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Kapitel 1

So, ihr seid nicht da gewesen also habe ich mir halt ein Taxi gerufen. Ich bin dann jetzt weg. Wenn ihr irgendwann wissen wollt wie es mir geht, dann ruft mich bitte nicht an und bereut es was für schlechte Eltern ihr doch seid
Liebe Grüße
Vanessa
PS: Viel Spaß mit eurem Leben ohne mich und denkt erst gar nicht daran euch ein neues Kind anzuschaffen sonst ruf ich das Jugendamt an

 

Vanessa hängte den Zettel an den Kühlschrank und holte von ihrem Zimmer ihre Koffer hinunter. Nun ist es endlich so weit, dachte sie sich und schaute sich das letzte Mal in ihrem Zimmer um. Es war himmelblau gestrichen, rechts stand ein großes Himmelbett und ein Schreibtisch und links eine Couch, Ein Fernseher und der große Kleiderschrank. Ihre Klamotten hatte sie alle in ihrem Koffer verstaut und ihre Schuhe waren alle in einem zweiten Koffer wie ihr Make-Up. Ein Hupen riss sie aus ihren Gedanken. Nessi lief mit ihren Koffern die Treppen hinunter, nahm sich das Geld, das ihre Eltern am Tag vorher auf den Tisch gelegt hatten und machte sich auf den Weg zu dem Taxi. Ein junger Kerl um die Mitte 20 rum, mit braunen Haaren, ein recht durchschnittlicher Typ stieg aus dem gelben Auto und machte den Kofferraum auf.

„Wohin geht es?“ fragte er Vanessa als er ihr Gepäck in den Kofferraum hievte und ihr die Türe aufhielt.  

„Zum Internat Castle of Night“, antwortete sie knapp und ließ sich auf das schwarze Leder nieder ehe sie wartete bis der Kerl ebenso einstieg und losfuhr. Zuerst jedoch gab er das Ziel in seinem Navigationssystem ein und drückte auf ‚okay’. Ja der Name Castle of Night war wirklich ein seltsamer Internatsname, aber als sie sich verschiedene im Internat angeschaut hatte fand sie dieses einfach am interessantesten und es gab sogar ein paar Bilder von der Mensa und von den Fluren. Sie hatte schon mit dem Leiter der Schule und des Internates gesprochen per Telefon und beide hatten das Mädchen freundlich aufgenommen. Und nun machte sie sich auch schon auf den Weg in ihr neues Leben. Sie schaute aus dem Fenster und fing an sich zu langweilen.

„Könnten sie vielleicht das Radio anschalten?“ fragte sie den Taxifahrer freundlich und lächelte als er dann tatsächlich das Gerät anschaltete und gerade Roar von Katy Perry lief. Nach Vanessa’s Meinung war dies das beste Lied von denen die sie hatte. Sie summte den Rafrain leise mit und wippte mit ihrem rechten Bein ein wenig. Nach einigen weiteren recht guten Liedern hielt der Wagen vor einem großen Gebäude. Es hatte viele kleine Fenster und einen großen Eingang. Der Vorgarten war schön mit vielen bunten Blumen gestaltet. Sieht doch ganz okay aus, dachte sie sich und stieg aus dem Wagen aus. Der Taxifahrer hatte bereits den Kofferraum geöffnet,  holte Vanessa’s Koffer heraus und stellte sie vor ihren Füßen ab.

„Das macht dann 50$“ sagte der Fahrer und wartete darauf das sie ihm das Geld in die Hand drückte. Schmunzelnd schnappte sie sich aus ihrer Handtasche ihr Geldbeutel und drückte ihm seinen Verdienst in die Hand.

