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Hufschläge dröhnen auf felsigem Grund,
Rauchiger Atem stobt aus dem Mund
Und in der Hüfte glänzt silbern das Schwert:
Ein Reiter in Weiss und ein nachtschwarzes Pferd.

Der teuflische Reiter entgleitet den Wäldern,
Flieht jenen Bäumen, den Seen und den Feldern
Und kommt durch die Steppe zur Festung im Bild:
Dort tragen die Ritter den Crocus im Schild.

Er bricht durch das Tor mit gezogenem Schwert,
Wirft sich im Sprung vom gepanzerten Pferd
Und schlägt noch im Schwung drei Geharnischte tot,
Da färben die Steine und Erde sich rot.

Schon zeigt auf den Zinnen der Graf sein Gesicht
Und streckt einen Crocus ins sandige Licht,
Da offenbart der Reiter dem Herrn der Gemäuer
Auf seiner Brust die Lilie aus Feuer.

«Du hast meinen Sohn letzten Winter erschlagen!
Das kann ich dir niemals im Leben ertragen
Und So fordere ich dich, im Namen des Herrn,
Mich zu bekämpfen oder dich zu entehren!»

Da springt von den Zinnen mit Speer und mit Schild
Der gepanzerte Graf und brüstet sich wild:
«Dein Sohn war der Feigste, den ich jemals gesehen
Und ich denk', das allein hat schon alles verziehen!»

Da springt aus dem Stand der Reiter nach vorne
Und schlägt dem Grafen knapp vor die Sporne,
Da dreht sich der Graf und trifft mit dem Speer
Den Reiter im Sprung und verwundet ihn sehr.

Der Herzog von Weiss verhüllt sich die Wunden
Und mimt vor dem Grafen den herrlich Gesunden,
Dann hebt er sein Schwert und der Speer saust entgegen,
Er duckt sich nach vorne und spricht einen Segen.

Sein Schwert gleitet sanft von den Engeln geführt
Bis dessen Stahl einen Knochen berührt
Und schon treffen den Grafen die höllischen Schmerzen,
Er weicht seinem Körper mit schlagendem Herzen.

Da fühlt auch der Herzog den Grafen sich rächen
Wie ihn von hinten die Pfeile durchstechen,
Doch oben am Himmel eröffnet sich leise
Der einzelne Lichtstrahl, die göttliche Schneise.

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Tag der Veröffentlichung: 09.03.2010

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