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Aufbruch zu Gott - Lyrische Gebete

 

Aufbruch zu Gott

 

Lyrische Gebete

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klaus Emmerich

 

 

 

Gliederung

 

 

 

 

Kapitel

 

 

 

1. Aufbruch

 

2. Bereitschaft

 

3. Wunden

 

4. Begegnung

 

5. Dankbarkeit

 

6. Erfüllung

 

7. Träume

 

 

 

Aufbruch

 

Kapitel 1: Aufbruch

 

 

Reise

 

Wohin oh Gott wird meine Reise gehn

eine Reise, die aus dem Herzen lebt

eine Reise, die nach Erfüllung strebt

eine Reise hinaus in die Welt

 

Wohin oh Gott wird meine Reise gehn

eine Reise, in der ich nach Liebe verlange

eine Reise, in der ich das Leben empfange

eine Reise, die meine Seele erhellt

 

Wohin oh Gott wird meine Reise gehn

eine Reise, in der ich mein Wesen erkenne

mein Leben von vielen Gewohnheiten trenne

eine Reise hin zu mir

 

Wohin oh Gott wird meine Reise gehn

eine Reise, fort von persönlichen Wünschen

eine Reise, hin zu den suchenden Menschen

eine Reise hin zu Dir

 

 

 

Zu Dir getragen

 

Ich schreibe Dir mein Leben in den Wind

in dem so viele Zeilen nicht geordnet sind

Ängste, Zweifel, ungeklärte Fragen

in die Wolken hin zu Dir, mein Gott, getragen

Selbst meine schwersten Sünden werden federleicht

steigen hin zu Dir in die Unendlichkeit

Ich schweige, meine Seele hält sich hoffnungsvoll bereit

Und irgendwann, so bete ich, kann ich vor Dir bestehen

 

 

Kerzenlicht

 

Kerzenlicht

gebannte Erwartung

Hoffnung auf Vergebung

Sehnsucht nach Berührung

nach deinem Angesicht

Gott Du sprachst:

Es werde Licht!

Und es ward Licht

 

 

Dein Wille

 

Ein tiefer Wunsch, Herr, dringt in meine Seele

dass ich den Weg der Liebe nicht verfehle

dass jedes Werk gelingt

wenn`s Dir gefällt, wenn`s Deinem Geist entspringt

Noch wache ich

Noch bete ich

Noch suche ich nach meinem Dienst in aller Stille

mit dem sich dann ein Stück von Deinem Reich erfülle

 

 

Begegnung im Glauben

 

Von Dir allein, Gott, hingestellt

in diese ungeklärte Zeit

auf meinem Weg durch diese Welt

Gott mein Herz hält sich bereit

in dem tiefen Verlangen nach Herzlichkeit

nach der reichen Begegnung am Wegesrand

Und wir schenken einander die Zeit

Und wir reichen einander die Hand

In der Liebe

einen Glauben gefunden

Und am Ende ein tiefes Verlangen nach Dir.

 

 

 

Lebenspfand

 

Ich halte nur ein Lebenspfand

in meiner Hand

Dies hast Du, Gott, mir zuerkannt

damit ich Deinen Sinn erfülle

in aller Stille

 

 

Bereitschaft

 

Kapitel 2: Bereitschaft

 

 

 

 

Federstrich

 

Ich möchte gern ein Federstrich

in Deinem Buch der Schöpfung sein

und dieser Federstrich ist winzig klein

Doch jeder Atemzug, der sich darin verbirgt

verherrlicht Dich

weil er aus tiefster Liebe wirkt

 

 

Bereitschaft

 

Herr, schenke mir Betroffenheit

für Armut, Zweifel, Bitterkeit

Ich wünsche mir, ich halte mich zu jeder Zeit

auch für den schwächsten Hilferuf bereit

 

Herr, schenke mir viel Offenheit

für Zeichen wahrer Liebe, stiller Zärtlichkeit

Ich wünsche mir, ich halte mich zu jeder Zeit

für die Begegnung mit dem Suchenden bereit

 