„Schönen Tag noch.“ Sagte sie und zwang sich ein Lächeln auf ehe sie sich wieder ihr Gepäck schnappte und über den Weg zum Eingang lief. Langsam drückte sie eine der beiden Türen auf und schleppte ihre Sachen in das Innere des Gebäudes. Ihre Blicke wanderten von den Treppen zu den Wänden an denen viele verschiedene Bilder hangen. Auf vielen waren wahrscheinlich Schüler mit ihren Betreuern, auf ein paar anderen konnte man 3 Männer sehen welche mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sich zur Kamera richteten. Mühsam packte sie ihre Koffer und nahm sie ein paar Treppen nach oben. Plötzlich jedoch wurden ihr ihre Koffer aus der Hand genommen. Leicht erschrocken drehte sie sich um und sah einen Kerl vor sich stehen. Seine braunen Haare waren verstrubbelt, seine grünen Augen hatten ein gewisses Etwas was sie fesselte. Jedoch riss sie sich aus seinem Bann und musterte ihn weiter. Geschwungene Lippen, breite Schultern, ein Shirt das deutlich seine Muskeln zeigte, und eine normale Jeans. Das ist ja mal ein Hottie, dachte sich Vanessa und schaute wieder hoch zu dem Jungen welcher immer noch ihre Koffer in der Hand hielt und sie ebenso musterte wie sie es eben mit ihm gemacht hatte.

“Ehm…das sind meine Koffer“, gab Vanessa von sich und hätte sich für diesen dummes Satz am liebsten eine gescheuert. Er grinste sie schief darauf an und strich sich durch seine eh schon verstrubbelten, glänzenden braunen Haare.

“Das weiß ich doch. Ich soll dich zu Herr Wason bringen. Er erwartet dich bereits. Ich bin übrigens Liam.“ Stellte er sich dann doch noch vor. Liam also? Hm Liam ich glaube ich mag dich, dachte sie sich und ein kleines Grinsen huschte über ihre Lippen. Herr Wason gehörte das Internat. Er hatte Liam also darum gebeten sie abzuholen.

„Freut mich Liam. Sollst du auch meine Koffer tragen oder machst du das einfach weil du Manieren zeigen willst? Ich bin Vanessa, aber bitte nenn mich Nessi. Vanessa klingt so verklemmt.“ Stellte sie sich nun auch vor und lächelte ihn konkret an. Ja an dem Jungen fand sie schon ein wenig gefallen, merkte sie.

„Ob du es mir glaubst oder nicht Nessi, ich besitze Manieren ich muss mich also nicht beweisen. Das gehört einfach dazu. Außerdem kann ich doch so ein hübsches Mädchen wie du doch nicht diese Koffer mit deinem ganzen Kleiderschrank darin tragen lassen.“ Er zwinkerte ihr zu und sie lief leicht rot an. Woher er das wohl wusste dass sie ihren Kleiderschrank halb mitgenommen hatte? War das denn so offensichtlich? Oder hatte er das einfach nur mal so von sich gegeben? Sie tippte auf die letzte Variante, sagte dazu aber nicht.

„Na dann zeig dem hübschen Mädchen doch mal wohin sie gehen muss bevor sie sich verirrt“, lachte sie. So hatte sie noch nie mit einem Jungen gesprochen und es viel ihr nicht einmal so schwer wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Er schien total gelassen zu sein und er hatte eine Art an sich die jedes Mädchen dahin schmelzen ließ. Selbst Vanessa. Er grinste sie erst ruhig an, ehe er sich umdrehte und mit ihren zwei dunkelgünen Koffern die Treppe hinauflief. Sie folgte ihm noch ein paar weitere Treppen hinauf ehe in einen Gang lief und dort vor einer Tür stehen blieb.

„Keine Sorge Herr Wason ist ganz nett. Er beißt nicht, das ist dann doch eher mein Job“, lachte er und stellte die Koffer vor Vanessa ab welche daraufhin die Stirn runzelte. „Soll ich auf dich warten?“ beendete er damit seinen Satz und wartete mit einem leichten Hauch an Neugierde auf ihre Antwort. Sollte er denn warten? Nein eigentlich konnte er das machen was er machen wollte, sie würde ihn eh wieder sehen und ihr Zimmer würde sie bestimmt auch alleine finden.

„Du musst nicht warten. Ich bin groß. Ich schaffe das auch schon alleine. Danke dennoch das du mich hierher gebracht hast und meine Koffer dann auch noch getragen hast.“

„Kein Problem. Immer wieder gerne doch. Wir sehen uns dann Morgen früh denke ich.“ Und schon war Liam auch schon verschwunden und sie stand ganz alleine hier. Zögernd klopfte sie an und wartete bis ein deutliches Herein zu hören war. Sie öffnete die Tür und zog ihre Koffer hinter sich in den Raum und stellte sie neben die Türe ab, welche sie schloss.

