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Stille Nacht - Ein Weihnachtsmärchen

Es war einmal....

Heiligabend, der 24. Dezember eines Jahres 

 

Darf ich mich kurz vorstellen. Ich bin Eva, stolze 69 Jahre alt, wohne alleine in einem stadtnahen Mietshaus, bin zwar Rentnerin, aber trotzdem immer auf Achse und immer mit guten Ideen gesegnet. Es macht mir Freude, wenn ich andere Menschen sehe, denen es gut geht. Es macht mir keine Freude, wenn ich Leid und Elend sehe und nicht helfen kann. 

Doch an diesem verheißungsvollen Heiligabend, von dem ich euch heute berichten will, hatte ich nicht nur ein gutes Händchen für Seelenbalsam, sondern auch noch für.... Oh, jetzt hätte ich es beinahe vorweg genommen. ;-)

Es war wie ein Weihnachtsmärchen, was an diesem Tag einfach so zusammen fand. Nun will ich aber beginnen...

 

 "Guten morgen liebe Hörer! Es ist Weihnachten!" 

Die Stimme aus dem Radio drang irgendwie schräg an mein Ohr. Der Wecker war immer noch auf 7.05 Uhr eingestellt, obwohl ich bereits seit Jahren in Rente war. Ea war einfach die Macht der Gewohnheit. Der Moderator hatte die Sendung gerade anmoderiert. Danach sang ein Kinderchor sehr schön "Stille Nacht!"

Ich lag noch einen Moment still da. "Weihnachten, heute", dachte ich mit Wehmut. Es würde wahrhaft eine Stille Nacht werden. Der Tag begann, ich würde heute abend alleine sein. Kein schöner Gedanke. Doch irgend etwas bewegte mich, zum Einkaufen zu gehen. Ich schlenderte durch den Supermarkt und legte einige Lebensmittel in den Korb. Eigentlich viel zu viel für mich alleine. 

Der Nachmittag verging im Schneckentempo. Ich trank alleine Nachmittagskaffee und beschloß spontan, noch einmal spazieren zu gehen. Der nahe Park war fast menschenleer. Tatsächlich hatte sich leichter Schneefall eingestellt. Ich genoß die Stille, wie wunderbar es doch war, am Heilig Abend den Flöckchen, die leise vom Himmel tanzten, als hätten sie eine Choreografie einstudiert, zuzusehen, sie zu spüren. Eine einzige Frau saß auf einer Bank am Weg und fütterte ein Eichhörnchen, das wohl keine Scheu vor Menschen hatte. Es war sehr wohltuend anzusehen, welche Harmonie zwischen Mensch und Tier bestand. 

Als ich näher kam, huschte das Eichhörnchen einen dicken alten Baum hinauf, besser gesagt, es versteckte sich auf der Rückseite und lugte etwas um die Ecke, wohl um zu sehen, ob ich weiter ging und es wieder zum Essen gehen konnte.

Ich erkannte zu meinem Erstaunen eine frühere Arbeitskollegin. Ich freute mich, sie zu sehen und setzte mich zu ihr. "Guten Tag Angelika, dass ich dich hier treffe...". Auf meine Frage, wie es ihr seit der Pensionierung ergangen war, erzählte sie von ihrem Schicksal. Sie tat mir so leid. Kurz nach ihrer Pensionierung hatte ihr Mann ihr mitgeteilt, er hätte die Liebe seines Lebens gefunden und hatte sie Hals über Kopf verlassen. Das Geld reichte ihr gerade so, die schöne Eigentumswohnung, die sie bewohnten, wurde verkauft. Das wollte ihr Mann so, er benötigte das Geld für sein neues Leben. Angelika hatte keinen Anteil an der Wohnung, da sie ihrem Mann alleine gehörte. Die Kosten für ihre kleine Mietwohnung waren gerade so zu bezahlen. Kinder hatten sie keine gehabt. Es war tragisch, hatten wir doch Jahrzehnte zusammen gearbeitet. Ich kannte ihre Verhältnisse, in denen sie gelebt hatte. Sie tat mir in der Seele leid.

In meinem Inneren spürte ich einen Impuls, sie für diesen Abend einzuladen, Weihnachten mit mir zu verbringen. Sie nahm spontan und sehr erfreut meine Einladung an. Wir verabredeten uns für sieben Uhr bei mir.

