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Kapitel .1





einem Donnerstag früh am Morgen, es war noch sehr früh, als gerade das Feuerwerk zu Ende war und das neue Jahr begonnen hat, saß ich in meinem Zimmer am Laptop und langweilte mich. Ich wusste nicht, was ich machen soll. Dann dachte ich, ich könnte ein paar Filme mir auf Youtube anschauen und das tat ich auch. Ich guckte mir ein paar langweilige Filme über die Liebe an und dachte mir, dass ein Vampir film gut wäre. Dann fing ich an zu suchen, fand aber keinen guten. Bis ich dann auf einen Anime film stieß: der Name des Films war „Vampir knight“. In diesem Anime film ging es um eine Schule, auf die Menschen und Vampire gehen. Tagsüber gingen die Menschen in den Unterricht und in der Nacht die Vampire. Dieser Film war so toll, dass ich die Zeit ganz vergessen habe und es schon vier Uhr morgens war. Ich merkte es erst, als mein Vater Ben vor mir stand (Er war sehr groß und schlank, sieht eigentlich noch sehr jung aus dafür, dass er schon 42 ist. Aber er mag es nicht, wenn ich das zu ihm sage. Er hat schwarzes, kurzes Haar, dunkelbraune Augen und ist nicht gerade braun, sagen wir in der Mitte zwischen blass und gebräunt) und mit einem strengen Blick mich fragte: „Emily, weißt du eigentlich wie spät es isst?“ Ich schaute ihn an und fragte: „Nein, ich habe wohl die Zeit vergessen, tut mir leid.“ Er sah mich an und sagte: „Ist nicht so schlimm, so lange du das nicht in der Schulzeit machst. Ich will, dass du auch genügend Schlaf bekommst, ja.“ Ja, Dad, ich gehe jetzt dann auch ins Bett, o.k.“ Er lächelte mich kurz an und sagte dann: „Gute Nacht mein Schatz.“ „Gute Nacht Dad.“ Ich war seltsamerweise gar nicht müde. Aber ich weiß, dass mein Vater seine Ruhe braucht. Vor allem nach dem, was er durchgemacht hat. Es ist nämlich so, dass mein Vater und ich ganz alleine leben, da meine Mutter starb, als ich drei Jahre alt war. Ich erinnere mich nicht mehr an sie, da ich ja noch so jung war. Aber mein Vater schon. Er hat mir früher immer von ihr erzählt. Aber jetzt nicht mehr. Ich weiß noch, wie sie hieß. Ihr Name war Klara. Ihren Namen werde ich nie vergessen, denn das ist das einzige, was ich von ihr weiß. Mein Vater hat nach der Beerdigung ihre ganzen Sachen und die Bilder verbrannt. Es tat ihm so weh. Er sagte, es sei ein zu großer Schmerz, die Sachen von ihr zu behalten. Seitdem frage ich ihn nie wieder auch nur eine Kleinigkeit über Mom. Er denkt auch gar nicht daran, eine neue Beziehung anzufangen. Er wollte auch nie wieder darüber reden und ich verstand das auch. Als ich fertig war mit Nachdenken, legte ich mich hin und wurde dann doch schnell müde und schlief ein. Ich träumte von dem Film, nur dass es etwas anders war. Ich träumte, dass ich von einer Horde Vampire gejagt wurde. Sie waren alle sehr schnell und obwohl sie böse sind, waren sie alle gut aussehend. Einer von ihnen hatte mich eingeholt. Er war der größte und er sah auch älter aus als die anderen. Er hatte blondes, kurzes Haar und war höflich und bat mich darum mit ihnen zu kommen. Als ich sah wie nett er war, fragte ich leise. „Was passiert, wenn ich nicht mitkomme?“ Er starrte mich mit einem sanften Blick an und sagte: „ Dann wird unser Anführer sehr wütend, immer wenn er nicht kriegt, was er will.“ Ich überlegte und dachte: „Es ist doch nur ein Traum, was habe ich schon groß zu verlieren außer meinen Verstand?“ „O.k. ich gehe mit euch aber nur, wenn du mir sagst warum.“ Er starrte mich überlegen an und dann sagte er: „Unser Meister sucht eine Gemahlin und unser Auftrag ist, viele Mädchen zu ihm zu bringen, damit er sich eine aussuchen kann. Ich starrte ihn mit einem unfassbaren Blick an und dachte mir, was ich damit zu tun habe. Aber gerade als ich ihn fragen wollte, hat er mich schon an der Hand gefasst und mit gezerrt. Wir kamen auf einen Friedhof und gingen auf eine kleine Tür zu, die in eine große Villa führt. Sie war innen wunderschön. Ich hätte nie gedacht, dass Wesen wie diese so einen guten Geschmack für Einrichtungen haben. Es sah alles so normal aus. Er führte mich in einen großen Saal, wo noch andere Mädchen standen und vor Angst zittern. Ich hatte keine Angst. Ich weiß, dass das ein Traum ist, aber sie anscheinend nicht. Der ältere Vampir drehte sich um und sagte zu mir wieder mit dieser sanften Stimme: „Du bleibst hier, hab keine Angst, wenn er dich nicht nimmt, bringe ich dich wieder nachhause, o.k.“ Und dann wandte er sich an uns alle und sagte mit lauter Stimme: „Ihr werdet eine nach der anderen zu ihm gebracht, also versucht nicht zu fliehen, überall sind Wächter, die dafür sorgen, dass ihr nicht verschwinden könnt. Also fangen wir mit der ersten an.“ Allmählich fing ich an zu glauben, dass das kein Traum ist. Nach langer Zeit, als noch drei Mädchen mit mir in dieser Halle waren, kam der große Vampir wieder zu mir. Er lächelte mich an und nahm dann wieder meine Hand. Wir gingen in die Richtung der Tür, in der alle anderen Mädchen verschwunden waren. Wir kamen in einen kleinen Saal, in dem ein Stuhl in der Mitte stand. Dort saß ein junger wunderschöner Junge. Nach seinem Aussehen zu beurteilen, war er der Anführer. Als ich mich umschaute, merkte ich, dass niemand mehr da war - nur ich und dieser wunderschöne Vampir. Ich starrte in seine Richtung und wartete darauf, dass er sich bewegt. Aber das tat er nicht. Er saß nur auf dem Stuhl und hielt die Augen fest verschlossen. Dann als ich einen Schritt näher gegangen bin, um ihn besser zu sehen, öffnete er langsam seine Augen, stand auf und kam auf mich zu. Er war größer als ich gedacht habe. Er kam immer näher und je näher er kam, umso schwieriger wurde es, ihm nicht in seine wunderschönen, schwarzen Augen zu schauen. Sie passten perfekt zu seinem Gesicht. Er war genauso blass, wie die anderen, nur blasser. Er hatte schwarzes Haar mit einem lila Schimmer darin. Es war stufig geschnitten und ging ihm bis in den Nacken. Er trug an seinem rechen Ohr drei Ohrringe oben und am linken drei unten. Sie waren silbern und das passte gut zu seiner blassen Haut. Er war nicht zu dick und nicht zu dünn, so eher in der Mitte er hatte eine schwarze Hose an und ein weißes Hemd, das nicht ganz zugeknöpft war. Es waren drei Knöpfe offen. Als er einen Meter vor mir stehen geblieben ist, schaute er mich von oben bis unten an. Dann kam er so nah, dass unsere Gesichter nur noch wenige Millimeter von einander entfernt waren. Dann öffnete er langsam den Mund und fragte: „Wie ist dein Name?“ Ich war so von seiner schönen Stimme benebelt, dass ich lange gebraucht hatte, um was zu sagen. „M...mein...Name...ist...Emily, Emily Seimen.“ Er lächelte amüsiert und dann sagte er: „Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich habe da noch eine Frage an dich. Ich hoffe es macht dir nichts aus, sie mir zu beantworten.“ Ich überlegte kurz und dann nickte ich und hoffte, dass er es verstanden hat. „O.k. wie alt bist du und hast du gerade in diesem Moment Angst vor mir?“ Ich weiß zwar nicht warum er das alles fragt aber es muss einen bestimmten Grund haben oder? „Ich bin siebzehn Jahre alt und nein, ich habe keine Angst.“ Er lächelte jetzt noch mehr. „Du hast also keine Angst, obwohl ich ein Vampir bin, habe ich das richtig verstanden?“ „Ja sie haben richtig verstanden...oh... es tut mir leid, ich habe sie ja gar nicht nach ihrem Namen gefragt.“ Das war peinlich, aber er lächelte immer noch. “Ich heiße Edwin Sempay, ich bin achtzehn und das schon eine längere Zeit. Normalerweise bin ich schon über hundert Jahre alt.“ Ich musste ein bisschen überlegen bis ich verstand. „Und jetzt suchen sie ein Mädchen, das sie auch unsterblich machen, um mit ihr für immer und ewig zusammen zu sein?“ „Na ja, am Anfang wollte ich das so machen aber jetzt bin ich mir nicht so sicher, ob ich dem Mädchen, das ich auswähle, das antun kann.“ “Und haben sie schon eine gefunden?“ Ich dachte, dass er jetzt gleich antwortet, aber es sah so aus, als würde er noch darüber nachdenken. Also wartete ich. Dann schaute er mich wieder an und sagte: „Ich habe gerade meinen Entschluss gefällt.“ „Das ist schön. Heißt das, dass ich jetzt gehen darf?“ Als ich das gesagt habe, lachte er und sagte: „Tut mir leid, Emily, aber ich glaube nicht, dass du gehen kannst.“ Jetzt weiß ich gar nichts mehr, dachte ich. „Und warum nicht?“ Ich weiß nicht warum aber ich werde es gleich bereuen, ihn das alles gefragt zu haben. „Weil ich mich für dich entschieden habe.“ Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, beugte er sich nach vorne und wollte mich küssen. Aber bevor er das tun konnte, wachte ich wieder auf und merkte, dass es schon Tag war. Ich musste den ganzen Tag an ihn denken, an den hübschen Vampir, der mich küssen wollte. Es ist seltsam, warum dachte ich darüber nach. Es war nicht echt und der Vampir junge, ich glaube er heißt Edwin, genauso wenig. Das war alles zu viel für mich. Mein Vater rief meinen Namen: “Emily!“
Ich schaute ihn an. Ich hatte wohl nicht gemerkt, dass er neben mir in der Küche stand und einen Zettel in der Hand hielt. “Hier ist die Einkaufsliste. Trockne das Geschirr ab und mach dich dann auf den Weg, o.k.!“ Ich nickte. “Sag mal, wo bist du heute nur mit deinen Gedanken, so abwesend warst du noch nie.“ Ich sah, dass er besorgt war. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Ich konnte ihm von dem Traum nichts erzählen. Er würde es nicht verstehen. “Es ist alles okay, ich bin nur etwas müde.“ Er lächelte ganz kurz und ging dann. Als ich mich auf denn Weg machte, traf ich meine beste Freundin. Ihr Name ist Melissa Olzen. Sie ist kleiner als ich und auch hübscher. Sie hat langes, braunes, gelocktes Haar. Sie hat einen Piercing in der Nase und trug immer die tollsten Kleider. Sie hatte außerdem wunderschöne grün braune Augen. Sie hatte sie immer leicht geschminkt. Sie hat einen tollen Charakter und ist ständig am lachen. Aber genau das mochte ich an ihr. “Hey Emily und wie geht es?“ „Gut und wie läuft es bei dir und deinem Freund?“ „Alles bestens, ich war gerade auf dem Weg zu ihm. Und du, wo gehst du hin?“ Ich sah in ihren Augen, dass sie hofft, dass ich zu einem Jungen gehe aber leider muss ich ihr die Hoffnung nehmen. „Ich...ich gehe nur einkaufen - nichts besonderes.“ Sie schaute mich enttäuscht an. „O.k. dann sehen wir uns in der Schule, bay.“ ich nickte und sie lächelte mich an. „Ja, o.k., bay.“ Als ich nachhause gekommen bin, hab ich schnell das Essen vorbereitet und den Tisch gedeckt. Während der Nudel Auflauf im Ofen war, habe ich ein bisschen im Internet nachgeforscht. Ich habe auf Google geschaut nach Träumen, in denen Menschen, oder auch wie in meinem Fall, Vampire, die man in seinem Leben weder gesehen noch von ihnen gehört hat. Aber leider habe ich nichts gefunden, was auch nur im Entferntesten darauf zu trifft. Nach dem Essen bin ich früh ins Bett gegangen. Ich war hundemüde. Ich schlief noch schneller ein als heute morgen und als ich eingeschlafen bin, fingen die Träume wieder an. Es war diesmal nicht das, was ich erwartet habe. Ich träumte davon, dass ich in einem Zimmer aufgewacht bin, das ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Es war groß und sehr hell. Ich stand auf und ging ans Fenster um zu sehen, wo ich war. Ich kannte diesen Ort nicht, das stand schon mal fest. Nach kurzem Überlegen beschloss ich, mich in diesem Haus etwas um zu sehen. Ich ging zur Tür hinaus in den Flur. Er war genauso hell wie das Zimmer und viele Bilder von alten Zeiten hingen an der Wand. Sie waren wunderschön. Als ich gerade weiter nach unten gehen wollte, hörte ich aus einem der Zimmer eine Stimme, die mir bekannt vorkommt. Ich klopfte an die Tür und wartete auf eine Antwort. Doch anstatt etwas zu sagen, riss die Person die Tür auf und zerrte mich hinein. Als ich mich umdrehte, sah ich mit Entsetzen den Vampir jungen Edwin Sempay. Ich war nicht entsetzt, weil ich ihn gesehen habe, ich war entsetzt, weil ich mich freute, wieder von ihm zu träumen. Ich konnte es nicht glauben, aber ich habe mich wortwörtlich in einen Traum jungen verliebt. Als mir das bewusst war, wachte ich mit Schrecken auf. Mein Vater hat es Gott sei dank nicht gehört. Die Woche verging und die Träumerei nahm kein Ende. Jede Nacht träumte ich von ihm, aber das seltsame ist, dass ich mich immer mehr freute, ihn zu sehen. Heute fing mein allererster Tag in der Berufsschule an. Ich freue mich sehr, aber am meisten freue ich mich, weil meine Freundin Melissa bei mir war. Wir werden im Bereich Körperpflege sein, obwohl ich keine Frisörin werden wollte. Ich wollte Schriftstellerin werden und so schöne Bücher schreiben wie mein großes Vorbild Stephenie Mayer. Ich finde es einfach toll, wie sie nur durch einen Traum so was Faszinierendes zustande bringen konnte. Auf jeden Fall möchte ich sie irgendwann mal kennen lernen. Während ich auf dem Weg zur Schule immer noch darüber nachdachte, wie toll Stephenie Mayer ist, kam Melissa mit ihrem Freund mir entgegen sie umarmte mich. Ihr Freund, sein Name ist Nick Tomsen, ist größer als sie, hat blondes Haar und die gleiche Augenfarbe wie sie. Die beiden sind unzertrennlich, wirklich jede Minute, in denen sie Zeit haben, sind sie immer zusammen. Es stört mich aber nicht, denn während die beiden sich verliebt ansehen und begrabschen, sitze ich gegenüber und lese ein Buch, das natürlich von meiner Lieblings Autorin geschrieben ist. Ich lese es schon zum dritten mal. Ich bin wortwörtlich eine Leseratte, aber Melissa stört das nicht. Sie ist sowieso damit beschäftigt, mit Nick zu streiten wegen irgendeiner Kleinigkeit. Wenn ich gerade nicht am Lesen bin, rede ich mit zwei neuen Freundinnen, die erste und auch die größte von beiden heißt Tamara Lutz. Sie ist ein paar Monate älter als ich und hübsch ist sie auch. Sie hat braunes Haar, das ihr bis zur Schulter geht. Ihre Augenfarbe ist braun. Die andere heißt Anna Heigel. Sie ist kleiner hat langes braunes Haar, auch braune Augen und auch sie ist hübsch. Sie sehen alle toll aus nicht so wie ich. Ich bin einfach viel zu dünn, groß und blass, habe langes, schwarzes Haar, dunkelbraune Augen und zwei linke Füße wie auch Hände, also nichts besonderes.

Kapitel .2




Der nächste Tag verlief nicht wie die anderen. Heute ist ein neuer Schüler auf unsere Schule gekommen, wie wir von Nick erfahren haben, ist diese Person ein Junge und er geht in dieselbe Klasse wie Nick also auch im Bereich Erneuerung. Als ich und Melissa uns noch etwas über den Jungen unterhalten, zeigte uns Nick den Neuen. Als ich ihn angesehen habe, bin ich beinahe gestorben. Er sah genauso aus wie der Vampir-Junge aus meinem Traum. Aber das kann nicht sein, er müsste ja das ganze Essen runterwürgen. Vampire essen ja nichts außer Blut, das weiß ich von den Büchern. Als ich mir sicher sein wollte, fragte ich Nick nach dem Namen des Jungen. „Nick wie heißt...er?“ Mir wurde auf einmal ganz komisch zu Mute. Nick sah mich an und sagte: „Er hat einen seltsamen Namen, warte wie war der noch gleich, ach ja Edwin Sempay er ist glaub ich siebzehn oder so.“ (Ich kann es nicht glauben, ihn gibt es wirklich aber wieso. Das Aussehen stimmt, der Name auch, aber heißt es auch, dass er ein Vampir ist? Ich muss es irgendwie herausfinden.) Das ist das einzige, das mir in diesen Moment durch den Kopf ging. Ich weiß nur noch nicht, wie ich das anstellen soll. Während ich überlegte, kam Edwin zu uns rüber und begrüßte uns mit einem wunderschönen lächeln. Melissa blieb der Mund offen stehen. Man merkte, dass sie genauso wie die anderen Mädchen so einen Jungen noch nie gesehen haben. Ich glaube, ich war die einzige, die nicht mit offenen Mund ihn angestarrt hat; vielleicht, weil ich durch die Träume daran gewöhnt bin, aber trotz allem schlug mein Herz schneller so bald er in meine Richtung schaut. Als er uns dann gefragt hat, wie unsere Namen sind, fing er bei Melissa an und hörte bei mir auf. Natürlich habe ich keinen anständigen Satz raus bekommen ohne zu stottern vor Aufregung. „I...ich...bin...em...Emily...Seimen.“ Er lächelte schon wieder und dieses Mal blieb mir vor Begeisterung der Atem weg. Ich brauchte ein bisschen um wieder klar im Kopf zu werden. Von der Seite merkte ich, dass Melissa mich mit einem breiten Lächeln musterte. Ich kann mir schon denken, was sie denkt, denn immer wenn sie so guckt, heißt das, sie ist wieder in ihrem Verkupplungsmodus, nur dass normalerweise ich die Jungs, die sie mir aussucht nicht mag. Aber bei ihm ist es das glatte Gegenteil, jetzt, da ich weiß, dass er existiert, mag ich ihn noch mehr als vorher. Ich war schon wieder mal so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass Edwin schon weg war und Melissa mich schon mehrmals gerufen hat. „Emily wir müssen in denn Unterricht, hast du gehört, wenn du jetzt nicht kommst, gehe ich ohne dich, hast du gehört!“ Sie stand schon an der Treppe. „Tut mir leid, wird nicht wieder vorkommen, ja“ Ich wusste, dass, wenn ich mich endschuldige, sie nie lange böse auf mich sein kann. Sie lächelte wieder und wir gingen in die Klasse. In dieser Woche sind wir oben im zweiten Stockwerg bei Frau Klein. Sie mag ich von allen Lehrerinnen am liebsten, außer meinen Religionslehrer Herr Conen. Mit ihm kann man über alles reden. Im Großen und Ganzen sind sie die einzigen. Normaler Weiße mag ich keine Lehrer. Deswegen könnte man das ein Wunder nennen. Der Unterricht bezieht sich darauf, ekelhaften Puppenköpfen die Haare zu machen. Manche denken, man gewöhnt sich mit der Zeit daran aber in Wirklichkeit ist es eher nicht so. Diese Dinger sind einfach viel zu Ekel erregend. Nicht mal Melissa mag es, obwohl sie so was normalerweise nicht schlimm findet. Während wir Lockenwickler in die Haare der Puppenköpfe machen, fing Melissa an zu reden: „Hey Emily, wie findest du diesen Edwin so?“ Ich kann ihr ruhig die Wahrheit sagen, das mach ich schon seit fünf Jahren und hab es noch nie bereut. „Er ist nicht schlecht, o.k., aber das heißt ja nicht, dass ich direkt alles so schnell sagen muss, oder?“ Also heißt das, dass du ihn magst, lüg mich nicht an! Ich habe gesehen, wie du ihn angeschaut hast und als du gestottert hast, wusste ich es. Hab ich Recht oder hab ich Recht? Sie schaute mich mit großer Erwartung an und ich weiß, dass sie nicht aufgibt, bis ich es ihr gesagt habe. Also muss ich es sagen. „Hm...na gut es stimmt, ich mag ihn...sogar sehr, obwohl er erst seit heute hier ist...ist es so, als würde ich ihn schon lange kennen, verstehst du?“ Ich dachte, sie würde jetzt anfangen zu lachen - das tut sie immer, wenn ich ernst bin aber stattdessen schaut sie mich nur an und sagte dann: „Da ich das jetzt weiß, werde ich dir helfen, mit ihm zusammen zu kommen.“ „Was!“ Ich wusste, dass das kommt. „Aber du weißt doch gar nicht, ob er nicht schon eine Freundin hat - oder?“ „Ja und wenn er eine Freundin hat, wird er sie bestimmt für dich fallen lassen, da bin ich mir sicher.“ „Ja toll“, ich glaub es nicht. Jetzt ist sie wieder ganz in ihrem Element. Na das kann ja was werden. Ich glaube, ich muss mich für die nächsten paar Wochen in meinem Zimmer einsperren, denn das wird eine harte und peinliche Woche, das steht schon mal fest. Als wir ermahnt wurden, leise zu sein, haben wir nicht mehr darüber gesprochen und ich dachte, sie würde es vergessen, aber wie ich Melissa kenne, wird sie das nicht. Deswegen werde ich sie in der Pause ablenken. Ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll .Aber ich denke, mir wird schon was einfallen. In der Pause hab ich mir gedacht, sie zu fragen, was sie am Wochenende gemacht hat. Und wie ich gedacht habe, redet sie darauf los. Es hat lange gedauert, aber wenigstens hat sie es vergessen, aber jetzt bekommt sie ihre fünf Minuten und das ist genauso schlimm. Sie hört einfach nicht mehr auf zu singen und zwar nicht irgendwelche Lieder sondern ihre eigenen erfundenen Wörter und das stört mich beim Lesen. Wenigstens lässt sie mich mit Edwin in Ruhe. Aber um sicher zu sein, dass sie es wirklich vergessen hat, habe ich sie wieder dazu gebracht zu singen. Es wirkt. Als dann auch noch Nick nicht in der Pause erschienen ist, war es sicher, dass sie an nichts anderes mehr denken konnte als an ihn. Und das war gut. Ich hatte also keine Angst mehr verkuppelt zu werden. Als Nick immer noch nicht aufgetaucht ist, hat sie angefangen, sich richtig Sorgen zu machen. Aber dann nach ein paar Minuten ist er doch noch aufgetaucht. Ja und nicht nur er, Edwin war auch bei ihm. Das ist nicht gut. Ich sah richtig wie Melissa lächelte. Aber nicht nur, weil sie ihren Freund wieder hatte, sondern auch weil ihr wieder eingefallen ist, was sie tun wollte. Ich wusste, dass sie nicht lange braucht, um wieder darauf zu kommen. Als sie anfing zu reden, versuchte ich mich aus dem Staub zu machen. Ich wollte gerade weg, als Melissa sagte: „Hey Emily, wo willst du denn hin?“ Na super. „Em...ich...ich...ich wollte...nur auf die Toilette gehen.“ Sie sah mich an, als wüsste sie, was ich vorhabe und nicht nur sie, auch er schaute mich so an. Für eine kurze Zeit war es still, dann brach Melissa das Schweigen. „Du Edwin, wie findest du eigentlich Emily? Sie ist hübsch, nicht wahr?“ Alle starrten jetzt ihn an, und ich wurde natürlich rot. „Ja ist sie, aber warum fragst du?“ Sie lächelte: „Nur so...ich habe da noch eine Frage.“ „Und das währe?“ „Ich wollte nur mal so aus Neugier wissen, ob du eigentlich eine Freundin hast?“ Er starrte erst zu ihr dann zu mir dann wieder zu ihr. Es sah so aus, als würde er überlegen, ob er es sagen soll oder nicht. Dann sprach er schließlich: „Nein habe ich nicht.“ Er schaute zu mir und sagte: „Bist du jetzt zufrieden?“ Ich habe das seltsame Gefühl, obwohl er mich angeschaut hat und das gesagt hat, dass er trotzdem sie gemeint hat. Aber das war mir egal. Ich war von seinem Blick so gefesselt, dass ich nicht mehr richtig denken konnte. Als er gerade gehen wollte, sagte Melissa auf einmal zu ihm: „Hey Edwin hast du Lust mit uns morgen einen Film an zu schauen?“ Sie schaute ihn erwartungsvoll an. „Meinet wegen.“ „Toll dann gehen wir morgen nach der Schule ins Kino.“ Die restlichen Stunden vergingen normal. Nach der Schule ging ich noch kurz in die Bücherei um ein paar Bücher zurück zu geben. Ich wollte gerade weiter, um nachhause zu gehen, als mich eine Stimme rief: „Emily!“ Ich drehte mich um und sah meinen Vater, der gerade vom Einkaufen kommt. „Und wie war es in der Schule?“ „Gut em ...wir gehen morgen nach der Schule ins Kino, ist das o.k.?“ „Ja natürlich.“ Manchmal ist mein Vater viel zu nett. Ich wäre froh gewesen, wenn er gesagt hätte, ich darf nicht mitgehen, aber er tut immer gerade das, was ich nicht von ihm erwarte. Nur selten sind wir gleicher Meinung. Nach dem Abendessen habe ich noch meine Hausaufgaben gemacht, dann bin ich schlafen. Ich träumte wie jeden Abend von Edwin dem Vampir, der mir immer sagt, dass er mich liebt. Der Echte ist ja so abweisend und scheint mich nicht zu beachten. Gut, was soll ich denn machen, er ist halt nicht der, für den ich ihn halte. Und das, wofür ich ihn halte, sollte er lieber nicht erfahren, sonst denkt er noch, dass ich spinne und das wäre nicht gut. Na ja für mich auf jeden Fall.

