Cover

Mein erstes Buch

 

Mara Metzing

 

Blaue Reise, blind?

Nachtfahrt kann ich richtig gut …

 

Teil 1: Untote Gothic in der Crew

 

 

Eine blinde Autorin

Mobilität

FreunInnen

Lesen

Schreiben

Lachen

Reiseziel

Reiseplanung

 

 

 

Vorwort



Liebe BookRix LeserInnen,



unter dem Pseudonym der blinden Mara Metzing, die über sich selbst schreibt, veröffentlichte ich im März 2021, diese Datei auf BookRix.



Mit siebenundzwanzig Jahren teile ich hiermit zum ersten Mal einen Auszug aus meinen vielen, bisher mehr oder weniger unvollendet in meinen Verliesen schlummernden, Manuskripten mit euch.



Warum erst jetzt? Weil ich einige Tage zuvor, auf der Suche nach neuem Lesestoff im Internet, unerwartet auf BookRix gestoßen bin.



BookRix wurde sofort, weit vor GoogleBooks, amazon und all meinen anderen Zugängen zu digitalen Bibliotheken, die ich auch zukünftig nicht missen möchte, zu meinem neuen Favoriten.

BookRix mein neuer Favorit

Warum ein neuer Favorit? BookRix, füllt ein Vakuum auf. Das Vakuum, das ich mir gerade vorstelle, möchte ich euch als magisches Dreieck beschreiben, als schwarzes Loch, das sich zwischen folgenden drei gleichlangen Seiten auftut:



1. Die Basis: Lesebegeisterte, tolerante, kreative Menschen aus aller Welt.

2. Die Mauer: Klassische Verlage, eine ferne Welt für NachwuchsautorInnen.

3. Das Hindernis: Klassische Lektorate, sicher gut, aber leider unbezahlbar.



Warum BookRix für mich? Weil offen und barrierefrei.

Lieben Dank an BookRix für das coole Leselicht.

Upps, …… welches schwarze Loch? Ich seh keins!



Schreibt mir doch einfach, was ihr von mir nicht, oder was ihr von mir noch, ….. wie noch besser lesen wollt.



Mein größtes Handicap, waren und sind noch immer die Kommas

- …. ohne Augen komme ich am Liebsten alleine klar -.





Wenn ihr mir Hilfe zum Verbessern meiner Bücher anbieten wollt, freue ich mich vor allem über eure Unterstützung als LektorInnen. Auf alles andere Feedback von euch, freue ich mich natürlich auch.



Wenn ihr Hilfe sucht, bin ich gerne auch für euch da. Mein Angebot steht auch für die, für mich noch immer unergründliche, Diskussion aller Geheimnisse rund um die nebulösen Kommas.



Wenn ihr Hilfe ablehnt, habe ich dafür größtes Verständnis. Schließlich macht Selbermachen groß und stark. Darf es danach, dann vielleicht auch für euch, dennoch zusätzlich ein kritisches Feedback von mir sein?



Tausend Herzchen für euch alle aus meinem Homeoffice und bleibt gesund.



Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, das versüßt uns den nervigen Corona Lockdown.



LG Mara

Mara‘s Lieblingsbücher

Wenn ihr mit mir, oder mit meinen Texten, auf Kriegsfuß steht, klappt es bei euch ja vielleicht mit einigen meiner Lieblingsbücher von anderen AutorInnen besser:



Inklusiv (kommt von Inklusion):



Alles Licht, das wir nicht sehen; Anthony Doerr



Sex und Erotik:



Shades of Grey, Trilogie; E. L. James



Trans*Later; Bennet Bialojahn



Rosarote Schmetterlinge; Vanessa Talisker



Spannend:



Endgültig, Niemals, Geblendet; Andreas Pflüger



Milenium Trilogie; Stig Larsen



Das Rätsel der Sandbank, Robert Erskine Childers



Madame Terror; Jan Guillou



Klassisch:



Nathan der Weise; Gotthold Ephraim Lessing



Homo Faber; Max Frisch



Mein Name sei Gantenbein; Max Frisch



Und jetzt zu meinem ersten Buch:

Blaue Reise, blind? Nachtfahrt kann ich richtig gut…

Teil 1: Untote Gothic in der Crew:

Schwarz unterwegs, blauer Himmel, blaues Wasser

blaue Augen, blind, alles gut, nur kein Stress.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Überraschung am Kai

Kurs 305° Nord West

Prolog

Das schwarze Seidenhemd, das ich mir für dieses Wochenende bei amazon bestellt hatte, passte wie angegossen. Es war nur in der Mitte schön eng tailliert. Genauso hatte ich es mir auch vorgestellt. Unten fiel es lässig weit über meine Oberschenkel. Nur den Hemdzipfel, den hatte ich mir vorne, mit der Knopfleiste, locker in den Bund meiner Jeans hineingesteckt.



Meine Hände glitten zufrieden über die große ovale Gürtelschnalle, aus Edelstahl. Der schwere Totenkopf lag, ein Stückchen unterhalb meines Bauchnabels, gut sichtbar, genau an der richtigen Stelle. Die weiche Seide berührte hauchzart meine tastenden Finger. Auf diese Weise konnte ich prima alleine überprüfen, dass mein extravagantes Schmuckstück seine Wirkung auf Sehende, unverhüllt von meinem Hemd, entfalten konnte:

Um jeden Preis Aufmerksamkeit erwecken? Nein!

Gaffer ablenken, die meine blinden Augen anstarren? Ja!

Mich verstecken, weil ich blind bin? Nein!

Davon ablenken, dass ich blind bin? Ja!

Als Blinde, behandelt werden? Um Gottes Willen! Nein!

Sexy aussehen? Klar!

Angefasst werden? Manchmal!

Leute anfassen? In Ausnahmefällen!

Zusammen tanzen? Mit Frauen!

Händchen halten? Mit Frauen!

Knutschen? Mit Frauen!

Lesbisch? Nein!

Hetero? Nein!

Männer: Irgend wann vielleicht!

Geführt werden? Nein!

Führen? Ja!

Führen lassen? Manchmal!



Der silberne Verschluss fühlte sich genauso gut an, wie mein schwarzer breiter Ledergürtel, den mein cooler Eyecatcher erst richtig voll zur Geltung brachte. Auf dieses provokante Accessoire, das ich mir richtig sexy, schön fest über den Bund meiner engen Jeans geschnallt hatte, war ich besonders stolz.



Nur meine ungewohnt langen Fingernägel störten mich heute ein bisschen beim Anziehen. Sie waren so schwarz wie meine Jeans und tickerten leise, als ich mich damit abmühte, mir den drittletzten winzigen Knopf meines seidenen Hemdkragens zu zuknöpfen.



Danach fummelte ich mir die silbernen Kettchen mit den kleinen Totenköpfchen durch winzige Löcher in meine Ohrläppchen. Weil sich meine neuen Nails jetzt noch näher an meinen Trommelfellen befanden, hörte ich sie nun noch schriller als vorher. Sie klirrten bei den Berührungen mit dem gruseligen Silber jetzt sogar richtig laut in meinen Ohren.



Das Aufstreichen der schwarzen Wimperntusche und das Auflegen von weißem Kajal und dunklem, blutrotem Lippenstift war mit diesen extravaganten Krallen, die mich heute beim Schminken regelrecht behinderten, eine echte Herausforderung, - …. muss man wirklich so leiden, wenn man einmal anders schön sein will? -.



Außer den schwarzen Stiefeln, fehlte mir jetzt nur noch die Perücke, die ich mir extra für mein heutiges Vorhaben bestellt hatte.



Sorgfältig stopfte ich meine hellblonde Lockenmähne unter die blauschwarze, glatte Haarpracht. Der Pony war waagerecht abgeschnitten und hing mir weit über meine Augenbrauen tief in die Stirn. Mit meiner etwas schrillen Maskerade wollte ich auf dem Metalkonzert, auf das ich mich schon seit Wochen freute, heute Abend, wie eine perfekte Untote, richtig stilecht aussehen.



Nur das schwarze Lederhalsband mit den silbernen Stacheln, kam mir etwas übertrieben vor. Es schien mir aber schon wegen der Optik einfach notwendig zu sein. Ich wusste ja auch, dass solche Details total sexy aussahen.



Zögerlich hielt ich es noch kurz, von letzten Zweifeln verunsichert, in meiner rechten Hand. Nun ja, es sah sicher krasser aus als es sich anfühlte, die Stacheln waren ja nur außen. Die Innenseite war absolut glatt und sogar noch mit Filz gepolstert, das war für mich schon in Ordnung so.



Mit zusammengebissenen Zähnen streckte ich, in meinem Bad stehend, meinen Hals mit dem Gesicht nach oben zur Decke. Dann legte mir mein neues Stachelhalsband um. Es fühlte ein bisschen danach an, als ob ich gerade damit beschäftigt war, mich selbst versklaven zu wollen. Ein kurzer Schauer lief mir über meinen Rücken. Von einem leichten Prickeln begleitet spürte ich, dass sich dazu, in diesem Moment, auf meinem eher kleinen Busen, auch noch eine leichte Gänsehaut zu entwickeln begann.



Etwas aufgeregt tastete ich, nach der sich auf meiner Haut eiskalt anfühlenden Metallschnalle und fädelte das freie Ende hindurch. Meine Finger zitterten leicht, weil mich schon das verwegene Anziehen der teuflisch aussehenden Sachen total ergriff und erregte. Dazu genoss ich das abenteuerlich pochende Herzklopfen und die Vorfreude auf meine für heute geplante schwarze Tour.



Als ich damit begann mir das Leder weit über meinem offenen schwarzen Seidenkragen langsam zu zuziehen, stellten sich dazu noch kurz meine beiden Brustwarzen auf. Mit meinen Fingerkuppen presste ich mir, den vermutlich silbern glitzernden Chrombügel, fest auf meine, leicht schwitzende, warme Haut und schnallte mir meinen Hals vorsichtig, gerade so eng zu, dass ich noch gut atmen konnte. Dabei achtete ich sorgfältig darauf, dass sich mein Halsband auch noch halbwegs bequem anfühlte. Es kam ja nur auf die Optik an. Amazon macht‘s möglich!



Meine langen neuen Stiefelschäfte fühlten sich heute schon sehr viel weicher als gestern an. Sie waren über Nacht schon fast so weich wie mein neues Halsband geworden. Der größte Teil der schwarzen Schuhcreme, die ich gleich nach dem Auspacken großzügig auf meinen neuen Boots verteilt hatte, war seit gestern Nachmittag bereits von dem, noch sehr intensiv riechenden, Leder aufgesogen worden.



Mit einem weichen Baumwolllappen, wischte ich die letzten Reste der schmierigen Schuhcreme noch schnell oberflächlich ab, stieg ein, spannte die Schnürsenkel mehrfach von unten nach oben durch und knüpfte unter meinen Knie zwei feste doppelte Schleifen.



Der Klang meiner Schritte hörte sich für mein Empfinden fremd, aber auch aufregend frech an. Die langen klotzigen Absätze, meiner neuen Schnürstiefel, waren hinten, genauso wie die hohen Plateausohlen vorne auch, mit kleinen silbernen Edelstahlplättchen beschlagen.



Jetzt nur noch die Hausschlüssel, die zu meinem Outfit optimal passende, silberne Nickelbrille mit den kreisrunden pechschwarzen Gläsern, den langen schwarzen Mantel und meinen Rucksack, dann ging‘s schon los: Stuttgart – Aalen, 1:07 mit der Regionalbahn. Nicht schnell aber teuer, für mich für umme, voll ok!



Der Bahnhof, Stuttgart‘s ewige, fürchterlich peinliche Baustelle, war zu Fuß nur zehn Minuten von meinem Apartment in der Innenstadt entfernt. Ankunft in Aalen pünktlich um 18:09, wer hätte das gedacht.



Ich war viel zu früh, aber das war ich eigentlich immer. Zeitstress war die sicherste Option von allen, wenn ich es darauf anlegen wollen würde, wo überhaupt nicht anzukommen. Immer eine gute Entschuldigung, ich bin ja blind. Sorry, aber das ist nicht mein Stil. Jedem das Seine, aber so sicher nie mit mir.