„Ah Vanessa Terell oder?“ fragte der Kerl erfreut und musterte mich mit einem strahlenden Lächeln. Er war etwas dicker und hatte eine Glatze und trug einen Anzug. Dennoch sah er sehr freundlich aus.  Sie nickte und setzte sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch des Leiters.

"Ware ihre Fahrt denn angenehm?" Wollte er jetzt tatsächlich mit ihr plaudern? Sie schmunzelte und brauchte einen Moment bis sie antwortete: "Ja der Taxifahrer war ganz nett." Er nickte, stand mit einem Lächeln auf und kehrte mit 5 Blättern wieder zurück. 2 von denen legte er vor Vanessa hin. Es handelte sich um die Haus- und Schulordnung wie sie festellte. Sie überflog ein paar unwichtige Punkte und schaute wieder zu Herr Wason hinauf der ihr auch schon das dritte Blatt hinlegte. Auf diesem standen die Essenszeiten und die Nachtruhe und noch ein paar Kleinigkeiten über das Essen. 

"Sie sind im 10 Jahrgang habe ich Recht?" Nessi bestätigte seine Frage mit einem "Ja" und sah zu wie der er schmunzelnd die anderen zwei Blätter betrachtete. 

"Wie ich sehe haben wir hier ein kleines Problem Vanessa..", Was denn für ein Problem?!, dachte sie sich und schaute ihn mit einer verwirrten Miene an. Es musste doch alles soweit klar sein! "Wir haben kein Zimmer für sie frei..zu mindest kein Zimmer bei anderen Mädchen auf ihrem Jahrgang und in den unteren oder oberen Jahrgängen ist auch alles belegt." 
Sie schluckte schwer. Nein das konnte doch nicht sein! Sie hatte das ganze schon bezahlt und sie konnte unmöglich wieder nach Hause zurückkehren und weiterhin bei ihren Eltern leben. Nein das musste alles ein schlechter Scherz sein.

Panik stieg in ihr auf und sie fing an zu reden: "Ich könnte auch in ein Jungenzimmer, Sir! Das macht mir nichts aus. Ich komm mit Jungs gut klar und ich weiß mich zu verteidigen wenn es sein muss." Das stimmte nur zur Hälfte. Mit vielen Jungs kam sie nicht klar aber vielleicht waren es ja auch welche die nicht so waren wir ihre letzten Klassenkameraden die sie hatte.  Herr Wason hatte wohl ihre Panikattacke gemerkt und sah wieder schmunzelnd auf das Blatt. 

"Na schön...aber wenn ich irgendwelche beschwerden hören sollte von ihren Nachbarn dann müssen sie sich entweder für die Besenkammer entscheiden oder für ein anderes Internat.." sagte er zögernd. Erleichtert atmete Nessi aus. Glück gehabt, dachte sie sich und lehnte sich ein wenig entspannter zurück.

"Sie müssen dann ins Zimmer 41, zwei Stockwerke tiefer. Den Stundenplan und den Stoff den sie bis jetzt durchgenommen haben, sollten sie sich von einem ihrer Mitbewohner vielleicht abschreiben. Und als Tipp: Schreiben sie diese vielleicht besser bei einem Jungen Namens Diego ab. Er ist der...Vernünftigste von den Drei. Dazu dulden wir hier keine Schlägereien, keine Nächtliche Wanderungen in den Gängen und Respekt vor ihren Mitschülern. Nach 3 Ermahnungen spätestens werden sie entweder eine Strafe bekommen oder Extra-Stunden in denen sie dem Hausmeister helfen oder einem Lehrer. Nun..sie können gehen. Viel Spaß noch." Er schenkte ihr ein Lächeln und ohne zu zögern stand Nessi auch schon auf, schnappte sich ihre Koffer und machte hinter ihr die Bürotür zu. Da hatte sie aber wirklich noch einmal Glück. Nessi machte sich also auf den Weg 2 Stockwerke tiefer und lief durch den Gang bis sie bei der Zimmernummer 41 stand. Wie die Jungs wohl so waren? Hoffentlich waren es keine Nerds..mit solchen kam sie nämlich nicht klar. Zaghaft klopfte sie an die Tür und wartete auf ein Herein oder sonst ein Zeichen, dass jemand in dem Zimmer war. Sie wartete eine Weile bis die Tür dann doch geöffnet wurde und ein Kerl vor ihr stand. Ihre Blicke schweifte von seinen schwarzen, verzottelten Haaren welche ihm bis zu den Augen gingen, zu seinen stechenden blauen Augen, seine gerade Nase, diese wundervollen, vollen Lippen zu den breiten Schultern über das schwarze Hemd und der dunkelblauen Jeans. Als sie ein räuspern hörte schaute sie sofort nach oben und ihr wurde heiß. Es war ihr peinlich. Sie hatte ihn angestarrt. 

