blick auf die drei Menschen die ihn in den letzten Jahren unterstützt hatten, dann ging er.

 

Sein Weg führte ihn nach Süden aus dem Dorf, er folgte der großen Handelsstrasse. Er hatte gedacht fortgehen wäre einfach aber sein Bauch schmerzte und sein Herz klopfte mal aufgeregt und zittrig, dann wieder langsam und traurig. Er hatte in diesem Dorf viel Schlechtes erlebt , einiges schönes und es war die einzige Heimat die er kannte! Im letzten Moment bevor das Dorf hinter dem Hügel verschwand, drehte er sich um. Er hatte hier keine Zukunft und doch zögerte er plötzlich. Wollte er wirklich heute losgehen ohne die morgige Feier abzuwarten und die Chance vertun seine große Schwester doch noch mal zusehen? Seine Schwester war die einzige die ihm Halt und Geborgenheit als er jünger war gab. Vielleicht kam sie ja morgen. Auch wenn sie geschrieben hatte , das sie nicht kommen würde. Vom Hof reiste niemand hier her in diesem Jahr und sein Vater weigerte sich jemand zum abholen zusenden. Für diese unwichtige Feier könnte er niemanden entbehren hatte er ihr geschrieben. Letztes Jahr war jemand vom Hof zu Ehren der Gesellenfeier seines Bruders gekommen. Doch er bezweifelte das überhaupt jemand am Hof , ausser seiner Schwester, wußte das sein Vater 2 Söhne hatte und einer dieses Jahr seine Feier hätte.
Seine innere Stimme drängte ihn zu gehen. Seine Zeit wurde knapp und hier konnte ihm niemand helfen.



Die Entdeckung

Die Delegation des Drachenvolkes betrat den Empfangsraum des Herrscher des Westens. Neugierige Blicke verfolgten sie, selten zeigte sich dieses Volk außerhalb ihres Gebietes. Von der bunten Schar des Hofvolkes hoben sie sich deutlich ab, ihre Lederkleidung war eher zweckmäßig nicht so wie die hier übliche reich verzierte Kleidung.
Der Krieg, der fast durch das stehlen des Ei' s ausgelöst worden wäre, hatte allen gezeigt das sie in Kontakt bleiben mussten. So waren in den letzten Jahren Briefe und Gesandte zwischen den Reichen ausgetauscht worden. Die Suche nach dem Drachenei wurde durch die Soldaten des Herrschers gründlich durchgeführt. Nach und nach wuchs das Vertrauen zwischen den Völkern.
Die respektvolle fast freundschaftliche Begrüßung des Gesandten durch den Kommandeur der Leibwache des Herrschers zog die Blicke auf sich.
"Bitte begleitet mich, Lord Dãrkon" Kri-jll drehte sich um und entfernte sich mit der Delegation von den offiziellen Bereich des Palastes.
Lord Dãrkon hatte den Eindruck das Kri-jll versuchte so wenigen Hofleuten zu begegnen wie möglich auch war er noch nie in diesem Bereich des Palastes gewesen. Die Umgebung veränderte sich, waren am Anfang die Wände noch prachtvoll und kostbar geschmückt so wurden diese immer schlichter. Dann endete der Gang vor einer schlichten aber massiven Steintür ohne Türgriffe. Kri-jll atmete tief durch, sein Blick richtet sich auf Lord Dãrkon. Was auch immer er in seinem Gesicht sah, Kri-jll drehte sich mit einem ruck um und legte seine Hand mittig auf die Tür.

 

