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~Kapitel 1

"Wohin gehen wir Mami?" fragte ich neugierig und streckte meinen Kopf hoch zu meiner Mutter, welche mich an der Hand mit in einen Wald führte. Hier gingen wir immer spazieren aber meistens hatte sie nach dem Spaziergang eine Überraschung für mich und zusammen gingen wir danach immer ein Eis essen oder wir holten uns einen Film aus der Videothek. 
"Wir gehen ein wenig Spazieren Mia", antwortete meine Mutter und zog mich weiter in den Wald hinein. 
"Und was machen wir danach?", stellte ich auch schon wieder meine nächste Frage und musterte sie neugierig. Hmm komisch...sie sieht ja heute ganz anders aus...ist Mami etwa nervös?, schwirrte mir die Frage im Kopf. 

"Wo ist eigentlich Papi?" Heute Morgen war er gar nicht mehr da gewesen, viel mir ein und dabei hatte er mir doch gestern Abend noch versprochen, mit mir heute Barbie zu spielen. 
"Papa ist arbeiten", antwortete sie und schenkte mir eines dieser Lächeln das mich ansteckte. Ich nickte und hüpfte neben ihr her. Der Wald war ein wenig dunkler als sonst; die Sonne konnte man nicht sehen.. nur einzelne Lichtstrahlen vielen durch die Öffnungen der Baumkronen. Hinter uns nahm ich ein rascheln war. Erschrocken fuhr meine Mama zusammen und blickte nach hinten. Ich jedoch musste kichern, da sie wirklich schreckhaft war, als ich aber ihren verstörten, ängstlichen Blick sah zog ich etwas an ihrem Ärmel.

"Mami?" Sie war wie eine Statur. Sie schaute in eine Richtung und blinzelte kein einziges Mal. Langsam machte sie mir Angst. Verwirrt und ängstlich drehte ich mich um. Doch da war doch gar nichts! Mami hatte mich nur veralbert, dachte ich mir und drehte mich wieder um. Als ich jedoch auf den Boden blickte lag dort meine Mutter mit weit geöffneten Augen. Warum lag sie denn auf dem Boden? Ich kniete mich mit meinen kurzen Beinen neben sie und schüttelte sie langsam. 
"Mami nicht schlafen", murmelte ich und rüttelte sie wieder. Keine Bewegung. Immer noch waren ihre Augen offen und starrten hinauf  in den Himmel. Angst stieg in mir auf.
"MAMI MAMI WACH AUF! Ich hab doch so Angst alleine ..Mami aufwachen, nicht schlafen ich brauche dich doch. MAAAAAMIIII!!" schrie ich verzweifelt und fing an zu weinen. Mami müsste mir doch helfen aus dem Wald zu kommen. Sie müsste doch noch kochen und mir eine Gutenachtgeschichte vorlesen. Ich verstand nicht was passierte. Wieso zum Teufel bewegte sie sich nicht. Wieder schüttelte ich sie. Papi hatte mir damals erzählt was mit Menschen passierte die starben: "Sie kommen hoch in den Himmel und beschützen uns die ganze Zeit über". Aber Mami lag doch hier und sie war doch nicht im Himmel. Nein! Ihre Augen waren offen. Hinter mir erklang wieder ein rascheln. Erschrocken schrie ich auf und verbarg meinen Kopf in dem Oberteil meiner Mutter. Sie war ganz kalt und regte sich nicht. Ihre Brust ging nicht auf und ab wie sie es sonst tat. 
Sie.....sie atmete nicht mehr, stellte ich geschockt fest. Grobe Hände packten mich an meiner Hüfte und zerrten mich von meiner Mutter weg. Ich fing an wie gestört zu schreien und mich zu wehren doch nichts half. Mami machte nichts dagegen! Sie lag einfach nur da! Immer wieder schrie ich meine Mutter an das sie mir helfen sollte, doch nichts tat sie. Etwas hartes rammte sich in meinen Hals und vor Schmerz, der meinen ganzen Körper durchzog schrie ich auf. Das letzte was ich erkennen konnte war meine Mutter. Eine letzte Träne kullerte meine Wange hinunter, der Schmerz wurde immer stärker und ich wurde immer schwächer, meine Augen fühlten sich wie Blei an, bis sie zu vielen und alles Schwarz um mich herum wurde. 

 

Schweißgebadet öffnete ich meine Augen. Meine Vergangenheit überrollte mich fast jeden Tag. Jeder Tag der gleiche Traum. Jeden Tag die gleiche Erinnerung an den Tod meiner Mutter. Ich wachte damals in einem Krankenhaus auf und eine nette, zierliche Frau versuchte mir beizubringen, dass meine Mutter nun im Himmel war. Früher hatte ich es nicht verstanden da sie schließlich noch gar nicht im Himmel sein könnte aber nun verstand ich es. Sie wurde umgebracht. Und mein Vater auch. Ich war alleine und hatte niemanden mehr. Keine Freunde, nicht mal mehr Verwandte. Seit dem Tag war ich alleine auf mich gestellt. Mit zitternden Knien stand ich von meinem Himmelbett auf und lief in mein kleines Bad. Meine Hand machte wie automatisch das Wasser an. Ich spritzte mir ein wenig davon ins Gesicht, ehe ich meinen Blick hob um in den Spiegel zu schauen. Erschrocken stellte ich fest, dass ich unter meinen fast weißen Augen fette Augenringe hatte. Meine schwarzen, gewellten Haare hingen verstrubbelt an meinem Körper hinunter und ich hatte das Gefühl dass ich noch blasser war als sonst. Auch wenn dies eigentlich unmöglich war, da ich nicht ganz normal war. Ich brauchte unbedingt wieder Make-up, dachte ich mir als ich meine Augenringe genauer musterte. Seufzend kramte ich aus dem weißen Schränkchen, gegenüber der Toilette meine Haarbürste heraus und kämmte mir meine Haare glatt und versuchte die dicke Haut unter meinen Augen mit ein wenig Rouge abzudecken was jedoch nicht ganz so klappte wie ich es mir erhofft hatte. Man sah sie nun nicht mehr so stark wie sonst, dennoch waren sie sichtbar und das störte mich dann doch schon etwas. Ich wusch mich und lief mit langsamen Schritten wieder in mein Zimmer, schnappte mir eine eng anliegende graue Jeans und ein Kurzes, ebenfalls enges schwarzes Top. Fertig mit dem Morgendlichen Kram stand ich in vor meinem Haus und schaute das letzte Mal meinen kleinen Garten an den ich in all den Jahren gepflegt hatte, da ich nichts Besseres zu tun hatte. Ich steckte meine rechte Hand in die Hosentasche, atmete die frische Luft ein, bis mir ein zusammengefaltetes Blatt Papier zwischen die Finger geriet. Ich zog es aus meiner Hosentasche und lächelte in mich hinein. Nun werde ich nicht mehr alleine sein, dachte ich mir und faltete meinen Brief noch einmal:

"Sehr geerte Miss Anderson,

Wir freuen uns ihnen mitteilen zu dürfen, dass sie nun an der Schule für Vampire teilnehmen können, da sie ihr Alter als Vampir erfolgreich erreicht haben. Schulbeginn ist am 02.09. Genauere Daten und der Ort wird per Eule zu ihnen geschickt. Für ihre Unterlagen, Bücher und ihre Unterkunft wurde auch schon gesorgt, da sie bei uns natürlich ein wunderbares Zimmer zu Verfügung haben. 
Wir freuen uns auf Sie.
Mit freundlichenh Grüßen
Prof. Danek (Schulleiter)"

Langsam machte ich mich auf den Weg nach Norden. Ich hatte 5 Stunden vor mir, da ich nicht mit einer Bahn fahren wollte, für die ich nicht genügend Geld hatte. Seufzend zog ich meine Handtasche ein Stückchen enger an mich. Ich wusste nicht mal mehr ganz was ich alles mit eingepackt hatte. Ich hatte ein paar Blutbeutel eingepackt, falls ich Hunger bekommen würde, meinen MP3-Player und eines meiner Lieblingsbücher. Nach einer Weile jedoch wurde mir das 'menschliche Laufen' zu langsam und es dauerte mir zu lange. Ungeduldig schaute ich mich noch einmal um, ehe ich meinen Fuß auf den Boden setzte und mich in Vampirgeschwindigkeit weiter nach Norden bewegte. Ich wurde immer schneller, meine Haare wehten in dem Wind der mir entgegen kam, ich jagte durch einen dunklen Wald.

 

 "MAMI MAMI WACH AUF! Ich hab doch so Angst alleine ..Mami aufwachen, nicht schlafen ich brauche dich doch. MAAAAAMIIII!!"

Ich blieb stehen. Die Erinnerung an das Geschehen von früher überholte mich jedes Mal. Tränen stiegen mir in die Augen. Ein Strich durchzog meinen Körper, als würde man mir 3 Dolche in mein Herz rammen. Keuchend hielt ich mich an einem Baum fest. Nein, nein ich durfte nicht weinen, nicht jetzt! Redete ich mir ein und wusch mir die Tränen aus dem Gesicht. Meine Mutter war tot, mein Vater auch, der Rest meiner Familie ebenso aber nun begann ich ein neues Leben. Ich würde sie zwar nie vergessen, aber ich musste mein Leben leben. Ich hatte schon so lange getrauert um sie. 10 ganze Jahre. Für jeden Vampir waren 10 Jahre nicht viel. Für mich allerdings schon da es der Anfang meines unsterblichen Lebens war. Ich schaute mich das letzte Mal in diesem Wald um, es tat weh loszulassen. Wieder zuckte der Schmerz durch meinen Körper. Ohne nachzudenken setzte ich meinen Fuß wieder an und rannte in Vampirgeschwindigkeit hoch auf einen der Berge auf dem die Vampirschule sein würde.

Nun stand ich hier. Alleine. Mein Blick schweifte von dem grünen Gras, hinauf zu dem riesigen Schloss. 2 Türme schossen hervor, der Eingang war riesig und aus Holz, das ganze Schloss war aus Stein gebaut und sah ein wenig Mittelalterlich aus. Es strahlt Ruhe aus, dachte ich mir und ein kleines Lächeln huschte mir über die Lippen. Nur der Gedanke ein richtiges zu Hause zu haben, trieb mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich werde hier Glücklich, machte ich mir Mut und ging mit zittrigen Beinen auf die dunkle Holztür zu. Drei Schritte bevor ich meine Hand auf den Griff legen konnte, öffnete sich die Tür automatisch. Erstaunt von dem Ereignis lief ich weiter ins Innere des Schlosses hinein. Langsam drehte ich mich einmal im Kreis. An den Steinwänden hangen immer ein paar Bilder, sie schienen alle sehr alt zu sein. Mehrere Treppen führten hinunter und eine weiter nach oben. Welchen Weg soll ich nehmen?, fragte ich mich selbst und dachte angestrengt nach.

"Wohin willst du denn?" Erschrocken drehte ich mich um und sah ein breites Grinsen in dem Gesicht eines großen Jungen. Seine Naturroten Haare gingen ihm bis zu seinen Ohren, er war um einiges größer als ich, weshalb ich hinaufschauen musste um ihm in die Augen zu schauen. Leich geschockt stellte ich fest dass diese ein sehr helles Braun hatten. Dennoch hatte er etwas Sympathisches an sich, auch wenn er auf die eine Art und Weise seltsam war.   "Ich ehm…ich weiß nicht so Recht was ich machen soll. Ich bin neu hier. Ich habe den Brief bekommen und nun ja jetzt bin ich hier.. Könntest du mir vielleicht weiterhelfen?" Zögernd lächelte ich ihn an spielte nervös an meinem Oberteil herum. Würde er mir helfen? Und wenn nicht... was sollte ich denn überhaupt als erstes machen? Irgendwo musste ich mich doch vorstellen. All diese Gedanken flogen in meinem Kopf herum aber mir viel keine Antwort darauf ein, bis der große, muskulöse Junge mich freundlich anlächelte.

"Klar. Ich bin übrigens Bill Newton und du bist dann wohl-"

"Mia Anderson. Freut mich Bill", unterbrach ich ihn und lächelte ihn an. Er schien wirklich nett zu sein und ich hatte ihn jetzt schon in mein Herz geschlossen. Er kam mir so vertraut vor, bestimmt würde er einen super besten Freund abgeben. Moment was dachte ich da? Ich kannte Bill doch noch nicht einmal und nun dachte ich schon an so etwas? Ich sollte es vielleicht etwas langsamer angehen, dachte ich mir wieder ehe ich mir durch meine schwarzen, weichen Haare fuhr.

"Mich auch Mia. Wie wurdest du denn verwandelt wenn ich fragen darf?" Langsam ging er die eine Treppe hinauf. Ich folgte ihm und schluckte bei der Erinnerung. Sollte ich es ihm sagen?
"Ich weiß es nicht mehr. Ich ... kann mich nicht mehr daran erinnern", antwortete ich auf seine Frage und versuchte es mir nicht anmerken zu lassen das ich log. Er nickte nachdenklich und lief weitere Treppen mit mir nach oben. Es gibt wirklich viele Treppen hier, dachte ich mir und schaute nach oben. Es musste mindestens noch fünf Treppen geben und wir liefen schon die Dritte nach oben.

Nach 3 weiteren Treppen bogen wir nach Rechts ab. Er stellte mich auf eine Art Platte und kam neben mich. Verwirrt schaute ich auf den Boden und wartete ab das etwas passieren würde.
"Schließ deine Augen", murmelte Bill. Schmunzelnd schloss ich meine Augen. Was wohl passieren würde? Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Das alles war so Neu für mich. Ich wusste: Hätte ich ein Herz, wäre es mir vor Nervosität schon längst gegen die Brust gesprungen und hätte versucht sich durch meine Haut und Knochen zu bohren. Mich durchzog ein starkes Schwindelgefühl. Als würde ich auf einer Brücke stehen und hinunterschauen auf das Meer das unter der Brücke lag. Oder wie wenn ich mich auf ein Seil stellen würde, nur auf einem Bein, 20 Meter hoch. 

"Mach sie wieder auf", hörte ich die dunkle Stimme von Bill neben mir. Wie befohlen öffnete ich meine Augen und blinzelte einen Moment bis ich realisierte dass wir vor einer schwarzen Tür standen. 
"Wo sind wir hier? Und wie sind wir hierher gekommen?" Irritiert schaute ich mich um. Gerade eben standen wir doch noch auf dieser komischen Platte und nun waren wir vor einer schwarzen Tür. Er lachte leise und strich sich durch sein volles rotes Haar.
"Wir sind hier vor dem Büro des Schulleiters Professor Danek. Durch die Platte sind wir hierher gekommen", antwortete er und legte mit einem breiten Grinsen seinen Kopf schief. Es schien zu amüsieren, dass ich verwirrt war, konnte ich feststellen. Ich fühlte mich tatsächlich ein wenig verarscht und verwirrt war ich dazu auch noch. Was hatte die Platte denn gemacht das wir hierher kamen?
"Es ist so: In unserem Internat gibt es an verschiedenen Orten diese Platten, wenn man die Orte weiß und auch weiß wie man die Platten benutzt dann kann man dorthin, wohin man nun mal möchte. Es geht sogar noch schneller als durch das Schloss mit Vampirgeschwindigkeit zu rennen", erklärte er mir und lächelte mich an. Wow...es war also Magie. 

Aber nun wird es Ernst, redete ich mir ein und klopfte nervös an die dunkle Tür. Bill stand immer noch dicht hinter mir und wartete auf etwas. Würde er mit hinein kommen? Wenn nicht würde er hoffentlich auf mich warten. Schließlich wusste ich nicht wie das mit den Platten funktionierte. Er hingegen schon. Nervös kaute ich weiterhin auf meiner Unterlippe herum bis sich die Tür automatisch mit einem leichten quietschen öffnete. Gruselig, dachte ich. So eine Szene passte gut in einen Horrorfilm. Nervös fing ich an zu zittern als sich eine Hand auf meine Schulter legte und ich erschrocken zusammen fuhr. 

"Keine Sorge Mia, du brauchst nicht nervös zu sein. Du sollst dich schließlich nur vorstellen und einen Test machen damit man weiß zu welchen Vampiren du gehörst hier", versuchte er mich aufzumuntern. Was meinte er bitte schön mit 'zu welchen Vampiren du gehörst'? Verwirrt blinzelte ich ihn an und er schien zu verstehen was meine Frage war doch anstatt zu antworten, legte er die Hand - die vorher auf meiner Schulter lag- auf meinen Rücken und drückt mich sanft durch die Tür. Hinter mir schloss sie sich automatisch und wieder mit diesem unheimlichen Geräusch. Ich schluckte schwer und lief an den dunkel gestrichenen Steinwänden einen Gang entlang bis ich vor 2 Türen stand. Welche soll ich nehmen?, fragte ich mich selbst und schmunzelte. "Nimm die Linke", hörte ich eine tiefe Stimme sagen. Erschrocken zuckte ich zusammen bis ich realisierte was die Stimme von mir wollte. Langsam ging ich auf die linke, weiße Tür zu und drückte auf den Knopf der in der Mitte der Holztür war.

