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Vorwort

 

 

Mein Name ist Pauly und ich möchte euch mitnehmen in das Leben einer Katze. Nicht gerade ein schöner Name, aber unser aller Name begann mit einem P.

Meine Mutter hieß Prinzess, meine beiden Schwestern Piry und Pury, an den meines Vaters kann ich mich nicht mehr erinnern, dieser war viel zu kompliziert.

An was ich mich aber lebhaft erinnere, ist dieser dumme Vers, den meine Mutter stets gesungen hat, wenn es Schlafenszeit wurde.

‘Piry, Pury, Pauly, gehen wir in unser Bauli'.

 

 

 

Mein Leidensweg

 

 

Alles begann zwei Wochen nach unserer Geburt, versteckt im Wäscheschrank einer alten Dame.

 

 

Meine Mutter war eine echte siamesische Lady, eine Hauskatze von edlem Blut.

 

 

Eines Tages traf sie einen persischen Kater, als sie sich mal wieder nachts aus dem Hause schlich und ihm, wie man in unserer Sprache sagt, in die Tatzen fiel und sich dabei unsterblich in ihn verliebte.

 

 

Die Liebe hatte allerdings nicht lange gehalten. Beide kamen aus unterschiedlichen Welten, sodass ihre Wege sich schnell trennten und Mutter schwanger und allein gelassen zurückblieb.

Nie hatte sie sich ihren Groll, ihren Kummer darüber anmerken lassen, eine siamesische Diva eben. Kurze Zeit darauf gebar sie meine beiden Schwestern und mich.

 

Die alte Dame wusste allerdings nichts von unserer Existenz, zumindest noch nichts, bis zu dem verhängnisvollen Tag, an dem ihr Sohn meiner Mutter heimlich folgte und uns somit fand.

Sehr schnell mussten wir vier feststellen, dass es sich bei ihm um einen Katzenhasser handelte, denn er packte uns allesamt in einen großen Karton, verschloss diesen mit einem Deckel und entführte uns an ein uns unbekanntes Ziel. Die alte Dame konnte nichts dagegen unternehmen.

Viel später fanden wir uns nach einem harten Aufprall irgendwo im Niemandsland wieder. Dieser Mensch hatte uns doch tatsächlich aus dem fahrenden Auto geworfen!

Zum Glück blieben wir alle unversehrt und entkamen sogar der Kiste. Wo aber befanden wir uns? Weit und breit war nichts als Wildnis zu sehen, so empfanden wir es jedenfalls damals.

Somit begann unser Leidensweg.

 

 

Mutter schaute sich nervös um und meinte, wenn wir das tun, was sie uns aufträgt, kann uns nichts passieren. Auch wir blickten uns ängstlich um, sahen außer Wiesen, riesigen Bäumen und grellem Sonnenlicht nichts weiter. Nur das laut kreischende Rufen der Vögel war zu hören, kein Haus, in das wir uns zurückziehen konnten.

Da wir noch nicht so gut laufen konnten, meine Schwestern und ich, musste Mutter uns nacheinander im Maul ins Dickicht schleppen. Es wäre viel zu gefährlich für uns gewesen, uns schutzlos auf freier Wiesenfläsche zu bewegen, wie sie uns später erzählte. Wir wären ein Leckerbissen für Raubvögel und Füchse.

So also mussten wir, geschützt von Bäumen, hohen Gräsern und Büschen noch eine ganze Weile in Mutters ausgesuchtem Versteck ausharren.

Sie verließ uns nur, um sich Nahrung zu suchen, die aus Mäusen und Federvieh bestand.

Vorbei war es mit leckerem Gourmetfutter, ihr blieb nichts anderes übrig, sonst wäre sie und auch wir verhungert, denn sie musste uns ja auch noch säugen.

 

So vergingen viele Tage. Solange wir klein waren, schleppte Mutter uns am Tage nacheinander in ein anderes Versteck, um die Fährte zu verwischen, auf dem Weg in ein sicheres Zuhause. Sie meinte, das wäre der beste Zeitpunkt, da am Tag und in der Hitze kein Raubtier am Boden auf Futtersuche ginge, diese würden eher die Nacht dafür bevorzugen. Mit Ausnahme der Flugtiere wie den Habicht oder Bussard, was Mutter damals aber in Kauf nahm, wie sie sagte. Da bräuchte sie sich nur darauf zu konzentrieren.

Nach und nach sah man ihr

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Alle Rechte liegen bei der Autorin. Vervielfältigung ist nicht erlaubt!
Lektorat: Mara Brendt
Tag der Veröffentlichung: 01.06.2015
ISBN: 978-3-7396-0810-5

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