Cover

Kapitel 1

  

 


„Dad, ich denke nicht, dass ich dahin möchte.“, ich verschränkte die Arme vor der Brust. Mein Vater wollte mich auf eine Dämonenschule schicken, weil er meinte, die ordinären Schulen von den Sterblichen, haben einen zu mangelhaften Bildungsstand. Ich verdrehte die Augen. Als ob ich überhaupt im Unterricht aufpassen würde. Was macht das für ein Unterschied? Ja ich weiß, ich muss mich anpassen. Schuluniformen und derartiges. Ein Schauer lief mir den Rücken hinab und ich schüttelte schnell die Gedanken ab. Mich in Schuluniform...argh!
„Tessa, ich will jetzt nicht mehr mit dir darüber diskutieren. Du wirst hingehen und fertig!“, erwiderte er streng. Ich seufzte. Es hatte keinen Zweck. Man konnte ihn nicht umstimmen, wenn er sich etwas fest in den Kopf gesetzt hatte.
„Schon gut. Aber das ist kein Internat, oder?“
„Nein. Du darfst nachmittags wieder nach Hause.“
„Ich hasse dich trotzdem.“, meinte ich mürrisch und bemerkte wie seine Lippenwinkel kurz zuckten.
„Damit kann ich leben.“, Dad verließ die Küche und ließ mich stehen. Ich schnaubte. Er hatte mich schon da angemeldet, bevor ich damit einverstanden bin. Okay, ich bin noch nicht volljährig, aber bald. Dann kann er so etwas nicht mehr mit mir abziehen. Wahrscheinlich hätte mein Bruder nicht damit anfangen sollen, wie toll seine Dämonenschule ist. Wir sind keine normale Familie. Deshalb. Wir sind Dämonen. Jeder hatte eine unterschiedliche Fähigkeit und die ist je nach Stärke unterteilt. Mein Bruder ist ein Feuerdämon, seine Wut ist die Energiequelle für seine Flammen. Und ich? Ich weiß bis jetzt nur das ich Dämon bin, aber was für einer muss ich in der verdammten »Dämonenschule« herausfinden. Ich strich mir durch die Mähne und ging in mein Zimmer. Eine Schuluniform und ein paar Unterlagen waren auf meinem Bett. Die Schuluniform sah einfach grässlich aus. Sie bestand aus einem dunklen khaki Blazer, der einen leichten Grünstich hatte. Daneben lag eine weiße Bluse, eine Krawatte, die aussah als hätte man sie in Blut getränkt und ein grauer Faltenrock, aus rauem Stoff. Ich hob die Sachen auf und musterte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. Das wird ja super.
„Tessa? Es gibt essen.“, ertönte die Stimme meines Bruders. Ich verdrehte die Augen und warf die Uniform wieder auf meinen Bett.
„Ja ist gut.“, ich verließ mein Zimmer und ging in die Küche. Auf dem Barsitz der Theke saß mein Bruder und verschlang genüsslich seine Nudeln.
„Wo ist Dad?“, fragte ich und pflanzte mich neben ihm.
„Der telefoniert gerade mit dem Direktor meiner Schule.“, erwiderte Jeremy. Ich betrachtete meinen Bruder. Teresa und Jeremy. Er und ich waren die einzigen Dämonen, die so einen christlichen Namen hatten. Es war so, dass meine Mutter sie uns gab. Sie war eine reine Irdische, die sich in einen Dämon verliebte. Es war ihr egal das mein Vater kein Mensch war, aber leider schickte der Satan seine Handlanger, um sie zu töten.
„Tessa? Tessa? TERESA!“, mein Bruder riss mich aus den Gedanken.
„Was?“, brüllte ich zurück und warf ihm einen genervten Blick zu.
„Dad hat dich gerufen.“
„Was will der jetzt schon wieder?“, er zuckte ahnungslos die Schultern. Ich sprang seufzend vom Barhocker und schlenderte in das Arbeitszimmer meines Vaters. Die Tür war zugezogen, nur schwaches Licht konnte man an den Ritzen der Türe erkennen. Ich klopfte, bevor ich quietschend die Tür öffnete. Dad saß an seinem Schreibtisch und füllte etwas fieberhaft aus.
„Dad?", er zuckte kurz erschrocken zusammen und drehte sich ruckartig zu mir. Die Papiere hatte er hektisch unter seinen Bücher versteckt, aber ich konnte einen leichten Blick erhaschen. » Seele« ich runzelte die Stirn. Was hatte das zu bedeuten?
„Tessa.", begrüßte er mich rau. „Ich habe eben mit dem Direktor der Schule unterhalten. Du wirst ab morgen auf diese Schule gehen und wie du gesehen hast, liegen die Materialien, die man da benötigt, schon in deinem Zimmer. Dein Bruder wird dich morgen begleiten. Und Teresa, denk daran. Du kannst dich nicht weiterhin sowie auf der sterblichen Schule benehmen.", erklärte er ruhig. Was schon morgen?! Ich riss meine Augen auf und verschränkte die Arme.
„Sei nicht so engstirnig. Irgendwann hättest du sowieso dahin müssen."
„Diese Schule! Dad, wie kannst du nur?"
„Wir haben schon vorhin darüber geredet. Du wirst hingehen, egal ob du willst oder nicht. Du brauchst unbedingt Disziplin und Zurechtweisung. Dein Benehmen ist mehr als unakzeptabel.", beendete er die Diskussion und zeigte auf die Tür.
„Nun geh. Ich muss noch weitere Erledigungen machen.", ich schnaubte empört und verließ das Zimmer mit einem lauten Knall. Jerm ging schon auf mich zu und legte tröstend einen Arm auf meine Schulter. Das dachte ich jedenfalls, bis er mir beruhigend die Schulter strich und fragte „Kann ich deine Portion Spagetti haben?"
„Von mir aus.", brummte ich und boxte ihm auf die Schulter. So war Jerm nun mal. Er würde nie freiwillig jemanden trösten oder überhaupt richtig nett sein. Ich musste innerlich etwas schmunzeln. Die einzige gute Tat, die er je vollbracht hatte, war schon eine Weile her. Es hatte geregnet und ein typisches bildhübsches Mädchen stand triefend nass neben ihm und wartete auch auf den Bus. Da Jerm sehr empfänglich bei solchen Mädchen war, hatte er ihr seinen Schirm gegeben, den sie dankbar annahm und sich näher an ihn rückte. Mein Bruder der gerne mit Menschen spielte, nahm ihr Gesicht und küsste sie stürmisch. Als dann der Bus kam, stieg sie vor ihm ein, drehte sich aber nochmal um und gab ihm den Schirm. Dabei stellte Jerm mit wachsenden Entsetzen fest, dass dieses Mädchen kein Mädchen war, sondern bloß ein Junge, der sich wohl kein Friseur leisten konnte. Er hatte einen zarten Körperbau und das Gesicht wurde von wirren Haarsträhnen bedeckt. Ich konnte mich noch an seinen verstörten Gesichtsausdruck erinnern und musste wieder grinsen. Ja ja Jerm. Das Leben ist schon was schönes, wenn man alles durch die homosexuelle Brille sieht, nicht wahr?
„Was grinst du so dämlich?", entgegnete er barsch, als hätte er meine Gedanken gelesen.
„Ach nichts.", ich lächelte vielsagend. Jerm beäugte mich argwöhnisch und nuschelte mit vollen Mund. „Das gefällt mir nicht." ich zuckte gleichgültig die Achseln.
„Das ist nicht mein Problem.", meinte ich und ging in mein Zimmer. Die Drecksuniform warf ich auf meine Stuhllehne und kuschelte mich in die Decke. Ich will nicht in diese verdammte Dämonenschule. Boah. Egal, ich lass mir jetzt deswegen nicht den Schlaf rauben. Ich vergrub mein Gesicht unter dem Kissen und seufzte wohlig. Morgen wird ein harter Tag, ein richtig harter Tag...

 

 

 




 

Kapitel 2

 