"Was willst du hier?", sagte der Junge und schaute mich ruhig an.

"Ich wohne hier. Also seit heute. Sie hatten kein Zimmer mehr frei und hier müsste noch ein Platz sein. Keine Sorge ich werde euch 3 nicht nerven. Ich verziehe mich in mein Eck und lerne und ihr könnt die Dinge tun die ihr sonst auch immer macht..ich hör auch weg wenn es sein muss", plapperte sie einfach drauf los ohne zu merken das ein breites Grinsen über seine Lippen huschte. 

"Ganz ruhig Süße wir fressen dich nicht. Wenn du schon bei uns schläfst dann gehörst du auch zu uns", erklärte der Junge und grinste sie breit an. Erleichtert atmete Nessi aus. Gut. Er öffnete die Tür so dass sie eintreten konnte. Als sie in der Mitte des Zimmers stand musste sie erstaunt festellen das es einfach toll aussah. Für ein Jungenzimmer sogar Ordentlich was aber wahrscheinlich auch daran lag dass die Zimmer vielleicht einmal in der Woche kontrolliert wurden oder sowas in der Art. Die Wände hatten ein dunkles Grün wie ihre Koffer, die Betten waren schwarz und 2 Kleiderschränke auf jeder Wandseite. Es gab 2 Schreibtische und insgesamt 4 Betten. 2 davon standen direkt neben der Tür eine an dem Kleiderschrank und das andere and der gegenüberliegenden Seite davon neben einer Tür. 

"Hinter der Tür befindet sich ein Bad, falls du fragen solltest. Das hat auch nur unser Zimmer, die anderen müssen in Gemeinschaftsduschen und so aber da wir kein Fan von sowas sind haben wir das Zimmer mit Bad dann doch noch bekommen", erklärte er ihr als er ihren Blick sah.

"Ah..okay. Na dann. Welches Bett ist meines und welchen Schrank kann ich mitbenutzen?", stellte sie gleich mal ein paar Fragen und stand immer noch mitten im Raum. Er deutete auf das Bett neben den Schrank und auf den Kleiderschrank neben ihrem Bett. 

"Wir werden uns ein Kleiderschrank teilen müssen. Mir reicht die Seite links, die Rechte Seite kannst du haben, die ist eh viel größer und ich denke mal du hast eh mehr Klamotten und Schuhe als ich", schmunzelnd betrachtete er wie sie ihren Koffer mit den Kleidern auf das Bett hievte und ihn öffnete. Wärend der Junge seine Klamotten auf die eine Schrankhälfte umräumte und Nessi ihre Sachen in der Rechten Seite legte, sagte der Junge: "Ich bin übrigens Ryan."

Nessi blickte nach Links zu ihm und lächelte ihn freundlich an. 
"Vanessa. Aber nenn mich bitte Nessi sonst fange ich an dich zu hassen", lachte sie und kramte ihre Unterwäsche aus dem Koffer und legte sie extra weiter nach hinten in den Schrank. Sie besaß ein paar Sachen aus Spitze und diese mussten ihre Mitbewohner ja nicht umbedingt sehen. Schlagartig wurde die Tür aufgestoßen und zwei Jungen standen vor Vanessa und Ryan. Nessi musterte zu erst den Linken von beiden. Er hatte dunkelbraunes Haar, stechende blaue Augen wie die von Ryan, geschwungene Lippen und eine blasse Haut. Er trug ein schwarzes Shirt auf dem 'Ich will es wild' stand und eine schwarze Jeans. Seine Arme waren stark und sie konnte sich gut vorstellen dass er ein Sixpack hatte, er war ziemlich groß auch wenn er kleiner als der Rechte Junge war. Dieser hatte hellblondes, verzotteltes Haar was es nicht ganz  schaffte punkig zu sein. Wie die anderen zwei Jungs hatte er diese wundervollen Augen. Seine breite Schultern und sein Sixpack waren durch sein enges dunkles Shirt gut zu erkennen. Vanessa konnte ihren Augen nicht trauen. Sie würde also mit diesen 3 Sahneschnitten zusammenleben? Das war doch ein Paradies für sie.