"Willkommen Lord Dãrkon" mit einer leichten Verbeugung begrüßte der Hofmagier den Abgesandten. "Ich freue mich das ihr meiner Bitte so schnell nachgekommen seid. " Mit einem Lächeln wandte er sich an die Begleitung von Lord Dãrkon:" Willkommen, bitte nehmt Platz" mit ausholender Geste wies er auf verschiedene Sofa's , die im lockeren Kreis im Raum standen, mit den Bücherregalen an den Wänden wirkte dieser Raum gemütlich und lud dazu ein hier mit Freunden zu verweilen. "Lord Dãrkon, bitte begleitet mich nach nebenan." nach einen skeptischen Blick und leichtem Kopfschütteln des Lords, korrigierte er sich : "Natürlich kann ihr Leibwächter uns begleiten aber ich muss sie bitten zu bedenken, dass dies eine sehr heikle Angelegenheit ist, mit der wir ganz sensibel umgehen müssen!" der Hofmagier strahlte großes Unbehagen aus, was umso bedenklicher war da er sonst ein souveräner, fröhlich wirkender Mensch war, den nichts aus der Ruhe brachte.
Lord Dãrkon nickte einen seiner Männer zu, nach einen Blick zu den anderen verteilten diese sich auf den Sofa's. Der Hofmagier ging durch ein Holztür in den Nebenraum, Kommandant Kri-jll betrat als letzter den Raum und schloss die Tür hinter sich. Der Hofmagier bat die beiden Drachenkrieger an dem Tisch Platz zunehmen, während Kri-jll den Raum durchquerte und durch eine Tür verließ. "Lord Dãrkon, dies sind meine Räumlichkeiten, wenn ich am Hof weile. Ich bitte sie um Verzeihung das ich sie hier her bat statt in den öffentlichen Räumen mit ihnen zusprechen. Doch dies ist eine sehr sensible und schwierige Situation und ich möchte vermeiden das irgendetwas durchsickert! Diese Räume sind auf verschiedene Weise abgeschirmt und nur wenige wissen, das der Weg den sie gekommen sind zu mir führt." Er atmete tief durch und senkte kurz den Kopf.
In diesen Moment öffnete sich die Tür wieder und Kommandant Kri-jll begleitete eine junge Hofdame in den Raum. "Lady Cynthia vielen Dank das sie hier hergekommen sind." Mit diesen freundlichen Worten und einer kleinen Verbeugung begrüßte der Hofmagier sie. " Bitte setzen sie sich zu uns. Dies sind Lord Dãrkon und sein Begleiter Tijor" Die Drachenkrieger waren aufgestanden, als die Hofdame den Raum betrat und verbeugten sich leicht als der Hofmagier ihre Namen sagte. Sie setzten sich wieder, als Lady Cynthia sich ihnen gegenüber hinsetzte auch Kommandant Kri-jll setzte sich an den Tisch. Lord Dãrkon betrachte neugierig die junge Frau, deren große dunkelblaue Augen ihn neugierig betrachteten. " Lady Cynthia ist seit vergangenem Jahr am Hof im Auftrag ihres Vaters Lord Feuerberg." Verblüfft blickte Lord Dãrkon zwischen den Hofmagier und Lady Cynthia hin und her. " Ihr wisst, dass Lord Feuerberg dem Drachenvolk sehr ablehnend gegenüber ist. Ich habe Lady Cynthia erst nach meiner Rückkehr kennengelernt. " Er räusperte sich:" Dabei fiehl mir ein Schmuckstück auf und deshalb hat ich sie alle her. Lady Cynthia bitte zeigen sie Lord Dãrkon ihren Anhänger.." mit einem unsicheren Lächeln holte Lady Cynthia einen kleinen Beutel aus ihrer Gürteltasche und reichte diesen über den Tisch." Bitte Lord Dãrkon behalten sie die Ruhe und schauen sie sich den Anhänger genau an." Mit diesen Worten reagierte der Hofmagier auf den ungläubigen Blick des Drachenlords. Als sich Lord Dãrkon nicht bewegte, nahm Tijor den Beutel in die Hand und holte den kleinen Anhänger heraus. Der Anhänger bestand aus winzigen Blättern und Blüten zum Teil eingraviert in die eiförmige Grundform zum anderen schien es als wuchsen diese daraus hervor. Der Mittelpunkt der Blüten war jeweils ein kleiner Stein. Seine Atmung stockte " Nein" flüsterte er "Das kann nicht sein!" Mit zitternden Händen drückte Tijor den Anhänger an seine Brust. "Ein künstlerisches sehr schönes Schmuckstück. Nicht sehr wertvoll, da aus Eisen und nicht mal Halbedelsteinen, dachte ich doch beim näher kommen spürte ich eine Aura, die mich veranlasste euch zu rufen! Und mir scheint es war richtig. " Lord Dãrkon nahm den Anhänger vorsichtig aus den Händen seines Begleiters. "Ja, dies war es. Diese kleinen Steinchen hier auf dem Anhänger sind Teile der Eierschale des von uns gesuchten Ei's ! " Langsam nickend schaute der Hofmagier von dem immer noch um seine Fassung ringenden Tijor auf Lady Cynthia, die vor Überraschung die Augen weit aufgerissen hatte. "Das kann nicht sein!" Lady Cynthia schüttelte den Kopf " Woher soll denn...? Wie soll denn..?" Immer wieder brach Lady Cynthia ab."