Mein Wecker schallte laut und ratternd neben meinem linken Ohr. Ich stieß ein verärgertes Stöhnen aus und schlug gegen die Uhr. Das Klingeln wurde lauter und ich vergrub mein Kopf unter meinem Kissen. So ein Scheiß. Ich kann mich nicht daran erinnern, den Wecker gestern Abend gestellt zu haben. Ich schloss wieder meine Augen und spürte wieder wie meine Müdigkeit meinen Körper überrollte. Nur noch ein paar Minuten...Plötzlich riss jemand die Tür auf.  „Tessaaa!", flötete Jerm fröhlich. „Geh bloß raus aus meinen Zimmer.", knurrte ich müde. Ich hörte wie die Tür leise zugezogen wurde und öffnete verwundert die Augen. Mein Bruder tat normalerweise nie was ich sagte. Bevor ich mich weiter mit den Gedanken beschäftigten konnte, riss jemand mir die Decke weg und kaltes Wasser prasselte auf meinen Körper. „JEREMY!", brüllte ich quietschend und rollte mich wegen der nassen Kälte, zu Seite - und fiel krachend auf den Boden. Ein schallendes Lachen ertönte - ein Lachen voller Schadenfreude. „Was fällt dir ein?!", meine Stimme überschlug sich regelrecht. Mein Bruder stand lachend an der Tür, mit einen Eimer an der Hand. „Guten Morgen, Schwesterherz.", säuselte er zufrieden und wischte sich die Tränen an seinen Augenwinkel weg. Als ob große Brüder toll wären, der nächste der das behauptet bekommt von mir definitiv ein Schelle. "Gibt's einen besonderen Grund, wieso du mich auf diese Art und Weise wecken musstest?" "Ja sogar zwei.", er sah mich trotzig an.  „Und die wären?!" "Mir war langweilig und Dad meinte ich solle dich wecken." "Was?! Wegen diesen zwei mega wichtigen Gründen.“, ich achtete dabei meine Stimme genauso, zu verstellen wie ich wusste, dass er das hasste. „Hast du den Eimer über mich geschüttet?“ „Sieht so aus.“, bejahte er grinsend und stürmte aus meinem Zimmer, bevor ich auf Angriff übergehen konnte. Eigentlich sollte ich total wütend auf ihn sein, was ich auch inzwischen bin. Aber das war seine Art und so mochte ich meinen Bruder nun mal. Ob's mir gefällt oder nicht. Ich musste damit leben.  Ich schlenderte in die Küche. Nachdem ich mich frisch geduscht und diese schreckliche Uniform angezogen hatte, fühlte ich mich einfach nur steif und genervt. Dad saß auf den Barhocker und las Zeitung. Jerm machte sich inzwischen irgendetwas zum essen. Ich pflanzte mich auf die Theke und überkreuzte die Beine. Dad blickte kurz von der Zeitung hinauf und musterte mich. „Die Uniform steht dir.“, sagte er bloß und versteckte sich wieder hinter der Zeitung, bevor ich etwas darauf erwidern konnte. „Mir steht es besser.“, warf mein Bruder grinsend ein und ich verdrehte die Augen. „Schön für dich.“ „Finde ich auch.“, er nahm einen herzhaftigen Biss von seinen Toastbrot. Ich schüttelte nur den Kopf und machte mir einen Kaffee. „Kinder. Hört auf zu streiten.“, meldete sich mein Vater zu Wort. „Wir streiten nicht!“, zischten Jerm und ich zu selben Zeit. „Schon gut! Schon gut.“, Dad hob seine Hände ergeben hoch. Ich grinste zufrieden und nahm einen vorsichtigen Schluck von meinen Kaffee. „TESSA!“, mein Bruder klopft mir heftig auf die Schulter. „Sag mal geht’s noch? Was ist?“, zischte ich und spuckte den Kaffee wieder in die Tasse. „Ich komm zu spät. Keine Zeit für Kaffee.“, flötete er und nahm mir die Tasse weg. „Ey?!“, aber er hatte mich schon am Arm gepackt und durch den Flur zur Haustür geschleift. Dad hatte nicht mal von seiner Zeitung hoch geschaut und hat nur „Viel Spaß in der Schule Kinder.“, gemurmelt.  „Jerm?“, er drückte mich aus der Wohnung und zog die Haustür hinter sich zu. „Jerm!“, aber mein toller Bruder ignorierte mich immer noch. Stattdessen zog er mich das Treppengelände runter. „JERM!“, brüllte ich. Wieso ignoriert der mich. Boah! Wir sind nun auf der Straße und zog mich hinterher wie ein Hund. Das lass ich mir nicht bieten. Bruder hin oder her. „JEREMY!“, ich holte aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Erst dann wandte er sich zu mir und starrte mich erstaunt an. Seine rechte Hand strich über den roten Abdruck auf seiner Wange. So fest war es doch gar nicht. „Was?“ „Ich hab meine Schulsachen vergessen.“ „Alter. Konntest du das nicht früher sagen. Ich komm voll zu spät und der Bus kommt gleich.“, maulte er genervt. „Dann lauf vor, ich beeil mich.“, und rannte los, bevor er was darauf erwidern konnte. So ein Idiot. Alles seine Schuld, würde er mich wenigsten ab uns zu reden lassen. Aber nein! Argh. „Tess!“, Jerm packte mich an der Schulter. „Geh du runter zu Bushalte, ich komm mit dein Zeug nach.“ „Von mir aus. Es liegt auf der Küchentheke.“, ich zuckte gleichgültig mit den Achseln. Er nickte und sprintete schon die Treppen hinauf. Wie gesagt. So ein Idiot kann nur mein Bruder sein. Ich lief den breiten Straßenweg entlang und entdeckte schon die blaue Bushaltestelle, die leer war. Erleichternd nahm ich an der blauen Bank platz und starrte in den Himmel hinauf. Ach Mom. Ich will nicht auf diese Schule. Ich wünschte, du könntest auch ein Wörtchen mitreden. Es ist alles so Scheiße seit du weg bist. Ich lachte bitter. Jetzt fang ich noch an mit mir selbst zu sprechen. Ich rieb mir die Augen und schüttelte die Gedanken weg. Das ist doch eh Zeitverschwendung. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und erblickte in ein aschgraues Augenpaar, das mich sanft musterte. Ich ließ meine Augen kurz über sein Gesamtbild schweifen. Interessant. Er war also kein Sterblicher. Ich erkannte es sofort, an seiner merkwürdigen Aura. Die nicht üblich in einem schwachen weiß schimmerte, sowie der Menschen. Sondern seine war grau und intensiv. Und er trug die mir allzu bekannte Schuluniform. „Bist du neu an der Schule?“, fragte er, mit einer ruhigen und angenehmen Stimme.  „Sieht wohl so aus.“, ich schaute auf den grauen Asphaltboden. „Dein Enthusiasmus haut mich regelrecht um.“, warf er sarkastisch ein und ich schaute ihn nochmal an. Er war eigentlich recht attraktiv, aber er wirkte irgendwie sehr zerbrechlich. Seine Haare schimmerte in einen dunklen Braun. Seine Augen wurden von langen geschwungenen Wimpern umrahmt, was sein Blick noch intensiver und attraktiver macht. Er hatte weiche Gesichtszüge und ein sanftes Lächeln aufgesetzt. Ich verzog meine Lippen zu einem reservierten Lächeln. „Wenn es nach mir ginge, würde ich weiterhin auf die Menschenschule gehen.“, meinte ich mit einem gleichgültigen Tonfall. Er war von meiner Offenheit überraschte, fasste sich aber wieder und schmunzelte. „Zwingen dich deine Eltern, weil sie wollen das du entweder A: Herausfindest was für eine Kraft bzw. Macht in dir steckt. Oder B: Du deine Kräfte kontrollieren und erweitern sollst. Oder zu letzten und populärsten Variante C: Weil du...wie sagen die Herrschaften so schön »Disziplin und Zurechtweisung« benötigst?“ „Alle drei Optionen.“, grinste ich schief. Langsam fang ich an ihn zu mögen. Nicht so ein aufgeblasener Typ, der mit der Ich-bin-zu-cool-um-mit-so-etwas-wie-dir-zu-reden Schiene, wie die komischen Gestalten, die sonst hier herum laufen. Der Bus kam. Er war überraschend schwarz und lang. Die Tür öffnete sich und ich stieg ein, warf aber ein letzten Blick nach hinten und entdeckte schon Jerm, wie er mit einer unglaublichen Geschwindigkeit versuchte den Bus zu erreichen. „Wird's bald Mädel?“, fuhr mich der Busfahrer an. Ich sah ihn mürrisch an. „'ne Schönheit sind Sie ja nicht gerade. Halten Sie einfach ihren Mund und machen ihren verdammten Job.“, er betrachtete mich finster und lachte höhnisch. „Bist die Neue, was? Hat dir niemand die Regeln erklärt. Immer diese Dämönentussen, die sich für etwas besseres halten.“, murrte er. „Wen nennen Sie hier Tussi? Ey, SIE-“, brüllte ich schon los, als mir jemand den Mund zuhielt. Ich schluckte meine Schimpfwörter runter und drehte mich vorwurfsvoll um. „Jerm! DU Vollidiot, fass mich gefälligst nicht an. Ich wollte diesen widerwärtigen Fleischklops zeigen was Sache ist.“, Lachen ertönte. Ich drehte mich zu den Sitzen und erblickte viele, viele Schüler. Die das Schauspiel mit einem breiten Grinsen beobachteten. Ops, ich war wohl etwas vorlaut. Jerm schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Tut mir leid Jack. Das ist meine Schwester. Sie ist etwas temperamentvoll und kennt nicht ihre Grenzen.“, entschuldigte er sich beim Busfahrer. Ich glaub mein Schwein pfeift. Wieso zum Teufel tut er das? Ich packte meinen tollen Bruder am Kragen und schob ihn zwischen den Sitzen. „Du Heuchler, such dir ein Platz und halt einfach die Klappe.“, knurrte ich. Er übergab mir meine Schultasche und setzte sich neben einer gutaussehender Blondine, die mich mit einen Grinsen taxierte. Hinter mir war der eine Junge. Der attraktive mit der komischen Aura, den ich unter schweren Lider ansah. Ich war plötzlich so müde und wollte einfach nur noch in mein weiches Bett. Er saß im Rollstuhl, wieso hab ich das nicht eher bemerkt? Er lächelte schwach und sein Rollstuhl fuhr zu einen freien Platz. Ich folgte ihm und setzte mich, ohne seine Erlaubnis, neben ihm. Dann startete der Motor und die Bustüren schlossen sich. Der Bus fuhr brummend los und ich lehnte mich endlich seufzend nach hinten. Der Tag fängt ja schon mal gut an. Total klasse. Ich drehte mein Kopf nach links und bemerkte wie er mich beobachtete. „Du scheinst nicht überrascht zu sein, dass ich gelähmt bin.“ „Wie sollte ich, deiner Meinung nach reagieren?“, sagte ich bloß und betrachtete seinen bleichen Teint. Er zuckte mit den Achseln und schloss lächelnd die Augen. „Die meisten machen auf Mitleid oder »Oh du Ärmster! Kann ich dir irgendwie helfen « Dreck. Nach einer geräumigen Zeit ist es einfach nur noch ermüdend.“ „Verstehe.“, und wollte schon anfangen zu dösen, aber plötzlich lag mir eine brennende Frage auf der Zunge und ich stupste ihn an. Er fuhr sich durch die Haare und machte bloß „Hm?“  „Was für ein Dämon bist du?“, fragte ich schon los. „Einer der jemanden gedanklich außer Gefecht setzen kann. Die schlimmsten Gedanken entnehmen oder auch die wundervollsten Sandten kann.“ „Mach das mal bei mir.“, entgegnete ich eifrig und sah ihn erwartungsvoll an. Er lachte leise und nahm meine Hand. Seine großen Hände waren warm und weich. Er drückte sie sanft, ehe er sich vorbeugte und mir ein Kuss auf die Stirn gab. Ich wollte schon protestieren, als plötzlich der Kuss wie Feuer brannte und alles um mich herum hell wurde, so hell das meine Augen brannten und ich sie zu kniff. Als ich mit einem Auge leicht spähte, sah ich wie ich auf einer Hängematte lag. Neben mir war ein kleiner weißer Tisch und eine Frau, mit roten, strahlenden Haaren. „Mom?“, hauchte ich ungläubig. Sie stand auf, antwortete mir aber nicht und ging auf mich zu. Bevor ich etwas erwidern konnte, schloss die mich in ihre Arme und ich spürte wie die Tränen des Glückes und der Erleichterung, meiner Wange entlangliefen. „Du lebst.“ „Tessa. Meine allerliebste Tessa. Wie geht es dir?“, ihre Stimme klang so hell wie Glocken. „Ich hab dich so vermisst.“, nuschelte ich nur und drückte mich enger an sie. Ihr ach so vertrauter Geruch stieg in meine Nase und ich seufzte leise. Als plötzlich sie mir entwich, das Einzigste was ich umarmte, war heiße Luft. Alles schnellte zurück wie ein Gummiband und eine schwarze Kraft zog mich hinab, in die Tiefe. Mit einem Ruck riss ich schweißgebadet die Augen auf und erblickte den nun leeren Bus. Neben mir saß dieser Junge, dessen Name ich immer noch nicht wusste. Wir schwiegen uns an und verließen langsam den Bus. Was zum Teufel war das? Meine Gedanken waren so wirr und durcheinander. Mein Körper fühlte sich so schwer an. Gedankenverloren lief ich neben ihm her. Sein Rollstuhl fuhr automatisch. Ob er ihn wohl gedanklich steuerte? „Ich bring dich zum Sekretariat.