"Ryan was macht das Mädel an deinem Schrank?" kam die etwas überraschte Frage von dem braunhaarigen Typen welcher Nessi genauer musterte. Sichtlich wurde ihr das unangenehm aber sie traute sich nichts zu sagen. Der Blonde Kerl hingegen grinste sich einen ab und musterte sie ausgiebig.

"Das ist Vanessa-"

"Nessi", unterbrach sie Ryan welcher die Situation gerade aufklären wollte. Sekeptisch zog der braunhaarige seine Augenbrauen hoch und musterte sie.

"Sie ist unsere neue Mitbewohnerin. Wason hatte kein Platz mehr für sie und nun ja das hier ist nun mal das einzige Zimmer mit einem freien Bett. Nessi das sind Diego und Joel", er stellte ihr ihre Mitbewohner vor und sie zwang sich ein nettes Lächeln auf die Lippen. Joel war also der Blonde...dann musste Diego der braunhaarige Typ sein welcher sie immer noch musterte. 

"Es freut mich dich kennen zu lernen Nessi", kam es von Joel welcher sie immernoch breit angrinste. Von Diego jedoch nahm sie nur ein leises hallo wahr.

"Freut mich auch..eh...Joel", sie war stolz dass sie sich doch noch seinen Namen gemerkt hatte da sie sonst immer so vergesslich war was Namen betraf. Aber hier bei den 3 schien es ihr gar nicht schwerzufallen da sie allesammt anders aussahen. Und selbst wenn sie einmal die Namen vergessen sollte..ihr vielen jetzt schon zu jedem ein Spitzname ein. Ryan wäre dann 'Teufel' oder 'Teufelchen', Joel wäre 'Blondie' und Diego würde sie den Spitznamen 'Depp' geben weil er doch gleich zu undfreundlich war. Als hätte der Blondschopf ihre Gedanken gelesen fing er an zu lachen. Nessi fühlte sich ertappt, aber das konnte doch nicht sein. Auf so eine dumme Idee musste sie erst einmal kommen. Lächerlich. 
Sie hatte nun ihre Klamotten eingeräumt und schloss den Schrank ehe sie sich auf ihr Bett setzte und sich in das weiche Kissen sinken ließ. Das Bett ist wirklich bequem...so schlimm ist es ja hier gar nicht, dachte sie sich und lächelte in Gedanken. Ja hier ließ es sich leben. Und Morgen früh würde sie wahrscheinlich sogar Liam wieder sehen.

