"Komm, setz dich zu mir!", sagte der Liebste, als sie nach Hause kam. Kalt war es geworden, ein Schneesturm hatte den ersten weißen Zauber auf das kahle Land draußen gelegt. Wie hatte sie gefroren, auf dem Heimweg. Ein schwerer Tag war endlich zu Ende. Der Bus hatte Verspätung. Die schlechte Wetterlage war schuld. Eisiger Wind hatte sie ausgekühlt, dort an der Bushaltestelle. Selbst das Häuschen aus Glas konnte nicht viel Schutz bieten. Der Sturm trieb den Schnee bis in ihre Seele. Sie fror und sehnte sich nach Zuhause.
Dann endlich, mit viel Verspätung schloß sie die Haustüre auf. Drinnen, bei ihm, im warmen Zimmer, war sie daheim. Heim gekommen. Nicht nur in ein Haus, viel mehr - in ein Heim.
Kaminfeuer brannte, Kerzen überall, warme Atmosphäre abgebend, Liebe lag in der Luft, keine alltägliche, vergehende Liebe, nein Göttliche Liebe. Friede auf Erden, ein Stück Himmel, ein Gefühl, alle Jahre wieder. Kurz vor der Weihnachtszeit. Es war Advent!
Wunderbare Gerüche zogen durch den Raum. Suppe, warme, kräftige Suppe stand dampfend auf dem Tisch. Sie nahm Platz. Ein Blick über den liebevoll gedeckten Tisch sagten ihr mehr als tausend Worte. Ein Glas rubinroter Wein lud sie ein, sich der sich ankündigenden Behaglichkeit hinzugeben. Entspannung kam mit jedem kleinen Schluck dieses köstlichen Rebensaftes. Passend zur Suppe, passend zum lecker duftenden, vom Liebsten selbst gebackenen kernigen Brot.
"Auf dein Wohl mein Liebling!", er hob sein Glas, prostete ihr zu, sah ihr in die Augen und trank einen Schluck. Draußen rüttelte der Sturm an den Fensterläden. Drinnen knackte das Holz im Ofen. "Auf dein Wohl", sagte sie, schaute ihm länger in die Augen als gewollt. Schmetterlinge flogen durch ihren Bauch.
Suppe war die Vorspeise. EIn exzellentes Stückchen Rind, auf der Zunge zergehend, kam danach. Ein zweites Glas Wein dazu, Beim Wechsel der Teller streifte ein zarter Kuss ihre Schläfe.
Den Espresso nach dem Essen servierte er auf der überdimensionalen Couch im Wintergarten. Zusammen mit Lebkuchen und Spekulatius. Der Blick durch die Wände aus Glas auf eine tief verschneite Landschaft tat sich auf. Der Schneesturm draußen nahm zu, rüttelte und fegte über das Land, pfiff um alle Ecken.
Der Sturm drinnen war sanft, zärtlich, voller Poesie, voller Phantasie. Leise knisterndes Feuer im Kamin ließ sanftes Licht in den Raum gleiten, die kuschelige Decke aus zarter Wolle hüllte sie ein.
Eng gekuschelt saßen sie da, einen Abend lang. Der Blick durchstreifte das schlafende Land da draußen, Hell schimmerte der Schnee in dieser Vollmondnacht. Wein in der Hand, Liebe im Herzen, Frieden auf Erden bei den Menschen Seines Wohlgefallens.
Keine Hektik mehr. Kerzenschein, Kaminfeuer... Im Hintergrund lief das Radio. Elvis sang BLUE CHRISTMAS
Dies war ihr ganz privater Adventszauber!
Elvis
https://www.youtube.com/watch?v=3KK6sMo8NBY
Quelle: YouTube ElvisPresleyVEVO
Texte: Elke Immanuel
Bildmaterialien: Elke Immanuel
Tag der Veröffentlichung: 15.11.2016
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Gewidmet allen, die in der Adventszeit sehr viel Arbeit haben und denen, die diese schöne Zeit schon genießen dürfen!