“, sagte er rau. Ich folgte ihm stumm und versuchte meine stürmischen Gefühle von eben zu sortieren. Aber meine Aufmerksamkeit wanderte schon zum Schulgebäude. Es waren zwei riesige Gebäude, die ca. zehn Meter Entfernung hatten, aber durch lange, äußere Treppen verbunden waren. Die Schule erinnerte mich etwas an die Barockzeit. Edel und stilvoll. Aber die dunkle abschreckende Aura, die die Schule umhüllte war einfach faszinierend. Als wir durch den ganzen Hof liefen, bedachten mich Mädchen mit bösen Blicken. Die Jungs hingegen pfiffen und grölten. Was geht denn hier ab? Ich sah auf ihn hinab. Wie er wohl hieß? „Wie heißt du?“, platzte es plötzlich aus mir heraus. Er sah mich kurz erstaunt an und schmunzelte schließlich. „Cem. Cem Catrall. Und du?“, stellte er sich vor. „Teresa Grantham. Aber du nenn mich Tessa.“, murmelte ich.  „Mutter Teresa.“, zitierte er grinsend. „Dein Name ist sehr untypisch für eine Dämonin.“, bemerkte Cem und fuhr weiter. „Meine Mutter war eine streng gläubige Sterbliche.“, ich zuckte die Achseln. Er stoppte vor einer breiten, geschwungene Tür, die aus antiken Holz bestand und mit dunklen Holzgravierungen verziert war.  „Danke.“, setzte ich schon an, aber er winkte ab. „Kein Problem. Also vielleicht sehen wir uns noch. . .Tessa.“, dabei sagte er mein Namen so sanft und herzlich, dass ich ihn kurz sprachlos anstarrte. Cem fuhr mit seinen Rollstuhl weg und ich sah ihm eine Weile nach. Wie es wohl für ihn ist als ein Dämon gelähmt zu sein? Hmm...Seit wann können Dämonen so etwas wie eine Lähmung bekommen. Ich schüttelte mein Kopf. Ich muss echt aufhören, mit meinen Gedanken wild um mir zuschmeißen. Wenn es hier so etwas wie Gedankenleser gibt, bin ich echt erledigt. Definitiv. Ich musste bei den Gedanken kurz schmunzeln. Derjenige würde wahrscheinlich von meinen Fantasien verrückt werden. Ich betrat das Sekretariat und verbannte meine unwirschen Gedanken ans hinterste Eck meines Kopfes. Ein Mann saß hinter einen prachtvollen Schreibtisch, er hatte die Haare nachhinten gekämmt und einer silberne Brille krönte würdevoll auf seiner Nase. Er schien etwas zu lesen, aber hob sein Kopf hoch, als er mich hörte.  „Willkommen Teresa Grantham. Ich bin Mr. Darkwood“, begrüßte er mich, als hätte er mich schon lang erwartet. Mein erster Gedanke war: Stalker! Aber ich unterdrückte ihn schnell und grinste in mich hinein. „Tessa.“, korrigierte ich ihn. Er schenkte mir ein nachsichtiges Lächelns und holte einige Formulare aus. „Da Sie neu an der Schule sind, werden Sie erstmal ein Test machen, damit wir wissen in welchen Klassenzweig wir Sie schicken.“, erklärte er. „Klassenzweig?“ „Also. Bei uns gibt es drei Klassenstufen. Die 1, die 2 und die 3. Die Klasse 1, wo Sie von nun an besuchen werden, wird in vier Klassenzweigen aufgeteilt. In I kommen die begabten und Musterschüler rein. Sie sind für ihre hervorragenden Arbeit und überdurchschnittlichen Macht bekannt. Und so geht es weiter bist zu IV. Da kommen die faulen und schwachen Schüler rein. Natürlich kann man nach jedem halben Jahr einen erneuten Test machen und sich hocharbeiten.“ „Und aus welchen Themenbereich besteht der Test?“ Mr.Darkwood kratzte sich am Kopf. „Unterschiedlich. Er ist erstmal in zwei Teilen aufgeteilt. Den theoretischen und praktischen, wo du deine Kräfte unter Beweis stellen kannst.“, plötzlich schlug er sich gegen seine flache Stirn. Der ist echt komisch, aber er scheint mir irgendwie sympathisch. „Sie haben noch gar nicht herausgefunden, welche Macht in ihnen steckt und was Sie damit anstellen können. Wir müssen den Test verschieben.“, sagte er hektisch und schnappte sich das Telefon und diskutierte eifrig mit dem Direktor. Ich nahm währenddessen an einem Stuhl platz und lehnte mich gegen die Stuhllehne. Boah. Ich bin so müde. Vielleicht kann ich nur ganz kurz meine Augen ausruhen. Nur ganz kurz. Ich wollte gerade die Lider schließen, als Mr.Darkwood sich räusperte. „Miss Grantham. Da wir den Test erst nach einer geräumigen Zeit ausführen können, werden die Klassenlehrer, der jeweiligen Zweige bestimmen welche Klasse sie vorerst besuchen werden. Sie werden jeweils eine Klasse, eine Woche lang besuchen und das geht bis sie alle durch haben. Diese Woche werden Sie die Klasse 1 IV besuchen. Ihr Unterricht beginnt erst nachdem unsere Vetrauensschülerin Sie durch die Schule geführt hat.“, und wie auf Kommando trat eine attraktive Blondine ins Zimmer. Es war die Gleiche, die neben Jerm im Bus saß und mich so angegrinst hatte. „Miss Wollard. Führen Sie bitte Miss Grantham durch die Schule.“, richtete er sich an die Blondine. Sie nickte nur und verließ schon das Zimmer. „Ach ja. Eher ich vergesse. Hier sind die Sportkleidungen der Schule und einige wichtige Formulare.“, er übergab mir den weichen Stoff der Sportuniform und die Papiere. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf der Schule.“ „Danke.“, ich strich eine Haarsträhne von meinem Gesicht. Er nickte mir aufmunternd zu und vertiefte sich wieder in seinem Buch. Ich verließ das Zimmer leise und schloss die Tür hinter mir. Die Blondine war gegen die Wand angelehnt und blies einige Kaugummiblasen, die sie dann wieder zerplatzen ließ. Als sie mich hörte drehte sich zu mir und fing an zu strahlen. „So. Tessa, ich führ dich mal rum.“, sie lief den Gang entlang. Woher weiß sie meinen Namen. Ach ja, bestimmt hat mein ach so toller Bruder es ihr erzählt. Ich seufzte. „Ups.“, das Mädchen stoppte und blies nochmal eine große pinke Blase, die sie gleich sofort zerplatzen ließ. „Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Frey.“, fuhr sie mit einem breiten grinsen fort. „Verstehst dich ja schon sehr gut mit C oder?“, Frey setzte ihre Schritte fort und wir liefen durch eine riesige Halle. Wer zum Teufel war C? Ah, sie meint Cem. „Wieso?“ „Ach. Der zeigt seine Fähigkeiten sehr selten und er scheint dich zu mögen.“, meinte sie achselzuckend und kaute laut auf ihren Kaugummi. Ich wollte schon fragen wieso sie denkt das er mich mochte, als ihr Atem, auf einmal extrem flach ging und sie den Kaugummi in den nächsten Mülleimer spuckte. Was geht denn mit der ab?! „DU!“, knurrte sie laut. Ihre blonden Haare verfärbten sich an den Spitzen feuerrot. Ich schaute wohin ihr Blick verlief und entdeckte ein sehr attraktives Mädchen, dass lässig gegen den Spind gelehnt war und uns beiden gelangweilt musterte. Ihre Haare waren schwarz gefärbt, aber an ihren Ansatz konnte man ihre rote Naturhaarfarbe erkennen. Die sollte unbedingt mal nachfärben. Und natürlich war sie eine ganz »Tolle« , mit ihrer Zigarette zwischen den blutrot geschminkten Lippen. „Was willst du?“, gab diese bissig zurück. „Wieso zum Teufel, hast du mit meinen Vater geschlafen?!“ „Naja deine Mutter konnte ihm leider nichts richtiges bieten.“, erwiderte sie süffisant. Was für eine kleine eingebildete Tussi. Krass, was hier in dieser Schule so abgeht. „Hey du da! Hast du kein Stolz? Stehst du drauf, wenn alte Männer dich flachlegen? Will dich sonst keiner, außer solche alten Säcke?“, zischte ich. Frey schenkte mir von der Seite, ein erstaunten Blick. Aber mein Blick galt immer noch der linken Schlange. Ihr selbstüberzeugter Blick traf meiner und schien mich herauszufordern. Ich werde auf keinem Fall, den Blick zuerst abwenden. „Xendra, lass sie in Ruhe!“, brüllte Frey, aber wir ignorierten sie beide. Xendras dunkelroten Augen, die wie getrocknetes Blut aussahen, hypnotisieren mich. Ich spürte es ganz genau, die kleinen schwarzen Punkte auf ihren Augen DREHTEN SICH. Ich runzelte die Stirn. Was läuft hier verdammt. Dann schossen schwarze Flammen aus ihren Augen. Das kam überraschend. Frey schubste mich weg, bevor mich die Flammen erreichten und rüttelte mich. „Gib einfach auf, okay?“, aber ich dachte nicht mal dran. Ich werde es der zeigen. Ich starrte sie immer noch an und wich geschickt den Flammen aus. Xendra knurrte und ihre Flammen wurden stärker und kräftiger. Ich gab ein spöttisches Lachen von mir. „Mehr kannst du nicht?“ „Das war noch nicht mal Ansatzweise, was ich kann.“, entgegnete sie trocken. Ihre Augen wurden noch dunkler und die Flammen umso dicker. Sie zielte immer wieder auf meinen Körper, als plötzlich was dunkles mich von hinten angriff. Ich konnte gerade noch zur Seite springen, bevor mich die schwarzen Flammen ertränkten. Etwas gelangte an meiner Haut und es fing an fürchterlich zu brennen, aber ich gab nicht auf. Stattdessen stürzte ich mich auf sie und wir knallten beide erst gegen den Spind und landeten mit einem lauten Knall auf den Boden. Ich schnappte ihr Haare und riss ihren Kopf zur Seite, damit sie mich nicht anschauen konnte, aber sie verhinderte es indem sie mir ein heftigen Tritt gegen den Magen gab. Blut sickerte aus meinen Mundwinkel und ich fing an zu grinsen. Xendra raste vor Wut und holte aus – traf mich aber nicht, weil ich ihren Körper auf den Bauch schleuderte und ihr die Haare nach hinten riss. Sie schrie und versuchte sich aus meinen Griff zu befreien, aber es war zwecklos. „Lass mich LOS!“, kreischte sie und schlug wild umher. Ich spuckte ihr auf den Kopf und schlug ihr Gesicht immer wieder gegen den harten Mamorboden. Xendra wimmerte nur noch leise, als ich plötzlich ein Klatschen hörte und viele Augenpaare auf mich spürte. Ich rappelte mich auf und klopfte mir den Staub von der Schuluniform. Viele Schüler haben sich um uns versammelt und starrten mich ungläubig an. Ein Mann mit grauen Haaren und furchteinflößenden Blick kam klatschend auf mich zu.  „Sehr gut gemacht, Miss Grantham. Sie werden ab sofort den Zweig I besuchen. Ihre Macht ist außerordentlich und Sie haben die mächtigste Schülerin, der Klasse 1 besiegt – und zwar ohne ihre eigenen Dämonenkräften zu benutzen. Meinen Glückwunsch.“, sagte der Mann und verschwand wieder in den Gängen. Xendra hatte sich schon aufgerappelt und sah mich hasserfüllt an. Ich gab ihr ein Luftkuss und hauchte „Ich liebe dich auch, du Schnepfe.“, sie sah mich empört an und stolzierte weg. „Tessa!“, es war Frey, die auf mich zurannte und mir grinsend auf die Schulter klopfte. „Du warst klasse!“ „Danke.“, schmunzelte ich und bemerkte Cem. Er musterte mich amüsiert und fuhr auf mich zu. Alle um mich herum, schienen die Luft anzuhalten. Wieso benehmen sie sich alle so komisch, wenn Cem da ist?  „TEEEEESSSSSSSAAAAAAA!“, ertönte auf einmal eine herrische Stimme, die ich unter hunderten erkennen würde – Jerm. Er rannte mit einen hochroten Kopf auf mich zu. „Bist du eigentlich verrückt geworden? Kaum bist du das erste Mal hier, prügelst du dich schon mit einer der Mächtigen Tussen rum. Das kann echt nicht so weiter gehen. Du fliegst hier noch raus. Jetzt landest du bestimmt im Zweig IV!“, begann er schon mit seiner Strafpredigt. „Naja. . .“, unterdrückte ich ein Grinsen und wischte mir das Blut an den Mundwinkel weg. „Ich wurde soeben im Zweig I aufgenommen.“ „Du wurdest WAS?“, brüllte er. „Hör auf zu schreien.“, ich nahm Cem und schob mich an Jerm und der Meute vorbei, die mich mit interessierten Blicken anstarrten. Frey folgte mir und hackte sich bei mir ein.  „Entführt ihr mich?!“ „Klar C.“, lachte Frey und ich begann sie richtig zu mögen. „Teresa! Ich bin noch nicht fertig mit dir. Frey sag doch auch mal was.“, rief mein Bruder hinterher. Wir lachten und schoben Cem in den Schulhof. „So C, ich will jetzt Tess die Schule zeigen. Du kannst ja solang zur Krankenstation gehen, wenn dir was schmerzt.“, sagte Frey aufmuntert. Cem sah mich nur kurz an. Aber es war lang genug, um zu verstehen was er damit meinte. Siehst-du-das-hab-ich-gemeint Blick. Ich klopfte ihm auf die Schulter und flüsterte „Das packst du schon.“

