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1. Kapitel

Die Sonne strahlte und es war einer der heißesten Tage des Sommers. Alle Leute versteckten sich im Schatten oder plantschten im Meer. Für einen so heißen Sonntag am Strand von Kalifornien war jedoch ungewöhnlich wenig los. Selbst den Surfern war es wohl zu heiß, nur wenige standen auf ihren Brettern, obwohl die Wellen fantastisch waren. Es waren insgesamt 10 Surfer und unter ihnen war Klio, die es sich nicht nehmen lassen wollte am letzten Tag vor der Klassenfahrt nach New York noch einmal surfen zu gehen. Denn Surfen war ihre Leidenschaft, sie fühlte sich nirgendwo so wohl wie auf dem Meer zusammen mit ihrem Surfbrett. Klio war gut sogar sehr gut, deswegen wurde sie oft von Freunden und Familie gedrängt an Wettbewerben teil zu nehmen, doch dass lehnte sie immer wieder ab. Sie konnte Wettbewerbe und das Kräftemessen nicht leiden und wollte erst recht nicht, dass sie ihre Leidenschaft, das Surfen, damit verbindet. Beim surfen waren Klios Gedanken frei und sie konnte über alles nachdenken und das sollte auch immer so bleiben. Ein Wettbewerb käme nie infrage. Klio dachte in diesem Moment darüber nach, dass noch kein Stück ihren Koffer für die Klassenfahrt gepackt hatte und dringend nach Hause musste, doch sie konnte sich nicht dazu überreden mit dem Surfen aufzuhören, die Wellen waren dafür zu gut. Deswegen war Klio umso dankbarer als ihre beste Freundin Amy heftig mit den Armen am fuchteln am Strand stand, um ihr zu bedeuten, dass sie an den Strand kommen solle.

 

Klio ging klitschnass auf Amy zu um sie zu umarmen, woraufhin Amy ihr warnend die Hände vor den Körper hielt: „ Wehe du machst mich nass, dann schläfst du auf der Klassenfahrt allein.“ Klio wusste wie sie ihre beste Freundin auf die Palme bringen konnte, denn Amy war eins dieser blonden Supermodels mit den treuen kastanienbraunen Augen und den langen lockigen Haaren, die immer die teuersten und schönsten Klamotten anzogen. Das so jemand wie Amy sich ihre beste Freundin brachte Klio deswegen immer zum grübeln, denn Klio hatte zwar eine sehr sportliche Figur, doch sie war ein ganzen Stück größer als alle Mädchen, die selbst in hohen Schuhen neben ihr klein wirkten. Das ärgerte Klio, die anderen Mädchen, die so zierlich und kleiner waren als sie wirkten so süß und feminin. An ihrer Schule gab es nur wenige Jungs die Klio überragten, was die Sache noch schlimmer machte. Dazu kam noch, dass sie weder die schönen, langen, lockigen Haare noch die treuen, kastanienbraunen Augen von Amy hatte, sondern lange, glatte, dunkelbraune Haare und untreue blaue Augen. Das größte Selbstvertrauen hatte Klio nicht. Deswegen saß Klio oft allein, dass lag nicht daran, dass die anderen sich nicht zu ihr setzten wollten sonder, dass Klio die anderen oft abwies, es gab nur eine Ausnahme die sie nie abwies und das war ihre beste Freundin Amy, auf die Klio so neidisch war. Amy war so beliebt an der Schule und jeder kannte Amy und Amy kannte jeden. Es war nicht immer einfach für sie mit Amy befreundet zu sein, wegen den Blicken der anderen. Klio wurde immer angestarrt wenn sie sich in der Nähe von Amy aufhielt, erst recht von Jungs, deswegen hielt sie sich oft in der Schule von Amy fern. Wieso war die beliebte Amy nur mit ihr Mauerblümchen befreundet? Vielleicht lag es daran, dass sich ihre Eltern gut kennen und sie schon als Babys immer zusammen waren. „ Was musterst du mich so?“, fragte Amy entgeistert als sie Klios Blicke bemerkte. Klio fing an zu grinsen, als ihr bewusst wurde wie sie sie wohl angestarrt haben musste. „ Ich hab mir nur gedacht wie neidisch ich auf dich bin.“ Klios Grinsen verschwand. Amy riss sofort empört denn Mund auf: „ Ich glaub du hast sie nicht mehr alle! Fängst du wieder damit an? Ich glaub die willst mich damit ärgern. Dich vergöttern alle Jungs, du hast die schönsten und längsten Beine von allen Mädchen an der Schule und von diesen megageilen meerblauen Augen fang ich gar nicht erst an. Ich mein spiegelt sich das Meer darin oder sind die so? Und du willst mir was von Neid erzählen…“ „ Sie vergöttern mich, ja klar! Meinst du damit diese komischen Blicke mit den sie mich anstarren, als wäre ich der Mork vom Ork oder was? Sie hassen mich alle.“, unterbrach Klio gereizt ihre beste Freundin. Klio konnte sie einfach nicht verstehen, wie konnte Amy diese verabscheuenden Blicke nicht sehen. Amy atmete tief durch und schaute Klio direkt in die Augen, dabei wurde ihr Blick sanfter und mit ruhiger Stimme antwortete Amy: „ Klio ich diskutier jetzt nicht mit dir über das schon zehnmal durchgekaute Thema und erst recht nicht an deinem Geburtstag. Alles Gute zum Siebzehnten, meine Süße!“ Bei dem letzten Satz strahlte Amy über beide Wangen und stupste Klio kurz am Arm an, weil Klio immer noch zu nass für eine Umarmung war. Klio hingegen stand komplett perplex da und ihr war das entsetzten ins Gesicht geschrieben. Sie hatte heute Geburtstag und war 17. „ Hast du eigentlich schon deinen Koffer gepackt?“, riss Amy Klio aus ihren Gedanken. Klio drehte sich ohne zu antworten um, schnappte sich ihr Surfbrett und lief mit einem lauten „ Verdammt“ los. Amy lieb lachend am Strand zurück und flüsterte zu sich selbst: „ Ich denke das heißt Nein.“