"Wieso bist du eigentlich hierhergekommen?", fragte Ryan.
Nessi drehte ihren Kopf auf die Seite und schaute zu wie sich jeder auf sein Bett setzte. Ryan lag neben dem Bad, Joel und Diego an der Wand. Sie musste überlegen. Sollte sie es ihnen sagen? Sie hatte bis jetzt mit niemandem darüber gesprochen..es wurde so langsam Zeit und sie hatte das Gefühl, dass sie es ihnen anvertrauen könnte. Ein leises seufzen entwich ihr ehe sie anfing leise zu sprechen: "Meine Mutter und mein Vater haben öfters Streit wegen der Arbeit. Wir besitzen ein großes Anwesen da meine Eltern viel Geld verdienen und reich sind..naja wenn meine Eltern streiten dann suchen sie immer jemanden an dem sie es auslassen danach und dass bin ich nun mal immer gewesen. Irgenwann hat das meinem Vater nicht gereicht mich für alles verantwortlich zu machen, dass ich schuld an allem bin, das meine Mutter und er nie Zeit für sich haben -was sie aber immer hatten da ich nur in meinem Zimmer war oder bei Freunden- und dann hat er angefangen mich zu...zu schlagen...meine Mutter weiß das und hat nichts dagegen unternommen sondern ist einfach weggelaufen ins Schlafzimmer oder ins Bad. Ich konnte das einfach nicht mehr und ... dann hab ich mich entschlossen wegzugehen. Also hab ich mir ein Internat gesucht und nun bin ich hier.."
Jeder der Jungs schaute Nessi geschockt an. Sie spürte die Tränen, die ihr über die Wange kullterten, sie spürte den Schmerz und doch war sie froh es jemandem erzählt zu haben nach all den Jahren. Ohne es zu merken hatte sich Ryan neben sie gesetzt und einen seiner starken Arme um sie gelegt und sie an seine Brust gedrückt.
"Schhhht...das war die richtige Entscheidung", murmelte er. Nessi wusste nicht was sie sagen sollte, nach so kurzer Zeit hatte sie ihnen alles anvertraut. Sie kannte die Drei nicht mal einen Tag und schon erzählte sie ihnen von ihrem Leid. Sie war doch so dumm, dachte sie sich. Warum hätte sie nicht einfach die Klappe halten können und schweigen wie sie es doch sonst immer getan hatte? Sie nickte stumm und wischte sich ihre Tränen weg und schaute hinauf in die Augen von Ryan. Sie waren so wunderschön...und ihn ihnen spiegelte sich Wut aber dennoch Mitgefühl. Jemand räusperte sich und sie riss sich von seinen Augen los. 

"Ach ja..Diego?" begann sie und lächelte ihn leicht an.

"Hm?", kam von ihm und er schaute sie still an.

"Ich...ehm...könntest du mir vielleicht den Stundenplan geben und den Stoff den ihr bis jetzt durchgenommen habt? Mr Wason meinte ich solle es doch abschreiben", fing sie an zu stottern. Etwas verplüfft schaute er sie an und stand mit einem leichten Lächeln auf, ging an den einen Schreibtisch und holte einige Ordner hervor und einen Stundenplan. Er lief zu Nessi hinüber und gab ihr all dies. 

"Danke", lächelte sie und schaute sich den Stundenplan an:

Montag:       Mathe - 5 Minutenpause - Biologie - Biologie - 20 Minutenpause - Erdkunde - Erdkunde - 10 Minutenpause - Deutsch - Deutsch

Dienstag:        Englisch - 5 Minutenpause - Kunst - Kunst - 20 Minutenpause - Physik - Phyik - 10 Minutenpause - Latein

Mittwoch:     Biologie - 5 Minutenpause - Biologie - Mathe - 20 Minutenpause - Deutsch - Deutsch

Donnerstag:     Latein - 5 Minutenpause - Geschichte - Geschichte - 20 Minutenpause - Sport - Sport - 10 Minutenpause - Mathe - Englisch

Freitag:             Musik - 5 Minutenpause - Latein - Latein - 20 Minutenpause - Biologie - Biologie - 10 Minutenpause - Englisch

Sie schnappte sich einen Zettel  und schrieb den Stundenplan seufzend ab, nachdem sie sich wieder auf ihr Bett gesetzt hatte. Nachdem sie dies getan hatte steckte sie es in eine Mappe und schaute hinauf zu Joel, welcher auf seinem Bett lag und Ohrenstöpsel in den Ohren hatte und leise irgendeinen Song mitsummte. Es ließ sie leicht grinsen da es ja schon recht niedlich aussah wie er mit geschlossenen Augen den Kopf wackelte und dabei summte. Diego hatte sich an Hausaufgaben gesetzt und war vertieft in eine Aufgabe. Und Ryan. Moment einmal wo der denn überhaupt? Suchend blickte sich Vanessa im Zimmer um bis sie ein leises Lachen hinter sich hörte, welches sie zusammenzucken ließ. Stimmt ja... er saß noch hinter ihr und hatte sie die ganze Zeit beobachtet. Bei dem Gedanken, dass er sie beobachtet haben könnte lief sie rot an. 