Kapitel 3

 

„Und das sind die verschiedene Klassenräume. Der Zweig I hat immer die schönsten und besten Räume, deshalb will auch jeder da drauf.“, erklärte mir Frey großzügig. Nachdem Cem weg war, zeigte sie mir die Sporthalle, den Sportplatz, die Schwimmhalle und den Tennisplatz. Ich muss sagen, die Schule ist sehr Sport orientiert. Ich hasse...argh Sport. Jetzt standen wir vor den verschiedenen Klassenräumen. Die von den Zweig IV waren so edel, aber die von I. . .einfach unvergleichlich. Sie zeigte mir noch was man vermeiden sollte, ein paar Tricks um in dieser Schule zu überleben und ich sollte mich auf keinem Fall, auf einem Typ in der Oberstufe einlassen.  „Wie heißt der denn?“ „Ich sag ihn nur einmal, okay? Dann will ich aber diesen Namen nie wieder in meine Gegenwart hören. Ich hasse ihn nämlich.“, meinte sie finster. „Hattest du was mit ihm?“, fragte ich neugierig nach. Sie lachte bitter. „Nein. Hier an dieser Schule ist anscheinend niemand gut genug für ihn.“ „Jedes Mädchen auf diese Schule will ihn. Jede! Und er ist einer der Mächtigsten, von der ganzen Schule. . .Also meine liebe Tessa, denk dran. Nicht verführen lassen.“ „Name?“, wiederholte ich mich nochmal. „Bruno Grape.“, sagte sie und ich fang an schallend loszulachen. BRUNO! Was ist das für ein Name? Er erinnerst mich an große braune Bären. Braunbären, rawr. „Okay im Ernst, wie heißt er?“, fragte ich nochmal nach, als ich mich einigermaßen beruhigt hab, aber sie ist schon vorgelaufen und ich lief mit schnellen Schritten hinterher. „Du humpelst. Haben dich Xendras Flammen am Bein erwischt?“, sie schaute auf meine Beine.  „Ja hat sie. Aber es schmerzt nicht mehr.“, ich zuckte die Achseln. „Wir müssen SOFORT zur Krankenstation.“, Frey packte meinen Arm und schleifte mich die Treppen hoch und durch den Übergang zum zweiten Gebäude. „Die Flammen schmerzen nicht mehr, weil sie deine Knochen erreicht haben und sie schmelzen gerade die Knochen. Wenn die schwarzen Flammen, dass zu Ende gebracht haben, werden sie sich mit deinen Blut vermischen und das Gift wird direkt durch dein Herz laufen.“, erklärte sie hektisch. „Ist diese schwarzgefärbte Tussi deshalb so mächtig? Weil eine kleine Dosis von ihren Flammen einen umbringen könnte?“ „Genau,“, bejahte sie und schob eine Tür auf. Ich sah den Raum erstaunt an. Es sah aus wie ein Mini-Krankenhaus. Überall waren weiße Betten mit Vorhängen und herrische Schulärzte, die versuchten ihr bestes zu geben. Frey drückte mich durch die Krankenbetten zur eine Schulschwester. Die Leute blickten mich interessiert und neugierig an. Ich konnte ihr Getuschel bis hier her hören. „Ist das die Neue?“ „So.“, sie ließ mich endlich los und ich rieb mir schmerzhaft am Arm. Eine große Frau stand vor mir, ihre vier Arme die mir nett zuwinkten, war nicht das, was mich verschreckte. Auch nicht die dunkle, violette Haut, die matt schimmerte. Sondern die schwarzen Augen, die weiße Pupillen hatten. Ein Schauer lief über mein Rücken. „Frey, was führt dich hierher?“, fragte sie mit ihrer tiefen Basstimme. Das blonde Mädchen deutete auf meine rußschwarzen Wunde am Bein, wobei die Schwester seufzend den Kopf schüttelte. „Xendra? Dieses Mädchen sollte man mal Manieren zeigen!“, rief sie empört.  „Tessa hat sie erledigt.“, und zeigte auf mich. „Sie hat WAS?!“, brüllte sie geschockt, wurde aber von einem Schularzt streng angeguckt und verstummte dann. „Schwester Esta, bitte beherrschen Sie sich!“ Frey kicherte leise und neigte sich zu mir. „Sie ist ganz nett. Keine Angst.“ „Wir unterhalten uns später. Nun Tessa, ich bin Oberschwester Esta und arbeite hier schon länger. Freut mich dich kennenzulernen.“ „Freut mich auch.“ „So nun schwing dein Hintern auf das Krankenbett, damit ich dein Bein anschauen kann.“, Frey half mir hoch und Esta musterte mein Bein, mit gerunzelte Stirn.  „Hmm. . .Die Feuer ist schon ziemlich tief drin. Ich glaub ich nehme das.“, sie drehte sich um und öffnete ein Schrank mit Arzneimittel. Ich schmunzelte. Die Schule gefällt mir irgendwie jetzt schon. Schwester Esta wandte sich wieder zu mir und hielt eine Phiole in der Hand, die mit einen dunkelgrünen Flüssigkeit gefüllt war. „Das ist sozusagen ein Hilfsmittel gegen alles. Wir Dämonen benutzen es häufig. Es heilt gut, es riecht angenehm und es ist billig.“, sie grinste und schraubte die Öffnung auf. Dann ließ sie einige Tropfen auf mein verkohltes Fleisch und ich seufzte wohlig. Es fühlte sich toll an. Sowas muss ich unbedingt für daheim besorgen. Das ist ja sogar besser als stundenlang in der Badewanne liegen und einfach dösen.  „So.“, ertönte Estas Stimme. Ich schaute auf mein bandagiertes Bein und hob eine Augenbraue hoch. Wie schnell ging denn das? Vier Arme sind wohl doch nicht so unpraktisch. Jetzt weiß ich was noch auf meine Liste kommt. „Weißt du Tessa. Eigentlich brauchst du den Verband nicht, denn das Heilmittel heilt sofort, aber da die Flammen hatten schon deine Knochen erwischt, deshalb werden sie in den nächsten Tagen erneuert. Dann kannst du den Verband abmachen.“, meinte Esta. Ich nickte und hüpfte runter, was ich gleich bereute. Mein Bein knickte ein und ich fiel genau vor den Füßen von. . .argh XENDRA, die mich abschätzig anstarrte. Um ihren Kopf war ein dicker Verband und ihre Nase hatte ein kleinen Gips. Die Lippen waren aufgeschürft und verschmiert. „Willst mal an den Boden schnuppern, was?“, sie lachte höhnisch und ihre Mitläufer stimmten in ihr Lachen ein. Frey half mir hoch und ich zog eine Augenbraue hoch. „Tut mir leid. War ja eigentlich schon für dich reserviert.“, grinste ich und ihre Mitläufer lachten heimlich. „Haltet die Klappe.“, fuhr sie sie an und sie hörten sofort auf. „So. Du denkst, weil du mich einmal besiegt hast, kannst du von nun an dich mit mir anlegen? Als ob. Es war nur ein Ausrutscher. Ich will Revanche.“ „Weißt du.“, säuselte ich zuckersüß. „Wenn dein Niveau hoch genug ist, um nicht mit alten Säcken zuschlafen. Dann werde ich es mir nochmal überlegen, ob es überhaupt wert ist mit dir zu kämpfen.“ „DU!“, zischte sie. Ich hakte mich bei Frey ein und wir liefen davon, aber ich drehte mich noch einmal kurz um und betrachtete genüsslich ihr wutverzerrtes Gesicht. „Färb mal dein Ansatz nach.“, mit diesen Worten ließen wir sie stehen und verließen die Krankenstation.

*****

„Nach christlicher Lehre sind die Dämonen, oder auch unreine Geister genannt, einst Engel gewesen, die Gott dienten. Der erstgeschaffene Engelfürst namens Luzifer lehnte sich gegen Gott auf, da er und seine Anhänger zu stolz waren, um sich der Herrschaft von Gottes Sohn unterzuordnen. Sie machen von ihrem freien Willen Gebrauch, verweigern Gott den Gehorsam und bereiten sich für einen Angriff vor. Gott war jedoch stärker und verbannte ihn mit seinen Anhängern in die Hölle.“, erklärte Mr.War, mein Geschichtslehrer monoton. In seiner Hand hielt er ein Geschichtsbuch, von dem er oft ablas und lief immer im Gleichschritt, von rechts nach links. Dann wieder eine große Runde um die Schulbänke. Ich stöhnte leise. Boah, das ist ja schlimmer als im Gefängnis. „...gewandet. Nun für den Höllensturz bzw. den Fall des Engels gab es verschiedenen Gründe. Nennt mir sie!“, forderte er auf, aber ich legte mein Kopf in meine Armbeuge. Nur kurz die Augen schließen... „Miss Grantham. Bitte beantworten Sie die Frage.“, ich schreckte hoch. Oh Shit, ich drehte meinen Kopf dezent in seine Richtung und blickte hilfesuchend auf meine Tischnachbarin, die unauffällig das Buch öffnete und auf einen Zettel mit dicken Überschriften deutete. Was war denn nochmal die Frage?!  „Ehm...“, stammelte ich und formte meine Augen zu Schlitzen um zu erkennen was da stand. „Kondome, Brot, Schokolade, Eis...Was?!“, stammelte ich und sie zerknüllte hektisch den Zettel. Hä? Oh nein, ich hab doch nicht gerade eine Einkaufsliste vorgelesen. Fuck. „Scheiße, das war der falsche Zettel.“, sagte sie mit hochrotem Kopf. Die Klasse fing an schallend zu lachen und Mr.War kam mit großen Schritten auf mich zu. „Dieses Verhalten ist inakzeptabel Miss Grantham. In meinem Unterricht schläft man erstens nicht und zweitens wird Hilfe von der Banknachbarin ausdrücklich verboten! Noch einmal so ein Vorfall...“, die Drohung sprach er nicht mehr aus. Yeah, meine erste Schulstunde und schon sack ich mir Ärger mit meinen Lehrer ein. „Tut mir leid.“, flüsterte mir das Mädchen zu.  „Schon okay.“, winkte ich ab. Nach endlich 60 Minuten endete Unterricht und die Klasse atmete erleichtert auf. Ich ging aus dem Klassenzimmer und wurde schon von Frey erwartungsvoll erwartet. „Na? Wie war die erste Schulstunde?“ „Schrecklich langweilig.“, stöhnte ich genervt auf. „Wen hattest du?“ „Mr.War.“ „Oh du Ärmste! Ich hab ihn im Zweig II auch und glaub mir, jeder auf diese Schule hasst ihn.“, sie sah mich mitleidig an. „Aber das schlimmste ist das seine Stimme IMMER die gleiche Tonlage hat. Der sollte sich mal mehr Emotionen anlegen.“ „Ja genau. Oder diese Stielaugen, die einen immer anstarren. . .argh.“, Frey schüttelte sich.  „Ich muss kurz zum Spind, Bücher für die nächste Stunde holen. Kommst du mit?“, aber sie hatte sich schon bei mir eingehakt und zog mich zur riesigen Halle. Erstaunlich viele waren da und beäugten mich mit eine Mischung aus Neugier und Gleichgültigkeit. Dann spürte ich Augen, die sich in meinen Rücken bohrten und drehte mich um. Mit einem Male sah ich ihn, seine rauchig blauen Augen, die mich von oben bis unten musterten. Er stand weit von mir entfernt, am Spind lässig angelehnt und ein arrogantes, doch so verführerischen Grinsen aufgesetzt. Mir stockte der Atem. An ihm sah die drecks Schuluniform so verdammt sexy aus. Ich konnte ihn dafür hassen. Er hatte tiefschwarzes Haar, dass etwas zersaust war. Einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht, was ihn nur noch attraktiver machte. Unweigerlich zog er mich in seinen unwiderstehlichen Bann. Wie konnte jemand nur so eine anziehende Ausstrahlung haben? Ja, er wusste wie man Frauen verrückt machte. Aber hallo! Ich schluckte heftig, um meinen Kloß loszuwerden. Aber sein Blick veränderte sich. Er wurde betörend und reizvoll. Ich schien ihm also auch irgendwie zu gefallen. Er sah aus wie das Gegenstück von Cem. „Tessa?“, Frey stupste mich von der Seite an und ich riss mich angestrengt und schnaubend von seinen heißen Anblick weg. „Ja?“, knurrte ich. Sie lachte leise. „Was denn los?“, sie schaute in die Richtung, wo ich eben hingeschaut hatte und kräuselte die Lippen. „Argh...Wie ich sehe hast du »ihn« entdeckt.“ „Lass uns gehen.“, murmelte ich angestrengt. Ich wusste das er mich beobachte. Ich darf nur auf keinem Fall hinschauen. Sonst würde ich den ganzen Tag da stehen und ihn anglotzen.  „Du willst ihn nicht ansprechen?“, fragte sie stirnrunzelnd. „Nö, warum auch. Ist sowieso Zeitverschwendung, der redet bestimmt 99% über sich.“, »...und er hat auch jeden Grund dazu.«, fügte ich gedanklich hinzu. Mensch Tess, lass dich nicht von ihm verführen. Stell ihn dir einfach nackt vor. Oh shit, eine sehr schlechte Idee. Gott sei Dank sah ich wie Cem angefahren kam und atmete erleichtert auf. Die Rettung in letzter Not. „CEM! Gut das du da bist.“, setzte ich an und schnappte mir dir Griffe seines Rollstuhles. „Wieso so stürmisch?“ „Ach. Ich muss zurück ins Klassenzimmer. Sonst komm ich zu spät.“, log ich.  „Oh Tessa, kannst du mich kurz zu meinen Kumpel schieben. Will ihn mal hallo sagen.“, und deutete auf den heißen Typ. CEM! Ich verfluche dich. Wieso?! Ich will nicht zu diesen Typ. „Klar mach ich gern.“, zwang ich mich lächelnd. Mach ich gar nicht gern. Boah Cem sei froh das ich dich einigermaßen mag, sonst wärst du JETZT tot – und zwar richtig tot. Ich schob ihn ziemlich verkrampft in seine Richtung und mied seinen Blick. Aber in der Mitte stoppte ich und beugte mich hinab, bis meine Lippen vor Cems Ohr war. „Ich komm zu spät. Wir sehen uns nachher. Tut mir leid.“, hauchte ich und packte Frey, die grad was vom Spind holte, am Arm und riss sie zurück zu den Klassenzimmern. „Wa-Was. . .Was zum Teufel?“, sagte Frey verdattert. „Tessa, andere Richtung!“ „Danke das du es so früh erwähnt hast.“, entgegnete ich bissig und erntete ein schmunzeln. Mein Orientierungssystem war gleich Null, an dieser Schule braucht man eine Landkarte oder ein GPS. Definitiv. „Übernimm du die Führung. Ich kenn mich hier nicht aus.“, sie zog mich in die entgegengesetzte Richtung und schleifte mich nochmal durch die GANZE Halle. Gott sei Dank war der Typ schon weg. Sie drückte mich durch die Meute, bis plötzlich mich jemand am Arm packte und ich mich langsam umdrehte.