"Beantworten sie mir die Frage. Wenn Sie sie richtig beantworten, können Sie eintreten. Es ist ein Instrument das man nicht sehen und nicht anfassen kann. Jedoch kann man es hören. Welches Instrument ist gemeint?", ertönte wieder die tiefe Stimme. Langsam wurde das ganze wirklich immer unheimlicher. War das jetzt eine Funfrrage? Ich strengte mich an und ging jedes Instrument nach das ich gelernt hatte. Meine Mutter war früher Musiklehrerin und dadurch hatte sie mir als kleines Kind schon alle Instrumente beigebracht. Aber jedes konnte man sehen und anfassen.. Mensch war das eine bescheuerte Frage, beschwerte ich mich Innerlich und seufzte leise. Ein Klavier konnte man anfassen, eine Gitarre auch, eine Flöte auch. Moment mal…meine Mutter hatte damals immer von der-

"Die Stimme! Man kann sie weder sehen noch anfassen aber dennoch hat sie Töne", sagte ich stolz. Ohne ein weiteres Wort von der tiefen Stimme öffnete sich die Tür. War also doch keine Pfand-frage, dachte ich mir und schüttelte seufzend den Kopf. Aber immerhin war die Antwort richtig gewesen. 

"Komm weiter", hörte ich eine sanfte Männerstimme sagen. War das etwa- Ich lief weiterhin gerade aus, an der Braungestrichenen Wand vorbei, an den Wänden waren ein paar Bilder von alten Leuten, auf einem Schrank lagen viele kleine Blechdosen mit etwas das einer Glibbermasse Ähnlichkeit hatte, bis ich vor einem langen, schwarzen, altmodischem Schreibtisch stand. Ein alter Mann mit weißem Haar, hellroten Augen und einem dunkelbraunem Mantel saß auf einem alten, verzierten Stuhl. Er lächelte mich an wie ein Opa seine Enkeltochter anlächelte. Zögernd erwiderte ich seine Geste.
"Du musst Mia Anderson sein. Mein Name ist Professor Danek. Ich freue mich dich auf meiner Vampirschule zu haben. Setz dich doch bitte." Mit einer Handbewegung seinerseits, stand ein Stuhl vor mir. Ohne zu zögern setzte ich mich, denn ich hasste es wenn meine Beine sich wie Wackelpudding anfühlten, genau deswegen war ich froh das ich mich hinsetzen konnte. 
"Du musst mir nun einen Gefallen tun Mia. Es ist nichts großes, keine Sorge", sagte er als er merkte wie angespannt ich war, "Es ist so bei uns: Wir haben verschiedene Arten von Vampiren. Sehe es wie eine Art Rasse. Wir haben Drei davon hier. Sie stehen für die Stärken des Vampirs. Schnelligkeit und Flinkheit; Listigkeit und Kraft und zu letzt Stärke und Tapferkeit." 
"Was muss ich machen?" fragte ich und lächelte nervös. Inständig hoffte ich sehr, dass ich nicht irgendeinen Test bestehen musste. 
"Ich werde dir gleich ein Blatt geben. Fülle es einfach Wahrheitsgemäß aus, dann werden wir sehen zu welcher Rasse du gehörst." Langsam erhob sich der alte Mann und lief hinüber zu einem sehr alten Schrank. Als er diesen Öffnete konnte ich mehrere Unterlagen sehen und viele Papierstapel. Er schnappte sich 1 Blatt ,kam wieder zurück zu mir und legte das Blatt vor mich. Professor Danek schob noch seine Feder zu mir und drehte sich um zu dem Fenster an der linken Wand. Seufzend wendete ich meinen Blick auf das Blatt und tunkte meine Feder in die schwarze Tinte. Ich fing an das Blatt auszufüllen: 
'Wissen sie ihre Kraft bereits?' War die erste Frage. 'Nein.' Antwortete ich und musste schmunzeln. Wahrscheinlich kannte jeder schon seine Vampirbesonderheit nur ich nicht. Alleine bei dem Gedanken eine Außenseiterin zu werden zog sich mein Magen zusammen. 
'Was würden Sie machen, wenn Sie angegriffen werden? a) Handeln; b) Schnell einen Plan überlegen; c) Verschwinden.' Was waren das denn hier für Fragen?, dachte ich mir und schmunzelte. Was würde ich denn am ehesten machen? Wegrennen würde ich nicht, das stand fest ich war nicht feige. Wahrscheinlich würde ich den Gegner erst einmal austricksen, dachte ich mir und kreuzte somit 'b)' an. 
'Was ist das Schlimmste was Ihnen je passiert ist?' Musste ich jetzt wirklich das Schlimmste hinschreiben? Ich schluckte schwer und fing ungewollt an zu zittern. Nein ich durfte jetzt nicht daran denken. Ich wollte mein Leben neu beginnen. Ich schaffe das, redete ich mir ein und blinzelte schnell mir meine Tränen weg. Mit zitternden Händen tunkte ich erneut die Feder in die schwarze Tinte und schrieb ein paar kleine Sätze über den Tod meiner Mutter und wie ich starb.

'Trinken sie Menschenblut, Tierblut oder Beides?' Für diese Antwort brauchte ich tatsächlich weniger als 5 Sekunden. Ich kreuzte 'Beides' an und widmete mich der letzten Frage zu:
Was ist ihnen Wichtiger: a) Freundschaft & Liebe; b) Geld und Ansehen; c) Eine Zukunft und ein perfektes Leben. Ich las mir die Frage mehrmals durch, bis ich mich für a) Entschied.

"Sir, ich bin fertig", murmelte ich und legte die Feder auf die Seite und wartete darauf das der Professor zu mir gelaufen kam. Nach einer Weile aber drehte er sich erst um, lächelte mich wieder freundlich an und entnahm mir den Zettel. Wieder kamen mehrere Fragen in meinen Kopf. Der alte Mann drehte sich um und lief zu einer Art kleinen Maschine mit großen Glubschaugen. Sie war Silber und hatte Ähnlichkeiten mit einem Drucker. Die Augen von dem Gerät blinzelten als der Professor auf es zukam. Er schob den Zettel in eine Art Ritz. Die Augen schloss sich daraufhin und nach einem kurzen Moment nahm ich ein leises Rattern war.
"Du musst wissen er ist nicht mehr der Jüngste", sagte Professor Danek und tätschelte die Maschine. Was sollte ich denn jetzt antworten? Schmunzelnd nickte ich einfach und betrachtete weiter das Geschehen ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Unter den Augen, welche sich wieder öffneten - öffnete sich ein weiterer Schlitz und daraus kam das Blatt wieder. Der Professor nahm es, drehte sich elegant zu mir um setzte sich gegenüber von mir wieder auf seinen Stuhl. Er musterte mich eine Weile und murmelte etwas vor sich hin was ich leider nicht verstehen konnte da es einfach zu leise war. 
"Und?" fragte ich ungeduldig und schaute ihn neugierig an. Zu welcher Rasse gehörte ich denn nun? Warum musste er das ganze denn auch noch so spannend machen? Könnte er es denn nicht einfach sagen? Ich wurde immer ungeduldiger was er wohl merkte weil er leise lachte. Sein Lachen war ein wenig rau, doch dann schob er mir die Rückseite des Blattes zu mir.

Havren

Stand dort fett. Und was war das nun für eine Rasse? Und wie hießen die anderen Rassen? Fragte ich mich innerlich und schmunzelte.
"Du möchtest sicherlich wissen welche Rasse Havren ist oder?" fragte der Schulleiter.
"Ja, Sir.", antwortete ich höflich und legte meinen Kopf schief.
"Die Rasse Havren steht für die Listigkeit und für die Kraft die jeder Vampir besitzt. Dann gibt es noch Kyrsas, diese Rasse steht für Schnelligkeit und Flinkheit und zuletzt Rybram die für Tapferkeit und Stärke steht.", beantwortete er somit meine Frage und stand mit einem breiten Lächeln auf. Jetzt war ich also aufgeklärt. Und wie lief das ganze nun ab? Langsam wurde ich doch etwas überfordert mit der Situation, dennoch war das alles total aufregend. Ich stand ebenfalls auf.
"Wir haben hier noch bestimmte Schulregeln die du wissen solltest. Gejagt wird nicht. Nur im Unterricht. Blut werdet ihr jeden Morgen bekommen. Ab 23 Uhr muss jeder Schüler in seinen Betten liegen ohne Ausnahme. Nachts gehen Professoren und die Vertrauensschüler auf den Gängen herum und achten darauf, dass auch kein Schüler sich draußen oder auf den Gängen befindet. Es wird nicht gekämpft außer im Unterricht. Für jedes Mal in dem sie gegen die Ordnungen verstoßen gibt es eine Strafe. Sie fallen immer anders aus, aber nun ist es Zeit für das Abendessen. Wenn ich richtig liege steht Mister Newton immer noch vor der Tür und wartet auf dich Mia. Hab noch einen schönen Tag und lass dir von deinem neuen Freund doch den Rest erklären, ich bekomme nämlich so langsam Hunger." 
"Okay...Danke, Sir." Schmunzelnd ging ich den Weg zurück, machte die weiße Tür wieder auf und ging auf die Schwarze zu. Von selbst öffnete sie sich wieder. Der Direktor war wirklich Eigensinnig, dachte ich mir und musste schmunzeln. Anstatt es mir zu erklären geht er Essen. Seufzend trat ich durch die Tür und blickte zu Bill, der sich lässig an die Wand gelehnt hatte, wie es nur ein Junge machen konnte.

"Und wie lief es?", fragte er und lächelte mich an, während er wieder auf diese seltsame Platte lief und wartete dass ich ihm folgte. Langsam lief ich ihm nach und schloss meine Augen, ehe mich dieses unangenehme Schwindelgefühl wieder durchzog das auch vorher beim ersten Mal passierte. Aus Reflex des Schwindels umklammerte ich Bill's rechten Arm bis er leise anfing zu lachen und das unangenehme Gefühl aufhörte. Schnell ließ ich seinen starken Arm los und spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg.

"Ich denke mal, dass es gut lief. Professor Danek ist wirklich sehr eigensinnig aber irgendwie mag ich ihn", sagte ich wahrheitsgemäß und lächelte hoch zu dem Rotschopf welcher langsam von der Platte stieg. Mit immer noch wackeligen Beinen von dem Flug - oder wie ich es auch immer nennen sollte- folgte ich ihm. Er wartete auf mich und sprach wieder: "Daran wirst du dich gewöhnen, keine Sorge. Noch ein paar Mal und dann ist es gar nicht mehr so arg schlimm." Ich nickte und grinste verlegen. 
"Aber jetzt bin ich neugierig zu welcher Rasse gehörst du denn? Ich denke mal er hat dich aufgeklärt über die Rassen oder muss ich das noch machen?", fragte er.
"Zu den Havren. Und...du?" fragte ich zögernd nachdem ich ihm die Antwort gab. Hoffentlich war er bei mir, dachte ich mir. Er war wirklich nett und es wäre wirklich toll gleich einen Freund zu haben. Gott ich musste mich wirklich verzweifelt anhören, dachte ich und seufzte Innerlich leise.
"Ja ich auch. Wie sieht's aus Mia…Hunger?", fragte er und grinste mich dabei an. Freude stieg in mir auf. Also er war tatsächlich auch ein Havren. Toll. Ich freute mich wirklich. Nickend sah ich mich um.
"Ja... ich habe Hunger aber wie kommen wir nun ja..."
"Du meinst wie wir in den Speisesaal kommen?" fragte er belustigt nach als ich die Worte nicht fand um eine gescheite Frage auszudrücken. 
"Genau", bestätigte ich seine Feststellung und nickte eifrig. Erst jetzt hatte ich bemerkt das ich doch ganz schön Hunger hatte. Wie das ganze hier wohl so ablief?

~Kapitel 2

"Folge mir", sagte Bill und lief ein mit mir von dem fünften Stock in den Ersten. Ich versuchte mir den Weg zu merken, auch wenn ich ihn eh vergessen würde, ich war noch nie gut in Orientierung. Irgendwann liefen wir rechts ab und blieben vor einer gewaltigen Tür stehen. Sie war dunkelbraun und aus Holz, mit einem leichen Ruck öffnete Bill die Türe. Der Speisesaal kam mir riesig vor. Drei lange Tische standen waagerecht zu der Tür, an den Seiten konnte man zu dem jeweiligen Tisch gelangen. Nur Links war noch ein etwas kleinerer Tisch an dem ein paar Ältere Vampire saßen und speißten. Vor den anderen Tischen waren Bänke auf denen die Schüler saßen. Fasziniert von allem schaute ich mich noch einmal um. Es war fantastisch hier. Hinter mir hörte ich ein leises Lachen.
"Lach mich nicht aus", kicherte ich und boxte Bill sanft in die Schulter. "Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es ist einfach unglaublich das ich hier sein kann. Bis vor kurzen dachte ich wirklich noch ich müsste mein Leben alleine verbringen und nun das..", schwärmte ich und machte große Augen. Der Rotschopf schüttelte lachend den Kopf und zeigte auf die drei großen Tische. "Es ist so hier: Der Tisch ganz hinten ist der Tisch der Krysas, der Tisch in der Mitte ist unser Tisch; der ganz vorne ist von den Rybram und der linke, etwas kleinere Tisch... nun da speißen dann die Professoren", erklärte er mir die Situation. Ich nickte aufgeregt und ließ meinen Blick über die Schüler der Rybram-Rasse streifen. Jeder von ihnen trug eine schwarze Jeans, ein lilafarbenes Shirt und einen schwarzen Umhang. Die Mädchen trugen einen schwarzes Rock -der bei der einen oder anderen knapper war als bei der anderen- ein lilafarbenes Top und ebenso einen schwarzen Umhang wie die Jungs. Die Mädchen und Jungen bei den Krysas trugen das gleiche bloß anstatt Lila hatten sie Grau. Mein Blick viel auf Bill der ein dunkles türkisfarbenes Hemd trug. Hm Türkis mochte ich eh dadurch wäre die Kleidung bestimmt auch nicht sonderlich schlimm, dachte ich mir und lächelte ihm an. Er lief an den Rybams vorbei zu unserem Tisch. Schnell folgte ich ihm, da ich nicht verlorengehen wollte. Er setzte sich an einen der freien Plätze und deutete mir mich zu ihm zu setzen. Zögernd nahm ich neben ihm Platz und schaute die Leute an dem Tisch an, die mich neugierig musterten. Ich stand nicht gerne im Mittelpunkt weshalb es mir sichtlich unangenehm war das mich alle so anschauten. Gegenüber von mir saß ein Junge mit Rabenschwarzen Haaren wie meine. Sie waren ein wenig auf die Seite gestylt, seine hellen lila Augen funkelten als er mich freundlich anlächelte.

"Ich bin Tyler Benson", stellte sich der Junge mit den tollen Augen vor. 
"Mia Anderson", gab ich ebenfalls zurück und lächelte ihn an. 
Erst jetzt bemerkte ich das viel saftiges Fleisch auf dem Tisch stand. Sofort greifte ich zu und nahm mir ein Stück Hähnchen und ein wenig Salat dazu. Auch wenn wir Vampire nichts schmeckten wollte ich mich dennoch gut ernähren, selbst wenn es mir nichts brachte, aber meine Menschlichkeit wollte ich nun mal auch nicht ganz wegschließen, sagte ich mir immerwieder und fing an zu essen. Tyler musterte mich eine Weile dabei bis er selbst auch wieder einen Bissen nahm.
"Du bist neu hier schätze ich mal oder?", fragte er freundlich und beobachtete mich neugierig bis ich nickte. "Wie alt bist du denn in menschlichen Lebensjahren?" fragte er weiter nach. Ich lächelte verlegen und sah wieder auf mein Essen das plötzlich ganz interessant schien. Sie waren hier wahrscheinlich schon alle viel älter und erfahrener als ich.
"Fünfzehn", antwortete ich zögernd und hörte sein leises Lachen.
"Warum so verlegen?" Grinste er mir frech entgegen. Etwas verdutzt über die Frage runzelte ich die Stirn und zuckte mit den Schultern. Ich wusste es nicht. Ich wurde nun mal schnell verlegen.
"Bill? Was sind das hier für Getränke?" fragte ich meinen Sitznachbar, der sich gerade mit einem Jungen unterhielt, den ich nicht so richtig wahrnahm. Der Rotschopf deutete auf die verschiedenen Behälter mit roter Flüssigkeit darin. Manche waren auch einfach nur Wasser.