Herr, schenke mir Bescheidenheit

befruchte meine Seele mit Ergebenheit

Ich wünsche mir, ich halte mich zu jeder Zeit

für Deine Ankunft, Herr, im Herzen tief bereit

 

 

 

Arbeit

 

Für meine Arbeit

Herr, da wünsch` ich mir

Sie steht als reiner Dienst von Dir

in Ehrlichkeit

in Fruchtbarkeit

als kleines Stück Wahrhaftigkeit

Und jedes Wirken steht für sich

Ja, es verherrlicht Dich

aus Freude und aus tiefster Dankbarkeit

in Liebe, Demut und Ergebenheit.

 

 

Hilferuf

 

Ein Blinder sucht vertrauensvoll nach meiner Hand

Du, Vater, hast ihn ganz bewusst zu mir gesandt

Ein Bettler streckt verzweifelt seine Hand nach Brot

Du, Vater, rufst mich an und zeigst mir seine Not

Ein Kranker sucht verbittert nach dem Sinn in seinem Leid

In ihm mahnst Du Verständnis und Betroffenheit

Wer bin ich, dass Du fest auf meine Arbeit baust?

Danke, dass Du, Vater, meiner Liebe traust.

 

 

Jeder Tag

 

Jeder Tag

an dem ich nicht bete

an dem ich nicht liebe

an dem ich nicht leuchte

ist ein verlorener Tag

verloren vor mir

verloren vor Dir

verloren auf ewig

Gott, hast Du mich nicht ausgesandt

damit ich freudig wache

damit ich ewig wirke

damit ich gütig diene,

um selbstlos gute Taten zu vollbringen?

Ich bitte Dich, begleite mich mit Deiner Hand

Wie sollte sonst mein Tagewerk gelingen?

 

 

 

Jeder Tag

 

Ich kann gewiss Dein Werkzeug sein

Die Quelle selber, Herr, die bin ich nicht

Es ist Dein Wort, das klar aus meinem Munde spricht

Und Glaubenskraft entspricht nur Deinem Geist allein

Ich bin so klein, oh Gott, vor Deinem Angesicht

Und doch rufst Du mich auf, für Dich zu leben

Dort, wo mein Herz sich öffnet, wirst Du bei mir sein,

wirkst Du in mir, um dieser Welt Dein Licht zu geben

 

 

Dir gewidmet

 

Nimm all mein Hoffen

und mein Verzweifeln

zu Dir getragen

in Güte hin

 

Nimm all mein Ringen

und mein Misslingen

für Dich getragen

in Liebe hin

 

Mein schlichtes Leben

will ich Dir geben

Dir Gott bereitet

erlangt es Sinn

 

 

 

Jede Sekunde

 

Gott

Jede Stunde

Minute

Sekunde

unvergleichbar

unersetzbar

unumkehrbar

wert, gelebt zu sein

im stillen Empfangen

im tiefsten Verlangen

nach Deinen Gesetzen allein

als wär sie die letzte

als wär sie die schönste

als wär sie ganz Dein.

 

 

So möchte ich sein

 

Im Herzen ganz klein

Die Gefühle ganz fein

Im Wesen gereift

In der Seele ganz rein

So möchte ich sein

 

Im Wirken ganz leise

erkennend und weise

als Diener allein

 

Herr, lass dies geschehen

Ich will vor Dir stehen

Mein Leben sei Dein

 

 

 

Wunden

 

Kapitel 3: Wunden

 

 

 

 

Lasten

 

Ich bete Dich

bitte Dich

flehe Dich an

trag Trauer und Sorgen an Dich, Gott, heran

Kannst Du sie nicht lindern?

Kannst Du nicht die Leiden verhindern?

Ich weiß, Gott, Du möchtest mich lenken und führen

Mein Herz soll im Leid eine Botschaft verspüren

Vielleicht konntest Du mich nicht anders erreichen

Vielleicht ließ mein Herz sich von Dir nicht erweichen

Ich lasse mich fallen

im Schweigen mein Flehen verhallen,

bereit meine Leiden und Lasten zu tragen

nach Deiner Ermahnung und Botschaft zu fragen

 

Rückzug

 

Du

Gott

Immer wieder suche ich Dich

bitte ich Dich

ergreife ich Dich

 

Doch welche Enttäuschung !