Jeremy

„Mr.Grantham können Sie bitte diese wichtigen Dokumente zum Sekretariat bringen?“, bat mich Miss Grey. Sie war erstaunlich jung für eine Lehrerin an dieser Schule, aber sie zeigte gute Leistungen. „Gerne.“, sie gab mir den Stapel Papiere auf die Hand und setzte sich wieder auf den Pult. Ich lief mit festen Schritten aus dem Klassenzimmer, durch die Gänge und traf auf meine kleine verrückte Schwester. Die zusammen mit Frey an der Halle stand. Ich musste zugeben, dass ihr die Schuluniform bestens stand. Ihre leicht gelockten rubinroten Haare, die so intensiv strahlten, stimmten sich perfekt mit ihren graublauen Augen ein. Sie hatte vieles von Mom geerbt Im Großen und Ganzen war sie sehr attraktiv und anziehend für Männer. Was mir umso mehr auf den Strich ging. Ich hab ehrlich gesagt keine besondere Lust den Beschützer zu spielen. Tessa starrte etwas mit großen Augen an und ich folgte finster ihren Blick. Und entdeckte genau das, was ich befürchtet hatte. IHN. Er musterte meine Schwester mit amüsiertes Interesse. Alter, den mach ich platt. Der wird sich NICHT an meiner Schwester vergreifen. Ich sollte echt aufhören den Beschützer zu spielen. Zum Teufel seit wann hab ich diese Bruderinstinkte? Ich sah wie Tessa Cem mit erleichternden Blick entdeckte und ihn weg schob. Cem ist mir auch nicht ganz Geheuer. Natürlich konnte ich ihn halbwegs besser leiden, aber Cem interessieren die Mädchen an dieser Schule normalerweise nicht. Dafür hatte er viele Verehrerinnen, die jeden Wunsch aus seinen Augen ablesen würden, um überhaupt mit ihm zu reden. Pass lieber auf kleine Schwester, du machst dir mehr Feinde als Freunde. Ich schüttelte den Kopf und lief ins Sekretariat. Ich klopfte behutsam und öffnete die Tür. „Dad? Was machst du denn hier?“, ich sah ihn erstaunt an. Er stand vor der Tür des Direktors und hielt etwas in der Hand.  „Jeremy. Musst du nicht im Unterricht sein?“ „Mr. Grantham?“, sagte Mr.Darkwood, der alte Sekretär. „Ja?“, erwiderten mein Vater und ich zeitgleich. „Oh tut mir leid. Ich meinte eigentlich den jüngeren Mr.Grantham.“, mein Vater wandte sich empört ab und ich unterdrückte ein Grinsen. „Was führt Sie hier her?“ „Ich muss diese Dokumente hier abgeben. Aufforderung von Miss Grey.“, bei diesen Namen schienen die Augen von ihm aufzuleuchten. „Miss Grey? Oh gut, legen sie die Papiere hier her.“, er deutete auf seinen Tisch. „Hat sie sonst noch was über mich gesagt?“ „Nö.“, entgegnete ich schlicht und genoss seine Enttäuschung. „Schade.“, murmelte dieser niedergeschlagen. „Also Dad. Bis heute Abend.“, ich betonte das »Abend« besonders. Was hatte er vor? Es wird wahrscheinlich nichts gutes heißen. Ich sollte Tessie warnen.  „Auf bald mein Sohn.“

Tessa

„Cem?“, er hat nach meinen Arm gegriffen und hatte ein leicht verlegenes Lächeln auf den Lippen. „Tut mir leid. Aber du warst vorhin so schnell weg.“, er lachte leise.  „Tessa? Wir müssen los. Du kommst zu spät.“, drängte sich Frey dazwischen.  „Wir unterhalten uns später, okay?“ „Okay.“, er zwinkerte mir zu und verschwand in der Menge. Sie und ich beeilten uns die Klassenzimmer zu erreichen und stellten mit schrecken fest, dass die Türen bereits zugemacht wurden. „Oh oh.“, murmelte Frey. „Geh schon mal vor. Ich versuche mich unauffällig reinzuschleichen.“, sie nickte und zwinkerte mir nervös zu. Ich wartete bis sie ihr Klassenzimmer betrat und lauschte dann angestrengt an der Tür. Es war laut. Viele Stimmen sprachen durcheinander. Hmm, vielleicht hab ich doch Glück und der Lehrer bemerkt mich nicht. Ich öffnete leise, aber bestimmt die Tür und lugte hinein. Kein Lehrer weit und breit zu sehen. Ich machte die Tür ein wenig breiter auf und schob mein Kopf weiter rein.  „Was machst du da?“, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich erschrak und flog auf meinen Hintern. Die Tür fiel wieder zu und ich fluchte leise. „Was zum Teufel?“, und schaute zornig auf zwei dunkle Augen. Oh yes, der »Bruno«.  „Was willst du?“, knurrte ich leise. „Ich kann dich nicht verstehen. Sprich doch ein bisschen lauter Süße.“, seine Stimme klang dunkel, gefährlich und so verführerisch.  „Halt einfach die Klappe.“ „Wie heißt du?“, er machte keine Anstalten mir hoch zuhelfen. Was für ein Gentleman. Bestimmt viel zu stolz dafür. Mich würde es nicht wundern, wenn seine Mutter eine Gräfin von Es-interessiert-mich-nicht Ortschaft ist. Ich rappelte mich hoch und reckte wütend mein Kinn.  „Das geht dich einen feuchten Dreck an.“ „Sexy und unverschämt. Die perfekte Mischung.“, pfiff er anerkennend. Was fällt ihm ein? „Hör mal zu Mr.ich-bin-ja-so-toll. Ich hab keine Ahnung was du von mir willst. Wahrscheinlich kommst du jetzt mit »Blah blah, Wie wagst du es so mit mir zu reden. Weißt du wer ich bin?« und ich würde mit »Nein, interessiert mich auch nicht« antworten. Dann kommt dein Scheiß Adelsgelabbere, wie z.B »Ich bin der Sohn des Homo-fürst der Finsternis. Merk dir das! Sonst...Blah blah irgendeine Drohung.« Ich hab jetzt echt keine Zeit für sowas. Also zieh Leine.“, ich mied seinen Blick. Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite und grinste amüsiert. »Bruno« ließ sich nicht von mir aus dem Konzept bringen. Boah ich glaub ich spinne. Der manipuliert mich doch mit seinen Aussehen. Er drückte mich gegen die Wand. Die eine Hand stützte er neben mein Kopf ab, die andere strich mir durch den Nacken. „Hör mal zu Süße. Ich hab eigentlich sehr Geduld bei schönen Frauen. Aber du übertreibst maßlos.“, hauchte er heiser und strich mit seinen brennenden, vollen Lippen über meinen Nacken. Sein heißer, lebendiger Atem traf unregelmäßig auf meinen nackten Hals. Ich spürte wie ich leicht Gänsehaut bekam und senkte halb lüstern die Lider. Mein Gehirn war wie abgeschaltet. Es tat einfach so gut. Er knabberte stimulierend an meinen empfindlichen Ohrläppchen und ich stöhnte leise auf. Am liebsten hätte ich mich geschlagen. Ich war ihm total verfallen. Bestimmt ist das Teil seiner Dämonenkräfte!  „Willst du wissen wer ich bin?“, flüsterte er heiß an meiner Ohrmuschel. Seine Hand ist mittlerweile zu meiner Taille gerutscht und presste mich eng an sich. Oh ja und ich genoss es. Und wie ich das genoss. Ich fuhr ihm langsam durch die weichen Haare.  „Bruno Grape?“, fragte ich mit belegter Zunge und er hörte einen Moment auf. Sein Kopf hob sich und er blickte mir verwirrt in die Augen. „Wer ist Bruno Grape?“ Diese verdammte Frey! „Ach niemand.“, und drückte ihn von mir weg. Mein Atem ging flach und mein Herz hämmerte erschütternd gegen meine Brust. Aber es sah nicht besser aus. Sein hungriger Blick lag auf meinen Lippen. Er wollte mich genauso spüren, wie ich ihn. Mit einem Ruck wurde die Klassenzimmertür aufgerissen und eine ältere Dame, mit strengen Blick kam raus. Sie wollte mich schon anbrüllen, aber dann entdeckte sie kurz erschrocken „Bruno“, der sich wieder im Griff hatte. „Sir, was machen Sie denn hier?“, die Frau sah ihn ängstlich an. „Ich wollte gerade in den Unterricht, als plötzlich diese junge Dame über mich hergefallen ist.“ „Sie ist was?", sie starrte mich entgeistert. „Ich werde mich gleich darum kümmern, Sir. Es tut mir unendlich leid. Das ist unverzeihlich.“ „Er lügt!“, widersprach ich schroff. „Miss Grantham, widersprechen Sie nicht den Herrn! Und unterstellen Sie ihm nie wieder sowas.“, zischte sie mich zornig an und zog mich ins Klassenzimmer. Der Mistkerl winkte mir tatsächlich noch amüsiert zu, bevor die Tür ins Schloss fiel. Boah, dieser Typ raubt mir echt noch den letzten Nerv.