"Tierblut. Sie geben uns hier kein Menschenblut, da sie davon nichts halten. Ist schon schade eigentlich...", seufzte er leise und innerlich seufzte ich einfach mit da ich recht gerne Menschenblut trank wenn ich mal dazu kam. Zwar bekam ich nach dem töten immer sofort Schuldgefühle aber es schmeckte einfach besser und danach fühlte ich mich auch immer besser. "Also... einmal haben wir hier Rehblut, Löwenblut und ich glaube das müsste Kuh oder Ziege sein", redete er weiter. Ich verzog mein Gesicht als er das letzte aussprach. Schnell schnappte ich mir den einen Behälter mit dem Rehblut und kippte mir ein wenig der Flüssigkeit in mein Glas und trank dies auf Ex leer.

 

"Hattest wohl Durst, was?" lachte Tyler, der mich grinsend beobachtet hatte. Ich nickte lachend und legte mein Besteck auf den leeren Teller. Ein ein wenig älter aussehender Vampir mit dunklem Umhang und schwarzem Oberteil lief an unserem Tisch vorbei und teilte jedem ein Blatt aus. Als er bei mir ankam blickte er erst auf mich und dann auf meine Kleidung. Seine braunen Haare hatte er nach hinten gegellt und dadurch sah er recht streng aus, stellte ich fest. 

"Miss Anderson. Richtig?" Seine tiefe Stimme brachte mich zum zusammenzucken. Doch ich nickte einfach und schaute ihn weiterhin an. "Ich bin Professer Leans ihr Hauslehrer. Kommen sie mit Miss Anderson ich werde sie zu der Garderobe führen. Sie brauchen ihre Schuluniform", redete er weiter und teilte dem Rest auch noch die Blätter aus bis er wieder vor mir stand. Hilfe suchend schaute ich zu Bill welcher merkte wie unangenehm mir der Professor zu sein schien. Er murmelte ein: "Ich hole dich ab", ehe der Professor schon loslief. Seufzend ging ich ihm hinterher aus dem Speisesaal hinaus in einen Seitengang bis wir vor einer dunkelbraunen kleinen Tür stand, welche er mit einem Handdruck öffnete. Verwirrt wie er dies machte blickte ich die Tür an jedoch schien er nicht Lust haben es mir zu erklären, denn er ging einfach weiter hinein in den Raum. Auf einem Stapel lagen ein paar Röcke, Türkisen Tops, schwarze Strumpfhosen, schwarze Umhänge, türkisen Pullover und schwarze Schuhe mit türkisen Sole und 3 cm Absatz. 

"Probieren Sie sie und legen sie die passenden Sachen auf die Seite. Einen Rock, ein Top, Schuhe und einen Umhang können Sie sich gleich anziehen. Wir werden Ihnen dann von den Größen mehrere holen. Sie tragen die Schulkleidung unter der Woche bis nach dem Unterricht, dann können sie sich kleiden wie sie möchten genauso wie am Wochenende natürlich. Wenn sie fertig sind kommen sie einfach heraus, ihr Freund wird sie dann zu ihrem Gemeinschaftsraum führen." Schon war er auch verschwunden. Verwundert blickte ich mich um und sah eine der Platten mit denen man hinkommt wohin man wollte. Er stand darauf... Ich seufzte leise und fing an mir ein passendes Top zu suchen. Ich zog es mir über um zu schauen ob es mir passte und tatsächlich. Es saß eng an, wie ich es mochte, und zeigte ein wenig Ausschnitt, nicht so das es schlampig aussah aber nun mal ein bisschen. Ich lies es gleich an und legte das gleiche auf die Seite. Ich wühlte mich ebenso durch die Röcke durch aber dabei viel es mir viel schwerer da viele Röcke entweder zu eng waren oder zu lang. Seufzend schnappte ich mir den gefühlten zehnten Rock und zog ihn an. Er passte perfekt. Er ging mit bis zur Mitte der Oberschenkel. Ich sammelte mir diesen noch einmal heraus, legte ihm zu dem Top und zog mir zwei passende Paare Schuhe heraus, ein Paar zog ich gleich an. Der Umhang war auch ganz einfach.  Zum Schluss stand ich in Umhang, türkisen Top, schwarzem Rock und den schönen Schuhen vor dem Spiegel. Auf der Seite lagen die gleichen Sachen und natürlich noch die Strumpfhose und ein Pullover. Ich schnappte mir meine Sachen die ich vorher getragen hatte und legte meine Hand wie der Professor vorher auf die Tür die sich zu meiner Überraschung sogar öffnete.

Ich schaute hoch zu Tyler und Bill die wohl auf mich gewartet hatten. Beide fingen an mich zu mustern als ich aus der Tür kam und diese hinter mir schloss.
"Die Schuluniform steht dir", machte Tyler mir ein Kompliment und zwinkerte mir zu als ich spürte wie die Hitze mir ins Gesicht stieg. Daraufhin konnte ich Bill leise lachen hören.
"Wohin geht es jetzt?", versuchte ich vom Thema abzulenken. Gespannt wartete ich auf seine Antwort. Ich wollte das ganze Schloss erkunden, wie lief das denn nun jetzt mit den Schlafzimmern ab? Und was war bitte mit dem Gemeinschaftsraum gemeint? Wieder flogen tausende Fragen in meinem Kopf herum aber niemand schien sie zu beantworten.
"Ich denke wir zeigen dir mal unseren Gemeinschaftsraum", sagte Bill und machte wieder die Tür hinter mir auf und trat in das Zimmer in dem ich mich umgekleidet hatte. Ich folgte ihm und lief ebenso wie die Jungs auf die Platte. Erneut schloss ich meine Augen wie bei den anderen Malen auch. Das Schwindelgefühl jedoch war zum Glück gar nicht mal mehr so schlimm wie anfangs. Rotschopf hatte Recht, dachte ich mir da er gesagt hatte dass das Gefühl nachlassen würde mit der Zeit. Als der Schwindel nachließ öffnete ich meine Augen und blinzelte zwei Mal um zu erkennen wo ich war. Hier war es ziemlich dunkel, aber dank meiner guten Sinne die ich durch mein Vampirsein besaß konnte ich die Schwarzgestrichene Wand erkennen - die wie der Rest des Schlosses auch aus Stein bestand - und eine Steintür. Verwirrt lief ich den Jungs nach zu der Tür. Sie hielten an und warteten wohl darauf das ich zu ihnen kommen würde. Warum machten sie denn nicht die Tür auf? Oder musste man erst wieder so eine seltsame Frage beantworten um in das Zimmer dahinter zu gelangen? 
"Die Vertrauensschüler von den Havren bekommen von den Professoren ein Klopfzeichen, jede Woche ist es anders damit auch keiner von den anderen Rassen in den Gemeinschaftsraum kommt. Er ist Privat sozusagen", erklärte mir Bill das Geheimnis der Tür. Er klopfte 3 mal schnell an die Tür, einmal mit einer kurzen pause und fünf mal wieder schnell. Leise öffnete sich die Tür mit einem Plong und wir traten ein.


Der Raum war Türkis und hatte Links und Rechts jeweils ein Sofa und einen Sessel gegenüber davon. Sie waren schwarz und sahen wirklich gemütlich aus. Wie gerne ich mich gerade auf einen der Sessel setzen würde, leider waren die Sitzplätze alle schon belegt. Hinter den Sesseln lag ein großer Teppich und eine Stereoanlage stand dort. Musik war momentan nicht an, auf dem Grün/Blauen Teppich jedoch saßen 2 Mädchen die sich aufgeregt über etwas unterhielten. Rechts hinter der Couch waren ein paar kleine Tische und Stühle davor. Zwei Schüler machten gerade Hausaufgaben stellte ich fest als ich genauer hinschaute. Fenster gab es hier nicht. 4 Fackeln hingen an den Wänden und beleuchteten den ganzen Raum. Hinten an der einen Wand konnte ich zwei Türen erkennen. Es war atemberaubend. Staunend schaute ich mich um. So etwas hatte ich noch nie gesehen und es war wirklich fantastisch. Hier zu Leben war doch wirklich fantastisch, dachte ich mir und freute mich schon hier 3 Jahre meines Lebens zu verbringen.

"Hey Bill", hörte ich jemanden von dem rechten Sofa rufen. Erst ging mein Blick zu dem Rotschopf, welcher sich zu dem Jungen drehte der ihn gerufen hatte und nun aufstand. Mein Blick folgte ihm. Wow...was ich da sah konnte niemals echt sein. Der Junge hatte dunkelbraune, fast schwarze verstrubbelte Haare die ihm über die Stirn fielen, seine hellen blauen Augen musterten mich. Mit seiner blassen Vampirhaut hätte er einen wunderbaren Engel abgegeben dachte ich mir und grinste in mich hinein. Er trug eine normale Jeans und ein enges weißes Shirt das nicht viel Platz für Fantasien freilies. Seine Muskeln konnte man deutlich sehen die er stolz mit sich umher trug. Seine breiten Schultern passten perfekt in die schwarze Lederjacke. Jetzt fehlt nur noch die Sonnenbrille, dachte ich mir und grinste leicht. Er sah einfach umwerfend aus. Seine Lippen waren wundervoll geschwungen, als hätte man sie mit einem Bleistift gezeichnet. Er lief auf mich und Bill zu welcher neben mir stand und den Unbekannten angrinste.

"Hey Shane", grinste er ebenfalls den Engel an. Als er vor uns stand fühlte ich mich plötzlich so klein. Er musste um die 1.92 groß sein also definitiv größer als ich.
"Das ist Mia" hörte ich Bill hinter mir sagen, welcher mir sanft auf den Rücken klopfte. Total nervös lächelte ich Shane zu. Er erwiderte es mit einem grinsen und sprach: "Ich bin Shane Cunders. Freut mich dich kennen zulernen Mia."
"Freut mich auch Shane", sagte ich wahrheitsgemäß und grinste ihn frech an. 

"Sag mal Bill, hast du gesehen mit wem wir als erstes am Montag Unterricht haben?" fragte Shane aufgebracht den Rotschopf. Auf seine Frage hin nickte er mit schlechter Miene. Verwirrt schaute ich von den beiden hin und her. 
"Was ist los?", richtete ich meine Frage an die beiden.
"Hast du dir denn überhaupt schon deinen Stundenplan angeschaut?" fragte der Rotschopf mich, der aus seiner Tasche einen Zettel herauskramte und ihn mir in die Hand drückte. Hier handelte es sich um den Stundenplan den unser Hauslehrer Professor Leans ausgeteilt hatte. Der Stundenplan hatte verschiedene Fächer von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Aber was war denn nun so schlimm an der ersten Stunde? Verwirrt schaute ich von dem Plan zu den Jungen hinauf. Bill seufzte leise.
"Wir haben die erste Stunde mit den Krysas", erklärte mir Shane die Lage. Dennoch verstand ich immer noch nicht was daran so schlimm sein sollte. Sie waren doch einfach nur eine andere Rasse. 
"Und was ist daran nun so schlimm?", fragte ich.
"Die Rassen Krysas und Havren verstehen sich nicht sonderlich", beantwortete Bill meine Frage und verschränkte seine starken Arme vor seiner Brust. War das jetzt hier etwa wie Harry Potter? Slytherin gegen Gryffindor bloß mit den Rassen hier? Bei dem Gedanken kam mir das ganze dann doch etwas Lächerlich. 
"Es ist spät Mia, ich warte morgen früh auf dich hier unten um halb Sieben damit wir zum Frühstück gehen. Geh jetzt am besten in dein Zimmer und leg dich hin", sagte Bill ohne jegliche Emotion. Was war denn nun mit ihm los? Außerdem wusste ich nicht einmal wo mein Zimmer war. Als hätte er meine Gedanken gelesen deutete er auf die rechte Tür an der hinteren Wand. Ich lächelte dankbar und verabschiedete mich noch bevor ich den Weg zu der rechten Tür anging.

Nun stand ich in einem langen Gang. An den beiden Wänden, links und rechts neben mir waren verschiedene Türen. Langsam lief ich den Gang entlang und schaute auf die Schilder die an den Türen hangen. Hierbei handelte es sich um Namen. In der Mitte des Ganges angekommen, sah ich ein Schild auf dem Mia Anderson & Elliana Newton stand. Hoffentlich würde dies jetzt nicht so eine Zicke sein, dachte ich mir und klopfte an die Tür. Ein leises "Ja" ertönte und so öffnete ich langsam die Tür und streckte meinen Kopf durch. 
"Komm rein", hörte ich wieder die zarte Stimme des Mädchens was wahrscheinlich Elliana sein musste. Ich trat in das Zimmer und schaute mich staundend um. Es war zwar klein hier aber einfach wunderschön gestaltet. Rechts und Links war jeweils ein Bett, in der Mitte standen 2 Regale, die Wände waren Tappeziert und hatten einen dunklen Türkiston mit vielen schwarzen Verzierungen. Wow...das war wirklich fantastisch hier. Freude stieg in mir auf und automatich fing ich an breit zu lächeln, ohne dass ich es überhaupt mitbekam. 
"Du musst Mia sein!" Plötzlich stand vor mir ein Mädchen mit dunkelroten Haaren. Wahrscheinlich sind sie gefärbt, dachte ich mir denn solche Haare konnten niemals Natur sein. Sie war so groß wie ich und ihr freundliches Lächeln dass auf ihren dünnen, geschwungen Lippen saß sah einfach süß an ihr aus. 
"Ja die bin ich", sagte ich und grinste in mich hinein. Ihre roten Haare gingen ihr wellig über die Schultern. Ihre hellbraunen Augen funkelten recht.
"Ich bin Elliana Newton. Aber bitte tu mir den Gefallen und nenn mich Ellie. Elliana hört sich so spießig an", stellte sich das Mädchen vor. Kannte ich nicht ihren Bruder? Hieß Bill nicht mit Nachnamen auch Newton? Ich schmunzelte leicht, aber als ich das verwirrte Gesicht von meiner Mitbewohnerin sah schenkte ich ihr wieder ein Lächeln.

"Du hast nicht zufällig einen Bruder?" fragte ich sie. Dabei konnte man einen hauch Neugierigkeit hören was mir recht unangenehm war.
"Ja den hab ich. Bill. Kennst du ihn?" stellte sie mir eine Gegenfrage als sie antwortete. Ich nickte darauf und schaute mich noch einmal in diesem Zimmer um.
"Du kannst das linke Bett haben, wenn du möchtest"
"Danke", antwortete ich und machte mich gleich einmal auf den Weg zu dem Bett. Ich setzte mich auf die schwarze Bettdecke und ließ mich in die Matratze sinken. Elliana hatte sich ebenfalls auf ihr Bett im Schneidersitz hingesetzt. Sie nicht ganz so schlank wie ich, stellte ich fest, dennoch sah sie sehr weiblich aus und hübsch war sie dazu auch. Ebenfalls wie die anderen Schüler hier hatte sie auch blasse Haut. Nach einer Weile merkte ich erst wie müde ich wurde, als ich fast eingeschlafen wäre. Ich stand auf und holte aus einem der Schränken einen dunkelroten Schlafanzug heraus, zog mich um und legte mich in mein Bett. Nach einer Weile tat es Elliana mir gleich und sie machte mit einem klatschen das Licht aus.
"Gute Nacht Mia", sagte sie noch, doch da war ich schon längst in meinem Traum versunken.

~Kapitel 3

"Mia aufstehen!" ertönte eine leise Stimme und ich spürte wie mich zwei Hände an den Schultern packten und mich nicht rüttelten. Oh das soll aufhören! Ich war echt zu müde für so etwas! Ich wollte weiterschlafen. Aber das Rütteln wurde immer stärker bis ich irgendwann leise seufzte: "Ist ja gut ist ja gut aber jetzt höre schon endlich auf mich die ganze Zeit zu schütteln das nervt."
Meine Lider klappten auf und mit einem leisen Gähnen das mir gerade so über die Lippen kam wurde langsam alles wieder scharf und ich konnte das Meiste erkennen. Ich setzte mich auf, streckte mich und gähnte noch einmal. 

