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Gliederung

Wandlungen


 

 

Ich

Inhalt

 

 

 

Erwachen

Wie die Sterne

Besinnlichkeit

Junger Freund

Aufbruch

Stille

Traurigkeit

Musik des Lebens

Neue schöne Stadt

Stell Dir mal vor!

 

 

Erwachen

 

 

Stilles Erwachen

plötzliches Weinen und Lachen

bald werden all meine Böden geschwunden sein

Dann werde ich fallen,

so unsagbar tief, für immer geschehen,

Vertrautes wird ewig verhallen

Doch ist das Erwachen der Seele dann wirklich ganz rein?

 

Ich spüre schon Angst und dazu noch gewaltige Wehen

Was gilt noch, wo darf meine Hand sich im Zweifel noch halten?

 

Spring ich nun und lasse das neue in mir endlich walten,

dann wird nichts mehr sein, wie es war, dann wird alles sich wandeln

 

Die Angst ist noch da, doch auch Wunsch, jetzt zu handeln

und Zuversicht, dass ich so tiefste Wünsche erlebe

und mir eine Welt voller Herrlichkeit webe,

die ich wahrhaftig und fröhlich annehmen kann

 

 

Wie die Sterne

 

 

Das Leben ist wie die Sterne am Himmel

geheimnisvoll, strahlend und voller Faszination

 

Niemand weiß, woher sie kommen

  • und wie sie sind -

  • - aber sie sind -

Und ich vertraue darauf:

Es ist gut so,

  • wie sie sind -

Nichts spricht dagegen!

 

 

Besinnlichkeit

 

 

Jedes Licht wandelt sich mit jedem Tag

denn für jeden Menschen ist Licht nur der Zugang dazu

und mit jedem Menschen, der sich wandelt,

wandelt sich auch das Licht

 

 

Junger Freund

 

 

Weine nicht, junger Freund

Es war nicht gegen Dich gemeint,

als ich Anderen Zuwendung gab

und ich heut die Gewissheit hab,

sie werden sie noch lange brauchen

Ich dort tief in Seelen tauchen,

wo Angst, Not, Liebe und Lebens uns Menschen am größten gegeben

und schon ist ein neuer Schatz ausgegraben

 

Drum weine nicht, junger Freund

Es war doch wirklich ganz anders gemeint

ich hab nur all meine Kräfte vereint

zu geben und leuchtende Sterne zu finden

weit unter des Baumes Rinden

dort, bei dem sie zu finden sind

 

Und weine nicht, junger Freund

denn irgendwann bist auch du gemeint

dann hat die Tiefe auch uns vereint

Du brauchst nur zu sagen „Ich brauche Dich!“

und schon gilt ein innerer Wunsch für mich

Schätze von mir an Dich zu geben

strahlenden Glanz mit Dir zu leben und ich spüre:

Wir werden am Ende dann reicher sein.

 

 

Aufbruch

 

 

Der Abschied ist nah, ich muss jetzt gehen

Das Schicksal ermahnt mich, nicht zu stehen

Ich habe entschieden, das Leben zu wandeln

nicht zu erstarren, statt dessen zu handeln

Neues zu sehen, getrieben von wehendem Wind

ständig empfänglich für Rosen und alles, was blüht

 

Trotzdem, oh Freund, wird etwas bestehen, egal ob ich bleibe

was mich begleitet in Demut, ganz gleich, wie ich treibe

Es ist die Gewissheit, dass Ihr mir so vieles gegeben

das mir heut´ Mut gibt zu ändern mein eigenes Lebens

Drum bleibe ich leise im Innern der Seele bemüht

Euch zu erhalten und ewig die Bunde der Freundschaft zu weben

 

 

Stille

 

 

Ich möchte gern schweigen

beim Lauschen von raschelnden Zweigen

die leis sich im Winde bewegen

Sie bereiten im Nu

tief in meiner Seele Ruh´

und der Wunsch nach Schweigen reift

 

Ich möchte gern schweigen

ohne Lauschen von raschelnden Zweigen

nur tief in meine Seele hören

den Reichtum innerer Schätze mehren

und ich spüre:

Das Rascheln der Zweige wird später viel herrlicher sein

 

 

Ich möchte gern schweigen

denn Blicke zwischen Augen zeigen

die schönste Sprache, die es gibt

Ich bin in sprechende Augen verliebt

Strahlend und schön erzählen sie mir

wortlos innere Schätze von Dir

und ich spüre Deine Wärme, die mir sagt:Deine Seele lebt!