Kapitel .3


Die Nacht verging schnell, und ich spürte die Sonne auf meinem Gesicht. Es fühlt sich so sicher an. Heute ist Frühlingsanfang und heute ist auch der Tag, an dem ich Melissa umbringen werde. Nach der Schule sind wir direkt zum Kino. Nicht lange und schon waren die ersten Probleme da. Es fing an, dass Nick keine Lust mehr hatte, sich zu bewegen, und als ob das nicht reichen würde, fing Melissa auch noch an zu schreien, weil Nick keine Karten gekauft hatte. Deswegen sind wir anstatt ins Kino in den Park gegangen, Es wahr sehr schön. Die Bäume bildeten einen guten Platz zum Ausruhen. Es kann aber auch daran liegen, weil unter einem Baum eine Bank stand und weiter vorne stand noch eine. Warum hab ich nur diese verwirrenden Gedanken ?. Melissa bat Edwin, sich hinzusetzen und das tat er auch. Dann zog sie mich am Arm und setzte mich neben ihn. Sie ging und ließ uns alleine, Aber nur, weil Nick beleidigt war und sie sich wieder mit ihm vertragen wollte. Währenddessen saßen wir da und sagten nichts. Niemand hatte das schweigen gebrochen. Nach einer Weile sah ich, dass sich Melissa und Nick von uns entfernt hatten, um ungestört zu sein. Ich beobachte einen kleinen Hasen, der gerade über die Wiesen hüpfte, während ich auf den Hasen konzentriert war, fing Edwin an zu reden:>>Ich habe das seltsame Gefühl, dass deine Freundin was im Schilde führt.<< Na super, jetzt bloß nichts anmerken lassen. War aber leichter gesagt als getan. >>ich ... weiß nicht, was du ... meinst.<< Toll, meine Stimme war zwei Oktaven zu hoch und geschaut habe ich wie ein Volltrottel, echt, dummer geht's nicht mehr. Man sah richtig. dass er misstrauisch war. Er sagte dann: >>ist dir nicht aufgefallen, dass deine Freundin uns zusammenbringen will?<< Oh Mann, er märkte auch wirklich alles! Aber es könnte auch daran liegen, dass Melissa einfach zu auffallend war, ich weiß es nicht. >>Ach, ich glaube nicht das sie das vorhat, es sieht nur so aus.<< Ich bin echt eine schlechte Lügnerin, denn sein Misstrauen wurde immer größer. Aber dann kam etwas, das ich nicht erwartet hatte. >>Erzähl mir mal etwas über dich!<< >>und was soll ich erzählen?<< Er überlegte, dann sagte er: >>Wir machen es so: Ich stelle dir fragen und du antwortest mir, o.k.?<< >>o.k.<< Die Fragen, die er mir gestellt hatte, waren am Anfang noch leicht und normal, aber mit der Zeit wurden die Fragen immer schwieriger. Mansche waren wirklich seltsam. Beispielsweise fragte er mich, ob ich in meiner Kindheit etwas Schlimmes erlebt habe, oder ob ich mich auch einmal blamiert habe. Als er mit den Fragen fertig war, durfte ich ihm auch ein paar Fragen stellen. Ich weiß nicht warum aber die erste Frage, die ich ihm gestellt hatte, war so dumm, dass ich mich hätte ohrfeigen können. >>o.k. bist du...na ja...bist du evntuell ... ein Vampire?<< Er starrte mich verblüfft an, aber dann wurde sein Gesicht auf einmal so ernst und es schien schon wieder so, als würde er nachdenken. Dann sagte ich schnell etwas, damit er nicht mehr so guckt: >>Tut mir leid ... ich ... willst...<< >>warum hast du mich eigentlich das gefragt?<< Oje, wie soll ich das nur erklären. Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich seit Anfang des Jahres von ihm träume und mich unglücklicherweise in hin verliebt habe. >>Ehm ... ich ... ich dachte, ich frage mal ... weil du ... so aussiehst?.<< Er zog die Augenbrauen zusammen und sagte dann mit diesem tollen Lächeln zu mir: >>Wie wär`s, wenn wir morgen zusammen etwas unternehmen,dann werde ich dir alles erklären. Also, was sagst du?<< >>o.k.<< Sein Lächeln wurde breiter: >>o.k.<< wir treffen uns dann hinten am Eingang vom Park. Gut?<< >>Gut, und die Uhrzeit?<< Er schaute mich für einen Moment an und sagte dann: >> Wie wär`s um zeit?<< >>ja ... zwei kling gut.<< >>Gut, dann bis morgen um zwei.<< >>Ja bis dann<< Dann ist er gegangen und plötzlich tauchte Melissa neben mir auf und fragte mit großen Augen: >>und was ist zwischen euch beiden gelaufen?<< >>Ehm ... na ja es ist so, dass eigentlich nicht viel passiert ist. Er hat mich nur gefragt, ob ich Lust hätte, mich mit ihm morgen zu treffen.<< Sie bekam auf einmal ein breites Lächeln und sagte mit lauter Stimme: >>Was! Heißt das, ihr habt ein Date?<< >>Ein Date? was! Nein, das ist nicht das, für was du es hältst. Er hat mich nur eingeladen, mit ihm den morgigen Tag zu verbringen, mehr nicht. O.k.<< Sie sah ein bisschen enttäuscht aus, aber dann fand sie ihr Lächeln wieder und sagte: >>Aber daraus kann immer noch etwas werden, vergiss das nicht!<< Ich verdrehte meine Augen und sagte: >>Ja, ich vergesse es schon nicht.<< Sie grinste nur noch verschämt und sagte in einem zu kindlichen Ton: >>o.k.<< Wir gingen noch ein Stück zusammen, dann gingen Melissa und Nick in die eine und ich in die andere Richtung. Sie wollten noch ein bisschen spazieren gehen, und ich wollte nur noch nach Hause und schlafen. Dieser Tag war sehr anstrengend. Deswegen hab ich alles schnell fertig gemacht und es hat bestimmt nichts damit zu tun, dass ich morgen mit Edwin unterwegs bin, das denke ich mal. Auf jeden Fall muss ich mir etwas einfallen lassen, was ich meinem Vater sagen könnte. Ich werde ihm bestimmt nicht erzählen, dass ich mit einem jungen weggehe. Wenn es um so etwas geht, ist mein Vater immer skeptisch. Deswegen erzähl ich ihm davon erst gar nichts. Als er nach Hause kam, hatte ich mir vorgenommen, ihm zu sagen, dass ich mit Melissa weggehe. Ich habe sie schon angerufen und ihr gesagt, dass sie es so machen soll, als ob sie mit mir unterwegs wäre. >>Du Dad, ich gehe morgen mit Melissa in die Stadt, ist das o.k.?<< Er schaute mich an und kaute. Währenddessen erzählte ich schnell weiter: >>Und ich weiß nicht, wann ich wieder hier bin, es kann spät werden.<< Ich schaute ihn an, dann sagte er nur: >>o.k. mach dir einen schönen Tag. Ich muss sowieso morgen länger arbeiten, darum ist es gut so.<< Ich war erstaunt darüber, dass alles so gut läuft. >>Gut dann werde ich mal schlafen gehen ja<< >>Gute Nacht Emily.<< >>Gute Nacht Dad.<< Ich habe ihm noch einen Kuss auf die Stirn gegeben und bin dann nach oben gegangen. Ich konnte nicht wie gewohnt schlafen. Ich war zwar müde, aber meine Augen wollten nicht zu bleiben. Da ich nichts dagegen tun konnte, habe ich mir mein Zimmer vorgestellt, wie alles an seinem Platz stand. Mein Zimmer ist sehr groß, die Wände sind in meiner Lieblingsfarbe gestrichen, lila, mein Schreibtisch steht neben meinem Fenster und mein bett stand gegenüber von meinem Schreibtisch. Mein Schrank stand neben meinem Badezimmer. Ich habe mein eigenes Bad. Es ist nicht groß. es steht nur eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken darin. Gut, für mich reicht es auf jedem Fall, denn der Spiegel ist dafür riesengroß. Nach einer Weile bin ich dann doch noch eingeschlafen. Der Morgen war verregnet und grau. Ich hoffe, dass er nicht absagt. Ich konnte es kaum erwarten, bis es endlich zwei ist und ich losgehen konnte. Als es nur noch eine halbe Stunde dauerte, zog ich einen weißen Rock und ein gelbes Hemd an. Aber vorher habe ich mich noch vergewissert, dass es nicht mehr regnet. Dann machte ich mich auf den Weg zu ihm. Als ich mich dem Eingang zum Park näherte, stand er da wie ein Engel und wartete. Ehrlich, er sah nicht nur gut aus, er war auch von seiner Kleidung perfekt. Er trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd, die Ärmel bis zum Ellenbogen hochgekrempelt.Man sah, dass er hier schon eine weile stand, denn seine Haare waren nass, und ich sah, dass auch seine Kleider durchnässt waren. Als ich bei ihm ankam, lächelte er und sagte: >>Hallo Emily, wie schön, dass du gekommen bist.<< Ich merkte auf einmal wie die Anspannung in mir hoch kam. Mit leiser Stimme sagte ich: >>Hallo ... es ... ist auch schön, dass du ... da bist.<< Seine Augen strahlten richtig vor Freude . Ich sah, wie er mich von oben bis unten musterte. >>Du siehst gut aus, dir steht gelb.<< Ich fühlte, dass ich rot wurde. >>D..Danke,<< Ich strich mir verlegend mit der linken Hand die Haare hinter das Ohr und als ich sie wieder nach unten bewegte, ergriff er sie und sagte: >>komm wir fahren an einen trocknen Ort, wo wir ungestört reden können.<< Er zog mich mit an sein Auto, er hatte einen schwarzen VW. Er hielt mir die Beifahrertür auf. Ich setzte mich und er schlug die Tür zu. Dann saß er neben mir und wir fuhren los. Als mir einfiel, dass ich gar nicht wusste, wo wir hinfahren, fragte ich ihn: >>Ehm ... Edwin, wo fahren wir eigentlich hin?<< Er schaute geradeaus, ohne auch nur einmal zu mir zu schauen und sagte: >>Wir fahren zu mir nach Hause.<< Meine Augen wurden größer. Ich sah in panisch an. Er merkte es. >>Aber hab keine Angst, meine Mutter ist da, also mach dir keine Sorgen, ich werde dir nichts antun, o.k.?<< Ich nickte nur. Dann sagte er etwas, was ich nie gedacht hätte >>Emily, sag mir bitte, warum du glaubst, dass ich ein Vampire bin.<< Oh Man, wo soll ich da denn anfangen. >>Also erstens, wegen deinem Aussehen, zweitens ist es, weil ... weil ... weil ich von dir geträumt habe, schon bevor ich wusste, dass es dich wirklich gibt. Ich weis, das hört sich verrückt an, aber ... << Er unterbrach mich mitten im Satz und sagte: >>Ich finde das ganz und gar nicht verrückt, im Gegenteil, es ist in Ordnung.<< Ich glaube es nicht, hat er wirklich gesagt, dass es in Ordnung ist. >>wirklich?<< >>ja, es ist interessant, also erzähl mir mehr. Wann hat das angefangen?<< >>Das ist aber eine lange und verrückte Geschichte, aber am meisten ist sie mir peinlich.<< >>Erzähl sie einfach. Ich verspreche dir auch nicht zu lachen.<< Ich spürte auf einmal das Verlangen, ihm alles zu sagen, Jedes auch kleinste Detail >>Also ich habe mir gerade als dieses Jahr angefangen hat einen Film angeschaut. Er handelt von Vampiren. Nach dem der Film zu ende war, ging ich schlafen und dann habe ich das erste mal von dir geträumt. Ich dachte, das wäre so gewesen, weil ich diesen Film gesehen habe, aber im Laufe der Zeit sind diese Träume immer und immer wieder gekommen. Es ... es fühlte sich immer mehr so an, als wäre es echt ... und es ging sogar so weit, dass ich ... das ich mich ... in dich verliebt habe.<< Nein! was hab ich nur getan?! Ich sollte ihm doch nur erzählen, warum ich denke, dass er ein Vampire ist, und was mach ich? Ich erzähle nur Schwachsinn und sage ihm, dass ich ihn liebe. Echt.Super. Er hielt auf einmal am Straßenrand an und wandte seinen Blick zu mir, Seine Augen glänzten auf einmal. Ich dachte schon, dass er sauer ist, aber sein Blick war sanft. Dann sagte er in die unangenehme stille hinein >>Und das ist der Grund, warum du glaubst, dass ich ein Vampire bin, ... weil du mich Liebst?!<< >>was?! N..Nein nicht deswegen. Ich dachte schon vorher, dass du ein Vampire bist, bevor ich das ... fühlte.<< Es fällt mir seltsamer Weise leicht, ihm alles zu sagen. Währenddessen ich noch darüber nachdachte, warum es mir so leicht fällt in, sah ich dass er auch überlegte - ich wüsste gerne über was -. Die Ruhe ging mir so langsam auf die Nerven. Deswegen brach ich das Schweigen >>Und willst du mir nicht sagen, ob es stimmt oder nicht?<< Er schaute mich mit einem durchdringenden Blick an und sagte dann nach einer weile >>Wenn ich sagen würde, dass du recht hättest, was würdest du dann machen?<< Was meinte er damit? >>Ich verstehe nicht, was du damit meinst?<< Er vertrete die Augen und sagte >>Ich meine damit, was du tun würdest, wenn ich ein Vampire wäre. Würdest du Jedem erzählen, dass ich einer bin? das meinte ich.<< Ich überlegte einen Moment: >>Wenn du ein Vampire wärst, würde ich natürlich niemanden etwas davon erzählen, denn ich weiß, dass ihr unerkannt bleiben wollt und das versteh ich.<< Er lächelte, dann sagte ich >>Und bist du einer ja oder nein?<< Er kam mit seinem Gesicht ganz nah an meins und sagte leise:>> Ich hoffe, dass mein Geheimnis bei dir sicher ist, denn wenn nicht, werde ich dich töten müssen ... kleiner Scherz, ich werde dich nicht töten, wie könnte ich denn, dafür bist du viel zu sensibel und das mag ich.<< Na toll, jetzt weiß er was, was er ausnutzen kann, echt toll. Aber dass er ein Vampire ist, finde ich super, also ist er wirklich der Junge aus meinem Traum. Es ist kaum zu glauben. Er riss mich aus meinen Gedanken. Ich muss noch versuchen, die Sache mit dem Liebesgeständnis aus dem Kopf zu treiben. >>Emily?!<< Ich sah dass er angespannt war. >>Ja?!<< >>Über was denkst du nach?<< Als ich antworten wollte, merkte ich, dass wir wieder fuhren. Dann sagte ich: >>Ist schwer sagen, über vieles.<< >>Ist es, weil du jetzt weißt, was ich bin?<< >>Nein, nicht deswegen .. ehm ... Edwin, ich wollte dir nur sagen, dass es gut währe, wenn du die Sache mit dem Liebesgeständnis wieder vergisst, denn es ist mir sonst zu peinlich, dir in die Augen zu schauen. Also würdest du so tun, als hätte ich das nie gesagt, bitte?<< Seine Gesichtszüge verändern sich zu einem Ausdruck, den ich gar nicht verstand. Es sah irgendwie so aus, als wäre er traurig. Er senkte den Blick, dann schaute er mich an und sagte: >>Was würdest du davon halten, wenn wir beide zusammen ausgehen?.<< Mein Herz schlug auf einmal viel schneller als vorher, Ich bekam Panik. Das meint er doch nicht wirklich ernst, oder? >>Was!... und wann?<< Er überlegte. dann wendete er das Auto in die andere Richtung und sagte mit einem verführerischen Lächeln: >>Wie währe es mit jetzt gleich?<< >>Jetzt?! was aber ... warum ich versteh nicht.<< Er lachte, er lachte tatsächlich. >>Was hast du etwa Angst? Glaubst du wirklich, ich mache Witze?!<< >>Nein, ich meine nur, dass ... du magst mich doch gar nicht so wie ich dich!.<< Sein Blick wurde grimmig. >>Was glaubst du etwa, dass das was ich fühle etwa nichts ist?<< Ich nickte nur verlegen. >>Im Gegenteil, ich empfinde sogar mehr, als du dir nur vorstellen kannst. so ein Mädchen wie dich habe ich noch nie gesehen - nicht im negativen sondern im positiven sinn -.<< Er stockte, dann aber sprach er weiter: >>Verstehst du es es jetzt?<< Ich nickte und lächelte ihn an. Wir waren schon vr einem Restaurant, das ich nicht kannte. Der Name war INDIA BASSA. Das ist seltsam. Mein Lieblingsessen ist Indisch. Ich mag es weil es so scharf ist. Ich merkte nicht, dass er schon ausgestiegen ist. Ich kroch schnell aus dem Wagen und stellte mich neben ihn. Dann gingen wir zusammen rein. Es war wunderschön. Die ganzen Tücher, die überall herumhängten,die Farben. die so hell leuchteten. Die Tische waren groß und rund. Auf ihnen lagen goldrote Decken. wir setzten uns an einen der Tische ganz weit weg von den anderen Gästen. Ich schaute zu ihm hin und unsere Blicke trafen sich. Ich sagte schnell etwas zur Ablenkung >>Wusstest du, dass Rot und Gold die Farben der Indischen Göttin Mahda ist?<< Es dauerte ein bisschen, bis er antwortete >>Ja, das weiß ich, aber die Farben stehen auch noch für etwas anderes.<< Wieso redet er immer so seltsam. >>Und für was?<< Ich kann nie meine Klappe halten, wenn es sein muss. >> Für die Heirat natürlich.<< >>Ach so ... ja stimmt<< Der Kellner kam und gab uns die Speisekarte. Wir wählten aus, na ja wohl eher nur ich, denn ich wusste ja, das Vampire nichts essen. Das weiß ich ja nur, weil ich das erste Buch von Stephanie Mayer Biss zum Morgengrauen gelesen habe. Nachdem ich fertig war, sind wir gegangen. Der Kellner fragte noch >>Ich hoffe, der jungen Dame hat es geschmeckt?<< Ich Nickte und Edwin sagte: >>Vielen Dank es war alles in Ordnung.<< Er nahm meine Hand und Wir gingen zum Auto.