Auf dem Nachhauseweg im Flur traf ich den Mieter unter mir. Er fegte noch die letzten Blätter von der Treppe. "Frohe Weihnachten", sagte ich freundlich. Doch seine Augen sahen mich nur traurig an. "Alles gut Herr Fricke?", fragte ich ihn. "Nein, meine Kinder kommen dieses Jahr nicht, sie sind gestern nach Asien geflogen.", erwiderte er mit trauriger Stimme. So ganz verstand ich es nicht, seine Kinder ließen ihn alleine, obwohl ihre Mutter erst im Sommer in den Himmel abgereist war. Das war schon etwas seltsam, oder einfach nur traurig. 

Also war auch er alleine in dieser so gefühlsträchtigen Nacht. Er sah um Jahre gealtert aus, das bemerke ich jetzt erst, als ich ihn direkt ansprach. "Herr Fricke, möchten sie zu mir nach oben kommen. Eine Freundin von mir kommt auch noch?", sagte ich mit einem Lächeln. 

Zuerst war Herr Fricke etwas zurückhaltend, doch nachdem ich ihn ermuntert hatte, sich uns doch wenigstens für ein kleines Essen anzuschließen, sagte er sein Kommen zu. 

So ging ich viel besser gelaunt die Treppe hoch und wurde bereits an der Wohnungstüre von meinem freundlichen kleinen wuscheligen West-Highlander mit wedelndem Schwanz begrüßt. Er hatte vor ein paar Tagen eine kleine OP am Zeh, darum durfte er noch nicht lange laufen. Er verstand es nicht, warum er nicht mit zur Gassitour gehen durfte. Also bekam er von Mama eine große Streicheleinheit und eine Handvoll Extra-Leckerlis. 

Ich ging in die Küche, um ein kleines, feines Essen für meine Gäste herzurichten. Ich freute mich, an diesem Abend nicht alleine sein zu müssen. Leider war es mir nicht vergönnt, eigene Kinder zu bekommen und meinen Lebensgefährten hatte ich bereits vor vielen Jahren durch einen Unfall verloren. Zu meinen vielen Freunden wollte ich nicht am Heiligabend, das war für mich sehr unangenehm, zwischen all den Familien zu sitzen, darum hatte ich vor Jahren ebenso beschlossen, diesen Abend zuhause zu verbringen, was mich jedoch nicht glücklicher machte.

Nun, heute abend würde es ja anders sein, dachte ich und begann die Speisen herzurichten. Da klingelte es an der Haustüre. Ich dachte an Herrn Fricke oder an Angelika, die vielleicht schon früher kommen wollten. Ich drückte den Türöffner und wartete an der Wohnungstüre. Doch weder Herr Fricke noch Angelika kamen die Treppe herauf. Es war Harro... Mit offenem Mund stand ich da. "Harro", stammelte ich wie ein junges Mädchen. "Wo...? Wo kommst du denn her?" Ich war wie gelähmt. Harro, ohhhh!

"Na, willst du mich nicht herein lassen?", fragte er lachend. Ich stand immer noch in der Tür. Mit zitternden Knien gab ich den Weg frei und er lief schnurstracks ins Wohnzimmer, begrüßte den Hund, legte seinen Mantel auf die Couch, stellte seine Taschen daneben, kam zu mir zurück in den Flur und nahm mich einfach in den Arm. Er umarmte mich wie früher, gab mir einen Kuss auf die Wange, ließ mich los und strahlte mich an.

"Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen", sagte er und schaute in die Küchenecke, wo einiges an Lebensmitteln herum lag. Natürlich kam er nicht ungelegen, ER NICHT! Doch wo kam er aus heiterem Himmel her? Ich sah ihn einfach an. Diesen Mann mit den stahlblauen Augen, der mich schon immer faszinierte, ihn hatte ich niemals heute abend erwartet. 