Die Band hatte in eine In-Kneipe in die Rittergasse eingeladen. Also kein Problem ich musste vom Bahnhof aus, zu Fuß nur etwa fünf Minuten gehen. Der Weg war total easy. Einfach vom Eingang des Bahnhof‘s die Bahnhofstraße entlang.



Ich wusste, dass diese nach etwa achtzig Metern, das waren bei mir, wenn ich zügig unterwegs war, knapp einhundert Schritte, halb nach links abknickte. An dieser Stelle durfte ich natürlich nicht geradeaus, in den nördlichen Stadtgraben weitergehen, aber ein bisschen aufpassen musste man ja immer.



Von dort ging es dann ein großes Stück immer gerade aus, die Bahnhofstraße entlang bis zur Hausnummer eins weiter. Mit dem Blindenstock ein Kinderspiel.



Gegenüber von der Bahnhofstraße eins, befand sich das Ibis-Hotel. Das war auch genau die gleiche Stelle an der die Bahnhofstraße endete und in die Stuttgarter Straße überging. Kurz darauf war ich schon fast da. Ich hatte die Straßen mitgezählt und zur Sicherheit noch die Anzahl meiner Schritte mit überschlagen.



Noch bevor ich an der Kreuzung ankam, konnte ich auch schon links, weit vor mir, typische Hotelgeräusche hören, die Richtung passte perfekt zum Ibis.



Jetzt musste ich nur noch rechts in die Reichsstätter Straße, die ich schon von Weitem am Geräusch der dort fahrenden Autos identifizieren konnte, einbiegen, den mäßig befahrenen, aber gut hörbaren östlichen Stadtgraben überqueren und zuletzt die Nächste nach links, in die Rittergasse hinein abbiegen.



Dreißig Meter weiter auf der rechten Seite befand sich das Cafe Wunderlich. Ich hörte schon bevor ich an der Ecke ankam, dass ich mein Ziel so gut wie erreicht hatte und hielt kurz an.



Jetzt war genau der richtige Zeitpunkt um noch schnell meinen, überhaupt nicht zu meinem Outfit passenden, Blindenstock, - der passte übrigens nie - säuberlich zusammen zu klappen und ihn still und leise, unentdeckt in meinem Rucksack verschwinden zu lassen.



Da ich die Ecke noch nicht umrundet hatte, war ich mir recht sicher, dass mich bis jetzt noch niemand aus dem Umfeld der Kneipe, mit meinem weißen Verräter in der Hand, hatte beobachten können.



Zügig ging ich mit dem Handrücken meiner linken Hand, zunächst noch leicht am Verputz des Eckhauses, an der Wand entlang steifend, ein paar Schritte weiter die Reichsstätter Straße entlang.



Ohne anzuhalten überquerte ich mit zügigen Schritten die Rittergasse, bis ich einen weiteren Bordstein und dann auch wieder einen Gehweg sicher unter meinen Füßen spüren konnte. Sofort danach drehte ich mich auf dem Gehweg um neunzig Grad nach links und bog schon zügig auf dem Gehweg weitergehend, in die Rittergasse ab.

Alle meine Manöver hatten so weit einmal wieder perfekt geklappt. Jetzt war ich auf meiner Zielgeraden - neuer Kurs 160 ° Süd-Süd-Ost, liegt an! -.



Auf den letzten Metern war ich jetzt voller Vorfreude auf den anstehenden Abend, richtig ausgelassen und von meinem neuerlichen autarken Mobilitätserfolg zusätzlich beflügelt, noch flotter unterwegs.



Die Musik, die schon jetzt aus der Kneipe auf die Straße heraus drang, reichte mir völlig zur Orientierung aus, um die letzten Schritte den Gehweg entlang gehend, treffsicher dort anzukommen. Die Echos meiner mit Stahl beschlagenen Stiefel gaben mir, während ich zügig, zwischen den Häusern und den geparkten Autos hindurch lief, zusätzliche Sicherheit.



Mit ein bisschen Glück würde es jetzt so gut weiterlaufen wie es heute schon so perfekt angefangen hatte. Dann würde von den anderen Leuten hier nämlich gar niemand mitbekommen, dass ich eine Blinde war. Der Spaziergang war echt ok. Aalen klang aber auch so schon überall irgendwie richtig cool in meinen Ohren.



Drinnen fand ich schnell einen Hocker an der Bar. Kein Wunder ich war ja auch viel zu früh dran. Aus dem Internet wusste ich, dass es hier den besten Kaffee und das beste Bier der ganzen Stadt gab. Auf dem Tresen standen Täfelchen. Außerdem lagen dort auch noch eingeschweißte Karten und anderes unleserliches Zeug herum.



Dass ich mir ein großes Dunkles bestellen würde, wusste ich schon aus der Getränkekarte, die ich vor meiner Abfahrt in Stuttgart, sorgfältig auf meinem iPad im Internet eingehend studiert hatte.



Nach der Bestellung entspannte ich mich bei den Klängen der Musik, zu denen sich das Zischen des Zapfhahns mischte.



Die Musik kam noch aus dem Internet, war aber trotzdem gut. Sie steigerte sogar noch etwas mehr meine Vorfreude auf die angekündigte Livemusik der Hidden Devils.



„Der erste Schluck ist doch immer noch der Beste, oder?“,



hörte ich eine erfrischend locker klingende weibliche Stimme. Dann spürte ich auch schon die Wärme der sympathisch klingenden Frau auf meinem rechten Handrücken.



Sie hatte sich gerade rechts neben mir, auf einen der anderen Hocker, an den Tresen gesetzt und ich antwortete ihr auch recht nett aber noch vorsichtig knapp:

„Ja, das stimmt.“

„Du bist wohl auch schon wegen den ‚Hidden Devils‘ hier, oder?“

„Ja, genau, wegen den Devils und natürlich auch wegen der kultigen Atmosphäre hier.“

„Hab dich vorher noch nie hier gesehen. Bist nicht wirklich von hier, ….. Stuttgart vielleicht?“

„Ja Volltreffer, aber ursprünglich komme ich aus Sachsen. Und du?“

„Ich bin zwar hier in Aalen aufgewachsen, aber heute auch nur wegen den Devils mal wieder zu Besuch. Unter der Woche lebe ich in Sindelfingen, mache IT, beim Daimler.“

„Komm Prost!“



Während des Anstoßens spitzte ich meine Ohren - Aha, hört sich nach Cocktailglas an, aus dem sie da trinkt. Dann roch ich die Limetten und den weißen Rum. Na also, geht doch: ‚Caipirinha‘. Ein Kind von Traurigkeit, scheint sie schon mal nicht zu sein -.



„Hhmmm, echt lecker gezapft, das Bier hier. Ich hab einen Job an der Uni in Stuttgart.“



Kurz danach fingen die Devils an aufzubauen. Ich erfuhr, dass meine Gesprächspartnerin Mona hieß. Wir verstanden uns von Anhieb an blendend und genossen den tollen Abend. Sie erzählte mir auch von ihrem stressigen Job. Ich erzählte ihr, wie gut es mir an der Uni als Assistentin für Physiotherapie, im Institut für Sportmedizin ging.



In der Pause quetschte ich mich, unaufdringlich als ihr Schatten, im Schutz ihres Rückens, hinter ihr her, durch die Menge, zur Toilette durch. Zurück schob ich mich dann alleine durch die Menge. Prompt wurde ich gleich dumm angebaggert:



„Wo hast du denn deine untote Schwester gelassen?“

Ohne anzuhalten drehte ich dem Schwallkopf meinen Kopf zu und sagte zu ihm kühl über meine Schulter zurück nach hinten:

„Die hängt auf der Toilette am Seil, …. beeil dich besser, wenn du noch was von ihr willst.“



An meinem Hocker angekommen, bestellte ich noch eine weitere Runde für Mona und mich. Während ich auf sie wartete hörte ich tief in mich hinein.



Mona war zwar noch unterwegs, aber ihre Stimme hallte, obwohl sie noch nicht wieder neben mir saß, prickelnd in mir nach. Ja, Mona‘s Stimme erfüllte mich wundervoll in einer harmonischen Resonanz, die mich total ergriff.

Das Gefühl erinnerte mich an einen schönen weichen Ton, der im Klangkörper eines Musikinstrumentes bis zu seiner Vollendung reift, bevor er es dann für immer verlässt, um seine Zuhörer für einen weiteren winzigen Moment zu entzücken.



Auch äußerlich schien es, zumindest heute, einige Gemeinsamkeiten zwischen Mona und mir zu geben. Aber das war für mich gerade nicht wirklich wichtig. Amazon machte eben doch nicht alles möglich.



In diesem Moment riss mich Mona‘s reale Stimme aus meinen Träumen in die Wirklichkeit zurück und ich hörte sie sagen:

„Oh Mara, noch eine Runde?

Ich habe zwar kein Auto dabei,

aber danach ist trotzdem Schluss bei mir.“

„Kein Problem, ich nehm dich mit, Mona.“

„Sag bloß, du willst so noch fahren?“

„Klar, mach ich immer so.“

„Nicht dein Ernst jetzt, oder?“

„Doch, die Bahn macht‘s möglich.“

„Puhhh und ich dachte schon …..“

„Na komm Prost!“



Es wurden dann doch noch zwei weitere Runden. Die Devils waren nach dreiundzwanzig Uhr erst so richtig in Fahrt gekommen. Außerdem hätten Mona und ich den Zug, der um 23:37 nach Stuttgart abfuhr, selbst wenn wir gerannt wären, nicht mehr bekommen können.



Also bestellten wir uns noch eine dritte letzte Runde und kamen uns schon in der Kneipe immer näher. Mona‘s Hände glitten zärtlich über die glatte Seide die sich auf meinem Rücken spannte, während wir uns vorsichtig zum ersten Mal ganz sanft küssten.



Nach Mitternacht, gegen Viertel vor eins schob ich mich dann erneut alleine durch die Menge, holte meinen Mantel vom Haken und fummelte nach meinem Rucksack, den ich unter dem Tresen bei unserer Füßen abgestellt hatte.



Mona hatte sich auch schon ihre Sachen zusammen gesucht. Im Gegensatz zu mir stand sie aber etwas wackelig auf ihren Beinen. Nicht nur deshalb half ich ihr gerne, begleitet von zärtlichen Berührungen und kleinen Liebkosungen in ihren Mantel. Dann gingen wir nach draußen. Der letzte Zug nach Stuttgart ging um 1:06, wir hatten also noch mehr als genug Zeit.



Auf dem Bürgersteig drehte ich Mona unaufdringlich etwas nach links in Richtung Reichsstätterstraße, hakte mich mit meinem rechten Arm an ihrem linken Arm unter und kuschelte mich beim Gehen an ihren Körper. Nur in weiter Ferne hörte ich noch fahrende Autos. Die Innenstadt war jetzt fast totenstill.



Zum Glück hatte ich meine mit Stahlplättchen beschlagenen Stiefel an. Über die Echos meiner laut klackernden Schritte konnte ich mich so, auch ohne die Geräusche der fahrenden Autos, noch halbwegs gut ohne meinen Blindenstock orientieren. Wenn die Autos, wie am Nachmittag, flott umher fuhren, verrieten sie mir allerdings sehr viel mehr über meine Umgebung, als dies jetzt in der Stille der Fall war.



Bis jetzt war ja alles gut gelaufen mit Mona. Die Probleme fingen meistens erst dann an, wenn Menschen die mich noch nicht gut kannten meine Blindheit bemerkten. Aus diesem Grunde hatte ich am Nachmittag ja auch in weiser Voraussicht meinen verräterischen weißen Stock zusammengeklappt in meinem Rucksack verschwinden lassen.



Die Echos waren wenigstens noch so gut, dass ich an Mona‘s Arm auch gerade noch selbst ganz gut mit abschätzen konnte, wo wir an der nächsten Ecke dann gleich nach rechts, in die Reichsstätter Straße abbiegen mussten.