...ich verstehe das nicht!" Verwirrt sah sie von einem zum anderen. Dunkel grollte Lord Dãrkon Stimme: " Von wem habt ihr diesen Anhänger? Wir müssen sofort mit ihm sprechen! Sofort! " Seine Stimme veränderte sich und wurde noch dunkler und voluminöser. Sich über den Tisch beugend , halb aufstehen griff er nach ihr und versuchte seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Noch nie hatte der Hofmagier einen Drachen sprechen gehört, trotzdem war er sich sicher das jetzt der Drache sprach! Im selben Moment sprang Lady Cynthia auf und stand in Flammen: " Ruf den Drachen zurück! Ihr könnt mich nicht einschüchtern! " Sie war in der Flammenhülle kaum noch zusehen. Der Hofmagier wich zurück, die Hitze des Flammenschilds drohte ihn zu verbrennen: " Bitte beruhigen Sie sich! Lord Dãrkon wollte sie nicht bedrängen, er macht sich nur Sorgen! " Und an Lord Dãrkon gewandt:" Bitte setzten sie sich wieder! Sie ängstigen Lady Cynthia! " vorsichtig legte er ihm die Hand auf die Schulter und drängte ihn sich hinzusetzen. Sobald Lord Dãrkon saß und offensichtlich versuchte sich zu beruhigen, wurde der Flammenschild weniger massiv und bedrohlich. Lady Cynthia und Lord Dãrkon starrten sich an, jeder versuchte den anderen zum nachgeben zu zwingen. Der Hofmagier räusperte sich und abrupt wurde er von beiden finster angestarrt : "Bitte beruhigen sie sich beide! Lady Cynthia es ist von großer Wichtigkeit das sie kooperieren, das Leben eines kleinen Baby 's könnte daran hängen. Vielleicht können wir diesem Baby Drachen noch helfen, auch wenn alles schon länger zurück liegt." Die eindringlichen Worte erreichten Lady Cynthia, kurz senkte sie ihren Kopf und sammelte sich. Dann schaute sie allen Männer nacheinander in die Augen : " Ich denke nicht, dass er helfen kann. Er war damals höchsten 10 Jahre. Ich werde euch nicht sagen, wer er ist." Lord Dãrkons Miene verfinsterte sich, doch bevor er etwas sagen konnte hob sie die Hand. "Moment bitte lasst mich aussprechen! Gestern hat er seine letzte Prüfung abgelegt, heute erfährt er die Ergebnisse und spätestens übermorgen verläßt er das Dorf. Ich kann also gar nicht helfen, denn selbst Drachen brauchen mindestens 2 Tage. Wenn ihr trotzdem ankommt bevor er geht, was ich nicht glaube, werdet ihr ihn trotzdem nicht sprechen können. Denn ihr müsst erst mit meinem Vater sprechen und dieser wird niemals zugeben das er existiert bzw. euch erlauben mit ihm zusprechen. Zusätzlich wird es ihm schlecht ergehen, wenn er noch für meinen Vater Lord Feuerberg greifbar ist, egal wie diplomatisch ihr euer Anliegen ihn sprechen zudürfen vorbringt." Fest hatte sie ihm in die Augen geschaut, jetzt senkte sie ihre Lider und sprach leiser werdend weiter:" Vielleicht führt sein Weg zu mir. Wir standen uns sehr nahe bevor ich an den Hof kam. Allerdings habe ich ihn zuletzt vor einem Jahr gesehen und damals auch nur kurz gesprochen. Den Anhänger hat er in mein Gepäck geschmuggelt, ich hab ihn erst beim auspacken gefunden." "Lady Cynthia, ihr verkennt die Dringlichkeit! Nicht nur für das Drachenjunge , sondern für alle Lebewesen!" Sprach Lord Dãrkon mit eindringlicher Stimme. "Ihr müsst uns helfen... ein Drache der alleine ist wird durchdrehen... niemals läßt das Drachenvolk ein Ei alleine...wenn er alleine schlüpft und niemand kommt. Er weiß das sein Seelenpartner irgendwo da draußen ist....10 Jahre sind das äußerste was Seelenpartner jemals aufeinander gewartet haben ... wenn er allein ist , ohne Hoffnung evtl. mißhandelt ..er wird seine Angst und Enttäuschung an der Umgebung auslassen... er wird ein Drache sein wie ihn die Welt fürchtet! Erinnert euch an die Geschichten eures Volkes! Auch wenn es schon Jahrhunderte her ist, der Schrecken wird endlos sein! Wenn wir ihn nicht bald finden und er wirklich kurz nach der Entführung geschlüpft ist... kann es zu spät sein und dann werden viele sterben! " Er senkte den Kopf, trotzdem hatte Lady Cynthia in seinen Augen den Schmerz aber auch die Angst gesehen. Tijor legte seinem Lord die Hand auf die Schulter und drückte sie tröstend. "Gibt es keine Möglichkeit ihren Vater zu umgehen? Wenn wir gleich aufbrechen, könnten wir rechtzeitig dort sein. "
Die Stille nach diesen Worten ist spannungsgeladen.
"Lady Cynthia, bitte überlegt ob ihr unauffällig den Jungen zu einem persönlichen Gespräch aus dem Dorf schmuggeln könnt?" Der Hofmagier berührte vorsichtig ihren Handrücken. Dann wandte er sich Lord Dãrkon zu. " Wie schnell könnten sie am Dorf sein? Würden sie vor dem Dorf warten? Wenn Lady Cynthia verspricht ihr Möglichstes zu tun." Lord Dãrkon schaute Tijor an " Was meist Du wie lange fliegen wir mit Höchstgeschwindigkeit aber mit einem Passagier zusätzlich?". "Zwei Personen!" Wirf Lady Cynthia ein. "Mein Leibwächter begleitet mich! Ausserdem kann er eventuell helfen." 

