Straße ohne Wiederkehr
Schützend lege ich die Arme um mich,
denn der Nachtwind ist eisig.
Ich stolpere durch die Finsternis,
nirgendwo kann ich ein Licht erkennen.
Meine Gedanken wirbeln wie Spinnenfäden umher,
Anfang und Ende sind miteinander verknotet.
Meine Füße tragen mich seit Stunden vorwärts,
als wäre ich eine aufgezogene Marionette.
Ich will stehenbleiben und mich ausruhen,
mein Körper ist dem Ende nah'.
Meine Seele wehrt sich gegen die Machtlosigkeit,
mein herz ist durchzogen von Kälte.
Ein Tränenschleier vernebelte deine Augen,
du bebtest am ganzen Körper.
Du nahmst mich wortlos in die Arme,
es folgte ein Kuss und du gingst in die Dunkelheit.
Ich wollte dir folgen, aber meine Füße nicht, ohne Hoffnung und mit gebrochenem Herzen gehorchte ich.
Die Straße, auf der ich gehe, ist ohne Wiederkehr,
mein Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.
Wohin mich diese Straße auch führt,
der Glanz meines Lebens ist für immer verloren.
Flaschenpost
Leise umspült das Wasser meine Füße
und ich spüre mich im Sand versinken.
Eine Möwe zieht kreischend ihre Runden am Abendhimmel
während die Sonne als glutroter Ball im Meer versinkt.
Stumm sehe ich in den Horizont
und merke nicht die Tränen in meinem Gesicht.
In meiner Jacke halte ich eine Flasche umklammert,
ich will sie aus der Dunkelheit holen, doch ich trau mich nicht.
Langsam erwache ich aus meiner Erstarrung und
hole mit zitternden Fingern die Flasche heraus.
In ihr steckt ein zusammengerollter Brief -
es ist ein letzter Gruß von mir an dich.
Meine Gedanken schweifen in die Vergangenheit,
durchleben nochmal jeden Augenblick mit dir.
Wie habe ich dich geliebt, mich nach dir verzehrt,
du warst die Liebe meines Lebens.
Jetzt stehe ich hier,bereit dich gehen zu lassen,
denke aber an die letzten Zeilen, die ich schrieb.
Jedes einzelne Wort schrieb ich schmerzendem Herzen,
da ich weiß, mein Leben geht ohne dich weiter.
Ich nehme die Flasche und werfe sie weit ins Wasser,
in der Hoffnung, sie findet ihren Weg ins offene Meer.
Mein Herz geht mit dieser Flaschenpost,
es nie wieder zu mir zurückkehren.
... nur der Mond kennt die Wahrheit
Mein Blick - hoffnungsvoll doch auch ängstlich
sucht dich in der tiefen Dunkelheit
Meine Hand - vorsichtig und langsam tastend
versucht dich mit den Fingern zu fühlen
Meine Nase - tief einatmend wie ein Sog
sie möchte deinen Geruch wahrnehmen
Mein Körper - gespannt wie ein Drahtseil
jede einzelne Faser lechzt nach dir
Mein Kopf - voll mit lauter Fragen
sie bringen die Tränen in mein Gesicht
Mein Herz - schlagend wie ein Presslufthammer
das Geräusch dröhnt in meinen Ohren
Mein Schrei - hilfesuchend und gnadenlos
stumm dringt er über meine Lippen
Mein Flehen - steigernd wie ein Orgelspiel
doch dein Bett bleibt unberührt
Meine Frage - diese eine entscheidende Frage
nur der Mond kennt die Wahrheit
Tag der Veröffentlichung: 12.05.2011
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