Plötzlich versteifte sich Mona‘s Körper. Dann fing sie an mit ihren Armen herum zu rudern und quietschte:

„Hey Mara, ich kann schon noch alleine halbwegs geradeaus laufen. Lass mich besser ohne deine Hilfe weiter gehen, bevor ich dir, so verschwippst wie ich unterwegs bin, noch unabsichtlich ein Bein stelle. Ich möchte dich ja nicht mit umreißen, nur weil ich nicht weiß wo meine Grenzen sind.“

„Die letzte Runde, war wohl doch eine zu viel“, brummte ich trocken - wie dumm läuft das denn hier gerade? - damit hatte ich ja jetzt überhaupt nicht gerechnet. Aber ok, dann war das jetzt halt so.



Ich hielt an. Spürte wie mein Herzschlag zunahm und Hitze in mir aufstieg - oder vielleicht doch nur mit den Echos? fragte ich mich ein letztes Mal. Nein, zu gefährlich, auf dem Weg zur Kneipe hatte ich ja zu meiner Sicherheit auch noch zusätzlich meinen Stock in der Hand und da fuhren sogar noch Autos – Missmutig tastete ich nach meinem Verräter und schulterte dann erneut meinen Rucksack.



Mona war zuerst noch ein paar Schritte alleine weiter voraus gegangen. Ich stand schon länger als ich das ursprünglich wollte, weil ich noch damit beschäftigt war die ledernen Tragschlaufen meines Rucksack‘s wieder in Ordnung zu bringen.



Das war gar nicht so einfach mit dem schwarzen Ledermantel, den ich trug. Leder auf Leder rutscht bekanntlich nicht sonderlich gut. Also musste ich mir eh schon voll genervt, auch noch zusätzliche Zeit dafür nehmen, mir auch noch meinen Mantel wieder ordentlich zurecht zu zupfen. Zu allem Elend hörte ich, dass Mona inzwischen auch stehen geblieben war und schon nach mir rief:



„Was ist denn? Wo bleibst du denn Mara?“



Mit der Lederschlaufe um mein Handgelenk, ließ ich meinen weißen Blindenstock federnd, begleitet von den typischen leisen Klickgeräuschen, aufschnappen. Wischte mit geübten Zügen mit der Kugel vor meinen Füßen über den nächtlich dunklen Asphalt, schritt mit sicheren schnellen Schritten auf die Stelle zu, an der ich Mona‘s Stimme gerade gehört hatte und sagte:



„Nicht drängeln, bin schon unterwegs.“



Als ich mich hörte bekam ich sofort, völlig grundlos, zu allem Übel auch noch einen richtig fetten Zorn auf mich selbst dazu. Obwohl ich hätte wissen müssen, dass Mona‘s Ohren gar nicht so gut entwickelt sein konnten, dass sie den zittrigen Unterton, der da eben bei mir in meiner immer noch recht selbstbewusst klingenden Stimme mit schwang, hätte wahrnehmen können, war ich nun noch mehr gereizt und schon richtig angefressen.

Schwäche zeigen war für mich eben das Schlimmste was mir passieren konnte. Das sitzt auch heute noch ganz tief in mir drin. Wenn mir so etwas passiert, ist mir das ganz schnell so extrem peinlich, dass ich mich am Liebsten sofort im nächsten Loch verkriechen würde.



Die einzige Alternative, die mir - wie immer in solchen ähnlichen Situationen vorher auch, ich kannte das ja, weil da früher auch noch nie ein passendes Loch da war – blieb, war Flucht nach vorne.



In Fällen wie diesen reagierte ich dann immer besonders trotzig und wurde richtig fies bissig. Zum Glück im Unglück war ich wenigstens für ‚Augen zu und durch“ immer bestens trainiert. Als ich bei Mona eintraf fragte ich sie spitz:



„Geht‘s wieder? Oder muss ich dich zum Zug tragen?“

„Hey mach keinen Scheiß, das ist nicht mehr lustig.“

„Was ist nicht lustig? Dass ich blind bin, oder das du bisschen zu beschwippst zum Laufen bist?“

„Ohh Mann, das konnte ich doch nicht wissen, so ein Mist.“

„Hey, heul doch!“



Dann griff Mona plötzlich ohne mich zu fragen nach meinem Arm. Ihr Griff fühlte sich, im Gegensatz zu vorher, überhaupt nicht mehr zärtlich an. Blitzschnell mobilisierte ich alles was ich an Selbstbeherrschung auf die Schnelle noch zusammenkratzen konnte und atmete ganz langsam aus. Die Luft strömte mit einem leisen Pfeifen ganz sachte durch meine jetzt eng geschürzten Lippen aus.



Während dessen ergriff ich, leider auch viel zu fest, Mona‘s Handgelenk. Ihr, im Vergleich zu meinem, dann doch noch eher zarter Griff, löste sich recht schnell von meinem Arm. Mit einer abfälligen unsanften Wurfbewegung schleuderte ich der erschrocken Mona ihr eigene Hand viel zu grob in Richtung ihrer Brust entgegen und sagte ganz leise:



„Das kommt jetzt gar nicht gut Süße! Du kümmerst dich jetzt besser um deine weichen Knie und ich mich um den Rest.“



Ohne Ihre Antwort abzuwarten, machte ich einen Bogen um sie herum und schoss alleine los, nur weg von hier, ab in die schwarze Nacht. Kurz darauf umrundete ich die Ecke und befand mich dann in der Ratsstätter Straße. Von dort marschierte ich im Eiltempo weiter über den östlichen Stadtgraben hinweg auf die Bahnhofstraße zu.



An der Ecke der Bahnhofstraße eins blieb ich gegenüber des Ibis-Hotels stehen. Dort stellte ich meinen Stock senkrecht vor mir zwischen meinen Stiefelspitzen mit der Kugel auf dem Gehweg ab und wartete auf Mona.

Kurz darauf hörte ich zuerst ihre Schritte und dann ihr Schniefen. Wenn sie aus Selbstmitleid weinte, war sie definitiv die falsche Freundin für mich. Wenn sie Angst davor hatte mich wieder zu verlieren, war das schon besser.



Zu dumm, dass man Licht weder hören noch riechen konnte, aber es müsste mit dem Teufel zu gehen, wenn das Ibis nicht auch um diese Zeit noch hell erleuchtet wäre.



Außerdem gab es hier auch Zebrastreifen. Das gelbe Licht der Fußgängerüberwege müsste sich eigentlich mit dem weißen Licht des Ibis auf meinem Gesicht zu einem schön grässlichen, optimal zur meiner miesen Stimmung passenden, gespenstigen Schimmer mischen.



Die perfekte Inszenierung für Mona‘s anstehende Lektion - Na also, geht doch! -.



Ich spürte wie sich die Muskeln in meinem Gesicht genauso spannten wie ich das jetzt wollte. In diesem Augenblick war ich mir erneut ganz sicher, dass ich nun auch von Mona‘s Augen mit meinem typisch spöttischen Grinsen, wieder arrogant über allen Dingen stehend, kraftvoll und stark wahrgenommen werden würde. Ihre Schritte näherten sich und ich begrüßte Mona streitlustig frech mit den Worten:

„Da bist du ja wieder. Wie geht es denn meinem schwarzen Clone?“

„So wie es aussieht, noch nicht wieder so gut wie dir. Aber falls meine Mitfahrgelegenheit ausfällt, werde ich die Nacht auch auf einer Parkbank überleben.“

„1:06 h auf Gleis 2 nach Schorndorf, das ist in zehn Minuten. Soll ich dich jetzt einfach ungefragt Huckepack nehmen, oder wäre es für dich vielleicht auch etwas angenehmer, wenn ich solange damit warten würde, bis du selbst etwas dazu sagen willst, ob du Hilfe haben möchtest, oder lieber nicht?“

„Hey, ich hab‘s kapiert mit dem Arm. Aber wenn du Spaß dran hast deshalb noch weiter auf mir herum zu hacken, tu dir bitte keinen Zwang an, ich bin ja eh schon besoffen wegen dir.“

„Besoffen nehm‘ ich dir als Entschuldigung aber nicht ab, so viel war‘s nämlich nicht.“

„Dann vielleicht verblendet?“

„Wow, der war gut! Hätte ich jetzt nicht erwartet, dass du so schnell kapierst um was es wirklich geht. …… hast du immer noch Angst zu stolpern?“

„Ohne Stock könnte man es ja nochmal probieren?“



„Wehe du passt nicht auf deine zwei verblendeten Beine auf!“ Ich klappte meinen Stock wieder zusammen und stecke ihn mir hinten rechts in meine Jeans. Dann griffen wir uns gegenseitig von hinten um unsere Hüften und marschierten in Richtung Bahnhof weiter. Dass ich unser Ziel schon lange hören konnte bevor Mona es sehen können würde, behielt ich für mich. Schluss mit dem blöden Thema.

Zuerst hätte ich kotzen können, dass wir jetzt um diese Zeit in Schorndorf noch einmal umsteigen mussten. Dann hörte ich mich zu Mona sagen:

„Ist dir eigentlich bewusst, dass wir erst gegen halb drei in Stuttgart ankommen werden?“

„Hat was zur Folge?“ fragte sie mit ihren IT-Hirn zurück

„Sind von dort noch zehn Minuten Fußweg zu mir.“

„Vorschlag angenommen!“



Im Zug waren wir so gut wie alleine. Unsere Berührungen fühlten sich nach unserer Versöhnung noch schöner als vorher an. Mona trug Sachen aus schwerem Leinen. Das fühlte sich zwar derb an, aber roch gut nach Natur. Unter der schroffen Schale war ihre Haut schön warm und weich. Für uns beide fühlte sich unsere nächtliche Zugfahrt herrlich zart und sehr erotisch an.



Mona streichelte mich verspielt und ruhig, richtig schön verträumt an meinem Hals. Ich hielt mich bei ihr trotz der Neugier die in mir brannte noch fast etwas verklemmt zurück. Mona steckte mir ihre Zunge in mein rechtes Ohr. Es hörte sich wie tauchen in der Brandung an, ich zuckte nicht weg, sondern genoss ihre ungebremste Lust. In meinem nassen Ohr hörte ich sie ganz leise zärtlich flüstern:

„Traust du dich nicht weil ich auch eine Frau bin?“

Ich spürte wie mir Tränen unter meiner schwarzen Nickelbrille hervor quollen und sich zwei dünne Rinnsale den Weg über meine Wangen suchten, hielt mich an Mona fest und sagte:

„Nein, ich trau mich nicht weil ich blind bin.“

„Gorbatschow, war auch nicht schwul obwohl er im Fernsehen dauernd Männer umarmt hat,“

„Hat mir bisher noch niemand erzählt. Außerdem ist es ja gar nicht wegen den Gaffern.“

„Das kommt davon, wenn man sich immer nur die Soaps statt den Nachrichten anschaut.“

„Ich geh lieber ins Kino“

„Ich auch, vor allem zum Knutschen.“

„Dann mach doch nochmal.“



Mona, erzählte mir später, dass sich von dem erotischen Zauber angeregt, der sich in diesem Moment im Zug über uns gelegt hatte, sogar schon ihre Bauchdecke vor Lust nach mehr, mit kleinen, leicht rhythmisch wiederkehrenden Zuckungen, gierig nach Sex mit mir, bei ihr zu Wort gemeldet hatte.



Nach der Lektion am Ibis hatte Mona dann aber wenigstens, als ich ihr das mit den Gaffern gesteckt hatte, endlich feinfühlig genug verstanden, dass ich ein echtes Problem damit hatte, ihr in ihrem Gesicht herum zu fingern, obwohl ich sie mir nur noch auf diese Weise selbst ansehen konnte.



Dieses elende Glische, dass Blinde immer allen möglichen Leuten im Gesicht herum tatschen würden, hatte mir nicht zum ersten Mal meine Stimmung gekippt. Immer wenn ich gerade mal dabei war mit jemandem - so ein Mist dieser Satz müsste doch eigentlich auch genderneutral gehen - zu knutschen, den ich noch nicht lange genug kannte, kam diese widerliche Blockade bei mir hoch.



Ich war Mona wirklich dankbar dafür, als sie sich vorsichtig meine beiden Hände nahm und sie sich Zentimeter für Zentimeter, an ihrem Hals entlang, in zärtlichen kleinen Schrittchen immer weiter nach oben, bis zu ihrem Haaransatz auf ihr Gesicht schob.