Kaum gib ich Dir Wohnung

Kaum naht die Begegnung

Kaum spür ich Berührung

entgleitet sie bereits

 

Ein Auftrag bedrängt mich

Ein Leiden berührt mich

Ein Wirken durchdringt mich

 

Ich frag mich, wo bist Du am Ende geblieben ?

Wurde mein Herz nicht zerstreut, nicht getrieben ?

Wo blieb meine Hoffnung ?

Wo blieb mein Vertrauen ?

 

Schon falle ich wieder

verstecke mich wieder

misstraue ich Dir

 

Herr, liegt dies nicht letztlich entscheidend an mir ?

Bezieht sich nicht alles Erleben auf mich,

statt einfach auf Dich, Gott, zu bauen ?

Herr, erbarme Dich !

 

 

Zerteiltes Wesen

 

So bin ich

Erst bete ich

begleite ich

vergebe ich

Doch bald schon wechselt mein Gesicht

Ängstlichkeit erwacht

Zweifel und Zerbrechlichkeit ergreifen Macht

 

Das bin ich

Maske und Gesicht

Dunkelheit und Licht

Wesen voller Gegensätzlichkeit

Herr, siehst Du nicht mein grenzenloses Leid,

wie ich bete,

wie ich suche,

wie ich falle?

Wann werde ich von Schuld und Last befreit?

 

 

 

 

Ergebenheit

 

Tiefste Versenkung

Leere für stille Begegnung

Hier bin ich

kniend und schweigend

in Demut verneigend

 

Noch fühl ich mich ängstlich

verletzlich

vergänglich

 

Drum bete ich

bitte ich

flehe ich

wartend auf Deine Berührung

Dir himmlischer Vater ergeben

Ich brauche Vergebung

befreiende Segnung

Dich brauch ich zum Werden, zum Leben.

 

 

Begegnung

 

Kapitel 4: Begegnung

 

 

 

Den Tag mit Gott beginnen

 

Begonnen hat ein neuer Tag

von dem ich nur erahnen mag

dass Gott ihn trägt und leitet

Denn alles, was wir selber denken,

wird uns nicht hin zu Christus lenken

nur Gott ist`s, der ihn gut bereitet

So leg ich ihn in seine Hand

vertrauensvoll ihm zugewandt

dann wird`s gewiss ein guter Tag.

 

 

Ungeduld

 

Manchmal, Herr, da möchte ich ganz groß sein

da möchte ich Gewaltiges vollbringen

Da wünsch ich mir, ich stehe über allen Dingen

da ist mir das Alltägliche zu klein

 

Manchmal, Herr, entrinnen mir die Tage

weil ich von Dir den höchsten Ruf erstrebe

weil ich den Augenblick nicht mehr erlebe

weil ich den Dienst im Kleinen nicht ertrage

 

Manchmal, Herr, hilft einfach nur, sich hinzugeben

im Stillen auszufüllen und voranzuschreiten

im liebevollen Dienst mein Herz für Dich zu weiten

auch kleinste Werke, weil Du`s willst, ganz auszuleben

 

 

 

Begleitung

 

Allerlei Gedanken, die sich in mir regen

Hoffnungen und Sorgen, die mein Herz bewegen

Manchmal, Herr, da mag ich meine Wünsche zu Dir tragen

dann halt` ich still und denke mir

Was möchtest Du, mein Gott, mir selber sagen?

Wo ist mein Sinn, wo bin ich nah, ganz nah bei Dir?