Kapitel 4

Ich legte meine Beine aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. Was für ein Tag. Ich musste nachsitzen und einen 16 seitigen Aufsatz über mein unangebrachtes Verhalten schreiben. Meine Finger schmerzten immer noch. Boah, dieser Typ wird dafür büßen. Was bildet der sich ein? Ich gähnte und zappte im Fernseher rum. Natürlich gab's nichts im Fernsehen. Ich lehnte meinen Kopf an die Kopflehne der Couch und döste vor mich hin. Wieso hab ich den Mistkerl nicht abgewehrt als er mich berührt hatte. Oh man, irgendetwas stimmt mit meinem Körper nicht.  „Rutsch mal.“, blaffte mich Jerm an. „Wie reizend.“, gab ich schroff zurück, aber machte ihm Platz. „Was läuft im Fernsehen?“, er hielt eine große Popcornschachtel und steckte sich immer wieder ein paar in den Mund. „Nichts.“, ich nahm mir auch welche, aber meine Hand wurde sofort weggeschlagen. „Das sind meine.“, er funkelte mich böse an und steckte sich wieder welche in den Mund. Ich schenkte ihm giftige Blicke und versteckte unauffällig ein Sofakissen hinter meinen Rücken. „Tess, du kannst dir doch nicht einfach Sachen holen die dir nicht gehören.“, tadelte er mich. Ich verdrehte die Augen und setzte ein ungewohntes freundliches Lächeln auf.  „Du hast mal wieder Recht Bruderherz.“ „Endlich siehst du es ein. Also frag. . .“, ich haute ihm das Kissen heftig gegen das Gesicht, bevor er den Satz beenden konnte und schnappte mir lachend die Popcornschachtel. „Tessa!“, er stürzte sich auf mich, aber ich sprang breit grinsend zur Seite. „Ah, ah, ah! Du musst erst lieb nach den Popcorns fragen.“, meinte ich schadenfroh. Er lief feuerrot an und helle Funken schossen aus seinen Händen. „Da wird ja jemand aggressiv. Jeremy! Gewalt ist keine Lösung.“, zog ich ihn auf und warf ihm die Schachtel gegen den Kopf. Nichts wie weg hier! Gleich explodiert er noch. Ich raste aus der Wohnung und schlug die Tür zu. „TERESA DU BLEIBST SOFORT STEHEN.“, brüllte er quer durch das ganze Haus und ich brach lachend zusammen. Mein Bruder war so hitzköpfig, niemand konnte ihn übertreffen. „TESSA.“ Oh man ich sollte weg. Ich schlitterte die Treppen runter und riss die Haustüre auf – und blickte auf zwei verdutzte grauen Augen. Cem. „TERESA! WO STECKST DU DENN? ICH TU DIR DOCH NICHTS.“, grölte die wütende Stimme meines Bruders.  „Ehm, soll ich später nochmal vorbei schauen? “ „Lange Story, wir sollten aber weg. Sonst bringt mich mein Bruder um.“, erklärte ich schnell und schob Cems Rollstuhl die lange Straße entlang. „Tessa?“, flötete wieder seine Stimme und ich legte ein Gang zu. „Tessa bleib mal stehen.“, meinte Cem auf einmal und ich stoppte. Er nahm meine Hand und zog mich auf sein Schoß.  „Was zum Teufel?!“, protestierte ich und sah sein breites Grinsen. Sein Rollstuhl fuhr von alleine los, immer schneller, bis es so schnell war, dass die Umgebung wie tausende Bilder vorbeirasten. Ich klammerte meine Arme um seinen Hals und musste unwillkürlich schmunzeln. Irgendwann stoppte er auf einen Berg. Ich sprang von seinen Schoß und ließ mich ins Gras fallen. Die Aussicht war gigantisch. Ich konnte die ganze Stadt von oben sehen. Die kleinen Häuser, die Türme und die vielen Bäume. „Nicht schlecht.“, ich grinste amüsiert und stützte meine Arme um ihn anzusehen.  „Ich war beim ersten Mal auch erstaunt.“, er lachte leise. Im diesen Augenblick wollte ich ihm einfach nur über sein dunkles, braunes Haar fahren. Es war bestimmt seidig und weich. Plötzlich bemerkte ich das er mich genauso ansah. Seine aschgrauen Augen wanderten über jeden Zentimeter meines Gesichtes und blieben an meinen Augen hängen.  „Warum standest du eigentlich vor meiner Haustür?“, ich räusperte mich verlegen. „Ich sollte dir von Mr.Darkwood ein anderes Sportoutfit geben, weil er erfahren hat das du verletzt bist.“, er zuckte mit den Achseln. Ich neigte den Kopf zur Seite und betrachtete ihn interessiert. „Du warst also nochmal im Sekretariat. Wieso?“ „Ich war in der Bibliothek, was recherchieren. Auf den Weg traf ich ihn und er meinte ich soll dir das überreichen, weil du bei mir in der Nähe wohnst.“, ich mochte seine angenehme Stimme, die so sanft wie eine Windbrise war. „Wo wohnst du eigentlich?“ „Paar Blöcke weiter von dir entfernt.“ „Warum hab ich dich dann noch nie gesehen?“, fragte ich verwundert. „Weil ich erst seit kurzem hier wohne.“, erwiderte er schmunzelnd. „Wo hast du davor gewohnt?“ „Du bist ziemlich neugierig, was?“, er lachte leise. „Neugier ist was ganz normales.“, ich schürzte die Lippen. „In der Nähe von meinen besten Freund, habe ich gewohnt.“ „Gib mir mal das Sportzeug.“, erwiderte ich und erntete ein kurzes Schmunzeln. Er warf mir den schwarzen Stoff von der Sportuniform, zu und ich fing es locker auf..  „Danke.“, ich wollte sie mir gerade anschauen, als plötzlich was in meiner Hosentasche vibrierte. Ich zog mein klingelndes Handy raus und nahm misstrauisch ab. „Ja?“ „Tessa? Komm nach Hause, es ist wichtig.“,Jeremys Stimme klang herrisch. Meine Alarmglocken schrillten. „Wieso-.“, aber die Leitung war schon abgebrochen.  „Wer war dran?“, fragte mich Cem. „Jerm.“, entgegnete ich stirnrunzelnd und stand auf. „Fährst du uns bitte zurück?“ „Klar.“, ich setzte mich auf sein Schoß und legte meine Arme um seinen Hals. „Diese Position gefällt mir.“, murmelte er grinsend und ich verdrehte die Augen. Männer waren eben. . .halt Männer. Der Rollstuhl fuhr los und raste wieder zurück. Der Wind peitschte mir ins Gesicht und ich fröstelte leicht. Aus weitere Entfernung erkannte ich schon unser Haus und ging von ihm runter, als er stoppte. Mit betäubten Beinen kletterte ich die Treppen hinauf und ließ ihn einfach unten stehen. Ein schlechtes Gefühl machte sich in mir breit. Die ganze Sache gefiel mir ganz und gar nicht. „Tessa.“, Jerm klang erleichtert, als er mich sah. Er stand vor der Wohungstür und zog mich in seine Arme. „Was ist passiert? Und wo ist Dad?“ „Ich weiß es nicht. Aber ich hab da was entdeckt.“ Er nahm meinen Arm und zog mich in das Arbeitszimmer meines Vaters. Es war wie immer alles schön aufgeräumt. Nur sein Schreibtisch war überhäuft von Papieren. „Was wollen wir hier?“ „Schau dir das mal an.“, er gab mir einige Blätter. Ich las sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Es sind Drohungen.“, sagte ich tonlos. „Ich weiß nicht in welche dunkle Machenschaften Dad steckt. Aber lies dir das mal durch.“

Daniel,

Deine Frau ist bereits tot und du wirst ihr demnächst folgen.

Du kannst nicht ewig vor uns wegrennen.

Wir werden dich kriegen.

Dann gehört SIE uns.

 

„Ich verstehe das Ganze nicht. Was soll das bitte bedeuten?“ „Ich auch nicht. Aber wir werden es herausfinden, glaub mir.“, beruhigte mich Jerm. „Das ist echt zum kotzen. Was wollen sie von ihm? Wenn Dad nach Hause kommt, dann ist er so gut wie geliefert. Er kann das doch nicht vor uns verheimlichen!“, ich tobte vor Wut. „Spar dir deine Wut für später auf. Keine Ahnung wann er nach Hause kommt. Ich hab versucht ihn auf den Handy zu erreichen, aber es ist aus.“ Er und ich verließen wieder das Zimmer. „Willst du was essen?“, aber ich schüttelte den Kopf und ging in mein Zimmer. In der Hand hielt ich immer noch das neue Sportzeug, dass ich in die Ecke pfefferte. Was für ein Scheißtag. Ich zog meinen Lieblingspyjama mit den kleinen schwarzen Schafen , den ich nur trug wenn ich unruhig war, an und legte mich dann ins Bett. Dad wird was erleben. Das schwöre ich.