Ihre Lippen fühlten sich aufregend schön und voll an. Nur ihr Lippenstift glitschte etwas fettig. Ich spürte ihre markante Nase, hübsch aber etwas zu groß für eine Frau. Ihre Wangenknochen hatten die Form wie man sich das bei einer russischen Zarin vorstellte und ihre Wimpern fühlten sich nach ägyptischer Kleopatra an.



Der Lausprecher knackte unromantisch dazwischen: „Wir erreichen in fünf Minuten Schorndorf. In zehn Minuten haben sie um 1:48 h auf Gleis 1 planmäßigen Anschluss mit der S2 nach Stuttgart-Hauptbahnhof. Wir bedanken uns bei Ihnen für ihre Fahrt mit der deutschen Bahn und wünschen ihnen ein schönes Wochenende.“

Auch die vierzig Minuten mit der S2 vergingen wie im Flug. Dort spürte ich plötzlich Mona‘s vorsichtige Neugier. Ihr Verhalten erinnerte mich jetzt an meine eigene Blockade als Blinde, wenn es darum ging andere Menschen so zu ertasten, wie ich mich das gerade bei Mona getraut hatte.



Dass sie sich jetzt bei mir genau so scheu fühlte, wie es mir wenige Minuten zuvor bei ihr zu Mute war, sprach erneut für ihr Feingefühl. Zärtlich strich sie mit ihren Fingern über mein Gesicht und ließ ihre Hände dann leicht zitternd an den Bügeln meiner Nickelbrille liegen, bevor sie mich unsicher fragte:

„Darf ich?“

Ich nickte zuerst stumm, und schob dann leise hinter her: „Schau mich aber zuerst auch einmal nur kurz selbst blind mit zwei geschlossenen Augen an, ok?“



Ihre Fingerkuppen kitzelten leicht auf meinen Wimpern. Obwohl ich meine Augenlider zunächst auch noch geschlossen hielt, fühlte sich ihre zärtliche Berührung für mich, schon in diesem Moment ein bisschen wie Licht an.



Dann riss ich meinen ganzen Mut zusammen und öffnete mich gänzlich für sie. Ich sah sie mir begleitet von sehr schön tief gehenden erotischen Gefühlen ganz ruhig mit meinen weit geöffneten gläsernen Augen so leidenschaftlich an, wie meine Fantasie mir diese Blicke ermöglichte.



Für mich war dabei zwar wie immer nur Neumond, aber Mona‘s Nähe erleuchtete mir meine dunkle Welt in diesem Moment heller, als Gläubige sich ihr ewiges Licht je vom jüngsten Gericht erträumen lassen könnten.



Ich war so unendlich glücklich wie nie zuvor. Total entspannt hörte ich Mona‘s frische Stimme und war jetzt über alles froh, dass sie sich ohne Hemmungen traute mir zu sagen wie sie mich sah:



„Oh cool, so strahlend blaue Augen zu

deinen pechschwarzen Haaren.“

„Ist ne Perücke Süße.“

„Ich hab‘s ja auch von deinen schönen Augen.“

„Die sind auch nicht echt.“

„Wie?“

„Ich hab auch noch einen Satz, Braune.“

„Echt jetzt?“

„Klar, wie bei Teddys und den süßen Bärchen.“

„Echt krass!“

„‘Krass‘ trifft es ganz gut.

‚Scheiße‘ hört sich als Kommentar viel doofer an.“



Es war schon kurz vor drei, als wir endlich in meinem Apartment im Stuttgart ankamen.



Nach einer kurzen Dusche kuschelten wir uns zusammen in mein Bett. Mona schlief sofort ein und ich auch.



Eng umschlungen wachten wir immer wieder auf und tauschten leidenschaftlich Zärtlichkeiten aus. Bis lang nach Mittag ließen wir die Zeit dahin plätschern, während wir immer wieder unsere Nähe genossen.



Mona und ich brunchten erst am frühen Nachmittag gemütlich auf meinem großen Balkon.



Mein Balkon lag in Richtung Süden. Die Frühlingssonne fühlte sich schon echt gut an.



Ostern stand vor der Tür und wir hatten beide noch alten Urlaub.



Die Qual der Wahl führte uns zu einem Segelboot in Kroatien und zu einem Flug mit Ryanair.



Eine blaue Reise zu viert mit einem weiteren Paar, das wir erst im Hafen kennenlernen sollten.



Teamwork

So liebe BookRix LeserInnen,



der erste Teil meines ersten Buches ist jetzt reif für die erste interne Veröffentlichung auf BookRix. Ab jetzt dürft ihr mit mir mitgestalten, wo uns unsere literarischen Reisen weiter gemeinsam hinführen sollen. Mit anderen Worten ausgedrückt, ihr kennt mich, mein Leben, wie ich so bin, wie ich denke, wie ich fühle, was ich mag und was ich nicht mag, jetzt schon ganz gut. Durch die Lektüre des Prologs, den ich deshalb auch genau so wie ihr ihn gerade gelesen habt geschrieben habe, wisst ihr inzwischen auch schon genug über mich und was mir für dieses Buch wichtig sein könnte. Ich denke mir, dass ihr jetzt schon fit genug dafür seid, dass ihr schon ganz gut mitmachen könnt. Und genau das sollt ihr jetzt auch tun. Noch knapper ausgedrückt:



Der Ball ist jetzt erstmal bei euch!“



Aber bitte jetzt nicht gleich aufgeben, oder abschrecken lassen, ok? Auch wenn ihr euch jetzt noch nicht traut mitzumachen, solltet ihr bedenken, dass ihr bis jetzt auch nur die erste Hälfte, des ersten Teils, meines ersten Buches kennt. Ich möchte euch mit einem Zitat, das mir eine Schülerin in einer Blindenschule, die nicht als Protagonistin in meinem Buch vorkommen wird, mit auf den Weg gegeben hat, dazu motivieren diesen ersten Teil, also auch die zweite noch fehlende Hälfte, erst noch fertig zu lesen, bevor ihr euch endgültig dafür entscheidet ewig zu kneifen. Ihr wollt das Zitat jetzt lesen? Hier ist es:



Hinfallen ist keine Schande, nur Liegenbleiben.“



Als etwas überzeichnete, Protagonistin Mara, kennt ihr mich ja schon aus dem Prolog. Jetzt dürft ihr mich auch noch als die Nachwuchsautorin Mara, mit all meinem - zarten? - Sarkasmus und vielen kleinen Lebenserfahrungen so kennen lernen, wie ich mich als Autorin Mara sehe.



Wenn ihr euch jetzt fragt, warum sich das Weiterlesen auch dann noch lohnen könnte, wenn ich euch als Protagonistin Mara zu zickig war, oder euch aus anderen Gründen in dieser Rolle nicht so gut rein gelaufen bin, wie ich mir das für euch gewünscht hätte, hier noch schnell meine wichtigsten Ziele, die ich mit euch auf den nachfolgenden restlichen Seiten noch verfolgen will:



1. Ich möchte, dass ihr den ersten Teil dieses Buches komplett bis zum Ende fertig lest.



2. Ich möchte euch über Dinge schallend zum Lachen bringen, die man nur lachend glücklich aushalten kann.



3. Ich möchte euch aufzeigen wie man mit Menschen mit Beeinträchtigung, wenn man sich darauf einlässt, richtig viel Spaß zusammen erleben kann und wo man mit dem Humor vielleicht erst ein bisschen üben sollte, dass die Inklusion ein richtiger Kracher wird.



4. Ich möchte Menschen ihre Angst vor dem selbst Schreiben nehmen und sie dazu motivieren es wenigstens einmal mit einer Kurzgeschichte auszuprobieren, weil Schreiben so glücklich wie Schokolade macht, aber weniger dick.



5. Ich möchte das Prinzip von Hilfe zur Selbsthilfe, mit eurer Hilfe und zu eurem Vorteil auf das Lesen, aber auch auf das Schreiben von Büchern übertragen.



6. Ich möchte euch als LeserInnen gewinnen und für künftige Bücher von mir begeistern.



7. Ich möchte aufzeigen, dass auch Lesen, falls ihr wirklich noch keinen Bock zum Schreiben bekommen haben solltet, prima die Schokolade ersetzen kann.





Ihr dürft mir bis zu meiner nächsten Veröffentlichung gerne alle eure Fragen stellen und ich bitte euch auch darum, dass ihr euch traut mutig und offen eure Wünsche zu äußern.



Bevor ich auf BookRix stieß, schrieb ich nur für mich alleine. Das hat sich, wie ihr inzwischen wisst, vor wenigen Tagen geändert. Ab heute, möchte ich mein Leben mit euch in meinem ersten Buch teilen. Deshalb schreibe ich jetzt auch für euch - die Betonung liegt auf ‚auch‘-!



Dass ich nicht alles, was ihr mich fragen könntet, richtig und vollständig beantworten können werde, weiß ich schon jetzt. Hoffentlich fragt ihr trotzdem.



Dass ich nicht alles, was ihr mich hoffentlich trotzdem gerne fragen werdet, beantworten will, glaube ich jetzt auch schon zu wissen. Wie ihr seht, kann ich sogar ohne Kristall- und Glaskugeln, manchmal, besser als man mir das auf den ersten Blick zugetraut hätte, noch immer ganz gut hellsehen.



Was die Wünsche angeht, werde ich alles was mir auch gefällt, am liebsten wenn es schön unter die Haut geht - ohne, dass es andere oder mich selbst verletzt - gerne aufgreifen und in die folgenden Geschichten meines Buches mit einbauen.



Wenn ihr euch für Urlaube mit Segeln auf dem Meer interessiert, dürft ihr auch dazu gerne Fragen stellen, oder Wünsche äußern. Für Kapitel zwei bis etwa fünf, habe ich im Moment noch die Küste vor Kroatien eingeplant, aber das Buch muss ja nicht dort enden. In Navigation, bin ich zwar nicht die Beste, aber für Antworten auf einfachen Fragen, müsste auch das reichen, was ich dafür noch von meinem Küstenfunkschein weiß.



Wir können aber auch einmal einen Törn bei den Mayas vor der mexikanischen Küste zusammen planen - Upps! Sorry, ...wir reden ja vom Buch schreiben, ich wollte natürlich „erfinden“ statt „planen“ schreiben -, oder einen Urlaub in der Türkei oder in Griechenland erfinden.



Jetzt fehlen uns nur noch das „Resümee“, das „Happy End“ und der „Ausblick“ für den Teil 1 meines ersten Buches, das ich zügig für euch und mit euch, hier auf BookRix weiter schreiben möchte.

Resümee

Das Resümee lässt sich am coolsten mit einem Zitat einer Teenagerin auf den Punkt bringen. Vor einigen Tagen habe ich im Profil einer Jungautorin hier auf BookRix folgende Worte gelesen, die sie dort über sich geschrieben hat:



Für mich sind Buchstaben wie Bilder.“

- für mich auch -



Das ist mir so unter die Haut gegangen, dass ich beim Lesen sofort feuchte Augen bekam – echt jetzt! …. voll die Freudentränen waren das bei mir -. Als blinde Autorin schreibe ich wie sie, mit meinen Fingern lese ich fast so schnell wie sie mit Ihren Augen und die Rührung beim Lesen empfinde ich genauso wie sie, auch in meinen Augen. Ist das nicht Mega cool? Und das Obercoolste ist für mich daran, dass sie es nicht nur für Blinde so geschrieben hat.



Jetzt bin ich total gespannt darauf, ob sie dieses Zitat hier findet und warte darauf, dass sie mir schreibt. Ich hoffe, dass es mir schon im Prolog gelungen ist, klar rüber zu bringen, dass Mitleid keiner will und schon gar keiner braucht.



Natürlich musste ich mich beim Schminken mit Vierzehn mehr anstrengen als meine Freundinnen, aber inzwischen ist das genau so Routine für mich, wie für sehende Frauen auch. Ohne sorgfältig durchdachte Planung mit der Bahn alleine zum Konzert nach Aalen? Undenkbar! Dafür brauche ich nicht nur wegen der Bahn viel mehr Zeit als Sehende.

Wofür und warum ist euch allen klar, oder?