Ich muss es euch erklären. Harro war Arzt gewesen, nun lange schon in Pension. Ich kannte Harro seit Jahrzehnten durch meinen Partner, der mit ihm Golf spielte. Harro hatte eine unglaubliche Ausstrahlung und eine etwas exzentrische Ehefrau, die ihn mit Adleraugen beobachtete. Viele Male waren sie bei uns zu Gast, als Berti, mein Partner noch lebte. Ich hatte ihn nie vergessen, er war von seinem Wesen her wie ein Zwilling für mich gewesen. Ich mochte ihn wirklich von Herzen gern. Doch zu mehr als einer nicht sehr engen Freundschaft war es nicht gekommen. Ob er überhaupt bemerkt hatte, dass ich mich in seiner Gegenwart sehr wohl gefühlt hatte, ich weiß es nicht. 

Nun war er hier, in meinem Wohnzimmer, ohne seine Frau. "Harro, ich freue mich dich zu sehen!", sagte ich vorsichtig, um den Grund seines Kommens herauszufinden. "Wo kommst du her? Warst du gerade in meiner Nähe oder was ist der Grund, dass du heute, am Heiligabend Zeit hast, mich zu besuchen?" Mein Herz schlug schneller, was würde er nun sagen? Doch er nahm es locker, setzte sich, fragte erst einmal, ob ich etwas Zeit hätte für ihn und ob er einen Drink bekommen könnte. Wie peinlich, ich hatte ihm weder einen Platz noch einen Drink angeboten. 

"Sicher habe ich Zeit für dich!" Lächelnd schenkte ich uns beiden einen Whisky ein, ich wusste natürlich noch, dass er gern Whisky trank. Wir stießen an, lachten uns zu, und tranken. Meine Augen konnten nicht von den seinen lassen - und seine Augen erwiderten meinen Blick. Es war mystisch!

 Er erzählte einiges, aber nichts von seiner Frau. Konnte ich ihn so direkt danach fragen? Oder war es besser, dieses Thema nicht anzusprechen. Was mich sehr verwunderte war, dass er mir bereits direkt nach dem ersten Schluck Whisky erklärte, er wäre heute hier, weil er dachte, ich wäre vielleicht alleine und er würde mir gerne einfach so ein paar Stunden Gesellschaft leisten, wenn ich damit einverstanden wäre.

"Klar, ich freue mich, dass du hier bist Harro!", sagte ich lächelnd. Gut, dass er meine Gedanken nicht lesen konnte. Ehrlich gesagt, es hätte mir keiner lieber sein können, als dieser Mann, der da auf meiner Couch saß, die Beine übereinander geschlagen hatte und einfach nur gut aussah. Was kümmerte mich seine komische Frau, falls es sie überhaupt noch gab. Wer lange dumm fragt, bekommt meist eine dumme Antwort - also war dieses Thema für diesen Abend einfach tabu, entschied ich.

Nach einer Weile fiel mir wieder mein Essen ein, das ich nun endgültig herrichten musste. "Harro, ich muss das Essen richten, ich bekomme nachher Besuch. Wenn du magst, kannst du mir etwas zur Hand gehen." Irgendwie musste ich ihn beschäftigen, ich wußte nicht, was ich sonst mit ihm hätte anstellen können. "Klar, kein Problem, sag mir einfach, was ich tun kann", freudig stand er auf und folgte mir in die Küche. Ich zeigte ihm das Geschirr und gab ihm einige Instruktionen, wie ich gerne die Tischdeko hätte.

Kurze Zeit später stand er wieder hinter mir und bat mich, seine Arbeit zu begutachten. Ich war erstaunt. Er hatte mit so viel Gefühl den Tisch hergerichtet, besser hätte ich es nicht gekonnt. "Wein, Bier, Wasser? Was soll ich hinstellen?, fragte er. Es war, als wären wir ein eingespieltes Team. Ich fühlte mich seltsam aufgewühlt, es war einfach schön, einen Mann um sich zu haben, der sah, wo es fehlte. Ein vergessenes Gefühl kam langsam wieder in mir hoch.

Punkt sieben klingelte es an der Haustür. Ich öffnete und Angelika kam etwas außer Atem die Treppe hoch. Ich hörte, wie unten die Wohnungstüre von Herrn Fricke auf und zu ging. Auch er kam direkt hinter Angelika die Treppe hoch. Beide trafen fast gleichzeitig bei mir ein.