*****

„Tess! Aufwachen.“, weckte mich mein Bruder unsanft. „Ich geh heute nicht und jetzt lass mich schlafen.“, blaffte ich ihn an und zog die Decke über den Kopf. Ich hatte eine grauenvolle Nacht hinter mir. Mein Rücken tat weh und Albträume plagten mich.  „Aber du musst.“ „Du kannst mich mal.“, murrte ich. „Tessa!“ „Jerm, lass mich einfach in Ruhe.“  „Frey steht vor der Tür.“ „Sag ihr das ich krank bin. Oder tot, was weiß ich. Lass dir was einfallen. Sonst trotz du doch voller Ideen.“, krächzte ich, meine Stimme klang einfach fürchterlich. „Okay.“, er seufzte genervt und ließ mich endlich in Ruhe. Ich schlief wieder ein und wachte irgendwann mit einen schmerzenden Rücken wieder auf. Hmm, wie spät wir es wohl haben? Ich schaute auf die Uhr. WAS?! Ich blinzelte nochmal und fuhr mir durch die Augen. Es war 3 Uhr. Hab ich solange geschlafen? Ich streckte meinen Körper und bereute es sofort. Ein scharfer Schmerz durchzuckte mein Bein. Ach ja, die Verletzung. Ich neigte meinen Kopf nach rechts und links um meinen steifen Hals etwas zudehnen. Es knackste schön und ich grinste. Ich mochte das Geräusch. Ich wusste nur nicht wieso. „Was grinst du so vor dich hin?“, ertönte die allzu bekannte Stimme. Ich schaute in die Richtung, wo die Stimme kam und mein Mundwinkel verzogen sich. Genau wie ich es befürchtet habe.  „Was willst du hier?“, fuhr ich ihn an. »Bruno« saß auf meiner Fensterbank und betrachtete mich amüsiert. „Böses Mädchen. Man schwänzt nicht die Schule.“, tadelte er mich kopfschüttelnd. „Verschwinde!“ „Nö.“, er sprang leichtfüßig auf den Boden und lief auf mich zu, „Hey, komm mir nicht zu nahe.“, ich schnappte mir ein Kissen, aber er kam immer näher. „HALLO. Geh weg. Ich sag's dir, ich mach dich fertig.“, drohte ich ihm, was er nur mit einem belustigen schmunzeln quittierte. Na warte, er kann sich auf was gefasst machen. Ich holte mit meinen Kissen aus und wollte ihm eins gegen den Schädel geben. Aber er packte mich mit einer unglaublicher Geschwindigkeit und drückte mich ans Bett, bevor ich ihn schlagen konnte. „Wenn ich du wäre, würde ich das nicht machen.“, er grinste breit. „Was willst du eigentlich? Erst brichst du bei mir ein, dann gehst du auf mich zu und willst mich nach deinem Blick zu urteile, vergewaltigen. Und dann drückst du mich ans Bett und ich darf mich nicht wehren.“, meine Stimme überschlug sich. Er antwortete mir nicht, stattdessen beugte er sich zu mir hinab und fuhr mit seinen göttlichen Lippen über mein Ohr. „Willst du wirklich wissen was ich will?“ Seine reizvollen Augen bohrten sich begierig in meine Augen. Mir blieb die Luft im Hals stecken. Ich wusste nicht wieso seine Augen so eine Wirkung auf mich hatten. Wenn ich dieses dunkle, unendliche blau ansah vergaß ich alles um mich herum und wollte am liebsten einfach über ihn herfallen. „Wiederholen wir das, was wir letztes Mal nicht zu Ende führen konnten.“, stieß er heißer hervor. Ich antwortete nicht, stattdessen schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn an mich ran. Er knurrte auf und fuhr mit seiner heißen Zunge über mein Nacken. Ich schnurrte entzückt und zog sein Shirt hoch. Meine Fingerspitzen streiften seinen entblößten Rücken und ich spürte wie fordernder seine Lippen wurden. Ich schloss meine Lider und schlang mein rechtes Bein um seine Hüfte. Ich sollte wirklich aufhören, aber ich konnte einfach nicht. Er war so...unwiderstehlich. Okay reiß dich zusammen Tess, ich versuchte meinen Verstand wieder zu erlangen. Ich kann mich doch nicht einfach einen Typ an dem Hals werfen, den ich gerade mal einen Tag kannte. Aber dann biss er mir sanft in die Halsbeuge und ich stöhnte entzückt auf. Adieu Verstand und bonjour maßlose Begierde. Ich drückte mich enger an mich, als plötzlich eine nervtötende Musik ertönte – mein Handy. Es gibt doch einen Gott! Ich stieß ihn von mir weg und nahm erleichtert mein Handy von der Kommode. „Hallo?“ Mein Herz pochte noch unregelmäßig gegen meine Rippen. „Hier ist ihre Mailbox. Sie haben...eine neue Nachricht. Wenn Sie sie abhören wollen dann drücken sie auf die 1, auf gespeicherte...“, wie ich diese Frauen Computerstimme hasste. Ich verdrehte die Augen und drückte auf die 1. »Bruno« lag im Bett und verschränkte seine Arme grinsend hinterm Kopf. „Tessa? Ich komme heute Abend etwas später nach Hause. Wir haben noch Essensreste im Kühlschrank, falls du Hunger bekommst. Ach ja warte nicht auf mich. Bis dann! Oh bevor ich es vergesse, du bist heute dran mit dem Haushalt.“, mit diesen Worten endete die Nachricht. Ich machte meinen Kleiderschrank auf und schnappte mir irgendetwas zum umziehen. „Ich geh duschen und du haust jetzt lieber ab.“, erwiderte ich schroff. In zwei kurzen Atemzügen stand er schon vor mir und grinste amüsiert.  „Und wenn nicht?“ „Dann darfst du mit mir den Haushalt machen.“, brummte ich überzeugt, davon das er jetzt verschwindet. Männer machen nie freiwillig den Haushalt. „Okay. Wo ist der Lappen?“ „Na siehst du – Warte was?! Du willst mit mir den Haushalt machen?“, ich sah ihn bestürzt an.  „Warum nicht.“, er zuckte mit seinen Achseln und zog sich aus. „Moment mal, was soll das?! Du weiß schon was Haushalt machen ist, oder? Wischen, sauber machen und sonst so Zeug. Und NICHT ausziehen.“ „Reg dich ab, ich will nur die unbequeme Jacke ausziehen.“, er grinste aufreizend. „Hör auf mich anzubaggern. Ich bin solang duschen.“, ich mied seinen Blick. Ich hatte echt keine Lust, wieder mit ihm im Bett zu enden. „Ich komm mit.“, entgegnete er vollkommen überzeugt. „Wage es ja nicht.“, ich lief aus meinen Zimmer und ging ins Badezimmer. Ich schloss sorgfältig ab und drückte noch sicherheitshalber die Klinke runter. Perfekt. Man kann ja nie wissen. Die warme Dusche war einfach göttlich. Ich fühlte mich wie neugeboren und ging mit neuer Lebenskraft in mein Zimmer. Ich hoffte mal, der Typ ist weg. Aber natürlich wurden meine Hoffnungen zu Nichte gemacht, als ich ihn auf meinem Bett sah. Er hatte seine Lederjacke ausgezogen und trug nur noch ein weißes Shirt. In seiner Hand hielt er ein kleines Fotoalbum, dass mir total bekannt vorkam. „Ey, du da. Lass mein Fotoalbum in Ruhe.“ Er hob kurz seinen Kopf und ließ seine Augen über meinen gesamten Körper streifen.  „In so einem Aufzug gefällst du mir viel besser.“, er grinste wieder anzüglich. Ich schaute an mich hinunter. Ich trug eine kurze graue Shorts, ein weißes Top und meine Haare waren mit einem schwarzen Halstuch hochgebunden. War ja klar, dass so ein Kommentar kommt. „Halt die Klappe und komm mit, wenn du mir helfen willst.“ „Ich hab mir dir noch gar nicht vorgestellt.“, er stand auf und lief aus meinen Zimmer. Ich folgte ihm kommentarlos. „Willst du wissen wie ich heiße?“ „Nein. Ich will nur das du deinen verdammten Mund hältst und abhaust.“, erwiderte ich finster. Aber er ignorierte es und sprach munter weiter. „Ich bin Iron.“ „Sowie Ironman?“, spottete ich und ging in die Küche. „Ja, aber nur nicht aus diesen rostigen Metall...Was steht zuerst auf der Tagesliste?“ „Du willst es also wirklich durchziehen?“, taxierte ich ungläubig, aber er schwieg. „Zuerst geht’s ans spülen. Du spülst und ich trockne ab.“, ich öffnete den Wandschrank und nahm mir Abtrockentücher, einen Schwamm und Spülmittel raus. „Hier.“, ich warf ihm das benötige Zeug zu. Er fing es locker auf und fing an zu spülen.  „Sagen Sie mir ihren Vornamen jetzt, Miss Grantham?“, fragte er spöttisch und legte das saubere Geschirr auf den Ablage. Ich nahm mir ein Teller und trocknete ihn ab.  „Nö.“ „Und wieso nicht? Schämst du dich für den Namen?“, in seinen Augen funkelte der Schalk. „Also gut. Ich heiße Tessa.“, presste ich zwischen zusammengebissen Zähnen hervor und wandte wieder den Blick ab.  „Bist du immer so kratzbürstig?“  „Bitte?“, ich hab mich doch gerade verhört, oder? „Ich bin NICHT kratzbürstig.“, knurrte ich wütend. „Stimmt. Du hast den Charme eines Mülleimers.“, korrigierte er sich.  „Wenigsten breche ich nicht in fremde Häuser ein.“ „Ich darf das.“, er gab mir sauberes Besteck, das ich dann abtrocknete und einräumte. „Und wieso darfst du das? Vielleicht siehst du gut aus, aber ob da was drin ist...Das bezweifle ich.“, ich deutete auf seinen Kopf, aber er lachte nur. „Wieso lachst du so bescheuert?“, blaffte ich ihn wieder an. „Ach gar nichts.“ „Weißt du was? Das muss ich mir nicht anhören. Ich-“, ich wurde von einem Klingeln unterbrochen. Es war sein Handy. Der Mistkerl schnappte mein Tuch und trocknete seine Hände ab, bevor er ran ging. „Ja? Unterwegs...hmm, nein denke nicht. Okay bis gleich.“, ich zog eine Augenbraue hoch und beäugte ihn voller Argwohn. „Sorry Süße, ich muss weg.“ „Gott sei Dank. Meine Gebete wurden erhört.“, brummte ich und er schob die Unterlippe vor. „Sei nicht enttäuscht. Wir sehen uns morgen.“ „Ha. Als ob ich enttäuscht wäre.“, aber er war schon verschwunden. Wie ich diesen Kerl hasste. Ich machte den ganzen Haushalt selbst und legte mich geschafft auf die Couch. Was für ein Tag. Ich sollte aufhören meine Gedanken an diesen Idioten verschwenden. Das ist doch nur reine Energieverschwendung. Es läutete an der Tür. Immer und wieder ertönte die Klingel. Ich stöhnte genervt auf. Was denn jetzt?! „Komme schon.“, brüllte ich dem Vollidioten, der entweder an Zuckungen leidet und mit seinen Finger immer an die Klingel kommt oder einfach noch nie was von Geduld gehört, entgegen und schleifte mich angestrengt zur Tür. Mit einem Ruck riss ich die Tür auf und wurde gleich von einem Mädchen fest umarmt. Frey. „Tessa! Es geht dir gut.“, flötete sie erleichtert und drückte mich enger an sie.  „...K..Keine..Luft.“, presste ich erstickt hervor und die Blondine ließ mich mit einem Ruck los.  „Sorry. Du warst nur heute nicht in der Schule...und als ich dich abholen wollte hat Jerm gesagt das du gestern einen Unfall hattest und immer noch nicht aufgewacht bist.“ Wow mein Bruder hat auch GAR NICHT übertrieben, oder so. „Es geht mir schon besser.“, vollendete ich die Lüge und schloss die Haustür hinter ihr. Frey packte mich am Arm und zerrte mich auf die Couch.  „Rat mal was heute passiert ist?!“ „Was?“, fragte ich lahm und sie zog eine Augenbraue hoch. „Wieso so enthusiastisch? Ach ja, hübsches Wohnzimmer.“ „So halt, also was ist passiert?“ „Du wirst es nicht fassen, aber -“, sie zerquetschte meinen Arm. Frey rück doch einfach damit raus...Aber dazu kam es nicht. Es klingelte nochmal an der Tür und ich seufzte. Wer ist das nun schon wieder? Ich zwang mich aufzustehen und sie ließ meinen Arm los. Im Gegensatz wie vorhin klingelte es nicht Sturm. Ich öffnete die Haustür und erblickte Cem, der mich etwas verdutzt ansah. „Du solltest doch im Bett liegen. Gehst dir wieder besser?“ Was zum Teufel? Hat mein ach so toller Bruder es der ganzen Schule erzählt oder was? „Komm doch erst mal rein.“, ich machte die Tür weit auf, damit er durch konnte.  „Danke.“, Cem schob sich an mir vorbei und erblickte gleich Frey, die etwas unruhig auf der Couch saß. „Hallo.“, begrüßte sie ihn, aber sein Blick verdüsterte sich etwas. „Hi.“ Hab ich etwas verpasst? „Also Frey, was wolltest du mir eben erzählen?“, hakte ich hartnäckig nach. Dabei schaute sie schnell zu Cem, der seinen Zeigefinger an die Lippen geführt hatte um ihr zu zeigen das sie still sein soll. „Äh Leute? Ich bin auch noch hier, glaubt ihr ich seh so etwas nicht? Was ist heute passiert? Cem?“, ich zog die Augenbrauen misstrauisch zusammen. Frey kaute unbehaglich auf ihrer Unterlippe. „Frey? Eben wolltest du es mir doch noch erzählen.“ „Ja. Das war aber bevor Cem gekommen ist.“ Ich kriege hier echt noch die Krise.  „Was hat das damit zu tun?“ Cem seufzte. „Weil ich ihr verboten hab, es dir zu sagen...“

Kapitel 5

 