"Wie viel Uhr haben wir eigentlich?"
"Sechs Uhr", kam die Antwort von Elliana sofort.
Hm..ich hatte noch eine halbe Stunde dann würde Bill unten auf mich warten um mit mir zum Frühstück zu gehen. Wo war eigentlich das Bad? Suchend schaute ich mich in unserem Zimmer um, jedoch sah ich nicht wirklich eine weitere Tür. Ellie saß schon fertig angezogen und geschminkt auf ihrem Bett und hatte einen Block und einen Bleistift auf ihrem Schoß liegen auf dem sie wie es aussah etwas zeichnete. Ich schwang meine Beine mühsam aus dem Bett und stand langsam auf.
"Wo ist hier das Bad?", fragte ich meine Mitbewohnerin welche von dem Block aufsah und auf die freie Stelle an der Wand zeigte. Ehm ne da ist kein Bad? 
"Du musst deine rechte Handfläche auf die Wand legen", erklärte sie mir und wendete sich mit einem Lächeln wieder ihrem Block zu. Wie sie es sagte legte ich meine rechte Hand auf die Wand. Eine Art Druck spürte ich plötzlich unter ihr, so nahm ich meine Hand um nachzuschauen was dort war und sah dort einen Viereckigen Knopf. Zaghaft drückte ich auf ihn und wartete gespannt auf das Nächste. Die Wand schob sich auf die Seite und zu sehen war ein kleines aber gemütliches Badezimmer. Wow...dachte ich mir und wieder staunte ich nicht schlecht. Das Schloss war einfach Magisch. Ich machte den einen Kleiderschrank auf, schnappte mir frische Unterwäsche und meine Schuluniform und ging in die Öffnung in der Wand hinein. Hinter mir schloss sie sich wieder ohne dass überhaupt ein Geräusch ertönte. Die Wände waren Fliesen und wie der Rest des Bades Weiß. Es gab hier ein Fenster gleich neben der Toilette. Ich lief auf das Waschbecken zu und schaute in den Spiegel. Meine Haare waren verstrubbelt und standen wie jeden Morgen in alle Richtungen ab. Seufzend schaute ich mich nach einer Haarbürste um, ich fand sie gegen Ende dann in einem kleinen Schränkchen neben dem Waschbecken. Ich kämmte mir meine Haare gründlich durch zog mir meine Uniform an und legte meinen Schlafanzug zusammen, ehe ich anfing meine Augen mit schwarz zu umranden und mich zum Schluss noch einmal prüfend im Spiegel anschaute. Es saß alles perfekt. Mit einem Lächeln im Gesicht legte ich wieder meine Hand auf die Wand wartete bis der Knopf erschien, drückte darauf und wartete bis sich die Türe ganz geöffnet hatte. Langsam trat ich hervor und legte meinen Schlafanzug in den Kleiderschrank ehe ich mich wieder zu Ellie drehte, die mich staundend betrachtete.

"Du siehst hübsch aus Mia", machte sie mir ein Kompliment. Ich wurde verlegen und schaute leicht auf die Seite.
"Ehm... wie viel Uhr haben wir?" fragte ich noch einmal.
"Halb Sieben."
"Ich muss in den Gemeinschaftsraum. Dein Bruder wartet schon auf mich. Kommst du mit?", wollte ich wissen und lächelte als sie tatsächlich aufstand und wir beide unser Zimmer verließen und in den Gemeinschaftsraum liefen.

 

Bill stand schon in seiner Schuluniform vor uns. Als er mich und seine Schwester sah fing er an zu lächeln. Sein Lächeln stand ihm wirklich ausgezeichnet musste ich zugeben. Doch Elliana achtete nicht auf ihren Bruder sondern ging an ihm vorbei gerade aus zu Tyler der hinter dem Rotschopf stand und meine Mitbewohnerin in seine Arme zog. Ich schmunzelte leicht, ging jedoch einfach weiter zu Bill, welcher auf mich wartete bevor wir dann den Weg aus dem Gemeinschaftsraum antraten. Als wir beide dann vor der Steintür standen öffnete sie sich wie von alleine und wir beide traten durch die Türe hinaus auf diese Platte. 
"Erklärst du mir irgendwann einmal wie das funktioniert? Sonst muss ich dir ja immer am Hals kleben und irgendwann werde ich bestimmt nervig", fragte ich ihn mit einem leisen Lachen bevor ich meine Augen schloss und mich das Schwindelgefühl durchzog, das jedoch relativ schnell wieder abnahm.
Ich öffnete meine Augen und schaute mich Stirnrunzelnd um. Es war ein wenig heller hier, die Wände wieder aus Stein. 

"Ich erkläre es dir ein nächstes Mal aber ich hab Hunger wir sollten uns auf den Weg machen nach unten."
"Wo sind wir denn überhaupt?" fragte ich ihn neugierig und ließ meinen Blick wieder auf den Rotschopf gleiten, welcher zu mir hinunterschaute und leicht grinste.
"Wir sind im 3. Stock. Das heißt für uns beide Treppenlaufen", beantwortete er mir somit meine Frage und ohne dass ich überhaupt noch etwas sagen konnte, packte er mich schon an der Hand und zog mich in Vampirgeschwindigkeit die Treppen hinunter. Da hat wohl jemand mächtig Hunger, dachte ich mir und lachte innerlich. Als wir wieder vor der gewaltigen Tür standen, und sich diese öffnete saßen schon viele Schüler an ihren Tischen die sich lachend unterhielten oder ein Buch geöffnet hatten und darin etwas lasen.
Wir machten uns auf den Weg zu dem Tisch in der Mitte an dem auch schon viele Schüler saßen und begonnen hatten zu essen. Ich setzte mich wie gestern Abend neben Bill und schenkte mir ein wenig Rehblut ein. Dazu schnappte ich mir ein Brötchen und schmierte ein wenig Butter darauf, und fing genüsslich an zu essen. Ich hatte doch wirklich Hunger bekommen und es schmeckte auch fantastisch hier. Besser als das Essen dass ich gegessen hatte als ich noch alleine in dem Haus wohnte.
"Schmeckt's?", wollte eine tiefe Stimme von mir wissen.*

Ich schaute von meinem Teller nach oben in die hellen blauen Augen von Shane. Ich hatte mich fast verschluckt. Oh nein! Er hatte jetzt doch nicht wirklich gesehen wie ich mein Brot so halb runter geschlungen habe oder? Urplötzlich wurde ich rot und hatte seine Frage schon fast vergessen wenn er mich nicht so mit einem fragendem Gesicht anschaute.
"Ehm ja ist ganz gut", nuschelte ich und nahm den letzten Bissen meines Brötchens in den Mund.
"Welche Stunde haben wir als Erstes?", versuchte ich sofort vom Thema abzulenken was mir zum Glück sofort gelang, denn seine Miene verfinsterte sich.
"Aufklärung", mir klappte der Mund auf als er seine Antwort abgab. Er meinte doch nicht etwas Sexualkunde oder etwa doch? Er fing an zu lachen als er meinen Gesichtsausdruck sah.
"Aufklärung über Vampire. Nicht über das was du denkst. Wir haben das auch nur das eine Halbjahr soweit ich weiß, da es ja nicht so arg sonderlich viel über uns gibt das wir heute nicht über uns wissen", beruhigte er mich somit.
Ich nickte nur und strich mir nachdenklich durch meine langen, schwarzen Haare. 
"Wir sollten jetzt los in den Unterricht würde ich sagen. Die meisten sind schon gegangen und zu spät will ich auch nicht unbedingt kommen oder ihr zwei etwa?", konnte ich Bill neben mir hören der auch schon aufgestanden war als ich ihn anschaute. Schmunzelnd nickte ich und stand wie Shane ebenfalls auf.

"Wo findet der Unterricht statt?", kam die Frage von Shane, welcher neben mir herlief. Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern und schaute zu Bill, welcher unseren Stundenplan in der Hand hielt. 
"Hm...hier steht im Klassenzimmer für Geschichte. Das ist im 2 Stock soweit ich weiß", teilte er uns mit und fing an zu schmunzeln. Wir machten uns auf den Weg zu den Treppen und liefen ein Stockwerk höher. Dort angekommen ging Bill zielstrebig auf eine Tür etwas weiter hinter in einem der 5 Gänge und tatsächlich gingen wir in den richtigen Raum. Ich lief einfach mal darauf los und setzte mich sofort an einen der freien Plätze in der Mitte des Klassenzimmers. Die Tische standen einzeln jedoch nicht weit entfernt von einander. 4 in einer Reihe. Das Klassenzimmer war relativ dunkel und die Stühle und Tische aus Holz. Was für ein Holz konnte ich nicht sagen, aber es war ein relativ helles. Schmunzelnd drehte ich mich um als Bill und Shane immer noch vor der Tür standen. Waren wir vielleicht doch im falschen Klassenzimmer? fuhr es mir direkt durch den Kopf aber darauf kam keine Antwort. Stattdessen kam ein großer Junge mit Platinen Haaren und hellen blauen Augen wie die von Shane auf mich zu. Ich blinzelte erst ein paar mal bis ich wirklich realisierte das er gerade auf mich zuging. Er setzte sich doch tatsächlich neben mich und drehte seinen Kopf zu mir. Er hatte hohe Wangenknochen und ein markantes Gesicht. Er musste um die 1.90 groß sein. Vielleicht auch 1-2cm kleiner. Jedoch war er immerhin wie die meisten hier größer als ich. Seine Kleidung war nicht Türkis wie die von den Havren sondern Grau. Er musste von der anderen Rasse stammen. Jedoch verstand ich nicht so recht was Shane und Bill gegen die anderen hatten. Der Junge hier gegenüber von mir schien doch eigentlich ganz nett zu sein. Okay...das hatte ich jetzt vielleicht nur vom Aussehen her interpretiert aber er schien zu mindest kein hochnäsiges Arschloch zu sein.

"Hey", sagte er mit einer relativ tiefen Stimme.
"Hallo", gab ich einfach nur zurück und lächelte leicht, ehe ich wieder zu Bill und Shane schielte, welche sich links von mir hingesetzt hatten. Shane beobachtete mich und den Jungen mit zusammengekniffenen Augen. 
"Ich bin Oliver", stellte sich der Blondschopf vor. Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm und sah ihn sein charmantes Grinsen. Ebenfalls grinste ich.
"Mia Anderson", gab ich zurück damit er auch meinen Namen wusste. Hinter mir konnte ich ein leises Knurren wahrnehmen... oder war es etwa doch nur Einbildung?
"Du gehörst du den Havren richtig?" Es klang zwar eher wie eine Feststellung, dennoch nickte ich um nicht unhöflich zu wirken.
"Das ist aber schade", sagte Oliver. Was warum? Fragend zog ich eine Augenbraue hinauf und schaute ihn mit dieser Grimasse an.
"Naja wenn du zu meiner Rasse gehören würdest, dann wären wir sicherlich gute Freunde geworden." Dabei betonte er das 'gute Freunde' nach meinem Geschmack ein bisschen zu sehr. Dennoch fing ich an zu schmunzeln und nickte einfach ein wenig verwirrt.
"Du gehörst du zu den -" 
"Krysas", beendete er meinen Satz bevor ich ihn überhaupt aussprechen konnte.

"Boah Oliver tu uns einen Gefallen und verzieh dich", hörte ich Shane hinter mir knurren. Schnell drehte ich mich um und schaute leicht erschrocken zu wie er den Blondschopf mit zusammengekniffenen Augen anstarrte und aussah als würde er ihm gleich den Kopf vom Hals abtrennen. 
"Warum sollte ich denn Shane?" gab er bissig die Frage zurück und klang dabei angespannt.
"Weil sie definitiv nicht auf dich reinfallen wird und du damit nur deine Zeit verschwendest, also zieh ab", fuhr er ihn wieder an und ballte die Hände zu Fäusten zusammen. Ein lautes Räuspern ließ die beiden Jungen und mich nach vorne schauen. Professor Leans stand vor der ganzen Klasse und musterte unsere Reihe kritisch. Seufzend schaute ich auf den Boden. Mensch die erste Stunde und schon war ich in einen Streit verwickelt. Was hatten die beiden denn nur gegeneinander? Oliver schien doch recht nett zu sein und Shane war auch ... sehr nett, dachte ich mir und seufzte Innerlich leise.
"Also...Ich bin Professor Leans und ihr Lehrer in Aufklärung und Jagd", begann er somit den Unterricht. Die Klasse war still was recht angenehm war und ich mich somit Erstens besser konzentrieren konnte und Zweitens war ich somit nicht mehr so angespannt. 

"Bevor ich jedoch mit dem Unterricht beginnen werde... Mr. Newton währen sie doch so freundlich und teilen Sie ihren Mitschülern ein Buch aus. Sie liegen hinten in einem der Regale." Mein Blick wanderte zu Bill, welcher schmunzelnd aufstand und sich auf den Weg machte um die Bücher herauszuholen. "Die Schulbücher die euch in der ersten Woche ausgeteilt werden, werdet ihr behalten", erklärte der Professor uns ein wenig, ehe er wartete bis Bill seine Aufgabe erfüllt hatte und vor jedem Schüler ein Buch lag. Aufklärung des Vampires, war der Titel des Buches das nun vor mir und den anderen lag. Das Buch war schwarz und weiße Vampirzähne waren darauf zu erkennen.
"Also wir werden bestimmte Themen dieses halbe Jahr besprechen", fing Professor Leans an und klatschte in seine Hände. Hinter ihm erschien plötzlich eine weiße Art von Tafel. Verwundert über das Geschehen schaute ich nach links zu Shane der das ganze auch ein wenig verwunderte betrachtete. 
"Das Erste Thema: Sonne. Das Zweiter Thema: Blut. Das dritte Thema: Die Nacht." erklärte er uns. Staunend schaute ich fest das genau die drei Sätze in Stichpunkten wie er es gesagt hatte an der weißen Tafel stand. 
"Die Themen sind nicht sonderlich schwer, deswegen werdet ihr diese Stunde auch nur einmal in der Woche haben. Montags. Sonst sehen wir uns noch bei der Jagd. Aber nun schreiben sie erst einmal die Themen von der Tafel ab. Die Glasfedern dürfen sie natürlich behalten. Ich würde ihnen auch raten sie nicht zu verlieren, sonst müssen sie sich selbst wieder eine besorgen. Tinte steht in jedem Klassenzimmer auf den Tischen vor ihnen wie Sie sehen können." 
Er lief nach hinten an den Schrank, lief in den Reihen umher und teilte jedem eine Glasfeder aus. Als ich meine erhielt brauchte ich erst einmal einen Moment um aufhören zu staunen. Ich wusste gar nicht das es sowas gab. Sie waren wirklich sehr edel und hatten etwas Besonderes an sich. Ich nahm meine Glasfeder hoch und tunkte sie als erstes in die blaue Tinte. Professor Leans lief ein zweites Mal in den Gängen umher und teilte dieses Mal jedem Schüler ein Blatt Pergament aus. Ich fing langsam an das von der Tafel abzuschreiben und legte meine Glasfeder neben das dunkle Papier. Erst jetzt sah ich das sich etwas in das Glas eingeritzt hat. Ich schaute noch einmal genau hin und konnte erkennen das nun mein ganzer Name auf der Feder stand.*