Kapitel .4


Wir standen vor dem Auto und er hält immer noch meine Hand. Ich wartete darauf, dass er sie wieder loslässt, aber das tat er nicht. Im Gegenteil, er drückte sie so fest, dass es fast schon wehtat. Er schaute mir tief in die Augen und sagte: „Emily, als du sagtest, dass du mich liebst...bist du dir da ganz sicher, dass es wahr ist, was du für mich fühlst?“ Ich brauchte nicht lange, um zu antworten: „Ja natürlich.“ Ich sah ihn an und wartete darauf, dass er mich endlich wieder los lässt. Gut, es ist ja nicht so, dass ich das nicht schön finde. Es macht mich nur einfach nervös, mein Herz schlägt so schnell und laut, dass ich mir sicher bin, dass er es hören kann. „Wenn es so ist, dann...“ Er sprach nicht weiter. Stattdessen beugte er sich zu mir, dass wir auf gleicher Höhe sind und ganz langsam kam er mit seinen Lippen meinen immer näher und bevor ich noch was sagen konnte, berühren sich unsere Lippen, ganz zart lagen seine auf meinen. Ich schloss meine Augen ich war mir nicht mehr so sicher, dass dieser Abend echt ist. Ich habe auf einmal das Gefühl, dass ich in Wirklichkeit wieder in einer meiner Träume bin, aber es fühlt sich so echt an. Als er langsam einen Schritt zurückging, schaute er mir weiter in die Augen. Ich war immer noch ein Bisschen verwirrt, denn, wenn es echt ist, war das mein erster Kuss und er war auch der erste, der es geschafft hat. Denn normalerweise renne ich immer weg, wenn mir ein Junge so nahe ist. Es liegt meistens daran, dass ich mich unwohl fühle aber bei ihm ist es anders ich fühle mich sicher in seiner Nähe und das ist ein tolles Gefühl. Ich merkte gar nicht, dass er meine Hand los gelassen hat. „Emily?“, flüsterte er. „Ja?“, sagte ich mit trockener Zunge. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, dass er nichts sagte. Ich wahr schon am verzweifeln, ich wollte seine Stimme hören. Dann sprach er endlich: „Emily, du bist das erste Mädchen, das ich geküsst habe, und du solltest wissen, dass ich das nicht einfach so tue...sondern ich mache das nur, wenn ich dieses Mädchen auch wirklich mag. Verstehst du was ich meine?“ Erst der Kuss und jetzt das. „Em...ich bin...mir nicht so...sicher, ob ich es verstanden habe.“ Ich bin so dumm. Er seufzte: „Was ist daran denn so schwer zu verstehen? ... Emily, ich will dir damit sagen, dass ich dich liebe.“. Er sagte es so leise und behutsam, dass ich jetzt sicher war, dass es nur ein Traum ist. Denn ich wusste, dass sich so ein perfektes Wesen wie er, sich nie in ein Mädchen wie mich verliebt. Es ist einfach unmöglich. „Bitte kann ich wieder aufwachen?“, sagte ich flüsternd ohne darüber nachzudenken, dass er es hören kann, und natürlich tat er das auch und gab mir direkt eine Antwort: „Was meinst du damit, ob du wieder aufwachen kannst?“ Er starrte mich misstrauisch an. „Oh...em…es ist so...na ja.“ Ich wusste nicht, ob ich es sagen soll oder nicht. Eigentlich kann ich es ihm ruhig sagen, es ist so wie so nur ein Traum. „Das...das alles nur ein Traum ist, denn in Wirklichkeit würdest du das nie im Leben zu mir sagen.“, sagte ich und wartete darauf, dass der Traum zu Ende geht, auch wenn es von allen Träumen bis jetzt der schönste ist. „Du bist wohl ein bisschen verwirrt, du träumst nicht, das ist echt, und damit du mir glaubst, sag ich, dass wir jetzt offiziell zusammen sind. Du kannst mich am Montag fragen, wenn du immer noch glaubst, dass du träumst.“, sagte er. „Ich glaube dir.“, sagte ich, und das stimmt auch, denn irgendetwas in seinen Augen sagte mir, dass es stimmt. Wir beide haben uns wirklich geküsst. Auf einmal musste ich weinen. Mir strömten die Tränen nur so über die Wangen, ich konnte nicht aufhören. Das war schon immer so eine dumme Angewohnheit von mir. Edwin schaute mich besorgt an, er wollte etwas sagen, dann tat er es doch nicht. Er nahm mich stattdessen in seine Arme und zog mich an seine Brust. „Ich liebe dich.“, flüsterte er. „Daran darfst du nie zweifeln.“ „Das ist leichter gesagt als getan. Woher soll ich wissen, dass ich dich verdient habe. Wer sagt, dass ich bei dir bleiben darf?“, sagte ich zu ihm, aber auch mehr zu mir selbst. Sein Gesichtsausdruck wurde weich. „Ob du mich verdient hast oder nicht, darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen...und das zweite ich sage...dass du bei mir bleiben darfst, du musst sogar,...denn du solltest wissen, dass, wenn ich mich verliebe, dann das für immer gilt.“ Sagte er für immer?
„Damit kann ich leben.“, sagte ich mit Freude, und er fand es amüsant. Er hielt mir die Autotür auf. Ich stieg ein. Es dauerte nicht lange, bis er neben mir saß. Alles was Stephanie Mayer über Vampire geschrieben hat, ist also richtig; hätte ich auch nicht anders erwartet. Wir fuhren los. Unterwegs dachte ich darüber nach, was Bella Edward immer gefragt hat, aber es fiel mir einfach nicht ein. Da meint man, wenn man das Buch schon neunmal gelesen hat, dass man alles weiß, ist bei mir aber nicht der Fall. Deswegen muss ich mir etwas anderes ausdenken. Ich überlegte, dann fiel mir schließlich auch etwas ein. „Edwin.“ Hm…, so wie es aussieht, war er gerade mit seinen Gedanken woanders. „Ich wollte nur wissen, wie es eigentlich mit dem Bluttrinken ist?“, sagte ich vorsichtig. „Trinkst du das Blut von Tieren...und fällt es dir eigentlich schwer, in meiner Nähe zu sein, ohne das Verlangen zu haben, mein Blut zu trinken?“ Das wahr glaub ich ein bisschen zu viel des Guten. „Was glaubst du wohl...ich trinke auf jeden Fall kein Menschenblut.
Also kannst du daraus schließen, dass ich mich von Tierblut ernähre...und was das Verlangen nach deinem Blut angeht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin mir sicher, dass ich mich unter Kontrolle habe o.k.“ Ich dachte mir schon, dass das kommt. Wir waren ein paar Straßen vor meinem Haus. Dort hielt er an. Anscheinend weiß er, dass mein Vater das war. Ich nahm den Türgriff und öffnete die Beifahrertür. Ich wollte gerade aussteigen, als seine kalte Hand meine festhielt und mich zurück auf den Beifahrersitz zog. Er kam ganz nah an mein linkes Ohr und flüsterte: „Hast du nicht was vergessen?“ Ich überlegte, aber mir fiel nichts ein. „Keine Ahnung...aber ich bin mir sicher, dass du es mir gleich verraten wirst...hab ich recht?“ Es war viel leichter als vorher mit ihm zu reden. „Wir sind doch jetzt zusammen oder?“ Ich nickte, dann lächelte er und sprach weiter: „Dann erwarte ich von dir, dass du mir anständig „gute Nacht“ sagst oder ist das zu viel verlangt?“ Er sprach es nicht wie ein Befehl aus sondern wie eine Bitte. „Nein“, sagte ich, „ist es nicht...aber wie...sollte ich deiner Meinung nach dir „gute Nacht“ sagen?“ Ich wusste ja nicht, wie er es gemeint hat. „Keine Angst dieses mal lasse ich es darauf beruhen aber nur, weil es der erste Tag ist.“ Dann sagte er: „Gib mir deine Hand!“ Als ich zögerte, sagte er leise und mit sanfter Stimme: „Bitte.“ Es ist so schwer, sich ihm zu widersetzen. Ich hielt ihm meine Hand hin, er nahm sie sanft in seine und zog mich näher an sich. Er umarmte mich kurz, dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich zum zweiten Mal. Dann lies er mich wieder los und flüsterte: „Gute Nacht.“ Ich stieg aus dem Auto und ging zur Haustür. Dann drehte ich mich um und winkte ihm zu. Dann fuhr er fort.

Kapitel .5


Ich habe in dieser Nacht kein Auge zugetan. Ich musste die ganze Zeit an Edwin denken, wie er mich geküsst hat und wie er mich in seine Arme genommen hat. Es war wie ein Traum - nur viel zauberhafter als ein Traum je sein kann. Am Morgen war es seltsam kalt. Ich spürte die Luft auf meiner Haut liegen. Ich öffnete ganz langsam meine Augen. Weil ich noch so müde war, musste ich gähnen. Dann schaute ich zum Fenster und sah, dass es offen war, aber ich war mir ganz sicher, dass ich das Fenster nicht aufgemacht hatte. Dann kam noch ein Windhauch durchs Fenster, ich lief schnell hin, um es zu schließen. Als ich den Griff nach unten gedrückt hatte, überkam mich das seltsame Gefühl, dass jemand hinter mir stand. Ich drehte mich langsam um und sah etwas, was ich nicht erwartet hatte. Er lächelte mich an und ich schaute nur in seine wunderschönen schwarzen Augen und mich überkam das Verlangen, ihn zu umarmen, und ohne auch nur darüber nachzudenken, sprang ich ihm an den Hals. Es war mir peinlich, aber er erwidert meine Freude darauf ihn zu sehen, in dem er mich fest hielt und erst nach einer Weile wieder los gelassen hat. „Was machst du hier?“, fragte ich ihn beiläufig, während ich in seinen Armen liege. „Ich konnte einfach nicht mehr länger von dir getrennt sein...darum bin ich durch dein Fenster gekommen, nach dem dein Vater gegangen ist...ich hoffe, es ist kein Problem für dich, dass ich so einfach reinplatze?“ Ich war ein bisschen verwundert. „Nein im Gegenteil ich bin froh, dass du hier bist.“ Er lächelte. „Und ich musste auch die ganze Zeit an dich denken und darum konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Deswegen kommt es mir gerade recht, dass du so eigennützig warst, hier her zu kommen.“, sagte ich und lächelte zurück und um ihm zu beweisen, dass ich wirklich glücklich war, dass er hier ist, tat ich etwas was ich normalerweise nicht tun würde. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn so, wie er gestern mich. Na ja nicht so gut wie er, aber es ist für den Anfang nicht schlecht, finde ich zumindest. Er befreite sich von meinem Griff, nahm mich auf seine Hände und trug mich an mein Bett. Dort setzte er mich ab und kam neben mich. Er zog mich an sich und legte meinen Kopf an seine Schulter. Dann sagte er: „So ist es doch viel besser...oder?“ Ich nickte. Eins war aber seltsam, obwohl er so kalt ist, fühlt es sich in seinen Armen trotzdem gut an, drin zu liegen, und der Duft von seiner Haut war so gut; man kann ihn gar nicht beschreiben, so wundervoll ist er. Für eine Weile lag ich in seinen Armen bis mir aufgefallen ist, dass ich immer noch meinen Schlaffanzug an hatte. Ich drückte seine Arme zur Seite um auf zu stehen. Er schaute mich verwundert an: „Was ist, willst du, dass ich gehe?“, fragte er mit trauriger Stimme. „Was...nein ich wollte nur mir was anderes anziehen, sonst nichts.“ Ich war irgendwie froh, dass er Angst hatte, dass ich ihn nicht hier haben will. „Ich bin gleich wieder da.“ Ich nahm meine Sachen und ging ins Bad. Ich wollte so schnell wie möglich wieder bei ihm sein. Ich wollte aber auch alles ordentlich machen. Ich wusch meine Haare, fönte und kämmte sie. Dann zog ich mir schnell meine Sachen an und lief schnell wieder in mein Zimmer zurück. Dort saß er wie in meinem allerersten Traum, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, wie er in dem Stuhl saß und sich nicht bewegt hatte. So saß er auch jetzt, nur dass er diesmal seine Augen offen hatte und mich anlächelte. Ich wollte gerade zu ihm gehen, da klingelte auf einmal mein Handy. Ich schaute auf dem Display nach, wer es ist. Es war Melissa. „Hey...was gibt es?“ „Hey Emily, ich wollte nur wissen, wie es gestern gelaufen ist zwischen dir und ihm...und sag schon?“ Wie soll ich ihr das nur erklären und das auch noch vor ihm? „Also...das...ich erzähl dir alles am Montag in der Schule, o.k.“ „Nein, am Montag ist mein Geburtstag, da hab ich keine Zeit!“, sagte sie einen Ton zu hoch. Ich wollte gerade etwas sagen, da kam von hinten Edwin und nahm mir das Handy aus der Hand und sagte zu Melissa: „Hey Melissa, ich bin es Edwin. Du fragst dich bestimmt jetzt, was ich bei Emily mache. Der gestrige tag verlief gut und zwar für beide; du solltest nämlich wissen, dass ich und Emily seit gestern zusammen sind.“ Ich hätte nie gedacht, dass er das so einfach sagt, als wäre das selbstverständlich. Ich bekomme nicht viel mit nur, dass er irgendetwas sagte von „gut bis dann“. Dann legte er auf, drehte sich zu mir um und fragte mich: „Hast du Lust, mit mir, Nick und Melissa in den Zoo zu gehen?“ Warum das auf einmal? „Ja und wann?“
Er lächelte. „Wie wäre es mit jetzt gleich?“ „Was jetzt!“, sagte ich verwundert. „Als ich Melissa sagte, dass wir beide ein Paar sind, fragte sie, ob wir Lust hätten, mit ihnen zu gehen, und ich nahm die Einladung an...ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich ohne dich zu fragen einfach angenommen habe?“, sagte er. „Nein es ist nicht schlimm, im Gegenteil, ich liebe Tiere, deswegen sag ich zum Zoo nie nein.“ Ich lächelte ihn erfreut an. „Das ist gut.“, sagte er und nahm mich wieder in seine Arme. Ich hielt ihn fest und sagte: „Muss ich etwas anderes anziehen oder geht es so?“ Er hielt mich kurz von sich weg, um mich von oben bis unten zu betrachten; dann zog er mich wieder an sich und sagte: „Du siehst toll aus.“ Ich nehme an, dass das heißt, dass ich so an bleiben soll. Wir trafen die beide am Eingang und bevor wir bei ihnen waren, sagte Edwin noch zu mir: „Ach so nur damit ich es nicht vergesse, wir werden nachher noch zu mir nach Hause gehen.“ Ich starrte ihn geschockt an. Wir sind nicht mal zwei Tage zusammen und schon will wer mich mit zu ihm nehmen. Er sah die Anspannung in meinen Augen und nahm meine Hand, um mich zu beruhigen. Aber es hat nicht gerade gut geholfen. Im Gegenteil, es macht mich nur noch nervöser. Er hingegen lächelte froh munter weiter. Melissa rannte auf mich zu mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Erst fiel ihr Blick auf unsere Hände, dann starrte sie wieder auf mich, dann zog sie mich von ihm weg. Das gefiel Edwin gar nicht und deswegen weigerte er sich, meine Hand los zu lassen. Mit einem frechem Grinsen sagte er: „Ihr hattet sie mehr als fünf Jahre, also bitte ich euch, mir sie nicht weg zu nehmen.“ Zum aller ersten Mal in Melissas Leben sagte sie nichts mehr und stellte sich stattdessen neben mich. Aber das hielt sie nicht davon ab, mich zu befragen und zwar jedes kleinste Detail. Ich hatte keine andere Wahl, sie wollte alles hören. Während ich erzählte, schaute ich zu ihm, um mich zu vergewissern, dass er nicht böse ist über irgendetwas, was ich erzählte. Aber ich hatte natürlich die Sache wegen Vampiren ausgelassen, immerhin habe ich versprochen, nichts zu erzählen, und um ihn nicht zu verlieren nehme ich das in Kauf. Das ist nämlich das erste Mal, dass ich ein Geheimnis habe, das ich ihr nicht erzählen kann und das ist ungewohnt, aber ich denke wenn Bella von Twilight für ihren Liebsten es geheim halten konnte, dann müsste ich das doch auch hinkriegen oder es fällt mir auch seltsamerweise gar nicht so schwer, den Mund zu halten. Wir schauten uns jedes Tier gründlich an. Melissa hat sich buchstäblich in ein kleines Tigerbaby verliebt. Gut wer kann so einem kleinen Engel nicht widerstehen, also ich könnte nicht. Als es kurz vor fünf war, sagte Edwin mir ins Ohr: „Wir müssen gehen.“ Ich nickte, dann schaute ich zu den anderen beiden, während Edwin anfing zu reden: „Also wir gehen dann mal.“ Melissa starrte uns an und fragte: „Warum... wollt ihr nicht noch mitkommen, wir könnten noch was zusammen essen.“ Man hörte richtig das Flehen in ihrer Stimme. Sie wollte bestimmt noch ein paar Fragen stellen. „Wir würden gerne, aber wir haben so gesagt einen Termin bei einer wichtigen Person...wir verschieben das auf ein anderes mal, o.k.“, sagte er mit überzeugender Stimme. „O.k....dann bis morgen ja?“ Edwin nahm meine Hand und zog mich mit. Ich winkte Melissa noch zu und sagte schnell: „Es tut mir leid, es war wirklich schön heute.“ Wir fuhren langsam, weil sich ein kleiner Stau gebildet hatte. Währenddessen überlegte ich, was ich sagen soll, wenn ich seiner Mutter begegne. Du musst keine Angst haben, sie wird dir nichts tun.“ Ich unterbrach ihn. „Das ist es nicht...ich habe keine Angst, ich bin nur nervös...ich weiß nicht was, ich sagen soll oder ob ich nur reden soll, wenn sie es sagt. Und soll ich sie mit dem Vor- oder Nachname anreden. Oh meine Güte, ich weiß ihren Namen doch nicht ein mal und...“ Er hielt mir den Mund zu und sagte „Hey stopp, beruhige dich...so jetzt hör mir zu. Meine Mutter ist nicht so eine, die von dir verlangt nur zu reden, wenn sie es sagt. Keine Angst du wirst sie mögen, und ich bin mir sicher, dass sie dich auch mögen wird...also denk nicht mehr darüber nach o.k.“ Er legte seine Hand wieder ans Steuer. „O.k. ich werde positiv denken, aber wenn irgendetwas passiert, bist du dafür verantwortlich, das möchte ich nur mal klar stellen.“ „Was denkst du könnte denn passieren?“, fragte er amüsiert. Ich überlegte: „Zum Beispiel könnte ich hinfallen oder etwas aus Versehen umwerfen.“, überlegte ich. „Und warum sollte das passieren?“, fragte er. „Weil ich sehr schnell in peinliche Situationen gerate, die nicht nur unangenehm sind, sondern auch gefährlich...meistens jeden Fall.“ Es war mir ein bisschen peinlich, ihm das zu sagen. „Du hast aber vergessen, dass ich jetzt bei dir bin und das heißt, dass dir nichts mehr passieren wird.“ Ich musste lächeln. Der Stau war endlich vorbei. Wir konnten weiterfahren. Wir kamen in eine Straße, die sehr friedlich war. Die Häuser sind alle viel größer, als in allen anderen Gegenden. Wir hielten vor einem weißen Haus. Es war wunderschön. Edwin nahm ohne auch nur ein Wort zu sagen mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Dann stieg er aus und kam zur Beifahrertür. Er öffnete sie, nahm meine Hand und sagte: „Bist du bereit?“ Ich nickte.