Im Grunde genommen bin ich, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, doch ab und zu immer mal wieder ein bisschen stolz darauf, dass meine Abenteuer, so wie ich unterwegs bin, bisher immer ein gutes Ende gefunden haben. Stolz ist aber kein gutes Wort dafür, zufriedene stille Freude würde besser passen, aber das klingt für meinen Geschmack viel zu geschwollen für mein Buch.



Von anderen will ich aber auf keinen Fall unreflektiert gelobt werden. Für selbstverständliche alltägliche Dinge schon mal gar nicht. Also im Zweifel gar nicht. In den meisten Fällen kommt sowieso fast immer: „Bitte um Gottes willen nicht loben“, heraus. Auf keinen Fall für Dinge, die bei Sehenden auch kein besonderes Lob verdienen. Deshalb ist es fast immer meine eigene höchst persönliche Angelegenheit, mich darüber zu freuen, dass ich Vieles, ohne fremde Hilfe, gleichwertig selbst kompensieren kann. Ein Lob für selbstverständliche Dinge kommt da deshalb einfach nicht gut an bei mir.



Denkt doch einfach mal an einen, mich völlig daneben lobenden Vollpfosten. Ich nenne ihn nicht deshalb so, weil für ihn, da er noch alles sehen kann, viele Dinge völlig unspektakulär selbstverständlich sind, für die ich eben vorher etwas sorgfältiger planen muss, oder es einfach etwas anders machen muss, weil ich manche Dinge eben nicht mehr ganz so einfach, besser gesagt nur noch anders, wahrnehmen kann, als er.



Aber, viel mehr ist es schließlich auch nicht, was uns im Hinblick auf unsere Wahrnehmungsmöglichkeiten unterscheidet, den Rest erledige ich ja, mit meinen restlichen, mir noch verbliebenen, allerdings im Vergleich zu euch etwas geschärfteren Sinnen, genauso wie alle anderen auch. Brötchen kaufen zum Beispiel, ist etwas völlig Unspektakuläres. Etwas das eigentlich jeder kann. Und jetzt kommt unser Vollpfosten ins Spiel.



Nur weil er mich völlig daneben dafür lobt, dass ich alleine zum Bäcker gehen kann, nenne ich ihn Vollpfosten. Als AutorInnen könntet ihr ihn, auf sein verletzendes Lob, sogar noch eins drauf setzen lassen, wenn ihr ihn betonen lasst, wie toll das ist, dass ich zu allem Überfluss, nach dem Brötchen kaufen, sogar auch wieder ohne fremde Hilfe alleine zurück zu mir nach Hause finde. Dann fühlt sich das ganze Lob nämlich wirklich, nur noch total entwürdigend an.



Wenn ich bei Nacht oder bei Nebel mit FreundInnen auf dem Meer am Ruder stehe, weil ich diejenige bin, die mit der schlechten Sicht von allen Crewmitgliedern am Besten zurecht kommen kann, ist das eine ganz andere Sache. Da warte ich dann sogar richtig ungeduldig darauf, dass man mir sagt:



„Wie gut, dass wir dich dabei haben.“



Aber auch wenn ich ein Lob für angebracht halten würde ist es auch nicht schlimm, wenn man mich, trotz meiner Ungeduld, noch etwas schmoren lassen und das erwartete Lob erst verspätet, oder auch gar nicht kommen würde.



Während dem gemeinsamen Kochen in der Kombüse könnte, zum Beispiel für eine Geschichte in einem Buch, ein viel besserer Zeitpunkt zum Loben sein, weil man dann gleich noch eine weitere passende Handlung mit einbauen könnte, die noch mehr schriftstellerischen Raum zur Verdeutlichung der Dinge, die ihr in einem Buch rüber bringen wollt, zur Folge haben könnte.



Vielleicht bin ich dann schon dabei, für alle die Zwiebeln für den Salat fein zu würfeln. Möglicherweise ist das sogar auch wirklich die passendere Atmosphäre um mir, locker und unverkrampft, eine kleine Anerkennung für meine, als Crewmitglied für alle erbrachte, bemerkenswerte Leistung zukommen zu lassen. Die außergewöhnlichen Fähigkeiten, die auf Grund meiner besonderen Situation, nur ich habe, begründen für sich alleine aber ganz bestimmt noch kein verdientes Lob. Deshalb fühlt es sich für mich auch deutlich besser an, wenn ihr mir gegenüber darüber, ohne passenden Anlass nicht ständig irgendwelche unnötigen Worte verliert.



Es geht mir nur um die Leistung, die außer mir einfach kein anderer so gut wie ich, hätte erbringen können. Aber auch das rechtfertigt noch kein Lob. Der Grund für ein Lob könnte frühestens zu dem Zeitpunkt entstanden sein, zu dem ich tatsächlich versucht habe etwas zu wuppen. Aber dann hätte, wenn es nicht geklappt hätte, allenfalls noch ein Grund für Trost aus dem Lob werden können.



Mit dem Trost ist das dann so eine Sache. Zumindest bei mir kann das dann schnell, wie ihr aus einer anderen, aber ähnlichen Geschichte aus dem Prolog ja schon wisst, schnell etwas problematisch werden.



- Vorsicht kratzt und beißt! - .



FreundInnen die mich gut kennen, würden vielleicht versuchen die Stimmung mit einem Lob für das Zwiebelschneiden zu retten. Das könnte sogar klappen, solange keiner sagt:



„Ist ja echt prima wie toll du Zwiebeln

scheiden kannst, obwohl du blind bist.“

Dann wäre das Essen, zumindest für mich gelaufen.



Auch diese Variante wäre noch gefährlich:

„Ist ja echt prima wie toll du Zwiebel schneiden kannst.“

- und warum sagt der Arsch das ausgerechnet zu mir? -



Ein Tipp von mir:

Mit einem Dank ablenken, könnte auch klappen:

„Hey, danke das du die Zwiebeln machst,

die sehen lecker fein aus!“

- wow, sogar noch ein Lob mit eingebaut -

- ein unverfängliches Lob sogar -

- ist es gerechtfertigt oder geschleimt? -

- passt! Zwiebeln scheiden auch Sehende nicht gern -



Eine mögliche Antwort von mir:

„Zwiebelschneiden ist ja auch einfacher als Kurs halten.“

- Ich darf das, Selbstironie ist eine Form von Humor. -

- Hab ich coole FreundInnen? -



Wenn ich dazu herzlich, mit einem Grübchen auf meiner Wange, lache und die Zähne zeige, bin ich nicht mehr bissig, sondern habe wieder Hunger und das Essen ist gerettet.



- Hat geklappt!

Das ehrlich eingebaute Lob… wow! Alles gut!

- Hab ich coole FreundInnen!-



Wenn ich aber zum gleichen Text eine sarkastische Grimasse dazu schneide, hilft vielleicht noch Kiel holen oder eine Runde Aquavit. Aber wenn das dann auch noch in die Hose geht, dann hilft nur noch ab in die Koje und jeden fies anzischen, der sich noch traut, mich beim alleine Ausheulen stören zu wollen.



Im Falle eines Lobes, würde ich mich in der vorbeschriebenen Situation also nur darüber freuen wollen, wenn meine FreundeInnen so aufmerksam waren mir dieses für eine erfolgreich erbrachte Leistung zukommen zu lassen.



Vielleicht wäre der spätere Zeitpunkt auch deshalb der Bessere, weil wir dann gleich gemütlich im Warmen und im Trockenen gemeinsam auf mein, in diesem Fall für das sichere Ankommen aller, verdiente Lob anzustoßen könnten.



Und wenn ich nicht gelobt wurden wäre? Auch ok! Ich muss ja nicht für alles gelobt werden, wenn ich wieder mal etwas gut gemacht habe. Und zu schmollen, bis jemand merkt, dass ich noch auf etwas warte, wäre „Fishing for Compliments“. Aber, dass das nicht mein Stil ist, wisst ihr ja schon.



Nun ja, das Ganze hätte natürlich trotzdem noch gewaltig in die Hose gehen können, wenn es zum Beispiel nach der Nachtfahrt statt „Wie gut, dass wir dich dabei haben.“ so verrutscht wäre:



„Wie gut, dass wir die blinde Mara dabei haben.“



- Dass ich blind bin, weiß ich ja selbst schon

von allen, auf dem Boot Anwesenden, am Längsten -.



Warum muss man mich denn da dann extra noch einmal mit meiner Nase drauf stoßen, nur weil ich gerade mal wieder etwas besser als Sehende gekonnt habe. Auch wenn ich meine eigene Blindheit vor lauter Freude gerade mal kurz selbst vergessen gehabt hätte, wäre das doch auch nicht wirklich so schlimm gewesen, oder?



Aber auch dazu gibt es wieder einen positiven Umkehrschluss. Ihr wisst ja schon, wie uncool das für mich ist, wenn ich mich von jemand in Watte gepackt, oder noch schlimmer, nicht für voll genommen fühle. Da ist doch vollkommen klar, dass mir das richtig gut rein läuft, wenn es genau umgekehrt passiert.



Denkt doch einfach noch einmal an mich in meiner Rolle als Mara im Prolog, als ich mir in der Geschichte voll den Stress damit gemacht hatte, als ich in der Kneipe unbedingt als Sehende durchgehen wollte.



Diese Episode habe ich mir extra für die jetzt nachfolgende Diskussion der Geschichte, als einen mir besonders wichtigen Anknüpfungspunkt, für den jetzt als Resümee folgenden, positiven Umkehrschluss überlegt und genau deshalb so in den Prolog eingebaut.



Wenn meine FreundInnen, was tatsächlich öfter als ihr euch das vielleicht gerade vorstellen könnt, real wirklich passiert, schön spontan glaubhaft vergessen, dass ich blind bin und mich da, wo es ohne funktionierende Augen wirklich einfach nicht geht, wie eine Sehende behandeln, fühlt sich das dann immer total schön für mich an.



Also zum Beispiel beim Frühstück in der Plicht. Stellt euch einfach vor wie wir da sitzen und ich nach einem unerwarteten Schubs mit dem Ellenbogen an meinen Oberarm aufpassen muss, dass ich nicht den Kaffee, aus der Tasse in meiner Hand verschütte, während ich plötzlich aufgeregte Stimmen um mich herum höre und mich zunächst darüber wundere was hier auf einmal Außergewöhnliches los sein könnte:



„Hey Mara schnell, da! Ein Delfin!“

… gefolgt von dem betretenen Schweigen, wo ich an der Atmung den roten Kopf meiner Befreundeten hören kann.



Eine mögliche Antwort von mir könnte, begleitet von einem glücklichen Lachen, sein:



„Ja cool, ich bin ja nicht taub.“

„Warum wirst du denn so rot?

Hat dir der Delfin wo was abgeguckt?

Besser du ziehst dir deine Badehose wieder an.

Wir sind schließlich gerade beim Essen.“



Mit einer Binsenweisheit auf den Punkt gebracht:



„Der Brei wird nie so heiß gegessen,

wie er gekocht wird“



Dass die sensiblen Nuancen der Diskiminierung auf der Skala von null bis zehn im unteren Bereich über der Null, für Leute ohne Beeinträchtigung total schwierig sind, weiß eigentlich jeder Mensch der selbst ein Handicap hat.



Deshalb sind die meisten von uns auch gar nicht so anspruchsvoll, wie euch das nach meinen Beispielen jetzt vorkommen mag.



Wir werden in dieser Hinsicht auch nicht oft so professionell verwöhnt, wie ich euch das hier versucht habe optimal aufzuzeigen. Wirklich schmerzhaft wird es auch erst im Bereich unter der Null. Erst dort beginnt nämlich die Skala von Mitleid, über Ausgrenzung bis hin zur sozialen Entmündigung.



Das vorletzte Beispiel, also das vor dem Delfin, das Beispiel mit der Nachtfahrt, mit dem doofen „blind“ bei meinem Namen Mara mit dabei. Das war noch der geringste Fehltritt von allen. Und selbst mit Fettnäpfchen, sind mir alle total willkommen, die keinen Bogen um mich machen, aus Angst, dass sie etwas falsch machen könnten.