Mein Blick wanderte wieder nach Links zu Shane welcher seine Glasfeder staunend betrachte. Ihm ging es also auch nicht anders. Er schaute zu mir und formte mit seinen Lippen ein 'Wow'. Ich nickte. Er hatte Recht...es war wirklich Wow. Oliver neben mir starrte mit offenem Mund auf seine Feder weshalb ich leise kichern musste da es recht knuffig aussah. Nach einer kurzen Zeit waren dann alle auch schon fertig mit dem abschreiben.
"So gut. Also das erste Thema ist Sonne. Wie Euch allen sicherlich schon aufgefallen ist können wir in die Sonne gehen ohne das wir verbrennen. Sie müssen wissen, die meisten Geschichten über uns Vampire stimmen überhaupt nicht. Wenn wir vor unserem  16 Menschlichenlebensjahr gebissen werden altern wir so lange bis wir das sechzehnte Lebensjahr  erreicht haben. Dann hören wir auf zu Ältern. Ich zum Beispiel wurde gebissen als ich 30 war und nun bin ich 113 Jahre alt. Für einen Vampiren ist das noch nicht sonderlich alt...aber gut ich lenke vom Thema ab. Früher stimmte es sogar... die Vampiren vor tausend Jahren konnten nicht in die Sonne. Der Grund dafür, dass wir heute ins Licht gehen können ist, das damals ein Vampir ein bestimmtes Kraut zu sich genommen hat. Was genau für ein Kraut das war, wissen wir leider nicht. Aber als dieses Gewächs in sein Inneres kam, wurde er imun gegen die Sonnenstrahlen. Sie breiteten ihm keine Schmerzen mehr. Er verwandelte weitere Menschen in Vampire und diese verwandelten auch welche. Und so lief das die ganze Zeit."
Gespannt schaute ich zu wie Professor Leans uns über die Sonne berichtete. Jedoch wurde er von einem hellblonden Mädchen in der vorderen Reihe abgehalten weiter zu erzählen, da sie ihre Hand in die Luft gestreckt hatte. Ich konnte nur ihre Hüftlangen Haare erkennen und ihre blasse Haut.
"Ja Miss Shey?"
"Aber das müsste doch heißen, dass es immer noch Vampire gibt, die nicht in die Sonne gehen können oder? Wenn nämlich die Vampire die damals dieses Kraut nicht hatten und andere bissen, dann war das doch-"
"Dieser Vampir der das Kraut gegessen hatte, tötete alle anderen Vampire müssen Sie wissen Miss Shey", beantwortete er somit ihre Frage. Der Vampir musste ja wirklich stark sein wenn er es schaffte alle anderen Vampire auf der Welt umzubringen. Ich runzelte die Stirn und wartete darauf das jemand etwas sagte. Doch das einzige was passierte war, dass an der weißen Tafel nicht mehr das von vorhin stand sondern ein Text über den Vampiren der das Kraut aß und wie es dazu kam, dass wir Vampire in die Sonne konnten. Eigentlich widerholten wir gerade somit das, was Professor Leans gesagt hatte aber wir würden den Stoff sicherlich brauchen um ihn vielleicht noch einmal zu widerholen. Nachdem wir den Text abgeschrieben hatten, klingelte es auch schon. 
"Wir sehen uns ja dann", hörte ich Oliver neben mir sagen. Als ich mich zu ihm undrehte und nickte, verschwand er auch schon mit einem zwinkern und ließ mich mit Shane und Bill alleine. Shane starrte dem Blondschopf nach mit dunkler Miene. Verwirrt schaute ich ihn an, er jedoch hatte seinen Blick immer noch auf Oliver geheftet welcher gerade mit der Blondine von vorhin aus dem Klassenzimmer verschwand. Ich räusperte mich bis die beiden Jungen mich anschauten.
"Was haben wir als nächstes?", fragte ich die beiden da mir die Ruhe sehr unangenehm war. 
"Verteidigung", erklärte mir Bill, welcher seine Sachen wie ich und Shane in seine Tasche legte. 
"In welchem Stock?" fragte ich weiter.
"Im Vierten", kam es von Shane.
Seufzend das wir wieder Treppen laufen mussten, machten wir Drei uns auf den Weg zum Vierten Stock. Dort angekommen ging Bill voran. Gerade aus war ein relativ langer Gang. In diesem Gang konnte man noch einmal nach Links und nach Rechts abbiegen. Wir liefen nach Links und blieben vor einer Tür stehen.
"Sind wir hier auch richtig, Bill?" fragte Shane ihn, welcher schmunzelnd die Tür betrachtete.
"Ich bin mir ziemlich sicher", gab er knapp als Antwort und machte einfach mal die Tür auf.
Der Raum war hell beleutet. Stühle standen im Kreis in der Mitte war eine große freie Fläche.
"Waren wir so schnell oder sind die anderen einfach zu langsam?", fragte ich grinsend und schaute zur Tür. Beide Jungen zuckten nur mit den Schultern und setzten sich auf die freien Stühle nebeneinander. Ich setzte mich neben Bill welcher mit daraufhin anlächelte. 
Nach einer kurzen Zeit kamen auch der Rest an Schüler und Schülerinnen in das Klassenzimmer uns suchten sich einen freien Platz aus. Ellie setzte sich neben mich und grinste mich an. 
"Wo warst du in der ersten Stunde?" fragte ich sie verwundert als mir gerade einfiel, dass sie gar nicht in Aufklärung dabei war.
"Ich war mit Tyler auf den Gängen." Sie grinste mich verschwörerisch an und sofort verstand ich was sie meinte. Etwas verlegen nickte ich einfach nur und wartete wie die anderen auf den Professor.
Nach einer gefühlten Stunde erschien auch schon ein recht jungaussehnder Mann. Menschlich wurde er wahrscheinlich um die 21 verwandelt. Seine hellbraunen Haare standen verstrubbelt in alle Richtungen ab. Aber es stand ihm, stellte ich grinsend fest. Bill prustete leise vor sich hin weshalb ich ihn fragend anschaute, jedoch grinste er mich nur an und nickte in die Richtung des Mannes. Er musste 2 Meter groß sein, stellte ich geschockt fest.
"Guten Tag", fing er an. Auf seinen Lippen spiegelte sich ein freundliches Lächeln. Er stellte sich mitten in den Kreis von Schülern und Schülerinnen die immer noch alle auf ihren Stühlen saßen.
"Ich bin Professor Grant, euer Lehrer in Verteidigung. Ihr werdet hier die Grundtechniken lernen dieses Jahr und dann werden wir mal sehen wie es das nächste Jahr ablaufen wird", erzählte er uns und drehte sich dabei einmal im Kreis, damit jeder ihn mal anschauen konnte. Oje hieß das jetzt etwa das ich auch noch kämpfen musst? Geschockt schaute ich zu den zwei Jungs, welche sich schon breit angrinsten...Ja die waren sich wohl ziemlich sicher, dass sie den Unterricht meistern würden. Ich jedoch war mir ziemlich sicher das ich ein leichtes Opfer werden würde. 
"Ich brauche jemanden der mich angreift um euch die erste Technik zu zeigen wie man jemandem von sich wirft. Der Ziel des Gegners ist einem den Kopf vom Hals zu schlagen. Das heißt sie werden höchstwahrscheinlich versuchen euch den Kopf abzutrennen. Wenn euer Gegner genau auf euch zurennt ist das erste was ihr macht, entweder hochspringen oder ihr legt euren Arm quer über euer Gesicht und genau wenn euer Gegner vor euch steht, schnappt Ihr euch den Arm des Gegners und schleudert ihn über euch auf den Boden", fing er an die erste Methode zu erklären. 
"Also wer kreift mich an? Hier wird nicht gekämpft das heißt, wenn jemand es nicht schaffen sollte anfangs, was auch nicht schlimm ist, dann tauscht ihr einfach mal die Rollen und macht dies so lange bis jeder es mindestens einmal geschafft hat. Dabei ist es sehr wichtig, dass ihr wirklich angreift und der andere wirklich zupackt. Wenn es nämlich wirklich passieren sollte, dürft ihr auf keinen Fall zögern! Mr Cunders würden Sie mich bitte angreifen?"'

Shane schaute von Bill hoch zu Professor Grant, welcher sich normal hingestellt hatte. Shane stand auf und rannte auf unseren Professor zu in Vampirgeschwindigkeit. Der Professor handelte genauso blitzschnelll und sprang ohne zu zögern so hoch, das der Braunhaarige gerade aus weiterrannte und gerade noch so vor ein paar Schülerinnen stehen blieb die ihn begeistert anschauten. 
"Noch einmal" Der Professor stand am anderen Ende des Kreises, etwa 3 Meter entfernt von den Schülern. Wieder rannte Shane geradeaus auf unseren Lehrer zu. Das einzige was man doch sehen konnte war, wie er seinen Schüler am Arm ergriff und ihn mit dem Rücken auf den Boden warf. Ein erschrockenes Keuchen ertönte von Shane, welcher seinen Lehrer mit großen Augen anschaute und sich sofort wieder aufrappelte.
"Ich tue euch jetzt in Zweiergruppen zusammen. Ihr habt eine halbe Stunde Zeit. Wenn jeder von euch es geschafft hat beide Techniken anzuwenden, dann setzt euch wieder auf die Stühle und schaut den anderen zu.
Mrs Anderson und Mrs Newton sind ein Team, Mr Cunders und Mr Cunders, Mr Newton und Mr Benson,...", teilte er uns in Gruppen ein. Was mich jedoch zum schmunzeln brachte war mit wem Shane üben musste. Er hatte wie es aussah einen Bruder in seinem Jahrgang. Ich ließ meinen Blick die Runde schweifen. Jedoch sah niemand Shane ähnlich genug aus um sein Bruder sein zu können. Shane's Miene verhärtete sich als hörte mit wem er zusammen üben musste. Was war wohl zwischen ihm und seinem Bruder vorgefallen? Fragte ich mich Innerlich.
"Ab in die Gruppen, stellt eure Stühle weg und legt los. Ich schau bei jedem mal mit rein..Los jetzt!" hetzte er uns schon fast. 

Ich schob wie die anderen auch meinen Stuhl nach hinten an die Wand des Klassenzimmers. Ich machte mich auf die Suche nach Elliana welche mir entgegen kam. Sie grinste mich an.
"Ich werde es so vermasselt", murmelte ich und schaute verlegen auf den Boden. Sie hatte mit sowas bestimmt mehr Erfahrung als ich und alleine der Gedanke wie ich umgeworfen werden würde, schwächte mein Ego. Sie machte mir Mut in dem sie sagte das ich es schaffen würde. Danach besprachen wir wer als erstes angreifen würde. 
Ich machte mich bereit und stellte mich gerade hin. Ellie stand einige Meter von mir entfernt und stellte sich in Stellung um gleich auf mich loszurennen. Ich hörte fast jede fünf Sekunden jemanden auf dem Boden aufschlagen, was mich um einiges noch nervöser machte als ich eh schon war. Es fühlte sich alles an wie in Zeitlupe, als Ellie auf mich zurannte. Was sollte ich jetzt machen? Springen? Ja! Als sie einnen Meter vor mir war, sprang ich ein wenig höher als sie groß war in die Luft und kam zum Glück sanft auf dem Boden auf. Ellie drehte sich zu mir um und grinste mich besserwisserisch an. Mit einem Ich-habe-dir-doch-gesagt-dass-du-es-kannst-Blick grinste sie mich an.
"Nächster Versuch? Oder Rollentausch?" fragte sie mich. 
"Rollentausch" antwortete ich somit. Dieses Mal stand sie normal vor mir und ich machte mich breit zum Angriff. Ich legte meinen Fuß auf den Boden und rannte in Vampirgeschwindigkeit auf sie zu. Ebenfalls wie ich sprang sie in die Luft und kam hinter mir an. Ich stoppte mich und blieb stehen.
"Ich greife an", sagte sie mir und ohne zu Zögern bewegte sie sich auf mich zu. Abwährend legte ich die Hand quer vor mein Gesicht -wie unser Professor es vorgemacht hatte- und packte ebenfalls ohne mit der Wimper zu zucken den Arm von Elliana, schleuderte sie auf den Boden hinter mir. Oh mein Gott ich hatte es geschafft ohne mich zu blamieren. Sie fing an zu lachen als sie meinen stolzen Gesichtsausdruck sah und richtete sich auf. Ein paar Meter von ihr entfernt rannte ich auf sie zu. Viel zu schnell nach meiner Meinung verlor ich den Boden unter den Füßen und knallte mit dem Rücken auf den Boden. Keuchend rappelte ich mich auf und tastete meine Rippen nach. Gut alles noch dran, dachte ich mir und streckte mich, ehe ich mich hinstellte um mich mit meiner Mitbewohnerin auf die Stühle zu setzen.

Ich schaute zu wie Bill und Tyler sich gegenseitig auf den Boden warfen. Ein paar andere Schüler knallten zusammen gegen eine Wand da der Angriff nicht abgewehrt wurde. Professor Grant stand neben ihnen als die eine Schülerin anfing die andere anzuzicken.
"Wer ist das?" fragte ich Ellie welche die beiden genauso wie ich musterte. Sie zuckte Ahnungslos mit den Schultern. Von weiter hinten konnte ich eine Streiterei hören. Neugierig wie ich war stand ich auf und folgte dem Lärm.

~Kapitel 4

Die meisten Schüler folgten uns und stellten uns im Kreis um die Streitteten. Shane stand mit Oliver in der Mitte des Kreises. Sie bekamen gar nicht mit das sich alle um sie versammelten.
"Ich versteh nicht wie du uns das überhaupt nur antun konntest!!", schrie Shane. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Gesicht lief langsam rot an vor Zorn.
"Ich kann doch auch nichts für diese miese Familie! Du bist doch hier der Verräter!", schrie Oliver den dunkelhaarigen an welcher dicht vor ihm stand.
"Ich bin hab sie wenigstens nicht getötet du Arsch! Du weißt ganz genau wie viel sie mir bedeutet haben!! Schließlich warst du der jenige der ihnen ohne zu zögern den Kopf vom Hals getrennt hat!! ICH HASSE DICH OLIVER, GEH STERBEN!", schrie Shane seinen Bruder Oliver an, welcher geschockt auf dem Dunkelhaarigen schaute, welcher ihm ihns Gesicht geboxt hatte. Alle im Kreis zogen scharf Luft ein als Oliver sogar auf den Boden viel.
Ich verstand nicht recht was zwischen den beiden vorgefallen war. Oliver und Shane waren also Brüder?
"Ja", ertönte Bill's Stimme neben mir. Fragend schaute ich ihn an. Es war so als hätte er mir auf die Gedanken geantwortet...gruselig dachte ich mir und schaute wieder auf die Geschwister in der Mitte. Professor Grant stand nun zwischen den beiden und schaute sie mit finsterer Miene an ehe er die beiden auf ihre Plätze schickte wie uns anderen auch. Seufzend lehnte ich meinen Kopf an Bill's Schulter als wir auf unseren Stühlen saßen. Shane saß mit finsterer Miene neben Bill und starrte den Weißblonden an welcher wütend zurück schaute. Ein räuspern ließ alle aufsehen. Professor Grant stand vor uns mit verschränkten Armen vor der Brust. Wieder drehte er sich einmal im Kreis um und schaute uns an.
"Also das war es jetzt auch schon. In der nächsten Stunde gibt es neue Gruppen...aber nun zu euren Hausaufgaben." Ein seufzen ging durch die Klasse. Es freute sich wohl keiner sonderlich auf die Hausaufgaben. Auf unsere Reaktion jedoch verdrehte unser Professor nur die Augen.
"Ihr werdet einen kleinen Bericht schreiben wie ihr die Aufgaben gemeistert habt. Da es jeder geschafft hat, sollten 100 Wörter kein Problem sein. Holt noch schnell von hinten eure Bücher und dann könnt ihr in die Pause", er deutete auf den Tisch hinten in einer Ecke auf dem dicke Bücher gestapelt waren. Ich stand ohne zu zögern auf und schnappte mir das erste Buch, ehe ich es in meine Tasche gleiten lies. An der Tür wartete ich wieder auf Shane und Bill. Elliana und Tyler waren schon wieder mit sich selbst beschäftigt und da wollte ich sie nicht unbedingt stören. Nach einer gefühlten Ewigkeit standen die zwei Jungs endlich vor mir.
"Wie lang geht die Pause?" fragte ich Bill, welcher leicht die Stirn runzelte.
"1 Stunde", erklärte er mir.
"Was haben wir danach noch?", fragte Shane weiter, "und mit wem?"
"Magische Wesen, eine Stunde mit den Rybram's und danach soweit ich weiß eine Stunde noch Vampirkraft nur wir."
Shane schien komisch still zu sein und schaute sich um als würde er jemanden suchen. Was war wohl zwischen den beiden Vorgefallen? Ich hatte nicht alles mitbekommen während dem Streit. Aber sollte ich ihn darauf ansprechen? Ich wollte nicht das er wütend auf mich war...
"Lasst uns ein wenig rausgehen", schlug der Rotschopf vor und zusammen liefen wir nach draußen. Durch eine Tür im Erdgeschoss gelangten wir in eine Art Vorgarten. Ein breiter Weg ging hindurch zu einer großen Wiese. Wir setzten uns auf das weiche Gras. Mein Blick wanderte immer wieder heimlich zu Shane welcher ruhig ein paar Grashalme aus der Erde zog und sie danach wieder wegwarf. 
Leise räusperte ich mich da mir die Stille doch recht unangenehm war. Die Blicke von den beiden drehten sich zu mir.
"Wie... lange seit ihr schon Vampire?", versuchte ich ein Thema aufzubauen. Bill schmunzelte und seufzte leise :"20 Jahre." Wow...dagegen war ich ja noch total jung...naja okay ich war auch erst seit fast 14 Jahren ein Vampir, dennoch kam es mir recht kurz vor. Shane zuckte nur die Schultern und legte sich nun ganz auf das Gras. Die Sonne schien ihm ins Gesicht. Er schien sich langsam zu entspannen und schloss für einen Moment die Augen. Ich legte meinen Kopf seufzend auf Bill's Schoß und schaute hinauf zu ihm. Er lächelte zu mir hinunter als würde er mir irgendetwas sagen wollen. Der Tag war wirklich schön und spannend gewesen. Der Unterricht machte Spaß und irgendwie war alles einfach perfekt. Naja abgesehen davon, dass Shane gerade seinem Bruder eine rein gehauen hatte...aber okay... das war ihre Sache. Dennoch wurde ich ungewollt neugierig. Wieder schielte ich zu Shane. Dieser hatte seine Augen wieder geöffnet und schaute hinauf in den hellblauen Himmel. Wir schwiegen bis Bill meinte das wir wieder in den Unterricht gehen müssten. Wir liefen in das Erdgeschoss und standen wie ich vorher vor einigen Treppen die nach unten gingen. Welche müssten wir wohl nehmen? Der Rotschopf kannte sich wohl aus, als er einfach mal die ganz linke nahm. Seufzend folgte ich ihm. Eines war wohl wirklich klar: Ich würde nie verstehen wo welches Klassenzimmer in diesem Schloss war. Es war einfach zu groß und ich war wirklich einfach zu vergesslich manchmal.