Kapitel .6


Wir standen vor der Tür; er nahm den Schlüssel und öffnete sie. Wir gingen rein und dann viel mir etwas auf. Mir kam diese Einrichtung sehr bekannt vor. Ich überlegte, dann wusste ich es wieder: Genau so sah das Haus in meinem Traum aus. Als ich hier entlang ging und mich eine Hand in ein Zimmer gezogen hat, das ist wirklich seltsam. Wir kamen in einen Raum. Es war das Esszimmer. Dort saß eine wunderschöne Frau. Sie war so blass, wie Edwin. Sie hat blondes Haar, war dünn und irgendwie sah man in ihren Augen, dass sie einsam ist. „Emily“ sagte Edwin „ das ist meine Mutter Nickol Sempay“ Ich schaute zu ihr. „Guten...Tag“ dann wandte er sich zu ihr: „Mom das ist Emily“ Sie kam zu mir, nahm mich in den Arm und sagte: „Ich freue mich endlich, das Mädchen kennen zu lernen, das meinem Edwin den Kopf verdreht hat.“ Sie lächelte und sah dann Edwin an. „Du hast aber, was ihr Aussehen betrifft, ein bisschen untertrieben. Sie ist wunderschön“ Sie nahm mich mit ins Wohnzimmer und zog mich neben sich auf die Couch. Dann fragte sie mich: „Und liebst du ihn wirklich?“ „Ja.“ Es war nicht schwer, das zu beantworten. „Ich meine, würdest du denn dein Leben aufgeben und eine von uns werden, um für immer mit ihm zusammen zu sein?“ Ich musste auch dafür nicht nachdenken „ich...würde alles...dafür tun, um für immer bei ihm zu bleiben...das verspreche ich.“ Sie lächelte wieder aber Edwin gefiel es anscheinend nicht, dass ich das gesagt habe. „Ich weiß, dass du es nur gut meinst Mom.“ sagte er zu ihr „aber sie wird nicht ihr Leben wegwerfen nur um bei mir zu bleiben, das werde ich nicht zu lassen.“ Dann schaute er mich an und sagte: „Es tut mir leid, aber du musst verstehen, dass es wichtig für mich ist, dass du ein normales Leben führst, also schlag dir bitte die Sache mit dem „du wirst eine von uns“ aus dem Kopf!“ Ich habe das seltsame Gefühl, dass irgendwie jeder Vampir junge so denkt. Aber nur weil er das will, heißt es nicht, dass ich es lasse, das kann er vergessen und das werde ich ihm auch sagen. „Es tut mir leid Edwin, aber ich wollte schon als kleines Mädchen, wo ich noch gar nicht wusste, dass es euch gibt, ein Vampire werden...und jetzt, wo ich die Chance dazu habe“ - ich musste husten vor lauter Angst, dann sprach ich weiter - „...werde ich es bestimmt nicht vergessen und so tun, als würde ich es nicht wollen.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst und das einzige, das er sagte, war: „Wir gehen jetzt los!“ Er nahm mich und zog mich nach draußen. Dann saßen wir im Auto und ich dachte, dass es vorbei ist. Ich glaube, ich habe es überstürzt. Wir sind erst seit zwei Tagen zusammen und ich und seine Mutter planen schon mich zu verwandeln. Ich glaube, dass er gar nicht oder noch nicht weiß, ob er mit mir für immer zusammen sein will. Wir kamen bei mir zuhause an. Mein Vater war Gott sei dank noch nicht zuhause. Er war anscheinend immer noch bei seinem Freund Frankie - waren früher zusammen im Bowlingverein, aber jetzt gehen sie nur noch so zum Spaß spielen. Ich war mit vier Jahren immer mitgegangen aber mit vierzehn habe ich es gelassen, weil mir die verdammte Bowlingkugel immer auf meinen Fuß gefallen ist. Deswegen bleibe ich lieber zuhause oder gehe mit Melissa nach draußen. Wir saßen noch immer im Wagen und niemand sagte was. Ich wollte nicht, dass er wütend ist. Er soll nicht wegen mir verärgert sein. Da er nicht reden wollte, musste ich das Schweigen brechen und ich würde gleich etwas sagen, das ich nicht gut finde oder möchte. „Em...Edwin, ich finde dass es besser wäre, wenn...“ Ich machte kurz eine Pause, um zu sehen, ob er auch zuhörte. Er schaute nicht zu mir, also sprach ich weiter. „Also ich weiß, dass ich es übertrieben habe...und ich würde es verstehen, wenn du dir nicht sicher bist, ob du mit mir zusammen sein möchtest, und ich finde es auch nicht schlimm, wenn du deswegen nicht mehr mit mir zusammen bleiben willst.“ Es war doch schwerer, als ich gedacht habe, denn ich fing, nachdem ich zu Ende geredet habe, an zu weinen. Und weil ich Angst hatte, seine Antwort zu hören, öffnete ich die Autotür und wollte aussteigen, aber dann hielt er meine Hand und sagte: „Halt! Warte!“ Ich wollte nicht und versuchte trotzdem auszusteigen, doch dann nahm er seine Hand, legte sie an meine Seite und trete mich in seine Richtung. „Würdest du mir bitte zu hören?“, sagte er mit wütender Stimme. Ich schaute ihn an und hörte auf zu weinen. Er wischte mir mit seinen Fingern die Tränen aus meinem Gesicht. Dann fing er an zu reden und hielt mich fest, damit ich nicht abhauen kann. „Erstens, ich bin nicht der Meinung, dass du es übertrieben hast, und noch was, wenn du noch einmal daran denkst, dass ich mit dir Schluss machen will, werde ich mir eine angemessene Strafe für dich ausdenken. Ist das klar!“ Er wartete darauf, dass ich bestätige, dass ich es verstanden habe, aber ich konnte nur widersprechen. „A-aber, du bist doch...“ Er hielt mir den Mund zu, so dass ich nicht mehr weiter sprechen konnte. „Ich habe mich doch deutlich genug ausgedrückt, was das mit dem Thema bestrafen angeht oder?“, sagte er erheiternd. Ich nickte nur, dann sagte er: „gut also weil du dich nicht benommen hast, musst du mir zur Entschuldigung einen Kuss geben.“ Ich musste ein Bisschen lächeln, dann tat ich das, was er wollte, und küsste ihn. Ich war so glücklich, dass er das gesagt hat. Ich wäre gestorben, wenn er mich nicht zurückgehalten hätte, denn ein Leben ohne ihn, das weiß ich, könnte ich mir nicht vorstellen. Er nahm mich noch einmal fest in seine kalten Arme und dann fuhr er fort. Ich machte mich an die Arbeit, das Essen zu kochen. Als ich gerade fertig geworden bin, kam mein Vater die Wohnungstür rein. „Hallo Emily“, sagte er während er seine Schuhe auszog. „Hey Dad ...und wie war Bowling?“ Während ich auf eine Antwort wartete, deckte ich den Tisch. „Gut wie immer und was hast du so gemacht?“ Ich wusste, dass das kommt, aber leider wusste ich nicht, was ich sagen soll. Mir fiel einfach nichts ein, deswegen entschied ich mich, ihm einfach die Wahrheit zu sagen, „Ich war mit einem Jungen zusammen, sein Name ist Edwin, er hat mir seine Mutter vorgestellt.“ Ich wartete auf seine Reaktion, aber stattdessen sah er mich skeptisch an. „Ist er dein Freund?“ „Ja“ Ich war froh, dass er es verstand, aber dann kam etwas, was ich nicht erwartet hätte. „Wirst du ihn mir vorstellen...ich möchte ihn gerne kennen lernen.“ Er wartete. „Ja wenn...du das willst?“ Ich dachte, es währe kein Problem. Immerhin hat mir Edwin auch seine Mutter vorgestellt. „Und wann?“ fragte ich. „Wie wäre es mit morgen?“ „O.k. dann morgen.“ Ich konnte nicht einschlafen, die Angst davor, dass Dad Edwin nicht mögen wird, war einfach viel zu groß. Deswegen saß ich stundenlang auf meinem Bett und las ein Buch nach dem anderen bis es morgen war und ich mich für die schule fertig machte. Ich aß nach schnell was und machte mich auf denn Weg. Es sah so aus, als würde es gleich anfangen zu regnen, deswegen rannte ich zur Schule. Dort angekommen stand Melissa, Thamara und Anna. Alle drei starrten mich mit neugierigen Blicken an. Ich konnte mich darauf gefasst machen, mit Fragen nur so bombardiert zu werden und meine Befürchtungen bestätigten sich. Ich wurde von der ersten bis zur zweiten Pause nur befragt. Nach der Schule konnte ich endlich zu ihm gehen und ihn fragen. „Edwin?“ Er trete sich um und lächelte mich an. „Ich wollte dich nur fragen, ob du heute schon etwas vorhast?“ „nein, aber warum?“ „Ich würde dich gerne meinem Vater vorstellen, wenn du nichts dagegen hast.“ Sein Lächeln wurde breiter. Und dann sagte er: „Sehr gerne...und wann?“ Ich lächelte verschämt und sagte: „Wie wäre es mit jetzt gleich?“ desto länger er nichts sagte, desto nervöser wurde ich. „Einverstanden.“ Ich war so erleichtert, doch ich wusste, dass das Schlimmste erst bevorstand. Als wir mit dem Auto die Einfahrt rein gefahren sind, fiel mir auf, dass er kein Gramm angespannt war. Er schaute mich mit einem Lächeln an und sagte: „Und können wir?“ Ich war erstaunt. Man merkt nicht ein kleines Stück, dass er nervös sein könnte. „Bist du nicht nervös, nicht ein bisschen?“, fragte ich ihn. Sein Lächeln blieb. „Warum sollte ich nervös sein?“ „Keine Ahnung...weil es normal ist?“ Er schaute mich verwundert an. „Und das sagst du ausgerechnet zu mir einem Vampire“ „Warum...was hat das eine mit dem anderen zu tun?“ Ich verstehe gar nichts mehr. Er beugte sich so nah an mich das ich ganz nervös wurde mein Herz schlug so laut, dass ich mir sicher war, dass er es hören konnte. „Das soll heißen, wenn ich mir keine Sorgen mache, dann musst du das auch nicht“, flüsterte er. Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Das verstehe ich nicht so ganz.“ Er lächelte nur schön weiter und sagte: „Das hätte ich von dir auch nicht anders erwartet.“ Ich wurde ein wenig wütend. „Wenn du mit gekommen bist, um mir zu bestätigen, dass ich nichts richtig verstehe, dann hättest du mir wenigstens bescheid sagen sollen, dann hätte ich auch nicht dich dazu genötigt, denn das lasse ich mir nicht gefallen, nur damit du es weist!“ Es hörte sich nicht so wütend an, wie ich es wollte. Er hob seine kalte Hand und strich mir über die Wange, dann sagte er: „Wollen wir?“ Ich drückte seine Hand weg und stieg aus. Ich musste nicht lange warten, dann stand er schon neben mir und hielt meine Hand. Ich versuchte, mich von seiner Hand zu befreien, aber er war viel zu stark. Als ich dann leise flüsterte: „Lass meine Hand los!“, schaute er mich mit einem unergründlichen Blick an und ließ sie auch los, aber nur um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen. „Sei nicht böse“, flüsterte er. „Bin ich aber“, sagte ich mürrisch. Dann lächelte er und sagte: „Wäre es dir lieber, wenn ich mich entschuldige?“ „Vielleicht“ er grinste „O.k...es tut mir leid.“, flüsterte er mit samtweicher Stimme. Ich war glücklich, aber ich wollte ihn noch ein bisschen ärgern. Deswegen tat ich so, als wäre ich immer noch sauer. „Ich weiß nicht „, sagte ich immer noch beleidigt. „Gut...dann halt anders“, sagte er und ich glaube er ist ein bisschen gereizt. Aber dann zog er mein Gesicht näher an seins und sagte mit einem tiefem Blick in meine Augen: „Bitte verzeih mir.“ Mein Herz setzte für einen Moment aus und dann fing es an schneller zu schlagen, und er merkte es und fing an zu lachen, dann drückte er seine kalten Lippen auf meine. Ich bewegte mich nicht und genoss jede einzelne Minute in denen sich unsere Lippen berührten. Dann ließ er mein Gesicht wieder los und entfernte sich wieder von mir. „Und verzeihst du mir jetzt?“ Ich nickte nur und senkte beschämt meinen Kopf. Dann standen wir vor der Haustür. Ich griff nach dem Schlüssel und öffnete die Tür. Ich ging als erste rein, um meinem Vater zu sagen, dass wir da sind.

Kapitel .7


Ich war sehr nervös, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. Mein Vater kam auf ihn zu. Dann lächelte er Edwin an und er lächelte zurück. „Guten Tag, Herr Seimen. Es ist schön, sie kennen zu lernen“, sagte er förmlich und hielt seine Hand hin. Einen Moment lang sah mein Vater ihn durchdringend an, dann nahm er seine Hand und schüttelte sie. „Es freut mich auch. Meine Tochter hat mir schon eine Menge über dich erzählt.“ Er zog eine Augenbraue hoch und sagte dann zu mir: „Emily gehst du bitte mal in dein Zimmer, ich möchte mit Edwin unter vier Augen reden.“ Na super nicht nur weil ich nicht dabei sein darf auch weil mein Vater schnell peinlich werden kann. Ich saß in meinem Zimmer und versuchte irgendwie etwas mit zu bekommen, aber sie sprachen so leise das ich nichts mit bekam und das macht mich noch nervöser, als ich so schon bin. Und ich bin mir sicher, dass diese Stille nichts Gutes bedeutet. Es dauerte sehr lange, bis mein Vater die Tür herein kam. Ich stand schnell auf und starrte ihn mit großen Augen an. „Und...wie findest du ihn?“ „Er ist ein netter Junge, vielleicht kann ich mich an ihn gewöhnen. „Er lächelte mich an und hielt seine Arme offen. Ich rannte in seine Arme und sagte: „Danke.“ „Nicht der Rede wert.“ Als er mich los gelassen hatte, musste ich überlegen. „Wo ist er?“ Ich wartete ungeduldig auf eine Antwort. „Er ist gegangen, du kannst ihn morgen in der Schule sehen.“ Ich war ein bisschen enttäuscht. Ich wollte wissen, ob er ihn auch gut fand. Aber das einzig positive ist, dass ich es hinter mir habe und ich mir keine unnötigen Sorgen mehr machen muss. Am nächsten Tag freute ich mich schon, ihn zu sehen, aber er war nicht in der Schule. Ich verstand das nicht. Die Sonne scheint nicht mal, der Himmel ist mit Wolken bedeckt, also er hatte keinen Grund nicht zu kommen. Ich beschloss, ihn nach der Schule zu besuchen und den Gedanken, dass das Gespräch gestern doch nicht so gut gelaufen ist zu überspielen. Ich stand an der Tür und klingelte. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich getraut habe zu klingeln. Seine Mutter öffnete die Tür. Man sah, dass sie überrascht war, mich zu sehen. Ich lächelte sie an. „Hallo Nickol, ich wollte nur fragen, ob mit Edwin alles in Ordnung ist?“ „Hallo Emily...mit Edwin ist alles o.k., es ist nur gestern etwas zu uns gekommen, dass wir nicht erwartet hätten, deswegen...“ Ich fand, dass Nickol heute irgendwie anders ist. Ich weiß nur nicht was „und das wehre wenn ich fragen darf?“ sie zögerte „gestern Abend ist Edwins Vater wieder zurück gekehrt nach so langer Zeit, das war ein regelrechter Schock für uns. Wir dachten die ganze Zeit, das er tot ist, aber jetzt ist...“ Sie stockte. Ihr liefen die Tränen über die Wangen. Ich wusste, dass es besser wäre, jetzt zu gehen, auch wenn ich ihn gerne sehen wollte. „Gut dann gehe ich wohl lieber.“ Ich versuchte, nicht meine Enttäuschung zu zeigen, aber das ist mir nicht so gut gelungen. Als ich gerade gehen wollte, kam Edwin an die Tür. Er war genauso überrascht wie Nickol, auch wenn ich nicht verstand, warum alle so verblüfft sind, dass ich hier bin, nur weil ich es noch nie in Erwägung gezogen habe, alleine hierher zu kommen. Nickol verschwand ins Haus, während ich darauf wartete, bis er was sagt. Aber anstatt etwas zu sagen, kam er auf mich zu und griff mit seinen Händen in meine Haare und fing an, mich zu küssen. Das war eigentlich nichts Neues, aber dieser Drang, den er in diesem Moment hatte, konnte ich mir einfach nicht erklären. Aber das war mir in diesem Moment egal. Ich wollte nur noch in seiner Nähe sein. Nach einer Weile ließ er mich los, dann schaute er mir tief in die Augen und fing an zu grinsen. Dann beugte er sich zu mir und sagte: „Komm ich stelle dir meinen Vater vor.“ Ich wollte eigentlich ruhig bleiben, aber als er vorhatte, mir seinen seit Jahren für tot erklärten Vater vor zu stellen, kam die Panik immer mehr. „O.k. ... warum denn nicht?“ „Was ist, hast du Angst?“, fragte er plötzlich mit einem kleinen Funken Hoffnung in den Augen. „Nein...ich habe k-keine Angst. Warum sollte ich?“ Ja das ist eine sehr dumme Frage. Natürlich gibt es viele Gründe, warum ich Angst haben sollte und ich bin mir sicher, dass er es mir auch gleich sagen wird. „ Soll ich dir noch mal erklären, warum du angst haben solltest oder kommst du selber darauf?“ Er schaute mich mit einem durchdringenden Blick an. „Ja ich weiß, dass ich normaler Weise Angst haben soll, wenn ich in ein Haus rein gehe, wo drei oder mehr Vampire drin wohnen.“ Ich legte meine Hand auf seine Wange. „Aber das tue ich nicht...es tut mir wirklich Leid, deine Hoffnung zunichte zu machen.“ Er schaute mich jetzt eher wütend als lieb an. Ich redete also schnell weiter, damit er wieder gute Laune kriegt. „Aber es hat auch seine...“ Er unterbrach mich. „Und das wäre?!“ Ich überlegte. „Du musst dir keine Sorgen machen, dass ich deine Eltern nicht leiden kann...das ist doch was oder?“ Ich habe erreicht, was ich wollte. Er lächelte wieder. „O.k. wenn du keine Angst hast, dann komm mit und begrüße meinen Vater. Er wird sich bestimmt freuen, dich kennen zu lernen.“ „Was heißt das, du hast deinem Vater von mir erzählt?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein.“ „Aber woher willst du dir dann sicher sein, dass er sich freut, wenn er mich sieht?“ Er lachte leise in sich hinein und währenddessen er immer noch darüber lachte, hielt er meine Hand und zerrte mich mit ins Haus, wo ich seinem Vater gleich begegnen werde. An einer Tür am Ende des Gangs blieben wir stehen. Er drehte sich zu mir um und fragte mit leiser Stimme: „Und bist du bereit...wollen wir rein gehen?“ „Erst wenn du mir meine Frage beantwortest hast.“ Er schaute mich wieder an, grinste ganz kurz und sagte dann: „Weil ich es weiß.“ Es hörte sich so an, als wollte er damit sagen, dass das doch selbstverständlich ist und dass es sogar mir hätte einfallen sollen. Er klopfte an die Tür und dann betraten wir einen mittelgroßen Raum. Dort drin standen große Regale an der Wand, in den Regalen stand eine Menge an Bücher. Es enthält fast eine Bücherei, nur halt nicht so groß. In einem braunen Ledersessel am Fenster saß sein Vater. Er war groß und blass wie er. Er hatte schwarze, ein kleines Bisschen lange Haare. Sie gingen ihm bis an den Mund. Seine Augenfarbe war wie Edwins schwarz nur dass er so einen Bronzeschimmer noch hatte nach seinem Aussehen zu beurteilen war er so um die dreißig Jahre alt. Aber bestimmt ist er tausendmal älter als er aussieht. Er hebt langsam seinen Kopf und schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte. Er stand auf und kam auf uns zu. Edwin lächelte ihn an, er lächelte zurück, während er ihn anstarrte, aber sobald sein Kopf sich in meine Richtung drehte, wurde sein Blick wieder ausdruckslos. „Und mit wem hab ich das Vergnügen?“ Sein Blick hielt meinen fest im Griff. „Mein Name ist...Emily Seimen.“ Edwin hielt beruhigend meine Hand. „Und ihr seid?“ Seine Frage galt mehr mir als Edwin, aber er übernahm das Reden. „Zusammen.“ Er sagte es so, als sei es etwas ganz Normales. Sein Vater schaute ihn prüfend an, während er weiter redete. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen.“ Edwin sagte es mit einem kleinen Drohen in der Stimme. Sein Vater fand es lustig. „Nein, habe ich nicht, aber nur wenn das nichts Ernstes ist.“ Edwin sagte nichts. Er drehte sich um, und wir gingen. Er redete den ganzen Weg bis zur Tür nichts, dann drehte er sich zu mir um, so dass er mir direkt in die Augen schauen konnte. Sein Blick war entschuldigend. „Es tut mir leid...aber er ist nicht daran gewöhnt, dass ich einem Menschen so nahe bin, also bitte nimm es ihm nicht so übel o.k.!“ Ich lächelte ihn an und nickte. Er nahm mich in seine Arme. „Soll ich dich begleiten oder schaffst du es alleine nach Hause zu gehen?“. Ich verdrehte die Augen. „Nur zu deiner Info, ich habe es geschafft alleine ohne irgendwelche Schwierigkeiten hier her zu kommen, dann schaff ich es wohl auch alleine unversehrt zurück.“ Er sagte nichts. Stattdessen lachte er nur vergnügt in sich hinein. Ich hatte den Anschein, dass er diesbezüglich mir nicht Recht gibt. Er wollte gerade etwas sagen, als er plötzlich sich hinter mich stellte. Ich neigte meinen Kopf ein Bisschen zur Seite, damit ich sehen konnte, wer Edwin gegenüber stand. Als ich sah, dass vier blasse Gestalten dort standen, wusste ich, dass es auch Vampire waren und nach Edwins Blick zu beurteilen, kannte er sie genauso wenig wie ich. Sie waren alle vier gut aussehend. Es waren zwei Frauen, na gut, eine, die andere war so in meinem Alter. Die Älteste von beiden ist nach dem Anschein die Mutter. Sie ist dünn, klein und zierlich. Sie hat langes, braunes, gelocktes Haar. Ihre Augenfarbe ist ein helles grau. Ihre Tochter hat genau dieselbe Augenfarbe wie sie. Sie war noch ein Bisschen kleiner als ihre Mutter. Sie hatte kurzes, silberfarbenes Haar und war genauso dünn wie ihre Mutter, nur ihre Gesichtszüge waren runder im Gegensatz zu den kantigen Zügen ihrer Mutter. Ihr Vater und Bruder sahen gleich aus. Sie hatten beide dieselben harten und kantigen Gesichtszüge. Ihre Augenfarbe war eher dunkelgrau und ihre Haarfarbe war schwarz. Der ältere Mann fing an zu reden: „Wir sind die Familie Stiefens.“, sagt er mit einer wundervollen Stimme. Dann fing er an einzeln jeden vor zu stellen: „Das ist meine Frau Nanamy, mein Name ist Kelen, das hier ist mein Sohn Kevin und das ist meine reizende Tochter Sahra. Wir sind sehr gute Freunde deines Vaters. Er hat uns angeboten, ihn zu besuchen und seine Familie kennen zu lernen.“ Er unterbrach für einen Moment, starrte er Edwin mit einem tiefen Blick an Edwin erwidert den Blick, dann sprach er weiter: „du musst bestimmt Edwin sein, dein Vater hat mir sehr viel von dir erzählt, ich hoffe, wir werden uns so gut verstehen“ Er kam ein paar Schritte auf uns zu. Dann streckte er seine Hand aus. Edwin erwiderte den freundlichen Händegruß mit einem Lächeln. Dann sagte er zu ihm: „Mein Vater ist im Haus, gehen sie ruhig rein.“ Er wies ihm die Tür. „Möchtest du nicht mit rein kommen?“ fragte er misstrauisch. Edwin lächelte und sagte: „Ich komme nach, sobald ich meine Freundin nachhause gebracht habe.“ Er musterte mich. Und nicht nur das, während ich seine Familie betrachtete, merkte ich, dass das Mädchen, das Sahra heißt, Edwin die ganze Zeit beobachtet und zwar nur ihn. Ich verspürte den Drang, ihr zu sagen, dass sie aufhören soll, meinen Freund anzugaffen. Aber wie immer war ich viel zu schüchtern, um etwas zu sagen, also wartete ich ungeduldig darauf, dass wir gehen. Nach einer Weile brach Edwin das Schweigen: „Wenn sie uns jetzt endschuldigen würden.“, sagte er abweisend. „Aber natürlich.“ Auf der Fahrt redete Edwin nicht. Man sah ihm an, dass er mit seinen Gedanken wo anders war, und der Austrug in seinem Gesicht war mir nicht ganz geheuer. Als eine viertel Stunde vorbei war, hielt ich es nicht mehr aus. Ich musste dafür sorgen, dass er redet, egal wie oder über was. „Edwin ist alles in Ordnung?“ Er drehte sein Gesicht in meine Richtung: „Warum fragst du?“ Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, dass dich irgendetwas bedrückt.“ Er lächelte: „Nein, es ist alles in Ordnung.“ Als er das sagte, konnte man merken, dass er sich verstellt. Er fuhr die Einfahrt rein. So wie es aussah, war mein Vater mal wieder unterwegs. „Hast du Lust noch mit rein zukommen?“, fragte ich ihn. „Nein das geht leider nicht.“ Also o.k., dann bis bald.“ Man konnte mir richtig die Enttäuschung ansehen. Ich öffnete die Beifahrertür, dann drehte ich mich noch einmal um, um ihm einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. Ich konnte die ganze Woche nicht schlafen, nicht nur weil ich jede Nacht träumte, dass Sahra mir Edwin wegnimmt, sondern auch, weil er seit ich bei ihm war, ich die ganze Woche weder was von ihm hörte noch ihn gesehen habe. Nicht mal auf meinen Anruf hat er reagiert. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Desto länger ich ihn nicht sah desto größer wurde das Verlangen, ihn zu sehen. Ich hatte mir schon überlegt, noch mal hin zu gehen, aber ich möchte nicht als nervend empfunden werden. Deswegen beschloss ich einfach zu warten. Wenn er bis morgen Abend sich nicht bei mir meldet, werde ich hin gehen. Der Tag verging und er hat sich nicht gemeldet. Ich würde also morgen nach der Schule zu ihm gehen und hoffentlich hat er dann eine gute Erklärung parat. Ich lag eine Weile im Bett. Ich musste die ganze Zeit an ihn denken. Es dauerte sehr lange, bis ich eingeschlafen bin. Aber auch der Schlaf war nicht gut. Ich träumte davon, dass er mich verlassen will und das für immer. Das war das Schlimmste, das ich mir nur vorstellen kann und zwar, ihn zu verlieren.