"Hast du mich gesucht?" hörte sie seine tiefe Stimme an ihrem Ohr klingen. Ein Schauer durchfuhr sie. Aber es war ein angenehmer Schauer. Sie drehte sich mit einem frechen Grinsen im Gesicht zu ihm um und sagte: "Vielleicht habe ich das. Vielleicht aber auch nicht."
Sie strich sich durch ihr Haar und sprach weiter: "Wie lange gedenkst du denn noch hier auf meinem Bett zu sitzen und mich zu stalken?"

"Solange es erwünscht ist", sagte er und sie konnte ihm ansehen, dass er sich ein Lachen verkneifen musste. Doch sie selbst kicherte leise ehe sie aufstand, Ryans Hand nahm und ihn von ihrem Bett mit all ihrer Kraft zog. Stolz auf sich selbst setzte sich Vanessa wieder in ihr Bett und fing an den ersten Ordner abzuschreiben. Es war Mathe... sie war kein großer Fan von Formeln, weshalb sie auch keine Freude an Physik hatte obwohl Chemie nach ihrer Meinung ja sogar noch ging. Nachdem sie den ersten Ordner nun abgeschrieben hatte seufzte sie leise und legte ihn neben Diego, welcher nun schon ein zweites Blatt vollgeschrieben hatte. Er schaute hoch als sie seinen Ordner ablegte, lächelte Nessi einen kurzen Moment an und grübelte weiterhin über seinen Aufsatz. 

Wie viel Uhr hatten sie eigentlich? Nessi suchte in ihrer Taschen ihren Wecker, jedoch hatte sie ihn unbewusst zu Hause liegengelassen. 

"Shit!", fluchte sie und strich sich durch ihre Haare.

"Was ist los Nes?", kam es von Ryan welcher das ganze gerade beobachtet hatte. Er kam aus dem Bad, nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt. Oh Gott.. war er etwa..nackt? Hitze stieg ihr ins Gesicht und sie lief rot an bis sie sich räusperte und Teufel anschaute.

"Ich habe meinen Wecker zu Hause vergessen", seufzte sie leise und lehnte sich an die Wand. Er schien wohl nicht zu begreifen was daran so schlimm sein sollte weshalb er seinen Kopf schief legte und sie fragend anschaute.

"Ich...also könntet ihr mich dann morgen früh rechtzeitig wecken?", fing sie an zu stottern als sie seinen Oberkörper musterte. Der Kerl hatte doch tatsächlich ein Sixpack und oh gott..seine Arme. Nur leise bekam sie mit wie er ihr sagte dass sie sich darüber keine Sorgen machen müsse, ehe sie sein lachen wahrnahm. Etwas irritiert schaute sie wieder hinauf. Wieso lachte er denn? Hatte sie denn..oh nein! Sie wurde noch röter als vorher und schaute schnell weg und machte sich daran den nächsten Ordner abzuschreiben.

"Ja wir wecken dich Süße. Wie lange brauchst du im Bad?", kam die Frage von Diego, welcher von seinen Aufgaben aufschaute und seinen Kopf in Nessis Richtungdrehte.

"Hm...10 Minuten im Bad und dann halt noch anziehen...20 Minuten müssten reichen", antwortete sie.

 

 

****

 

 "Nessi komm schon wir sollten jetzt alle schlafen es ist schon 23 Uhr und du hast doch schon fast alle Ordner von mir abgeschrieben. Morgen kannst du das weitermachen", sie legte ihren Kugelschreiber auf die Seite und legte den Ordner von Diego und ihren eigenen mit Stift auf den Boden und stand gähnend auf. Sie war wirklich müde, merkte sie und rieb sich die Augen. Diego, Joel und Ryan lagen alle nur in Boxershorts bekleidet auf ihren Betten und betrachteten sie, wie sie aus ihrem Kleiderschrank ihr Nachtkleid heraukramte und sich auf den Weg ins Bad machte. Hinter sich schloss sie die Tür und schälte sich aus ihren Klamotten ehe sie sich in dem großen Spiegel musterte. Ihre dunkelblonden Locken vielen ihr bis zur Mitte ihres Oberkörpers. Ihre Braunen Rehaugen funkelten wie immer. Sie hatte eine caramelfarbene Haut von der Sonne in den Sommerferien bekommen, jedoch trug sie immernoch die Narben und blauen Flecken von ihrem Vater auf den Armen und auf dem Bauch. Behutsam strich sie sich über den einen Arm und stellte glücklich fest, dass es nicht mehr schmerzte. Ihre Brüste waren in einen lilanen BH größe 75 B gehüllt und passend dazu trug sie einen lila Slip. Sie zog sich ihren BH ebenso aus und zog sich ihr Nachtkleid über. Nessi putzte sich wie immer gründlich die Zähne und verließ mit ihren alten Klamotten das Bad und lief auf ihr Bett zu. Ihre Kleidung legte sie in den Korb der schon mit den Shirts der Jungs bedeckt war und schlüpfte unter die warme Decke. Sie sank in die Kissen und drehte ihren Kopf zu den Drei, welche sie immernoch anschauten.