 

 

Traurigkeit

 

 

Ein sehr tiefer Schmerz

durchdringt mein zerbrechliches Herz

Und doch weiß ich heute, ich bin nicht mehr schwach

sondern im Herzen empfänglich und wach

um zu erkennen, vom Schicksal begleitet

was mir an herrlichen Wegen bereitet

 

Ich wünsch mir von nun an bis in Ewigkeit

sehr wachsames Leben in Offenheit

für Schmerzen und Liebe, auch Freude und Leid

 

Ich spüre, Traurigkeit ist gut

Der Schmerz macht meinem Herzen Mut

Er deutet mir, dass ich nicht schlafen werde

mit hoffenden Sellen auf dieser Erde

möcht´ ich diesen Zustand teilen

ganz in sanfter Stille weilen

Stille im Spiegel des Lebens

 

 

 

Musik des Lebens

 

 

Ich träum von der Musik des Lebens,

von Musikern, die nie vergebens

Klänge zu Harmonie vereinen,

von sanfter Musik, die im Winde schwebt,

die zierlichste Klänge zu Spannung erhebt,

die trotzdem unendliche Ruhe bereitet

und unsagbar schön meine Stimmung begleitet

Ich möchte vor Glück einfach weinen

 

Demütig möcht´ ich ins Stille versenken

lauschen, wie scheinbare Zufälle lenken

liebevoll spielt jeder Künstler allein

Trotzdem, die Einheit wird niemals zerstört

Hast Du sie auch schon im Winde gehört?

Auch ich möchte gern solch ein Vögelchen sein

im großen Orchester des Waldes

 

Neue schöne Stadt

 

Du neue Stadt liegst vor mir

Dich hab ich noch wenig erschlossen

Dir ward noch keine Träne vergossen

noch kein Schmerz galt jemals Dir

 

So liegst Du vor mir wie Finsternis

die Leben wird sich mir noch entfalten

Ich möchte mich nicht an Vergangenes halten

denn dazu bist Du mir zu sehr ein Geheimnis

 

Ich würde Dich sonst ohne Rücksicht zerstören

mich durch sinnlose Bilder betören

anstatt das Leben zu sehen

das Du, liebe Stadt, mir wirst geben

 

Stell Dir mal vor

 

 

Stell Dir mal vor, wie schön es wär,

säh nur ein Mensch mal zu Dir herrlichenEr schaute Dich an mit strahlenden Augen

in Stille und in Dankbarkeit

Du könntest unendliches Glück in Dich saugen

es hielt für eine Ewigkeit.

Werden

Inhalt

 

 

 

Frühlingsstimmung

Schönes altes Haus

U-Bahn

Das Blumengedicht

Kindlichkeit

Heimat

Einsamkeit

Westfalen

Liebe

Dienerschaft

Fruchtbarkeit

Liebe Eltern

Achtsamkeit

Leben

Gebet

Treiben

Nach Deinen Gesetzen

Angesicht

Gebären

 

Frühlingsstimmung

 

 

Der Frühling zeigt sein junges Kleid

Strahlen berühren meine Sinne

Die Vielfalt des Lebens ist nicht mehr weit

und auch ich bin erst am Beginne

 

So möcht´ ich die neue und grünende Welt

durch wachsame Seele im Zugang erhellt

so sehen, wie sie ihr Leben entfaltet

so wie das Schicksal über uns waltet

 

Ich möchte mit offenen Augen bestehen

in gleicher Offenheit handeln

Das Antlitz des Lebens wird sich völlig wandeln

und ständig wieder vergehen

 

Schönes altes Haus

 

Schönes altes Haus

Ich hoffe, Du bleibst unberührt

Ich hab die Kraft Deines Schöpfers verspürt

Sie macht Dein ganzes Wesen ausgegraben

 

Zu häufig wird solch ein Stilhaus zerstört

Ich hab das entsetzliche Krachen gehört

wenn die schöne Fassade zerbrach

 

Schönes Haus, wirst auch Du einmal schwinden

so werd ich den Schmerz nur sehr schwer überwinden

indem meine Seele dann aufrecht erhält

was in Zerstörung zusammen fällt

So wirst Du und Dein Schöpfer eben

in meinem Herzen weiter leben

Ich werde Dich ewig in Demut bewahren

 