Die Wanderung

Hinter dem Hügel folgte er einem Trampelpfad nach Westen. Er plante durch die Wälder zu laufen. Die Handelsstrasse schlängelte sich an den Bergen entlang, die Dörfer des Feuervolkes entfernten sich nicht allzu weit von ihnen. In seinem Volk konnte ihm bestimmt niemand helfen, der Hass auf Drachen war weitverbreitet und niemand würde dem Bastardsohn Arbeit geben. Die Straße machte einen großen Bogen und kam jenseits des Sumpfes und der Schlucht zurück. Elizija hatte ihm erzählt von dem Gasthof "Zur großen Kreuzung", den vielen verschiedenen Menschen und vielleicht fand er dort einen Hinweis, wo er hingehen könnte. 

In den 2 Stunden bis zur Dämmerung führte sein Weg noch durch bekanntes Gelände, vor seine Lehre streifte er viel durch die Wälder um das Dorf. Er ging direkt zu einem großen Baum an einer Lichtung mit einem winzigen Bach. Unter den Zweigen war es wie in einer Höhle, gerade hoch genug das er bequem sitzen konnte.

 

Noch bevor es dämmerte war er wach und aß eine kleine Portion Fleisch von gestern. Seine Oma schien zu befürchten dass er verhungerte so viel Proviant hatte sie eingepackt. Noch einmal überdachte er den geplanten Weg. Der bekannte Teil war sehr beschwerlich und er glaubte nicht das der Wald hinter der Schlucht leichter war. Der große Handelsweg war garantiert bequemer, mit Raststätten und vielleicht würde ihn jemand mitnehmen in einer Kutsche oder Fuhrwerk aber selbst dann war die Reise viele Tage länger. Sein Bauchgefühl sagte ihm die Zeit wird knapp und sie mussten unbedingt rechtzeitig ihr Ziel erreichen! Wenn er nur wüsste wo sein Ziel ist! > Nein! Ich gehe quer durch den Wald! < Bestätigen nickte er.
Sobald der Wald ein wenig heller wurde, packte er seine Sachen zusammen und ging los. Nach ungefähr einer Stunde marsch durch den dämmrigen Wald stand er vor einer undurchdringlichen Dornenhecke, ungefähr doppelt so hoch wie er groß war. Die fast fingerlangen Dornen an einigen Zweigen und der dichte Wuchs verhinderte scheinbar ein durchkommen. Nun er wusste es besser, vor Jahren als er hier gespielt hatte, hatte er entdeckt wie und wo eine Durchquerung möglich war. Er trat dicht an die Hecke heran und flüsterte leise: "Hallo ihr, ich bin wieder da! Bitte laßt mich passieren. Ich gehe auf meine große Wanderung und nehme gerne euren Samen mit!" Langsam ging er an der Hecke entlang und wiederholte seine Worte leise immer wieder. Manchmal erzitterten einige der Zweige und einige rote Beeren fielen herab, sorgfältig sammelte er sie auf und steckte sie in einen kleinen Beutel, den er dafür mitgebracht hatte. Nach wenigen Minuten war sein Beutel fast voll und er ergänzte seine Worte :" Mein Beutel ist fast voll! Bitte laßt mich passieren, damit ich durch die Schlucht gehen kann." Nach einigen Schritten öffnete sich ein Gang ungefähr ein Meter breit und hoch. Er warf einen skeptischen Blick auf den Gang. Nachdem er sich einmal gestreckt hatte, rollte er seine Schultern und griff nach seinen Lederhandschuhen. Nachdem er sich diese über gestreift hatte, ließ er sich auf die Knie und begann los zu krabbeln. "Ich weiss nicht ob ich durchpasse...ich hoffe ich knicke nichts um..." Die Zweige streiften ihn an allen Seiten und verursachten raschelnde kratzige Geräusche, als diese nach einigen Minuten aufhörten blickte er sich um. Erstaunt stand er auf, der vorher so schmale und niedrige Gang, wurde ab hier so groß und breit das er bequem durchlaufen konnte und nirgends anstiess. Die Ranken waren hier dicker aber nicht verholzt, alles sah grün aus ! Er schritt schneller aus, so aufrecht kam er viel schneller voran. Die Mittagszeit war vorbei, als er auf einen Bach stieß. Der Gang wurde an dieser Stelle breiter, fast wie eine kleine Lichtung. Vereinzelte Sonnenstrahlen schienen durch das Blätterdach und tanzten auf dem Wasser. Stirnrunzelt blieb er stehen und grummelte " ich glaube ich bin zu weit nördlich..mmmh...ich hoffe , ich komme dort über die Schlucht." Mit einem Sprung überquerte er den Bach. Seufzend setze er seinen Rucksack ab und setzte sich auf einen Stein. Nach seinem Imbiss ging er weiter, nach wenigen Schritten wurde der Gang wieder etwas enger. Kurz vor Sonnenuntergang kam er auf eine kleine Lichtung, die wie ein perfekter Rastplatz aussah: eine kleine Quelle, ein trockenes Plätzchen unter einem Baum. Mit seinem Becher schöpfte er ein wenig Wasser aus dem kleinen Becken vor der Quelle , das Wasser war kalt und köstlich. Gierig trank er mehrer Becher. Nach einem kurzen prüfenden Blick in die Runde beschloß er hier zu übernachten, ob er es bis zum Fluß vor Sonnenuntergang schaffte war ungewiss.

Zwei Tage hatte er bis zum Ende der Dornenhecke auf die andere Seite der Schlucht gebraucht. Jetzt konnte es nicht mehr weit zu Gasthof sein, allerdings war er sich unsicher über die Richtung in die er laufen mußte. Aufmerksam sah er sich um! Irgendwie hatte er erwartet, das der Wald auf der anderen Seite anders aussah aber hier war alles wie Zuhause. Er konzentrierte sich auf seine Umgebung. Einen Hinweis in welche Richtung gehen sollte fand er nicht, auch keinen Unterschied zu dem Wald seiner Kindheit. Er beschloss gerade aus mit dem Rücken zu den Dornenbüsche zugehen. Irgendwann musste er auf den Großen Handelsweg treffen oder auf einen Hinweis in die richtige Richtung.
Nach einiger Zeit wurde der Wald lichter. War der Wald erst ohne Unterholz gewesen gab es langsam immer mehr und enger stehende Büsche dafür weniger Bäume. Nach einiger Zeit begann er einem Wildpfad zufolgen um schneller vorwärts zukommen, denn mittlerweile standen die Büsche so dicht das ein durchkommen beschwerlich war. Als er seinen Ohren kaum trauend eine helle Stimme hörte, beschleunigte er seine Schritte trotzdem achtete er darauf so leise wie möglich zu sein. Er wollte sich die Person erst ansehen bevor sie ihn entdeckte. Aus seiner Deckung heraus beobachtete er die junge Frau. Ihre Stimme war überraschend dunkel und obwohl sie nur vor sich hinsang, kroch ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Auch ihre Bewegungen waren geschmeidig und kraftvoll. Als sie sich bückte und dabei ihren Po in seine Richtung streckte, zeichnete dieser sich deutlich in ihrem merkwürdigen Kleid ab. Bei diesem Anblick wallte Erregung in ihm hoch, wie er sie nicht kannte! Leise keuchend rückte er seine Hose zurecht, diese war plötzlich ziemlich eng.

"Kommst du heute noch aus deinem Versteck oder holst du dir da erst einen runter?" fauchte sie dabei in seine Richtung schauend. Schlagartig war seine Erregung verschwunden, mit schamroten Kopf trat er an dem Busch vorbei aus seinem Versteck. " Entschuldige, ich wollte nur schauen wer hier singt. ". Er hoffte das seine Stimme ruhig klang und nicht verriet, wie peinlich ihm das ganze war. "Mir gefällt deine Stimme. Mein Name ist Dschalid-Nar. Trittst du irgendwo auf? " Ihr smaradgrünes Kleid lag eng an ihrem Körper an, nur die Ärmel waren weit aber kurz, erst kurz nach ihrem Po wurde es weiter, so das sie sich gut bewegen konnte. Ihr rotes Unterkleid hatte hatte lange eng anliegende Ärmel "Ich heiße Dora Hami , Tänzerin und Sängerin der besten Truppe diesseits des Takėri!" Erwidert sie Stolz " Du bist aber keiner aus dem Feuervolk, oder? " "... ähm...wie kommst du darauf? " Verlegen räuspert er sich "Nun sie wurden mir beschrieben als muskelbepackte Männer" mit einem gefühlvollen Augenaufschlag sprach sie weiter " du bist süß aber nicht so, wie ich mir diese Männer vorstelle. Was machst du hier?"
Verblüfft und nicht sicher ob er beleidigt oder geschmeichelt sein sollte, starte er sie an.
" Äähmm...ich wollte zum 'Gasthof zur großen Kreuzung' ... kannst du mir die Richtung zeigen? "

 Sie lächelte ihn an, irgendwie flirtend. Sicher war er sich nicht, Zuhause hatte kein Mädchen ihn beachtet oder gar mit ihm geflirtet. "Ja, wir können zusammen gehen. Ich wollte gerade zurück gehen." Mit diesen Worten drehte sie sich um und bückte sich. Seine Aufmerksamkeit richtete sich komplett auf ihren süßen runden Po. Plötzlich war ihm seine Hose definitiv zu eng. In seinem Kopf herrschte eine Leere und in seinen Ohren rauschte es, trotzdem hörte er das wütende Knurren. Schlagartig richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung, das war kein harmloses Geräusch gewesen! Langsam schaute er sich um und versuchte einen weiteren Hinweis auf das Tier zu erhalten. 