Dann suche ich nach meinem Dienst, nach meinen Wegen

und bitte Dich

begleite mich

Gott schenk mir Deinen Segen

 

 

 

Nachfolge

 

Jesus sprach

Folget mir nach

hoffnungsvoll

vertrauensvoll

ergebungsvoll

mit Mut zur Begegnung

mit Kraft zur Verwandlung

Doch die Wirklichkeit sieht anders aus

Verborgen in einem beschützenden Haus

von trennenden Mauern umgeben

verliere ich täglich den Sinn und das Leben

 

Jesus sprach

Folget mir nach

Nur wer sich hingibt

Nur wer sich aufgibt

Nur wer sich preisgibt

bereit, sein ganzes Sein zu geben

gewinnt das Leben

Herr, ich bin noch nicht so weit

Ich bin erst auf dem Weg

Bei jedem Fuß, den ich beweg

da zögere ich

da verhandle ich

da wehre ich mich

Herr, ich brauche noch viel Kraft und Zeit

 

Jesus sprach

Folget mir nach

Achtet einander

liebet einander

lobet einander

dienet einander

kein Erstreben mehr

keine Geltung mehr

kein Besitzergreifen mehr

nur dienen

einfach nur dienen

 

Ich weiß Herr, diesen Auftrag meinst du bitter ernst

grenzenlos

schrankenlos

bedingungslos

So bitte ich Dich, kehr in meine Seele ein

Herr wandle mich, mein Herz, das werde still und klein

Mein Wesen werde herzlich, warm und rein

Ich wünsche mir, ganz nah bei Dir zu sein.

 

 

 

Kreuzweg

 

Begegnung

Begleitung

Vergebung

An jedem Tag Verheißung

Liebe bis zur Unermeßlichkeit

wider jeder Verachtung

wider jeder Bedrohung

wider jeder Kreuzigung

mit jener ganzen Konsequenz

die diese Welt befreit

bis an die Grenzen meiner Existenz

Verzeih mir, Gott, ich bin noch nicht so weit

 

 

Du und Ich

 

Du

der Schenkende

der Liebende

der Schützende

der Verzeihende

 

Ich

der Fallende

der Suchende

der Bittende

der Verletzende

 

Du, der Sehende

Ich der Schweigende

Du und ich

welch eine Begegnung

welch eine Bestürzung

welch eine Mahnung

Herr, erbarme Dich

 

 

Nähe

 

Meine Begegnung mit Dir

mein Gott

so unscheinbar

so unfassbar

so unermesslich reich

Und jedes Schweigen eine Sehnsucht in mir

Und jeder Atem ein Schwingen mit Dir

Und jedes Empfangen Erfüllung in mir.

 

 

 

Zarte Stimme

 

Zart, ganz zart, oh Herr, sind Deine Werke

so unscheinbar, dass ich sie kaum bemerke

Du zwingst mich nicht

Du drängst mich nicht

Es streicht an meine Wange nur ein feiner Wind

in dem all Deine Wahrheiten verborgen sind

Nur dort, wo ich mich öffne, scheint ein klares Licht,

trägst Du, Gott, Deine Liebe vor mein Angesicht

 

 

Deine Milde

 

Demut und Betroffenheit

im Angesicht der Güte und Barmherzigkeit

die Du, Herr mir so unbeirrt entgegenbringst

obwohl ich Dich verleugne

obwohl ich Dich verletzte

obwohl ich Dich verklage

Du Gott bist stets bereit

solange ich mich, Herr, zu Dir bekenne

und Deine stillen Zeichen klar erkenne

Dann spüre ich, wie Du, Gott mich durchdringst

Ja, ich erfahre Deine heilende Begleitung

und ich empfange Deine Milde und Vergebung

All meine Sehnsucht wird getragen und gestillt

Von einer grenzenlosen Liebe ist mein Herz erfüllt

 

 

 

Reifen

 

Meine Hände ertasten die Welt

weinend

lachend

suchend

hoffend

 

Meine Seele erlebt diese Zeit

wachend

staunend

reifend

sehend

 

Meine Augen berühren den Menschen

fragend

gebend

dienen

liebend

 

Meine Sinne ergreifen Dein Wort

betend

wartend

empfangend

erkennend

 

Meine Werke begründen Dein Reich

glaubend

dankend

wissend

bekennend

 

Und Du, Gott, bist immer dabei.