U-Bahn

 

 

Ich sitze in der U-Bahn

um mich ereignet sich sehr viel

ein sich ständig bewegendes Spiel

Mir gegenüber sitzt ein Mann

Es seh´n mich seine Augen an,

Augen, die sehr lebhaft strahlen,

Bilder voller Reichtum malen,

ohne ein Wort nur zu sagen

 

Es ist so leicht, diese Sprache zu wagen

die Sprache, die so viel Wärme beschehrt:Die U-Bahn war eine Reise wert

 

 

Das Blumengedicht

 

Du kleines zartes Blümlein

die Duft erfasst meine Nase

Dein Aussehn ist so lieblich und rein

Ich gäb Dir so gern meine Vase

 

Mein Zimmer wär mit mehr Schönheit erfüllt

in ein Kleid voller Leben gehüllt

Doch dies wäre bitterer Schein

Ich würde nur Dein Leben zerstören

mich durch schöne Farben betören

Doch endete traurig Dein Sein

 

So bleibe, Blume, im schönen Wald

ernähre Dich weiter vom grünen Saft

Er spendet Dir dauernde Lebenskraft

und ich besuche Dich bald

dort, wo Du am schönsten erblühst

 

 

Kindlichkeit

 

 

Ich wäre im Herzen so gerne ein Kind

sorgloses Wandeln, ganz treibender Wind

die Seele noch offen, voll Unschuld und rein

Ich möcht´ so gern verspielt und viel fröhlicher sein

 

Ich möchte gern frei sein in meinen Gedanken

kindlich und unbeschwert, ohne zu wanken

(wie könnten die Nachbarn jetzt über mich denken?)

Ich ließe mich nur von dem Herzen lenken

denn meine Seele ist fruchtbar und rein

 

Ich spüre, dass zum Erwachsensein

die Fröhlichkeit und auch Kindlichkeit

das „Ja“ zu Gefühlen wie Traurigkeit

und noch so vieles mehr gehört

 

Mein Herz ist noch nicht von Gesetzen zerstört

noch fühl ich mich nicht ganz gebrochen

Doch muss ich mich wehren

die Zeichen der Kindlichkeit mehren

und reifen in der Vielfalt

die sich mir offenbart

 

 

Freiheit

 

 

Ich fühle mich frei

frei von berauschenden Gaben

Ich bin zwar dankbar, Geschenke zu haben

doch nehm ich sie an, wie sie sind

treiben wie wehender Wind

Morgen schon werden sie nicht mehr sein

 

Man sollte nicht ständig Vergangenes halten

das Leben betrauern in dem, was mal war

Ich gehe statt dessen den Weg in mein Herz

lösend, um kommende Pfade zu schreiten

wachsam und willig, mein Leben zu weiten

nicht mehr gefangen, von klagendem Schmerz

 

 

Heimat

 

 

Ich habe keine Heimat mehr

die Seele hat sich fort bewegt

Neues und tieferes Leben durchlebt

Doch wenn ich einmal wieder kehr

bin ich ein Fremder im eigenen Ort

der Schutz von zu Hause ist lange schon fort

 

Doch dafür bin ich empfänglich geworden

für alles, mit dem mich das Schicksal beschenkt

mein Herz wird in herrliche Welten gelenkt

ständig von neuem Erfahren geweitet

Wege in wandelnde Fernen bereitet

 

Es wird dort mein eigenes Leben erhellt

so liebe ich heute umfassend die Welten

Sie ist nun mein neues zu Hause geworden

 

 

 

Einsamkeit

 

 

Ich brauche meine Zeit

voll tiefster Einsamkeit

um – ohne im Rummel berauscht zu sein -

still mein Herz zu ergründen

frei von Fassaden, ganz rein

und den Kern meiner selbst zu finden

 

Ich möchte keinerlei Menschen suchen

für meine offensten Fragen

Ich werde selbst meine Lasten tragen,

nie einen Menschen gebrauchen

um aus dem Scherz des Alleinseins zu tauchen

ohne dass ich ihn mehr als nur mag

 

Von selbst wird sicherlich kommen der Tag

an dem dann die wirkliche Freundschaft naht

ganz plötzlich auf einem bedeutenden Pfad

und ich trag ihr Reife des Wesens entgegen

 

 

Westfalen

 

 