"Hast du mich gerade an geknurrt?" verblüfft schaute er sie an "äh.. Nein!..Wieso sollte ich dich an knurren? Ein Knurren habe ich auch gehört , lass uns lieber gehen. " Unruhig blickte er sich um.


Sie liefen einige Zeit durch den Wald, bevor sie auf einen Trampelpfad trafen. Diesen folgten sie bis zu einer Weggabelung. „Hier trennt sich unser Weg. Unser Lager befindet sich in diese Richtung.“ Dora Hami zeigte nach links. „In diese Richtung, dem Weg folgend, erreicht ihr den Gasthof.“ Mit einer Handbewegung forderte sie ihn auf, los zugehen. „Bis bald!“ Mit einem winken und einem verschmitzten Lächeln ging sie los. Verwirrt blickte er ihr nach, bevor auch er weiterging.

Am Gasthof

 Bevor er die Häuser erreichte, hörte er das Geschrei aber noch verstand er nichts, trotzdem wurde er schneller. Neugierig schaute er durch einen schmalen Durchgang in einen Hof. Als erstes fiehl sein Blick auf eine große gut ausgestattete Schmiede, davor standen mehrere Menschen. Der Schmied schüttelte die ganze Zeit den Kopf während ein anderer Mann lautstark auf ihn ein redete und dabei mit einem Hufeisen wedelte. Daneben stand ein weiterer Mann der ebenfalls auf den Schmied einredete. Am anderen Ende des Hofes hielten zwei Stallburschen ein unruhiges riesiges Pferd am Halfter fest. Eben verhinderte ein dritter Mann, wahrscheinlich der Kutscher, das das Pferd stieg in dem er fest an einem Zügel zog. Am Tor standen mehrere Schaulustige und vergrößerten die Unruhe indem sie lautstark Kommentare und Anregungen für den Kutscher und auch den Händler riefen. Ein breites Grinsen konnte auch er sich angesicht des kleinen Händlers, der mit hochroten Kopf und lautstarken Geschrei vor dem großen muskelbepackten Schmied stand und von dem Wirt, der zwar nur etwas größer dafür aber um so breiter als der Händler war, umkreist wurden. Dieser versuchte abwechselnd den Händler zu beruhigen und den Schmied dazu zu bringen, das Hufeisen anzubringen.
Im nächsten Moment knallte es heftig, das Pferd hatte gegen ein Tor getreten und versuchte jetzt ernsthaft buckelnd und ausschlagend durchzugehen. Die Stallburschen wurden hin und hergerissen, auf das reißen an den Zügeln reagierte es nicht mehr. Wut entbrannt rannte der Händler auf das Pferd zu und schlug es mit einer Peitsche, die er am Gürtel getragen hatte. "Steh still, du nutzloses Scheissvieh! " Das Pferd erstarrte, nur an seinen Augen sah man noch seine Angst. " Idioten, haltet das Pferd ruhig! " Dann drehte er sich wieder um und wollte zurück gehen, dabei sah er den jungen Mann im Durchgang stehen. Kurz blickte er ihn an, dann machte er mit einer Kopfbewegung den Wirt auf ihn aufmerksam.
Lächelnd trat er näher: "Guten Tag, kann ich behilflich sein?"
"Pfff... wie sollte so ein Hänpfling wie du hier helfen können? " Mit einer abfälligen Handbewegung wandte der Wirt sich ab.
Mit verkniffenen Gesicht nickte der Schmied daraufhin winkte der Händler das Pferd näher heran. Die Männer hielten das Pferd fest und mit sicheren Griff hob der Schmied den Huf und befestige mit sicheren Bewegungen das Eisen .
Verblüfft beobachtet er die Prozedur. Noch nie hatte er gesehen wie ein Hufeisen angebracht wurde ohne vorher zumindest kurz zu prüfen ob das Eisen noch passt . Ungläubige blinzelte er , eben hatte der Huf viel zu groß für das Eisen ausgesehen. Jetzt paßte es gut zumindest aus der Ferne. Er schüttelte den Kopf und verwarf den Gedanken, Hufeisen verkleinerten keine Hufe!
Nachdem er an mehreren Ställen, einer Waschküche, mehreren Backöfen und anderen Gebäuden vorbei gelaufen war, beschloss er weitere Erkundungen auf morgen zu verschieben. Ein Haus war ihm aufgefallen und er hoffte, dort eine Mahlzeit und etwas zu trinken zubekommen.Verwirrt betrachtete er das Gebäude. Im heimatlichen Dorf gab es einen Gasthof, in diesem bekam man etwas zu essen und trinken, Reisende konnten dort übernachten. Und die Kneipe dort traf man nur Einheimische maximal Verwandte, die von außerhalb kamen. Das Gebäude war dreistöckig mit spitzem Dach wobei das 2. Stockwerk breiter war als das darunterliegende. Es wurde auf beiden Seiten mit je zwei Pfählen abgestützt und Tische standen so geschützt dort. Dort saßen nur Männer, genau wie bei einem der anderen Gebäude an dem er vorbei gekommen war, allerdings saßen dort nur Frauen.