 

 

 

Schweigen

 

Ich möchte gerne schweigen

im Leiden Dir Ergebenheit bezeugen

Und Du, Gott schenkst im Nu

der Seele eine tiefersehnte Ruh

 

Ich möchte gerne schweigen

in Dankbarkeit mein Haupt vor Dir verneigen

Bei Dir, mein Gott, ist Friede und Barmherzigkeit

Ganz sanft führst Du mein Herz zu tiefer Gläubigkeit

 

Ich möchte gerne schweigen

mein Herz strebt hin zu Dir, es sei Dein Eigen

Nun öffnet sich die Seele mit Empfindsamkeit

Du füllst sie mit Vertrauen und Wahrhaftigkeit

 

Ich möchte gerne schweigen

Dir, Gott, aus tiefster Seele meine Liebe zeigen

Mein Schweigen als ein Ausdruck der Ergriffenheit

Als Antwort strahlt ein Schimmer der Unendlichkeit.

 

Dankbarkeit

Kapitel 5: Dankbarkeit

 

 

 

Ein Tag mit Dir

 

Wie schön, mein Gott, ist dieser Morgen,

an dem nach einer klaren Nacht

aus tiefster Stille Leben neu erwacht

Die Sonnenstrahlen künden eine gute Zeit

und jeder Augenblick hält einen Schatz bereit.

 

Wie schön, mein Gott, ist dieser Tag

an dem ich meine Seele für Dich leeren mag

Und alles wird so grenzenlos, so unermesslich weit

Mein Leben mündet ein in die Unendlichkeit.

 

Wie schön, mein Gott, ist diese Nacht

Der Tag hat so viel Segen, so viel Heil gebracht

Du hast mich tief durchdrungen und ganz reich gemacht

Ich lernte, Dich zu lieben, meine Seele ist erwacht.

 

 

Naturgewalten

 

Gott, Deine Quellen, so rein und klar

gewaltig die Berge, ganz wunderbar

Endlose Wälder hast Du Dir erdacht

Herrliche Blumen, ergreifende Pracht

Meere und Wolken, mit Liebe gemacht

Alles zeugt Güte, zeugt Größe, zeugt Macht

 

 

 

Lobgesang

 

Ein farbenreiches Blumenmeer bedeckt das Land

Unfassbar, dieses Wunder schuf nur eine Hand

Sonnenstrahlen brechen sich in zarten Zweigen

Demut füllt mein Herz, es bleibt nur tiefes Schweigen

 

Wolken überziehn die Lande wie ein Kleid

und die Gedanken schweifen aus und werden weit

Vögel stimmen ein in einen Lobgesang

und meine Seele schwingt mit diesem wunderbaren Klang

Gepriesen seist Du, Gott, für diese Welt, für dieses Sein

Unsagbar reich, es könnte nicht mehr schöner sein

 

 

 

Du

 

Du

Ich hab mich nicht mehr ausgekannt

nach dem Sinn

wer ich bin

Mein Herz war leer und ausgebrannt

Doch dann kamst Du

 

Ganz leis hast Du mich angesprochen

hast Mauern in mir aufgebrochen

Du,

mein Gott

Und ich hab Dich erkannt

 

 

 

 

Deine Geschenke

 

Ich lerne zu leben

vom Herzen zu geben

und empfange Vertrauen

ein tiefes Vertrauen

 

Ich beschließe zu teilen

alte Schulden zu heilen

und erlange den Frieden

unendlichen Frieden

 

Ich gebe mich hin

offenbare meinen Sinn

und erlebe die Freiheit

unfassbare Freiheit

 

Ich beginne zu schweigen

mich vor Dir, Gott, zu verneigen

und gewinne die Liebe

vollendete Liebe

 

 

Gnade

 

Gott,

dass ich leben darf

dass ich glauben darf

dass ich lieben darf

ist Gnade

unglaubliche Gnade

ist Licht

unendliches Licht

ist Liebe

unfassbare Liebe

Wer bin ich,

Gott,

dass Du mich ansprichst

dass Du mit mir aufbrichst

dass Du mir Erfüllung versprichst

Herr, erbarme Dich

 