Kapitel .8


Am diesem Morgen hatte ich Kopfschmerzen. Ich wusste nicht, wovon das kam. Ich ging an das Schränkchen im Bad und nahm mir ein Aspirin. Ich schluckte sie hinunter. Während ich mich fertig für die Schulemacht, wurden die Kopfschmerzen weniger, aber dafür kam ein anderes Gefühl, ein unangenehmes, ich wusste nicht warum, aber desto kürzer die Zeit wurde, um in die Schule zu gehen, desto mehr kam Panik in mir auf. Irgendetwas sagt mir, dass mich was Schlimmes in der Schule erwartet. Ich komme nur nicht darauf, was es sein könnte. Als ich die Schule betrat durchkam mich ein Schock. Edwin stand bei den anderen und tat so, als wäre alles normal. Einerseits war ich froh, ihn zu sehen, aber da war schon wieder das Gefühl von heute morgen, das mir Kummer macht. Ich ging zu Melissa, die gerade damit beschäftigt war, ihr neues Geschenk zu bestaunen, das sie von Nick bekommen hat. „Hey Melissa!“ Sie schaute mich grinsend an. „Oh...Hey Emily und hast du für die Religionsarbeit gelernt?“ „Nein hab ich ganz vergessen und du?“ Ich wollte so gut es ging in ein Gespräch verwickelt sein, damit er auch weiß, dass ich nicht mit ihm reden will, weil ich ja auf ihn sauer bin. „Nein hab es auch vergessen.“, sagte Melissa. Dann zu mir, als ich wieder zu ihr schaute. „Dann heißt das wohl wieder eine schlechte Note.“, sagte ich. Während Melissa sich wieder ihrem Geschenk zuwendete, kam Edwin zu mir und sagte: „Emily! ... ich muss mit dir reden.“ Ich schaute ihn misstrauisch an. Diese Worte taten mir weh, ich weiß nicht warum, aber es brannte richtig in der Brust. „O.K. ... was ist ... über was willst du reden ... vielleicht, warum du dich seit Tagen nicht bei mir gemeldet hast und dann so tust als wäre nichts passiert?“ Er schaute mich mit großen Augen an. Er merkte, dass ich wütend auf ihn war. „Ja ich weiß, dass es falsch war und dass du sauer bist, verstehe ich...aber momentan gibt es etwas Wichtiges, über das ich mit dir reden muss.“ Sein Blick wurde ernst. Ich starrte ihn verständnislos an. „Was sollte denn wichtiger sein, als mir zu erklären, warum du dich die letzten Tage nicht blicken gelassen hast, und sag mir nicht, dass es am Wetter gelegen hat, denn die Sonne hat in den letzten paar Tagen, in denen du nicht da warst, nicht einmal geschienen.“ Ich wurde so wütend, dass mir die Tränen übergelaufen sind und dann kam alles aus mir heraus, was sich die letzten Tage gesammelt hatte. „Du hast dein Versprechen gebrochen und jetzt versuchst du, vom Thema ab zu lenken.“ Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Er nahm mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. „Es tut mir leid, ich muss dir aber sagen, dass ich einen guten Grund hatte, warum ich so lange nicht bei dir war.“ „Und der wäre?“, schluchzte ich.
„Das ist der Grund, warum ich mit dir reden muss.“ Ich schaute zu ihm auf. „Ich höre und keine Angst, ich unterbreche dich nicht, versprochen.“ Er setzte sich auf denn Boden (nachdem wir dort hin gegangen sind, wo wir alleine waren) und nahm mich auf seinen Schoß. Dann starrte er mich mit gequältem Blick an, aber anstatt zu erzählen, stellte er mir eine Frage: „Emily würdest du...mich bitte heiraten!“ Ich erschrak ein wenig. „Warum das auf einmal?“ „Wenn ich dir denn Grund sage, gibst du mir eine Antwort, o.k.?“ Ich nickte. „Der Grund, warum ich so lange nicht da war und dir auf einmal einen Antrag mache, ist der, dass mein Vater mich mit der Tochter von Kelen Stiefens verheiraten will.“ Er unterbrach, um mein geschocktes Gesicht zu mustern. Dann sprach er weiter: „Mein Vater sagt, dass du nicht gut genug für mich bist, was aber völlig absurd ist...“ Ich unterbrach ihn (auch wenn ich versprochen habe, es nicht zu tun) „Was hast du gesagt, ich mein zu deinem Vater?“ „Ich sagte ihm, dass ich keine andere außer dir will und dass es mir egal ist, dass du ein Mensch bist.“ „Und hat er es akzeptiert? Oder...“ „Nein.“ Edwin schloss seine Augen. „Weißt du, ich bin heute nur gekommen, weil mein Vater von mir verlangt dir zu sagen ,dass es vorbei ist und dass wir uns ab heute nie wieder sehen dürfen...aber ich werde das nicht akzeptieren...“ Er schaute jetzt mit einem seltsamen beherrschenden auch ein bisschen arroganten Blick mich an. „Und deswegen werde ich dich heiraten...wenn du das willst?“ Es dauerte ein Wenig, bis ich wieder klar denken konnte. „Edwin ich dachte du wüsstest, was ich für dich fühle...“ Ich lächelte ihn an. „Natürlich würde ich dich heiraten.“ Er lächelte. „Aber nur unter einer Bedingung.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Du stellst Bedingungen?“ „Ja du musst mich zu einer von euch machen.“ Ich strahlte ihn an und er musste lachen. „O.K. wenn es nur das ist, kein Problem, aber erst nach der Horchzeit.“ Ich nickte mit einem Lächeln. Er nahm mich fest in seine Arme. Nach der Schule nahm er mich mit zu seinem Auto. „Edwin und...wann sollen wir das tun?“ Er schaute mit einem verwirrten Blick. „Was meist du?“ „Na ja du weißt schon das mit dem Heiraten.“ Er lachte in sich hinein. „Ach das meinst du...so schnell wie möglich, aber da gibt es noch ein paar Dinge, die du vorher tun musst.“ „Und das wäre?“ „Du musst deinen Vater um Erlaubnis bitten.“ Ich überlegte (würde mein Vater das wirklich zulassen? obwohl ich noch so jung bin?) „Ich weiß nicht, ob ich das kann?“ Edwin lächelte mich beruhigend an. „Versuch es wenigstens o.k. ...wenn es nicht anders geht, werde ich es versuchen ja?“ Ich versuchte ihn an zu lächeln. „O.K..“ Vor unserem Haus blieb Edwin mit dem Wagen stehen. „Bist du bereit?“ Ich nickte ihm zu, war mir aber nicht so sicher, ob ich das wirklich schaffe. Ich stieg aus und lief zur Haustür. Ich atmete tief ein und dann öffnete ich die Tür. „Dad bist du da?“, rief ich durchs Haus. „Ja im Wohnzimmer.“ Ich ging zu ihm. Mein Herz fing an immer heftiger zu schlagen. Ich glaubte sogar, dass man es bis nach draußen hören kann. „Du Dad, ich...muss dich was...fragen.“ Er schaute vom Fernseher auf. „Und das wäre?“ „Also...es ist so...du kannst doch Edwin gut leiden oder?“ Ich biss mir auf die Unterlippe. „Ja er ist ein toller Junge.“ Er runzelte die Stirn. „Aber warum willst du das wissen?“ Er musterte mich mit aufmerksamem Blick. „Na ja...es ist so...er hat mich was gefragt...“ Er unterbrach mich. „Emily komm auf den Punkt.“ Ich zuckte zusammen. Sein Ton wurde schärfer. „Er...hat...mich gefragt...ob ich ihn heirate.“ Ich musterte ihn. Seine Augen wurden groß. Ich rechnete mit einem Wutausbruch, aber zur meiner Überraschung blieb er ruhig und freundlich. „Und was hast du gesagt?“ Er zog die Augenbraue hoch. „Was denkst du denn, das ich gesagt habe?“ Jetzt wurde seine stimme härter. „Emily Seimen ich möchte eine Antwort und zwar sofort. Hast du mich verstanden!“ „Ja Dad.“ Jetzt schaute er mich verwirrt an. „Was heißt das...dass du ja gesagt hast ?
der das du mir eine Antwort auf meine frage gibst?“ „Das ich dir antworte und dass ich ja gesagt habe. Ich werde ihn heiraten.“ Mein Vater stand auf kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Dann flüsterte er mir ins Ohr: „Emily, wenn du das so willst dann ist es kein Problem für mich. Ich bin nur froh, dass du es mir gesagt hast und außerdem ist Edwin wirklich ein sehr guter Junge.“ Ich erwiderte seine Umarmung und fing an zu weinen. „Ja Dad, das ist er und ich wünsch mir nichts sehnlicheres, als mit ihm zusammen zu sein.“ „Das ist auch gut so Schatz.“ Ich rannte die Tür hinaus. Edwin stand an seinem Auto und starrte mich verwundert und schockiert an. „Was ist, hat er nein gesagt?“ Ich lächelte ihn an. „Nein im Gegenteil, er hat gesagt, dass er es gut findet, aber das müsstest du doch eigentlich ja schon wissen oder?“ Edwin lächelte und nahm mich fest in seine Arme. Er drückte mich sogar so fest, dass ich schon fast keine Luft mehr bekommen habe, aber das war mir egal, denn ich kann mit Edwin für immer zusammen sein und das ist mir wichtiger als zu atmen. Er ging zu meinem Vater und reichte ihm die Hand. „Ich danke ihnen von ganzem Herzen.“ Er lächelte Edwin nur an sagte aber nichts. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es dauerte noch drei Wochen bis zur Verlobung. Ich war so aufgeregt, dass ich nachts nicht einmal mehr schlafen konnte. Am Morgen ging es mir nicht so gut. Ich habe dadurch das ich nicht schlafen konnte, die ganze Nacht am offenen Fenster gesessen und jetzt bin ich erkältet, was es nicht gerade einfacher macht, in die Schule zu gehen, denn seit Edwin mir den Antrag gemacht hat, schäme ich mich noch mehr vor ihm als vorher. Ihm fällt es aber nicht auf, was gut ist. Ich ging langsam die Stufen herunter und wartete, dass mein Vater arbeiten geht, und so gut wie es ging, versuchte ich nicht zu niesen aber ohne Erfolg. „Emily bist du krank?“ „Nur ein bisschen ist aber nicht so schlimm wirklich.“ Er schaute mich misstrauisch an. „O.k., wenn du das sagst dann bis heute Abend.“ Er beugte sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „O.k. Bay Dad.“ Mir ging es so schlecht, dass ich auf das Frühstück verzichtet habe. Als es Zeit war zu gehen, trank ich noch einen Schluck Wasser und dann ging ich nach draußen. Dort wartete Edwin schon auf mich. Seit ein paar Tagen holt er mich morgens ab und fährt mich mittags wieder nach Hause. Ich blieb ein paar Schritte vor ihm stehen und nieste zweimal hintereinander. Er schaute mich verblüfft an. „Wie es aussieht, geht es dir nicht gut, hab ich Recht?“ „Nein mir geht es gut, wirklich alles bestens.“ Er lachte verschämt und hielt mir die Autotür offen. Ich steig ein und hielt mir die Nase zu, bevor ich noch mal mehrmals hintereinander nieste. Edwin saß schon neben mir. „Willst du nicht doch lieber zu Hause bleiben...du siehst wirklich nicht gut aus, du bist blasser als ich.“ Er schien sich wirklich Sorgen zu machen. „ Nein es ist wirklich alles in Ordnung.“ Ich schaute ihm tief in die Augen, er hob seine rechte Hand und strich mir über die Wange, dann flüsterte er leise: „O.k. aber werde mir nicht noch ernsthaft krank, sonst bring ich dich zu einem Arzt, verstanden!“ „Ja.“ Ich lächelte ihn freudig an (so gut es ging). Wir sind erst seit einer Weile zusammen, aber er kennt mich schon so gut, dass man meinen könnte, dass wir schon mehr als zwei Jahre zusammen sind, denn ich hasse es zum Arzt zu gehen und das weiß er auch. „Emily!“ „Ja.“ Ich schaute ihn benommen an.
Ich war wohl wieder in Gedanken vertieft und bekam dabei nicht mit, dass er mich die ganze Zeit ansprach: „Also ich und dein Vater haben überlegt, dass wir für unsere Verlobung nach Berlin fahren dort hat mein Vater eine Villa stehen. Dort war er meistens den Sommer über, wenn er nicht nach draußen gehen konnte. Es sind ja bald Osterferien und was sagst du?“ Ich konnte es nicht glauben: wir beide die ganzen Ferien zusammen in einem Haus. „Klar das klingt toll...ja so machen wir das.“ Ich war überglücklich mit ihm so lange zusammen zu sein, und als er mir noch erzählte, dass sein Vater einverstanden ist und dass er und diese Familie Stiefens auch kommen, wurde ich nervös, aber auch ein bisschen glücklich. Die Schultage vergingen und dann war es endlich so weit. Ich packte gerade meine letzten Sachen zusammen. Ich freute mich so, Edwin wieder zu sehen. Er war die letzten zwei Wochen nicht in der Schule, weil er schon los gefahren ist, um Vorbereitungen zu treffen. Die Fahrt dauerte einen ganzen und einen halben Tag bis wir endlich dort waren. Es regnete in Strömen. Als wir mit dem Auto vor dem Anwesen der Familie Sempay stehen blieben, starrte mein Vater genau wie ich auf den riesengroßen Vorgarten, der mit einem gepflasterten Weg direkt zur Villa führte. Wir sind nicht einmal richtig durch das große Tor gegangen, schon waren wir von Kopf bis Fuß klatsch nass. In diesen Wochen ist meine Erkältung zu einer Grippe geworden. Mein Vater schickte mich zwar zum Arzt, aber ich bin nicht hingegangen. Stattdessen habe ich irgendwelche Tabletten aus unserem Arzneischrank genommen und dadurch ist es schlimmer geworden. Ich hoffe nur, dass er nicht wütend wird, weil ich nicht aufgepasst habe und meine Gesundheit unnötig in Gefahr bringe. Wir kamen an die große Eingangstür und als wir darauf warteten, dass uns jemand öffnet, fiel mir etwas auf an dieser Veranda und die Tür kam mir bekannt vor. Ich musste überlegen, aber es fiel mir nichts ein. Langsam öffnete sich die Tür und eine vertraute Person, die ich schon mal gesehen habe, trat hervor. Es war Nickol, Edwins Mutter, sie lächelte mich an und dann nahm sie mich fest in ihre Arme. „Es ist so schön, dich wieder zu sehen... Emily. Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe, es war so, als hätte ich einen Teil von mir verloren.“ „Ich freue mich auch, dich wieder zusehen Nickol.“ Sie schaute mich auf einmal komisch an. „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich nicht Nickol nennst...“ Ich war verwirt. „Ich möchte, dass du mich Mom nennst, immerhin bist du ja bald mit meinem Sohn verheiratet, dann wäre es wohl angebrachter, wenn du mich so nennst oder?“ Ich nickte. „Gut...kommt doch rein, ihr erkältet euch sonnst noch, o.k. ... gut auch wenn einer von euch es schon ist.“ Sie starrte mich vorwurfsvoll an. Ich lächelte nur beschämt. Wir betraten den Gang. Alles kam mir so bekannt vor, nur dass ich immer noch nicht wusste woher. Nickol brachte meinen Vater in sein Zimmer, dann war sie wieder bei mir. „Ich bringe dich gleich in dein Zimmer. Aber erst müssen wir noch in einen anderen Raum. Dort ist nämlich etwas für dich.“ Sie nahm mir meine Koffer ab und stellte sie neben einen kleinen Schrank, der an der Wand stand. Auf dem kleinen Schrank lag eine kleine Zierdecke und darauf stand eine (nach meinen Kenntnissen zu beurteilen) eine teuere seltene Ming-Vase. Wir gingen durch einen großen Saal. Immer mehr fing ich an zu glauben, dass ich schon mal hier war. Wir blieben vor einer großen Tür stehen und irgendwie bereitet diese Tür mir ein unangenehmes Gefühl. Vor meinen Augen tauchte ein Bild auf von einem großen blondhaarigen Vampir, der mir aus irgendeinem Grund vertraut vorkam. Nickol öffnete die Tür, dann schob sie mich durch und schloss sie wieder hinter mir. Sie selbst war nicht rein gekommen. Ich drehte mich um und sah, dass ich in einem kleinen Raum war. In der Mitte stand ein Tisch mit einem Stuhl, auf diesem Stuhl saß jemand. Ich konnte aber nicht so richtig erkennen, wer das war, denn der Raum wahr nur sehr schwach beleuchtet, da vor dem einzigen Fenster ein Baum stand, der nicht genug Licht in den Raum ließ. Die Gestalt auf dem Stuhl stand auf und plötzlich fiel mir alles wieder ein: Von diesem Ort habe ich geträumt und nicht nur das, hier habe ich auch zum aller ersten Mal Edwin gesehen, wie er auf dem Stuhl saß und mich zu seiner Frau machen wollte (was jetzt auch so ist). Alles sah genauso aus außer dass jetzt auch ein Bett in dem Zimmer stand. Er lächelte und ich lächelte zurück und rannte ihm entgegen. Ich wollte ihn gerade umarmen, plötzlich wurde mir schwindlig. Ich brach zusammen. Edwins schockiertes Gesicht war nicht zu übersehen. Er hob mich hoch und brachte mich zu dem Bett und legte mich dort hin. „Emily! ... ist alles in Ordnung?“ Seine Stimme klang besorgt. „Mir...geht es gut.“ Meine Stimme war leise. Er starrte mich vorwurfsvoll an. „Ich sagte dir doch, dass du zum Arzt gehen sollst oder etwa nicht?“ „Doch aber es ist nicht so schlimm.“ Er griff mir an die Stirn, dann schaute er mich überlegend an. „Ich weiß, dass du das nicht willst aber wir gehen jetzt sofort ins Krankenhaus und ich möchte keine Widerrede verstanden?“ Er schaute mich ernst an. „Verstanden.“ Er nahm mich an der Hand und stützte mich ab. Im Auto angekommen lehnte ich meinen Kopf zurück und ohne dass ich es wollte, schlief ich ein. Das Einzige, das ich noch merkte bevor ich einschlief, war Edwins kalte Hand, die meine fest umschloss. Edwin rüttelte an mir. Als ich ihn anschaute, sagte er: „Emily wir sind beim Arzt komm!“ Ich stieg aus und hielt mich an Edwin fest. Mir war so schlecht und müde war ich auch noch. „Wie lange sind wir gefahren?“ Er legte seine Hand um mich, damit ich nicht hinfalle. „Eine halbe Stunde...warum willst du das wissen?“ Ich sah ihn an und merkte, dass sein Blick immer noch besorgt ist. „Nur so es fühlt sich so an, als hätte ich eine Ewigkeit geschlafen, aber müde bin ich dennoch.“ Als wir beim Arzt fertig waren, schlief ich im Auto wieder ein nicht nur weil ich müde war sondern auch wegen der Spritze, die ich (nach langen Versuchen es zu vermeiden, den ich hasse Spritzen) bekommen habe. Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem großen Bett, das in einem riesengroßen Zimmer stand. Das Zimmer war in einem hellen gelben Ton gestrichen. Neben dem Bett stand eine Kommode, auf der stand ein Glas mit Wasser. Ich setzte mich auf. Ich hatte starke Kopfschmerzen und schwindlig war mir immer noch. Ich nahm einen Schluck von dem Wasser und schaute durch das ganze Zimmer. Dann sah ich meine Koffer an dem großen Schrank gegenüber von meinem Bett stehen. Edwin musste mich wohl, während ich geschlafen habe, in mein Zimmer gebracht haben. Ich schaute auf eine seltsam geformte Uhr, die über der Tür hing. Als ich auf die Zeiger schaute, merkte ich, dass ich gar nicht mehr weiß, wann ich eigentlich eingeschlafen bin. Ich stand langsam auf und zog meine Schuhe wieder an, dann machte ich mich auf die Suche nach den anderen. Als ich dann in einen kleinen Gang einbog, hörte ich ein Lachen aus einem der Zimmer. Ich lehnte meinen Kopf an die Tür um besser zu hören, wer das ist. Nach einer kurzen Weile öffnete sich plötzlich die Tür. Ich erschrak und ging ein paar Schritte zurück. Dabei stieß ich an die Wand, die hinter mir war. Jemand kam aus dem Zimmer heraus. Es war Edwin und hinter ihm Melissa. Ich schaute Edwin verblüfft an, der nur grinste. „Ich dachte mir, du würdest dich freuen, wenn deine beste Freundin auch an der Verlobung teilnimmt...und ich habe mir auch die Freiheit genommen, sie zu unserer Brautjungfer zu machen, du hast doch nichts dagegen oder?“ Beide schauten mich fragend an. Ich konnte nichts sagen, ich war viel zu viel damit beschäftigt, vor Freude gleich zu platzen. Ich nahm sie fest in meine Arme und sie tat das gleiche. Es dauerte nicht lange, da fingen wir beide an zu weinen. „Emily ich hätte nie gedacht, dass ihr beide...das ist so cool wirklich.“ Ich wollte gerade etwas sagen, da sprach Edwin zu mir: „Ich möchte eueren großen Moment des Wiedersehens nicht stören, aber ich wollte nur sagen, dass ich noch weg muss, ich weiß aber nicht wie lange es dauern wird o.k.“ Ich nickte, dann lächelte er mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn und dann ging er weg. Die Stunden vergingen, ich und Melissa redeten über alles, was uns gerade in den Kopf kam. Als uns dann nichts mehr einfiel, beschlossen wir, einen Spaziergang durch den Wald zu machen. Es war schon Abend, also nicht gerade leicht, durch den Wald zu kommen ohne zu stolpern. Wir waren schon ein ganzes Stück gelaufen und schon sehr tief drinnen. Melissa bekam schon Angst und klammerte sich fest an meinen Arm. Würde es mir durch die Spritze nicht schon viel besser gehen, hätte ich den Spaziergang durch denn Wald nicht gemacht. „Emily das alles ist mir nicht ganz geheuer, lass uns zurück gehen, bitte!“ Man sah richtig in ihren Augen, dass sie Angst hat, darum beschloss ich auf sie zu hören und zurück zu gehen. „O.k. lass uns gehen!“ Doch als ich mich umsah, merkte ich, dass wir doch tiefer in den Wald gegangen sind, als ich gedacht habe. Ich versuchte mich zu erinnern, aus welcher Richtung wir gekommen sind, aber es viel mir nicht ein. Stattdessen lief ich einfach darauf los und Melissa folge mir. Nach einer Weile beschloss ich, dass wir eine Pause machen, aber als ich mich umdrehte, sah ich, dass Melissa nicht mehr da war. Panik machte sich in mir breit. Ich wusste nicht, wo ich suchen soll oder ob ich sie überhaupt finde. Es war zu dunkel und das Licht der Taschenlampe war nicht stark genug. Als ich dachte, ich würde sie nicht vor Morgen finden, kam ich auf eine Lichtung. Sie war nicht groß aber durch das Licht des Mondes sah es toll aus.