Wir liefen einen Gang entlang und bogen nach rechts ab. Nun war wieder eine dunkle Tür vor uns, die Bill ohne zu zögern öffnete. Ein paar Schüler saßen schon auf ein paar Plätzen verteilt. Wie in Aufklärung standen hier die Tische. Vorne stand ein Schreibtisch auf denen einige Ordner lagen und ganz hinten rechts war eine etwas hellere Tür zu sehen. Ich setzte mich in eine der vordersten Reihen. Bill setzte sich neben mich und neben ihm saß Shane, welcher sich gefühllos umschaute. Es gefiel mir nicht ihn so zu sehen. Er sollte wieder sein Grinsen auf die Lippen legen. Ich kannte ihn ja noch nicht mal ein Tag aber irgendwie wollte ich ihn nicht so... sehen.
Seufzend schloss ich für einen Moment meine Augen um tief durchzuatmen. Ein lautes Lachen schallte in meinen Ohren wieder. Erschrocken öffnete ich meine Lider und schaute nach hinten zu einigen Schülerinnen welche sich in die hinteren Reihen setzten und anfingen über irgendetwas zu erzählen. Weitere Schüler und Schülerinnen traten in das Klassenzimmer. Ein Junge mit Wahlnussbraunen Haaren und helllila Augen setzte sich neben mich an den Tisch. Er war um die 1.90 groß und war schmal gebraut. Er trug ein nettes Lächeln auf den Lippen und schaute sich im Klassenzimmer um. Neugierig beobachtete ich ihn. Als er mich zu sehen schien lächelte er mir entgegen. Sein Lächeln war warm und seine blasse Haut schien blasser zu sein als die von den anderen. 
Ich nahm ein klappern war und schaute sofort zu der Professorin und welche sich nach vorne auf den Weg gemacht hatte zu ihrem Schreibtisch. Ihr freundliches Lächeln ließ mich ebenfalls Lächeln.
"Guten Tag meine Lieben Schülerinnen und Schüler. Ich bin Professer Bander, eure Lehrerin in Magische Wesen", stellte sie sich vor und strich sich eine Strähne von ihren orange gefärbten Haaren hinter ihr Ohr. Ihre Augen besaßen einen hellgrauen Stich und ich wettete ohne ihre hohen Schuhe wäre sie um einiges kleiner als mit den Dingern. Manchmal fragte ich mich echt wie man auf solchen Teilen laufen konnte. Ich fing an zu schmunzeln sagte jedoch nichts. Was sollte ich denn auch schön groß sagen? Mir hörte wahrscheinlich eh keiner zu... dachte ich mir und schluckte leise. Sie holte ein paar Bücher hervor und teilte sie aus. Auf dem Cover war ein Werwolf zu sehen welcher zu einem Mond hinauf heulte. Sie klatschte in ihre Hände und wieder erschien eine weiße Tafel an der Wand.
"Wir werden dieses Jahr verschiedene Wesen kennen lernen. Holt schon einmal eure Glasfedern heraus."
Wieder teilte sie jedem Schüler etwas aus. Aber nicht ein Buch, sondern ein Stück Pergament. Ich kramte aus meiner Tasche meine Glasfeder mit meinem Namen heraus und legte sie auf den Tisch. Professor Bander stand nun wieder vor uns allen und lächelte immer noch. 
"Ach ja! Genau, genau! Bevor wir anfangen muss ich noch nachsehen ob sie alle anwesend sind." Sie hastete zu ihrem Schreibtisch und holte einen Zettel hervor. 
"Ramona Willson?"
"Ja", sagte eine feste Stimme. Ich drehte mich etwas erschrocken um und schaute ein etwas dickeres Mädchen an. Ihre dunkelblonden Haare glänzten, stellte ich fest und sofort drehte ich mich wieder um als sie sah wie ich sie angeschaut hatte.
"Elliana Newton?"
"Ja", sagte Ellie welche wohl hinter mir saß.
"Shane Cunders?"
Shane murmelte nur ein leises "Ja" und schwieg wieder. 
"Tyler Benson?"
"Ja", erklang es wieder hinter mir. Klar... Ellie und Tyler waren zusammen, da war es selbstverständlich das die beiden die ganze Zeit nebeneinander saßen und die Zeit miteinander verbrachten. Ich war noch nie in einer Beziehung gewesen... lag vielleicht auch daran das ich mein ganzes Leben im Haus verbracht hatte.
"Mia Anderson?"
"Ja", sagte ich deutlich und schaute wie sich die Köpfe zu mir drehten. Peinlich, dachte ich mir und sah verlegen auf den Boden.
"Bill Newton?"
"Ja", erklang eine genauso deutliche Antwort von dem Rotschopf neben mir. 
"Finn Benson?"
"Ja" Ich drehte meinen Kopf nach rechts zu dem Jungen neben mir. Er war also Tylers Bruder? Wow...das konnte ich mir gar nicht vorstellten. Er drehte sich ebenfalls zu mir und lachte leise als er meinen verblüfften Gesichtsausdruck sah.
"Hättest wohl nicht gedacht das ich der Bruder von Tyler bin oder?", fragte er. Erstaunt nickte ich. Die beiden sahen sich irgendwie gar nicht ähnlich, abgesehen von der gleichen Augenfarbe und den Lippen. 
"Nicht wirklich", gab ich murmelnd zurück. Wieder lachte er leise. Sein Lachen war zwar leise, ließ mich jedoch auch leise kichern.  Er schien recht nett zu sein, stellte ich fest. "Gehörst zu auch zu den Havren?", fragte ich einfach mal gerade heraus und beobachtete ihn neugierig. Er schüttelte den Kopf.
"Ich gehören zu den Rybrams."

 

"So...also da jeder hier ist, denke ich können wir richtig mit dem Unterricht starten. Wie schon gesagt wir werden dieses Jahr mehrere magische Wesen durchnehmen. Welche Wesen kennt ihr denn schon einmal?" fragte Professor Bander die Klasse.
Ein paar Arme streckten auch schon in die Luft. Darunter meine natürlich auch. Zwar kannte ich nur ein paar aber wenigstens etwas...dachte ich mir. 
"Ja Miss Willson?"
"Werwölfe", gab das Mädchen von vorhin als Antwort.
"Weitere Mr. Benson?", damit hatte sie wohl Finn gemeint, denn Tyler flüsterte gerade Ellie etwas ins Ohr, welche darauf anfing leise zu kichern.
"Hexen und Zauberer."
"Miss Anderson?"
"Feen und Nymphen", antwortete ich und wartete auf die Reaktion von unserer Lehrerin. Sie nickte und lächelte leicht auf meine Antwort.
"Gut das reicht dann auch erst einmal. Wie ich sehe kennt ihr ja schon viele Wesen. Aber die ersten die wir durchgehen werden dieses Jahr währen: Werwölfe, Götter und Feen. Sie müssen wissen, dass es bis jetzt alle Wesen sind die eine Menschliche Gestalt haben. Ja auch Werwölfe, wie sie sicherlich wissen. Soweit ich weiß, werden wir im nächsten Jahr dann ein paar Wesen besprechen die nicht menschlich sind wie zum Beispiel Einhörner. Hexen, Zauberer und Nymphen werden wir -wenn wir es schaffen- vielleicht sogar Ende des Jahres durchnehmen. Aber nun schreiben sie zu erst bitte mal das geschriebene an der Tafel ab."
Wie befohlen tunkten alle ihre Glasfeder in die Tinte und begannen die Themen an der Tafel auf ihr Pergament zu übertragen. Ein paar Schüler flüsterten dabei, jedoch war der Rest ruhig und konzentriert bei der Sache. Nachdem alle diese kleine Aufgabe erledigt hatten schaute ich hinauf zu unserer Professorin, welche auf eine Uhr schaute. Sie fing an zu schmunzeln.
"Jetzt haben wir auch schon so viel Zeit verplempert mit den Namen. Ich werde euch jetzt schon einmal die Hausaufgaben geben und dann können Sie alle nach draußen in den nächsten Unterricht gehen. Schreibt mir bitte auf was ihr alles über Werwölfe wisst. Es sollten um die 100 Wörter sein. Nun... schönen Tag noch, wir werden uns sicherlich beim Abendessen noch sehen." Sie winkte und verschwand auch schon durch die eine Tür. Seufzend packte ich meine Sachen in die Tasche und hängte sie mir um. Ich verabschiedete mich noch von Finn und wartete wie das letzte Mal auf Bill und Shane an der Tür da ich wieder keine Ahnung hatte wohin es gehen würde.

~Kapitel 5

Nun hatten wir also den Unterricht 'Kräfte'. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Mensch das würde so total peinlich werden! Wahrscheinlich kannte jeder seine Begabung und nur ich war die Einzige die nicht wusste was sie Besonderes an sich hatte was die anderen Vampire nicht hatten. Jeder würde wahrscheinlich stolz davon berichten was er so könne und ich würde 'keine Ahnung ich weiß es nicht' antworten und alle würden mich auslachen. Wir liefen den Gang entlang und bogen Rechts ab ehe wir wieder vor einer Tür standen. Ich seufzte leise.
"Was ist los?", unterbrach somit auch Bill das Schweigen von uns Drei. 
"Ach...", fing ich an, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er würde mich wahrscheinlich auslachen. Was würde Shane wohl von mir denken? Würde er lachen? Oder fände er das Peinlich? Was legte ich eigentlich so viel Wert auf diesen Jungen? Fragte ich mich selbst und schmunzelte leicht. Er hatte wirklich etwas an sich was ich sehr mochte... dabei kannte ich ihn noch nicht einmal. Ich seufzte wieder und schaute die dunkle Tür an die plötzlich sehr interessant wurde als Bill weiter nachfragte was mit mir los sei. Ich schüttelte nur den Kopf und murmelte etwas vor sich hin was keinen Sinn ergab. 
"Lasst uns reingehen", meldete sich Shane und schaute und wieder Gefühllos an. Ich schluckte. Der Blick tat weh... als er mich so anschaute als hätte ich etwas falsch gemacht. Aber er hatte Recht, wir konnten wirklich langsam hineingehen. Ich zögerte erst, jedoch öffnete ich die Türe sofort als ich weitere Stimmen wahrnahm. Wir liefen in das Klassenzimmer hinein und schauten uns verblüfft um. Es war wirklich hell. Das Klassenzimmer hatte mehrer Fenster durch das viel Sonne hineinschien. Stühle standen in Reihen aufgestellt vor einem Schreibtisch. Gab es hier etwa keine Tische? Fragte ich mich und schmunzelte. Wir drei setzten uns nach vorne an den linken Rand. Ich saß in der Mitte der beiden Jungs und schaute mich ein weiteres Mal um. Nach und nach kamen weitere Schüler und Schülerinnen hinein und setzten sich ebenfalls auf die Plätze. Meinen Kopf legte ich vorsichtig auf Shanes Schulter, welcher leicht verdutzt zu mir schaute. War ihm das etwa unangenehm? Dennoch ließ ich meinen Kopf an der Stelle und schloss für einen kurzen Moment meine Augen bis eine zu hohe Stimme, nach meiner Meinung, uns alle begrüßte: "Herzlich Willkommen meine Lieben! Ich bin Professor Undge eure Kräfte und Geschichtslehrerin!" Ich musterte sie und stellte fest das sie wirklich hübsch war. Ihre schwarzen, kurzen Haare vielen ihr auf die Schultern. Sie war recht groß und hatte einen sehr weiblichen Körper. Man könnte neidisch sein, dachte ich mir, jedoch warf ihre Stimme wieder alles über Bord. Lieber so aussehen wie jetzt als so eine Stimme zu haben! Dachte ich mir.
Sie lächelte uns alle an. Das Lächeln ist seltsam, dachte ich mir und schmunzelte. 
"Also als erstes möchte ich von euch wissen wer welche Kraft besitzt. Diejenigen die noch nicht wissen was sie für eine Begabung haben: Das ist nicht schlimm. Ihre werdet sie im Laufe der Woche herausfinden. Also gut fangen wir gleich vorne an. Sagt bitte dazu noch eure Namen, damit ich es mir notieren kann."

Shane war als erstes dran er schaute die Professorin kurz an und schmunzelte.
"Shane Cunders. Ich kann Menschen und Vampire leiden lassen wenn ich es will. Dabei muss ich sie nur anschauen." Er klang kalt und bei der Tonlage haute es mir einen Schauer auf den Rücken. Als würden kleine Mäuse mit ihren kalten Füßen darüber laufen. Nun war ich dran. Oje...
"Mia Anderson und ich weiß meine Begabung noch nicht", murmelte ich und wurde sichtlich rot im Gesicht. Shane schielte zu mir hinunter und grinste nur leicht. Machte er sich jetzt auch noch wirklich witzig darüber? Beleidigt zog ich einen Schmollmund und schaute zu Bill. Er war der Nächste an der Reihe.
"Bill Newton. Ich kann von jedem die Gedanken lesen." 
Bitte WAS?! Geschockt schaute ich zu Bill, der mich schräg angrinste. Hinter mir hörte ich ein leises prusten von Shane. Gott er war wieder gut drauf was für ein Weltwunder! Er hatte also die ganze Zeit meine Gedanken gelesen?
"Jap", hörte ich Bill murmeln. Oje...
"Tyler Benson. Ich weiß es noch nicht um ehrlich zu sein", sagte Tyler und grummelte etwas vor sich hin.
"Elliana Newton. Ich kann von Sachen die Farbe verändern." Sie klang tatsächlich stolz. Konnte ich auch wirklich nachvollziehen. Ich wäre wohl auch stolz wenn ich wüsste was meine Besonderheit sein würde, aber es schien so als wollte mir Gott keine Zeichen geben. Vielleicht wäre meine Besonderheit ja, dass ich keine Besonderheit hätte. 
Einige andere Schüler wussten zum Glück auch nicht was ihre Vampirfähigkeit war. Andere jedoch hatten ganz schön interessante Kräfte. Shane's Kraft jedoch machte mir schon ein wenig Angst, wenn ich nachdachte. Würde er mich jemals verletzen? Darüber wollte ich nicht mal nachdenken. Mein Kopf ruhte weiterhin auf Shanes Schulter. Er hatte seinen starken Arm um mich geschlungen. Professer Undge schaute von ihrem Blatt auf als alle Schüler fertig waren.
"Ich bin mir sicher das jeder in dieser Woche erfahren wird welche Gabe er besitzt. Macht euch also darum keine Sorgen. Was ihr von meinem Unterricht erwartet ist eure Sache. Es wird so ablaufen: Wenn jeder seine Kraft hat, werden wir diese trainieren. Ihr müsst wissen, mit euren Kräften könnt ihr auch sehr gut Kämpfen. Es hat einige Vorteile. Egal was für eine Kraft es ist, müsst ihr wissen. Selbst wenn es nur die Kraft ist Pflanzen zu bewegen oder schneller wachsen zu lassen. Ich hatte mal eine Schülerin die hat ihren Schüler damit flachgelegt. Aber nun ja, wie schon gesagt. Wenn wir sie ein wenig trainiert haben bilde ich aus euch vierer Teams und dann werdet ihr gegeneinander antreten. Und wenn ich den Professor von den anderen Rassen überreden kann könnten wir vielleicht auch mal ein Sechserduell machen. Oder einfach Vier davon jeweils zwei aus den anderen Rassen." Begeistert von ihrer eigenen Idee klatschte sie in die Hände und strahlte uns an.
"Wisst ihr, man kann eine Kraft besser machen. Sie kontrollieren. Sie immer weiter verbessern! Und fall's es irgendwann zu einem Krieg kommen sollte, dann seit ihr definitiv keine Opfer sondern die Gewinner. Dafür Sorge ich hier. Also, da ihr ja jetzt noch nicht alle eure Kräfte wisst würde ich sagen der Unterricht ist somit beendet. Hausaufgabe ist für diejenigen die noch nicht wissen was sie können, ihre Kraft bis Freitag herauszufinden. Und jetzt schönen Tag noch und habt Spaß", sagte sie und grinste uns breit an. Seufzend hebte ich langsam meinen Kopf von der starken Schulter. Shane jedoch ließ seinen Arm nicht von mir ab. Leicht verwirrt schaute ich ihn an. Erst als er sah das er nicht losgelassen hatte nahm er seinen Arm sofort zurück und schnappte sich seine Tasche, ehe er an uns vorbeirannte. Was war denn mit dem los? Hatte ich was falsch gemacht?
"Mach dir keine Sorgen, Mia. Shane hat manchmal so seine Phasen in denen er dann doch etwas überrascht von sich selbst ist", antwortete Bill und gab mir meine Tasche. Ich hängte sie mir über die Schulter. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg hinauf in den Gemeinschaftsraum.