Wir wissen ja ganz genau, wo ihr alle im Umgang mit uns, mehr oder weniger auch selbst ein bisschen behindert seid. Weil ihr anders seid als wir, stellen wir uns im Allgemeinen deshalb ebenfalls, so gut wie uns das eben gerade gelingt, auch auf euch ein. Nehmt einfach einmal den Absatz vor diesem Absatz als Beispiel. In einer Blindenschule, hätten die ersten drei Worte für mehr als die ganze erste Zeile gereicht, weil blinde Kinder einfach wissen was wo steht, wenn sie es einmal gelesen haben.



In einer Grundschule für sehende Kinder, muss man für die meisten mehrfach mit Wiederholungen und Konkretisierungen um mehrere Ecken arbeiten, bis der letzte Heuler in der Klasse endlich auch weiß um was es geht. Aber das ist für den Alltag viel zu kompliziert. So lange ihr mich ganz oft Mara und nicht dauernd die Blinde nennt, verzeihe ich euch fast alles.



Also die Faustregel: Mara kommt viel besser als „Die Blinde“. Aber egal, wenn ich nicht so gerne Sport treiben würde, und deshalb ein Figurproblem hätte, wäre „Die Dicke“ auch nicht weniger diskriminierend.



Allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass der Dicken im Gegensatz zu mir, in ihrem ‚Glück im ihrem Unglück‘ dann wenigstens das Mitleid erspart bleiben würde.



Außer sie wäre eine dicke Blinde, wenn sie dann Pech hätte, würde sie peinlich von allem verschont. Erst das nennt man dann soziale Ausgrenzung.



Richtiges Lachen

Da fällt mir gerade noch etwas zum Thema Blindenwitze ein, mir könnte als Kommentar zu der besten, also der ganz guten Variante des Lob‘s, durchaus einfallen darauf mit folgendem Metapher zu antworten:



„Hey alles gut, ein blindes Huhn findet doch auch mal ein Korn.“



Wenn ich das sage, wäre ich ein bisschen enttäuscht, wenn meine FreundInnen, die mich gut genug kennen müssten, dann mit einem Klos im Hals lachen würden.



Auf der anderen Seite ist es so, dass die wenigsten meiner besten FreundInnen, außer Mona als meine allerbeste Freundin, meine Blindenwitze so nacherzählen können, dass ich sie selbst dann auch noch wirklich lustig finde.



Erinnert euch an dieser Stelle doch bitte noch einmal kurz an den Zorn, den ich als meine Protagonistin Mara im Prolog, wegen dem Zittern in meiner Stimme, auf sich selbst hatte.



Beim Sprechen die richtige Sprachmelodie zu treffen ist, mindestens genauso schwierig wie beim Schreiben die treffendsten Worte zu finden. Obwohl ich da im Hinblick auf das Sprechen viel bessere Karten als ihr habe, habe ich aber auch ich manchmal ein richtiges Problem damit es selbst gut genug hin zu bekommen. Zumindest ist das auch für mich immer noch eine ständige Herausforderung, etwas das schon ganz gut ist, noch besser zu machen, weil es wichtig ist.



Im Vergleich zu euch habe ich nur das Glück und ihr halt das Pech, dass ihr die kleineren Fehler selbst alleine nicht gut heraushören könnt. Für euch muss das ja richtig schlimm sein, weil ihr ja ohne jemand wie mich, alleine nicht einmal richtig Lachen üben könnt.



Jetzt wäre gerade eine passende Gelegenheit dafür, es ganz spontan alleine auszuprobieren und dabei am Anfang nur auf den Klos und das Zittern zu achten.



Ja, ich weiß wie schwer das ist, am Besten ihr versucht es gleich noch einmal, bevor ihr euch wegen mir dauerhafte Lachblockaden einbrockt.



Das kann jetzt, wo ihr für das Problem sensibilisiert seid, ganz schnell gehen. Tut mir echt leid für euch, aber da hilft jetzt nur noch ganz fleißig und ausdauernd, kräftig lachen zu üben, wenn sich da nichts Schlimmeres bei euch festsetzen soll.



Wenn jetzt gleich die Tür bei euch auffliegt und euch Hereinstürmende fragen, was es hier gerade so Lustiges zu lachen gibt, könntet ihr die Gelegenheit ergreifen und den Hereingestürmten mein Buch empfehlen.



Ich verspreche euch, quasi als Gegenleistung für eure Vertriebsunterstützung ……..



- Upps! … sagt man bei Büchern die nichts kosten,

da wirklich auch Vertrieb, dazu?

Ist aber auch egal:

Was nichts kostet, ist ja eh nichts wert!

Oder etwa doch? -



…….. mit eurer Hilfe, an dem Buch so weiterzuschreiben, dass alle fleißigen LeserInnen auch zukünftig, immer wieder die eine oder andere Stelle finden werden, wo jeder Mensch der das auch selbst will, beim Weiterlesen immer mal wieder diskriminierungsfreies Lachen üben kann.



- hoffentlich ist jetzt niemand das Lachen vergangen -





Mein Tipp:



„Einfach sein lassen, mit dem selbst nacherzählen meiner Witze und erst dann ohne Klos wieder lauthals mit lachen, wenn ich den Witz selbst wieder erzähle.“



Echt jetzt? Blinde können alte Witze lustig wiederholen?



- nicht vergessen: Sprachmelodie! … der Klos im Hals? -



- und jetzt gleich wieder richtiges Lachen üben -



Und noch etwas, versucht nie mich anzulügen, ich warne euch auch nur deshalb davor, weil es richtig fiese wäre es nicht zu tun. Ihr könnt euch nämlich wirklich nicht einmal andeutungsweise vorstellen, was ich im Gegensatz zu euch alles hören kann. Für mich husten die Flöhe nicht, sondern sie bellen.

Lesen und Schreiben

Ihr müsstet mir einmal dabei zuhören können, wie fürchterlich sich das anhört, wenn ich beim Bücher schreiben mit meinem Screenreader arbeiten würde. Den nehme ich zwar schon auch ab und zu mal gerne, statt meiner schönen großen PC-Braillezeile. Aber bestimmt nicht zum Bücher schreiben. Außer wenn ich auf Reisen unterwegs bin, aber dazu erfahrt ihr gleich noch mehr.



Aber warum habe ich dann auf meinen PCs überhaupt solche Screenreader? Vielleicht dafür, wenn ich mal gerade keinen Bock auf meine Braillezeile habe - was eigentlich nie vorkommt -, oder lieber wenn ich mal ganz schnell, ganz viel lesen will – was unheimlich oft vorkommt -?



Ok, Treffer, der zweite Aspekt passt. Das bringt aber nur dann wirklich viel, wenn ich die Texte dabei nicht gleichzeitig, schreibend editieren will. Also nur zum lesen? Nee, leider daneben!



Um an meinem Arbeitsplatz als Protagonistin Mara, an der Uni auf einem Windowsbildschirm zu navigieren nehme ich den Screenreader. Wenn ich dann aber in dem Text, in dem wir AssistentInnen dort immer die ätzenden Berichte pflegen müssen, drin bin, lese ich während dem Schreiben des Berichtes wieder lieber auf der Braillezeile mit. So sehe ich dann Satz für Satz, ganz genau, dass sich nicht doch noch ein vermeidbarer Fehler eingeschlichen hat.



Wenn dann aber noch etwas blitzschnell fertig werden soll, ist der Screenreader, vor allem wegen dem Windows, sogar fast ein Muss. In diesen Fällen habe ich dann oft auch alle meine speziellen Programme und alle Hilfsmittel eingeschaltet und so weit das Sinn macht auch simultan aktiviert, dass ich alles zusammen im fliegenden Wechsel fast gleichzeitig zum Einsatz bringen kann. Dass die Arbeit, dann allerdings so extrem stressig wird, dass das kein Mensch über eine längere Zeit so durchhalten kann, könnt ihr euch sicher gut vorstellen.



Nicht nur weil ich schon immer eine begeisterte Leseratte war, sind meine Ohren in dieser Hinsicht sogar so gut trainiert, dass ich meine Screenreader schon seit vielen Jahren immer auf maximale Vorlesegeschwindigkeit hoch gedreht habe. Auf diese Weise kann ich dann sogar viel schneller, als ihr das mit euren Augen könnt, durch die Text pflügen.



Zum Lesen schöner Bücher, würde ich das allerdings nicht ohne Not freiwillig mit dem Screenreader machen. Der Grund dafür findet sich darin, dass das - ja, hier will ich nicht ‚mein‘ schreiben, weil ich den Eindruck habe, dass das bei den meisten Leuten, die so wie ich lesen auch so ist - Kopfkino über die Punktschrift tausend mal besser anspringt, als wenn man sich im Vergleich dazu ein Buch mit einer technischen Turbostimme auf die Ohren knallt.



Wenn ihr mich fragt gilt das in ähnlicher From auch für Hörbücher. Ich mag sie deshalb auch nicht so gerne. Das Lesen mit der Brailezeile ist viel eindrücklicher, weil meiner Fantasie von der Punktschrift nicht die Freiheit genommen wird, den Figuren über die ich gerade lese, ihre eigenen Stimmen so zu geben, wie sie sich für mich während des Lesens emotional anfühlen.



Aber in diesem Fall repräsentiere ich sicher nicht die Mehrheit, aller Sehbehinderten. Das liegt schon daran, dass in Deutschland viel weniger als ein Viertel aller Sehbehinderten, das ist sogar schon hoch gegriffen, Punktschrift lesen können. Hinzukommt, dass davon nur ein Teil so gerne so viele Bücher lesen wie ich.

Urlaubsplanung

Ihr fragt euch jetzt sicher, wer die Autorität dazu haben könnte, mich dazu zubringen meine Braillezeile, einfach links liegen zu lassen, obwohl ich Bock auf sie hätte? Die Begründung dafür findet ihr, wenn ihr mich jetzt fragt ob mein Portemonnaie, dem Vergleich mit einer im Überfluss sprudelnden Quelle stand halten könnte. Schon gut, ich kürze das etwas ab:



Die große zweizeilige Braillezeile in der Economy Class, könnt ihr im Flieger schon mal vorne weg ganz schnell vergessen. Das sperrige, schwere Ding in meinem Rucksack in die Kabine, geht schon mal gar nicht. Außerdem wäre, last but not least, auch vor mir gar kein ausreichender Platz für das große Teil.



In der Häschenhaltung, im Billigflieger bliebe zwischen meinem Bauch und der Rücklehne, der vor mir befindlichen Mitreisenden - hier hört sich: ‚das gilt auch für Diverse‘, für meinen Geschmack, sogar richtig schön geschmeidig an -, auch ohne die vorgenannten Gründe gar nicht mehr genug Platz für meine Hände, um unter meiner Schreibtastatur noch etwas auf meiner großen zweizeiligen PC-Braillezeile lesen zu können.



Über die Printmedien, sollten wir auch noch ein paar Worte verlieren. Also die für mich, nicht die aus dem Cafe Wunderlich in Aalen, die sind ja wie ihr zwischenzeitlich ganz gut verstanden habt unbrauchbar unleserlich für mich.



Geprägte Stadtpläne, oder so eine taktile Karte von einem Bahnhof oder Flughafen sind aus meiner Sicht als Ergänzung zu GoogleMaps auf den Ohren echt voll nützliche Bringer. Ach ja, fast vergessen, das Lesen am Strand im Sand? Bingo! Da geht in meinen Augen nichts über ein klassisches Braille Buch - das fühlt sich auch schon beim Lesen so schön zart, rund, weich und warm an, also für den Urlaub echt was für‘s Herz, ganz anders als auf dem PC -. Aber leider wie immer: Kein Vorteil ohne Nachteil.



Für den Teil 1, von meinem Buch, das ihr hier gerade lest, sind wir mit den - nur - etwas mehr als achtzig Seiten, mit einem halbwegs guten Brailleausdruck, schon gut bei einem Kilogramm.



So ein Mist, dass das geprägte Zeug so schwer und so großflächig ist. In Papierform leider nicht gut flugtauglich, schon gar nicht zum Lesen in der Kabine. Wie gut das mit dem geprägten Zeug, alternativ dazu, im Koffer kommt, können wir uns ja gleich auch noch zusammen überlegen.



Winter der Welt von Ken Follett bringt es schon in der Schwarzschrift Printversion mit eintausendzweiundzwanzig Seiten auf eintausendeinhundert Gramm. Jetzt könnt ihr selbst weiter rechnen.