Kapitel .9


In der Mitte der Lichtung stand ein Baum und unter dem Baum am Stamm lehnte eine Gestalt. Ich dachte, es ist Melissa, also ging ich hin. „Melissa, Mann ich habe mir solche Sorgen...“ Mir blieb der Satz im Hals stecken. Es war nicht Melissa, es war ein Junge so ungefähr in meinem Alter. Er stand auf und kam auf mich zu. An seinen Augen konnte ich erkennen, dass es Kevin war, Sahras Bruder. Ich wusste nicht, warum, aber irgendetwas sagte mir, dass ich verschwinden soll, aber meine Beine wollten sich nicht bewegen. Ich beobachtete, wie er langsam immer näher kam. „Es ist wirklich eine nette Überraschung, dich hier zu treffen, aber es kommt mir auch gerade gelegen, zumal ich dann nicht nach dir suchen muss.“ Ich war verwirrt (was meinte er mit suchen?), ich verstand es nicht, aber in einer Sache war ich mir sicher, es hat nichts Gutes zu bedeuten, wenn ein fast fremder Vampire nach dir sucht. „Und...du hast mich gefunden...was jetzt?“ Er grinste mich hämisch an. „Du bist sehr vorlaut, zumal ein Vampire vor dir steht, der dich jederzeit töten könnte, aber wie dem auch sei...ich bin hier, weil ich meiner Schwester helfen will, den Mann zu bekommen, den sie liebt.“ Ich runzelte die Stirn. „Und was hat das mit mir zu tun?“ „Sehr viel es ist nämlich so...“ Er stoppte und sein Blick wurde bedrohlicher. „Sie will den, den du liebst...und das schnell.“ Ich erschrak. „Was...sie will Edwin?“ Meine Stimme war nur noch ein Flüstern. „Wieso gerade ihn, warum Edwin?“ Ich bekam es mit der Angst zu tun. Den Gedanken daran, ihn zu verlieren, bereitete mir Schmerzen. „Na ja...wie soll ich das sagen...die Liebe, die sie empfindet, ist halt für ihn. Da kann ich leider nichts machen, nicht einmal du oder etwa doch?“ Ich schaute Kevin böse an. „Nein...aber wer sagt dir, dass ich ihn so einfach hergebe!“ Kevins Stimme wurde auf einmal dunkler. „Ich sage das!“ Ich beachtete die Drohung in seiner Stimme nicht und konsentrierte mich einfach darauf ihm klar zu machen, dass ich Edwin niemanden so einfach übergebe. „O.k. ... ich verstehe aber wie gedenkst du, willst du ihn dazu bringen, mich zu verlassen. Er würde nie auf dich hören.“ Jetzt schaute er mich mit einem selbstgefälligen Blick an. „Ja...deswegen...ich weiß, dass er auf jemanden wie mich nicht hören würde, aber es gibt jemanden, der es kann.“ „Ach ja und wer soll das deiner Meinung nach sein?“ Er lachte finster in sich hinein. „Du!“ ich schaute ihn skeptisch an. „W...was wie bitte, du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich so etwas tun würde und wenn, was für einen Grund sollte ich haben, das zu tun?“ „Der Grund ist einfach...entweder du tust es oder dein Vater und deine Freunde werden bald dem Tod nahe sein, verstanden!“ Jetzt sah er mich triumphierend an. „Und außerdem gibt es jemanden, der auch möchte, dass du und Edwin euch nie wieder sieht.“ „Und wer soll das sein?“, sagte ich misstrauisch?“ „Edwins Vater.“ Ich konnte es nicht fassen, von einem auf den anderen Moment musste ich mich entscheiden, entweder tue ich das, was er sagt, oder ich bin Schuld dran, wenn meinem Vater und all den Anderen etwas passiert. „Ich tue alles, was du sagst...nur bitte tu meinem Vater und den Anderen nichts!“ Es war schwer nicht anzufangen zu weinen. „Ich verspreche: ich werde ihnen nichts tun, dafür musst du dich an das halten, was ich dir sage. o.k.!“ Ich nickte. Dann fing er an, alles zu erklären, was ich zu tun habe. „Also hör mir ganz genau zu...du hast genau drei Tage Zeit, um ihm einzureden, dass du ihn nicht mehr liebst oder besser ihn nie geliebt hast und dann zu verschwinden und zwar für immer. Du darfst ihn nie wieder sehen, er soll dich vergessen. Hast du mich verstanden!“ „Ja.“ Ich bekam es nur schwer zum Aussprechen. Ich muss ihn also verlassen und das für immer. „Ab morgen früh läuft die Zeit, also beeil dich!“ „Ja.“ Und dann war er weg. Ich lief durch denn Wald, ohne groß darüber nachzudenken, wohin ich überhaupt lief. Nach ein paar Schritten merkte ich, dass ich der Villa schon näher war. Normalerweise sollte ich erleichtert sein, wieder in sicherer Umgebung zu sein, aber anstelle sich wohl zu fühlen, bekam ich Angst, denn ich kam nicht nur einer Aufgabe näher (die ich nur ungern erfülle), ich kam auch dem Ende entgegen, dem Ende meiner ersten großen Liebe, die ich jetzt für immer und ewig verlassen muss. Und als ob das nicht reicht, muss ich ihm auch noch wehtun, ohne einen bestimmten Grund zu haben. An der Tür angekommen blieb ich noch etwas stehen, um noch mal gut darüber nachzudenken, wie ich das machen soll, aber mir fiel nichts ein. Stattdessen kamen mir die Tränen. Ich wischte sie mir schnell weg, bevor mich noch jemand so sah. Ich streckte meine Hand nach dem Türgriff aus und wollte sie öffnen. Doch jemand kam mir zuvor. Ich drehte mich um und sah direkt in seine wunderschönen schwarzen Augen, die mich böse anfunkelten. „Edwin, wo...kommst du denn...auf einmal her?“ Sein Blick wurde ernst. „Das Gleiche könnte ich dich auch fragen, was glaubst du eigentlich wie spät es ist und außerdem, was hast du verdammt noch mal alleine im Wald zu suchen.“ „Ich w...wollte nur einen kleinen...Spaziergang machen...das ist alles.“ Ich schaute auf den Boden, denn die Angst davor, dass er etwas merkt war größer als das Verlangen in sein Gesicht zu sehen. Ich wartete darauf, dass er etwas sagte, doch das tat er nicht. Stattdessen nahm er meine Hand und zog mich durch das Haus bis in mein Zimmer. Dort blieb er stehen. Dann drehte er sich um und lächelte mich an. Er kam ganz nah zu mir und zog eine winzige schwarze Schachtel aus seiner Hosentasche. Er öffnete sie langsam. Ein unangenehmes Gefühl durchfuhr mich, als ich etwas Silbernes, Rundes sah. Erst dachte ich, es wären Verlobungsringe, weil es zwei waren, aber dann konnte ich mit einer kleinen Erleichterung erkennen, dass es Ohrringe waren und zwar dieselben, welche Edwin hat. Gut fast die gleichen. Aber das war momentan mein kleinstes Problem, warum musste er mir ausgerechnet jetzt Geschenke machen, jetzt, da ich ihn verlassen muss. Das ist echt schwer. Denn während er mir die Ohrringe anzog, musste ich weinen. Ich wollte es unterdrücken, aber es war einfach so schon schwer in seiner Nähe zu sein, ohne darüber nachzudenken, dass ich ihn bald nie wieder sehen werde. „Warum weinst du?“ Sein Blick war wachsam als ob er davon wüsste und mich dazu bringen will, es ihm zu sagen. „Es hat nur...etwas wehgetan...mehr nicht.“ Ich versuchte, ihn so gut es ging mit meinem Lächeln zu überzeugen, und er erwiderte ihn auch. Der Tag brach an, die Sonne schien hell am Himmel. Aber trotz dass nach mehreren Tagen mal wieder die Sonne schien, war meine Laune verregnet und trübe. Ich war alles andere als glücklich, warum sollte ich auch: mein Leben fängt nun gerade an unter zu gehen, ein besseres Beispiel hatte ich nicht. Alles andere war Edwins Laune im Gegenteil zu meiner besser. Er war dabei, die Vorbereitungen weiter zu treffen, während ich mir überlegt habe, dass alles in null Komma nichts zunichte zu machen. All die Arbeit war umsonst. Ich habe mir überlegt so zu tun, als mochte ich ihn nicht mehr. Der Gedanke daran, das auszusprechen, ist schon wie ein Albtraum, nur dass das wirklich passieren wird. Ich machte mich also daran, dem, den ich liebte, das Herz zu brechen (zumal ich mir nicht sicher war, ob er auch eins hat). Ich saß auf der großen Treppe, die zur Eingangstür führte und überlegte mir verschiedene Durchgänge, wie ich es anfangen soll. Da kam Melissa zu mir und setzte sich neben mich. „Und...was machst du?“ „Ich denke nur ein Bisschen nach.“ Melissas Blick war anders, ihr Gesicht war kreidebleich und ihre Augen sahen mich voller Angst an. „Melissa ist alles in Ordnung?“ Als ich das sagte, fing sie an zu weinen und umarmte mich fest. Ich sprach sie wieder an. „Was ist passiert...hat dir jemand was getan?“ Sie schüttelte den Kopf „nein nicht mir...“ Sie schaute mir jetzt tief in die Augen „Emily! ... in der Nacht, als wir im Wald uns verloren haben, bekam ich solch eine Angst...ich habe dich überall gesucht...bis ich dich dann auch gefunden habe. Du standst da mit einem Jungen. Es tut mir leid, aber ich habe alles mit bekommen. Ich weiß jetzt, was sie sind...ich bin auch nicht böse, weil du es mir nicht gesagt hast, ich verstehe das...Emily. Egal für was du dich entscheidest, ich stehe voll und ganz auf deiner Seite, ich stehe zu dir.“ Ich war etwas geschockt. Ich hätte nie gedacht, dass sie es verstehen wird. „Emily...und was wirst du tun, wirst du es ihm sagen?“ Ich konnte mit ihr über alles reden, das weiß ich jetzt mehr als zuvor. „Ich werde es ihm nicht sagen...ich habe keine andere Wahl als ihn zu verlassen und zwar für immer, eine andere Wahl habe ich nicht, verstehst du?“ Ich schaute sie erwartungsvoll an und wartete darauf, dass sie es versteht. „Ja...wie schon gesagt, ich stehe auf deiner Seite, egal wie du dich entscheidest.“ Sie schenkte mir ein tröstendes Lächeln und nahm mich wieder fest in ihre Arme. Der nächste Tag brach schneller an, als ich dachte. Ich hatte den ganzen Tag darüber nachgedacht und kam zu dem Entschluss, dass ich es ihm heute Abend sagen werde. Ich hatte Glück. Mein Vater musste nach Hause wegen seiner Arbeit, deswegen war es einfacher zu gehen, denn wenn er noch hier geblieben wäre, hätte ich ihm auch noch erklären müssen, warum ich das tue. Gut zuhause würde ich ihm alles erklären (aber auf eine andere Art und Weise natürlich), aber jetzt kann ich ihn wirklich nicht gebrauchen. Edwin war den ganzen Tag unterwegs, das war gut. So musste ich ihm nicht die ganze Zeit aus dem Weg gehen. Melissa und ich beschäftigten uns mit Kartenspielen (ich musste auf andere Gedanken kommen, bis er wieder da ist) Melissa gewann die erste bis siebte Runde, die achte gewann ich. Der Abend kam schneller als erwartet. Ich merkte, wie mir unwohl wurde. Als ich seine Stimme im Flur hörte, fing ich an zu weinen. Melissa versuchte mich dazu zu bringen aufzuhören, aber ich konnte nicht und wollte auch nicht. „Emily du das ist jetzt nicht die Zeit, um zu weinen, das kannst du immer noch machen, wenn es vorbei ist... Emily wenn du nicht sofort aufhörst zu weinen, kannst du es vergessen. Also reiß dich zusammen o.k.“ Ich schaute sie durch meine Tränen an. „Du hast...recht, wenn ich euch beschützen will muss...ich mich zusammenreißen.“ Ich hörte sofort auf zu weinen und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Plötzlich klopfte es an der Tür. Nickol trat zu uns in den Raum. „Und was macht ihr zwei?“ Sie lächelte uns an, dann blieben ihre Augen auf meinem Gesicht ruhen. „Emily, hast du geweint?“ Sie schaute mich besorgt an. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Nein ich hatte mich verschluckt und musste auf einmal husten. Da fingen meine Augen an zu tränen, deswegen.“ Sie nickte. „O.K. ... ich bin eigentlich nur gekommen, um dir zu sagen, dass Edwin möchte, dass du in sein Zimmer kommst.“ „Ja ich gehe gleich zu ihm.“ „Gut aber lass ihn nicht zu lange warten, du weißt, dass er schnell ungeduldig wird.“ Ich nickte und Nickol verschwand. Ich und Melissa waren wieder alleine. Melissa kam zu mir und schob mich zur Tür. Ich starrte sie verwundert an. Sie lächelte und sagte: „Na los ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist, aber du hast deine Entscheidung getroffen oder?“ Ich schaute auf den Boden und nickte. „Also bring es hinter dich, bevor es noch schlimmer wird na los!“ Ich ging den Gang entlang und blieb vor seiner Zimmertür stehen; ich wartete und dann, als ich klopfen wollte, öffnete sich die Tür und er stand vor mir mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Ich konnte es nicht fassen, dieses Lächeln werde ich gleich zerstören. „Edwin ich muss...“ doch er hielt mir den Mund zu und zog mich in sein Zimmer. Dann setzte er sich hin und zog mich auf seinen Schoß. Dann legte er seinen Kopf auf meine Schulter und fing an zu flüstern: „Ich bin froh, wieder bei dir zu sein...ich habe dich vermisst.“ Er hob seinen Kopf und schaute mich mit einem sanftesten Blick an. „Und hast du mich auch vermisst?“ Ich senkte meinen Kopf, um nicht in sein Gesicht schauen zu müssen. „Wenn...ich...ehrlich sein soll n...nein.“ Er legte seinen Kopf wieder auf meine Schulter. „Wie meinst du das?“ „Ich meine damit..., dass ich S...Schluss mache.“ Kaum hatte ich denn Satz zu Ende gesprochen, da stand er auf einmal und nahm mein Gesicht fest in seine Hände. Ich versuchte seine Hände weg zu drücken, aber ohne Erfolg. Ich schaute in sein Gesicht, es war noch bleicher als sonst und seine pechschwarzen Augen waren durch denn Schock weit aufgerissen. „Es tut mir leid aber...ich kann dich nicht h...heiraten.“ Ich schaute weiter in sein Gesicht, sein Blick wurde ausdruckslos. „Dürfte ich wissen warum?“ Man konnte sehen, dass er kurz davor stand, einen Wutanfall zu bekommen. Also überlegte ich ganz genau, was ich sagen sollte. „Es liegt daran, dass...ich gemerkt habe, dass ich...d...dich nicht mehr liebe.“ Ich kniff die Augen zusammen, um nicht seinen Gesichtsausdruck zu sehen. „Ich verstehe das nicht!“ Als ich ihn wieder ansah, sah sein Gesicht verwirrt aus und dann plötzlich wütend. „Emily sag mir sofort, was das soll...wenn das ein Scherz sein soll, dann find ich das nicht witzig.“ Jetzt konnte ich nichts anderes mehr als wütend auf ihn zu werden. „Edwin versteh doch, ich liebe dich nicht mehr...verdammt, ich will nicht mehr bei dir bleiben...ich...ich will dich nicht mehr!“ Jetzt zog er mein Gesicht noch näher zu seinem. „Emily ich werde deine Scherze mir nicht länger anhören, hast du mich verstanden!“ Mir blieb in diesem Moment wohl nichts anderes übrig, als ihm endgültig das Herz rauszureißen. „Sei still, ich mache keine Witze, das ist alles mein voller Ernst. Ich … ich hasse dich!“, schrie ich ihm ins Gesicht. Jetzt wich quasi alles leben aus seinem Gesicht. Er ließ seine Arme schlaff an seinem Körper runterhängen, dann flüsterte er mit gesenktem Blick: „Wenn das so ist, ich halte dich nicht auf, du kannst gehen, ich werde dich nicht zwingen, mit mir zusammen zu sein.“ In diesem Moment durchströmte mich das starke Verlangen, ihn in meine Arme zu nehmen und ihm am liebsten zusagen, dass alles gut wird (aber das wird es nicht, nichts wird mehr so sein, wie es war, denn meine Worte konnte ich nicht mehr zurücknehmen) aber meine Hand wollte ihn berühren. Ohne es zu merken, verschwand er aus dem Zimmer. Meine Brust fing an zu schmerzen. Es fühlte sich so an, als würde mir jemand mein Herz herausreißen. Noch nie fühlte ich mich so schuldig wie in diesem Moment. Als ich runter in die Eingangshalle kam, sah ich wie Edwin und Nickol sich stritten. Ich konnte mir schon denken warum. Als ich vor ihnen stehen blieb, schaute Nickol mich verwirrend und traurig zugleich an, während Edwin mich keines Blickes würdigte. Er starrte zur Tür. Als Nickol mich darauf ansprach und ich gerade antworten wollte, ging Edwin zur Tür und verschwand draußen. Ich starrte ihm mit Tränen in den Augen hinterher. Nickol kam zu mir und nahm mich in ihre Arme. Ich vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter und weinte nur noch. Als Nickol anfing zu reden: „Emily, was ist der Grund für diese Entscheidung, sag es mir, er wird es nicht hören, das verspreche ich dir.“ Ich dachte eine Weile darüber nach, ob ich es ihr sagen kann oder nicht. Ich kam zu dem Entschluss, es zu tun. Ich glaube, sie wird es verstehen. Gerade als ich ihr es sagen wollte, klingelte das Handy. Ich nahm es aus meiner Hosentasche und ging ran, ohne nachzuschauen, wer es war. „Hallo!“ „Hey, bevor ich anfange zu reden, kommt erst noch eine Frage: … Bist du alleine, ja oder nein?“ Ich wollte nicht, dass Nickol auf diese Weise mitbekommt, warum ich es getan habe. Also ging ich nach draußen. „Ja jetzt bin ich allein. … Was willst du? Wenn du angerufen hast, um mich zu fragen, ob ich deinen Wunsch erfüllt habe, dann ja, also sei glücklich!“ „Ja das ist nicht ganz der Fall, eins fehlt noch.“ Mich regte so langsam sein Verhalten auf. „Und das wäre?“ Er fing an zu lachen. „Du musst aus seinem Leben verschwinden, das weißt du doch, oder hast du das vergessen?“ Ich wurde wütend. „Nein ich werde heute noch gehen, verdammt, und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, er wird mich nicht aufhalten, dafür hasst er mich jetzt viel zu sehr.“ Er sagte nichts mehr. Ich wartete und dann war die Verbindung weg. Ich starrte noch eine Weile in die Nacht hinaus, ohne über irgendetwas nachzudenken. Dafür war ich einfach zu viel erschöpft. Während ich in den sternenklaren Himmel schaute, kam Edwin wieder zurück. Sein Gesicht, war ausdruckslos, aber am meisten sah ich den Schmerz in seinen Augen, die mich anfunkelten. Er ging einfach an mir vorbei, ohne irgendetwas zu sagen. Ich machte mich auf den Weg. Die Fahrt war schnell vorbei, so kam es mir vor. Zu Hause angekommen hatte ich die meiste Zeit damit zu tun, meinem Vater zu erklären, warum ich ihn verlassen habe. Ich wollte nicht viel darüber reden. Das merkte er auch; deswegen ließ er mich auch in Ruhe. Ich ging in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Es dauerte nicht lange und schon strömten mir die Tränen über die Wange. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass mein Leben von einem Tag auf den anderen zerstört war. An diesem Abend dachte ich viel darüber nach und ich wusste, dass das Schlimmste für mich nicht das ist, dass ich ihn nie wieder sehe, sondern der Gedanke daran zu wissen, dass ich ihm wehgetan habe und an alle dem schuld bin. Mit diesen Gedanken musste ich bis an mein Lebensende klar kommen, ob ich es wollte oder nicht. Aber es wurde noch schlimmer: Meine Schuldgefühle wurden immer größer, weil ich dazu noch jeden Abend schlecht träumte. Ich hatte nicht einmal mehr Lust zu schlafen. All Leben wich aus mir (so sah es aus), mir wurde alles egal, ich konnte nicht mehr lachen oder mich auf irgendetwas freuen. Ich wollte nicht glücklich sein. In einer Welt, in der es ihn nicht gibt, (in meiner Welt). Die Tage in der Schule vergingen wie im Fluge, ich bekam nichts mehr mit, ich wusste nicht einmal mehr, welcher Tag heute war, geschweige denn welcher Monat. Melissa und mein Vater fingen an sich Sorgen zu machen. Aber es kümmerte mich nicht, ich wollte nicht mehr leben ohne ihn. Nach ein paar Wochen habe ich aufgehört zu essen und bin nicht mehr in die Schule gegangen. Am Ende bin ich nicht einmal mehr aus meinem Zimmer herausgekommen, aber auch das hat mich nicht gekümmert.

