Ich saß in meinem Garten,
der Abend sank hernieder,
da fiel ein sanftes Träumen
auf meine Augenlider.
Ein sommerleichtes Schweben
trug mich auf einmal fort.
Erwachend sah ich um mich
an einem fremden Ort.
Wo vorher Rosen blühten
mit zartem Zauberduft,
da reckten düstre Bäume
die Zweige in die Luft.
Die war so klar und milde,
ich trank sie durstig tief,
als plötzlich eine Stimme
wie Glockenklang mich rief.
So setzt´ ich meine Füße
und schritt auf weichem Moos
dorthin, von wo sie schallte -
die Augen wurden groß!
Da tanzten blaue Elfen
zu süßem Flötenspiel!
Ich stand nur da und schaute,
weil es mir so gefiel.
Doch schließlich kam ein Tänzer
und fasste meine Hand,
zog mich in ihren Reigen,
verbeugte sich galant:
„Tanz´ mit uns, lass´ Dich führen
von meines Tanzes Schritt!“
bat er, und eh´ ich´s wusste
da tanzte ich schon mit!
So flogen hin die Stunden
mit Lachen und Gesang,
mit Flötenspiel und Reigen
nahm alles seinen Gang.
Am Schluss sank ich ermattet
ins duftig weiche Gras,
und neben mir mein Tänzer,
mein Allerschönster saß.
Am Himmel standen Sterne,
die Nacht war klar und licht.
Als er mich zärtlich küsste
verwehrte ich`s ihm nicht.
Da plötzlich schwand der Zauber,
samt Elfenspiel und Tanz.
Statt Wald und düstren Bäumen
sah ich des Mondes Glanz,
wie er vom hohen Himmel
auf mich herunter fiel,
gleich silbrigzarten Fäden,
so schön und doch so kühl.
Es dufteten die Rosen
im fahlen Mondenschein.
Ich brach die schönste Blüte
und nahm sie mit hinein.
Mein schöner Elfentänzer,
warst Du auch nur ein Traum,
kann ich Dich je vergessen?
Ach nein, ich glaube kaum....
Tag der Veröffentlichung: 06.09.2011
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