Ja schau mal einer an. Wenn ich mir Winter der Welt in Braille mit ins Bordgepäck nehme bin ich ja schon ohne den Stock im Rucksack über die erlaubten acht Kilogramm raus. Jetzt heißt es Bordgepäck optimieren:



8 kg - Stock - Zahnbürste = ? kg für Braille Literatur

allerdings mit dem Geldbeutel im Check in Gepäck

Oder vielleicht doch besser als Plan B Buisiness Class ?



Aber Moment mal, ihr fragt euch vielleicht gerade ob euch hier eine Blinde etwas über Farben erklären will?

- lachen üben? , ich darf das! -



Die Schwarzschrift Printausgabe:

‚Winter der Welt‘ 1,1 kg, für 1022 Seiten



Was hab ich denn plötzlich mit unleserlichem Zeug am Hut? Wenn ihr glaubt, dass ich mich auf Mona ausgeruht habe

– ausruhen auf Mona, hab ich noch nie ausprobiert - ,

dann liegt ihr daneben

- mit daneben geht gut, das hab ich schon oft ausprobiert -.

Ok, gut, ausruhen kommt später. Also wie hab ich das alleine gemacht?



- schreibt mir einfach in den Kommentaren auf BookRix ob euch solche Details über meine Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) langweilen oder interessiern, ich muss ja auch erst noch herausfinden was euch außer Segeln und Metal noch so von mir, interessieren könnte, ok? Teamwork halt - .



Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es euch interessiert und ihr auch wirklich Lust drauf habt, zu erfahren wie man solche einfachen Dinge, auch wenn man blind ist, total easy alleine hin bekommen kann. Ihr wisst ja, dass ich immer voll auf selber machen stehe,

- außer beim Sex - .



„Wie, auf Mona, ausruhen?“

„Nein, das geht gar nicht!“



Aber ich habe mir, das gebe ich ehrlicherweise auch gern zu, schon ein bisschen von Mona helfen lassen. Das Buch habe ich mir tatsächlich, und zwar nur für euch wegen dem Buch, also wegen meinem BookRix Buch, von Mona ausgeliehen, weil meine digitale Ausgabe von ‚Winter der Welt‘ selbst auf einer Briefwaage aus mehreren Gründen keinen Nutzen gebracht hätte.



- Deine Lieblingsfrage wenn du blind bist:

„Und was nützt mir das?“

oder:

„Schön, und was soll ich damit?“ -



Mona hat mir ihr Buch, noch bevor sie zum Daimler losgefahren ist, auf meinen Schreibtisch gelegt. Den Rest habe ich, obwohl die Ausbeute bei Google mal wieder schnell endlich war, dann doch ganz gut selbst hinbekommen. Ich unterstelle euch jetzt einfach einmal, dass ihr wissen wollt wie? Für den Fall, dass es nervt, wisst ihr ja wie ihr im Programm weiter zippen könnt.



Zuerst habe meine sprechende Küchenwaage eingesetzt

- die gibt es für Blinde nicht nur im Märchen -

und das Buch, damit gewogen.



Danach habe ich das Buch mit meiner linken Hand

am Buchrücken gegriffen und vor mich gehalten.

- kein Wunder, dass es so schwer ist,

es fühlt sich nicht wie das Taschenbuch,

sondern wie die gebundene Ausgabe an,

jetzt muss oben auch schon oben sein,

prima, dann weiß ich jetzt auch wo:

‚vorne und hinten ist‘,



Die letzte Seite zu finden und aufgeschlagen war jetzt kein Problem mehr. Das Buch auf meinen Scanner zu legen auch nicht. Schnell hatte ich so herausgefunden, dass das letzte Blatt gar keine Seitenzahl hat. Die höchste Seitenzahl, die ich hinten in Mona‘s Buch gedruckt gefunden habe war die:



Seite: 1022



Diese Zahl habe ich dann auch genommen. Das war‘s dann schon und wie wir sehen, fast alles ohne Assistentin und ohne Google möglich.



Am Tag vorher hatte ich es schon über Google probiert, aber da hatte ich weder das Gewicht noch die Seitenzahl herausfinden können. Aber so ist das halt, wenn man ein ordentliches Buch schreiben will. Selbst dann, wenn wir uns in den Themen, über die wir schreiben, schon ganz gut auskennen, bleibt uns AutorInnen das zeitaufwändige Recherchieren nicht erspart.



Leider stoßen wir auch selbst mit Google schnell an Grenzen. Wenn ich als Blinde an meine Grenzen stoße, agiere ich weiter über meine AssistentInnen. Deshalb ist mir dann als Plan B, auch schnell Mona‘s Buch eingefallen. Dann musste ich mich eigentlich nur noch entscheiden, ob ich mir das ungefragt, wohl mal schnell von ihr ausleihen dürfte, aber stopp!



- Wie finde ich in Mona‘s Regal das richtige Buch?

Ungefragt ihr ganzes Bücherregal scannen?

Nein, keine gute Idee!

Das hätte ich ungefragt auch nicht gemacht.

Aber nicht weil ich Peinlichkeiten vermutet hätte.

Blinde sind misstrauisch: Diskriminirung!, Arschloch.

Blinde sind neugierig: Klar, das können Sehende auch! -



Dann war ich mit meinem Latein für diesen Tag am Ende. Manchmal kommst du, wenn du blind bist ohne AssistentInnen wirklich nicht mehr sinnvoll weiter, weil es einfach zu lange dauern würde. Ein bisschen Hilfe aus Trotz zu verweigern wäre nicht nur dumm, sondern auch nicht inklusiv.



- Das andere inklusiv, nicht das von der MwSt.,

sondern das, das von Inklusion kommt -.



Ob ich nicht doch vielleicht: ‚Die Säulen der Erde‘ von Ken Follett, gewogen habe? Das habe ich nicht überprüft! Ohne Vertrauen zu den Sehenden, die mir gern mal schnell helfen, wenn ich sie um etwas bitte, hätte ich nämlich keine Zeit mehr für Ausflüge nach Aalen. Ich hoffe jetzt einfach mal darauf, dass mich wegen den paar Gramm Unterschied, kein Literaturkritiker wegen meinen leichtsinnig, nachlässig oder faul abgebrochenen Recherchen, die ich als Risiko vorsätzlich in Kauf genommen habe, durch die Fachpresse schleift.



- oder sollte ich sogar darauf hoffen?

Dann wäre mein Buch ja schon

einmal, in aller Munde im Gespräch, oder?

Wird schon gut gehen,

im einschätzen von Risiken bin ich ganz gut.

Warum wohl? -



Auch mit ein paar Kilo mehr für das Bordgepäck, bräuchte ich aber auch dann, wenn ich mir die Business Class leisten könnte, noch das meiste von dem zugelassenen Gewicht für wichtigere Dinge, als nur für mehrere dicke Braille Bücher. Ein paar Kilogramm für wenigstens ein schönes Braillebuch aus Papier wäre aber schon nicht schlecht. Aber nicht um es mir gleich im Flugzeug in meinen Kopf hinein zu ziehen. Warum? Wegen welchem Plan B?



Selbst für vierzehn Stunden non stop nach Australien würde ich mir lieber einen Ken Follett auf meine Ohren geben, anstatt für den Fall, dass etwas schief läuft ohne die wichtigsten Sachen in meinem Handgepäck, in einem mir noch unbekannten Hotel anzukommen, wo ich noch nicht einmal weiß wo das Klo in der Lobby ist. Aber trotzdem sollten wir uns das noch etwas sorgfältigr durchdenken, vielleicht gibt es ja noch einen besseren Kompromiss.



Wenn ihr so wie ich seid, und trotzdem so wie ich gerne auch viel alleine unterwegs sein wollt, müsst ihr, um wirklich immer auch am anvisierten Ziel anzukommen, möglichst weit vorausschauend planen. Das heißt wenn ihr eine Reiseplanung mit meinen Augen sehen wollt, müsst ihr immer schön rechtzeitig an alle, noch so unwahrscheinlich eintretenden, Eventualitäten denken, wenn ihr euch nicht unerwartet irgend wo voll festfahren wollt.



Ohne den richtigen Plan B, geht viel öfter, als ihr euch das vielleicht gerade denkt, alles ganz schnell voll daneben. Ich muss zum Beispiel immer sorgfältig darauf vorbereitet sein, dass mein Gepäck mal wieder, von der Airline ungeplant – aber deshalb sicherheitshalber von mir selbst um so besser super vorgeplant – erst zwei oder drei Tage nach mir wo ankommt.



Wenn ich mich ohne Plan B darauf verlassen würde, dass mein Gepäck immer mit mir ankommt, könnte es zum Beispiel passieren, das ich drei Tage nur mit meinem Blindenstock, meinem Geldbeutel, meinem Rucksack mit meiner Schminke, aber ohne Strandmatte und ohne Bikini irgendwo sogar ohne ein einziges Buch für den Strand, herum hängen und Däumchen drehen müsste. Ohne Zahnbürste und ohne zweite Unterhose? Kein Problem, das lässt sich viel leichter vor Ort in Ordnung bringen. Das bekomme ich locker alleine hin. Aber ein schönes Strandbuch? Keine Chance. Da könnte mir dann nicht mal mehr meine Mona helfen. Oh doch! Vorlesen wäre dann mein Plan C, weil ich ja ihre Stimme so sehr mag. Hhhmm, tagelang vorlesen? Die Arme Mona.



Däumchen drehen ohne Bücher? Voll der Hauptgewinn! Ich brauche doch keine volle drei Tage um herauszufinden wo ich mir in einer fremden Stadt ein paar Unterhosen kaufen kann, die mir gefallen. Schließlich habe ich ja auch immer fleißig Englisch gelernt um alleine in der weiten Welt reisen zu können. Deshalb bin ich ja auch im Schatten, mit meinem Stock international barrierefrei unterwegs. Aber ein Braille Buch im offenen Bücherschrank im Hotel zu finden? Keine Chance, ich kann halt nur Deutsch und Englisch.



Lesen auf dem Handy oder auf dem Tablet ist im Flieger, zumindest aus meiner Sicht, mit den Bluetooth-In-Ears die praktischste und leichteste Option von allen. In meinem Check-In-Gepäck habe ich dann für das gemütliche Lesen im Bett oder in der Lobby oft noch einen mobilen Reader dabei, der eine kleinere Braillezeile hat.



Das könnt ihr euch dann etwa so ähnlich wie mit dem Tolino oder einem Kindle vorstellen. Zum Ebooks lesen ist das auch ganz ok, nur lesen am Strand wird schnell teuer, weil Sand, Sonne, Wasser und Salz, die Braillezeilen wie nichts dahin morden. Selbst denen von den neuen, leichten, mobilen Braille E-book-Readern, traue ich am Strand nicht lange zu.



Aber wenn ihr auch nur kurz in meinen Screenreader mit hinein hören würdet, hättet ihr vielleicht einen ersten Eindruck davon, was ich mit meinen Ohren im Gegensatz zu euch alles mehr kann, aber ihr dürft mir glauben, dass ihr trotzdem keine brauchbare Vorstellung davon hättet, was meine Ohren wirklich alles im Vergleich zu euren können.

Klicksonar

Zur Überleitung nur noch kurz zur Vertiefung. Ihr würdet über meinen Screenreader, so gut wie nichts von dem Text verstehen.



Aber ihr könntet über den Vergleich eures eigenen Höreindruck‘s vom Radio, vielleicht ein bisschen besser verstehen, dass ich im Gegensatz zu euch, nicht nur sofort hören kann, wenn ihr lügt.



Jetzt zum „Klicksonar“, der Königsdisziplin zum Thema ‚mit den Ohren sehen‘. Da bin ich zwar selbst auch nicht wirklich gut, aber auch das Wenige das ich kann, würde schon locker reichen um euch daran zweifeln zu lassen, dass ich wirklich vollblind unterwegs bin.



Worum es dabei geht kennt ihr schon von den Echos meiner Stiefel aus dem Prolog. Das Gleiche geht aber auch mit Latschen aus Stoff im Spa-Bereich eines schicken Hotels oder barfuß am Strand. Nur muss man dann dauernd, wie ein Chamäleon, mit der Zunge schnalzen.