 

Klio musste diese Action gerade eben wohl Amy später in einer SMS noch erklären müssen. Doch jetzt musste sie dringend nach Hause zu ihrer Familie, die bestimmt schon genervt auf sie wartete. Klio hatte komplett ihren eigenen Geburtstag vergessen und hatte schon mit den ersten Sonnenstrahlen das Haus verlassen. In ihrer Familie war es üblich, dass Geburtstage zusammen gefeiert wurden. Auch wenn Klio dies hasste allein schon wegen der Aufmerksamkeit die sie dann bekam, wollte sie trotzdem nicht ihrer Familie die Freude verderben. Ihr Zuhause war vielleicht fünfzehn Minuten vom Strand entfernt. Aber als sie dann ankam war die Sonne schon fast untergegangen. Klio fühlte sich kein bisschen außerpuste obwohl sie den ganzen Weg gesprintet ist und noch ihr Surfbrett getragen hatte. Sie war halt schon immer sportlich gewesen. Klio verstaute ihr Brett in der Garage und wollte auch durch die Garagentür ins Haus doch diese war abgeschlossen. Also musste sie erst noch im Blumenbeet wühlen um den Ersatzschlüssel zu finden. Als Klio das Mistding dann gefunden hatte ging sie zurück zur Haustür und schloss sie auf. Es war so ruhig und es brannte nicht ein Licht obwohl die Sonne mittlerweile schon komplett verschwunden war. Klio schlich leise durch den Flur. Ihre Eltern konnten doch noch nicht schlafen. Das wäre viel zu früh. Genau das gleich galt für ihren kleinen Bruder, Ben. Klios Herz fing an panisch zu rasen als sie das komische Geräusch aus dem Wohnzimmer hörte. Sie schlich leise auf das Zimmer zu und als sie dann auf der Schwelle der Wohnzimmertür stand, sprang das Licht an und ein lautes „ ÜBERRASCHUNG!“ ertönte im Chor gefolgt von lärmenden Tröten.

 