„Jeremy Grantham.“, stellte die gefährlich, ruhige Stimme meines Gegenüber, fest.  Ich zog die Nase kraus. „Was wollte er von von meiner Schwester?!“ Er lachte höhnisch auf. „Nichts was dich angeht.“  „Ich weiß nicht, was hier los ist. Aber wenn ich es herausfinde, dann werden Sie schon sehen.“ Nun blitzte ein spöttisches Grinsen auf. „Du willst mir drohen?“ „Nein ich tu nur so.“, ich verdrehte die Augen und wandte mich zum gehen, aber die seine Hand packte mich am Kragen und riss mich heftig zurück. „Junge, es ist nicht gut sich in die Angelegenheiten des Satans einzumischen.“ „Wenn meine Schwester darin beteiligt ist, dann schon.“ „Oh, was für ein edler Bruder sie doch hat.“, spottete er. Ich ignorierte es und ging. Die Tür hinter mir schloss sich und ich sah das goldene Schild, das an der Tür hing. »Mr. Blackquéré – Principal « Mit schnellen Schritten entfernte ich mich vom Schulgebäude und fluchte laut. „Verdammte Scheiße! Dad, was hast du wieder angerichtet?!“ Okay, ich sollte aufhören Selbstgespräche zu führen, dass bringt jetzt auch nichts mehr. Ich kramte in meiner Hosentasche und holte den zusammengefalteten Zettel raus, den ich auf Dads Schreibtisch gefunden hatte. Ich faltete ihn auseinander und starrte auf die unbekannte Adresse. Ich musste dahin und zwar sofort.  „Kann ich dir helfen?“, ertönte plötzlich eine helle Frauenstimme. „Oh Hallo, Miss Grey.“ „Was machst du denn noch hier Jeremy?“, die junge Frau schaute mich besorgt an. Seit wann duzt sie mich denn? Ich dachte immer, die Lehrer hier sind dazu verpflichtet bzw. abgerichtet worden die Schüler zu siezen. Naja egal. Obwohl, da kommt mir eine Idee, wie ich die zuvorkommende Art von ihr nutzen kann. „Mein Dad hat gerade angerufen, er meinte ich muss dringend zu einer guten Bekannten, ihr geht’s nämlich nicht gut. Aber ich weiß nicht wie ich am schnellsten dahin kommen soll.“, ich sah sie mit großen Augen an. Ach du Scheiße, ich mutiere ja schon zu einer männlichen Xendra. „Oh, ich könnte dich fahren.“ Ich strahlte. „Wirklich? Das geht doch nicht.“ „Natürlich, komm mit. Mein Wagen steht da hinten.“, sie deutete auf den schwarzen Mini-Cooper. Die junge Frau steuerte auf ihren Wagen, während ich ihr folgte. Sie war recht klein, aber stolzierte mit festen Schritten auf den harten Betonboden. Ihre Hüften hatten immer ein leichten, aufreizenden Aufschwung, wenn sie lief, was viele Schüler total den Kopf verdrehte. Wo wir beim Thema: Lehrer/in-Schüler Beziehung wären. Ich bin der Meinung, dass sobald eine Frau in das Klassenzimmer tritt und als meine Lehrerin vorgestellt wurde, ein absolutes NO-GO gilt. Das heißt, ich werde weder von ihr schwärmen oder sonst so kranke Sexfantasien haben, in denen sie die Hauptrolle spielt. Das geht einfach NICHT. Weil ich finde, dass Lehrer/innen so eine Schutzhülle haben, wo »Vorsicht. Hier Lehrer/in. Nicht verlieben!« steht und das die Distanz zwischen Schüler und Lehrer/in beibehält.  „Jeremy? Kommst du?“, riss mich die weiche Stimme von Miss Grey aus den Gedanken. Ich nickte ihr zu und beeilte mich, während sie einstieg. Ich begutachte staunend ihren Wagen, der von innen so sauber war als sei er frisch gekauft. Keine Flecken, kein Kratzer, kein Krümel..gar nichts. Sie bemerkte meinen Blick und lächelte. „Hast du die Adresse?“ Ich gab ihr den Zettel, den sie lächelnd entgegen nahm. „Alles klar. Soll aber eine üble Gegend sein. Was ist denn das für eine Bekannte?“, sie startete den Motor und fuhr los. „Eine gute Freundin von meinem Vater.“ „Was hat sie denn?“, hakte sie nach. Ich verdrehte innerlich die Augen. Die Fahrt kann ja noch nett werden … Nach hunderte Fragen, erstarb endlich der Motor und sie stoppte vor einer düsteren Gegend. Moment, dass kam mir echt bekannt vor.  „So da sind wir.“, verkündigte Miss Grey und beäugte die rissigen Gebäuden, voller Argwohn. „Und hier wohnt die Bekannte?“ Ich nickte stumm und öffnete die Autotür. „Danke Miss Grey.“  „Ach du kannst mich Samira nennen.“, sie strahlte mich wieder an. Ach du Scheiße, hallo Distanz, wo bleibst du?! Zu viel Nähe! „Bis morgen Jeremy!“, mit diesen Worten ließ sie mich stehen und brauste davon. Ich starrte ihr immer noch verdattert hinterher. Was war denn das? Gruselig, definitiv gruselig. Ich holte tief Luft und lief erstmal um den Block. Es war ruhig, immer wieder heulte der Wind laut auf und die Äste schlugen oft gegen die Fenster, was ein beunruhigendes Klopfen erzeugte. Mit einem wachsamen Blick taxierte ich ein Schatten, der in das gegenüberliegende Gebäude huschte. Angespannt folgte ich der Gestalt und versuchte so leise sein wie möglich. Im Haus war es stockdunkel, die Dielen waren alt und knarrten deshalb bei jeder winzigen Bewegung. Ich verfluchte sie dafür. Okay wohin jetzt? „Nein...das..mein Auftrag.“, leise, gedämpfte Stimmen waren von oben zu hören. Nach oben! Ich schlich unsicher zum Treppengelände, dass so gut wie nicht sichtbar war. Blind tastete ich mich hoch und hielt mich am Gelände fest. Die Stimmen wurden deutlicher. Bingo! Plötzlich traf mein rechtes Bein ins Leere und ich stolperte und kippte fluchend nach vorne. Die instabile Treppe brach natürlich unter mir zusammen und ich fiel mit einem gedämpften Prall auf den Boden. Die Dielen unter mir hielten den Aufprall nicht stand und es brach nochmal zusammen. Mein ganzer Körper stürzte hinab, aber am Bauch blieb ich dann stecken.  „Joe, hast...gehört?...Nachschauen!“ Verdammt. Ich zappelte herum und versuchte mich rauszudrücken, aber Fehlanzeige. Mein Körper bewegte sich nicht mal ein Zentimeter. Ich hörte Schritte, die immer lauter und dann ein lautes Poltern. Die Person ließ einen stummen Schrei und krachte neben mir auf den Boden. Regungslos lag er da und ich hatte ihn schon für tot abgestempelt, als er sein Kopf reckte und aufstehen wollte, aber die Dielen krachten auch unter ihn zusammen und sein Körper stürzte runter. Was für ein Idiot. Noch ein schmerzhaftes ächzen war zu hören, dann wurde es still. „Joe? Was ist los?“, ertönte wieder die Stimme von oben, aber diesmal lauter. Ein schwaches Licht beleuchtete das kaputte Treppengelände. Jemand richtete eine Taschenlampe darauf. Verdammt ich hätte auch darauf kommen können, mit meinem Handylicht diese Bruchbude zu erkundigen.  „Joe?“, die Stimme war nun lauter und das Licht immer heller. Die Person näherte sich mir immer mehr. Ich musste mir was einfallen lassen und zwar sofort.

Tessa

„Warum denn?“, langsam riss echt mein Geduldsfaden. Was soll bitte das Ganze?  „Tessa, ich erkläre es dir, aber bitte setz dich hin. Du machst mich noch ganz verrückt mit deinen hin und her Gelaufe“. „Also gut! Der Satan war heute höchstpersönlich in der Schule und er wollte zu dir, aber Jeremy meinte, dass es dir nicht gut ginge und du deshalb nicht anwesend bist. Und normal kommt er NIE an unsere Schule. Nur wenn er etwas braucht, um seine Macht zu vergrößern. Aber wir wollten dir nicht unnötige Sorgen bereiten. Zumindest ich.“, er warf Frey einen bösen Blick zu. Ich stand auf und lief wieder nachdenklich hin und her. Ich konnte einfach nicht still dasitzen.. Hatte das wohl mit der Sache, mit Dad zu tun?  Cem umfasste mein Handgelenk, damit ich stehen blieb und schaute mich lange an.  „Beruhige dich Tessa.“, seine aschgrauen Augen blickten mir tief in die Augen, bevor er mich losließ. Ich kaute zweifelnd an meiner Unterlippe. Dann holte ich tief Luft. Cem hat Recht. Ich sollte mir nicht den Kopf darüber zerbrechen. Vielleicht war es halb so schlimm, wie es sich anhört... „Habt ihr Hunger?“, wechselte ich das Thema.  „Oh ja.“, beide schienen mit dem Themawechsel einverstanden zu sein.  „Aber ich muss los. Meine Mom weiß nicht wo ich bin und sie zickt deshalb immer rum.“, Frey verdrehte die Augen.  „Okay.“ Sie warf sich in meine Arme und wünschte mir viel Spaß. Verwirrt sah ich sie an, aber sie schüttelte nur zwinkernd den Kopf und verschwand hinter der Haustür.  Ich nahm die Griffe von Cems Rollstuhl und schob ihn zur Küche.  „Also auf was hast du Lust?“, ich machte den Kühlschrank auf. „Was kann mir die Gourmetköchin denn anbieten?“ „Ich bin eine schreckliche Köchin.“, murmelte ich. „Das bezweifle ich.“ „Oh doch.“ „Dann beweise es mir.“ Ich drehte mich überrascht um und erwartete eigentlich ein grinsen, aber er sah mich todernst an. Er meinte das doch nicht wirklich ernst oder? „Ich kann aber wirklich nicht kochen. Du stirbst dran.“, versuchte ich es zähneknirschend. Er lachte leise. „Wahrscheinlich ist das deine Dämonenkraft. Leute mit deinen Kochkünsten zu vergiften.“ „Wie witzig.“, blaffte ich ihn an und holte eine Packung Eier, die ich in eine Schüssel zusammenschlug. „Okay ich koch dir was, aber beschwer dich nicht danach. Ich hab dich gewarnt.“ „Ich glaube nicht, dass ich das bereuen werden.“ Ich ignorierte ihn und machte weiter, während er sich immer wieder räusperte. „Kannst du mal bitte aufhören, dich andauernd zu räuspern?!“ „Ich wollte nur darauf hinweisen, dass du gerade die Eierschalen auch in die Schüssel reingeschlagen hast.“, er schmunzelte.  „Machst doch besser.“ Nach fünfzehn Minuten hatte Cem uns ein deliziöses 3-Gänge-Menü, mit den mangelhaften Zutaten meiner Küche, gezaubert. Ich starrte ihn mit großen Augen an, was er mit einem bescheidenen Grinsen abwinkte. „Meine Mutter ist Hobbyköchin und ich helfe ihr gerne.“, erklärte er und fing an zu essen. Ich machte es ihm nach und stöhnte auf. „Wow, schmeckt das gut.“ Er bedankte sich schmunzelnd und aßen stumm weiter. Innerlich genoss ich die Ruhe, weil ich mich somit besser auf das himmlische Essen konzentrieren konnte. Ob ich Cem wohl als Privatkoch arrangieren könnte?  „Sag mal Cem.“ „Hmm?“, er schaute mich an. Ich nahm ein Schluck Wasser um meinen Mund zu spülen. „Dieser Iron. Kann er zufällig die Handlungen von Leuten beeinflussen oder den Widerstand brechen?“ Cem zog kurz erstaunt die Augenbraue hoch und grinste schließlich.  „Ja, sogar beides. Woher weiß du das? Er kann sogar mehr, deswegen ist er auch so gefragt.“  Verdammt ich wusste es. Als ob ich mich nicht wehren würde, wenn mich jemand belästigt. Dieser Bastard hat mich also manipuliert. „Ach ich hab nur spekuliert.“, meinte ich gedankenverloren und stopfte mir weiteres Essen in den Mund.  „Hast du etwa schon Erfahrungen mit ihm gemacht?“, er beäugte mich neugierig. Ich schüttelte widerstrebend den Kopf. „Quatsch, aber ich hätte da noch eine Frage.“ „Ja?“ „Kann mich sich irgendwie davor schützen?“ Cem runzelte die Stirn und dachte kurz nach. „Hmm schau ihm einfach nicht in die Augen.“  „Das ist alles?!“, ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch und erntete dafür ein schmunzeln. „Das ist nicht so einfach, wie es klingt. Er wird dich einfach dazu zwingen ihm in die Augen zu schauen.“ „Wie bescheuert.“, ich aß die Reste auf und schnappte mir gleich die Nachspeise. Er stimmte mir grinsend zu.

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei der Autorin.
Tag der Veröffentlichung: 30.04.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen Fantasy-liebhaber! ^_^

Nächste Seite
Seite 1 /