Noch vor der Wohnungstüre machte ich die Beiden miteinander bekannt. Herr Fricke gab Angelika die Hand und schaute sie verwundert an. Einen Augenblick lang schien er zu überlegen, hielt immer noch ihre Hand. "Angelika?" "Hans?" Beide lachten los, umarmten sich, sahen sich wieder an, umarmten sich wieder - und ich stand dabei und verstand überhaupt nichts.

Gibt es Zufälle? Oder sind das geplante Spiele einer höheren Macht? Angelika und Hans waren Schulkameraden. Sie hatten sich seit Jahen nicht mehr gesehen, doch es hatte den Anschein, als wären sie glücklich, den anderen getroffen zu haben. Ich stellte sie Harro vor, der amüsiert dieser Story zuhörte. Wer hätte gedacht, dass ich heute Abend mit solchen Menschen zusammen den Heiligabend verbringen würde?

Harro nahm Hans, der uns inzwischen das DU angeboten hatte, direkt in Beschlag. Er unterhielt sich mit ihm über ein paar Männer-Themen, Angelika folgte mir derweil in die Küche, wo noch die letzten Arbeiten zu erledigen waren, bevor das Essen beginnen konnte. "Eva", flüsterte sie, "wieso ist Harro heute Abend bei dir? Seid ihr....?" Ich sagte ihr die Wahrheit, dass ich es nicht wußte. "Das ist ja krass, du hast Harro zu Besuch und ich treffe Hans, echt krass!" Sie schüttelte versonnen den Kopf. "Hans war mein Schulkamerad, eigentlich meine erste Jugendliebe, du verstehst, wir waren 13. Ich kanns nicht glauben, dass er bei dir im Haus wohnt und auch noch bei dir eingeladen ist. Ich glaubs einfach nicht!" Angelika wurde nicht fertig, darüber zu philosophieren, ob es Zufälle oder Fügung gibt. Ich ehrlich gesagt auch nicht. 

Wir begannen das Essen mt einem Apperitiv. Harro sorgte für alle Getränke, als hätte er das sein Leben lang bei mir gemacht. Er war gewandt in solchen Dingen, das merkte man an jeder Bewegung. Es war schön, ihm zuzusehen.

Wir saßen geschlagene vier Stunden, bis kurz nach elf Uhr beim Essen, beim Espresso danach, beim Gläschen Sekt hinterher, beim Käsebrettchen zum allerletzten Abschluß. Niemand wollte den Abend beenden. Ich am allerwenigsten. Welch ein gelungener Abend, welche Harmonie zwischen uns vier, es war unglaublich. 

Irgendwann kam Hans auf die Idee, wir könnten zur Mitternachts-Messe in die nahe gelegene Kirche gehen. Das taten wir. Draußen hatte es geschneit. Alles lag unter einer unberührten Schneedecke, die Lichter funkelten im Schnee und wir stapften eingehakt durch die weiße Pracht. Es war schön, Harro´s Wärme zu spüren. Angelika und Hans unterhielten sich rege hinter uns. Harro hatte meine Hand genommen mit der Bemerkung "Damit du nicht hinfällst!" Was gab es da zu sagen - nichts!

Die Kirche war wider Erwarten sehr gut gewärmt und sehr gut besucht. Überall brannten Kerzen. Ein riesiger Weihnachtsbaum, geschmückt mit selbst gebastelten Sternen und vielen kleinen Lichtern einer Lichterkette erstrahlte in der Ecke und erhellte die gesamte Kirche mit einem warmen Licht.

Wir setzten uns in eine Bank und hörten einem wunderschön singenden Chor zu. Die traditionellen Weihnachtslieder wurden gemeinsam mit Orgelbegleitung gesungen, die Geschichte von der Geburt Jesu wurde vorgelesen. Irgendwann nahm Harro meine Hand, ich schaute ihn an und sah verwundert, dass seine Augen feucht schimmerten. "Alles ok?", flüsterte ich in sein Ohr. "Alles gut!" flüsterte er zurück. "Dieses Lied berührt mich jedes mal!" Die Gemeinde hatte "Stille Nacht" gesungen. Ich schmiegte mich enger an Harro, ich hatte eine solche Nähe so sehr vermisst.