Und auch drinnen erschien ihm die Funktion nicht ganz klar. Vor ihm lag ein kleiner Raum mit 2 Türen, einer Treppe geradezu  und daneben einem kleinen Tresen, hinter dem ein Mann stand. Hinter dem Tresen lag noch ein Durchgang, der in eine Kammer führte. "Guten Abend!" Mit skeptischer Blick wurde sein  Weg durch die Tür beobachtet. „Guten Abend, ich suche ein Nachtquartier?“ „Für Gäste gibt es hier keine Betten, dies sind die Dienstbotenquartiere.“ Ein schmales Lächeln begleitete diese Worte. Verblüfft blieb er stehen! „Dienstboten?“ „Wir stehen alle bei Herr Silberzahn im Dienst. Falls du Arbeit suchst, kannst du morgen wieder kommen.“ „Gehören alle Gebäude und Werkstätten Herr Silberzahn?“ Sein Staunen ist ihm am Gesicht abzulesen. Sein Vater war zwar reich und der mächtigste Mann im Dorf aber so viele Dienstboten hatte er nicht. Er war sich nicht sicher ob sein Dorf mehr Menschen hatte als er heute an Dienstboten gesehen hatte.“Wenn Du den Weg in Richtung gehst, kommst du an eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit.“


Der Mann hatte recht gehabt, es war wirklich nur noch um die Ecke gewesen. Staunend betrachtet er die Häuser. Er war zwischen zwei Häusern hervorgetreten und stand jetzt vor einem großen Platz, an dem ein großes fast palastartiges Gebäude grenzte, davor standen mehrere Diener und Stallburschen bereit. Neben dem Gebäude gab es eine große Durchfahrt, daran grenzte das Gebäude, neben dem er stand, an. Dieses war bestimmt ein Gasthaus aber das Haus war viel größer als das Gasthaus zuhause.


In der Schenke waren verschieden Reisende eingekehrt. Eine Gruppe von Kutschern sass auf einer Seite, daneben sass eine Gruppe von Kämpfern auf der anderen Seite Handwerksgesellen, die lebhaft diskutierten. Im hinteren Bereich begann ein Barde zuspielen und zusingen.
Kaum hatte er sich an den Tisch gestezt, wuselte ein Bedienung auf ihn zu. Mit offenem Mund und großen Augen starrte er sie an. So ein Kleid hatte er noch nie gesehen! Die Brust war fast unbedeckt und drohte jedem Moment heraus zufallen, der Busen wirkte riesig, auch die Schultern waren fast unbedeckt. Die Magd beugte sich zu ihm runter und sprach mit ihm aber er verstand kein Wort. Noch nie hatte er so viel Weiblichkeit gesehen! Plötzlich sass ein Mädchen in einem ähnlichen Kleid auf seinem Schoß. Mit einer Hand hielt sie sich an seiner Schulter fest und mit der anderen schloß sie seinen Mund: „ ...2 Bier, Runa! Du lädst mich doch ein? Nicht wahr mein Süßer?“ Frech zwinkerte sie ihm zu und als er nicht reagierte, zwickte sie ihn leicht in die Seite. Runa rollte mit den Augen und sammelte auf dem Weg zum Tresen, Gläser und weitere Bestellung ein. Dabei zwickte der eine Gast sie in den Po, einem anderem drohte sie mit dem Zeigefinger, weil er ihr an den Busen fasste allerdings mit einem Zwinkern. Fassungslos schaute er die junge Frau auf seinem Schoß an. „Du bist süß! Auch wenn du noch grün hinter den Ohren bist.“ Dabei schmiegte sie sich an seine Brust.
„Das ist keine Schenke?“ Dabei hatte er das Gefühl am ganzen Köper vor Verlegenheit zu glühen.
„Auch.“ kurz leckte ihre Zunge über ihre Unterlippe „Wir bieten vielfältige Dienste an. Wir helfen gerne den müden Reisenden beim abspülen des Reisestaubes. Oder sorgen für Entspannung im ganzen Körper, auch eine Sauna ist vorhanden.“ Verführerisch senkte sie die langen Wimpern und rieb ihren Busen an seiner Brust. Auch ohne Erfahrung verstand er, was sie wollte.
Dreckig und müde fühlte Jalid-Nâr sich, doch ihre Dienste verlockten ihn nicht. „Danke“ krächzste er. „Ich wollte mir ein Zimmer für ein paar Tage mieten. Wo kann ich das?“ Langsam hörte sich seine Stimmer wieder nomal an. Vorsichtig schob er sie von seinem Schoß. „Ein Bier spendiere ich dir gerne aber mehr geht leider nicht.“
„Schade, Süßer!“ Bei diesem Wort flammte sein Gesicht erneut rot auf. „Gegenüber gibt es ein Gasthaus. Wenn du Glück hast, gibt es eine freie Kammer ansonsten vermietet Signý auch Betten in einem Schlafraum über den Ställen. Im Schankraum läßt er niemanden übernachten.“   

Im Feuerdorf

Sie landeten außerhalb des Dorfes, das letzte Stück waren sie im Gleitflug geflogen. Hoffentlich hatte niemand gesehen, wie die Drachen herangeflogen kamen aber Jail war sich sicher gewesen, dass auf dieser Seite des Dorfes niemand mit Drachen oder Fremden rechnen würde. Zusätzlich waren durch die Feierlichkeiten viele abgelenkt. Die Drachen legten sich am Rand der Lichtung in den Schutz der Bäume. Lady Cynthia blickte mit großen Augen auf die 3 Drachen, diese hatten sich zusammengerollt und schienen schlafen zu wollen. „Ich kann nicht glauben, dass ich tatsächlich auf einen Drachen geflogen bin.“
Jail führte die Gruppe wie verabredet zum Dorf. Vorsichtig folgten sie einem scheinbar kaum benutztem Pfad. Er stoppte die Gruppe und winkte Lady Cynthia zu sich nach vorne. Nachdem die junge Frau sich kurz umgesehen hatte, huschte sie zu einer versteckten Tür im Zaun. Lord Dãrkon wurde von Jail aufgehalten „Sie kommt gleich zurück.“ Die Drachenreiter konnten nicht genau sehen, was sie tat. Nach einem Augenblick winkte Lady Cynthia den Männern, ihr zu folgen. Die Gruppe ging vorsichtig durch die Tür und betrat den dahinter liegenden Hof. Ohne anzuhalten, huschte Lady Cynthia in Deckung bleibend über den Hof auf eine eher seitlich gelegene Tür zu. „Leise und vorsichtig! Hier ist es sehr eng“ flüsterte Lady Cynthia, bevor sie durch die Tür schlüpfte. Durch einen Raum, dessen Funktion nicht klar war dafür aber sehr voll und der Durchgang sehr eng, kamen sie in die Küche.