 

 

Erfüllung

 

Kapitel 6: Erfüllung

 

 

 

Hingabe

 

Herr,

wenn ich alles aufgebe

um nichts mehr zu besitzen

und nichts mehr zu erstreben

um nur noch zu erfüllen

Dann ist Friede in mir

Dann begreif ich, dass ich lebe

Dann erkenn ich, dass ich liebe

Dann versprü ich, Du bist nah, ganz nah bei mir

 

 

Sendung

 

Herr, Dein Schein

so still und rein

verleiht mir Sein

 

Deine Hand

die mir gesandt

verleiht mir Gewand

 

Gott, Dein Licht

das zu mir spricht

verleiht mir Gesicht

 

 

 

Stiller Augenblick

 

Tiefste Stille, Zeiten der Unendlichkeit

In diesen Augenblicken sprichst Du, Gott zu mir

Und jede Zeit mit Dir

ist eine Kostbarkeit

nach der ich strebe

von der ich lebe

Da herrscht Geborgenheit

Da schwingt Wahrhaftigkeit

Da keimt Ergebenheit

in das, was Du mir schenkst

dort hin, wo Du mich lenkst

Dein Sein durchdringt mein Herz in tiefster Herrlichkeit

 

 

Einheit

 

Alles mit Dir

Alles in Dir

Alles durch Dich

Alles für Dich

Mein Herr und mein Gott

 

 

Mein Glaube

 

Du bist der Ursprung und der Anbeginn

die Zuversicht, die Hoffnung und der Neubeginn

Du bist der Grund, auf dem ich bin

Gott, Du bist die Quelle und der Sinn

 

Träume

 

Kapitel 7: Träume

 

 

 

Traum

 

Irgendwann

so wünsch ich mir

werd ich den Weg mit Dir

gemeinsam gehen

Schritte der Hoffnung

Zeiten der Begegnung

Momente der Berührung

mit brennender Liebe im Herzen

 

Und dann, mein Gott, bin ich bereit

im Wirken aus Betroffenheit

im Streben nach Gerechtigkeit

mich hinzugeben, Herr, für die Wahrhaftigkeit

 

Und irgendwann

so wünsch ich mir

kann ich vor Dir

mein Gott bestehen.

 

 

 

Den Tag mit Gott beginnen

 

Begonnen hat ein neuer Tag

von dem ich nur erahnen mag

dass Gott ihn trägt und leitet

Denn alles, was wir selber denken,

wird uns nicht hin zu Christus lenken

nur Gott ist`s, der ihn gut bereitet

So leg ich ihn in seine Hand

vertrauensvoll ihm zugewandt

dann wird`s gewiss ein guter Tag.

 

 

Schicksal

 

Wundersame Worte voller Wesen voller Liebe

wiegen sich geduldig und erleuchten meinen Weg

Alles ist verändert , ganz verloren meine Triebe

Meere ohne Ende sehe ich auf meinem Weg

 

Diese zu durchschreiten, ob ich sinke oder schreite

ist mir aufgetragen, und ich folge diesem Spruch

spüre das Getragensein, die Liebe und die Weite

spüre fremde Lande und veränderten Geruch

ständig neues Reifen, neues Schreiten ohne Wenden

nur Du, Vater, weist, wohin ich geh, wie werd ich enden

 

 

 

Verwandlung

 

Irgendwann, Herr, will ich handeln

ohne Rücksicht auf Verachtung

ohne Anspruch auf Vergeltung

ohne Ruf nach Anerkennung

einfach aus Betroffenheit

Und dieser Augenblick wird sich verwandeln

 

 

Abendmahl

 

Brot teilen

alles hergeben

alles aufgeben

mich selber preisgeben

Nur noch bei Dir, Gott, verweilen

 

Wein schenken

bis an den Rand der Existenz

bis in die letzte Konsequenz

die Liebe bewahren

die Wahrheit erfahren

Und Du, Gott, wirst mich lenken

 

 

Loslassen

 

Loslassen

kein Wünschen mehr

kein Haben mehr

kein Streben mehr

Ganz fallen lassen.