Viel zu schnell war der Gottesdienst vorbei. Wir stapften wortlos hinter Hans und Angelika die Straße entlang. Der Abend war zu Ende. Doch irgendwie lag etwas in der Luft. Als wir Hans an seiner Wohnungstüre verabschiedeten, fragte Harro in die Runde "Wollen wir morgen gemeinsam frühstücken, was meint ihr?" Sofort war eine Zustimmung, als hätte jeder darauf gewartet, und so beschlossen wir, uns am nächsten Morgen bei Hans zu treffen, um noch einmal zusammen sein zu können.

Angelika wurde von Hans eingeladen, bei ihm zu übernachten. Er wollte nicht, dass sie bei dem Schnee draußen und der späten Stunde nach Hause ging. Angelika war einverstanden. So verabschiedeten wir uns und Harro ging mit mir nach oben.

Dort angekommen, nahm er meine Hand, bedankte sich für den schönen Abend und ich merkte, er wollte eigentlich nicht gehen. Ich sah ihn an, einfach so. Er kam mir näher und küsste mich. Ich zog ihn in die Wohnung und Harro ging in dieser Nacht nicht nach Hause.

Nach Jahren lag ich nicht alleine in meinem Bett. Und neben mir lag nicht irgend ein Mann, sondern Harro, DER Mann! Ich konnte es nicht glauben. Wir erzählten die ganze Nacht. Endlich sprach er auch von seiner Frau. Sechs Jahre hatte sie ihn zum Narren gehalten. Sechs lange Jahre hatte sie ein Verhältnis mit einem seiner Arbeitskollegen, mit dem er seine Praxis teilte und er hatte es nicht bemerkt.

Ich ließ ihn einfach erzählen, hörte nur zu und unterbrach ihn nicht. Er musste es loswerden, das merkte ich. Und außerdem wollte ich ja wissen, wie es um ihn und seine Ehe stand. "Als ich dann endlich bemerkte, was die Beiden da hinter meinem Rücken spielten, wurde bei Karin Brustkrebs festgestellt. Er war schon so weit fortgeschritten, dass sie innerhalb von sechs Wochen daran verstarb. Ich musste mich erst einmal sammeln. Ich wußte nichts von ihrer Affäre. Es hat mir den Boden unter den Füßen weg gezogen. Es hat Jahre gedauert, bis ich halbwegs damit leben konnte. Jetzt ist es gut. Ich bin sehr alleine, darum dachte ich heute morgen, ich besuche dich einfach. Wenn du mich nicht herein gelassen hättest....". Ich legte ihm meine Finger auf seine Lippen, damit er es nicht aussprechen konnte, was er noch zu sagen gehabt hätte. Wenn dieser Mann wüsste, was in mir vorging.

Dieser Heiligabend wurde zum Wendepunkt für vier ältere Menschen. Alter spielt keine Rolle, wenn die Gefühle stimmen.

 

Ein Jahr später - Heiligabend...

Hans und Angelika wohnen schon eine geraume Zeit zusammen unter mir. Sie hat ihre kleine Wohnung gekündigt und hat nun wieder eine schöne Altbau-Wohnung zusammen mit Hans. 

Harro und ich sind seit dem letzten Sommer verheiratet. Ich bin die glücklichste 70-jährige, die man sich denken kann. Harro hat meine Wohnung gekauft und sein Haus vermietet. Wir haben eine schöne Gemeinschaft mit Hans und Angelika, reisen viel, haben Spaß zusammen.

 

Wer hätte gedacht, dass dieser Heiligabend so viel in unser aller Leben verändern würde - der Heiligabend, an dem ich den Mut hatte, ein paar einsame Menschen einzuladen und die Tür nicht für einen Spontan-Gast zu verschließen!

 

Friede auf Erden bei den Menschen Seines Wohlgefallens. Vielleicht waren auch an diesem Tag Engel unterwegs, die die Weichen gestellt haben. Wer weiß! ;-)

Impressum

Texte: Elke Immanuel
Bildmaterialien: Free Pictures by CANVA.com
Cover: Elke Immanuel mit CANVA.com
Tag der Veröffentlichung: 21.12.2022

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich wünsche euch allen gesegnete Weihnachten und ein gesundes, friedvolles und erfolgreiches neues Jahr! Mit lieben Grüßen eure Elke aus der Pfalz

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