Dort angekommen machten wir das Klopfzeichen und traten in den Türkisenen Raum. Die Musik war aufgedreht. In einer Ecke tanzten gerade zwei Mädchen zu einem Rap. Rechts standen zwei Kerle voreinander und kämpften. Ich hoffte doch mal das es ein freundschaftlicher Kampf war. Auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte das so ein Kampf aussah wenn man wütend auf den anderen war. Ich setzte mich mit Bill auf das freie Sofa und holte ein Pergament Stück heraus und fing an die Hausaufgaben in Verteidigung zu erledigen. Als ich fertig war laß ich meinen Bericht noch einmal durch und legte ihn in das Buch um ihn bloß nicht zu verlieren. 
"Sag mal Bill?"
"Ja Mia?"
"...hat Shane eine Freundin? Oder warum ist er so zurückgezuckt als hätte ich ihm eine gescheuert?" Oh nein ich hatte ihn das jetzt nicht wirklich gefragt oder? Für die Frage hätte ich mir am liebsten selbst eine reingehauen! Peinlich. Ich konnte aber wirklich nie meinen Mund halten. 
Bill lachte leise.
"Keine Sorge, er hat keine Freundin. Aber du kannst dich geert fühlen. Bis jetzt war er noch nie so zu einem Mädchen."
"Wie meinst du das?", irritiert schaute ich zu dem Rotschopf hinauf, welcher sich nach hinten gelehnt hatte und die Augen schloss.
"Shane ist ziemlich arrogant zu anderen. Naja und der Netteste ist er manchmal auch nicht. Er kann auch ganz schön austicken wenn ihm eine auf den Sack geht und manchmal passiert dann ein Unglück weil er die Kontrolle verliert und dann automatisch seine Kraft einsetzt. Es ist zwar nie was wirklich schlimmes passiert aber nun ja... ich glaube du verstehst was ich meine oder?" fragte er mich zögernd und öffnete seine Augen wieder. 
Zögernd nickte ich und versuchte das ganze irgendwie zu verarbeiten.
"Aber es hat mich wirklich überrascht das er so zu dir ist. Naja was solls. Shane halt, den muss man nicht verstehen. Der zieht eh immer sein eigenes Ding durch", lachte er und schüttelte seinen Kopf.

"Und was machen wir jetzt?", fragte ich ihn. Er zuckte nur mit den Schultern und schaute sich hier einmal um. Wie viel Uhr hatten wir eigentlich?
"Halb Vier." Kam dann auch schon die Antwort vom Rotschopf.
"Könntest du vielleicht aufhören meine Gedanken zu lesen? Das macht mich nervös", gestand ich ihm. Daraufhin lachte er nur und meinte frech dass er das nicht könne. 
"Kann man das nicht abschalten oder so?", hackte ich weiter nach. Er schüttelte den Kopf. 
"Glaub mir das kann ganz schön nervig sein. Und von manchen will man gar nicht wissen was sie denken. Am schlimmsten ist es in Clubs. Das ist der Grund weshalb ich selten in Bars bin. Naja jetzt geht es ja auch nicht mehr jetzt ist Schule", sagte er. 
Ich verstand was er meinte. Von manchen Perverslingen wollte man vielleicht wirklich nicht gerade die Gedanken hören. Musste wirklich nervig sein. Eine runde Mitleid für Mr Newton bitte. Dachte ich mir und grinste leicht. Er daraufhin verdrehte nur seine Augen.
"Und... was machen wir?" fragte ich ihn wieder. Er grinste mich breit an und zeigte auf den Platz hinten rechts im Gemeinschaftsraum an dem vorher die Jungs gekämpft hatten. Er wollte doch nicht wirklich dass ich... Nein!
"Doch." Ohne das ich noch etwas darauf erwidern konnte, hatte er mich schon an der Hand gepackt und mit zu der freihen Fläche gezogen. 
"Lass uns einfach ein wenig üben. Zuschlagen, sich Verteteidigen und ja. Keine Sorge ich bin auch vorsichtig", lachte er mich frech aus. Ich verschränkte trotzig meine Arme vor der Brust und schmollte gespielt ehe ich selbst über meine Reaktion lachen musste.
"Na schön. Was ist wenn ich gewinne?", fragte ich dieses Mal frech und streckte ihm meine Zunge entgegen. Er schien einen Moment lang zu überlegen. Dann grinste er mich jedoch wieder breit an.
"Ein Date mit Shane." Er wollte mich doch verarschen oder? 
"Also ein Date mit Shane bekomme ich auch sicherlich ohne deine Hilfe!"
"Da bist du dir ja aber ganz schön sicher."
"Ja das bin ich allerdings." 
Bill lachte leise und überlegte weiter.
"Hm... okay. Wenn du gewinnst höre ich auf deine Gedanken zu lesen. Zu mindest antworte ich nicht mehr darauf und tue so als könnte ich dies nicht. Einverstanden?", machte er einen guten Vorschlag. 
Ich nickte begeistert.
"Und wenn ich gewinne dann... bekomme ich jeden Tag eine Massage", grinste er mich wieder an. Ich schmunzelte.
"Was für eine Massage?", fragte ich nach.
"Eine Rückenmassage oder so", sagte er und lachte als er meine Gedanken laß. Depp!
Wir beide stellten uns in Angriffsposition. Wer griff denn jetzt eigentlich an? Hm... das machte ich dann wohl wie es aussah. Ich rannte in Vampirgeschwindigkeit hinüber zu ihm und Ohrfeigte ihm mit meinem Fuß. Einen Moment später hatte er mich jedoch schon mit einem festen Griff an meinem Fuß gebackt und auf den Boden geworfen. Erschrocken keuchte ich auf und stellte mich sofort hin. Er grinste jedoch nur und packte mich am Arm. Was sollte das denn jetzt? Er hob mich hoch, über seinen Rücken und warf mich über sich auf den harten Boden. Wieder keuchte ich. Wollte er mir alle meine Rippen brechen oder was?! Langsam wurde ich wütend. Gerade als ich aufstehen wollte setzte er sich einfach frech auf meinen Bauch und grinste zu mir hinunter. Na warte, das wird Rache geben!, dachte ich mir und versuchte ihn von mir hinunter zu drücken. Jedoch war er schwerer als ich dachte und stärker war er natürlich auch noch dazu! Nach einer Weile gab ich mich dann geschlagen und legte mich leicht entspannt auf den Boden zurück. Rotschopf grinste mich breit an und stand auch von mir auf. Ich setzte mich gerade hin und seufzte leise. Mein Rücken tat höllisch weh vor lauter hin und her werfen und fallen. Bill half mir auf unf trug mich sogar wieder auf das Sofa und ließ mich auf seinem Schoß nieder.
"Ich hätte nicht gedacht das du so leicht zu besiegen bist", sagte er neckend.
Schmunzelnd zog ich eine Augenbraue in die Höhe und stöhnte genervt auf. Ich war eher die die jetzt eine Massage brauchte als er! Er fing wieder an zu lachen, verstummte jedoch sofort als Shane wütend in den Gemeinschaftsraum gelaufen kam. Der Braunhaarige setzte sich ohne ein Wort neben uns und starrte einen Fleck am Boden an.
"Ist alles okay?", fragte ich gerade heraus und schaute den Braunhaarigen mit einer leichten Grimasse an. Er schaute mir in die Augen. Wieder musste ich feststellen das seine Augen einfach toll waren. Ich versuchte aus seinen Augen irgendeine Emotion zu lesen doch ich stellte nichts fest.
"Es ist nichts okay. Aber das geht dich auch nichts an", sagte er kalt und drehte sich wieder von mir weg. Ich schluckte schwer. Seine Stimme war so kalt und gefühlslos das es mir weh tat. Vielleicht hatte Bill ja recht... Er blickte mich wieder an und runzelte die Stirn.
"Ist was?", fragte ich zögernd als er seinen Blick immer noch nicht von mir nahm. Shane schüttelte seinen Kopf und schaute sofort in eine andere Richtung als hätte ihn der Blitz getroffen. Langsam wurde mir das ganze schon unangenehm. Fragend schaute ich zu Bill. Er wusste doch was er dachte. Vielleicht könnte er mir ja sagen, warum er so zu mir ist. Klar er hatte gesagt, dass er zu keinem Mädchen so war... aber dennoch irritierte es mich ein wenig. Shane war doch eigentlich total nett zu mir gewesen. Naja und jetzt plötzlich war er einfach kalt zu mir. 
Der Rotschopf schüttelte den Kopf. Ich seufzte leise. Er würde mir also auch nicht weiterhelfen. Ohne ein Wort stand Shane auf und lief gerade aus zu den Zimmern der Jungen. 
"Hab ich was falsch gemacht?", platzte es auch schon aus mir heraus. 
"Nein hast du nicht", antwortete Bill mir darauf und lächelte mich an. Klar glaubte ich ihm aber dennoch bekam ich das Gefühl nicht los, dass ich doch irgendwie etwas falsch gemacht hatte. Seufzend stand ich auf.

"Wohin gehst du?", fragte mich Bill und zog fragend eine Augenbraue nach oben und musterte mich so. Ich schmunzelte kurz und strich meine Schuluniform glatt.

"Ich gehe ein wenig raus. Ich brauche frische Luft. Ich will ein wenig nachdenken", erklärte ich ihm und machte mich auch schon auf den Weg heraus aus dem Gemeinschaftsraum. Langsam lief ich die Treppen hinab ins Erdgeschoss hinunter und lief auf die große Tür zu. Sie öffnete sich wieder von alleine und eine Menge Schüler und Schülerinnen liefen an mir vorbei ins Schloss hinein. Ein Professor lief ebenfalls in der Gruppe mit. Meine Füße bewegten sich schon wie automatisch einfach in eine Richtung. Nun stand ich mitten in der Wiese und konnte alles sehen. Rechts von mir war ein kleiner See, links ein Rosengarten und gerade aus konnte ich einen dunklen Wald entdecken, welcher in der Dunkelheit lag. Wäre ich ein normaler Mensch würde ich niemals in so einen Wald freiwillig gehen, aber ich war nun mal kein Mensch. Zu mindest kein Normaler. Hinter mir lag das Schloss und ich wusste nicht wohin ich gehen sollte also lief ich ohne einen Plan zu haben einfach mal nach links zum Rosengarten. Viele verschiedene Rosen wuchsen hier. Ein paar rosa und ein paar in weiß. Rote waren weiter rechts. Wieder lief ich einfach gerade aus weiter und entfernte mich somit von den Pflanzen und ging gerade aus zu einem Weg der weiter weg von dem Schloss führte. An einer Bank hielt ich an und setzte mich auf das Stein. Meinen Blick lies ich langsam über das Feld streifen. Es war wirklich schön hier. So beruhigend. Gut zum nachdenken, dachte ich mir und schloss meine Augen um die frische Luft einzuatmen.

Ich war gerade auf einer kleinen Wiese und pflückte kleine Blumen aus dem Gras heraus. Stolz rannte ich zu meiner Mutter welche auf einem großen Stein saß und mich beobachtete. Sie schien total in Gedanken zu sein was mir natürlich nicht auffiel. 
"Mami, Mami schau mal was ich für dich habe!", sagte ich mit meiner kleinen hellen Stimme. Stolz übergab ich ihr die Blumen und strahlte sie an. Meine Mutter lächelte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich hab dich lieb Mami", sagte ich und setzte mich auf den bequemen Schoß von ihr. Sie wippte ein wenig mit ihren Beinen ehe sie meinte das sie mich auch liebhabe. 

Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Die Erinnerung schmerzte. Einserseits im Prositiven weil ich sie erlebte anderseits auch im Negativen da ich meine Mutter nie mehr sehen würde. Sie würde mir nie wieder sagen wie lieb sie mich doch habe. Nie könnte sie mir bei vielen Sachen helfen. Sie würde nie mit mir shoppen gehen oder auch nur ein Eis essen gehen. Etwas warmes floss meine Wange hinab. Schnell wischte ich mir die Träne weg und blinzelte die restlichen weg, bevor sie den Weg hinab finden würden. Meine Mutter hatte mich geliebt. Wie mein Dad mich auch geliebt hatte. Ich schluckte schwer atmete tief durch. Den Schmerz versuchte ich zu unterdrücken. Nein! Ich würde jetzt ein neues Leben beginnen, ich würde nicht die ganze Zeit an meinen Eltern hängen! Aber wollte ich das überhaupt? Das ganze verwirrte mich so sehr... Meine Mutter würde mir jetzt eigentlich helfen und sagen was sie davon halten würde... sie würde mir helfen die Sache mit Shane zu verstehen aber nein... Was war eigentlich mit Shane und Oliver los? Das einzige was ich wusste war dass die beiden Brüder waren und Oliver irgendjemanden umgebracht hatte der Shane wohl sehr nahe stand...

"Hey Mia! Was machst du hier?"
Erschrocken zuckte ich zusammen und schaute von dem Boden hinauf zu Finn welcher in seiner rechten Hand ein Buch trug. 
"Hey Finn. Ich wollte alleine sein und einfach mal nachdenken", sagte ich Wahrheitsgemäß und brachte ein leichtes gezwungenes Lächeln zu stande.
"Soll ich wieder gehen?"
Ich schüttelte den Kopf und machte auf der Bank ein wenig Platz damit er sich neben mich setzen konnte. Ich setzte mich auf meine Hände und kaute auf meiner Unterlippe herum. Hatte er etwa gesehen das ich geweint hatte?
"Und was machst du hier?", fragte ich nach und versuchte ein Gespräch zu beginnen da die Ruhe mir plötzlich recht unangenehm wurde.
"Ich war eigentlich auf der Suche nach Tyler da ich ihn wegen unserer Mutter was fragen wollte. Sie hat bald Geburtstag und ich wollte ihn fragen ob er schon ein Geschenk für sie hatte", erzählte er mir.
"Hast du denn schon ein Geschenk für sie?", fragte ich weiter. Er schüttelte nach einer kurzen Zeit den Kopf.
"Ach ich werde ihr einfach was kleines kaufen", gab er nachdenklich von sich. Verständnisslos schüttelte ich den Kopf."Wieso kaufst du ihr einfach was? Es ist ihr Geburtstag. An einem Geburtstag sollte man sich mühe machen und ganz besonders viel Mühe für das Geschenk. Sie hat dich auf die Welt gebracht, dann kannst du ihr doch auch ein Geschenk machen!", meckerte ich an ihm herum. Ich verstand es nicht. Ich würde meiner Mutter die schönsten Geschenke machen... wenn es nur gehen würde.
Finn sah mich mit großen Augen an und schmunzelte leicht. Er fing an zu überlegen.
Wieso hatten alle so ein Glück und ich nicht? Ich hatte noch nie jemanden etwas gemacht! Nein nie! Ich hatte nie eine Ameise absichtlich getötet aber dann wurde ich zum Vampir und nun schadete ich vielen...
Ich seufzte leise.
"Das tut mir leid mit deiner Mutter", hörte ich Finns ruhige Stimme neben mir sagen. Überrascht schaute ich auf und blickte zu ihm. Er lächelte mich freundlich an und legte einen Arm um mich. Ohne nachzudenken lehnte ich mich einfach gegen ihn. Er gab mir gerade Halt. Das hatte noch nie jemand gemacht. Leise fing ich an zu weinen. Ohne zu schluchzen oder zu wimmern... mir flossen einfach die Tränen über die Augen hinab auf Finn's Oberteil. Ich würde die jenigen umbringen, die meine Eltern getötet hatten! Ich würde sie töten wie sie Sie getötet haben! Wut stieg in mir auf und ich krallte mich unbewusst in den Stoff.
Finn's Hand strich über meinen Rücken. Er versuchte mich abzulenken oder eher gesagt mich zu trösten. Süß. Ich schluckte einmal und wusch mir mit meinem Handrücken meine Tränen aus dem Gesicht. 
"Sie wurden ermordet als ich Drei war. Meine Mutter vor meinen Augen... mein Vater im Auto auf der Heimfahrt. Seit dem war ich ganz alleine", erzählte ich ihm die Kurzfassung meiner Vergangenheit. Er nickte und drückte mich noch einmal ehe er seinen Arm zurückzog und aufstand.

"Wir sollten wieder ins Schloss gehen, bald wird es schon dunkel. Und wir sollten was essen, findest du nicht?" Nickend stand ich ebenfalls auf. Mir wurde schwindelig und meine Beine fühlten sich wie Pudding an als ich gerade auf dem Erdboden stand.
Finn wartete bis es mir wieder besser ging und zusammen machten wir uns auf den Weg zum Schloss hinein in den Speisesaal..

~Kapitel 6

Nun stand ich hier im Speisesaal mit Finn. Die meisten Schüler saßen schon auf ihren Plätzen und aßen und tranken, während die anderen wahrscheinlich noch draußen waren oder oben an ihren Hausaufgaben saßen. Um ehrlich zu sein hatte ich mir erhofft, dass es am ersten Schultag keine Hausaufgaben geben würde, aber da die Fächer nach meiner Meinung sehr interessant waren, machte mir das nichhts aus.
"Wir sehen uns Morgen?", hörte ich Finns Stimme neben mir. Er schaute mich mit einem Lächeln an, welches ich erwiderte.
"Ja, ich denke schon", antwortete ich und machte mich auf den Weg zu meinem Tisch. Langsam ließ ich mich auf dem Platz neben Bill nieder.