Auch wenn ich zu anderen Städten geh

ganz neue und andere Welten seh

so denk ich doch gerne zurück

und werf in Gedanken einen Blick

auf Dein flaches, weites Land

von Bauerhäusern rot bemalen

liebes und schönes Westfalen

 

 

Und all Deine Eichen im Sand

werden ewig mein Handeln berühren

 

Engste Freunde werden verspüren

dass, wenn auch mein Denken anders klingt,

vieles meiner Heimat entspringt

Ich bleibe ewig Westfale

 

 

Liebe

 

 

Die Kraft, die durstende Wurzeln nährt

die Drang nach Bewegung leitet

und Formen der innigsten Menschlichkeit weitet

wird nicht durch reine Gedanken gemehrt

 

Ihr Ursprung lässt sich viel tiefer ergründen

er wird uns ein Reich neuen Lebens begründen

Es ist die Gabe der Liebe

die unsere Seele begleitet

 

 

Dienerschaft

 

 

Mein eigenes Ich, mein eigenes Sein

ist mühsam Gestalten, nicht mehr als nur Schein

nicht eins mit dem, was das Leben mir sagt

Noch hab ich nicht jenen Sprung gewagt

in eine Welt, die sich selbst erklärt

in der sich Erfahrung des Göttlichen mehrt

 

Ich möchte mein eigens Ichsein entlassen

mich auf ein Dienen am Leben ein lassen

ein Dienen am Menschsein und Bau der Liebe

 

Fruchtbarkeit

 

 

Leben wir fortan furchtlos dem Tode entgegen

denn sind wir offenen Sinnes auf unseren Wegen

so werden wir wachsen und Reife der Seele gewinnen

auch wirksamer werden mit unseren liebenden Sinnen

 

Es ist in jedem Alter ein reiches Erblühen

der Mensch wird als Rose erblühen

und weisend sein für wärmende Menschlichkeit

 

In jedem Erblühen steckt Reife und reiches Erwachen

Erleben, Erzeugen, auch Liebe und fröhliches Lachen

und nahendes Sterben und keimende Unendlichkeit

 

Doch ist auch die Zeit zu Erlöschen für uns nicht mehr weit

so wird eben dann unsre Rose am schönsten erblühen

in Gegenwart leben und später ganz leise verwelken

dann keimen für neues Erwachen von Rosen und Nelken

weit über unser erfüllendes Wirken hinaus

 

 

 

Liebe Eltern

 

 

Eltern, wie hab ich Euch gern

Ich brauch mich nur manchmal ganz tief zu versenken

schon ist das Verzerrende fernen

 

Früher war ich auf´ s Tiefste betroffen

fühlte Verletzung und Freunde mich lenken

nicht mehr für Liebendes offenbart

 

Heute kann ich Erfahrenes trennen

neu Euch erleben, die Herzen erkennen

still und ganz leise entdecken

Liebe lässt meine Seele erwecken

 

 

Achtsamkeit

 

 

Nimm Dich in Acht

meide nicht Freude und Trauer in Deinem Erleben

sieh sie als Wirklichkeit, nicht als Zerstörung in unserem Lebens

Halt trotzdem Wacht!

 

Lass nicht die Einsamkeit über Dich walten und siegen

denk ´dran, wie schwer unsre Fehler auf Freunden sonst wiegen

Lass Dich die Liebe empfangen und Andren verschenken

ohne die Absicht, das Leben der Freunde zu lenken

 

 

 

Leben

 

Möchtest Du endlich erwachen

möchtest Du seelenhaft weinen und lachen

musst Du nur Eines erkennen,

Dich von dem Streben zu trennen,

alles zu tun, um zu „überleben“

anstatt nur ganz einfach zu „leben“

 

 

Gebet

 

 

Sende mir meinen Weg

Lass mich nicht ständig nach Anderem streben

Alles, was ich erwäg

ist, Deinen Auftrag an mich zu erleben

anzunehmen und ganz zu erfüllen,

was Du mir aufträgst in endlosen Weiten

oder ganz klein nur, in wärmenden Hüllen

endlich gewillt, frei von eigenen Welten zu schreiten

 

Wenn ich mal wieder enttäuscht bis als einsames Wesens

mahn mich, dass ich nicht zum eigenen Streben erlesen

sondern gewählt bin zu walten, wie Du es mir deutest

liebend und dienend, ganz gleich, welchen Weg Du mir läutest.