Kapitel .10


Ein Jahr und 6 Monate sind vergangen, doch mir ging es noch immer schlecht. Melissa kam mich fast jeden Tag besuchen, um mich aufzuheitern, aber ich wollte nicht aufgeheitert werden. An einem Samstagmorgen saß ich in meinem Zimmer wie jeden Tag und schaute aus dem Fenster mit der Hoffnung, er würde einfach so auftauchen und mir sagen, dass alles gut ist und wir für immer zusammen sind, aber das wird nie passieren. Melissa war unten und redete mit irgendjemanden am Telefon, aber das interessierte mich wenig. Als ich hörte, wie sie sich von der Person an der anderen Leitung verabschiedet hat, kam sie die Treppen herauf gepoltert. Sie war nämlich sauer auf mich, weil ich ihr nicht zugehört habe. Sie knallte die Tür meines Zimmers auf und sagte mit wütender Stimme: „So, da du dich weigerst, ihn zu vergessen und ich feststellen musste, dass dieser Ort dich zu sehr an ihn erinnert, habe ich beschlossen, dass wir Urlaub gebrauchen können, du am meisten, und da Sommerferien sind, ist es doch eine gute Idee wegzufahren und sag jetzt nicht nein, denn das akzeptiere ich nicht, hast du verstanden!“ Ich beachtete sie gar nicht und nickte einfach, während ich weiter aus dem Fenster schaute. Die ganze Fahrt über achtete ich gar nicht darauf, wo wir hinfuhren. Ich fragte auch gar nicht nach, denn es interessierte mich nicht. Es interessierte mich auch nicht, dass ich morgen Geburtstag habe. Mein Vater kam nicht mit, er musste arbeiten. Melissa hatte seit ein paar Monaten ihren Führerschein. „Emily?“, sie zerrte mich aus meinen Gedanken. „Hm.“ „Freust du dich schon endlich mal auf andere Gedanken zu kommen, ist doch toll oder?“ Motorisch antwortete ich, ohne auch nur zu wissen, was ich tat: „Ja Meli ist toll.“ Trotz, dass ich mit den Gedanken wo anders war, hörte es sich richtig an, als hätte ich ihr zugehört die ganze Zeit. Melissa redete die ganze Zeit ununterbrochen. Sie dachte, dass sie mich so ablenken kann. Nach einer Weile parkte sie vor einem kleinen, gelben Haus in einer ruhigen Straße. Vor dem Haus stand ein schwarzes, luxuriöses Auto. Die Veranda war klein und weiß. An der Tür standen an beiden Seiten große, weißgelbe Blumentöpfe. Alle Blumen blühten voller Pracht in rot und weiß. Und irgendwie passte das rot der Blumen gut zu der weißen Veranda und dem gelben Haus. Melissa stieg aus und zwang mich trotz dass ich nicht wollte, mit ihr an die Haustür zu gehen. Sie klopfte zweimal. Es dauerte nicht mal eine Minute, da öffnete sich die Tür schon und eine Frau trat vor uns. Als ich in ihr makelloses, wunderschönes Gesicht sah, durchfuhr mich ein Schock. Ich ging ein paar Schritte zurück von der Veranda herunter. Ich schaute auf der Straße nach links und rechts, schaute mir die Umgebung an. Es dauerte nicht lange, bis ich begriff, wo ich mich befand. Melissa hatte mich nach Berlin gebracht an ein Haus (das dem Familienhaus von ihm ähnelte und auch noch in der Nähe von der großen Villa von seinem Vater ist), ohne dass ich es gemerkt habe. Ich war so in meine Trauer vertieft, dass ich alles ausblendete. Melissa und Nickol starten mich besorgt an. Mir wurde auf einmal schwindlig, ich konnte nicht mehr klar denken. Der einzige klare Gedanke, den ich noch hatte, war der, dass ich hier weg muss, bevor er mich sieht. Das durfte nicht passieren. Er sollte mich nie wieder sehen. Wenn ich ihn treffe, verstoße ich gegen die Abmachung und Kevin würde meinen Vater und meine Freunde töten. Ich würde alle verlieren, die ich liebe. Das konnte ich nicht zulassen. Ich drehte ihnen den Rücken zu und lief die Strasse entlang. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Das Einzige, das ich wahrnahm, war Nickols besorgte Stimme an meinem Ohr. „Emily, ist alles in Ordnung?“ Ich wollte ihr antworten, aber es ging nicht. Ich war viel zu müde und schwach. Meine Augenlider wurden immer schwerer, dann schlief ich ein. Mir war in diesem Moment ganz egal, wo ich war. Ich wollte nur noch schlafen. Als ich aufwachte, lag ich in einem kleinen, hellen Zimmer in einem großen, gelben Himmelbett. Ich schaute mich um, ich war ganz alleine. Melissa war nirgends zu sehen. Ich hob meine Beine über die Kante des Bettes, als ich plötzlich eine Stimme hörte. Sie unterhielt sich mit Melissa. Die Stimme kam immer näher. Dann fiel mir alles wieder ein. Ich bin vor Nickols Haus Ohnmächtig geworden und nun liege ich in ihrem Bett. „Na super, besser konnte es ja nicht kommen.“, dachte ich. Die Tür öffnete sich und das Einzige, das mir in diesem Moment durch denn Kopf ging, war, ob er auch weiß, dass ich hier bin. Nickol kam zu mir ans Bett und setzte sich. Dabei schob sie meine Beine wieder aufs Bett zurück. Dann schaute sie mich an. Für eine Weile war ihr Gesicht ausdruckslos. Doch dann lächelte sie und fing mit ruhigen Ton an zu reden: „Wie ich sehe, geht es dir ein wenig besser.“ „Ja...mir geht es gut.“ Sie nahm meine Hände in ihre. Sie waren kälter als in meiner Erinnerung. Nickol spürte die Anspannung in mir. „Emily hab keine Angst, er ist nicht hier und er weiß auch nicht, dass du hier bist, also entspann dich, o.k.?“ Ich nickte ihr erleichtert zu. Dann nahm sie mich in ihre Arme und sprach leise in mein Ohr: „Ich weiß, dass du dich fragst, warum du hier bist...es ist so, dass ich Melissa darum gebeten habe, dich hierher zu bringen, weil ich weiß, das du meinen Sohn liebst und du ihn aus einem bestimmten Grund verlassen hast.“ Sie unterbrach aber nur, um sich so hinzusetzten, damit sie mir besser in die Augen sehen konnte. „Melissa hat mir alles erzählt...und ich finde, dass du zu schnell gehandelt hast. Du hättest es mir sagen sollen, ich hätte dir helfen können, das auch anders zu lösen...Emily, warum bist du einfach gegangen, ohne erst mit mir darüber zu reden. Sag mir denn Grund für das alles!“ Ihr Blick wurde traurig. Ich versuchte, ihr nicht in die Augen zu sehen, aber ich konnte nicht anders, als ihr in die Augen zu schauen. „Nickol...ich weiß, dass ich dir und ihm...Trauer und Kummer bereitet habe...am meisten ihm...aber du musst mich verstehen...ich möchte nicht, dass euch allen (nur weil ich ihn liebe und ihn für mich haben will) etwas zustößt...glaub mir, es war nicht leicht für mich. Aber ich habe das Richtige getan, oder? Es war doch das Richtige?“ Jetzt wurde ihr Ausdruck bemitleidend. „Nein, nur weil du unser Leben so gesagt gerettet hast und zwar damit, dass du ihn verlassen hast, heißt das noch lange nicht, dass es das Richtige war und das weißt du auch.“ Ich wusste, dass es nichts bringt, noch etwas zusagen. Deswegen blieb es noch eine Weile lang still bis Nickol auf die Uhr schaute und dann aufstand. „Emily, würdest du mir einen Gefallen tun und dich von mir ankleiden lassen?“ Ich war etwas verwirrt. „Ja, aber warum ist heute irgendetwas Besonderes?“ Sie ging zu Tür und sagte mit seltsamem Ton. „Ja wir gehen auf eine Hochzeit.“ „Wirklich, wer heiratet denn?“ „Nur ein Verwandter von uns...ich bin gleich wieder da, ich gehe nur etwas zum anziehen für dich suchen, o.k.?...es dauert nicht lange.“ Und dann war sie weg. Ich möchte nur zu gern wissen, ob dieser Verwandte auch ein Vampir ist, dachte ich in diesem Moment, dann war Nickol auch schon wieder da. Sie hatte ein weißes Kleid. Es war wunderschön. Nickol zog es mir an. Es ging mir bis zu den Knien und war eng anliegend. Der obere Teil war ein Bisschen glitzernd. Dazu gab sie mir noch ein paar weiße Schuhe mit kleinen Absetzen und eine silbernen, schlichten Kette mit passenden Ohrringen. Als wir die Treppen herunter gegangen sind, stand Melissa schon fertig angezogen da und Nick war seltsamer Weise auch hier. Er trug einen eleganten, schwarzen Smoking, der sehr gut mit dem schatzen Kleid von Melissa harmonierte. Nickol trug ein rotes, enges Kleid mit einem großen Ausschnitt. Ich find es ein bisschen zu gewagt, aber wenn es ihr gefällt, dann werde ich auch mir vornehmen nicht zu meckern. Wir stiegen ins Auto ein und ich sah wie Melissa Nicks rechte Hand nahm, die in Mullbinden eingewickelt war. So wie es aussah, hatte er sich verletzt. Ich betrachtete noch eine Weile die beiden. Mich überkam ein Gefühl der Beneidung. Ich dachte darüber nach, wie gut die beiden es haben. Sie mussten sich keine Sorgen darüber machen, dass in ihrer Beziehung etwas passieren könnte, was alles von einem Tag auf den anderen zerstört. Aber ich beneide sie nicht nur dafür sondern auch für viele Dinge mehr, die mir für immer verschlossen bleiben. Es dauerte nicht lange, schon war ich wieder in meiner Welt voller Depressionen und Einsamkeit. Meine Gefühle verschwanden, ich war leer, nichts war mehr in mir. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Autoscheibe, schloss meine Augen und sah nichts, nichts außer Dunkelheit und Ruhe. Und genau das wollte ich auch einfach nur: meine Ruhe. Nach einer weile merkte ich, dass das Auto nicht mehr fuhr. Ich hob meinen Kopf, um zu schauen, wo ich bin. Da öffnete sich die Autotür und Nickol zog mich aus dem Wagen. Dann nahm sie fest meinen rechten Arm und dann nahm Melissa auch noch meinen linken. Sie drückten so fest, dass man meinen konnte, dass sie befürchten, dass ich wie eine Kriminelle flüchten würde. Ich verstand am Anfang zwar nicht warum, aber als ich nach vorne schaute, hätte ich ihre Befürchtungen gerne in die Tat umgesetzt. Wir standen vor dem Gebäude, von dem ich mich seit mehr als einem Jahr ferngehalten habe und das hätte ich auch noch ein paar weitere Jahre getan. Als ich den Stufen des Hauses (oder besser noch der Villa) näher kam, öffnete sich die Tür, als wäre alles perfekt nach Zeitplan abgestimmt. Während ich versuchte, mich aus den Griffen von den beiden zu befreien, erkannte ich die Person, die uns die Tür geöffnet hatte wieder. Es war Nanamy Stiefens, die Mutter von Sahra. Frau Stiefens ist eigentlich (wenn ich es so betrachte) eine nette Frau im Gegensatz zu ihrer Tochter. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie so ist; deswegen kann ich sie gut leiden. Nach einer Weile gab ich es auf, mich zu wehren. Mein Körper war so schwach, dass ich das alles wohl oder übel über mich ergehen lassen muss. Frau Stiefens begrüßte uns mit einem freundlichen Lächeln. Man könnte meinen, dass sie die Besitzerin des Hauses ist und nicht Nickol. Nach einer Weile der Stille fing Nickol an zu reden. Leider so schnell, dass ich und Melissa nicht verstanden, über was es da ging. Wir beide starrten uns so mit verwirrten Blicken an, während Nick damit beschäftigt war, sich die teueren Autos anzuschauen, die Mister Sempay gehören. Na ja die ersten drei, das vierte kenne ich nicht, das muss er sich neu geholt haben. Als ich mein Gesicht wieder nach vorne wandte, war Frau Stiefens verschwunden. Melissa ließ mich los, aber nur damit sie Nick holen konnte und sich so hinter mich stellte, damit ich nicht abhauen kann. Nickol legte ihre Hände auf meine Schultern und drückte mich fest an ihre Seite. Wir kamen in die große Halle, die ich zum ersten Mal in meinem Traum gesehen habe. Sie war nicht so leer, wie ich sie kannte. Sie war wunderschön geschmückt mit weißen Rosen und Seidentüchern an den Wänden. An den Seiten des Raumes waren lange Tische mit weißen Tischdecken. Darauf stand Essen, etwas zu trinken, Teller, Gläser und Besteck. Und jeweils ein paar Vasen mit Blumen, die natürlich auch weiße Rosen waren. Die Stühle und der Altar waren auch ganz in weiß, ja selbst der meterlange Teppich war ganz in weiß. Melissa musste lachen. Ich schaute sie mit einem verständnislosen Blick an. Dann sagte sie immer noch belustigend: „Ich musste nur lachen, weil man meinen könnte, dass du zu der Einrichtung dazu gehörst, wenn du dich still irgendwo an die Wand stellst.“ Normalerweise würde ich sie wütend anschauen, aber es war mir egal, dass sie mich für einen Teil der Einrichtung hielt. Denn das was mir in diesem Moment ins Auge stach, hatte für einen Augenblick mein Herz zum stehen gebracht: Eine große Tafel mit der Aufschrift „Hochzeitsfeier von Sahra Stiefens und Edwin Sempay“.
Mehrere Emotionen durchströmten meinen Körper, erst Trauer, dann Angst und letztendlich Wut. Ich war verwirrt. Der einzige klare Gedanke, den ich noch fassen konnte, war der, dass ich hier raus musste und zwar bevor er mir über den Weg läuft. Ich war nicht bereit dazu, ihn zu sehen, und ich würde es auch nie sein, denn mir ist es verboten, ihn zu treffen. Ich wusste, dass wenn ich versuchte, mich aus dem Staub zu machen, dass Nickol mich nicht einfach so gehen lässt. Also tat ich so, als hätte ich dieses Schild nicht gesehen. „Em...Nickol?“ Sie schaute mich mit einem Lächeln an, das mir ein schlechtes Gefühl gab. „Ja was ist?“ „Ich wollte nur fragen, wo das Badezimmer noch mal ist, ich habe es nämlich vergessen.“ Sie schaute mich mit einem vorwurfsvollen Blick an. Dann zeigte sie mir die Richtung, in die ich gehen soll. Als ich den langen Flur entlang lief, wunderte ich mich, warum Nickol nicht Melissa gebeten hat, mich zu begleiten. Immerhin kann ich auch durch ein Fenster steigen. Wir befinden uns ja auch im ersten Stock. Ich kam an die Tür, die mir Nickol gezeigt hat. Sie war seltsam groß für eine Badezimmertür. Vielleicht liegt es auch daran, dass es das größte ist. Na ja das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Ich werde sowieso nicht schlau aus dieser Familie, genauso wenig ich daraus schlau werde, warum Nickol mich mit Parfüm voll gesprüht hat. Anstatt zu klopfen, um sicherzugehen, dass niemand drinnen ist, ging ich einfach rein und bereute es sofort, dass ich es nicht getan habe. Denn dann wäre mir das nämlich erspart geblieben und Nickol müsste sich jetzt auch nicht darauf gefasst machen, dass ich sie umbringen werde egal wie. Ich bin also mitten in das Zimmer von dem zukünftigen Bräutigam reingeplatzt, der stillschweigend auf dem Sofa sitzt und mich mit weit aufgerissenen und nicht zu vergessen mit geschockten Augen ansah. Während er sich langsam erhob und näher kam, stand ich an der Tür mit der linken Hand fest am Türgriff steif da. Auch so sehr ich es versuchte, ich konnte mich nicht bewegen. Das Einzige, das ich konnte, war ihn anzuschauen. Wie vorhin überkamen mich mehrere Emotionen gleichzeitig. Doch nur eins dieser Gefühle war stärker als die anderen und zwar, ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe, und dass es nie anders war, aber das konnte ich nicht. Wie von mir erwartet, liefen Tränen über meine Wangen. Edwin blieb vor mir stehen. Mein Herz hoffte, dass er wie früher mich in die Arme nimmt und mir sagt, dass alles gut wird, aber das tat er nicht. Als ich ihn mir genauer ansah, merkte ich, dass er nicht so war, wie ich ihn kannte. Sein Gesicht war ausdruckslos. Es war kein Funken Freude darin. Man könnte fast meinen, dass er mit seinem Körper zwar hier ist, aber sein Herz und seine Seele verschwunden sind. Anders konnte man es nicht ausdrücken. Vor mir stand ein Junge, der zwar aussah wie Edwin, aber nicht derselbe ist, den ich vor mehr als einem Jahr kennen gelernt habe. Als mir bewusst wurde, dass er wegen mir so geworden ist, senkte ich meinen Kopf, so dass ich ihm nicht mehr ins Gesicht schaute und ging einen Schritt zurück. Dann noch ein paar weitere bis ich an der gegenüberliegenden Wand stand. Dann hob ich wieder meinen Kopf und schaute ihm direkt in die Augen. Sein Blick war immer noch ausdruckslos. Mit seinen schwarzen, leeren Augen schaute er mich seltsam an. Dann ein paar Sekunden später ging er wieder ein paar Schritte nach vorne, bis er auch im Flur stand. Ich wollte gerade etwas sagen, da ging er einfach den Gang entlang, aus dem ich gekommen bin. Nur langsam ging ich den Weg entlang, bis ich wieder in der Halle war. Mein Blick wanderte durch denn ganzen Raum. Ich wusste nicht, nach was meine Augen suchten, bis sie an Nickol haften blieben. So wie es aussah, streitet sie gerade mit Edwin. Also deswegen hatte er es so eilig. Er wollte nicht, dass ich hier bin. Deswegen schreit er Nickol jetzt so an. Ich wandte mich zu Melissa, die gerade Nick davon abhält, von dem Essen zu naschen. Sie schaute in meine Richtung. Ich nutzte diesen Augenblick und winkte sie zu mir. Ich musste nicht lange warten, da kam sie schon gelaufen mit Nick im Schlepptau. „Was gibt es?“ Sie schaute mich grinsend an. „Melissa ich...kann nicht länger hier bleiben, deswegen sag nicht Nickol das gehe ja.“ Jetzt schaute sie mich bemitleidend an. „Gut, o.k. ... aber eins muss ich dir noch sagen: Ich bin sehr enttäuscht von dir, dass du einfach so aufgibst. Das hätte ich echt nicht von dir erwartet, wirklich Emily!“ Dann drehte sie sich um und ging. Nick schaute einen Moment lang mich an, dann rannte er Melissa hinterher. Ich flüsterte leise: „Es tut mir leid, wirklich.“ Doch ich wusste, dass es besser ist, wenn ich jetzt gehe. Ich ging zu der Ausgangstür und wollte sie gerade öffnen, als plötzlich jemand hinter mir stand und mir etwas ins Ohr flüsterte. „Hey lange nicht gesehen...ich würde jetzt wohl sagen, das hier jemand gegen die Regeln verstößt oder sehe ich das falsch?“ Ich drehte mich zu ihm um. „Hallo Kevin...o.k., bevor du irgend etwas überstürzt, lass es mich vorher noch erklären.“ Er schaute mich missbilligend an, dann packte er meine Hand und zerrte mich mit in ein kleines Zimmer. „O.k. dann erzähl mal deine Geschichte. Hoffen wir mal, dass sie mir gefällt...wenn nicht, dann weißt du ja was passiert.“ Ich fing also an, ihm alles bis ins kleinste Detail zu erzählen. Als ich fertig war, wartete ich darauf, dass er etwas sagt. Es dauerte eine Weile, bis er antwortete. „Ich verstehe...aber trotz allem hättest du dich immer noch weigern können. Aber das hast du nicht getan und deswegen musst du die Verantwortung dafür tragen, so einfach ist das...schon bald wirst du ganz alleine auf dieser Welt sein.“ Er konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Man konnte es ihm anmerken, dass er es liebte zu töten, dass es ihm Spaß macht, andere zu quälen. In der Halle begann schon die Zeremonie. Während ich überlegte, wie ich ihn aufhalten könnte, ohne jemanden damit rein zu ziehen. Plötzlich fiel mir etwas ein: „Warte, ich habe einen Vorschlag für dich.“ Er schaute mich misstrauend an. „Und der wäre?“ „Wenn du meinem Vater und meinen Freunden nichts tust...dann kannst du mein Blut haben, und wenn dir das nicht reicht, dann darfst du mich auch auf brutalste Weise töten...ich werde mich nicht wehren, das verspreche ich.“ Als ich fertig mit reden war, fing er wieder an zu lachen. „Nein danke, es kann auch noch so verlockend klingen, es macht viel mehr Spaß, dich so zu foltern.“ Er zögerte einen Moment, dann sprach er weiter: „Aber vielleicht könnte ich doch dein Vater und deine Freunde schonen...aber nur, wenn du all das tust, was ich dir sage...hast du das verstanden!“ Mir war es in diesem Moment egal, dass er mich versklaven wollte. Das Einzige das zählt war, dass niemand wegen mir sterben muss, solange ich das tue, was er mir sagt. „Ja … ich habe verstanden...was verlangst du, soll ich tun?“ Er kam auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände. Dan sagte er mit einem seltsamen Ton in der Stimme: „Du wirst mit mir zu den Anderen gehen und ihnen sagen, dass du dich in mich verliebt hast und dass das, was du für Edwin gefühlt hast, nur eine Täuschung war. Denn du hast das nur getan wegen seinem Geld...hast du noch irgendwelche Fragen?“ Ich sagte nichts. „Gut, dann noch eins bevor wir zu den Anderen gehen.“ Er sagte es so seltsam, dass mir komisch wurde. Als ich meine Augen für einen Moment geschlossen hatte, um für paar Sekunden nicht in sein Gesicht schauen zu müssen, tat er etwas Unerwartetes. Er fing an, mich einfach zu küssen, und es war so Ekel erregend, und er wollte einfach nicht damit aufhören. Ich versuchte, mich zu wehren, aber ohne Erfolg. Er war einfach viel zu stark. Also gab ich es auf und wartete, bis er mich wieder losgelassen hat. Dann nahm er meine Hand und zog mich in die Richtung, in der mein Leben ist und gerade den ewigen Bund der Ehe eingeht. Ich versuchte vergebens, meine Hand Kevin zu entreißen, aber er drückte immer fester, so dass es schon anfing zu schmerzen. Als wir in der großen Halle ankamen, sah es nicht so aus, wie ich es erwartet hatte. Denn statt einer traumhaften Hochzeit standen die Eltern von Kevin und Sahra so, als hätten sie auf uns gewartet und nicht nur sie, sondern alle schauten in unsere Richtung. Ich verstand nichts mehr und es ging nicht nur mir so, auch Kevin (der die ganze Zeit so selbstsicher war) schaute jetzt mit einem zweifelnden Blick in die Menge. Er zog mehrmals an meiner Hand, um mir zu sagen, dass ich reden soll. Ich wandte mich an Nickol, die mit geschocktem Blick auf meine und Kevins Hände schauten, die fest in einander verschlungen waren. Ich traute mich erst gar nicht in seine Richtung zu schauen, ich wollte nicht den Ausdruck in seinen Augen sehen, den er jetzt wohl haben musste. Er zog wieder, dann fing ich an zu reden: „N-Nickol...ich muss dir...etwas sagen, euch allen...“ Ich stoppte, um tief Luft zu holen und während ich das tat, spürte ich, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. „Ich h-habe...mich...in Kevin...ver-verliebt...und die Gefühle...“ Ich konnte nicht mehr reden, weil Melissa mir den Mund zuhielt. In ihrem Gesicht sah ich Mitleid, und das verstand ich nicht. Sie sollte eigentlich wütend oder zu mindest enttäuscht von mir sein, das hätte ich wenigstens verdient. „Emily du musst nicht mehr lügen, Nickol hat es allen erzählt, sie wissen, warum du das getan hast, und wer dich dazu gezwungen hat...es wird alles wieder gut.“ Als Melissa die letzten Worte ausgesprochen hatte, durchströmte mein Körper ein Gefühl der Erleichterung und plötzlich ging alles so schnell. Sahra fing an zu schreien und zog damit die ganze Aufmerksamkeit auf sich, so dass Kevin mich von hinten packte, mir den Mund so zuhielt, dass ich nicht einmal mehr schreien konnte, und eh ich mich versah, waren wir nicht mehr in der Villa, sondern jetzt im dunklen Wald, wo man nur noch durch den Mond etwas sehen konnte. Wir waren an der Lichtung. Die Lichtung, wo ich vor mehr als einem Jahr war, als Kevin mich zwang, Edwin für immer zu verlassen (was er dann auch geschafft hatte). Kevin ließ mich dort auf den Boden fallen und stellte sich mir gegenüber. Dann fing er an zu lachen und sagte: „Da wir jetzt in dieser Lage sind, erfülle ich dir deinen ersten Wunsch...du darfst sterben anstelle der Anderen.“ Ich starrte ihn skeptisch an. Er war wohl vollkommen durchgedreht. Ich konnte es an seinem Blick erkennen. Ich fing an zu reden und während ich sprach, versuchte ich langsam aufzustehen. „Du hast doch gehört, was meine Freundin gesagt hat, also würdest du dich nur noch mehr in Schwierigkeiten bringen, wenn du mich jetzt tötest...deswegen kannst du jetzt aufhören für deine Schwester Partei zu ergreifen.“ Sein Gesicht wurde ernst und seine Stimme bekam einen rauen Ton, den ich nicht kannte. „Du glaubst also, ich tue das nur für meine Schwester, sehe ich das richtig?“ „Ist es denn nicht so...du sagtest doch, dass du Sahra helfen wirst, ihn für sich zu bekommen.“ Er trat einen Schritt nach vorne. „Am Anfang war es so, aber...ich denke, weil ich die ganze Arbeit für Sahra getan habe, sollte ich auch etwas dafür bekommen...und zwar meinen Spaß...und mein Spaß besteht darin zu töten, das solltest du ja schon bemerkt haben, oder!“ „Ja das ist mir nicht entgangen...aber trotzdem wirst du das nicht einfach so schaffen. Ich weiß, dass Edwin das nicht zulässt...und erst recht nicht nach dem, was passiert ist.“ Während ich darauf wartete, das mal endlich jemand von ihnen auftaucht, hielt ich Kevin stets im Auge, was nicht schwer war, denn er bewegte sich nicht sonderlich viel. Er stand nur da und beobachte mich auf eine unangenehme Weise, die mir nicht gefiel. Dann seufzte er und sagte. „Na dann bringen wir es mal hinter uns...leider kann ich es nicht auf die langsame Tour machen, aber was soll es, so ist es ja auch ein großer Vorteil für dich.“ Er funkelte mich mit seinen Augen begierig an. Dann zog er ein Messer aus seinem Ärmel (ich fragte mich, wann er die Zeit dazu hatte, das Messer einzustecken) und spielte damit rum. Kurze Zeit später richtete er das Messer in meine Richtung und sah mir tief in die Augen. Dann lachte er, als er sah wie ich einen Schritt nach hinten machte. „Was ist, dachtest du, dass ich dich beißen würde... leider muss ich dich enttäuschen, es würde viel zu lange dauern, bis ich deinen Körper vollständig - sagen wir mal - geleert habe...deswegen mache ich es auf die einfache aber auch verschwenderische Art.“ Er lachte genüsslich weiter. Ich fragte mich in der zeit, warum noch keiner sich die Absicht gemacht hat nach mir zu suchen. Kann es sein, dass sie denken, ich wäre mit Kevin abgehauen. Das könnte möglich sein. Das erklärt auch, warum noch keiner hier ist. Er merkte, dass ich Ausschau nach ihnen hielt. „Sie werden nicht kommen. Sahra tut sie genau in diesem Moment ablenken...bald werden sie hier auftauchen, aber dann wird es schon zu spät für dich sein...für dich und Edwin wir es keine Zukunft geben, so schade es auch klingt...das ist dein Ende. Deine Geschichte ist ab hier zu Ende.“ Er fing wieder an zu lachen. Jetzt aber war es lauter und Kräftiger. Es wurde so laut, dass es in meinem Kopf wehtat.