Das klappt aber nur mit viel Übung, wirklich richtig gut. Der Stock ist, zumindest für mich, im Vergleich dazu viel einfacher und fast genauso gut, oder sogar noch besser.



Bei mir liegt das zum Einen daran, das es das Klicksonar noch nicht gab als ich, als ich noch ganz klein war, schon gelernt habe mit meinen Ohren zu sehen. Unser Gehirn kann solche Dinge einfach viel besser lernen, solange es noch nicht fertig entwickelt ist.



Zum Anderen ist es so, dass ich auf Grund meiner langjährigen Übung mit meinem Langstock, insbesondere wegen meiner frühen Alleingänge und meinen unzählig vielen Erkundungsabenteuern zu Fuß durch Städte, mit der Bahn durch Deutschland, oder mit dem Flieger durch die Welt, damit deutlich mehr anfangen, als nur mit Echos.



Meinen im Prolog etwas selbstironisch aufbereiteten Nachteil kennt ihr ja auch schon, wobei da auch das berühmte Körnchen Wahrheit mit drin steckt. Wenn ich mich also mit meiner Zunge in einer Stadt, wie ein Leguan schnalzend, durch eine Fußgängerzone klicken würde, wäre das auch nicht so viel diskreter im Vergleich zum Langstock.



Im übrigen stehe ich in den meisten Situationen auch voll zu meinem Stock, er steht ja auch immer zu mir, das hat er sich dann schon auch mal verdient. Allerdings hätte ich mit dem Klicksonar beide Hände zum shoppen frei, ein nicht unwesentlicher Vorteil.



Aber am Ende ist es ja immer so, dass man nur Bock zum Üben auf etwas hat, wo von man sich zum Schluss dann auch einen ordentlichen Vorteil verspricht.



Aus meiner Sicht ist das Klicksonar echt cool für den Strand. Die Sauna finde ich aber genauso gut, auch so mit meinen Ohren, wenn ich dazu noch meinem Stock zum Schwitzen mitnehme.



Deshalb gehe ich dann auch lieber zweimal mit einer Tasche in einer Hand shoppen, anstatt mir von meiner wertvollen Lese-, Schreib- und sonstigen Freizeit, noch etwas für weitere Echoübungen abzuknapsen.



Auf den Punkt gebracht, habe ich halt einfach nicht wirklich Lust auf mehr Klicksonartraining, weil ich für meine Bedürfnisse, so wie es ist, auch ohne mehr zu Klicken, schon genug sehe.



Aber das ist eine ganz individuelle Angelegenheit. Weil ich mit den Echos, so wie sie jetzt schon in meinen Ohren klingen auch so, in Verbindung mit meinem Stock, gut genug klar komme, suche ich mir anstatt auf ein Buch zu verzichten, dann im Zweifel lieber einen Arm.



Und wenn aus dem Arm dann eine Hand wird, ist es für mich auch ok . No risk, no fun.



Aber so ein Chamäleon Training wo man, außer Zunge schnalzen auch noch lernen könnte die Farbe zu wechseln, - statt Bikini? -. Aber dann hätte ich ja ein Problem damit, welche Farbe mich wirklich unsichtbar macht?



Hey, eine Marktlücke für die nächste Generation Farberkennungsgeräte - nein, kein Scheiß jetzt, die gibt es auch nicht nur im Märchen. Die gibt‘s wirklich - . Ich nehme meines aber nur wenn ich mir nicht mehr sicher bin, ob meine schwarze Jeans über der Blauen liegt, oder umgekehrt, was ganz selten vorkommt. Nur die Tarnkappen Funktion für den Strand fehlt noch.



Ein Farberkennungsgerät mit Tarnkappe wie beim Zwerg Alberich in der Nibelungensage? Nicht‘s für mich.



Wenn ich schon selbst nicht‘s sehen kann, dann möchte ich wenigstens gesehen werden, besonders am Strand. Da bin ich dann ganz schnell dabei. Nicht mal schminken, einfach los durch den Sand, bis zum ersten coolen Arm.



Klicksonar? Vielleicht mal wenn ich alt bin!

Never – Happy? - ending Story

Ein langes Resümee, sorry! Aber jetzt geht es mit Riesenschritten weiter in Richtung „Happy End“ - Ihr habt sicher auch schon zwischen den Zeilen gelesen und schon etwas gespoilert auf was das Ganze nach dem Prolog über das Resümee zwischenzeitlich hinaus gelaufen ist. Dass ein Friede-, Freude-, Eierkuchenende nicht ganz mein Fall sein sein würde….? Das habt ihr euch sicher schon gedacht.



Das geht ja auch schon deshalb nicht, weil ich uns noch möglichst viele Optionen für die weiterführenden Teile diese Buches offen halten will. Außer ich hätte mit meinen bisherigen Texten der Geschichte gänzlich euren Lesegeschmack und damit fast alle meine Ziele verfehlt. Aber schauen wir jetzt doch zuerst einmal. was nach dem gleich folgenden vorläufigen Ende weiter aus der Geschichte wird.



Ich liebe offene Enden, schon deshalb, weil sie so schön zum Nachdenken anregen. Viel mehr als die klassischen „Happy Ends“ aus Hollywood. Geht es euch genau so? Dann bin ich jetzt gespannt was ihr zu den folgenden fiktiven Statements in den Kommentaren schreiben werdet.





Stellt euch bitte zuerst einmal mal folgendes Feedback vor:



„Liebe Mara, dein Prolog war ja bis auf den Sexismus, den du dir offensichtlich nicht verkneifen willst – schäm dich - , noch ganz lesbar. Aber Dein Resümee hat für mich weder etwas mit dem Thema deines Buches zu tun, noch mag ich so etwas gerne lesen. Entspannung geht anders und spannend ist das was du schreibst für meinen Geschmack auch nicht wirklich. Aber Danke für die Lesetipps, das Rätsel der Sandbank war wenigstens eine gute Entschädigung.“



Und? Was meint ihr denn dazu ……?



Hier ist meine Meinung zu dem Feedback:



Klar, da habe ich als Autorin eben den Leser

nicht erreicht. Geschmack und Thema verfehlt.

Ok! Aber seine Meinung ist mir wichtig!











Und jetzt im Vergleich dazu dieses Feedback:



„Hi Mara,

wann bringst du denn den Teil 2 heraus, ich bin schon jetzt ein absoluter Fan von deinem ausdrucksstarken Schreibstiel. Das mit den Bildern kommt für mich beim Lesen deiner Texte echt genau so rüber wie du das beschrieben hast. Du hast eine unglaublich tolle Fantasie. Natürlich wäre es falsch zu sagen, dass das so nur Blinde können, weil das sehr oberflächlich ausgedrückt wäre und auch ein schlechter Kommunikationsstil sein würde. So etwas darf man so natürlich nicht sagen. Ich will dir, liebe Mara, aber gerne noch ein stilvoll formuliertes Kompliment da lassen, weil ich glaube, dass du dir das wirklich wie beim Segeln im Nebel echt verdient hast. Ich glaube schon, dass du nur deshalb so viel einfühlsamer als andere schreiben kannst, weil du nichts sehen kannst. Deine Sinne haben sich deshalb einfach viel besser entwickeln können. Ich würde dafür aber genau so wie du auch kein Mitleid wollen, aber ich wäre sofort gerne bei deiner Crew dabei, wenn du mal wieder segeln gehst und auf dem Boot noch eine Kabine für mich frei wäre.“



…… jetzt seid dran! Ich bin gespannt:



Ausblick Teil 2:

Nach Prolog: Kapitel 1: Überraschung am Kai

Die Landung in Zadar, war butterweich ….

. ..hier werde ich den Teil 2 weiter schreiben

….. . … ….… … . … - natürlich weiter in

in Schwarzschrift und nicht in Punktschrift -.



Kapitel 2: Kurs 305° West Nord West

Ein Robotron C2 ? … und was soll ich jetzt bitte mit diesem digitalen sprechenden Kompass anfangen? Wenn das nur eine gut gemeinte Spielerei für Blinde ist, die mir in unser Crew hier keinen praktischen Nutzen bringt, könnte ihr das Ding auch gleich den Fischen füttern ……



Kapitel 3: Als Chamäleon am Strand

Splitternackt im Kies? Nicht gerade der Südseetraum oder? Aber in Kroatien splitternackt …… am Stadt- oder Hotelstrand eher nicht so gut, hat Mona gesagt…. Aber für mich als Chamäleon, gelten ja dann die gleichen Regeln, wie für den Zwerg Alberich, aus der Nibelungensage ….



Kapitel 4: Nachtfahrt kann ich richtig gut ….

Ein Abend in der Stadt. .. . mit fremde Leuten …., .. mit rotem Wein. Es gab Lamm vom Grill….würzig und salzig. Dann stachen wir in See. Zur Nachtfahrt……. das Wetter. … nass, kalt, windig, neblig, schwarz,... Angst ..! .. ..Wer?



Kapitel 5: Stürmische Nacht

Die Zeit vergessen, .. .. . . Verstand vermessen, … . Mut verloren …… im Hafen geboren. Im Bett geborgen …., geschlafen am Morgen. Wärme genossen …. in Arme geschlossen. . . …. Liebe zerronnen … .. . .wie alles begonnen?



Kapitel 6: Verbrannte Erde

Mona ist stinke sauer, …. ob nur auf mich ….? Im Kloster… . leben ...ich? Zum Glück habe ich gelernt zu machen was ich will. Und überhaupt, was soll denn das blöde … „Gelegenheit, schafft Diebe!“… Ein verlorenes Herz ist doch nicht geklaut. .. … . Geschenkt ist geschenkt, nur wieder holen ist gestohlen.



Vorläufiger Epilogentwurf für Kapitel 6:

Die Rückreise von Zadar nach Stuttgart, verlief im Gegensatz zu den aufregenden Abenteuern, die Mona und ich in den vergangenen Tagen zusammen mit ……. erlebt hatten, genauso unspektakulär wie unsere Anreise. …… das Schweigen, viel uns beiden schwer … in unseren Ohren rauschte noch Meer…. … ist da noch mehr?



Teil 3: . .. wollt ihr…weiterlesen… …?

Kommt Ihr noch mit ins Kino?

Wie schön Kopfkino ist wissen wir alle, sonst würden wir nicht lesen. Wie richtiges Kino sich anhört, weiß ich. Wie es riecht und wie es sich anfühlt dort zu knutschen weiß ich auch. Wie der Film dort aussieht wisst nur ihr. Wie der Film dort in meiner Vorstellung aussieht weiß nur ich. Wenn wir zusammen ins Kino gehen, können wir uns gegenseitig erklären wie wir den Film mit eigenen Augen sehen. Am liebsten beim Knutschen, oder? Im Programm habe ich gelesen, dass es auch in der nächsten Folge wieder um:



Toleranz

Respekt

Handcap

Teilhabe

Inklusion

Gender

Liebe

Sex

Gewalt

Teamwork

Hilfe

Trost

Mitleid

Selbstbestimmung



Die Kinokarte für die nächste Vorstellung habe ich schon. Ob wir uns dann zufällig im Kino treffen? Sprecht mich einfach an wenn ihr mich seht. Auf ein Bier vielleicht? Es muss ja nicht immer gleich so wie mit Mona enden. Wie wär‘s mit segeln?



Als AutorInnen den richtigen Ton zu treffen, ist für uns alle die größte Herausforderung beim Schreiben. Aber wenn wir uns gegenseitig dabei helfen, haben wir zusammen viel bessere Karten.



Beim Schreiben helfe ich genauso gerne, wie ich mir dabei auch selbst gerne helfen lasse – bei mir am dringlichsten bei den Kommas -. Ich hoffe, dass es mir gelingt die Sprache meines Buches so zu modellieren, dass nicht nur für die zitierte Jungautorin und für mich, sondern für euch alle:



Die Buchstaben zu Bildern werden.“



März 2021



Herzlichste Grüße und viel Spaß beim Lesen

und beim Schreiben,



eure Mara Metzing

Impressum

Texte: © Mara Metzing
Bildmaterialien: © Mara Metzing
Cover: © Mara Metzing
Tag der Veröffentlichung: 17.03.2021

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle, die die Welt mit anderen Augen sehen wollen.....

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