"Wo warst du?"
"Wie schon gesagt, ich war draußen", sagte ich und zwang mir ein kleines Lächeln auf die Lippen ehe ich mir ein Hähnchen auf den Teller legte und mir ein wenig Blut in den Kelch goss. Nach einer Weile hörte Bill auch endlich auf mich zu mustern als wüsste er von etwas. Gegenüber von mir saß ein Mädchen mit kurzen lilanen Haaren die ihr bis zum Kinn vielen. Ihre hellen orangenen Augen waren auf meinen Teller gerichtet. Sie war sehr dünn, fast magersüchtig stellte ich erschrocken fest.
"Eh... willst du?", bot ich ihr an und deutete auf das Hähnchen. Erschrocken schaute sie hoch zu mir. Ihre Wangen färbten sich leicht rötlich und sie schüttelte den Kopf.
"Nein, danke", sagte sie mit ihrer zarten Stimme. Schnell blickte sie wieder von mir auf ihren Teller. Auf diesem lagen nur ein paar Salatblätter. 
"Ich bin Mia Anderson"
"Alisha Marlson", stellte sie sich ebenfalls vor und lächelte eingeschüchtert als würde ich ihr gleich um den Hals fallen und ihren Kopf vom Hals trennen. Wahrscheinlich wurde sie auch nicht sonderlich nett in einen Vampiren verwandelt, dachte ich mir und schmunzelte leicht wieder bei der Erinnerung.
Das dünne Mädchen stand auf und lächelte mich leicht an. Ihren Salat hatte sie nicht einmal angerührt, stellte ich fest.
"Bis dann", hörte ich sie noch sagen, ehe sie durch die große Tür verschwand und sich wohl auf den Weg in unseren Gemeinschaftsraum machte. Ich ließ meinen Blick nach links zu dem Leherertisch wandern. Die meisten Professoren unterhielten sich, andere aßen einfach ruhig oder laßen in einem Buch. Professer Leans redete gerade mit Professor Bander, er hielt ihr ein Buch entgegen welches sie sofort ergriff und ihn mit einem breiten Lächeln betrachtete. Mein Blick glitt weiter zu den Krysas. Oliver unterhielt sich gerade mit einem Mädchen mit langen hellblonden Haaren. Seine hellen blauen Augen fanden meine und auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln. 
"Wo ist eigentlich Shane?", fragte ich den Rotschopf neben mir, welcher sich schon die zweite Portion genommen hatte. Ich trank einen Schluck und ließ das warme Blut in mir in den Magen fließen. Dann schnitt ich ein Stück von dem Hähnchen ab und schob es mir in den Mund.
"Ich hab ihn nicht mehr gesehen seit dem Vorfall im Gemeinschaftsraum... obwohl doch. Er ist aus unserem Zimmer gegangen als ich ins Bad wollte. Ich dachte du hättest ihn vielleicht Draußen gesehen aber nach deiner Frage zu urteil wohl nicht."
Bill runzelte nachdenklich die Stirn und trank ebenfalls einen Schluck Blut. Ungewollt machte ich mir Sorgen um Shane. Innerlich versuchte ich mich abzuregen was dann doch relativ schwierig war. Nachdem ich fertig war mit dem Hähnchen stand ich auf.
"Ich mach mich mal auf die Suche nach ihm", sagte ich zu Bill bevor ich mich aus dem Staub machte und als erstes nach Draußen ging. Auf den Wiesen fand ich ihn nicht, am See stand er ebenfalls nicht und da ich schwer bezweifelte, dass er bei den Rosen war, lief ich gerade zum Wald. Die Bäume standen Dicht beieinander, es war dunkel, die Sonne war schon längst nicht mehr zu sehen. Ich lief einfach weiter gerade aus bis ich bei einer Lichtung stehen blieb. An einem Baum lehnte ein braunhaariger Junge. War es Shane? Fragte ich mich innerlich. Auf dem Weg zu dem Jungen, versuchte ich so leise wie es ging zu laufen, jedoch hatte ich mal wieder Pech und ich trat auf einen Ast der zusammenbrach und ein viel zu lautes Knacken verursachte. Der Junge schaute erschrocken herauf. Es war Shane. Langsam lief ich auf ihn zu und setzte mich ohne zu fragen neben ihn an den großen Baum. Er sagte kein Wort und ich war auch noch ruhig. Er hatte geweint, konnte ich feststellen. Seine Augen waren noch glasig und in ihnen spiegelten sich Trauer und Wut.
"Warum bist du hier?", zerbrach ich nun die Ruhe und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
Er schaute mich an und schien zu überlegen, bis er anfing zu sprechen: "Ich wollte Ruhe und alleine sein."
Einerseits verstand ich ihn, anderseits wieder nicht. 
"Hat es etwas mit deinem Bruder zu tun?", fragte ich zögernd und schaute ihn neugierig an. Ich wollte ihm nicht zu Nahe treten, aber ich wollte wissen was zwischen den beiden vorgefallen war. Er war wirklich nett zu mir gewesen und diese kalte Art mochte ich nicht an ihm. Sein Blick wurde hart als ich seinen Bruder ansprach.
"Ich...wollte dir nicht zu nahe treten. Ich versuche einfach nur zu verstehen. Nehm es mir nicht böse aber ich bin nun mal ein sehr... neugieriger Mensch", versuchte ich es auf diese Art und Weise. 
Wieder blickte er mich an, jedoch lächelte er mich gezwungen an.
"Es ist eine lange Geschichte. Vertrau Oliver einfach nicht... man sollte ihm nicht vertrauen. Er ist vielleicht schnell, flink und macht einen auf Freundlich. Dabei ist er ein totales Arsch und hat keine Gefühle verdient", sagte er und wieder bebte seine Stimme. Ich nickte. Oliver kam mir immer so freundlich vor und gar nicht schlimm oder... böse. Eher wie ein guter Freund. Aber ich vertraute Shane etwas mehr als Oliver. Auch wenn ich nicht wusste woran das lag. Es verwirrte mich aber wenigsten hatte Shane mir ein wenig anvertraut. Vielleicht würde er mir irgendwann alles anvertrauen. Aber das konnte ich jetzt noch nicht von ihm verlangen. 
Ich lehnte mich leicht an ihn und legte meinen Kopf an seine Schulter.
"Wie wurdest du denn eigentlich zu dem was du jetzt bist?", stellte ich leise eine Frage.
"Oliver wurde damals gebissen, ich weiß nicht wie und von wem... er hatte sich nicht unter Kontrolle als er Blut brauchte und hat mich gebissen und ungewollt verwandelt."
"Hasst du ihn deswegen so sehr?", stellte ich zögend meine nächste Frage an ihn. Es musste wirklich schlimm gewesen sein von seinem eigenen Bruder getötet zu werden.
"Ja schon... aber da gibt es noch etwas anderes, aber das werde ich dir vielleicht wann anders erzählen. Wie wurdest du verwandelt? Freiwillig oder nun ja unfreiwillig?"
"Ich war 3 Jahre alt. Mit meiner Mutter im Wald spazieren... sie wurde getötet vor meinen Augen... ich kann mich nurnoch daran erinnern wie ich etwas in meinem Hals gespürt hatte und dann lag ich zu Hause auf meinem Bett", erzählte ich ihm leise. Ein Schmerz durchzog meinen Körper und Tränen stiegen mir in die Augen.
"Das tut mir leid. Wie ist es mit deinem Vater?", fragte er weiter. Ich murmelte ein leises 'tot'. Er nickte und drückte mich leicht an sich und stich mir über den Oberarm. Nach einer Weile wurde es stockdunkel im Wald und nur noch die Sterne und der Mond beleuchtete ihn ein wenig. Wie viel Uhr wir wohl hatten? Ich versuchte mich aufzurichten, jedoch ließ mich der starke Arm nicht los. Ich blickte hinauf zu Shane, welcher seine Augen geschlossen hatte. Schlief er etwa? Ein paar seiner Haarsträhnen viel ihm über die Augen, als ein kalter Windstoß uns entgegen schoss. Ich strich sie ihm aus dem Gesicht und genau in dem Moment erschienen seine hellen blauen Augen vor seinen Lidern. Er blinzelte ein paar Mal und zog mich alleine durch seine Augen in seinen Bann. Automatisch löste ich meinem Blick von ihm als er seinen Arm locker ließ. Ich räusperte mich: "Wir sollten wieder ins Schloss gehen." Er nickte und half mir vom Boden auf. Zusammen liefen wir aus dem dunklen Wald zum Schloss. Hoffentlich sieht uns kein Professor, dachte ich mir und lief mit Shane auf eine der Platten zu.
"Wie funktionieren die Teile eigentlich?", fragte ich.
"Das weißt du noch nicht?", fragte er leicht erschrocken zurück. Verlegen schüttelte ich den Kopf. "Im Schloss gibt es verschiedene Platten. In jedem Korridor mindestens Eine. Du musst nur die Augen schließen und dir dein Ziel fest vor Augen nehmen, dann drei Sekunden warten und das Schwindelgefühl aushalten und dann einfach die Augen öffnen", erklärte er mir die Funktionen der Platten, "Probiere es gleich mal."
Verunsichert schaute ich ihn an doch er nickte mich aufmunternd an.
Ich schloss meine Augen und stellte mir den 5. Korridor vor in dem die andere Platte lag. Ein starkes Schwindelgefühl durchzog meinen Körper, als würde es mich aufsaugen, ehe es nachließ und vor uns die Tür stand von unserem Gemeinschaftsraum. Stolz auf mich selbst schaute ich hoch zu Shane welcher selbst auch ein wenig stolz aussah. Das Klopfzeichen machte dieses Mal ich und gemeinsam liefen wir in den Gemeinschaftsraum hinein. Bill lag auf dem linken Sofa und schlief. Ich kicherte leise als er irgendetwas vor sich hinmurmelte. Langsam lief ich auf ihn zu und schüttelte ihn an den Armen leicht wach. Seine Augen öffneten sich langsam und erschrocken weiteten sie sich als er mich vor sich stehen sah. Er setzte sich gerade hin und musterte mich und Shane besorgt.
"Wo war er?", kam sofort auch schon die Frage von dem Rotschopf.
"Im Wald", antwortete ich und lächelte ihn an.
"Wir sollten schlafen gehen", meinte nun auch Shane und sah schmunzelnd zu seinem besten Freund. Bill stand auf und lief mit Shane in Richtung zu der Tür, die zu den Jungenzimmern führte. Ich lief auf die andere Tür zu machte sie auf und lief in mein Zimmer ehe ich es ohne zu zögern öffnete und mich auf mein Bett warf.
Elliana schlief schon in ihrem Bett und hatte ihre Augen geschlossen. Ich selbst verschwand in das Bad und zog mir meinen Schlafanzug an, ehe ich aus dem Bad kam und eine wache Elliana auf ihrem Bett stand und mich grinsend anschaute.
"Na auf Wanderschaft gewesen?", fragte sie und strich sich ihre roten Haare aus dem Gesicht hinter ihr Ohr. Ich legte mich auf mein Bett und schaute schmunzelnd zu ihr.
"Nicht das ich wüsste", antwortete ich müde und gähnte leise. Die Uhr verriet mir, das wir kurz vor Zwölf hatten und wir in weniger als 7 Stunden aufstehen müssten. Ellie's leises Lachen lies mich erschrocken zusammenzucken.
"Wo warst du dann?", fragte sie neugierig weiter und streckte fragend eine Augenbraue in die Höhe.
"Ich hab Shane im Wald gefunden. Wir haben ein wenig geplaudert und dann sind wir hoch in den Gemeinschaftsraum und haben deinen Bruder geweckt", sagte ich und konnte bei der Erinnerung an den schlafenden Bill mir ein grinsen nicht verkneifen. 
"Warum hat er unten geschlafen?", fragte sie verwundert.
"Ich denke mal er hat auf mich gewartet unten", sagte ich und zuckte die Schultern ehe ich ihr eine gute Nacht wünschte und müde meine Augen schloss, bevor ich wieder in einen tiefen Schlaf fiel.

 

Am nächsten Morgen war Ellie schon längst weg. Ich hatte noch Zeit also lief ich ins Bad und duschte gemütlich, ehe ich mir meine Schuluniform anzog und mich auf den Weg zum Speisesaal machte. Bill und Shane saßen schon am Tisch und unterhielten sich angespannt über etwas. Ich setzte mich neben den Rotschopf und schaute die beiden an. 
"Wie sieht der Stundenplan aus, Jungs?", fragte ich und nahm mir ein Brötchen und legte eine Scheibe Salami darauf ehe ich hineinbiss. Shane kramte seinen Stundenplan aus seiner Tasche und laß ihn vor: "Die ersten zwei Stunden Magische Wesen mit den Rybram's, danach zwei Stunden Geschichte mit den Krysas und dann zwei Stunden Jagd."
Ich nickte und aß weiterhin mein Brot bis ich fertig war und auf die anderen zwei wartete. Wo war eigentlich Elliana? Ich hatte sie beim Frühstück gar nicht gesehen. Wahrscheinlich war sie wieder mit Tyler weg, aber dieser saß mit uns am Tisch und unterhielt sich gerade mit Anisha, welche wieder nichts auf ihrem Teller liegen hatte. Nachdem die beiden Jungs endlich fertig waren machten wir uns auf den Weg in das Klassenzimmer.
Dort angekommen setzten wir uns wieder auf unsere Plätze und warteten bis eine Lehrkraft erschien.

~Kapitel 7

Ich sah hinüber zu Finn, welcher mich anlächelte. Es war mir unangenehm ihn zu sehen. Er kannte nun mein Geheimnis. Was wäre wenn... wenn er es anderen weiter erzählen würde? Panik stieg in mir auf, welche ich kaum noch unterdrücken konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Professor Bander in das Klassenzimmer gestürmt und strich sich ihre orangenen Haare hinter die Ohren.
"Tut mir leid wegen der Verspätung meine Lieben, aber ich musste mit Professor Danek reden. Nun bin ich jedoch hier", fing sie an und lächelte alle mit ihrem strahlendem Lächeln an. 
"Holt eure Bücher heraus. Ich möchte, dass immer wenn ich in die Klasse komme, dass alle Bücher von jedem auf dem Tisch liegt. Wer sein Buch vergessen hat schaut beim Nachbarn hinein."
Ich kramte wie mir befohlen in meiner Tasche herum und holte mir das Buch heraus und meine Glasfeder. Ordentlich legte ich sie auf die Seite und lehnte mich ein wenig nach hinten zurück. Professor Bander lächelte zufrieden und klatschte in ihre Hände. Die weiße Tafel war nun wieder zu sehen.
"Wie ich letzte Stunde schon erzählt habe wird das erste Thema die Werwölfe sein. Eure Hausaufgabe war alles was ihr über die Wesen wisst aufzuschreiben. Miss Willson."
Das Mädchen, welches etwas dicker war und zu den Rybrams gehörte, räusperte sich ehe sie anfing zu reden: "Werwölfe können sich immer verwandeln und es kontrollieren. Sie sehen in ihrer Verwandlung aus wie ein Wolf, nur viel größer. Ich Persönlich bin noch keinem begegnet aber viele meinten, dass sie schlimme Kreaturen wären."
Professor Bander lächelte ein wenig ehe sie den Blick durch die Klasse schweifen ließ. Kein weiterer Schüler meldete sich was doch ein wenig merkwürdig war. Ich selbst war noch nie einem Werwolf begenet und ich wollte auch keinen begegnen.
"Das ist schon fast richtig. Ihr müsst wissen... Werwölfe sind teils normale Menschen. Sie können sich verwandeln wann sie wollen doch es gibt nur eine Ausnahme-"
"Bei Vollmond", beendete Tyler den Satz. Mein Blick schweifte sofort zu ihm. Er lag halb auf seinem Stuhl und grinste leicht vor sich hin. Ellie, saß neben ihm und lächelte verliebt in sich hinein.
Unser Professor nickte leicht ehe sie weitersprach: "Richtig Mr. Beson, aber das nächste Mal bitte mit Meldung... Werwölfe haben keine Wahl und sie verwandeln sich. Die Verwandlung ist schmerzhaft bei Vollmond und in dem Moment in dem sie das Tier sind, haben sie nicht wie bei den anderen Verwandlungen ihren Verstand. In diesem Moment... geht es ihnen nur ums töten. Deshalb sollte man sich dringend von Werwölfen vernhalten. Ein Biss von einem Werwolf kann tötlich enden für einen Vampiren....."

 

Die ganzen zwei Stunden lang hatte Professor Bander uns über die Werwölfe aufgeklärt. Das Thema war wirklich spannend. Ich lief mit den zwei Jungs in Richtung Geschichtsklassenzimmer.

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Tag der Veröffentlichung: 13.11.2013

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