Kapitel .11


Er nahm das Messer richtig in die Hand und stellte sich in Angriffsstellung. Es hätte nichts gebracht wegzulaufen, da er tausend mal schneller war als ich. Also blieb mir keine andere Wahl als meine Augen zu schließen und darauf zu warten, dass er mich umbringt. Ich habe nie wirklich verstehen können, warum Bella für Edward sterben würde, aber jetzt weiß ich es und ich weiß auch, das ich gerade das selbe tue, und es auch möchte, solange es allen anderen gut geht und ihm. Aber eins steht fest: Ich werde mir nie richtig Gedanken darüber machen können, ob ich es auch getan hätte, wenn es nicht Edwin wäre, da es jetzt zu spät ist, und ich meine Entscheidung getroffen habe. Kevin starrte mich noch einen Augenblick lang an, dann fing er an auf mich zu zurennen. Ich schloss meine Augen noch fester als ich hörte, dass er auf mich zukam. Dann spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Bauch, und wie er mich mit aller Kraft an einen Baum stieß. Ich hörte, wie etwas knackte, aber ich konnte nicht einschätzen, von was das kam. Kevin drückte mir das Messer immer tiefer in den Körper. Dann ließ er das Messer los. Es steckte immer noch in meinem Bauch. Ich fiel auf die Knie, mein Körper zitterte, mir wurde schwindlig. Ich konnte mich schreien hören, alles vor meinen Augen verschwamm und Kevin hatte sich aus dem Staub gemacht. Ich war also jetzt ganz alleine. So sollte es ich also sterben, einsam, ich denke das habe ich wohl auch verdient. Mein Körper wurde immer schwerer. Ich versuchte mir das Messer mit meinen Händen herauszuziehen. Nach mehreren Versuchen hatte ich es geschafft. Die Schmerzen wurden immer größer. Ich stemmte meine Hände gegen den Baum, an den mich Kevin gestoßen hatte, und versuchte aufzustehen. Ich kam nur mit Mühe wieder auf meine Beine. Beinah wäre ich wieder hingefallen, aber ich schaffte es, mich am Baum festzuhalten. Ich taumelte durch den Wald, ohne zu wissen, wo genau ich hin lief. Mir ging in diesem Moment nur eins durch denn Kopf. Ich wollte ihn sehen, ich wollte Edwin sehen, ich wollte bei ihm sein, bevor ich starb. Nach einer Weile sah ich auch, wenn auch halb verschwommen, den Friedhof, der vor dem Hintereingang der Villa lag. Ich schlenderte über denn Friedhof. Normalerweise hätte ich jetzt Angst, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich wohl. Vielleicht liegt es daran, dass ich bald unter dieser Friedhofserde liegen werde. Als ich an der Tür ankam, versuchte ich sie zu öffnen, aber sie war verschlossen. Ich hätte zur Vordertür laufen können, aber meine Kraft reichte nicht mehr und letztendlich wurde ich auch noch ohnmächtig. Nach einer Weile spürte ich nichts mehr. Die Schmerzen waren weg. Ich musste also tot sein. Fühlte sich der Tod wirklich so weich und warm an. Das ist irgendwie seltsam. Ich dachte immer, der Tod wäre kalt und hart. Ich musste also noch leben. Anders kann ich es mir nicht erklären. Ich versuchte, meine Arme zu bewegen. Es ging, ich konnte fühlen, dass ich auf einem Bett lag. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich schaute mich im Zimmer um, es war genauso eingerichtet, wie die anderen. Trotzdem war ich noch nie in diesem Zimmer gewesen. Als ich in die Richtung der Tür geschaut habe, sah ich, dass Melissa an meinem Bett saß und den Kopf neben mir auf dem Kissen liegen hatte. Sie hatte wohl die ganze Zeit darauf gewartet, dass ich aufwache. Ihr Gesicht war rot und nass. Sie hatte also wegen mir geweint. Automatisch hob ich meine Hand und strich über ihr Haar. Sie öffnete ihre Augen. Sie waren auch ganz rot, also hatte ich Recht, was das Weinen betrifft. „Emily oh Emily, Gott sei dank, du bist wieder wach...du, ich hatte mir solche Sorgen gemacht und Edwin erst...du kannst dir ja gar nicht vorstellen, wie geschockt er war, als er dich ohnmächtig und halb verblutet sah und...“ Plötzlich verstummte sie. Dann schaute sie beschämend. „Es tut mir leid, ich rede wieder zu viel, dabei sollte ich eigentlich dich fragen, wie es dir geht, und ob du etwas brauchst...und, benötigst du etwas?“ Melissa redete so schon viel, aber die Aufregung hat sie förmlich in die Luft gehen lassen. „Nein...mir geht es gut...ich brauche nichts, danke.“ Meine Stimme hörte sich leise und schwach an und so fühlte ich mich auch: schwach und müde, obwohl ich geschlafen habe, auch wenn ich nicht weiß wie lange. Melissa stand auf und drehte sich in Richtung Tür. Ich beugte mich nach vorne und griff nach ihrer Hand. „Melissa...wo willst du...hin?“ Und während ich das sagte, merke ich, das mein ganzer Oberkörper mit weißen Bandagen ein gewickelt war. Die Wunde tat nicht so weh, wie ich vermutet hatte. Melissa drückte mich wieder runter aufs Kissen. „Ich wollte nur den anderen Bescheid sagen, dass du aufgewacht bist...also entspann dich und bleib bloß liegen. Der Arzt hat gesagt, dass du dich nicht bewegen sollst, o.k.?“ Ich nickte. „Gut ich werde dann mal allen Bescheid sagen.“ Dann verschwand Melissa aus dem Zimmer. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Plötzlich klopfte es an der Tür, dann ging sie auf und jemand kam herein. Ich hielt meine Augen immer noch verschlossen. Die Person setzte sich neben mich auf mein Bett und berührte meine Hand. Sie war kalt, es war aber nicht seine sondern Nickols ihre. Ich öffnete meine Augen. Nickols wunderschöne blonde Haare hingen über meinem Gesicht. Sie schaute mich mit ihren schwarzen Augen erschöpft an (so weit ich das beurteilen kann). Ihre Tränen fielen mir auf die Wange. Ich hob meine Hand und berührte ihr Gesicht. Für einen Moment fühlte es sich so an, als würde meine Mutter vor mir sein. Ich wollte etwas sagen, damit sie aufhört zu weinen, aber ich konnte nicht, denn ich fing nämlich selbst an zu weinen. Sie wischte mir die Tränen weg, dann lächelte sie und sagte: „Du hast uns allen einen großen Schrecken eingejagt, weißt du das... wir dachten, wir würden dich verlieren. Weißt du Emily, du hättest beinah vielen das Herz gebrochen. Du kannst von Glück reden, dass du noch lebst, sonst hätte jemand bestimmtes keine scheu gehabt, deinen Tod zu rechen, weißt du was ich meine?“ „Ja...Nickol, es...tut mir...leid.“ Sie schüttelte den Kopf. „Emily du musst dich nicht entschuldigen, wir wissen, dass dich keine Schuld trifft, also mach dir darüber keine Sorgen mehr...und wenn du wissen willst, was mit Sahra und Kevin ist: ihre Mutter war geschockt, als sie erfuhr, was ihr Mann und die zwei geplant hatten. Sie mag dich sehr, deswegen war sie stocksauer auf die drei und als dann noch Kevin seinem Vater gesagt hatte, dass er dich aus dem Weg geschafft hatte, wurde Edwin so sauer, dass er ihn beinah getötet hätte, wäre nicht Melissa und Nick, der dich auf dem Rücken getragen hatte, gekommen, um zu bestätigen, dass du noch lebst, hätte es wirklich noch große Probleme gegeben. Und damit es nicht noch zum Kampf kommt, ist Nanamy mit ihrer Familie gegangen. Sie sind nicht mehr hier und keine Angst, sie werden auch so schnell nicht wieder kommen, so ist doch noch alles gut gelaufen oder?“ Sie nahm mich fest in ihre Arme. „Nicht alles...ist wieder...gut.“ Ich sagte es mehr zu mir als zu ihr, aber sie gab mir trotzdem eine Antwort. „Emily er ist in seinem Zimmer, wenn es dir wieder besser geht, kannst du zu ihm gehen und mit ihm reden o.k.?“ „Wieso...hat er...nicht vor, zu mir...zu kommen?“ Als ich das sagte, verschwand Nickols Lächeln und ihr Blick wurde traurig. „Weißt du Emily, er ist wütend auf sich selbst. Er kann sich nicht verzeihen für das, was er dir angetan hat. Er glaubt, dass du ihn jetzt hasst und dass du ihn nie wieder sehen willst. Deswegen kommt er nicht zu dir.“ Mein Herz stoppte: er will aus meinem Leben verschwinden, weil er glaubt, er wäre an allem Schuld. „Ich...muss zu ihm...bitte.“ Ich musste sofort zu ihm, egal wie schlecht es mir auch gehen mag. Ich möchte ihn sehen. Ich zog die Decke weg und versuchte aufzustehen. Nickol versuchte mich daran zu hindern. „Emily, dein Körper ist noch viel zu schwach, du musst dich erst erholen.“ Ich hörte nicht auf sie, ich lief an ihr vorbei. Sie hielt mich fest, ich versuchte mich loszureisen, aber ich war zu schwach. Ich musste es also anders versuchen. „Bitte...bitte lass mich...zu ihm!“ Ich schaute sie flehend an. Als sie immer noch nichts sagte, fing ich an zu weinen und durch das heftige Ein- und Ausatmen spürte ich, dass die Schmerzen von der Wunde wieder anfingen. Nach einer Weile nahm sie mich in den Arm: „Gut du kannst zu ihm, aber lauf nicht zu schnell ja!“ „Ja...Danke.“ Sie lächelte mich wider an. Ich öffnete die Zimmertür, als plötzlich Nickol mich wieder fest hielt. „Du kannst doch so nicht zu ihm gehen, zieh wenigstens noch was drüber!“ Das stimmte, ich konnte wirklich nicht so zu ihm gehen: Ich hatte nur einen Rock an, mein Oberkörper war ja mit Bandagen umwickelt. Während sie mir etwas suchte, was ich drüberziehen konnte, fragte ich sie: „Nickol, warum ist eigentlich mein ganzer Oberkörper in Bandagen eingewickelt, ich meine, warum geht sie von der Oberweite bis zur Taille?“ Meine Stimme hörte sich wieder fester und lauter an. „Weil er dir außer der Wunde noch einen Teil deines Brustkorbs und vier Rippen gebrochen hat.“ „Aber wieso hab ich dann keine Schmerzen?“ Sie zog mir einen langen, weißen, dünnen Pullover an. „Weil der Arzt dir Schmerzmittel gegeben hat, um dich für ein paar Stunden ruhig zu stellen. Deswegen bleib nicht zu lange bei ihm, denn wenn die Wirkung erst einmal nach gelassen hat, wird es nicht einfach für dich sein, dich auf den Beinen zu halten, ja?“ „O.k., so bald ich mit ihm geredet habe, leg ich mich wieder hin, das verspreche ich, gut?“ „Dann mach dich mal auf den Weg zu ihm, desto schneller du dort bist, desto schneller kannst du in dein Bett zurück...und vergiss nicht, lauf nicht zu schnell!“ Ich nickte und ging in langsamen Schritten den Flur entlang bis Nickol mich nicht mehr sehen konnte. Als ich um die Ecke kam, rannte ich durch die Flure. Ich wollte unbedingt so schnell wie möglich bei ihm sein. Als ich in den Gang einbog, wo sein Zimmer lag, wurde ich wieder langsamer. Ich blieb vor seiner Tür stehen und atmete tief ein und aus. Das tat ich dann noch einmal. Dann hob ich meine Hand und klopfte leise an die Tür. Nichts kam, kein Geräusch oder Antwort war zu hören. Ich war mir nicht mehr sicher, ob er wirklich in seinem Zimmer war. Da ich es nicht wusste und noch mal zu klopfen nichts bringen würde, öffnete ich einfach die Tür und ging hinein. Es war dunkel. Ich konnte nicht mal sehen, wo der Lichtschalter ist. Alle Vorhänge waren zugezogen. Als ich nach langem Herumtasten endlich den Lichtschalter fand, schaltete ich es an. Erst dachte ich, das Zimmer wäre leer. Aber als ich mich umsah. sah ich ihn. Er saß auf der Fensterbank und schaute gedankenverloren an die Decke. Ich ging ins Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Dann ging ich weiter, bis ich vor ihm stand. „Em...hallo.“ Nichts kam, keine Reaktion von ihm. Ich wurde langsam wütend. „Edwin würdest du bitte aufhören dich wie ein kleines Kind aufzuführen und mich endlich mal ansehen.“ Doch er tat nichts. „Jetzt hör mir mal zu, Mister, ich bin durch das ganze Haus hier in dein Zimmer gelaufen, um mit dir zu reden...aber das war wohl umsonst...“ Ich wartete kurz um zuschauen, ob er mir antwortet, aber er schloss nur seine Augen. In diesem Moment sah ich rot. „Verdammt, warum musst du nur so stur sein... Edwin? Bitte - auch wenn es noch so schwer für dich ist - schau mich an und rede mit mir...bitte!“ Als ich das sagte, fing ich an zu weinen. Und als ob das noch nicht genug war, ließ das Schmerzmittel nach. Jetzt spürte ich die Schmerzen, die ich durch die Wunde nicht gespürt hatte. Es wunderte mich, wie ich es geschafft habe, hierher zu kommen. Doch das war mir in diesem Moment egal. Ich stand vor einem reglosen Körper so gesagt und weinte. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Als ich mich nach einer Weile wieder ein bisschen gefangen hatte, schaute ich ihn an und zuckte etwas zusammen. Ich war mir in diesem Moment nicht sicher, ob es an den Schmerzen lag oder an seinem Gesichtsausdruck. Er schaute mich mit seinen schwarzen leeren Augen an, und nicht nur seine Augen waren leer, auch sein Blick war es. Es machte mir Angst, ihn so zu sehen. Ich streckte meine Hand nach seiner aus und nahm sie. Dann legte ich sie auf meine andere und drückte sie noch fester - so weit es meine Kräfte erlaubten. „Edwin, ich weiß, dass du glaubst, dass ich dich hasse und dich nie wieder sehen will...aber du müsstest normalerweise wissen, dass ich ohne dich nicht leben kann und dass ich dich über alles liebe...also bitte lass uns alles Schlechte, was passiert ist, vergessen und wieder von vorne anfangen...wie findest du das?“ Ich lächelte ihn an und versuchte so gut es geht, meine Schmerzen mir nicht anmerken zu lassen. Plötzlich beugte er sich nach vorne und legte seine Stirn auf meine und atmete tief ein. „Wie könnte ich so einem schönen Lächeln widerstehen...ich habe wohl keine andere Wahl, als mich dir zu fügen und deine Bitte anzunehmen.“ „Also ist alles wieder gut...du verzeihst mir meine Fehler?“ Sein Ausdruck wurde auf einmal ernst. „Was für Fehler bitte...es trifft dich keine Schuld...die Schuld liegt ganz allein bei mir. Ich hätte es wissen müssen, dass du in Schwierigkeiten warst. Wie konnte ich nur für eine Minute denken, dass du mich verraten hast...es tut mir...“ Ich hielt ihm den Mund zu. „Du musst dich nicht endschuldigen Wenn jemand sich hier entschuldigen sollte, dann bin ich das. Ich hätte dir von Anfang an sagen sollen, was passiert ist. Ich hätte dir mehr vertrauen sollen...aber das tat ich nicht, weil ich dumm und egoistisch bin. Edwin es tut mir leid und ich hoffe du kannst mir verzeihen.“ Ich schaute ihn erwartungsvoll an. Aber anstatt zu warten, dass er etwas sagt, schlang ich meine Arme um seinen Hals und drückte ihn fest mit der Hoffnung, er würde meine erwidern. Und das tat er auch. Er schlang seine Arme um meinen Körper und drückte mich so fest, dass ich zusammenzuckte vor Schmerzen. Als er das merkte, ließ er mich schnell wieder los. „Es tut mir leid, ich hatte ganz vergessen, dass du verletzt bist.“ Sein Blick war mitfühlend und weich. Als ich diesen Blick sah, wurde mir klar, dass ich meinen Edwin wieder hatte. „Emily, ich glaube es ist besser, wenn ich dich die nächsten paar Tage nicht mehr umarme, nur so lange, bis du wieder gesund bist.“ Ich lächelte ihn an, dann nahm ich sein Gesicht in meine Hände und zog ihn näher an mich heran, dann schaute ich ihm tief in die Augen und sagte: „Es hat zwar weh getan, aber das heißt nicht, dass ich deswegen darauf verzichte, dir so nahe zu sein...also hör auf, so fürsorglich zu sein und nimm mich wieder in den Arm...haben sie verstanden Mister?“ Zum aller ersten Mal lächelte er mich wieder an. Das machte mich so glücklich, dass ich einfach, ohne darüber nachzudenken, in seine Haare griff und ihn küsste. Es war noch schöner als beim aller ersten Mal. Plötzlich klopfte es an der Tür. Als Edwin fragte, wer da ist, kam sein Vater herein. „Hallo ihr zwei, ich wollte nicht stören, aber könnte ich kurz mit Emily reden?“ Edwin nickte und verließ ohne ein Wort zu sagen das Zimmer. Herr Sempay setzte sich und zeigte mit seiner Hand auf den gegenüber liegenden Stuhl. Als ich saß, schaute er mich auf eine Art und Weise an, die ich nicht kannte. Dann fing er an zu reden: „Emily ich weiß, dass ich für dich herzlos erscheine in gewisser Weise...aber so ist es nicht. Ich wollte nur das Beste für meinen Sohn, das verstehst du doch, oder?“ Ich nickte, dann sprach er weiter: „Gut...also dann solltest du auch wissen, dass ich nicht zulasse, dass mein Sohn verletzt wird...deswegen habe ich mich dazu entschieden, es zu akzeptieren...mit anderen Worten: Wenn mein Sohn dich will und liebt, dann soll es so sein...und ich denke, dass, wenn wir uns besser kennen lernen, ich mich an dich gewöhnen kann...das ist alles, was ich sagen wollte.“. Dann stand er auf und wollte gehen. „Em...Herr Sempay, ich wollte mich nur bedanken...danke für das.“ Er drehte sich um und sagte: „Ist schon o.k. und noch was: Nenn mich einfach John, o.k.!“ „O.K.!“ Dann verschwand er und Edwin kam mit einem selbst gefälligen Blick zu mir und nahm mich behutsam in seine Arme. „So, dann hat sich ja alles doch noch zum Guten gewendet...oder habe ich irgendetwas übersehen. Wenn ja, dann sag mir bitte bescheid.“ Ich hörte ihm kaum zu, denn mir ging noch eine Sache durch den Kopf, die ich ihn unbedingt noch fragen wollte. „Em...Edwin, es gibt da etwas, was ich noch wissen möchte...“ Ich wartete einen Moment, um zu schauen, ob er mir zuhört. Als ich sah, dass er mich anschaute, sprach ich weiter. „Naja ... ich habe mich gefragt...em, weil jetzt Sahra und du nicht mehr heiraten müsst, wollte ich wissen, ob du mich trotzdem dann noch heiratest?“ Ich schämte mich ein Bisschen, ihn das gefragt zu haben, deswegen schaute ich nach unten, damit er nicht merkt, dass ich knallrot wurde. „Ich weiß zwar nicht, wie du darauf gekommen bist, aber natürlich würde ich dich zu meiner Frau nehmen, nur leider musste ich meinem Vater versprechen, dass ich mindestens zwei Jahre noch warte. Er glaubt nämlich, dass nur so ich herausfinden kann, ob du mich wirklich liebst...und wenn du nach diesen zwei Jahren immer noch bei mir bleiben willst - was ich doch sehr hoffe - dann kann mich niemand mehr davon abhalten, dich für immer an mich zu binden. Das verspreche ich dir für immer und ewig.“ Ich hätte nie von ihm erwartet, dass er so einen Gefühlsausbruch kriegen kann. Das machte mich noch glücklicher. Edwin hob mich ohne zu fragen oder mir zu sagen warum hoch und trug mich auf den Balkon. Dort setzt er mich ab. Ich schaute ihn an, während er auf den Sonnenuntergang schaute. „An dem Tag als du mich verlassen hattest, stand ich auch hier und schaute in den Sonnenuntergang hinein.“ Und zum aller ersten Mal sah ich ihn weinen. Ich nahm ihn in meine Arme und flüsterte ihm ins Ohr: „Bitte nicht weinen, ich werde dich nie wieder verlassen - nie wieder...das ist mein Versprechen an dich.“ Dann beugte er sich so, dass er mir direkt in die Augen schaute und küsste mich so lange, bis die Sonne ganz verschwunden war und die Nacht zum Vorschein kam. Und wir standen noch eine Weile dort. Und als wir uns anschauten, wussten wir beide, dass wir ewig zusammenbleiben, so ewig wie die Nacht.

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Tag der Veröffentlichung: 03.01.2013

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