Klio hielt sich schützend den Ar vor die Augen, die sich schon so an die Dunkelheit gewöhnt hatten und denen das Licht überhaupt nicht zusagte. Alle Familienmitglieder kamen lachen auf sie zu und einer nach dem anderen gratulierte ihr herzlich zum Geburtstag. Dies nahm eine gewisse Zeit in Anspruch, denn es waren alle versammelt Eltern‚Großeltern Urgroßeltern, Tanten, Onkels, Cousins und Cousinen. Alle drängten sich in dem prächtig, bunt geschmückten Wohnzimmer zusammen. Klios Mutter, verdrückte wieder ein paar Tränen als ihr klar wurde wie groß ihr kleines Mädchen schon geworden ist und ihr kleiner Bruder saß genervt in seinem Sessel, weil er solange auf seine Schwester warten musste. Klio musste schmunzel da sie wieder merkte, dass sie mal wieder die größte war, selbst ihr Vater, war kleiner. Dennoch sahen sie sich alle sehr ähnlich. Alle hatten braune Haare, blaue Augen und eine sportliche Figur. Als der Kuchen ins Zimmer gebracht wurde fing auch Ben wieder an zu lachen. Die meisten Geschenke bestanden aus Geld und Schokolade, was anderes hatte sich Klio nie gewünscht. Sie wusste nie was sie sich wünschen sollte. Alle feierten bis tief in die Nacht und als nur noch wenige Gäste da waren und Klio dreckiges Geschirr in die Küche brachte tauchte ihre Mutter plötzlich hinter ihr auf. Klio trocknete sich die Hände ab und drehte sich zu ihrer Mutter um die sich nur wenige Zentimeter vor Klio aufbaute und ihr in die Augen starrte. Sie hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und legte sanft Klios Hand in ihre. Als Klio ihre Mutter dann aber fragend anschaute fing ihre Mutter mit leiser, ruhiger Stimme an zu reden: „ Klio. Du weißt wie stolz ich auf dich bin. Ich kann gar nicht glauben wie groß du geworden bist.“ Klio schaute ihre Mutter skeptisch an, die kurz lächelte und der Tränen in die Augen traten bei den folgenden Worten: „ Damit habe ich nicht dein Körpergröße gemeint, sondern damit meine ich dein Alter und die Tatsache das du schon so erwachsen bist. Wo ist nur die Zeit geblieben? Ich kann mich noch so gut an die Tage erinnern wo du mir noch nicht einmal bis zur Hüfte reichste. Es kommt mir vor wie Gestern und jetzt schau dich an. Klio. Ich will, dass du weißt wie lieb wir dich alle haben. Du bist mein Mädchen, mein kleiner Schatz. Ich liebe dich…“, die Stimmer ihrer Mutter brach und sie fiel Klio schluchzend in die Arme. Klio Legte ihre Arme um Ihre Mutter und drückte sie ganz fest. „ Mama, das weiß ich. Ich liebe euch auch ganz dolle.“, flüsterte sie ihrer Mutter sanft ins Ohr und nun liefen auch ihr die Tränen über die Wangen. So verharrten die beiden einige Zeit bis sich Klios Mutter von ihr löste und in ihre Hosentasche packte. Sie zog eine lange wunderschöne Kette hervor und legte sie Klio um den Hals. Dem Gewicht zufolge war die Kette aus echtem Silber und sie funkelte wunderbar. Es hing ein Ring an ihr. Er war aus einem blauen Stein gemacht, so schön das man es nicht in Wort fassen konnte. Klios Mutter schaute gerührt auf den Ring und fin leise an zu flüstern: „ Du warst vielleicht vier Jahre alt und wir waren am Strand, als du plötzlich angelaufen kamst mit einem leuchtend blauen Stein. Du hattest ihn im am Rand des Wassers gefunden. Du gabst ihn mir und sagtest es sei ein Geschenk für mich. Darauf fragte ich dich ob du ihn nicht behalten wolltest und du sagtest, dass ich dir ihn ja irgendwann zurück geben könnte. Und da ist er. Dein Vater hatte die Idee ihn zu einem Ring schleifen zu lassen. Ich hoffe er gefällt dir?“ Klio war es die nun ihrer Mutter in die Arme fiel: „ Ja natürlich er ist wunderschön. Danke.“ Klios Mutter warf einen kurzen Blick auf die Uhr. „ Oh schnell, Schätzen nach meiner Info hat da jemand noch keinen Koffer gepackt und muss morgen früh aus dem Haus.“, scherzte sie und wischte Klio dabei die Tränen von den Wangen. Dann lächelte sie und gab Klio einen Kuss auf die Stirn, die nach kurzem aufseufzen schnell nach oben in ihr Zimmer verschwand mit lauter Vorfreude auf den Koffer und die wenigen Stunden Schlaf die sie nun bekommen würde.

 

Klio packte alles zusammen und sie war sich sicher, dass sie was vergessen hatte. Doch es war ihr egal sie war zu müde und wollte nur noch ins Bett. Also ließ sie alles so liegen machte sich Bettfertig und krabbelte unter die Bettdecke. Sie ließ noch einmal ihre Kette durch ihre Finger gleiten. Klio hatte noch nie so ein schönes Geschenk bekommen. Dann legte sie sie auf ihr Nachtisch und schlief im nächsten Moment ein.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.09.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle die nicht glauben können, dass unsere Welt so normal ist wie sie vorgibt zu sein.

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