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Sonne



Es war einmal ein kleines Korn
Allein in der Dunkelheit verloren
Begraben unter schwarzer Erde
Auf das nie größeres draus werde

Doch in der dunkelsten Stunde
Verirrt sich ein Wassertropfen bei seiner Runde
Von der Oberfläche der Erde
Damit des Schicksals Wille Wahrheit werde

So blieb am kleinen Korn er stehen:
„Was ist dies dunkle, glänzend Ding, von dem ich nie gehört, das ward nie gesehen?
Es scheint geheimnisvoll und verwirrend. Macht mich wie von Sinnen.
Hat mich gebannt, betört mit seinem Duft, gelockt mit seinem Glimmen.“
So will ich eins mit ihm werden um großes zu vollbringen
Gemeinsam unterm Sternenhimmel die Nacht zu besingen“

So kam es, dass aus dem Korn ein Spross entstieg
Voller Lebensenergie, die Dunkelheit besiegt
Durchdrungen von des Wassers Stärke
Erreichten Sie die Oberfläche
Gemeinsam entfalteten sie ihre Träume
Gestalteten sie Räume
Strebten der Sonne entgegen, doch – ach!

Die Sonne, dies eitel Ding, so fordernd und verletzend,
einnehmend, bald ätzend –
Entreißt dem Pflänzchen seine Kraft
Beschäftigt das Wasser Tag und Nacht
In nie endenden Kreisen
Doch wie soll das Pflänzchen hier sein?
Ohne Verbündete völlig allein –
Schon zerrt der Wind und Tiere reißen.

Doch Vorfreude und Hoffnung hindern am Verzagen
Sagte er doch: „Ich komme in ein paar Tagen!“
Doch nun sind es schon mehr als zehn an der Zahl
Und das warten, das leben wird beständig mehr zur Qual
Rundum funkeln um die Wette, andere Tropfen
Doch sie können das hinterlassene Loch nicht stopfen

So geht die Kraft dahin
Und mit ihr Hoffnung und Sinn
Bald schon wird sie zu Staub zerfallen
Ihre Liebe durch Zeit und Raum hallen
Und er unstet verdammt zu wandeln im ewigen Kreislauf
Tag und Nacht nur runter und rauf
Weil er nicht die Kraft aufgebracht der Sonne den Rücken zu kehren
Sich gegen ihre Fesseln zu wehren.


Schmerz


Schweigen
Euphorie wird Wahnsinn
Depressionen tiefste Düsternis

Scherben
stumme Schreie des Geistes
regungslos erstarrt

Tränen
leere Leben, Hüllen
zerstörte Seelen

Wahnsinn
täglich, monoton, stumpf
fesselt, bindet, hält

Freiheit
Hoffnung längst erloschen
gegangen mit der Liebe


Das Herz fragt nach



Der Blick fällt aus dem Fenster
Keiner da, weder hier noch dort
Nichts - innen, und außen
Der Versuch zu verstehen oder zu verdrängen
Doch das Herz fragt nach

Schweigend wie die Winternacht
so kalt und leer
der fernen Hoffnung glühender Wärme
schimmert nur noch leise um zu vergehen
nicht wieder zu entzünden

verdorren die Gefühle?
Der Traum, der Tanz
Zweier verwandter Seelen?
Sich fliegend den Himmel teilen
Zwei Bücher zu einer Fortsetzung einen

Und nun- Angst, Verwirrung
Zu langes Schweigen, in zu lauter Welt
So hörst du nicht das Schreien meines Herzens,
welches ich in deine Hand gelegt


Wer nicht nein sagt


Wenn einer nie nein sagt,
Dann sagt er immer ja.
Der niemals nein sagt,
ist stets für andere da.

Wer nie nein sagt,
wird oft als schwach verkannt.
Denn wer nie nein sagt,
gibt oft das Ruder aus der Hand.

Wer nie nein sagt,
Macht es anderen leicht.
Wenn einer nicht nein sagt,
Ein jeder sich anschleicht.

Wer nicht nein sagt,
zeigt nicht seine Gefühle.
Wer nicht nein sagt,
setzt sich oft zwischen alle Stühle.

Wer nicht nein sagt,
wird schnell zu Grunde gehen.
Wer nicht nein sagt,
kann die Gefahr nicht sehen.

Wer nicht nein sagt,
tut alles für viele.
Wer nie nein sagt,
vergisst seine eigenen Ziele.

Wer niemals nein sagt,
wird verletzt.
Wer nie nein sagt,
dessen Herz wird zerfetzt.

Wer nie nein sagt,
verschafft anderen Zeit.
Wer nicht nein sagt,
sieht nicht, dass ihm selbst nichts bleibt.

Wer nicht nein sagt,
Öffnet sich zu schnell.
Wer nie nein sagt,
gilt als nicht besonders hell.

Der nie nein sagt,
vor dem macht Erschöpfung nicht halt.
Wer nicht nein sagt,
wird schnell müde und alt.

Wer nie nein sagt
Wird nicht froh
Wer nicht nein sagt
Erscheint brüchig wie Stroh

Wer nicht nein sagt
Hinterlässt keine spuren
Wer nie nein sagt
Hat niemals existiert…

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.05.2011

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