 

Eine junge Frau stand am Herd und drehte sich um, als die Gruppe eintrat. „Cynthia“ rief sie und rannte auf sie zu, um sie heftig zu umarmen. „Ich freue mich dich zusehen!“ sie strahlte über das ganze Gesicht. „Oh wer begleitet dich und warum kommst du so heimlich zu mir, wie früher als Kind? Hast du etwas ausgefressen?“ Kichernd stellte sie Tassen auf den Tisch. „Ist das die neue Mode am Hof? Nach der langen Reise habt ihr bestimmt Durst. Ich habe Tee aufgebrüht. Schade, das ihr nicht gestern angekommen sein, das Fest war toll.“ „Marijlja, Danke für den Tee. Ist er noch im Dorf?“ Die junge Frau, die eben noch geplappert hatte ohne Luft zu holen, schwieg plötzlich und setzte sich schwerfällig mit traurigen Gesicht an den Tisch.“ Nein .... Er ist gestern aufgebrochen und ich kann dir nicht sagen, wohin er wollte...“ Sie griff nach der Hand von Lady Cythia: „ Ich weiß, du hast gesagt, das ich nach ihm schauen soll aber es ist ... war schwierig! Er war immer mißtrauisch. Seit er bei Elizija in der Lehre ging, hatte ich den Eindruck, dass er glücklicher ist aber dein Vater läßt ihn seine Missbilligung immer wieder spüren. Und meiner haut immer mit in diese Kerbe! Ab und zu hat mir deine Großmutter etwas erzählt.“ Bekümmert schüttelte sie den Kopf „Er hat ihm die Teilnahme an der Feier verboten, obwohl er bestanden hat! Als ich das erfahren habe, bin ich zu deinen Großeltern gegangen, um ihm zu gratulieren. Da war er schon weg! Es tut mir leid.“ Traurig schauten sich die jungen Frauen an „Du kannst nichts dafür. Dieser Elizija ... vielleicht weiß er wohin er gehen will?“ „Ich habe deinen Großvater und Elizija zufällig belauscht. Elizija weiß es nicht. Dein Großvater wollte das nicht so richtig glauben und hat ihn ziemlich ausgequetscht, aber Elizija hat ihm erklärt, dass er versucht hat ihm den Weg zu erleichtern, indem er ihm verschiedene Meister vorgeschlagen hat, aber Li hatte an keiner Stadt größeres Interesse. Seiner Meinung nach treibt ihn ein Problem an aber welches kann er sich nicht vorstellen. Seiner Meinung nach wußte Li selbst nicht wohin er wollte.“
Cynthia senkte kurz den Kopf, tief einatmend beschloß sie: „ Ich muß selber mit meinem Großvater sprechend. Und ihm erklären, warum wir ihn finden müssen!  Allerdings darf mein Vater davon nichts erfahren.“ Kurz stockte sie und schaute dann ihrer Freundin fest in die Augen:“ Marijlja, hilf uns bitte! Ich werde dir alles erzählen aber im Moment haben wir keine Zeit! Und es ist wirklich wichtig! Wie können wir unbeobachtet mit Großvater sprechen?“ Die junge Frau überlegte kurz und betrachtete die Gruppe in ihrer Küche.“Ich weiß nicht worum es geht aber so eine große Gruppe mitten durch das Dorf zubringen ohne aufzufallen, erscheint mir unmöglich. Vielleicht ...wenn wir dich verschleiern, einer als dein Mann und zwei als Leibwächter....aber noch zwei Männer ? ...Jetzt nach dem Fest würdet ihr auffallen, so eine große Gruppe fremder Männer.“
Lady Cynthia richtete ihren Blick auf Lord Dãrkon, in diesen Moment sprach Marijlja weiter: „Allerdings mit dieser Kleidung fallt ihr aufjeden Fall auf! Vielleicht passt euch ja etwas von meiner Familie.“ Mit diesen Worten stand sie auf „Ich schau mal nach!“
„Das Beste ist, ich spreche erstmal mit meinem Großvater alleine..“ Lady Cynthia sprach leise, dabei überlegend, wie sie ihrem Großvater das Geschehen der letzten Tage mitteilen konnte, so das dieser ihr glauben würde. „Nein“ grollte Lord Dãrkon „ich werde Euch begleiten.“ „Dann sollten uns Jail und Tijor ebenfalls begleiten. Wir ziehen andere Sachen an und gehen direkt zum Haus, in diesem Schummerlicht wird man uns für Besucher des Fests halten.“ innerlich war Lady Cynthia froh, in Begleitung des Drachenlords gewann ihre Geschichte an Glaubwürdigkeit.
Mit der Rückkehr von Marijlja endete die kurze unbehagliche Stille. „ Ich habe dir Kleidung von meiner Schwester mitgebracht. Auch von Kiri habe ich Sachen gefunden. Und hier sind Hosen und Oberteile von meinem Mann.“ „Kiri?“ Lady Cynthia hielt die Hose hoch “Oh, bei den Göttern !! Wie groß ist dein Bruder jetzt?“ Das fröhliche Kichern von Marijlja zaubert allen, trotz der angespannten Situation, ein Lächeln ins Gesicht. „Ich glaube, er hat alle fehlenden Zentimeter von uns Geschwistern gefunden. Er ist jetzt fast 2 m groß und hat so breite Schultern!“ Die Hände weit auseinanderhaltend deutete sie an, wie breit seine Schultern jetzt waren. Lady Cynthia´s Augen wurden groß. „Dann passt er ja durch keine Tür mehr!“ „Ja, letztens ist er in der Tür hinten zum Garten stecken geblieben!“ Prustete Marijlja los. Die beiden jungen Frauen lachten jetzt lauthals und auch die Männer konnten sich dem Bild und dem Lachen nicht entziehen.