 

 

 

Treiben

 

Das Treiben durchdringt meine Seelen

als ob mir Vertrauliches fehlte

hielt ich nur einmal die Stille

 

Doch möcht´ ich nicht einfach nur handeln

weil es mein Wunsch ist zu wandeln

sondern – so bleibt es mein Wille -

wachsam empfangen und leise erkennen

wo auf dem Wege die Lichter hell brennen

 

 

Nach Deinen Gesetzen

 

 

Ich ahne Geschehen, geduldiges Werden

einsames Wandeln, in liebenden Herden

ohne Erdenken, statt dessen Erkennen

strahlende Augen, ganz Lichter, die brennen

wissend, dass alles sich ordnet und schreitet

in ein Erblühen, von Deinen Gesetzen geleitet

 

 

Angesicht

 

 

Von Angesicht zu Angesicht

bestrahl ich meine Schuld mit Licht

sehe hin, erblasst, und weile

fühl dann langsam, wie ich heile

strahle neuen Glanz und wache

neu zu Leben, still, und lache

Dir sehr dankbar in Dein fernes Angesicht

 

 

 

Gebären

 

 

Liebendes Reifen

Tiefe, durch die wir uns selber gebären

Ständiges Schweifen

Sinne, durch die wir uns neues Erscheinen gewähren

später erkennend, um alles dann fallen zu lassen

nicht mehr im Streben, beständig den Sinn zu erfassen

sondern nur willig, die Herzen für Weisung zu klären

 

 

 

Sein

Inhalt

 

 

 

Ernte

Jahresende

Aufstehen

Leben

Einheit

Kleine Rose

Lebensgesang

Leib und Brot

Begleitung

Werden und Sein

Fluss

In Dir

Zärtlichkeit

Gottes Werk

Kristallklare Nacht

Hingabe

Fruchtbar

Herzschlag

Wesen

Wiege

Schicksal

Bauen

Einkehr

Schöpfung

 

 

 

Ernte

 

 

Werden, nicht stehen

klären, nicht flehen

sehen, nicht meiden

wirken, nicht leiden

ernten, nicht fassen

lieben, nicht hassen

 

 

Jahresende

 

 

Scheidendes Jahr

herrlich geschehen und wunderbar wahr

heute vergangen, in endloses Leben gesunken

winzige Stufe, zu neuer Bewegung gewunken

ewig gewordenes Zeichen, erlesen und klar

 

 

Aufstehen

 

 

Die Wahrheit ertragen

heißt Leben zu wagen

halte sie aus, dann wird sie Dich erhalten

ewig bestimmt, Deine Seele zu walten

 

 

 

Leben

 

 

Leben sehen

Leben spüren

Leben wissen

Leben lieben

Leben teilen

Leben leben

 

 

Einheit

 

 

Warten können

Ruhe sich gönnen

sehen können

Schönheit sich gönnen

reifen können

Leben sich gönnen

wirken können

Liebe sich gönnen

 

 

Kleine Rose

 

 

Die Rose wacht auf

denk sie nicht vor, sondern lass sie gedeihen

Es ist doch ihr Lauf

sich den Gesetzen des Himmels zu weihen

 

 

 

Lebensgesang

 

 

Im Tale schwebt ein göttlicher Klang

uns leise in Schönheit entgegen

enthüllt im Wirken, ganz Lebensgesang

verträumte Spur zu ewigen Wegen

 

 

Leib und Brot

 

 

So wie Jesus seinen Leib den Menschen weihte

so sich täglich auch das Korn, damit wir leben

Lass mich dieses Wissen täglich neu erleben

Gerne möchte ich den Leib genauso geben

Gib, dass ich als Brot zu Deinem Willen schreite

 

 

Begleitung

 

 

Ich möcht´ Dich begleiten

gemeinsam durchschreiten

endlose Weiten

ständig bedächtig

leise, nicht mächtig

duldsam und fähig zu lassen

fern von dem Willen zu fassen

ohne den Wunsch, Dich zu leiten

 

 

 

Werden und Sein

 

 

Kräftig kehren

in Dich kehren

gegen alle Starrheit wehren

 

Sorgsam wachen

still erwachen

mit beseelter Freude lachen

 

Langsam reifen

achtsam reifen

hin zu neuen Welten schweifen

 

Ständig fließen

leise fließen

sieh, wie Deine Rosen sprießen

 

Endlich sehen

weise sehen

was in Gottes Geist geschehen

 