"Gute Nacht", murmelte sie verlegen und drehte sich zur Wand um.

"Gute Nacht", kam es von allen Dreien gleichzeitig. Das Licht wurde von einem ausgeschaltet und nun fiel sie auch schon in einen tiefen Schlaf..

Kapite 2

"Jetzt steh schon endlich auf Nessi!" Hörte Vanessa jemanden grummeln. Seufzend schlug sie ihre Augen auf und gähnte herzhaft. Ein paar mal musste sie blinzeln bis die Umgebung nicht mehr so verschwommen war. Joel saß auf ihrem Bett und rüttelte sie leicht an den Schultern.

"Geh weg!" knurrte sie mit schlechter Laune. Sie wollte ausschlafen. Vielleicht hätte sie nicht so lange wach bleiben sollen, dachte sie sich und seufzte leise. 

"Wir müssen in 20 Minuten beim Frühstück sein, jetzt beweg deinen hübschen Arsch aus dem Bett und geh ins Bad", hörte sie von weiter hinten Ryan sagen. Sie schaute ihn müde an und schaute somit zu wie er sich seine Hose anzog. Ihre Blicke wanderten von seiner Hose hinauf zu seinem nackten Oberkörper. Joel, welcher ihrem Blick gefolgt war räusperte sich grinsend, so dass Nessi wieder aus ihren Gedanken in die Realität kam. Sie drückte den Blondschopf von ihrem Bett und lief zu ihrem Schrank um sich ihre Klamotten für den Tag herauszuholen. Gähnend tappste sie ins Bad und schloss die Tür hinter sich ab. Sie würde heute Abend früher ins Bett gehen, beschloss sie und schaute in den Spiegel. Ihre Haare hingen zerzaust von ihrem Kopf weg und unter ihren Augen konnte man deutlich Augenringe erkennen. Seufzend zog sie sich aus und machte einen Waschlappen nass um sich zu waschen. Sie rieb sich unter den Achseln und strich mit dem Lappen über ihren Bauch hinunter zu ihrem Geschlecht. Sie striff ihren Kitzler und schloss reflexartig ihre Augen als sie ein angenehmes Gefühl bekam das in ihrem ganzen Körper briggelte.. Schnell legte sie den Waschlappen weg und zog sich ihren Tanga an. Ihre blauen Hotpans waren wohl doch etwas knapper als sie in Erinnerung hatte. Ihr schwarzes Top hatte einen angenehmen Ausschnitt und ihre schwarzen Flip-Flops wurden von dunkelblauen Diamanten besetzt. Ihre Haare kämmte sie sich ordentlich durch, bis sie das Gefühl hatte keine Knoten mehr zu spüren. Vanessa band sie zu einem Dutt zusammen und ließ ein paar einzelne Strähnchen hinaushängen. Nachdem sie ihre Zähne geputzt hatte und geschminkt hatte, schloss sie die Türe auf und lief wieder in ihr Zimmer hinein. Diego und Joel unterhielten sich und Ryan lag wieder auf seinem Bett und hatte die Augen geschlossen. 

"Können wir los?", fragte sie und schnappte sich ihre schwarze Umhängetasche. Ryan öffnete seine Augen, grummelte leise etwas und lief in Richtung Türe. Joel ging ihm gleich hinterher und so waren nur noch Vanessa und Diego im Zimmer. Er lächelte ihr aufmunternd zu und schloss hinter ihr die Tür, als sie den anderen Zwei folgte.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.10.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese Buch widme ich an alle Menschen, die immer an mich geglaubt haben und für mich da waren..mir in schwierigen Situationen geholfen haben.

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