Nachdem sich alle umgezogen hatten, machten sie sich auf den Weg zu dem ehemaligen Oberhaupt. Der Weg war nicht weit. Trotzdem war Lady Cynthia sehr nervös, es konnte so viel schief gehen, wenn nur einer sie oder Jail erkennen würde. Nach wenigen Minuten standen sie vor einem großem Haus, mit zwei Stockwerken. Marijlja klopfte, doch Cynthia öffnete die Tür. „Je länger wir hier stehen, desto größer ist die Gefahr erkannt zu werden! Los! Wir gehen rein, bevor jemand Fragen stellt.“ Der Eingangsbereich war großzügig bemessen, so das alle Platz hatten. Noch bevor die Tür richtig zu war, kam aus dem hinteren Teil des Hauses ein alte, sich sehr aufrecht haltende weißhaarige Frau, deren finsterer Blick ärger versprach. „Was wollt ihr hier?“ Die vorne stehenden Drachenwächter senkten den Blick, mühelos erkannten sie die Macht in dieser kleinen Frau. Mit einer respektvollen Verbeugung wichen sie zur Seite aus, diesen Ärger wollten sie nicht auf sich ziehen. „Oma!“ Aufschluchzend rannte Lady Cynthia in die Arme von Lady Jamala.
„Ich muß ganz dringend Li sprechen! Weißt du, wo er ist?“

Reflexartig hielt Lady Jamala ihre Enkelin fest.“Wie bist du herkommen? Was machst du hier? Wer sind diese Fremden?“ Überstürzt und voller Sorge sprudelten Fragen aus Lady Jamala heraus. Forschend schaute sie ihrer Enkelin in die Augen.
Ihrem Blick ausweichend fragte Lady Cynthia: „Wo ist Großvater und Elizija?“
„In der Bibliothek.“ Mit skeptischen Blick betrachtete Lady Jamala die Gruppe, an Lord Dãrkon blieb ihr Blick hängen. „Stellst du mir deine Begleiter vor?“ Leichte Verwunderung klang in ihrer Stimme mit aber mit festem Blick fixierte sie den Drachenlord. „Lady Jamala“ mit einer Verbeugung und freundlichen Lächeln reagierte Lord Dãrkon. „Bitte bringt uns zu Lord Hákón, dort stellen wir uns gerne vor. Wir möchten nicht das unsere Ankunft zu schnell bekannt wird.“
„Bitte Omi!“ Bat Lady Cynthia.
Welche Überlegungen Lady Jamala´s letztendlich sie zu ihrem Mann führen ließ, blieb unklar „Bitte folgt mir.“ Sie führte die Gruppe in das private Wohnzimmer der Familie, im hinteren Bereich des Hauses gelegen und nicht in das Empfangszimmer.
„Hákón, wir haben Besuch!“
In diesem gemütlich eingerichteten Raum saßen zwei Männer vor einem brennenden Kamin. Bei den Worten von Lady Jamala erhob sich der Ältere der beiden. Erfreut aber auch verwundert begrüßte Lord Hákón seine Enkeltochter Lady Cynthia. Und auch Elizija erhob sich, um die Enkeltochter seines Freundes zu begrüßen, er hatte sie im letzten Jahr flüchtig kennengelernt. Die junge Repräsentantin zögerte kurz und stellte dann ihre Begleiter vor.
Formvollendet begrüßte der Hausherr seine unerwarteten Besucher, nachdem er seiner Enkeltochter einen skeptischen Blick zugeworfen hatte.
„Lord Dãrkon, Ihr geht ein hohes Risiko ein. Mein Sohn würde nur zu gerne den Ruf des Drachenvolkes schädigen.“
„Ihr habt Recht, ich gehe mit meiner Anwesenheit hier im Dorf ein hohes Risiko ein. Die Gefahr, in der dieses Dorf, euer Volk und vielleicht das Drachenvolk sind, ist viel größer! Und die Zeit spielt eine große Rolle! Wir haben vielleicht eine neue Chance unser Baby zuretten. Egal wie klein die Chance ist wir müssen sie nutzen.“
„Das Ei ist nicht in unserem Dorf. Drachenkrieger und Soldaten des Königs haben damals alles mehrmals durchsucht. In jenen Tagen war meine Enkeltochter nicht hier im Dorf, daher kann sie nichts wissen. Nach meinen Information bessert sich gerade die Beziehung zwischen unseren Reichen. Wollt ihr dies auf´s Spiel setzten? Wegen einer wagen Spur?“
„Diese Spur ist die Erste seit langem bei der wir echte Hinweise haben und nicht nur hörensagen. Eure Enkeltochter besitzt ein Schmucktstück in dem Stücke von dem verlorenen Ei verarbeitet wurden. Es wurde hier angefertigt und ich bestehe darauf den Schmied zusprechen, der es fertigte!“
„Großvater, wo ist Li?“
„Lady Cynthia, zeigen Sie bitte Lord Hákón den Anhänger.“
Lady Jamala trat neben ihren Mann und legte diesem beschwichtigend die Hand auf den Arm. „Bitte ... lasst uns in Ruhige darüber sprechen! Lord Dãrkon bitte setzten sie sich.“

Impressum

Texte: Bia Lew
Bildmaterialien: Coco Zinva
Übersetzung: Alles Rechte sind vorbehalten ! Nachdruck oder andere Verwendung, auch auszugsweise, sind ohne Genehmigung der Autorin nicht erlaubt.
Tag der Veröffentlichung: 26.05.2016

Alle Rechte vorbehalten

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