Heiter wandeln

sicher wandeln

ohne fern vom Sinn zu handeln

 

Herzlich lieben

innig lieben

von dem Ich zum Sein getrieben

 

 

 

Fluss

 

 

Versuche im Reinen

vom Großen zum Kleinen

vom Groben zum Feinen

Dein Wesen zu einen

 

 

In Dir

 

 

In Dir ist Schönheit

in Dir ist Klarheit

in Dir ist Reinheit

in Dir ist Wahrheit

in Dir ist Einheit

in Dir ist Gottheit

 

 

Zärtlichkeit

 

 

Reich mir Deine warme Hand

Lass mich Deinen Atem erst verspüren

eh wir unsre Wangen sanft berühren

 

Lass und erst empfangen, eh wir tiefer leben

ganz ins Feine unsre zarten Bunde weben

Leb mit mir ein wirklich neues, weites Land

 

 

 

 

 

Gottes Werk

 

 

In jedem Tag, in jeder Nacht

ist Gottes Werk im Geist vollbracht

Es äußert sich ganz leise doch mit größter Macht

und gleichsam voller Güte warm und klar

ganz klein, ganz seicht, ganz duldsam, nah und wahr

unendlich, ewig und mit blankem Sein bedacht

 

 

Kristallklare Nacht

 

 

Kristallklare Nacht

vielfach mit funkelnden Lichtern bedacht

friedvoll Natur und die Menschen begleitend

ohne – wie Sonnenlicht – ganz zu verschlingen

Schön ist´ s, wenn Strahlen die Seele durchdringen

weisend und wachsames Leben bereitend

 

 

Hingabe

 

 

Hingabe leben

sich aus beschränkendem Denken erheben

leise mit himmlischer Fröhlichkeit schweben

gänzlich erlöschende Freiheit erleben

tief aus dem Geist unsre Herzen beleben

 

 

 

Frucht

 

 

Pfade, vom Geist aller Welten umschlungen

Herzen, von schönstem Erleben durchdrungen

tragend, um selber ein Zeichen zu geben

keimend für neues gestaltendes Leben

 

 

Herzschlag

 

 

Jeder Atem, Tag und Nacht

jeder Herzschlag, der gedacht,

Dir Dein Leben zu erhalten,

zeigt, wie Gottes Werke walten

 

 

Wesen

 

 

In allem Bestehen und Werden ist Wesen

tief bis in Steine und Rosen gedrungen

ganz von der Einheit des Geistes umschlungen

alles zum Dienst an der Schöpfung erlesen

 

 

Wiege

 

 

Bäume im Spielen des Windes gebogen

treibende Wolken mit wandelnden Wogen

dieses war gestern, ist heute, wird werden

alles lebt ständig in neuen Gebärden

ewig durch Gottes Geschicke gewogen

 

 

Schicksal

 

 

Wundersame Worte voller Wesen voller Liebe

wiegen mich beständig und erleuchten meinen Weg

Alles ist verändert, ganz verloren meine Triebe

Meere ohne Ende sehe ich auf meinem Weg

 

Diese zu durchdringen, ob ich sinke oder schreite

ist mir aufgetragen, und ich folge diesem Spruch

spüre das Getragen sein, die Liebe und die Weite

spüre fremde Lande und veränderten Geruch

ständig neues Reifen, neues Schreiten ohne Wenden

Nur der Himmel weiß, wohin ich geh, wie werd ich enden

 

 

Bauen

 

 

Trage Dich aus

schaff Dir ein Haus

das übersteht, ohne Wände gehalten

jedem geöffnet, ganz Stätte zum Walten

möge Dir Gott so die Liebe erhalten

 

 

Einkehr

 

 

In Dir ist Wahrheit, ist Leben, ist Sein

nicht jene Rolle, die Andre Dir weisen

Meide Beachtung, Belohnung und Schein

Lerne Dein eigenes Dasein zu preisen

Dieses ist Leben, ist göttlich, ist Dein

ganz in der Liebe, im Geiste ganz klein

 

 

Schöpfung

 

 

Staunende Stille

wenn ich das Werk dieser Schöpfung betrachte

liebende Fülle

die ich empfange, erkenne und achte

tragende Quelle

die aus dem Eins unsrer Seelen erwachte

 

Impressum

Texte: Klaus Emmerich
Bildmaterialien: Klaus Emmerich
Tag der Veröffentlichung: 01.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

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