 

Nur Leere

unendliche Leere

Nur Stille

durchdringende Stille

Nur Tiefe

unglaubliche Tiefe

und Du, Gott, allein.

 

 

Urgemeinde

 

Urgemeinde

Jedem, der sie liebt, ein Stück Geborgenheit

Jedem, der ihr dient, ein Stück Verbundenheit

Jedem, der ein Glied ist, tiefste Seligkeit

 

Urgemeinde

Herr, davon träume ich

von Menschen, die im Glauben ihre Antwort finden

die Fröhlichkeit beim Gottesdienst empfinden

die wachen, beten, segnen und verbinden

 

Urgemeinde

Niemand im Leiden allein

Niemand im Ringen allein

Niemand im Beten allein

Verbundenheit wird zur Betroffenheit

Herzlichkeit wird zur Wahrhaftigkeit

Gläubigkeit wird zur Ergriffenheit

 

Urgemeinde

ja, davon träume ich

Herr, wird sich meine Sehnsucht je erfüllen ?

 

 

Wie Du

 

Leben wie Du

Lieben wie Du

Dienen wie Du

Leiden wie Du

Sterben wie Du

in den Sternstunden des Lebens

Gott, dann war ich nicht vergebens.

 

 

 

Sehnsucht

 

Wenn der Tag sich schon geneigt hat

möchte ich Dir sagen können

Gott, Du hast ihn mir geschenkt

Einen zarten lieben Blick

ein paar wahre gute Worte

gabst Du, Herr, mir zum Geschick

Gott, Du hast mich gut gelenkt

 

Wenn die Woche sich geneigt hat

möchte ich Dir sagen können

Sie war reich und voller Leben

Trost und Freude konnt` ich schenken

meine Werke überdenken

mich im Glauben tief versenken

manche Zärtlichkeit hingeben

 

Wenn der Monat sich geneigt hat

möchte ich Dir sagen können

Meiner Seele tat er gut

Manchen Ruf von Dir empfangen

stieg im Herzen mein Verlangen

Dein Vertrauen gab mir Mut

 

Wenn das Jahr sich schon geneigt hat

möchte ich Dir sagen können

Jeder Tag hat mich belehrt

Manche Dunkelheit durchschritten

seine Folgen tief durchlitten

Doch mir wurde stets vergeben

und ich durfte dann erleben

dass Vertrauen sich bewährt

 

Wenn mein Leben sich geneigt hat

möchte ich Dir sagen können

Es war glücklich, es war reich

All mein Wirken, meine Liebe

sähten aus und zeugten Triebe

die nun selber neu gestalten

Deine Schöpfung gut verwalten

Deiner Weisung treu und gleich

 

Wenn die Stunde sich geneigt hat

möchte ich Dir sagen können

Gott, Du schenktest mir mein Leben

Nun ist`s Zeit, es herzugeben

Denn mein Wirken ist vollendet

hat manch Wärmendes gesendet

Es ist gut, dass es nun endet.

 

  

Zum Buch

Öffne Dein Herz für die Stille.

Traue der Kraft des Gebets.

Breche auf zu Gott.

 

Dieses Buch will anregen, sich Gott aus tiefster Demut mitzuteilen. Im Gebet, so spüren wir, ist Gott uns besonders nah. Im Gebet, so hoffen wir, beschenkt er uns mit Zuversicht und Frieden. Im Gebet, so wünsche wir, werden wir aufrichtiger und reiner vor Gott.

 

Die hier abgebildeten Gebete konzentrieren sich auf das persönliche Ringen des Menschen um Wahrheit, Glauben und Liebe, im Bestehen des Einzelnen vor Gott.

 

Impressum

Texte: Klaus Emmerich
Bildmaterialien: Klaus Emmerich
Tag der Veröffentlichung: 30.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Meiner lieber Frau Ingeborg Emmerich

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